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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Fahrzeugsitzes.
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Die Schalterpositionen in einem Fahrzeug sind in der Regel fest definiert und können nicht individuell angebracht werden. Für einige Funktionen wie die Lautstärke und Regelung des Radios oder die Einstellung der Klimaanlage sind hierbei Schalter als Hardware erforderlich. Durch Trackpads, die in den Stoff von Fahrzeugsitzen eingewebt sind, können beispielsweise durch Insassen auf der Rückbank Multimediafunktionen bedient werden. Trackpads sind in diesem Kontext flache berührungsempfindliche Oberflächen, die als Eingabegeräte verwendet werden können.
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Aus der
US 2007/0202765 A1 ist bereits eine flexible berührungsempfindliche Sensoreinrichtung zur Verwendung in beispielsweise Textilien offenbart. Hierbei besteht der druckempfindliche Sensor der Sensoreinrichtung aus drei Schichten, zwei äußeren leitenden und einer inneren leitenden Stoffschicht.
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Ferner sind aus der
CN 211906240 U und der
CN 113459945 A weitere durch berührungsempfindliche Sensoren gesteuerte Multimediafunktionen bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz sowie ein Verfahren bereitzustellen, mittels welchen eine möglichst kompakt ausgebildete Bedienungsmöglichkeit für Multimediafunktionen beziehungsweise Multimediaeinrichtungen bereitgestellt wird.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Fahrzeugsitzes mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, sowie mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes sind als vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, wobei die Mittel des Fahrzeugsitzes zur Durchführung der Verfahrensschritte eingesetzt sind. Ferner sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die folgenden Figuren beschrieben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für einen Kraftwagen mit wenigstens einer Steuerungseinrichtung zum Steuern wenigstens einer Multimediaeinrichtung des Kraftwagens, welche an einem Oberflächenbereich des Fahrzeugsitzes angeordnet ist und mit einem Betätigungselement, durch welches ein Steuersignal erzeugbar und an die Steuerungseinrichtung übermittelbar ist. Die Steuerungseinrichtung weist somit das Betätigungselement auf, mittels welchem ein Benutzer verschiedene Multimediaeinrichtungen wie beispielsweise das Radio bedienen kann, indem er ein dafür vorgesehenes Steuersignal über das Betätigungselement erzeugt. Die Übermittlung des Steuersignals von dem Betätigungselement zur Steuerungseinrichtung kann auf elektronischem Wege durchgeführt werden, wobei die Übertragung mittels drahtloser Technologie wie Bluetooth, ebenfalls möglich ist. Dies ermöglicht dem Insassen, die Multimediaeinrichtungen des Kraftwagens möglichst komfortabel während der Fahrt zu steuern.
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Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, ist es vorgesehen, dass das Betätigungselement als ein in dem Oberflächenbereich eingewebtes kapazitives Gewebe ausgebildet ist, welches eine elektrische und datenübertragende Verbindung mit der Steuerungseinrichtung aufweist und welches dazu ausgebildet ist, durch eine Berührung das Steuersignal zu erzeugen. Das kapazitive Gewebe im Oberflächenbereich des Fahrzeugsitzes ist demnach derart ausgestaltet, dass es eine elektrische Verbindung zur Steuerungseinrichtung herstellen und Daten beziehungsweise Informationen übertragen beziehungsweise übermitteln kann. Durch eine Berührung des Gewebes durch den Insassen wird hierbei wenigstens ein Steuersignal erzeugt, mittels welchem die Steuerungseinrichtung gesteuert wird. Diese wiederum kann die entsprechenden Multimediafunktionen des Kraftfahrzeugs steuern. In anderen Worten wird mittels des Insassen das kapazitive Gewebe berührt, wodurch die Multimediaeinrichtung des Kraftwagens und somit Multimediafunktionen im Kraftwagen steuerbar sind.
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Durch diese Ausgestaltung des Betätigungselements, nämlich als kapazitives Gewebe, ist es möglich, das Betätigungselement nahtlos in den Fahrzeugsitz zu integrieren, wodurch eine insbesondere flache und übergehende Oberfläche an dem Fahrzeugsitz möglich ist. Ferner werden durch die kapazitiven Gewebe im Bereich des Fahrzeugsitzes sämtliche Betätigungselemente ersetzt, wodurch Knöpfe oder Schalter oder weiteres vermeidbar sind, welche sich beispielsweise schwieriger in die Integration des Designs einführen lassen. Das kapazitive Gewebe hingegen ist durch dessen Struktur flach und auf die Oberfläche des Fahrzeugsitzes anpassbar. Insbesondere ist somit mittels des kapazitiven Gewebes eine neue Steuerungsart von Multimediaeinrichtungen innerhalb des Kraftwagens möglich, beispielsweise kann somit ein Infotainmentsystem, eine Klimaanlage als auch eine Lautstärkenregulierung innerhalb des Innenraums des Kraftwagens gesteuert werden. Ferner können auch Fahrzeugsitzpositionen durch solche Steuerungseinrichtung mit kapazitivem Gewebe als Betätigungselemente bereitgestellt werden.
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Darüber hinaus kann die Steuerungseinrichtung auch mit einer haptischen Rückmeldung ausgebildet sein, die dem Insassen eine taktile Rückmeldung gibt, wenn er das Betätigungselement bedient. Diese taktile Rückmeldung kann in Form von beispielsweise Vibrationen oder weiteren alternativen taktilen Signalen erfolgen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das kapazitive Gewebe in Flächenelementen zur Erzeugung jeweiliger Steuersignale eingeteilt ist. Durch eine solche Aufteilung beziehungsweise Unterteilung des kapazitiven Gewebes in jeweilige Flächenelemente können verschiedene Steuerfunktionen beziehungsweise Steuersignale auf jeweiligen Oberflächenbereichen des Fahrzeugsitzes erzeugt und verteilt werden. Beispielsweise können bestimmte Flächenelemente für die beispielsweise Lautstärkeregulierung an einer von der Hand einfach erreichbaren Oberfläche an dem Fahrzeugsitz angebracht werden. Ferner können beispielsweise kapazitive Gewebe, die zur Steuerung der Fahrzeugsitzposition bereitgestellt werden, an üblichen seitlichen Bereichen des Fahrzeugsitzes angebracht werden, um die Intuition des Insassen nicht zu beeinträchtigen. Insbesondere kann eine Vielzahl von Flächenelementen zur Erzeugung jeweiliger Steuersignale entlang des gesamten Fahrzeugsitzes angebracht werden beziehungsweise angeordnet werden, wobei aufgrund der flachen Struktur des kapazitiven Gewebes ein Design des Fahrzeugsitzes nicht beeinträchtigt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Flächenelemente im gesamten Oberflächenbereich verteilt sind. Durch die Verteilung der Flächenelemente im gesamten Oberflächenbereich kann eine maximale Anzahl an Steuerfunktionen entlang des gesamten Fahrzeugsitzes angeordnet werden. Dadurch ist es für den Insassen möglich, sämtliche Multimediafunktionen entlang des gesamten Fahrzeugsitzes zu bedienen, ohne dabei verschiedene Knöpfe an verschiedenen Orten, beispielsweise am Armaturenbereich oder an der Mittelkonsole bedienen zu müssen. In anderen Worten wird eine ergonomische Handhabe der Multimediaeinrichtungen des Kraftwagens bereitgestellt, wobei der Insasse möglichst ergonomisch und in Reichweite seiner Hand alle Funktionen der Multimediaeinrichtungen verändern kann.
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In noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Flächenelemente eine jeweilige zur Oberflächenstruktur des Oberflächenbereichs unterschiedliche Oberflächenstruktur aufweisen. Hierbei ist es vorgesehen, dass der Insasse bei Berührung des kapazitiven Gewebes eine haptische Information empfängt, dass er an der richtigen Stelle die Berührung durchführt. Dadurch können die Steuerfunktionen auf dem Oberflächenbereich des Fahrzeugsitzes noch intuitiver bereitgestellt werden. Beispielsweise könnten die Flächenelemente eine leicht raue Oberflächenstruktur für beispielsweise eine Lautstärkenregelung aufweisen, während andere Flächenelemente mit einer glatten Oberfläche für die Einstellung der Klimaanlage oder andere Multimediafunktionen verwendet werden kann. Insbesondere unterscheiden sich jedoch die Flächenelemente von der Oberflächenstruktur des Fahrzeugsitzes, welches aus beispielsweise Leder gebildet ist und somit ein Flächenstrukturunterschied schnell erkennbar ist. Ferner können auch leichte Mulden und Anhebungen an dem jeweiligen kapazitiven Gewebe beziehungsweise an den Flächenelementen angeordnet werden, um zusätzliche haptische Informationen, ohne beispielsweise hinschauen zu müssen, zu empfangen.
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Schließlich ist es in noch einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Verbindung als eine CAN-Verbindung ausgebildet ist. Das Controller Area Network (CAN) ist hierbei ein standardisiertes Netzwerkprotokoll für die Kommunikation zwischen dem kapazitiven Gewebe und der Steuerungseinrichtung. Insbesondere kann durch eine solche CAN-Verbindung eine möglichst effiziente und stabile Kommunikation bereitgestellt werden, welche bereits in der Herstellung von Kraftwagen bekannt ist. Ferner können dann solche Verbindungen an jeweiligen Produktlinien angewendet werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugsitzes für einen Kraftwagen nach dem vorhergehenden Aspekt. Es ist vorgesehen, dass zur Steuerung von Multimediaeinrichtungen in einem Kraftwagen mittels eines Fahrzeugsitzes, der Fahrzeugsitz eine Steuerungseinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, wenigstens eine Multimediaeinrichtung des Kraftwagens zu steuern. Der der Fahrzeugsitz weist weiterhin ein Betätigungselement auf, das an einem Oberflächenbereich des Fahrzeugsitzes angeordnet ist und durch welches ein Steuersignal erzeugt und an die Steuerungseinrichtung übermittelt wird. Es ist vorgesehen, dass das Betätigungselement als ein in dem Oberflächenbereich eingewebtes kapazitives Gewebe ausgebildet ist, welches eine elektrische und datenübertragende Verbindung mit der Steuerungseinrichtung aufweist, mittels welchem durch eine Berührung das Steuersignal erzeugt wird.
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In anderen Worten wird ein Fahrzeugsitz beziehungsweise eine Rückenlehne oder eine Kopfstütze zur Steuerung von Multimediafunktionen durch Fahrzeuginsassen vorgeschlagen. Hierbei ist eine Verwendung eines kapazitiven Gewebes, welches in die Rückenlehne, die Kopfstütze eingearbeitet werden kann, vorzugsweise eingewebt werden kann, vorgesehen. Zudem ist auch eine elektrische und datenübertragende Verbindung zwischen dem kapazitiven Gewebe und einer Steuereinheit mittels CAN vorgesehen. Schließlich ist noch die Steuerung von Multimediafunktionen wie beispielsweise lauter, leiser, nächster Song und so weiter, durch Berührung auf dafür vorgesehenen Flächen im kapazitiven Gewebe vorgesehen.
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In nochmal anderen Worten bietet die Integration von Trackpads in den Fahrersitz oder Beifahrersitz zahlreiche Vorteile. Zum einen können beispielsweise Insassen sämtliche Multimediafunktionen der Multimediaeinrichtungen innerhalb des Kraftwagens bequem und einfach als auch ergonomisch steuern, ohne dass sie sich ablenken oder beispielsweise einen Blick von der Straße abwenden müssen. Hierbei können die Trackpads nahtlos in das Design des Fahrzeugs integriert werden, wodurch eine moderne und elegante Interieurgestaltung möglich ist. Fernen können diese in den Stoff des Fahrersitzes eingewebt sein, wodurch die Fläche von den Trackpads vergleichbar zu einem kapazitiven Touchdisplay beziehungsweise einer berührungssensitiven Oberfläche von einem mobilen Endgerät beziehungsweise einem Handy beziehungsweise einem Smartphone ausgebildet ist. Trackpads sind an die Elektronik vom Fahrersitz beziehungsweise Beifahrersitz verbunden, wodurch es durch eine CAN-Architektur auch an dem Fahrzeug angeschlossen werden kann. Durch die Vernetzung können somit Multimediafunktionen angesteuert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. eine schematische Perspektivansicht eines Fahrzeugsitzes für einen Kraftwagen.
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Der Fahrzeugsitz 10 ist für einen Kraftwagen bereitgestellt und verfügt beziehungsweise umfasst wenigstens eine Steuerungseinrichtung 12, mit welcher eine Multimediaeinrichtung 14 des Kraftwagens steuerbar ist. Die Steuerungseinrichtung 12 ist hierbei in der 1 nicht an dem Fahrzeugsitz 10 angeordnet, sondern kann beispielsweise an einem anderen Bereich des Kraftwagens angeordnet sein. Die Steuerungseinrichtung 12 ist mit einem Betätigungselement 18 verbunden, welches an einem Oberflächenbereich 16 des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Das Betätigungselement 18 ist hierbei als ein in den Oberflächenbereich 16 eingewebtes kapazitives Gewebe 20 ausgebildet, welches wiederum eine elektrische und datenübertragende Verbindung mit der Steuerungseinrichtung 12 aufweist. Durch eine Berührung des kapazitiven Gewebes ist es möglich, ein Steuersignal zu erzeugen und mittels des Steuersignals die Steuerungseinrichtung zu steuern. In anderen Worten wird durch die Berührung des kapazitiven Gewebes ein Steuersignal erzeugt, welches an die Steuerungseinrichtung übermittelt wird, und wodurch die Steuerungseinrichtung eine Multimediaeinrichtung 14 des Kraftwagens beispielsweise ein Radio oder eine Sitzpositionierung des Fahrzeugsitzes 10 steuert.
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Das kapazitive Gewebe 20 ist hierbei in Flächenelemente F1, F2 zur Erzeugung jeweiliger Steuersignale eingeteilt. Die Flächenelemente F1, F2 sind im gesamten Oberflächenbereich 16 des Fahrzeugsitzes 10 verteilt und weisen jeweils zur Oberflächenstruktur 24 des Oberflächenbereichs 16 unterschiedliche Oberflächenstrukturen 26 auf.
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Ferner ist es vorgesehen, dass die Verbindung 22 zwischen dem kapazitiven Gewebe 20 und der Steuerungseinrichtung 12 als eine CAN-Verbindung ausgebildet ist, wodurch insbesondere bekannte Kommunikationsverbindungen vorgesehen sind.
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Insgesamt ist es vorgesehen, dass der Fahrzeugsitz 10 eine intuitive und komfortable beziehungsweise ergonomische Möglichkeit zur Steuerung der Multimediaeinrichtungen 14 des Kraftwagens bietet. Durch das kapazitive Gewebe 20 kann die Multimediafunktion der Multimediaeinrichtung 14 einfach durch Berührungen gesteuert werden, ohne zusätzliche Betätigungselemente in Form von Knöpfen, Tasten oder Schaltern zu benötigen. Insbesondere können durch die flachen kapazitiven Gewebe bessere Ausgestaltungen für das Design des Fahrzeugsitzes 10 bereitgestellt werden.
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Zusammenfassend schlägt die Erfindung eine Lautstärkenregelung von Multimediafunktionen über Fahrersitz beziehungsweise Beifahrersitz beziehungsweise Kopfstütze vor. (Dies noch in die Figurenbeschreibung hinzufügen)
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Steuerungseinrichtung
- 14
- Multimediaeinrichtung
- 16
- Oberflächenbereich
- 18
- Betätigungselement
- 20
- kapazitives Gewebe
- 22
- Verbindung
- 24
- erste Oberflächenstruktur
- 26
- unterschiedliche Oberflächenstruktur
- F1, F2
- Flächenelemente
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0202765 A1 [0003]
- CN 211906240 U [0004]
- CN 113459945 A [0004]