-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rucksack, welcher sich mittels eines speziellen Systems in mindestens zwei Einzeltaschen zerlegen lässt, um eine hängende Anbringung als Fahrradtaschen an beiden Seiten des Fahrradgepäckträgers zu ermöglichen. Dies erweist sich in der Praxis häufig als vorteilhaft, zum Beispiel nach dem Abstellen des Rades am Bahnhof und der Weiterreise mit dem Zug, oder bei der Nutzung als Schulranzen mit dem häufigen Wechsel der Fachkabinette innerhalb der Schule.
-
Rucksäcke sowie Packtaschen für Fahrräder sind zahlreich auf dem Markt verfügbar und werden in den unterschiedlichsten Ausführungen angeboten. Auch Ausführungen von Rucksäcken, welcher als Packtaschen an Fahrrädern verwendet werden können sind bekannt, zeigen aber verschiedene Nachteile. Wenig verbreitet, weil ebenfalls nachteilbehaftet, sind Packtaschen, die mittels verschiedener Systeme aneinander befestigt werden, um anschließend durch das Anbringen von Gurten oder eines kompletten Rucksacktragesystems auf dem Rücken transportiert werden können.
-
Aus der
DE 84 30 226.7 ist eine Fahrradtasche bekannt, die aus zwei an beiden Seiten des Hinterrades hängenden Teilen besteht, welche durch eine Obertasche, die fest auf der Oberseite des Fahrradgepäckträgers aufliegt, miteinander verbunden sind. An der Rückseite der Packtasche befindet sich das Tragegestell eines Rucksackes, so dass die Tasche in (vom Fahrrad aus gesehen) Längsrichtung auf dem Rücken transportiert werden kann. Vorher ist es allerdings erforderlich, den Hohlraum, durch welchen bei der Nutzung als Packtasche sowohl Gepäckträger als auch Hinterrad des Fahrrades verlaufen, mit einer eventuell vorhandenen vorderen Gepäcktasche oder einer Abdeckplane auszufüllen und alles mittels einer Riemenkonstruktion zu stabilisieren. Das System eignet sich eher für den Transport größerer Gepäckvolumen. Nachteile sind die schlechten Trageeigenschaften als Rucksack, bedingt durch die schlechte Gewichtsverteilung beim Längstransport, in den Rücken drückende Schnallen des Stabilisierungsgurtes sowie eine sich ändernde Rückenbreite des Tragegestelles je nach Auspolsterung des beschriebenen Hohlraumes und des Ladevolumens der Taschen. Die Handhabung und besonders das Auspolstern des Hohlraumes ist umständlich.
-
In der
DE 086 14 932 U1 ist eine Kombinationstasche offenbart, welche aus drei Einzeltaschen besteht. Diese sind durch Zwischenbahnen, Lappen, Streifen oder dergleichen so miteinander verbunden, dass sich die Einzeltaschen in unterschiedliche Konfiguration zueinander bringen lassen und, im übereinander gesetzten Zustand zweier Taschen, mittels zweier Gurte auf dem Rücken zu tragen sind. Die Nachteile sind ein sehr schlechter Tragekomfort, da kein verstärktes und anatomisch bequemes Tragegestell vorhanden ist. Die Schnallen der verbundenen Einzeltaschen werden außerdem gegen den Rücken der tragenden Person gedrückt. Die Handhabung ist umständlich.
-
Stand der Technik sind außerdem zwei Fahrradpacktaschen, die sich mittels Hakensystem am Fahrrad befestigen lassen. Das gleiche Hakensystem kommt zur Anwendung, um die Taschen miteinander zu verbinden, mittels Tragegurten, die sich vor der Verbindung an jeweils einer Packtasche befanden, wird diese Konstruktion zum Rucksack. Die Nachteile liegen im Längstransport (vom Fahrrad aus gesehen) der Packtaschen auf dem Rücken und damit einer ungünstigen Schwerpunktverteilung sowie den schlechteren Trageeigenschaften im Vergleich zu einem herkömmlichen, in sich geschlossenem Rucksacktragesystem.
-
Aus der
DE 20 2010 000 734 U1 ist ein Rucksack bekannt, der über ein klassisches und bewährtes Rucksacktragesystem verfügt, welches sich abnehmen und/oder wegklappen lässt, um ein darunter liegendes herkömmliches Befestigungssystem für Packtaschen freizugeben. Der Nachteil ist die schlechte Gewichtsverteilung auf dem Fahrrad, da die gesamte Last nur an einer Seite des Fahrzeuges hängt, besonders schwierig wird dies für leichtere und/oder unsichere Personen und Kinder, bei einer sehr schwer beladenen Tasche, glatter Fahrbahn und/oder der oft gewünschten Nutzung als Schultasche.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rucksack zu schaffen, welcher einfach und sicher als Packtasche am Fahrrad verwendet werden kann, und die genannten Nachteile der bekannten Taschen und/oder Rucksäcke solcher Ausführung und Funktion nicht aufweist, sowie über verbesserte Handhabungs-, Komfort- und Verkehrssicherheitseigenschaften verfügt.
-
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
-
Erfindungsgemäß ist ein Rucksack mit integrierter Haltevorrichtung zur Verwendung als Packtasche zur Anbringung an einen Fahrradgepäckträger, wobei der Rucksack sich zu diesem Zweck über einen Schiebe-, Steck- oder anderen geeigneten Mechanismus parallel zur Fläche des Rückentragesystems in zwei Teile zerlegen lässt, welche jeweils als Taschenteil in sich abgeschlossen sind und sich nach der Zerlegung auf je einer Seite des Gepäckträgers befestigen lassen. Bevorzugt befinden sind fest montierte Halterungen am Gepäckträger, die den nach der Trennung des Rucksackes offenliegenden Schiebe-, Steck- oder anderweitig geeignete Mechanismus des jeweiligen Taschenteiles aufnehmen und das jeweilige Taschenteil sicher am Gepäckträger festhalten. Denkbar ist auch ein anderes Haltesystem, zum Beispiel an den Taschenteilen ausklappbare Haken, die es ermöglichen, die Gegenstücke am Gepäckträger verzichtbar zu machen.
-
Die Haltevorrichtung zum Befestigen der nach der Teilung des Rucksackes entstandenen beiden Packtaschenteile ist bevorzugt als selbst einrastende Haltevorrichtung ausgeführt.
-
Um den Rucksack während beider Verwendungsmöglichkeiten vor Nässe und Schmutz schützen zu können, ist an der Oberseite des Rucksackes eine abnehmbare, aus wasserfestem Material bestehende Abdeckhaube lösbar angebracht, sie befindet sich bei Nichtbenutzung bevorzugt in einem kleinen separat abgeteilten Taschenteil und verhindert außerdem ein Hängenbleiben des Rückentragegestelles an Hindernissen, wenn der Rucksack als Packtasche genutzt wird.
-
Der Rucksack ist für einen hohen Tragekomfort und eine optimale Anpassung an den jeweiligen Träger mit verstellbaren Gurten ausgerüstet, um unterschiedlich großen Personen gerecht zu werden, wobei auch fest vorgegebene Größen für unterschiedlich große Personen denkbar wären.
-
Nachfolgend wird die Erfindung an einem ersten Ausführungsbeispiel beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Seitenansicht A des Rucksackes
-
2 Heckansicht des Fahrrades mit Kombinationsrucksack in Seitenansicht A und getrennt nach Montage am Fahrradgepäckträger
-
3 Draufsicht der Teile des Kombinationsrucksackes getrennt (abgeschnittene Darstellung) und Fahrradgepäckträger, nicht miteinander verbunden
-
4 Seitenansicht des Fahrradgepäckträgers B (abgeschnittene Darstellung) mit Haltevorrichtung
-
5 Innenansicht C Rucksackteil 1
-
6 Seitenansicht des Fahrradgepäckträgers C (abgeschnittene Darstellung) mit Haltevorrichtung
-
7 Innenansicht B Rucksackteil 2
-
1 zeigt die Seitenansicht A einer Version eines erfindungsgemäßen Rucksackes, die beiden in sich abgeschlossenen Teile 1 und 2 sind in dieser Ausführung mittels an beiden Seiten längsseitig außen angebrachten oder integriertem T-Profil 4 und U-Profil 5 ineinandergeschoben und vorzugsweise mit einem selbstrastenden Verriegelungsmechanismus fixiert, welcher vorzugsweise per Knopfdruck vor dem Trennen der Rucksackteile gelöst werden muß.
-
Der hier gezeigte Kombinationsucksack besitzt ein vollwertiges und übliches Rucksacktragesystem.
-
2 zeigt ebenfalls die Seitenansicht A des Rucksackes, jedoch im geteilten Zustand und montiert auf dem Gepäckträger 6 eines Fahrrades, welches in Heckansicht mit schematischer Darstellung des Hinterrades (abgeschnitten) gezeigt wird.
-
Die unter (0018) genannten Profile 4 und 5 sind in am Gepäckträger fest montierte Gegenstücken 7 (U-Profil) und 8 (T-Profil) eingeschoben und mittels dem ebenfalls unter (0018) beschriebenen Verriegelungsmechanismus fixiert, ein Herauspendeln der Taschenteile bei Kurvenfahrten wird bei dieser Ausführungsvariante durch das Einhängen zweier an Gummizügen befindlicher Haken 9 am Gepäckträger verhindert, es sind aber auch andere Mechanismen denkbar.
-
Die hier am Rucksack gezeigten verstellbaren Tragegurte 10 können vorzugsweise mittels Ösen, Gummizügen, Druckknöpfen und/oder Klettbändern so gesichert werden, dass bei der Nutzung des Fahrrades kein Hängenbleiben der Gurte an Hindernissen möglich ist. Um dies zu erleichtern, werden die zur Verstellung der Tragegurte 10 nötigen Kunststoffschnallen bevorzugt entgegen der allgemein üblichen Richtung montiert, da so die freien Enden der Gurte günstig zur Befestigungsrichtung nach oben verlaufen.
-
In der gezeigten Ausführung ist eine separate kleine Tasche 11 sichtbar, sie enthält eine in dieser Tasche lösbar angebrachte Spritzschutzhülle, welche so ausgeführt ist, dass sie die Taschenteile 1 und 2 sowie den Gepäckträger 6 überspannen kann, um einen guten Nässe- und Verschmutzungsschutz zu erreichen, bei Benutzung der Hülle kann auf die unter Satz (0022) genannte Sicherung der Tragegurte 10 vor der Fahrradbenutzung verzichtet werden.
-
In der gezeigten Darstellung ebenfalls sichtbar sind mindestens zwei Reißverschlüsse 12, die einerseits den Zugriff ins Innere der beiden vollständig in sich abgeschlossenen Taschenteile ermöglichen und andererseits die Trennung des jeweils einzelnen Taschenteiles 1 und/oder 2 von der verstärkten und mit T- bzw. U-Profil versehenen Platte 13 ermöglichen, um eine eventuelle Reinigung in der Waschmaschine zu erleichtern.
-
3 zeigt die Draufsicht auf den Gepäckträger 6, daneben befinden sich die Taschenteile 1 und 2 (abgeschnitten) in getrenntem Zustand und nicht am Gepäckträger montiert. Gut zu erkennen ist das bevorzugte System der Verbindung zwischen den Taschenteilen 1 und 2 sowie am Gepäckträger 6 über das T- und U-Nutensystem, wobei auch andere Varianten denkbar sind. Auf die Darstellung der erforderlichen Endanschläge an den U-Nuten 5 und 7 wird in dieser Darstellung verzichtet, dies gilt auch für den Verrieglungsmechanismus.
-
In der gezeigten Darstellung sind außerdem die Verstärkunsplatten 13 sehr gut sichtbar, es sind allerdings auch andere Möglichkeiten der Aussteifung zwischen den T-Profilen 4 von Taschenteil 1 bzw. den U-Profilen 5 von Taschenteil 2 möglich.
-
In 4 ist die Seitenansicht B (Blick von links auf den Fahrradgepäckträger 6/abgeschnittene Darstellung) zu sehen. Gut zu erkennen ist das U-Nutenprofil 7, in welches das T-Nutenprofil des Taschenteiles 1 eingeschoben wird.
-
Um das Einschieben zu erleichtern, ist bei dieser möglichen Variante das T-Nutenprofil 4, wie in 5 dargestellt, unterbrochen 15, so daß das unter 4 Bezeichnung 7 dargestellte Profil nur ab der Aussparung 15 eingeschoben wird. Die in 4 dargestellten Anschlagplatten 14 verhindern dann ein weiteres Herrunterrutschen des Taschenteiles.
-
6 zeigt nun die Ansicht C (von rechts) auf den abgeschnitten dargestellten Gepäckträger 6. Entsprechend sind hier die T-Nutenprofile 8 zu erkennen in welche die unter 7 dargestellten U-Nutenprofile 16 von der Aussparung 15 aus eingeschoben werden. Ein weiteres Herrunterrutschen des Taschenteiles 2 wird durch die Anschlagplatten 16 verhindert und zwar bei der Benutzung auf dem Fahrrad als auch in der Funktion als Rucksack.
-
Um ein eventuelles Herausspringen der Taschenteile 1 und 2 aus den Halterungen 7 und 8 während der Verwendung auf dem Fahrrad zu verhindern, sind bevorzugt selbstrastende Verriegelungen vorgesehen, die sich bei dieser Ausführung an den Profilen 4, 5, 7 und 8 befinden können und auch bei der Benutzung als Rucksack ihre Einrast- und Sicherungsfunktion erfüllen. Der Verriegelungsmechanismus ist auf den Zeichnungen nicht dargestellt.
-
Ein leichteres Einschieben des jeweiligen Taschenteils in die entsprechende Gepäckträgerhalterung und der Taschenteile ineinander soll durch geeignete Einlaufschrägen und Einführhilfen ermöglicht werden, die sich um die Aussparungen 15 und an den Enden aller Profile befinden können. Diese sind in den Zeichnungen nicht dargestellt.
-
Je nach Ausstattungsvariante ist es möglich, eine batteriebetriebene Zusatzbeleuchtung in den Kombinationsrucksack oder ein einzelnes Taschenteil zu integrieren.
-
Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen beschränkt ist und und dass Änderungen und Modifizierungen ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er aus den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 8430226 [0003]
- DE 08614932 U1 [0004]
- DE 202010000734 U1 [0006]