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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pudern von Bogen in einer Druckmaschine umfassend eine Speichervorrichtung zum Speichern des Puders, welche eine erste Kammer mit einem ersten Abfluss für eine durch letzteren hindurch erfolgende Schwerkraftförderung eines ersten Vorrats des Puders und eine zweite Kammer für einen zweiten Vorrat des Puders aufweist, wobei ein Verschluss zum Verschließen des ersten Abflusses vorhanden ist, und weiterhin umfassend eine Dosiervorrichtung zum Dosieren des Puders und eine Sprühvorrichtung zum Sprühen des Puders, wobei die Dosiervorrichtung in Förderrichtung des Puders zwischen der Speichervorrichtung und der Sprühvorrichtung angeordnet ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein bei Pudervorrichtungen schon lange bestehendes Problem ist die Tendenz des Puders, in der Speicherkammer zu verklumpen und anzubacken. Um letzteres zu verhindern, sind schon verschiedene Gegenmaßnahmen entwickelt worden.
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In der
DE 198 58 484 C2 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei welcher die Verklumpungen mittels einer Heizpatrone vermieden werden sollen.
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In der
DE 198 36 013 A1 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei welcher das Anbacken des Puders an der Innenwand der Speicherkammer und die Bildung von sogenannten Puderbrücken mittels eines Domes vermieden werden sollen, der in die Kammer hineinragt.
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In der
DE 42 37 111 B4 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei welcher unterhalb einer trichterförmigen Speichervorrichtung ein Auffangtrichter angeordnet ist. Die Speichervorrichtung weist an ihrem unteren Ende einen Abfluss in Form eines Abgabestutzens auf. Unterhalb dieses Abgabestutzens ist eine Dosiervorrichtung in Form einer schwingenden Platte angeordnet. Diese Dosiervorrichtung ist in Förderrichtung des Puders zwischen der trichterförmigen Speichervorrichtung und dem Auffangtrichter angeordnet. Der Puder wird mittels eines in der Speichervorrichtung angeordneten Rührarmes in fließfähigem Zustand gehalten. Der Rührarm wird durch einen Elektromotor angetrieben. Die Pudervorrichtung ist hinsichtlich der Speicherung von großen Pudervolumina ungünstig. Solche großen Pudervolumina erfordern große Rührkräfte und einen dementsprechend antriebsstarken Elektromotor. Diesem Erfordernis gerecht werdende Elektromotoren erfordern vergleichsweise viel Bauraum und haben einen vergleichsweise hohen Energiebedarf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für einen großvolumigen Speichervorrat geeignete Pudervorrichtung zu schaffen. Insbesondere ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Pudervorrichtung zu schaffen, bei der den Verklumpungen auf effiziente Weise vorgebeugt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Pudern von Bogen in einer Druckmaschine umfasst eine Speichervorrichtung zum Speichern des Puders, welche eine erste Kammer mit einem ersten Abfluss für eine durch letzteren hindurch erfolgende Schwerkraftförderung eines ersten Vorrats des Puders und eine zweite Kammer für einen zweiten Vorrat des Puders aufweist, wobei ein Verschluss zum Verschließen des ersten Abflusses vorhanden ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst weiterhin eine Dosiervorrichtung zum Dosieren des Puders und umfasst eine Sprühvorrichtung zum Sprühen des Puders, wobei die Dosiervorrichtung in Förderrichtung des Puders zwischen der Speichervorrichtung und der Sprühvorrichtung angeordnet ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Verschluss als ein Ring ausgebildet.
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Dem ersten Abfluss ist der Verschluss beigeordnet, mittels welchem sich der erste Abfluss verschließen lässt, um eine Förderung des Puders des ersten Vorrats durch den ersten Abfluss hindurch zu unterbinden. Dieser Verschluss ist ein von der zuvor erwähnten Dosiervorrichtung verschiedenes Bauteil.
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Hierbei ist der Verschluss als der Ring ausgebildet. Dieser Ring kann kreisrund, oval oder polygonförmig, z. B. viereckig, sein. Die beiden eckenlosen Formen – kreisrund und oval – sind hinsichtlich einer Entfernung von Restpuder bei der Reinigung vorteilhaft. Der kreisrunde Ring kann in Form eines Rohrstückes besonders einfach hergestellt werden.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass für die Verklumpungen der statische Druck des gespeicherten Puders und dessen daraus resultierende Verdichtung ursächlich sind. Ausgehend von dieser Erkenntnis ist die Lösung gefunden worden, welche in der Unterteilung des gespeicherten Gesamtvorrates in mehrere zumindest zeitweise voneinander getrennte Teilvorräte – nämlich den ersten Vorrat und den zweiten Vorrat – besteht.
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Diese Unterteilung ermöglicht eine Erhöhung des Volumens des Gesamtvorrates ohne die Zunahme der Gefahr von Verklumpungen. Das ist hinsichtlich des Einsatzes der Pudervorrichtung in Druckmaschinen mit einem großen Bogenformat und einem dementsprechend hohen Puderverbrauch vorteilhaft.
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Ein Zusatzvorteil ist darin zu sehen, dass ein Rührarm und ein diesen Rührarm antreibender Elektromotor nicht zwingend vorhanden sein müssen. Durch den möglichen Wegfall dieser Bauteile kann nicht nur Bauraum, sondern auch Energie gespart werden und vereinfacht sich außerdem die Konstruktion.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen genannt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist dem Verschluss ein Riegel beigeordnet, der dazu dient, den Verschluss in einer den ersten Abfluss verschließenden Position zu halten. Der Riegel kann ein Schieberiegel sein, welcher aus seiner den Verschluss sichernden Position in seine den Verschluss freigebende Position und zurück verschiebbar ist. Der Riegel kann ebenso ein Schwenkriegel sein, welcher aus seiner den Verschluss verriegelnden Position in seine den Verschluss nicht verriegelnde Position und zurück schwenkbar ist. Der Schwenkriegel ist hinsichtlich eines Einsatzes in puderbelasteter Atmosphäre besonders vorteilhaft und kann dazu ein Drehgelenk oder ein Biegegelenk aufweisen. Das Drehgelenk ist gegen ein verunreinigungsbedingtes Sichfestfressen sehr resistent und bei dem Biegegelenk ist ein solches Sichfestfressen absolut ausgeschlossen.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist dem Verschluss mindestens eine Rückstellfeder beigeordnet, welche dazu dient, den Verschluss in eine den ersten Abfluss öffnende Position zu verstellen. Nach dem Entriegeln des Verschlusses drückt oder zieht die mindestens eine Rückstellfeder den Verschluss aus seiner den ersten Abfluss verschließenden Position in die den ersten Abfluss freigebende Position des Verschlusses zurück. Statt einer einzigen Rückstellfeder kann auch ein Satz von Rückstellfedern eingesetzt werden, wobei bei der ringförmigen Ausbildung des Verschlusses die Rückstellfedern des Federsatzes entlang des Umfangs des Verschlussringes vorzugsweise gleichmäßig verteilt sind.
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Bei einer weiteren Weiterbildung umgibt die erste Kammer die zweite Kammer ringförmig. Hierbei kann die zweite Kammer in die erste Kammer hineinragen. Beispielsweise können die erste Kammer und die zweite Kammer miteinander koaxial angeordnet sein und entlang ihrer gemeinsamen geometrischen Mittelachse gesehen sich gegenseitig überlappen bzw. teilweise überdecken.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die erste Kammer und die zweite Kammer miteinander in Kaskadenschaltung angeordnet. Der aus der ersten Kammer durch den ersten Abfluss hindurch strömende Puder gelangt in die zweite Kammer, welche der ersten Kammer nachgeschaltet ist. Demgemäß mündet der erste Abfluss in die zweite Kammer. Zumindest ein Abschnitt der zweiten Kammer ist unterhalb der ersten Kammer und des ersten Abflusses angeordnet, was hinsichtlich der Schwerkraftförderung des Puders vorteilhaft ist. Bei der Schwerkraftförderung fließt der Puder aufgrund seines Gewichts von selbst aus der ersten Kammer in die zweite Kammer und ist eine Fördereinrichtung, z. B. eine Förderschnecke, zum Fördern des Puders aus der ersten Kammer in die zweite Kammer nicht zwingend erforderlich.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist ein zweiter Abfluss vorhanden und ist dieser zweite Abfluss der zweiten Kammer zugeordnet. Dieser zweite Abfluss dient für eine durch den zweiten Abfluss hindurch erfolgende Schwerkraftförderung des Puders aus der zweiten Kammer heraus.
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Bei einer weiteren Weiterbildung bildet der Verschluss ein Drehventil.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist der Verschluss zum Zwecke des Öffnens und Schließens des ersten Abflusses um eine Mittelachse drehbar. Diese Mittelachse ist eine Ventilachse und die gemeinsame Mittelachse der ersten Kammer, der zweiten Kammer und des Verschlusses.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die erste Kammer und die zweite Kammer derart miteinander verbunden oder koppelbar, dass sie vom Bediener vorübergehend, z. B. für Wartungszwecke, gemeinsam aus der Maschine entnehmbar sind.
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Zur Erfindung gehört auch eine Druckmaschine, die mit mindestens einer Pudervorrichtung ausgestattet ist, die der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend oder einer von deren Weiterbildungen entsprechend ausgestattet ist. Die Pudervorrichtung ist vorzugsweise in einem Bogenausleger der Druckmaschine angeordnet. Die Bogen werden mittels der Druckmaschine bedruckt und/oder lackiert und danach mittels der integrierten Pudervorrichtung mit dem Puder bestäubt.
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Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1 eine Pudervorrichtung mit einer unteren und einer oberen Kammer, die mit Puder gefüllt sind,
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2 die Pudervorrichtung in einem Zustand, in welchem der Puder aus der unteren Kammer verbraucht ist,
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3 die Pudervorrichtung in einer Betriebssituation, in welcher der Puder aus der oberen Kammer in die untere Kammer nachströmt,
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4a bis 4d eine Bewegungsabfolge einer Verriegelungsvorrichtung der Pudervorrichtung,
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5 eine Modifikation der Verriegelungsvorrichtung,
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6 einen Drehring zum Ersetzen des Schieberinges aus 1 als Verschluss, und
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7a und 7b verschiedene Drehstellungen des Drehringes aus 6.
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In der 1 ist eine Druckmaschine 1 ausschnittsweise dargestellt. Die Druckmaschine 1 ist eine Bogendruckmaschine für den lithographischen Offsetdruck. Der Ausschnitt zeigt eine Pudervorrichtung der Druckmaschine 1. Die Pudervorrichtung umfasst eine Speichervorrichtung 2, in welcher der zum Bestäuben der Bogen 27 verwendete Puder gespeichert wird. Weiterhin umfasst die Pudervorrichtung eine Dosiervorrichtung 3, mittels welcher der aus der Speichervorrichtung 2 kommende Puder dosiert wird. Eine Sprühvorrichtung 4 dient dazu, ein Puder-Luft-Gemisch auf die nacheinander an der Sprühvorrichtung 4 vorbeilaufenden Bogen 27 zu sprühen. Die Sprühvorrichtung 4 umfasst nicht näher bezeichnete Sprühdüsen, die an einem oder mehreren Sprührohren oder -stangen angeordnet sind.
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Die Speichervorrichtung 2 umfasst eine erste Kammer 7 mit einem ersten Vorrat 28 des Puders und eine zweite Kammer 8 mit einem zweiten Vorrat 29 des Puders. Die beiden Kammern 7, 8 haben eine gemeinsame Mittelachse 31 und sind jeweils zumindest an ihrem unteren Ende trichterförmig ausgebildet. Die außenliegende erste Kammer 7 umgibt einen oberen Abschnitt der innenliegenden, zweiten Kammer 8. Die erste Kammer 7 umgibt nicht einen unteren Abschnitt der zweiten Kammer 8. Im Bereich des oberen Abschnittes der zweiten Kammer 8 – d. h. im Bereich der axialen Überlappung der beiden Kammern 7, 8 – sind die beiden Kammern 7, 8 durch eine Trennwand 6 voneinander getrennt. Die Trennwand 6 und die Außenwände der Kammern 7, 8 können mehrstückig oder gemeinsam einstückig ausgebildet sein. Gemäß einer ersten Variante können der untere Abschnitt der zweiten Kammer 8 und die Trennwand 6 durch ein und dasselbe Rohr gebildet werden, wobei dieses Rohr in ein wesentlich dickeres Rohr hineingesteckt ist, welches die Außenwand der ersten Kammer 7 bildet, wobei beide Rohre an ihren unteren Enden jeweils hohlkegelartig ausgebildet sind. Gemäß einer zweiten Variante können der untere Abschnitt der zweiten Kammer 8 und die erste Kammer 7 als Außenwandung ein gemeinsames Gehäuse 5 aufweisen, welches die Form eines mit einem Absatz versehenen Rohres hat. Ein mit dem dünnen Absatz dieses Rohres in etwa durchmessergleicher Ring kann als die Trennwand 6 in den dicken Absatz des Rohres eingesetzt werden. Die zweite Variante ist zeichnerisch dargestellt. Eine dritte Variante unterscheidet sich von der zweiten Variante nur dadurch, dass das Gehäuse 5 und die Trennwand 6 in einem Stück gefertigt sind, z. B. mittels des Spritzgussverfahrens.
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In der Zeichnung ist dargestellt, dass das Gehäuse 5 eine nach oben offene Seite hat, die dem Einfüllen des Puders in die Speichervorrichtung 2 dient und danach mittels eines in der Zeichnung nicht näher bezeichneten Deckels abgedeckt werden kann. Die erste Kammer 7 weist an ihrem unteren Ende – genauer gesagt, an dem Ende der Trichterschräge der ersten Kammer 7 – mindestens einen ersten Abfluss 9 auf, durch welchen der Puder 26 aus der ersten Kammer 7 in die zweite Kammer 8 strömen kann, wie dies in 3 dargestellt ist. Der erste Abfluss 9 kann durch eine entlang des Umfangs der Trennwand 6 verlaufende Reihe von Durchgangslöchern oder -schlitzen gebildet sein, die in die Trennwand 6 eingebracht sind. Gemäß einer zeichnerisch nicht dargestellten, anderen Variante ist der untere Rand der ringförmigen Trennwand 6 über seine gesamte Umfangslänge ausnahmelos außer Kontakt zu den übrigen Wandungen der Speichervorrichtung 2, so dass der erste Abfluss 9 durch einen sich über 360° erstreckenden, ringförmigen Spalt zwischen der Trichterschräge der ersten Kammer 7 und besagten unteren Rand gebildet wird. Bei dieser Variante kann die ringförmige Trennwand 6 durch speichenartige Streben gehalten werden, welche sich zwischen dem Außenumfang der Trennwand und dem Innenumfang des Gehäuses 5 erstrecken. Die zweite Kammer 8 hat an ihrem unteren Ende einen zweiten Abfluss 10, durch welchen der Puder aus der zweiten Kammer 8 herausströmen und als eine Art Freistrahl in einen trichterförmigen Behälter 16 der Dosiervorrichtung 3 rieseln kann.
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Dem ersten Abfluss 9 ist zur Bildung eines Absperrventiles mindestens ein erster Verschluss 11 beigeordnet, mittels welchem der erste Abfluss 9 versperrt werden kann um zu verhindern, dass der Puder aus der ersten Kammer 7 durch den ersten Abfluss 9 hindurch in die zweite Kammer 8 strömt. Der erste Verschluss 11 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Ring ausgebildet und über die Trennwand 6 gestülpt, welche als lineare Führung zum Führen der entlang der vertikalen Mittelachse der Speichervorrichtung 2 erfolgenden Bewegung des ersten Verschlusses 11 beim Öffnen und Schließen des ersten Abflusses 9 dient. Der durch den Außenumfang der Trennwand 6 und den Innenumfang des ersten Verschlusses 11 gebildete Bewegungsspalt sollte derart bemessen sein, dass einerseits bei verschlossenem ersten Abfluss 9 durch diesen Bewegungsspalt hindurch im Wesentlichen kein Puder aus der ersten Kammer 7 in die zweite Kammer 8 strömen kann, und dass andererseits ein Sichfestsetzen des Puders innerhalb des Bewegungsspaltes und ein daraus resultierendes Verklemmen des ersten Verschlusses 11 vermieden wird. Der erste Verschluss 11 ist innerhalb der ersten Kammer 7 angeordnet. Gemäß einer zeichnerisch nicht dargestellten, anderen Variante kann der erste Verschluss 11 nicht innerhalb der ersten Kammer 7, sondern innerhalb der zweiten Kammer 8 platziert sein. Demgemäß kann der erste Verschluss 11 in die Trennwand 6 eingesteckt sein oder stattdessen in den dünnen, unteren Absatz des Gehäuses 5 eingesteckt sein. In dem zuletzt genannten Fall würde die innere Umfangsfläche des rohrförmigen unteren Gehäuseabsatzes als lineare Führung für den ersten Verschluss 11 dienen und würde die den ersten Abfluss 9 freigebende Bewegung des ersten Verschlusses 11 nach unten erfolgen.
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Bei dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die den ersten Abfluss 9 freigebende Bewegung des ersten Verschlusses 11 nach oben und wird diese Bewegung durch Rückstellfedern 25 angetrieben. Die Rückstellfedern 25 sind schraubenförmig gewendelte Zugfedern und werden beim Verstellen des ersten Verschlusses 11 in dessen den ersten Abfluss 9 abdeckende Position (vgl. 1 und 2) gespannt. Beim nach oben erfolgenden Verstellen des ersten Verschlusses 11 aus besagter Abdeckposition heraus (vgl. 3) entspannen sich die Rückstellfedern 25 wieder. Die Windungen der Rückstellfedern 25 sollen einen hinreichend großen Durchmesser und eine hinreichend große Steigung aufweisen und der Federdraht soll hinreichend dünn sein, so dass der Puder sozusagen durch die Rückstellfedern 25 hindurch strömen kann. Die Rückstellfedern 25 sollen aber auch so dimensioniert sein, dass sie gegen den Widerstand des sie umgebenden Puders den ersten Verschluss 11 zurückzustellen vermögen und dabei den Puder wegzudrängen vermögen. Mit anderen Worten gesagt: Bei der Auswahl der Rückstellfedern 25 muss dafür Sorge getragen werden, dass der sich zwischen den Windungen der Rückstellfedern befindende Puder das Sichzusammenziehen der Rückstellfedern 25 nicht behindert. Unter diesem Aspekt kann die Verwendung von nicht schraubenförmigen Zugfedern, z. B. dehnbaren Gummibändern oder Gummistäben, als die Rückstellfedern 25 oder der Ersatz der Zugfedern durch Druckfedern als die Rückstellfedern 25 erwägenswert sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die jeweilige Rückstellfeder 25 mit ihrem einen Ende in einen Stift eingehängt, der in die Trennwand 6 eingesetzt ist, und mit ihrem anderen Ende in einen Stift eingehängt, der in den ersten Verschluss 11 eingesetzt ist.
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Es ist eine Arretiervorrichtung zum gegen die Spannkraft der Rückstellfedern 25 erfolgenden Festhalten und Sichern des ersten Verschlusses 11 in dessen den ersten Abfluss 9 verschließender Position vorhanden. Zu dieser Arretiervorrichtung gehört ein Riegel 14, der von dem ersten Verschluss 11 extern gelagert ist. Des weiteren gehört zu der Arretiervorrichtung ein Rastelement 15, welches an dem ersten Verschluss 11 angeordnet ist und das mit dem Riegel 14 beim Verriegeln kooperiert. Im einfachsten Fall kann das Rastelement 15 eine in den ersten Verschluss 11 eingebrachte Bohrung sein, in welche der Riegel 14 eingreift. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Rastelement 15 ein an dem ersten Verschluss 11 befestigter Vorsprung, z. B. in Form eines Stiftes oder einer Schraube, welcher Vorsprung durch den Riegel 14 beim Verriegeln über- bzw. hintergriffen wird.
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In der 4a ist dargestellt, dass der Riegel 14 in einem Gelenk 21 schwenkbar gelagert ist und mit einer Keilfläche 24 versehen ist. In der 4b ist dargestellt, dass in Folge der Bewegung des ersten Verschlusses 11 beim Verschließen des ersten Abflusses 9 das Rastelement 15 über die Keilfläche 24 auf den Riegel 14 drückt und diesen dabei von dem Rastelement 15 wegdrängt. Die abwärts erfolgende Schließbewegung des ersten Verschlusses 11 wird vom Bediener durch ein manuelles und vor dem Befüllen der Speichervorrichtung 2 mit dem Puder erfolgendes Verschieben des ersten Verschlusses 11 bewirkt. Im weiteren Verlauf der Schließbewegung des ersten Verschlusses 11 schnappt der Riegel 14 mit seinem hakenförmigen Ende in das Rastelement 15 ein, so dass in der in 4c dargestellten Arretierposition der eingerastete Riegel 14 eine sonst von den Rückstellfedern 25 bewirkte Bewegung des ersten Verschlusses nach oben blockiert. In der 4d ist gezeigt dass an dem Riegel 14 ein Griff 22 angeordnet ist, mittels welcher der Bediener den Riegel 14 aus dessem Eingriff in das Rastelement 15 herausziehen kann, um die Verriegelung zu lösen. Der Griff 22 kann im einfachsten Fall ein Stück Draht oder dergleichen sein. Nach dem Lösen der Verriegelung bewegen die Rückstellfedern 25 den ersten Verschluss 11 aus dessen Überdeckung mit dem ersten Abfluss 9 heraus, so dass letzterer wieder frei wird und durch den ersten Abfluss 9 der Puder hindurch strömen kann. Die von den Rückstellfedern 25 bewirkte Bewegung des ersten Verschlusses 11 aus dessen den ersten Abfluss 9 verschließender Position in die den ersten Abfluss 9 öffnende Position des ersten Verschlusses 11 ist in 4d mit ein Pfeil symbolisch angegeben. In der 4d ist mit einem weiteren Pfeilsymbol die vom Bediener über den Griff 22 auf den Riegel 14 beim Entriegeln ausgeübte Kraft angedeutet. Dem Riegel 14 könnte eine Feder beigeordnet sein, die den Riegel in seiner Verriegelungsposition (vgl. 4c) hält und gegen deren Federwirkung der Riegel 14 aus dieser Verriegelungsposition heraus bewegbar ist.
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In der 5 ist eine Modifikation der Arretiervorrichtung dargestellt, bei welcher der Riegel 14 nicht manuell, sondern motorisch bewegt wird. Ein mit dem Riegel 14 verbundener Stellantrieb 23, welcher z. B. als ein sogenannter Magnetschalter ausgebildet sein kann, zieht den Riegel 14 aus dessen den ersten Verschluss 11 verriegelnder Position heraus. Ansonsten entspricht die in der 5 dargestellte Modifikation der in den 4a bis 4d dargestellten Arretierungsvorrichtung.
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In der 1 ist weiterhin dargestellt, dass dem zweiten Abfluss 10 (vgl. 2) ein zweiter Verschluss 12 beigeordnet ist, welcher zum zeitweisen Verschließen des zweiten Abflusses 10 dient. Der zweite Verschluss 12 könnte als ein Verschlussschieber ausgebildet sein und ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Verschlussklappe ausgebildet. Hierzu ist der zweite Verschluss 12 in einem Gelenk 13 zu dem zweiten Abschluss hin und von letzterem weg schwenkbar gelagert.
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In dem Behälter 16 der Dosiervorrichtung 3 ist eine Dosierwalze 17 angeordnet, auf welcher eine Säule des in den Behälter 16 aus der Speichervorrichtung 2 hereingerieselten Puders steht. Diese Säule befindet sich in dem trichterförmigen oberen Abschnitt des Behälters 16. Der trichterförmige obere Abschnitt hat ein unteres, verjüngtes Ende, an welches sich ein weiterer Abschnitt des Behälters 16 anschließt, welcher Abschnitt eine der Dosierwalze 17 angepasst gekrümmte Wandung aufweist. Die in dem zuletzt genannten Abschnitt – der sogenannten Pump- oder Rotationskammer – angeordnete Dosierwalze 17 bildet zusammen mit der relativ zur Dosierwalze 17 äquidistanten Wandung eine Engstelle, durch welche hindurch die Dosierwalze 17 den Puder nach unten fördert. Besagte Engstelle hat im Wesentlichen die Form eines halbkreisförmigen Ringspaltes. Die Rotation der Dosierwalze 17 ist in der 1 mit einem Pfeil symbolisch angedeutet. Die Dosierwalze 17 fördert den Puder in einen weiteren Abschnitt des Behälters 16 hinein, welcher weitere Abschnitt z. B. durch ein an die Rotationskammer angeschlossenes Rohr gebildet sein kann. Über diesen Abschnitt (Rohr) gelangt der Puder in einen Verteiler 18, der eine Druckluftzufuhr 19 aufweist und in welchem der Puder mit aus besagter Druckluftzufuhr 19 stammender Druckluft zu einem Puder-Luft-Gemisch vermengt wird. Dieses Puder-Luft-Gemisch strömt über ein Leitungssystem 20 in die Sprühvorrichtung 4, welche das Puder-Luft-Gemisch im Fördertakt der vorbeilaufenden Bogen 27 an diese abgibt, um deren Bogenoberfläche zu bestäuben und ein Abschmieren des frischen Aufdrucks auf den Bogen 27 bei deren Stapelung zu vermeiden. Das Leitungssystem 20 kann durch Schläuche gebildet sein. In dem Verteiler 18 wird das erzeugte Puder-Luft-Gemisch gleichmäßig auf die Schläuche des Leitungssystems 20 verteilt. Der Puder durchläuft auf seinem Weg aus der Speichervorrichtung 20 in die Sprühvorrichtung 4 entlang einer symbolisch angedeuteten Förderrichtung 30 des Puders die Dosiervorrichtung 3, den Verteiler 18 und das Leitungssystem 20.
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Das dargestellte System funktioniert wie folgt: Bei noch unbefüllter Speichervorrichtung 2 verschiebt der Bediener den ersten Verschluss 11 nach unten, bis der Riegel 14 einrastet und dabei der erste Verschluss 11 den ersten Abfluss 9 verschließt. Davor oder danach wird manuell oder motorisch der zweite Verschluss 12 in seine in 1 gezeigte Stellung geschwenkt, in welcher der zweite Verschluss 12 den zweiten Abfluss 10 verschließt. Danach werden die beiden Vorräte 28 und 29 an Puder in die beiden Kammern 7, 8 eingefüllt. Wenn die beiden Kammern 7, 8 jeweils vollständig mit dem Puder befüllt sind, kann das Niveau oder der „Puderspiegel” (Bezeichnung in Analogie zu „Flüssigkeitsspiegel”) der in der zweiten Kammer 8 befindlichen Pudersäule oberhalb oder vorzugsweise unterhalb des Puderspiegels der Pudersäule in der ersten Kammer 7 liegen oder können beide Puderspiegel auf der gleichen Höhe liegen. Vorteilhaft ist, wenn der erste Vorrat 28 in etwa das gleiche Volumen wie der zweite Vorrat 29 hat.
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Um den Druckbetrieb aufzunehmen, wird der zweite Verschluss 12 von dir Öffnung 10 weggeschwenkt, so dass nur der Puder aus der zweiten Kammer 8, also der zweite Vorrat 29, durch den zweiten Abfluss 10 hindurch langsam in die Dosiervorrichtung 3 hinein rieseln kann, und werden die Dosiervorrichtung 3, der Verteiler 18 und die Sprühvorrichtung 4 in Betrieb genommen.
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Wenn im Laufe des Druckbetriebes der zweite Vorrat 29 vollständig aufgebraucht ist, wie dies in der 2 dargestellt ist, oder ein vorbestimmtes Mindestvolumen erreicht hat, wird der Riegel 14 gelöst. Die Rückstellfedern 25 ziehen infolgedessen den ersten Verschluss 11 in eine den ersten Abfluss 9 öffnende Stellung zurück, so dass durch den ersten Abfluss 9 der erste Vorrat 28 in die zweite Kammer 8 strömen kann, um den vollständig oder teilweise verbrauchten zweiten Vorrat 29 zu ersetzen oder zu ergänzen, so wie dies in der 3 dargestellt ist. Während dieses kaskadenartigen Nachfüllens der zweiten Kammer kann der zweite Abfluss 10 mittels des zweiten Verschlusses 12 vorübergehend geschlossen gehalten werden, so wie dies in 3 dargestellt ist, oder offen bleiben. In beiden Fällen kann der Druckbetrieb während des kaskadenartigen Nachfüllens ununterbrochen weiterlaufen, weil das Nachfüllen nicht sehr viel Zeit erfordert und während dieser Zeitspanne der sich in dem als Zwischenspeicher fungierenden Behälter 16 befindliche Pudervorrat zur Aufrechterhaltung des Druckbetriebes mengenmäßig ausreicht.
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Abschließend seien noch Modifikationen erwähnt. Bei einer können die Rückstellfedern 25 und die Arretiervorrichtung entfallen und ist der erste Verschluss 11 mittels eines Stellantriebes, z. B. eines elektromotorisierten Schraubengetriebes, in beide Richtungen zum Öffnen und Schließen des ersten Abflusses 9 bewegbar.
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Bei einer weiteren Modifikation, die in den 6 bis 7b ausschnittsweise dargestellt ist, ist der erste Verschluss 11 zum Zwecke des Öffnens und Schließens des ersten Abflusses 9 nicht entlang der Trennwand 6 verschiebbar, sondern um die Mittelachse 31 der Trennwand 6 relativ zu letzterer drehbar. Hierbei ist der erste Abfluss 9 durch eine in die Trennwand 6 eingebrachte Umfangsreihe von ersten Durchgangsbohrungen oder -löchern 32 und eine in den ringförmigen, ersten Verschluss 11 eingebrachte Umfangsreihe von zweiten Durchgangsbohrungen oder -löchern 33 gebildet. Durch das Drehen des ersten Verschlusses 11 werden die zweiten Durchgangsbohrungen 33 beim Öffnen (vgl. 7b) des ersten Abflusses 9 in Überdeckung mit den ersten Durchgangsbohrungen 32 und beim Verschließen (vgl. 7a) des ersten Abflusses 9 außer Überdeckung mit den ersten Durchgangsbohrungen 32 gebracht. Bei dieser Modifikation funktioniert der erste Verschluss 11 also so ähnlich wie ein Drehventil.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Speichervorrichtung
- 3
- Dosiervorrichtung
- 4
- Sprühvorrichtung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Trennwand
- 7
- erste Kammer
- 8
- zweite Kammer
- 9
- erster Abfluss
- 10
- zweiter Abfluss
- 11
- erster Verschluss
- 12
- zweiter Verschluss
- 13
- Gelenk
- 14
- Riegel
- 15
- Rastelement
- 16
- Behälter
- 17
- Dosierwalze
- 18
- Verteiler
- 19
- Druckluftzufuhr
- 20
- Leitungssystem
- 21
- Gelenk
- 22
- Griff
- 23
- Stellantrieb
- 24
- Keilfläche
- 25
- Rückstellfeder
- 26
- Puder
- 27
- Bogen
- 28
- erster Vorrat
- 29
- zweiter Vorrat
- 30
- Förderrichtung
- 31
- Mittelachse
- 32
- erste Durchgangsbohrung
- 33
- zweite Durchgangsbohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19858484 C2 [0003]
- DE 19836013 A1 [0004]
- DE 4237111 B4 [0005]