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Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pudern von Bogen in einer Druckmaschine, umfassend einen Sprühbalken mit einem Gehäuse und mit einer Reihe von Düseneinrichtungen, die jeweils entweder als Einzeldüse oder als Düsengruppe angeordnet sind, Leitungen, einschließlich einer ersten Leitung und einer zweiten Leitung, für ein Luft-Puder-Gemisch und einen Verteiler mit mehreren Ausgängen, welche über die Leitungen mit den Düseneinrichtungen verbunden sind.
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Mit solchen Vorrichtungen werden in der Druckmaschine die frisch bedruckten Bogen mit Puder bestäubt, damit sie beim folgenden Ablegen auf einen Stapel nicht auf den Nachbarbogen abschmieren.
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In
DE 10 2015 222 706 A1 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher der Verteiler mit dem Sprühbalken über Leitungen verbunden ist.
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In
WO 1997 012 760 A1 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher der Verteiler und der Sprühbalken über ein langes Bündel von Leitungen verbunden sind.
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Dies ist in zweierlei Hinsicht ungünstig: Zum einen kann das Leitungsbündel bei Wartungsarbeiten das Personal behindern. Zum anderen beeinträchtigt das lange Leitungsbündel das Erscheinungsbild der Maschine.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine wartungsfreundliche Vorrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Pudern von Bogen in einer Druckmaschine, umfassend einen Sprühbalken mit einem Gehäuse und mit einer Reihe von Düseneinrichtungen, die jeweils entweder als Einzeldüse oder als Düsengruppe angeordnet sind, Leitungen, einschließlich einer ersten Leitung und einer zweiten Leitung, für ein Luft-Puder-Gemisch und einen Verteiler mit mehreren Ausgängen, welche über die Leitungen mit den Düseneinrichtungen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungen gleichlang sind und sich jeweils größtenteils innerhalb des Gehäuses erstrecken, dass ein Abstand zwischen dem Verteiler und dem Sprühbalken kürzer als eine Länge der Reihe von Düseneinrichtungen ist und dass mindestens die erste Leitung einen Abschnitt aufweist, der in mindestens einer Biegung verläuft, die in dem Gehäuse liegt.
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Ein Zusatzvorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass keine oder nur kurze Leitungsabschnitte vorhanden sind, die sich außerhalb des Gehäuses erstrecken, wodurch ein kompakteres und somit besseres Erscheinungsbild erreicht wird.
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Die Düseneinrichtungen können als Düsenbohrungen oder Düsenköpfe ausgebildet sein, wobei jeder Düsenkopf mehrere Düsen aufweisen kann. Alle Leitungen haben die gleiche Leitungslänge und somit das gleiche Leitungsvolumen. Der minimale Abstand zwischen dem Verteiler und dem Sprühbalken ist kleiner als die Länge der Reihe von Düseneinrichtungen, d.h. kleiner als ein Abstand zwischen den beiden an den Enden der Reihe liegenden Düseneinrichtungen. Somit ist besagter minimaler Abstand auch kleiner als die Sprühbalkenlänge. Die erste Leitung weist einen Abschnitt auf, der in mindestens einer Umlenkung oder Kehre verläuft, die innerhalb des Gehäuses angeordnet ist.
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Es sind folgende Weiterbildungen möglich:
- Der Abschnitt der ersten Leitung kann nur eine Biegung (Umlenkung oder Kehre) aufweisen, so dass er eine U-Form hat. Wenn der Abschnitt mehrere Umlenkungen oder Kehren aufweist, kann der Abschnitt eine Wellen-Form, Zick-Zack-Form oder Mäander-Form haben, je nachdem, wie die Biegungen ausgebildet sind. Beispielsweise sind die Biegungen bei der Zick-Zack-Form Spitzkurven. Die Krümmungsradien der Biegungen können verschiedengroß sein, was z.B. für die Spiral-Form zutrifft, bei welcher der Krümmungsradius kontinuierlich zunimmt. Der Abschnitt kann einen Verlauf in der Ebene oder im dreidimensionalen Raum haben. Der räumliche Verlauf ist z.B. bei der Helix-Form gegeben.
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Die zweite Leitung kann - insbesondere, wenn sie mit der vom Verteiler am weitesten entfernten Düseneinrichtung verbunden ist - einen geradlinigen Verlauf haben. Die zweite Leitung kann aber auch einen Abschnitt aufweisen, der in mindestens einer Biegung (Umlenkung, Kehre) verläuft, die sich in dem Gehäuse befindet.
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Für die möglichen Formen dieses Abschnitts der zweiten Leitung gilt das für die Formen des Abschnitts der ersten Leitung Gesagte im übertragenen Sinne.
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Obwohl die Gesamtlänge der ersten Leitung genauso groß wie die Gesamtlänge der zweiten Leitung ist, kann der besagte Abschnitt der ersten Leitung länger oder kürzer als der entsprechende Abschnitt der zweiten Leitung sein. Beispielsweise kann im Fall der Mäander-Form der beiden Abschnitte der Abschnitt der ersten Leitung mehr Schlingen als der Abschnitt der zweiten Leitung aufweisen und dadurch länger als der Abschnitt der zweiten Leitung sein. Im Fall, dass der Abschnitt der ersten Leitung und der Abschnitt der zweiten Leitung jeweils spiralförmig oder helixförmig verlaufen, kann die Spirale bzw. Helix des Abschnitts der ersten Leitung mehr Windungen als die Spirale bzw. Helix des Abschnitts der zweiten Leitung aufweisen und dadurch der Abschnitt der ersten Leitung länger als der Abschnitt der zweiten Leitung sein.
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Der Verteiler kann an einem Ende des Sprühbalkens angeordnet sein und mit letzterem eine Baueinheit bilden. Beispielsweise kann der Verteiler an ein Ende des Gehäuses des Sprühbalkens angeschraubt sein. Hierbei kann der bereits erwähnte Abstand zwischen dem Verteiler und dem Sprühbalken Null betragen. Besagter Abstand beträgt auch Null, wenn der Verteiler in das Gehäuse des Sprühbalkens integriert ist.
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Jede Düseneinrichtung kann mehrere Düsen umfassen, welche über ein gabelförmiges bzw. verzweigtes Kanalsystem an ein und dieselbe Leitung angeschlossen sind. Die gabelförmigen Kanalsysteme können im Fall der Ausbildung der Düseneinrichtung als Düsenköpfe in diese Düsenköpfe integriert sein, z.B. in Form von gebohrten Kanälen.
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Der Verteiler hat einen Eingang, an den ein Aggregat zum im Fördertakt der zu bestäubenden Bogen erfolgenden Zuführen des Luft-Puder-Gemisches angeschlossen ist.
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In dem Aggregat wird der Puder, z.B. mittels einer Dosierwalze, taktweise dosiert und wird danach der Puder mit Druckluft vermischt, um das Luft-Puder-Gemisch zu bilden. Wie bereits dargelegt, erstrecken sich die Leitungen jeweils zumindestens größtenteils innerhalb des Gehäuses. Hierbei können kurze Endabschnitte der Leitungen aus dem Gehäuse herausragen. Dies kann der Fall sein, wenn der Verteiler und seine Ausgänge außerhalb des Gehäuses des Sprühbalkens liegen und die Endabschnitte der Leitungen auf die Ausgänge aufgesteckt sind, wobei die Leitungen als Schläuche und die Ausgänge als Schlauchstutzen ausgebildet sind. Alternativ können die Leitungen sich jeweils komplett, also über ihre gesamte Leitungslänge, innerhalb des Gehäuses erstrecken. Dies kann der Fall sein, wenn die als Schlauchstutzen ausgebildeten Ausgänge des Verteilers in das Gehäuse des Sprühbalkens hineinragen.
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Die Leitungen sind bevorzugt als Schläuche ausgebildet, können aber auch Rohre sein. Ebenso ist eine Ausbildung der Leitungen als Nuten in einer ersten Platte möglich, wobei die sonst offene Nut-Oberseite durch eine auf die erste Platte aufgelegte zweite Platte verschlossen ist, so dass das Luft-Puder-Gemisch in der Nut zwischen den beiden Platten strömt.
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Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Zeichnung, worin zeigt:
- 1: die Gesamtdarstellung einer Druckmaschine mit einer Pudervorrichtung,
- 2: ein erstes Ausführungsbeispiel der Pudervorrichtung, mit einem Leitungsverlauf in U-Form,
- 3: ein zweites Ausführungsbeispiel, mit einem Leitungsverlauf in Spiral-Form und
- 4: ein drittes Ausführungsbeispiel, mit einem Leitungsverlauf in Mäander-Form.
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1 zeigt schematisch eine Druckmaschine 1 mit mindestens einem Druckwerk 2 für Offset oder Inkjet und mit einem Ausleger 3, in welchem ein Kettenförderer 4 in dem Druckwerk 2 bedruckte Bogen 5 in eine Transportrichtung T an einer Pudervorrichtung 6 vorbei zu einem Stapel 7 transportiert und dann darauf ablegt. Die Pudervorrichtung 6 bestäubt die dabei an ihr vorbeitransportierten Bogen 5 mit Puder, welches sie aus einer Reihe von Düseneinrichtungen 10 ausstößt. Die Düseneinrichtungen 10 sind Düsenköpfe und an einem Sprühbalken 8 der Pudervorrichtung 6 angeordnet.
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In den 2 bis 4 ist die Pudervorrichtung 6 als Einzelheit dargestellt, wobei die Transportrichtung T orthogonal zur Bildebene ist. Der Sprühbalken 8 hat ein Gehäuse 9, welches als Vierkantrohr ausgebildet sein kann. Die Düseneinrichtungen 10 bestehen jeweils aus einer Gruppe von Düsen 24, hier aus jeweils drei Düsen 24. Die Düsen 24 sind als Düsenköpfe ausgebildet, welche am Gehäuse 9 befestigt sind, und sprühen den Puder auf die Bogen 5.
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Zur Pudervorrichtung 6 gehört auch ein Verteiler 14, der am Ende des Sprühbalkens 8 mit diesem verbunden ist, so dass ein Abstand A zwischen dem Verteiler 14 und dem Sprühbalken 8 Null beträgt, also praktisch nicht vorhanden ist. Der Verteiler 14 hat einen Eingang 18, über welchen er an ein Aggregat 19 angeschlossen ist, welches mit dem Verteiler 14 eine Baueinheit bilden kann. Aus dem Aggregat 19 strömt taktweise ein Luft-Puder-Gemisch in den Eingang 18. In dem Verteiler 14 wird das Luft-Puder-Gemisch auf mehrere Ausgänge 15, 16, 17 des Verteilers 14 gleichmäßig verteilt. An die Ausgänge 15, 16, 17 ist jeweils eine Leitung 11, 12, 13 angeschlossen. Die erste Leitung 11 verbindet den Ausgang 15 mit der ersten Düseneinrichtung 10.1, welche dem Verteiler 14 am nächsten liegt. Die zweite Leitung 12 verbindet den Ausgang 16 mit der zweiten Düseneinrichtung 10.2, die innerhalb der Reihe zwischen der ersten und dritten Düseneinrichtung 10.1, 10.3 angeordnet ist. Die dritte Leitung 13 verbindet den Ausgang 17 mit der dritten Düseneinrichtung 10.3, welche am weitesten entfernt vom Verteiler 14 liegt.
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Der Abstand A, welcher im vorliegenden Beispiel Null beträgt, ist in jedem Fall kleiner als eine zwischen der ersten Düseneinrichtung 10.1 und der dritten Düseneinrichtung 10.3 zu messende Länge L der Reihe von Düseneinrichtungen 10.
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Zu den Düseneinrichtungen 10 gehören Gabelungen 23, an welche die Leitungen 11, 12, 13 angeschlossen sind. Die jeweilige Leitung 11, 12, 13 verzweigt in der Gabelung 23 in drei Kanäle für das Luft-Puder-Gemisch. Jeder Kanal mündet in einer anderen Düse 24 der jeweiligen Düseneinrichtung 10.
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Die erste Leitung 11 hat einen Abschnitt 21 und die zweite Leitung 12 hat einen Abschnitt 22, wobei die beiden Abschnitte 21, 22 jeweils mindestens eine Biegung 20 aufweisen.
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2 zeigt eine Variante, bei der die Abschnitte 21, 22 jeweils nur eine Biegung 20 aufweisen, welche eine U-Form U bildet. Die innerhalb der U-Form U der ersten Leitung 11 liegende Leitungslänge ist größer als die innerhalb der U-Form U der zweiten Leitung 12 liegende Leitungslänge.
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3 zeigt eine Variante, bei der die Abschnitte 21, 22 jeweils mehrere Biegungen 20 aufweisen, die zusammen eine Spiral-Form S bilden. Der durch die Spiral-Form S der ersten Leitung 11 bestimmte Abschnitt 21 ist länger als der durch die Spiral-Form S der zweiten Leitung 12 bestimmte Abschnitt 22.
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4 zeigt eine Variante, bei welcher der Abschnitt 21 der ersten Leitung 11 eine Mäander-Form M bildet, deren Leitungs- oder Abschnittslänge länger als bei einer Mäander-Form M ist, welche der Abschnitt 22 der zweiten Leitung 12 bildet.
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Bei allen drei Varianten gemäß der 2 bis 4 verläuft jede Leitung 11, 12, 13 über ihre gesamte Länge innerhalb des Gehäuses 9 des Sprühbalkens 8.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Ausleger
- 4
- Kettenförderer
- 5
- Bogen
- 6
- Pudervorrichtung
- 7
- Stapel
- 8
- Sprühbalken
- 9
- Gehäuse
- 10
- Düseneinrichtung
- 10.1
- erste Düseneinrichtung
- 10.2
- zweite Düseneinrichtung
- 10.3
- dritte Düseneinrichtung
- 11
- erste Leitung
- 12
- zweite Leitung
- 13
- dritte Leitung
- 14
- Verteiler
- 15
- Ausgang
- 16
- Ausgang
- 17
- Ausgang
- 18
- Eingang
- 19
- Aggregat
- 20
- Biegung
- 21
- Abschnitt
- 22
- Abschnitt
- 23
- Gabelung
- 24
- Düse
- A
- Abstand
- L
- Länge
- M
- Mäander-Form
- S
- Spiral-Form
- T
- Transportrichtung
- U
- U-Form
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015222706 A1 [0003]
- WO 1997012760 A1 [0004]