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BEREICH DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung ist ein Klettersteigset. insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Optimierung sicherheitsrelevanter Methoden und Systeme eines Klettersteigsets.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein Klettersteig ist ein technisch befestigter Weg im steilen alpinen Gelände und ist als solcher durch eine ständige Sicherungsvorrichtung gekennzeichnet. Diese Sicherungsvorrichtung ist meist in Form eines Stahlkabels vorhanden. Der Sportler kann über ein Gelände steigen, während er dabei durchgehend gegen einen Absturz gesichert bleibt. Um sich an der Sicherungsvorrichtung befestigen zu können, benötigt der Sportler einen Sicherungsgurt und eine Verbindung zur Sicherungsvorrichtung in Form eines Klettersteigsets. Ein Klettersteigset besteht dabei im Allgemeinen aus zwei oder mehreren Verbindungsästen zur Sicherungsvorrichtung, einem Dämpfungselement und einem Verbindungselement zum Klettergurt des Sportlers. Der Benutzer eines Klettersteigsets hängt beim Steigen auf dem Klettersteig beide Verbindungsäste unter Verwendung von daran befestigten Karabinern oder ähnlichen Haken in die vorhandene Sicherungsvorrichtung ein. Wenn der Benutzer beim gesicherten Steigen im Gelände stürzt, bleibt er durch das Klettersteigset und dem Sicherungsgurt mit der Sicherungsvorrichtung verbunden. Die dabei auftretende Kraft eines solchen Sturzes wird durch das Dämpfungselement des Klettersteigsets gebremst. Die Dämpfung ist nötig, um die wirkende Sturzenergie auf dem Körper des Benutzers und damit dessen Verletzungsrisiko zu reduzieren.
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Eine Gefahr für den Benutzer eines Klettersteigsets liegt in der versehentlichen Deaktivierung des Dämpfungselements durch Fehlanwendung des Benutzers. Bei Versagen des Dämpfungselements können bei einem Sturz in das Klettersteigset hohe Kräfte auftreten, durch die der Benutzer schwere körperliche Schäden erleiden kann. Ein solches Szenario ist die 180° Fehlanwendung der Verbindungsäste. Hierbei befestigt der Benutzer mindestens einen Sicherungsast zwischen einem tragenden Element unterhalb des Dämpfungselements und der Sicherungsvorrichtung. Wenn ein Benutzer während dieser Anwendung stürzt, aktivieren herkömmliche Dämpfungselemente nicht zuverlässig und die Werte der geltenden Norm 958 für Klettersteigsets werden überschritten. Als Folge dieser Fehlanwendung kann die auftretende Sturzenergie nicht bestimmungsgemäß durch das Klettersteigset gebremst werden und die Möglichkeit einer lebensgefährlichen Verletzung für den Anwender besteht.
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Eine mögliche Lösung dieses Problems wird in der Erfindung
DE 20 2008 015 783 U1 geschildert. Bei dieser Lösung kommt es zwar zu einer Auslösung des Dämpfungselements trotz Fehlanwendung, jedoch wird dabei die Bremswirkung des Dämpfungselements stark eingeschränkt. Der somit größer werdende Bremsweg führt zu erhöhter Aufprallgefahr des Benutzers und dazu, dass das Klettersteigset die oben genannte Normanforderung im Sinne einer Überschreitung der Bremsweglänge nicht erfüllt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Klettersteigset anzugeben, welches die Sicherheit des Benutzers erhöht und eine zuverlässige, normkonforme Auslösung des Dämpfungselements des Klettersteigsteigsets, trotz Fehlanwendung, gewährleistet.
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Diese und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Beschreibungen und in den beigefügten Ansprüchen dargelegt. Die Merkmale und Vorteile der Erfindung können durch die Anwendung der Erfindung erlernt werden oder werden aus folgender Beschreibung offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die folgende Beschreibung der Erfindung kann angesichts der Figuren verstanden werden, welche spezifische Aspekte der Erfindung erläutern und welche einen Teil der Anmeldeschrift darstellen. Die Zeichnungen und die nachfolgende Beschreibung veranschaulichen und erklären die Erfindung.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Stand der Technik eines konventionellen funktionsbereiten Klettersteigsets.
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2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Stand der Technik eines konventionellen Klettersteigsets nach einer Auslösung eines Dämpfungselements bei beschriebener Fehlanwendung.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Klettersteigsets gemäß den Ausführungsformen vorliegender Erfindung.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht der vorliegenden Erfindung nach einer Auslösung des hier beschriebenen Dämpfungselements bei beschriebener Fehlanwendung.
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5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein weiteres Beispiel des Klettersteigsets gemäß einer weiteren Ausführungsform vorliegender Erfindung.
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Es wird nun Bezug genommen auf die 1. Bei herkömmlichen Klettersteigsets 1 werden die Verbindungsäste 3 entweder abhängig oder unabhängig von einander in das Dämpfungselement durch eine Riegelnaht 5 oder an einem tragenden Ring, welcher als Kupplung mit dem Dämpfungselement 2 verbunden ist, fixiert. Das Dämpfungselement 2 oder auch Falldämpfungssystem genannt, ist das System zur Absorbierung auftretender Sturzenergie.
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Die Erfindung
DE 20 2008 015 783 U1 beschreibt eine unabhängige Kopplung der Verbindungsäste an das Dämpfungselement. Die Reaktion des Dämpfungselements bei Fehlanwendung ist hierbei durch verschiedene Kopplungsnähte zwischen den einzelnen Strängen der Verbindungsäste definiert.
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Es wird nun Bezug genommen auf die 2. Anders als bei vorliegender Erfindung ist für alle bekannten Kopplungsmethoden der Verbindungsäste 3 kennzeichnend, dass die Kopplungsenden der Verbindungsäste 6 selber nicht frei gleiten können. Bei der Fehlanwendung wird mindestens ein Sicherungsast 3 des Klettersteigsets 1 zwischen einem tragenden Element 7 unterhalb des Dämpfungselements und der Sicherungsvorrichtung 8 befestigt. Das dargestellte tragende Element 7 in 2 ist das Klettergurt-Verbindungselement. Bei Kraft-Eintragung unter beschriebener Fehlanwendung in das Dämpfungselement 2 über Verbindungsast 3a, kann das Dämpfungselement 2 seine Wirkung nur bis zur gänzlichen Streckung des Verbindungsasts 3b entfalten. Die Riegelnaht 5a trägt die eingetragene Kraft und verhindert die weitere Kraftübertragung in das Dämpfungselement 2. Der Bremsvorgang kann daher konstruktionsbedingt nur eingeschränkt durch das Dämpfungselement 2 erfüllt werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es wird nun Bezug genommen auf die 3. Mit dem erfindungsgemäßen Klettersteigset 1 kann ein Dämpfungselement 2 auch bei Fehlanwendung seine vollständige Bremswirkung entfalten. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Verbindungsäste 3 je unabhängig voneinander mit dem Dämpfungselement 2 des Klettersteigsets 1, durch eine Schlaufe 4 verbunden sind. Die Schlaufe 4 stellt die Kopplung zwischen zwei oder mehreren Verbindungsästen 3 mit dem Dämpfungselement 2 dar.
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Es wird nun Bezug genommen auf die 4. Bei vorliegender Erfindung wird im Belastungsfall während einer Fehlanwendung des Klettersteigsets 1, das Ansprechen des Dämpfungselements 2 durch die Verschiebung der Verbindungsäste 3 eingeleitet. Beim Klettersteigset dieser Erfindung gibt es keine Riegelnaht oder Kopplungsring welche die Kraftweitergabe der Verbindungsäste an das Dämpfungselement verzögern oder verhindern. Wird das Klettersteigset im Sinne einer Fehlanwendung belastet, gelangt die auftretende Kraft in das Dämpfungselement 3 des Klettersteigsets. Im erfindungsgemäßen Klettersteigset können unterschiedliche Lösungen als Dämpfungselement eingesetzt werden. Übliche Dämpfungselemente sind: Reiß-Band-Dämpfer; Seilbremsen oder kombinative mechanische Reibungsbremssysteme. Die Verbindungsäste 3 vorliegender Erfindung sind unabhängig voneinander an einer definierten Schlaufe 4 des Falldämpfelements 2 gekoppelt. Die Verbindungsäste 3 können sich frei innerhalb der Schlaufe 4 bewegen. Bei einer definierten Belastung des Dämpfungselements 2 vergrößert sich die Schlaufe 4 in Abhängigkeit des Bremsvorgangs durch das Dämpfungselement 2. Bei der Fehlanwendung wird mindestens ein Sicherungsast 3 des Klettersteigsets 1 zwischen einem tragenden Element 7 unterhalb des Dämpfungselements und der Sicherungsvorrichtung 8 befestigt. Das dargestellte tragende Element 7 in 4 ist das Klettergurt-Verbindungselement. Die Fehlanwendung bedingt dabei, dass die Schlaufe 2 in unterschiedliche Richtungen belastet wird und somit ein Kopplungsende 6 eines Verbindungsasts 3 in Belastungsrichtung gleiten kann. Bei steigender Kraftaufnahme verlängert sich die Schlaufe 4 und somit der Gleitweg des Kopplungsendes 6b des Verbindungsasts 3b. Erreichter Vorteil der Erfindung ist dass, das Dämpfungselement 2 unabhängig der Belastungsrichtungen der Verbindungsäste 3 gleichartig und normkonform einen Bremsvorgang der eintragenden Kraft auslöst.
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Es wird nun Bezug genommen auf 5. Unabhängig von der Art des Dämpfungselements 2, werden die Verbindungsäste 3 gemäß Erfindung an eine aus dem Dämpfungselement 2 laufende Schlaufe 4 gekoppelt. Diese Schlaufe 4 ist gleichzeitig Bestandteil des Dämpfungselements 2. Durch die Krafteinleitung in das Dämpfungselement wird ein Mechanismus ausgelöst. Dieser Bremsmechanismus kann das Aufreißen zweier miteinander verwebter oder vernähter Bänder der Schlaufe selber sein. Ein weiterer möglicher Mechanismus ist das durch Reibung definierte Durchgleiten eines Bremselements 9 in Form der definierten Schlaufe im Dämpfungselement.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008015783 U1 [0004, 0014]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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