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Anschlagpunkte (Sekuranten) sind Teil einer Anschlageinrichtung an denen Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (nachfolgend als PSA oder PSA g. A. abgekürzt) befestigt werden. Eine PSA umfasst zwei Verbindungselemente, die meist als Karabiner ausgebildet und mit einem Gurtzeug verbunden sind.
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Anschlagpunkte können ortsfest oder beweglich als Fixseil, Öse, Reling, etc. ausgeführt sein und sind mit der Umgebung, zum Beispiel einer Wand, einem Bauwerk, einem Felsen, einem Baum oder einem Pfahl, fest verankert. Die Verankerung eines Fixseils an einer Wand kann zum Beispiel mit einer Ringmutter und einer Stockschraube erfolgen. Die Ringmutter und die Stockschraube bilden eine Verankerungsstelle für den Anschlagpunkt und stellen ein Hindernis für einen an dem Fixseil eingehängten Karabiner dar. Um dieses Hindernis zu überwinden, müssen die Karabiner der PSA an der Verankerungsstelle vorbei umgehängt werden.
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Die Anforderungen an Anschlageinrichtungen sind in verschiedenen Normen hinterlegt, wie z. B.:
DIN EN 795:1996, DIN prEN 795:2009 und DIN EN 15567-1:2007, Teil 1
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Eingesetzt werden Anschlageinrichtungen im Hoch-, Tief- und Großanlagenbau, bei Reinigungs- und Pflegearbeiten, im Rettungs- und Inspektionswesen, sowie bei der Hobby- und Freizeitgestaltung (Expeditionen, Bergsport, Sportklettern und Hochseilgärten). In Bereichen, die häufig begangen werden und an denen keine anderen sinnvollen Schutzmaßnahmen gegen Absturz verwendet werden können, werden Anschlageinrichtungen fest montiert. Daran befestigt die sich selbst sichernde Person ein Verbindungselement der PSA g. A.. Das Verbindungselement ist in der Regel als Karabiner ausgeführt. Nähere Beschreibungen und weitere Ausführungen zu Verbindungselementen bzw. Karabinern sind den einschlägigen Normen zu entnehmen. Z. B.:
DIN EN 362:2004 und DIN EN 12275:1998.
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Zur ortsfesten Sicherung an einem Anschlagpunkt wird nur ein Verbindungselement verwendet. Bei der Sicherung über einen größeren Bereich mit mehreren Anschlagpunkten werden zwei Verbindungselemente verwendet. Trifft dabei die gesicherte Person auf eine Verankerungsstelle eines Anschlagpunkts, dann wird das erste Verbindungselement der PSA aus dem Anschlagpunkt ausgehängt und nach der Verankerungsstelle in den gleichen oder einen anderen Anschlagpunkt wieder eingehängt. Anschließend wird das zweite Verbindungselement der PSA ausgehängt und in den gleichen Anschlagpunkt wie das erste Verbindungselement nach der Verankerungsstelle eingehängt. Die beiden Verbindungselemente einer PSA ermöglichen bei fehlerfreier Bedienung eine unterbrechungsfreie Sicherung, sofern immer mindestens ein Verbindungselement in einem zulässigen Anschlagpunkt eingehängt ist.
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Bei der Verwendung von Anschlageinrichtungen im Hobby- und Freizeitbereich kommt es häufig zu Fehlnutzungen. Die Ursachen dafür sind, dass die Nutzer im Hobby- und Freizeitbereich in der Sicherungstechnik nicht ausgebildet sind, sondern darin durch Fachpersonal nur eingewiesen werden. Hinzu kommen die fehlende Routine im Umgang mit den Anschlageinrichtungen und die ungewohnte Situation in größerer Höhe. Systembedingt sind bei einer Anschlageinrichtung folgende Fehlnutzungen möglich:
Die die Anschlageinrichtung nutzende Person kann wissentlich oder unwissentlich im Sicherungsbereich beide Verbindungselemente gleichzeitig vom Anschlagpunkt aushängen und dadurch den Sicherungsbereich ungesichert begehen, bei der Sicherung nur ein Verbindungselement verwenden und dadurch im Moment des Umhängens von einem in den nächsten Anschlagpunkt ungesichert sein oder als Anschlagpunkte dafür nicht vorgesehene Elemente der Umgebung nutzen. Weitere Sicherheitslücken sind die Benutzung von Anschlageinrichtungen durch nichtautorisierte Nutzer oder die Überlastung von Anschlageinrichtungen durch Überschreitung der maximal zulässigen Nutzeranzahl. Eine Überwachung, Steuerung oder Regelung der Nutzer beim Verwenden der Anschlageinrichtung ist nicht möglich.
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Diese möglichen Fehlnutzungen, Sicherheits- und Funktionslücken sind bei den aktuellen Anschlageinrichtungen ein noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem.
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Um Fehlnutzungen auszuschließen, wurden von der Firma Bornack mechanische Identifikationspunkte sogenannte Tweezel entwickelt. Diese werden auf die Anschlagpunkte an den Stellen montiert an denen der Nutzer die Verbindungselemente seiner PSA von einem in den nächsten Anschlagpunkt umhängen muss. Sie zwingen den Nutzer zur korrekten Verwendung der Anschlageinrichtung. Diese Tweezel sind nur in Verbindung mit einem speziellen ebenfalls von Bornack entwickelten Sicherungssystem SAVE-LINK SSB zu verwenden. Es besteht aus zwei Karabinern als Verbindungselemente, die mit einem textilen Band als Verbindungsmittel und einem Bowdenzug zur Kommunikation der Verbindungselemente untereinander fest miteinander verbunden sind. Bei diesem System lässt sich wechselseitig immer nur bei einem Karabiner der Verschluss öffnen. Der andere Karabiner befindet sich bei produktgerechter Anwendung mit geschlossenem und blockiertem Verschluss in einem zulässigen Anschlagpunkt.
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Auch dieses System weist mehrere Nachteile auf:
Das Umschalten der Blockierung von einem auf den anderen Karabiner erfolgt durch eine gezielte zusätzliche Bewegung. Nach dem Einhängen in den neuen Anschlagpunkt muss der Nutzer den Karabiner in den Tweezel stecken und wieder herausziehen. Diese zusätzliche Bewegung verlängert den Bedienungsablauf und fordert vom Anschlagpunkt, dass dieser der zur Umschaltung benötigten Kraft nicht ausweicht. Alternativ muss der Nutzer den Tweezel bzw. den Anschlagpunkt beim Umschalten mit der zweiten Hand festhalten.
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Die mechanischen Identifikationspunkte (Tweezel) können mit geeignetem Werkzeug „imitiert“ werden. Bei einer Fehlfunktion der Verbindungselemente oder durch gewaltsame Einwirkung können die Verschlüsse der Karabiner auch ohne Tweezel geöffnet werden. Durch Manipulation oder Gewalt sind somit Fehlnutzungen weiterhin möglich.
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Es kann nur eine Klasse von Anschlagpunkten definiert werden. Eine differenzierte Nutzer-Autorisierung ist damit nicht möglich.
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Jede Änderung in der Klassifizierung der Anschlagpunkte kann nur durch Montage oder Demontage der Tweezel vorgenommen werden. Somit ist die (Um-)Klassifizierung der Anschlagpunkte zeitaufwändig und unflexibel.
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Die genannten Sicherheits- und Funktionslücken sind nach wie vor ungelöst.
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Diese Nachteile sind teilweise sicherheitsrelevant; manche dieser Nachteile führen zu Wartezeiten für die Nutzer eines Hochseilgartens, der ja als Freizeitvergnügen vor allem bei schönem Wetter und an Wochenenden stark frequentiert wird. Diese Wartezeiten sind unerwünscht.
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Aufgaben der neuen Anschlageinrichtung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Hochseilgartens bereitzustellen, das die oben genannten Nachteile vermeidet und überdies, dem Betreiber eine Vielzahl zusätzlicher Möglichkeiten der Überwachung und Lenkung der Nutzer und Auswertung zur Verfügung stellt.
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Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, verbesserte Anschlageinrichtungen bereitzustellen, deren Anschlagpunkte sicher, schnell, variabel und differenziert klassifiziert werden können.
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Die Identifizierung dieser Anschlagpunkte durch die daran verwendete PSA g. A. soll eindeutig und manipulationssicher erfolgen. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anschlageinrichtung soll ein Managementsystem, beispielsweise für einen Hochseilgarten, aufgebaut werden können, mit dem Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungsfunktionen an den Nutzern der Anschlageinrichtung auf einfache Weise realisiert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben eines Hochseilgartens, umfassend mindestens einen Anschlagpunkt, wobei der Anschlagpunkt mindestens bereichsweise elektrisch leitend ist, dadurch gelöst, dass der Anschlagpunkt mit einem elektrischen Signal beaufschlagt ist.
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Der Anschlagpunkt wird also erfindungsgemäß nicht nur als mechanische Sicherung für den Karabiner einer PSA eingesetzt, sondern beinhaltet auch noch eine Information in Form eines elektrischen Signals. So kann beispielsweise ein Anschlagpunkt, der als Stahlseil ausgebildet ist, mit einem elektrischen Signal beaufschlagt werden. Dieses elektrische Signal, z. B. in Form eines elektrischen Stroms oder einer elektrischen Spannung, kann von entsprechend konfigurierten Verbindungselementen einer PSA erfasst und ausgewertet werden. Erzeugt werden die Signale von Signalgeneratoren.
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Solche Verbindungselemente sind Gegenstand der von der gleichen Anmelderin am gleichen Tag eingereichten Patentanmeldung mit dem Titel „Verbindungselement mit elektronischer Ortung, Identifizierung und Datenempfang von stromdurchflossenen Anschlagpunkten“ und werden dort ausführlich beschrieben. Auf die Offenbarung dieser parallelen Patentanmeldung wird vor allem im Hinblick auf die dort beschriebenen Details der Verbindungselemente verwiesen.
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Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben werden dadurch gelöst, dass die Nutzer der Anschlageinrichtung die Verbindungselemente ihrer PSA g. A. nur an den bestrombaren und damit klassifizierbaren Teilen der Anschlagpunkte zur Sicherung verwenden können. Die Signalgeneratoren bekommen die Befehle zur Klassifizierung der Anschlagpunkte bzw. zur Datenübermittlung von einer Zentraleinheit oder mehreren dezentralen Einheiten. Rückmeldungen von den an der Anschlageinrichtung verwendeten Verbindungselementen werden in den (Zentral-)Einheiten verarbeitet. Durch entsprechende Software für die Einheiten kann dadurch ein Managementsystem aufgebaut werden, mit dem Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungsfunktionen durch die Anschlageinrichtung realisiert werden können. Entscheidend ist, dass die Anschlagpunkte mit einem elektrischen veränderlichen Signal beaufschlagt werden können.
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Die elektrischen Signale der Anschlagpunkte sind erfindungsgemäß zur Identifikation und/oder zur Klassifizierung des Anschlagspunkts vorgesehen.
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So können beispielsweise alle Anschlagpunkte eines Hochseilgartens in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt (klassifiziert) werden. Diese Klassifikation in verschiedene Schwierigkeitsgrade kann dazu genutzt werden, dass jeder Nutzer nur die Routen begehen kann, deren Anschlagpunkte einen den Fähigkeit des Nutzers entsprechenden Schwierigkeitsgrad haben.
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So kann beispielsweise verhindert werden, dass ein ungeübter Nutzer des Hochseilgartens aus Versehen eine Route wählt, die zu Höchstschwierigkeiten führt, denen er nicht gewachsen ist. Selbstverständlich wird man es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erlauben, dass der Nutzer eine Route wählt, deren Schwierigkeitsgrad geringer ist als der von ihm maximal bewältigbare Schwierigkeitsgrad.
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Alternativ ist es auch möglich, dass die Signale der verschiedenen Anschlagpunkte nicht nur in verschiedene Klassen unterteilt sind, sondern dass die Signale die eindeutige Identifikation jedes Anschlagpunkts ermöglichen. Dann können beispielsweise vom Betreiber des Hochseilgartens für jeden Nutzer Routen vorgegeben werden, die durch die Abfolge verschiedener Anschlagpunkte definiert sind.
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Dadurch ist es möglich, dass ein Nutzer auf einer bestimmten Route durch den Hochseilgarten geführt wird, weil die Verbindungselemente seiner PSA sich nur in einer bestimmten Reihenfolge an bestimmten Anschlagpunkten einhängen lassen.
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Wenn der Nutzer ein Verbindungselement seiner PSA an einen nicht auf der Route liegenden Anschlagpunkt einhängt, wird dieser Anschlagpunkt von seiner PSA als „unzulässig“ erkannt.
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Infolgedessen wird das zweite Verbindungselement seiner PSA, das noch an einem zulässigen Anschlagpunkt eingehängt ist, nicht freigegeben, so dass der Nutzer nicht von der vorgegebenen Route abkommt. Erst wenn der Nutzer sein erstes Verbindungselement wieder an einem zulässigen Anschlagpunkt einhängt, kann er das zweite Verbindungselement seiner PSA lösen und am nächsten zulässigen Anschlagpunkt einhängen.
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Dadurch können Routen individuell nach den Vorlieben des Nutzers oder dessen Fähigkeiten vom Betreiber des Hochseilgartens zusammengestellt werden und es ist sichergestellt, dass kein Nutzer auf Abschnitte des Hochseilgartens gelangt, die seine Fähigkeiten übersteigen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden die Statusinformationen der in einen Anschlagpunkt eingehängten Verbindungselemente erfasst und ausgewertet.
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Statusinformationen der Verbindungselemente sind unter anderem Zustände von Verschluss, Verschlusssicherung, Blockiervorrichtung, in der Aufnahme befindliche Anschlagpunkte mit deren eindeutiger Identifikationsnummer, Batteriezustände und Informationen über frei konfigurierbare Parameter.
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Dadurch ist es möglich, zum Beispiel festzustellen, wie viele Nutzer sich in einem bestimmten Abschnitt eines Hochseilgartens befinden. Durch eine Änderung des Signals in dem zu diesem Abschnitt gehörenden Anschlagpunkt kann der Zugang weiterer Personen unterbunden werden, so dass eine „Überfüllung“ einzelner Abschnitte des Hochseilgartens automatisch und entsprechend dem Nutzeraufkommen verhindert werden kann. Sobald wieder einige Nutzer diesen Abschnitt verlassen haben, wird das Signal des Anschlagpunkts wieder geändert, so dass weitere Nutzer ihre Verbindungselemente in den Anschlagpunkt einhängen können.
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Durch diese Funktionalität ist gewissermaßen eine „Stauüberwachung“ in dem Hochseilgarten möglich. Außerdem kann verhindert werden, dass die Zahl der Nutzer in einem bestimmten Streckenabschnitt des Hochseilgartens größer ist als die maximal zulässige Anzahl der Nutzer. Somit erhöht diese Funktionalität nicht nur den Spaß der Nutzer, sondern verbessert auch deren Sicherheit.
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Es ist erfindungsgemäß auch möglich, dass die aktuelle Zahl der in einen Anschlagpunkt eingehängten Verbindungselemente angezeigt wird. Dies ist zum Beispiel am Einstieg in eine bestimmte Route von Interesse, da die Nutzer abhängig von der Zahl der bereits in der Route befindlichen Nutzer entscheiden können, ob sie diese Route begehen wollen, oder ob sie eine andere (weniger frequentierte) Route wählen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass einzelne Abschnitte des Hochseilgartens durch Einschalten und/oder Ändern des oder der Signale der zugehörigen Anschlagpunkte aktiviert oder deaktiviert werden.
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Die einfachste Form einer Deaktivierung eines Anschlagpunkts besteht darin, das Signal in diesem Anschlagpunkt abzuschalten. Dann erkennen die Verbindungselemente der PSA der Nutzer diesen Anschlagpunkt nicht mehr als zulässigen Anschlagpunkt und es ist nicht mehr möglich, beide Verbindungselemente einer erfindungsgemäßen PSA in diesen deaktivierten Anschlagpunkt einzuhängen.
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Selbstverständlich kann die Deaktivierung eines Abschnitts des Hochseilgartens auch dadurch erfolgen, dass ein spezielles Deaktivierungssignal in den Anschlagpunkt eingespeist wird. Das Deaktivierungssignal ermöglicht es dem oder den Nutzern, den Abschnitt zu verlassen. Ein anschließendes Wiederbetreten des Abschnitts ist nicht möglich.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung können – zum Beispiel wenn ein Notfall auftritt oder wenn ein plötzlicher Wetterwechsel ansteht – bestimmte Anschlagpunkte, die als Notabstiegselemente dienen, bei Bedarf aktiviert werden. Dadurch ist eine schnelle Evakuierung des Hochseilgartens möglich. Die Aktivierung der Notabstiegselemente erfolgt dabei von einer Zentraleinheit aus und kann somit rasch und mit geringem Personalaufwand durchgeführt werden.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, dass durch geeignete Signale oder Statusinformationen die von den Verbindungselementen der erfindungsgemäßen PSA ausgesandt werden, die zugehörigen Nutzer identifiziert werden und bestimmten Nutzern oder Nutzergruppen Vorrang vor anderen Nutzern gewährt wird.
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Eine weitere Variante oder Funktionalität des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass die Zeit erfasst wird, die ein Nutzer an einem oder mehreren Anschlagpunkten eingehängt ist. Dadurch ist es möglich, „Speed-Climbing“-Wettbewerbe durchzuführen oder eine Rangliste der schnellsten Kletterer zu erstellen.
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Um die Auslastung und die Frequentierung einzelner Abschnitte des Hochseilgartens über eine Saison oder auch nur einen Tag, eine Woche oder einen Monat vornehmen zu können, ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die Zahl der Nutzer an einem oder mehreren Anschlagpunkten während der genannten Zeitintervalle zu erfassen und abzuspeichern. Dadurch lässt sich eine Auswertung vornehmen und der Betreiber eines Hochseilgartens kann zum Beispiel besonders beliebte oder weniger frequentierte Routen erkennen und die weniger frequentierten Routen durch Umbauten attraktiver machen, so dass sich eine gleichmäßigere Auslastung innerhalb des Hochseilgartens ergibt.
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Schließlich kann auch noch vorgesehen sein, dass der Aufenthaltsort einzelner Nutzer im Hochseilgarten ermittelt wird. Dies geschieht über die Auswertung der Statusinformationen der von den Nutzern eingesetzten PSAs bzw. deren Verbindungselemente. Damit ist es auch möglich, einzelne Nutzer gezielt an definierbaren Anschlagpunkten festzusetzen.
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Schließlich ist vorgesehen, dass die freien Parameter der Verbindungselemente der in dem Hochseilgarten eingesetzten PSAs nutzerspezifisch programmierbar sind. Die Verbindungselemente können nutzerspezifisch zum Beispiel im Hinblick auf Alter, Körpergröße, Gewicht, Nutzerzeit (Dauer und/oder Schwierigkeitsgrad der erlaubten Routen) programmiert werden.
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Dann kann durch die geeignete Abstimmung zwischen den Signalen in den verschiedenen Anschlagpunkten und der nutzerspezifischen Programmierung der Verbindungselemente der PSA ein Zusammenwirken sowohl der fest installierten Anschlagpunkte als auch der beweglichen PSA erreicht werden.
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Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitender Hochseilgarten weist erfindungsgemäß Anschlagseinrichtungen, insbesondere Anschlagpunkte, die als Sicherungsseil oder Anschlagöse ausgeführt sein können, für eine PSA auf, die dadurch gekennzeichnet sind, dass zu jedem Anschlagpunkt ein elektrisches Signal gehört, das über eine zu dem Anschlagpunkt gehörende Signalleitung übertragen wird. Besonders einfach und sicher ist es, wenn die Anschlagpunkte selbst elektrisch leitend sind und die Anschlagpunkte selbst mit einem elektrischen Signal zur Identifikation des Anschlagpunkts beaufschlagt sind. Diese mit einem elektrischen Signal beaufschlagten Anschlagpunkte haben dann auch die Funktion einer Signalleitung und dienen gewissermaßen als Signalträger für die Kommunikation von den erfindungsgemäßen Anschlagpunkten des Hochseilgartens zu den verwendeten PSAs. Durch die Kommunikation zwischen Anschlagpunkten und den PSAs, aber auch zwischen den PSAs beziehungsweise deren Verbindungselementen direkt und der Zentraleinheit, lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren realisieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat mehrere Kommunikationswege, die nachfolgend näher beschrieben werden:
Es gibt eine unidirektionale Kommunikation vom Abschlagpunkt zu den Verbindungselementen der PSA. Über diesen Kommunikationsweg wird zum Beispiel die eindeutige Identifikationsnummer des Anschlagpunkts an das Verbindungselement übertragen. Zusätzlich können noch weitere Informationen an ein oder mehrere Verbindungselemente übertragen werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel gezielt ein Verbindungselement blockiert werden, so dass der Nutzer dieses Verbindungselement nicht mehr öffnen kann. Damit kann ein Nutzer erforderlichenfalls von dem Betreiber des Hochseilgartens an einem Anschlagpunkt festgesetzt werden.
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Des Weiteren existiert ein vermaschtes Funknetz mit einer Mehrzahl von Funkmodulen, das eine bi-direktionale Kommunikation zwischen den Funkmodulen erlaubt. Mit diesen Funkmodulen sind zum Beispiel eine Zentraleinheit, Signalgeneratoren, die Verbindungselemente der PSAs und/oder Anzeigetafeln versehen. Auch eine Vorrichtung zur Zeiterfassung oder ein Notabstieg sind vorteilhafter Weise mit Funkmodulen versehen.
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Wenn der Notabstieg mit Funkmodulen ausgerüstet ist, ist es möglich, bei einer Evakuierung des Hochseilgartens in Echtzeit die Zahl der bereits evakuierten Nutzer und die Zahl der noch im Hochseilgartens befindlichen Nutzer zu erfassen und zum Beispiel an einer Anzeigetafel darzustellen.
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Alle weiteren nach dem Stand der Technik existierenden drahtlosen Kommunikationsmöglichkeiten können ebenfalls zur Realisierung der angedachten Funktionen verwendet werden. (Z. B. Bluetooth, RFID, NFC, Infrarotübertragung, etc.)
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An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass jede PSA zwei Verbindungselemente und zwei Funkmodule hat. Über die Funkmodule findet unter anderem die Kommunikation zwischen den Verbindungselementen der PSA statt.
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Das elektrische Signal in den Anschlagpunkten kann durch verschieden Modulationsverfahren (z. B. Amplituden-, Frequenz- und/oder Pulsweitenmodulation) erzeugt sein. Es kann beispielsweise als Rechtecksignal oder sinusförmiges Signal ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch, dass ein zeitlich veränderlicher Anteil vorhanden ist, da diese zeitliche Veränderung besonders zur Informationsübermittlung geeignet ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jedem Anschlagpunkt ein Funkmodul zugeordnet ist, dass das Funkmodul die Ausgangssignale der in den Anschlagpunkt eingehängten Verbindungselemente empfängt und speichert oder an eine Zentraleinheit überträgt. Ein Funkmodul kann auch als Kommunikationsschnittstelle für mehrere Anschlagpunkte dienen; beispielsweise wenn diese sternförmig in einem „Knotenpunkt“ zusammenlaufen. Wichtig ist jedoch, dass das Funkmodul die Ausgangssignale der in die verschiedenen Anschlagpunkte eingehängten Verbindungselemente empfängt und diesen den Anschlagpunkten eindeutig zuordnen kann.
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Das Funkmodul steht in einer Signalverbindung mit einer Zentraleinheit, die beispielsweise im Kassenhäuschen des Hochseilgartens installiert ist, und überträgt die Daten an die Zentraleinheit.
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Damit jeder Anschlagpunkt mit einem spezifischen Signal beaufschlagt werden kann, ist jedem Anschlagpunkt ein Signalgenerator zugeordnet. Die Signale der Signalgeneratoren werden bevorzugt von der Zentraleinheit drahtlos oder drahtgebunden gesteuert. Dadurch ist es möglich, von dem Kassenhäuschen des Hochseilgartens aus die Anschlagpunkte zu steuern, so dass die zuvor genannten Funktionalitäten von der Person, die an der Kasse sitzt, realisiert werden können und somit nur ein sehr geringer Personaleinsatz erforderlich ist.
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Die Verbindungselemente der PSAs können die in den Anschlagpunkten beziehungsweise den zugehörigen Signalleitungen vorhandenen Signale erfassen und auswerten.
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Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Anschlageinrichtung sind:
Die erfindungsgemäße Anschlageinrichtung ist auf die Anforderungen von Hochseilgärten und dergleichen ausgelegt; aus diesem Grund betreffen die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele Hochseilgärten.
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Allerdings können die erfindungsgemäßen Anschlageinrichtungen auch bei der Sicherung von Personen und/oder Gegenständen in anderen Branchen eingesetzt werden. Es können mit der Klassifizierung der Anschlagpunkte oder anderer Befestigungsstellen sowie der erfindungsgemäßen Datenübermittlung über die Anschlagpunkte unterschiedlichste Aufgaben in der Sicherungstechnik bzw. in der Automation gelöst werden.
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Immer dann, wenn Befestigungsvorgänge manipulationssicher überwacht, geregelt, gesteuert oder gewährleistet werden müssen, bzw. wenn zwischen dem Anschlagpunkt und dem Verbindungselement Daten übermittelt werden sollen, kann die Erfindung eingesetzt werden. In anderen Worten: Das erfindungsgemäße Verfahren ist überall dort einsetzbar, wo eine überwachte und sichere Befestigung benötigt wird.
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Eine drahtgebundene Kommunikation zwischen den erwähnten Elementen (Zentraleinheit, Signalgenerator, Verbindungselemente der PSAs, Anzeigetafel, Vorrichtung zur Zeiterfassung, Notabstieg) ist ebenso möglich; mit Ausnahme der Kommunikation zu den Verbindungselementen, weil diese mobil sind.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den nachfolgenden Zeichnungen, deren Beschreibung und den Patentansprüchen zu entnehmen. Alle darin offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Zeichnungen:
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Es zeigen:
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1 Eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Anschlageinrichtung mit bestrombaren Anschlagpunkten und Signalgenerator,
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2 eine beispielhafte differenzierte Klassifizierung von mehreren Anschlageinrichtungen in einem Hochseilgarten und
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3 ein als Ein- und Ausstiegsstelle ausgebildeter Anschlagpunkt.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Hochseilgarten stark vereinfacht dargestellt.
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Der Hochseilgarten umfasst drei Bäume 1.1, 1.2 und 1.3. Zwischen den Bäumen 1.1 und 1.2 ist eine Hängebrücke 3 (erster Streckenabschnitt) installiert. Zwischen den Bäumen 1.2 und 1.3 sind zwei Pfosten 5, deren Stirnseiten als Drittflächen für den Nutzer des Hochseilgartens dienen (zweiter Streckenabschnitt). An jedem der Bäume 1 ist eine Plattform 7 vorhanden, auf der ein Nutzer 9 stehen kann.
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Zwischen den Bäumen 1 sind Anschlagpunkte 11 und 13 in Form beispielsweise eines Stahlseils gespannt. Des Weiteren ist an dem mittleren Baum 1.2 ein weiterer Anschlagpunkt 15 als Zwischensicherung befestigt. Die Anschlagpunkte 11, 13 und 15 weisen zumindest einen elektrisch leitenden Bestandteil auf.
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Über diesen elektrisch leitenden Bestandteil wird ein von einem Signalgenerator 17 erzeugtes elektrisches Signal in die Anschlagpunkte 11, 13 und 15 eingespeist. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind alle bestromten Anschlagpunkte 11, 13 und 15 an den gleichen Signalgenerator 17 angeschlossen. Daher fließt in allen drei Anschlagpunkten 11, 13 und 15 das gleiche elektrische Signal.
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Über eine elektrische Rückleitung 19 wird der Stromkreis zwischen dem Signalgenerator 17 und den Anschlagpunkten 11, 13 und 15 geschlossen. Links des Baums 1.1 ist ein weiterer Anschlagpunkt in Form eines Seils dargestellt, das nicht bestromt wird.
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Um die drahtlose Kommunikation zwischen den verschiedenen Elementen des Hochseilgartens zu ermöglichen, sind die Elemente mit Funkmodulen 21 ausgerüstet. Insbesondere nachfolgend aufgeführte Elemente sind mit einem oder zwei Funkmodulen 21 ausgerüstet: Die Zentraleinheit 23, Signalgeneratoren 17, 41–47, die Verbindungselemente 27 der PSAs 25 und die Anzeigetafeln 55, 57 (siehe 2).
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Bei Bedarf können noch weitere Elemente mit Funkmodulen 21 ausgerüstet werden. Der Signalgenerator 17 ist, wie bereits erwähnt, mit einem Funkmodul 21 ausgerüstet. Dieses Funkmodul 21 erlaubt eine bidirektionale drahtlose Kommunikation mit der Zentraleinheit 23, die beispielsweise im Kassenhäuschen des Hochseilgartens untergebracht sein kann.
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Das Funkmodul 21 erlaubt auch eine bidirektionale Kommunikation mit weiteren Signalgeneratoren 17, 41–47 und/oder an den Anschlagpunkten eingehängten weiteren Verbindungselementen 27 der PSAs 25 der Nutzer. Alle Funkmodule 21 bilden das bereits erwähnte vermaschte Funknetz.
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Im rechten Teil der 1 ist exemplarisch eine PSA 25 stark schematisiert dargestellt. Zur detaillierten Erläuterung dieser PSA 25 wird auf die bereits zuvor erwähnte parallele Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit dem gleichen Anmeldetag verwiesen. Deren Offenbarungsgehalt wird durch Bezugnahme in die vorliegende Patentanmeldung aufgenommen.
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Die PSA 25 umfasst zwei Verbindungselemente (auch als Karabiner bezeichnet) 27. Dabei handelt es sich nicht um gewöhnliche Karabiner, sondern es sind Karabiner, welche die Signale in den Anschlagpunkten 11, 13 und 15 erfassen und in einer Auswerteeinheit (nicht dargestellt) verarbeiten können. In dieser Auswerteeinheit können beispielsweise elektrische Signale zulässiger Anschlagpunkte 11, 13 und 15 abgespeichert sein. Wenn nun das von den Verbindungselementen 27 detektierte Signal eines Anschlagpunkts 11, 13 und 15 dem eines in der Auswerteeinheit abgespeicherten zulässigen Signals entspricht, dann erkennt die Auswerteeinheit den Anschlagpunkt als zulässigen Anschlagpunkt.
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Die Kommunikation zwischen den beiden Verbindungselementen 27 der PSA 25 erfolgt ebenfalls über Funkmodule 21. Die von den Funkmodulen 21 der Verbindungselemente 27 ausgesandten Signale können auch von den anderen Funkmodulen 21 empfangen und weiter verarbeitet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist so sicher, dass es nicht möglich ist, die Verbindungselemente 27 einer PSA 25 an jedem beliebigen Anschlagpunkt 11, 13 oder 15 erstmalig einzuhängen. Dazu bedarf es besonderer Anschlagpunkte, die nachfolgend als Ein- und Ausstiegsstelle 33 bezeichnet werden. Eine Variante einer solchen Ein- und Ausstiegstelle 33 ist in den 1, 2 und 3 dargestellt. In 3 ist diese Ein- und Ausstiegstelle 33 detailliert dargestellt und wird weiter unten ausführlich beschrieben.
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Prinzipiell gilt für alle Ein- und Ausstiegsstellen, dass sie an Stellen montiert sind, an denen keine Absturzgefahr besteht. Das Signal in diesen Anschlagpunkten kennzeichnet sie als Ein- und Ausstiegsstellen und steuert die Verbindungselemente so, dass nur an diesen Anschlagunkten die Verbindungselemente ein- bzw. ausgehängt werden können.
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Es sind auch weiter Varianten möglich, bei denen durch Nahfeldfunkübertrager in der unmittelbaren Nähe der Ein- und Ausstiegsstelle die Verbindungselemente erkennen können, dass sie sich im Bereich einer Ein- und Ausstiegsstelle befinden. Dementsprechend ist es nur im Bereich dieser Nahfeldfunkübertrager möglich, die Verbindungselemente in die Anschlagpunkte ein- oder auszuhängen.
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Im Folgenden wird unterstellt, dass der in 1 dargestellte Nutzer 9 über eine Einstiegsstelle 33 in den Hochseilgarten eingestiegen ist.
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Wenn der in der 1 dargestellte Nutzer 9 über eine Einstiegsstelle 33 in den Hochseilgarten eingestiegen ist und ein erstes Verbindungselement 27 seiner PSA 25 in den Anschlagpunkt 13 eingehängt ist, dann erfasst dieses erste Verbindungselement 27 das elektrische Signal in dem Anschlagpunkt 13, welches von dem Signalgenerator 17 erzeugt und in die Anschlagpunkte 11, 13 und 15 eingespeist wird. Wenn ein Vergleich der in einer Auswerteeinheit (nicht dargestellt) des ersten Verbindungselements 27 abgespeicherten zulässigen Signale mit dem im Anschlagpunkt 13 vorhandenen Signal ergibt, dass der Anschlagpunkt 13 ein zulässiger Anschlagpunkt ist und das erste Verbindungselement 27 der PSA 25 in dem Anschlagpunkt 13 eingehängt ist, dann wird eine Blockiervorrichtung in dem zweiten Verbindungselement 27 der PSA 25 deaktiviert und das zweite Verbindungselement 27, kann geöffnet und ebenfalls in den Anschlagpunkt 13 eingehängt werden. Somit ist der Nutzer 9 doppelt gesichert und er kann über die Pfosten 5 zu der Plattform 7 an dem Baum 1.2 gelangen.
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Wenn der Nutzer an der Plattform 7 des Baums 1.2 angekommen ist, dann gibt es dort zwei Verankerungsstellen 29 und 31, an denen die Anschlagpunkte 13, 15 und 11 befestigt sind. Um diese Verankerungsstellen 29, 31 überwinden zu können, müssen die Verbindungselemente 27 der PSA 25 nacheinander von dem Anschlagpunkt 13 gelöst und anschließend in den Anschlagpunkt 15 wieder eingehängt werden. Wenn das erste Verbindungselement 27 der PSA auf diese Weise umgehängt wurde, kann in gleicher Weise das zweite Verbindungselement 27 der PSA 25 von dem Anschlagpunkt 13 in den Anschlagpunkt 15 umgehängt werden. Ein entsprechender Vorgang findet statt beim Umhängen der Verbindungselemente 27 der PSA 25 vom Anschlagpunkt 15 auf den Anschlagpunkt 11, wenn der Nutzer 9 die Hängebrücke 3 überwinden will.
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Wenn ein Funkmodul 21 das von den Verbindungselementen 27 der PSA 25 ausgestrahlte Identifikationssignal empfängt, dann kann der Ort, an dem sich die PSA 25 befindet, bestimmt werden. So kann beispielsweise wenn der Nutzer 9 mit seiner PSA 25 am Anschlagpunkt 11 eingehängt ist, das zu dem Signalgenerator 17 gehörende Funkmodul 21 die Signale der Verbindungselemente 27 der PSA 25 erkennen. Somit wird die PSA 25 und mit ihr der zugehörige Nutzer eindeutig identifiziert und lokalisiert. Somit steht der Aufenthaltsort jedes Nutzers zu jedem Zeitpunkt fest und kann über das Funknetz an die Zentraleinheit 23 übermittelt werden. In anderen Worten:
Jede korrekt in einen zulässigen Anschlagpunkt eingehängte PSA 25 überträgt über das Funknetz an die Zentraleinheit 23 oder eine Untereinheit seine individuelle Authentifizierung inklusive des identifizierten Signals des momentan verwendeten Anschlagpunkts. Damit ist es möglich die Nutzer 9 im Hochseilgarten zu orten. Je differenzierter die Anschlagpunkte eines Hochseilgartens durch vermehrten Einsatz von Signalgeneratoren klassifiziert werden können, umso genauer lassen sich die momentanen Aufenthaltsorte der Nutzer 9 bestimmen.
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In 1 lässt sich somit nur erkennen, ob der Nutzer 9 generell in einen der Anschlagpunkte 11, 15 oder 13 eingehängt ist oder nicht. Für eine genauere Ortung müsste jeder Anschlagpunkt 11, 15 und 13 seinen eigenen Signalgenerator 17 und damit sein eigenes Identifikationssignal besitzen.
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Mit diesen Informationen können von der Zentraleinheit 23 verschiedenste Auswertungen durchgeführt werden. Es kann der Aufenthaltsort bestimmter Nutzer eindeutig identifiziert werden. Es können einzelnen Nutzern bestimmte Streckenabschnitte des Hochseilgartens vorgeschlagen beziehungsweise vorgegeben werden. Wenn beispielsweise in einer solchen PSA nur ein zulässiges Signal eines Anschlagpunkts hinterlegt ist, dann kann der Nutzer 9 dieser PSA nur den Anschlagpunkten folgen, in denen dieses als zulässig abgespeicherte Signal aufgeprägt ist. Wenn man nun Nutzergruppen oder Nutzern verschiedene zulässige Signale in ihren PSAs abspeichert, dann können damit den Nutzern beziehungsweise den Nutzergruppen verschiedene Routen innerhalb des Hochseilgartens vorgegeben werden.
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Es ist auch weiter möglich, dass in allen PSAs 25 ein bestimmtes Signal abgespeichert ist, welches einen Notabstieg kennzeichnet, so dass beim Aktivieren des entsprechenden Signals alle Nutzer diesen Notabstieg benutzen können oder müssen. Dadurch ist eine rasche Evakuierung des Hochseilgartens im Fall einer Gefahr ohne weiteres möglich.
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In der 2 ist nun ein etwas komplexerer Hochseilgarten dargestellt. Grundsätzlich gilt für diesen Hochseilgarten das zuvor Gesagte entsprechend. Allerdings sind in diesem Hochseilgarten verschiedene Routen und Abschnitte vorhanden. 2 zeigt folgende Funktionen:
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Bezugszeichenliste
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- Plattform mit Vorrangschaltung (z. B. Nutzung durch Kinder vor Nutzung durch Erwachsene)
- 55, 57
- Anzeigetafel
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- Anschlagpunkt Klasse 1; z.B. Kinderparcours
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- Anschlagpunkt Klasse 2; z.B. Erwachsene
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- Anschlagpunkt Klasse 6; z.B. Seilbahn mit Einzelzutrittsüberwachung
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- Anschlagpunkt Klasse 7; z.B. Notabstiegseinrichtung (bei Bedarf zuschaltbar)
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- Anschlagpunkt Klasse 3; z.B. nur für Geübte
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- Anschlagpunkt Klasse 5; z.B. nur für Profis
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- Anschlagpunkt Klasse 4; z.B. nur für Geübte mit Zeitmesseinrichtung
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Die Routen mit ihren Anschlagpunkten 61–67 sind bei den dargestellten Beispielen immer als geschlossene Polygone ausgebildet, so dass es ausreicht alle Anschlagpunkte einer Route mit dem gleichen Signal zu beschicken. Dadurch wird der apparative Aufwand gegenüber einem individuellen Signal für jede Teilstrecke/jeden Anschlagpunkt einer Route verringert.
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In 3 ist ein besonders gestalteter Anschlagpunkt schematisch dargestellt. Dieser als Ein- und Ausstiegsstelle 33 bezeichnete Anschlagpunkt, umfasst ein elektrisch leitfähiges Element 35, das über elektrische Leitungen (ohne Bezugszeichen) mit einem Signalgenerator 17 verbunden ist. Das elektrisch leitfähige Element 35 umfasst ein bewegliches Element 37, das im Zusammenhang mit der Erfindung auch als Schalter bezeichnet wird. Die (Schalt-)Bewegungen des beweglichen Elements 37 sind durch einen Doppelpfeil 39 in 3 angedeutet.
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Wenn das Element 37 geöffnet wird, dann wird der Stromkreis der Ein- und Ausstiegstelle 33 unterbrochen und in Folge dessen ist in der Ein- und Ausstiegstelle 33 kein Signal vorhanden. In 3 ist das bewegliche Element 37 in dieser Offenstellung dargestellt.
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In dieser Stellung ist es möglich, ein blockiertes und geschlossenes erstes Verbindungselement 27 einer PSA 25 in die Ein- und Ausstiegstelle 33 einzuführen.
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Sobald das bewegliche Element 37 in die in 3 nicht dargestellte Schließstellung gebracht wird, fließt das vom Signalgenerator 17 erzeugte Signal durch die Ein- und Ausstiegstelle 33. Dieses Signal wird von dem ersten in der Ein- und Ausstiegstelle 33 eingehängten Verbindungselement 27 als zulässiges Signal erkannt. In Folge dessen wird die Blockiervorrichtung des zweiten Verbindungselements 27 der PSA 25 deaktiviert und dieses Verbindungselement 27 kann vom Nutzer geöffnet und beispielsweise in den Anschlagpunkt 11 eingehängt werden.
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Der Ausstieg aus dem erfindungsgemäßen Hochseilgarten erfolgt in gleicher Weise. Wenn nämlich die Ein- und Ausstiegsstelle 33 geschlossen ist, kann ein erstes Verbindungselement 27 einer PSA 25 in die Ein- und Ausstiegsstelle 33 eingehängt werden. Diese Ein- und Ausstiegsstelle 33 wird als zulässiger Anschlagpunkt erkannt, so dass der Nutzer das zweite Verbindungselement 27 seiner PSA beispielsweise von dem Anschlagpunkt 11 lösen kann. Anschließend wird das bewegliche Element 37 der Ein- und Ausstiegsstelle 35 geöffnet und das Verbindungselement 27 in ungeöffnetem und blockiertem Zustand aus der Ein- und Ausstiegsstelle 33 herausgeführt.
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Zusammenfassend lässt sich sagen: Um beide Verbindungselemente 27 einer PSA 25 aus den Anschlagpunkten zu entfernen oder in die Anschlagpunkte einzuhängen, ist ein mechanisch zu öffnender Anschlagpunkt, wie die in 3 dargestellte Ein- und Ausstiegsstelle 33, notwendig. Um Unfällen vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Ein- und Ausstiegsstellen 33 an Orten anzuordnen, an denen der Nutzer nicht abstürzen kann.
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Über die Ein- und Ausstiegsstellen 33 ist es auch sehr einfach möglich, die Zahl der Nutzer, die sich in dem Hochseilgarten oder auf einzelnen Routen befinden, zu erfassen.
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Bei in sich geschlossenen Routen kann eine Ein- und Ausstiegsstelle 33 sowohl für den Einstieg als auch für den Ausstieg genutzt werden. Bei Routen, die zwei voneinander entfernte Punkte miteinander verbinden, ist jeweils am Anfang und am Ende der Route eine Ein- und Ausstiegsstelle 33 vorhanden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 795:1996 [0003]
- DIN prEN 795:2009 [0003]
- DIN EN 15567-1:2007, Teil 1 [0003]
- DIN EN 362:2004 [0004]
- DIN EN 12275:1998 [0004]