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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einer Steuerung zum Überführen des Haushaltsgerätes in einen Demonstrationsbetrieb.
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Die Präsentation von Haushaltsgeräten, insbesondere von Elektrogeräten, zu Verkaufszwecken, beispielsweise auf Messen oder in Ausstellungsräumen des Fachhandels, erfordert meist eine unbeaufsichtigte Aufstellung der Geräte. Dabei ist es wünschenswert, dass die Geräte in einem reduzierten Umfang (Demonstrationsbetrieb, Demonstrationsbetrieb) betrieben werden können, so dass sich die Kaufinteressenten ein Bild von der Funktionsweise des Gerätes und dessen Bedienung machen können sowie die Bedienung der Gerätefunktionen ausprobieren können. Dabei sollte jedoch zur Vermeidung unnötigen Energieverbrauchs und insbesondere zum Verhindern von Schäden an dem Gerät und von Verletzungen der Kaufinteressenten gewährleistet sein, dass bestimmte Funktionen nicht tatsächlich ausgelöst werden, auch wenn die entsprechende Aktivierung an dem Gerät erfolgt.
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Beispielsweise ist es bei Wärme erzeugenden Geräten wie Backöfen wünschenswert, dass das Bediendisplay vollständig in Betrieb ist, so dass die vielfältigen, an modernen Backöfen mittels der elektronischen Steuerung einstellbaren Betriebszustände und Abfragemöglichkeiten demonstriert und ausprobiert werden können, ohne dass die Heizeinrichtung des Backofens tatsächlich in Betrieb gesetzt wird. Entsprechend sollte beispielsweise bei Waschmaschinen die Möglichkeit bestehen, die elektronische Steuerung und Anzeige vorzuführen, ohne dass der Waschvorgang tatsächlich gestartet wird.
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Um Haushaltsgeräte für einen Ausstellungsbetrieb vorübergehend teilweise zu deaktivieren, ist nach dem Stand der Technik vorgesehen, die elektrische Verdrahtung des Gerätes, vorzugsweise im Bereich der Anschlussklemmen, vorübergehend derart zu verändern, dass der gewünschte eingeschränkte Betrieb möglich ist. Beispielsweise ist es bei Backöfen üblich, dass mehrere Anschlussklemmen vorgesehen werden, die, wenn sie mittels einer Draht- oder Kupferbrücke gemeinsam angeschlossen sind, die volle Gerätefunktionalität für den Standardbetrieb ermöglichen. Für einen Ausstellungsbetrieb wird die Brücke entfernt, wodurch nur ein Teil der Anschlussklemmen mit der Versorgungsspannung versorgt wird, so dass nur eine reduzierte Gerätefunktion zur Verfügung steht. Beispielsweise kann auf diese Weise die Spannungsversorgung der Heizkörper deaktiviert sein, wogegen die gesamte elektronische Steuerung noch zum Vorführen und Ausprobieren in Betrieb ist.
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Nachteilig an dieser bekannten, hardwaremäßig bzw. schaltungstechnisch realisierten Lösung ist, dass das Verändern der elektrischen Beschaltung den Einsatz eines Fachmannes erfordert, so dass der gesamte mit der Umrüstung verbundene Zeitaufwand, auch wenn der Umbau selbst durch eine entsprechende Konstruktion des Haushaltsgerätes selbst relativ schnell erfolgen kann, einen nicht unerheblichen Aufwand darstellt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass beim Verkauf eines Haushaltsgerätes, das in der Beschaltung für einen Ausstellungsbetrieb aufgestellt war (Demoschaltung, Demonstrationsschaltung), vergessen werden kann, die elektrische Beschaltung wieder für den Standardbetrieb zu ändern, beispielsweise durch Einsetzen der erforderlichen Brücke. Dies führt natürlich zu Komplikationen und zusätzlichem Aufwand bei der Inbetriebnahme durch den Käufer, der eine Fehlfunktion des Haushaltsgerätes feststellt.
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Ferner machen auch aufwändige Beleuchtungskonzepte im Innenraum und der zunehmende Einsatz von LCD- und TFT-Displays das Zuführen von Energie am „Point of Sale" in Zukunft sinnvoll. Heutige Demoschaltungen sind meist umständlich zu aktivieren und müssen bei Wegnahme der Netzspannung neu aktiviert werden.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Haushaltsgerät zu schaffen bei dem eine Demoschaltung einfach und sicher vor versehentlicher Betätigung aktivierbar ist.
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Die Aufgabe wird durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt weist ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät eine Steuerung auf, mittels der das Haushaltsgerät in einen Demonstrationsbetrieb überführt bzw. geschaltet werden kann. Die Steuerung weist einen für den Bediener lediglich mit einem Hilfsmittel betätigbaren Schalter auf, mit dem die Steuerung in den Demonstrationsbetrieb schaltbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Schalter ausschließlich mit dem Hilfsmittel aktivierbar. Der Demonstrationsbetrieb zeichnet sich beispielsweise durch eine vom Standardbetrieb eingeschränkte Funktionalität aus. Hierbei können beispielsweise nur eine Beleuchtung des Haushaltsgerätes oder eine Aktivierung eines Displays aktiviert werden.
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Das Haushaltsgerät kann mittels des Schalters unaufwendig vom Demonstrationsbetrieb, der einem Ausstellungsbetrieb gleichen kann, in den Standardbetrieb und vorzugsweise auch umgekehrt versetzt werden. Dabei kann der Wechsel des Betriebsmodus nicht versehentlich bzw. durch unautorisierte Personen vorgenommen werden. Das Haushaltsgerät ist damit gegen ein unautorisiertes oder versehentliches Umschalten, insbesondere in den Standardbetrieb, gesichert. Das Haushaltsgerät, weist beispielsweise eine elektronische Steuerung zum Steuern des Betriebs auf, mittels der das Haushaltsgerät wahlweise in einem Standardbetrieb mit uneingeschränkter Funktion oder in einem eingeschränkten Ausstellungsbetrieb, indem eine oder mehrere Funktionen des Haushaltsgerätes abgeschaltet oder eingeschränkt sind, betreibbar ist. Der Schalter ist dafür für den Bediener lediglich mittels eines Hilfsmittels betätigbar. Ein versehentliches manuelles Umschalten wird verhindert, da der Schalter ohne das Hilfsmittel nicht schaltbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Schalter mittels eines Stabes oder Schreibstifts, insbesondere eines Kugelschreibers, Bleistiftes oder Faserschreibstiftes, als Hilfsmittel schaltbar. Dazu kann der Schalter beispielsweise in eine Vertiefung einer Gehäusefläche des Haushaltsgerätes versenkt angeordnet sein. Die Vertiefung ist dabei so eng bemessen, dass der Benutzer des Haushaltsgerätes den Schalter mit den bloßen Fingern nicht zu erreichen vermag. Beispielsweise ist der Schalter wenigstens zwei Millimeter tief versenkt in der Gehäusefläche angeordnet. Es muss somit wenigstens zwei Millimeter tief in die Versenkung im Gehäuse eingegriffen werden, um Kontakt mit dem Schalter zu erhalten, was eine unbeabsichtigte Betätigung des Schalters erschwert. Die Vertiefung an der Gehäusefläche weist beispielsweise einen Durchmesser kleiner als 3 mm auf, um ein Hereingreifen eines Bedieners in die Versenkung bis zum Schalter selbst mit dem kleinen Finger fast unmöglich zu machen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schalter als Tastschalter ausgeführt. Dies ermöglicht eine einfache Betätigung durch ein Drücken auf den Schalter. Der Schalter weist beispielsweise eine konkave Fläche zum Zentrieren eines auf den Schalter drückenden Stabes oder Schreibstiftes auf. Damit wird einem Abrutschen des Stabes oder Stiftes vom Schalter beim Betätigen des Schalters vorgebeugt.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Schalter wenigstens eine Aussparung zum Aufnehmen des Stabes oder Schreibstifts auf. Der Stab oder Stift kann dann in den Schalter hineingesteckt oder im Falle eines Gewindestabes auch hineingeschraubt werden. Der Schalter kann dadurch auch durch ein Verkippen bzw. Schwenken des Stabes oder Stiftes betätigbar sein. Möglich ist es hierbei auch im Schalter mehrere Schaltzustände abzubilden, die durch ein Verkippen in unterschiedliche Richtungen geschaltet werden. Dadurch kann der Schalter universeller zum Schalten der Steuerung des Haushaltsgerätes eingesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuerung erst durch ein mehrfaches Betätigen des Schalters in einem bestimmten Zeitintervall in den Demonstrationsbetrieb schaltbar. Einem versehentlichen Betätigen kann dadurch weiter vorgebeugt werden. Mit dem gleichen Zweck kann die Steuerung mittels des Schalters nur durch ein Betätigen des Schalters länger als eine Mindestbetätigungszeit, beispielsweise länger als 3 Sekunden, in den Demonstrationsbetrieb oder aus dem Demonstrationsbetrieb in den Standardbetrieb schaltbar sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Steuerung mittels des Schalters nur durch ein Betätigen des Schalters innerhalb einer bestimmten Freigabezeit, beispielsweise 5 Minuten, nach Anlegen der Versorgungsspannung an das Haushaltsgerät in den Demonstrationsbetrieb oder aus dem Demonstrationsbetrieb in den Standardbetrieb schaltbar. Damit bleibt es lediglich im Zeitintervall beispielsweise nach dem Aufstellen und Anschließen des Haushaltsgerätes möglich, dieses mittels des Schalters in den Demonstrationsbetrieb zu versetzen. Ein späteres Umschalten wird vermieden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schalter berührungslos betätigbar. Beispielsweise ist der Schalter dann mittels eines Magnetfeldes oder Induktionsfeldes als Hilfsmittel betätigbar. Durch diese Maßnahme kann einem versehentlichen oder unautorisierten Betätigen des Schalters weiter vorgebeugt werden. Der Schalter kann beispielsweise unter einer Abdeckung des Gehäuses angeordnet werden, da er für ein Betätigen nicht berührt werden braucht. Dadurch braucht für den Schalter kein Durchbruch am Gehäuse vorgesehen zu werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst der Schalter einen betätigbaren Mini-Pin. Dadurch kann der Schalter besonders einfach realisiert werden.
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Unter einem Haushaltsgerät wird ein Gerät verstanden, das zur Haushaltsführung eingesetzt wird. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Haushaltsgerät ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät. Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination, eine Gefriertruhe oder ein Weinlagerschrank.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform des Kältegerätes hinzufügen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Es zeigt dabei:
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1: eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
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2: zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Das Haushaltsgerät 1 ist hier schematisch als Rechteck dargestellt. Das Haushaltsgerät 1 weist eine Steuerung 5 auf, mittels der das Haushaltsgerät 1 in einen Demonstrationsbetrieb mit einer vom Standardbetrieb eingeschränkten Funktionalität geschaltet werden kann. Oben im Bild ist am Haushaltsgerät 1 ein Schalter 7 dargestellt. Der Schalter 7 ist in eine Gehäusefläche 2 des Haushaltsgerätes versenkt angeordnet und als Tastschalter ausgeführt. Dadurch ist der Schalter 7 für einen Bediener lediglich mit einem Hilfsmittel 6, beispielsweise einem Schreibstift, betätigbar. Der Bediener kann dadurch nur mit einem Hilfsmittel den Schalter 7 betätigen, um die Steuerung 5 in den Demonstrationsbetrieb zu schalten. Ein versehentliches Betätigen des Schalters 7 wird somit verhindert. Um ein Abrutschen des Stiftes 6 vom Schalter beim Hineindrücken des Schalters 7 zu verhindern, ist der Schalter 7 mit einer konkaven Fläche 11 versehen. Dadurch wird ein auf den Schalter drückender Stab oder Schreibstift 6 am Schalter 7 zentriert. Damit wird ein Abrutschen des Stabes oder Stiftes 6 vom Schalter 7 beim Betätigen des Schalters 7 vorhindert.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltsgerätes 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Im Folgenden werden die Unterschiede zum Aufbau gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1 dargelegt. Der Schalter 6 ist hier als Kippschalter ausgeführt. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Schalter 7 eine Aussparung auf, in der der Stift 6 aufgenommen werden kann. Dadurch ist ein Verkippen des Schalters 7 mittels des Stiftes 6 möglich. Manuell, d.h. ohne Hilfsmittel, kann der Schalter 7 vom Bediener nicht betätigt werden. Ein versehentliches Umschalten zwischen Normalbetrieb und Demonstrationsbetrieb wird verhindert, da der Schalter ohne das Hilfsmittel 6 nicht schaltbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltsgerät
- 2
- Gehäusefläche
- 3
- Vertiefung
- 5
- Steuerung
- 6
- Hilfsmittel
- 7
- Schalter
- 9
- Aussparung
- 11
- Konkave Fläche