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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Fußrasten-Vorrichtung für ein Motorrad. Der Begriff Motorrad ist hierbei im weitesten Sinne zu verstehen und umfasst motorisierte Zwei-, Drei- und Vierräder bei denen der Fahrer typisch im Reitersitz fährt und in jedem Fall eine Fußraste benötigt. Insbesondere handelt es sich vorliegend um eine Fußrasten-Vorrichtung mit einer zumindest um 180° und vorzugsweise frei über 360° drehbaren und ggf. beidseitig verwendbaren Fußraste. Die Erfindung betrifft sowohl die Vorrichtung insgesamt, als auch spezielle Ausgestaltungen der eigentlichen Fußraste.
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Die vorgeschlagenen Fußrasten-Vorrichtung bzw. Fußrasten sind insbesondere für ein geländetaugliches Motorrad geeignet, zum Beispiel vom Typ GS der Fa. Bayerische Motoren Werke AG.
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Stand der Technik
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Herkömmliche Motorrad-Fußrasten erlauben in der Regel eine Höhenverstellbare Befestigung am Gestell des Motorrads. Weiterhin sind die original vorgesehen d.h. werksseitigen Fußrasten-Vorrichtungen oft um eine Achse parallel zur Fahrtrichtung schwenkbar. Dies ermöglicht ein Hochklappen bei starken Schräglagen. Ansonsten gibt es jedoch einigen Raum für Verbesserung von Fußrasten-Vorrichtungen für Motorrädern.
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So werden diverse Verbesserungen, meist von Herstellern von Sonder-Zubehör angeboten, wie bspw. von Gilles Tooling® aus Wecker (Luxemburg).
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Insbesondere für geländetaugliche Motorräder z.B. für Motocross, wird auch eine Fußrasten-Vorrichtung unter der kommerziellen Bezeichnung Pivot Pegz® von der Fa. Technical Edge Pty Ltd aus Devonport, Tasmanien (Australien) angeboten. Die wesentliche Neuerung besteht darin, dass diese Fußrasten-Vorrichtung während dem Fahren variabel in Neigung um die Längsachse der Fußraste schwenkbar ist und dadurch den Motorradfahrer unterstützt, in jeder gewünschte Körperposition mit dem Fuß einen flächigen Halt auf der Fußraste mit der maximal möglichen Fläche zu behalten.
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Eine derartige Fußrasten-Vorrichtung ist im U.S. Patent
US 6 663 129 B1 näher beschrieben. Um eine variable Neigung der Fußraste zu ermöglichen, umfasst die Vorrichtung nach
US 6 663 129 B1 eine Halterung zur Befestigung am Rahmen eines Motorrads mit eine Welle, die sich nach außen erstreckt, und als Hauptteil eine eigentliche Fußraste, deren Oberfläche dazu ausgelegt ist, einen Fuß eines Motorradfahrers zu stützen. Die Fußraste hat eine langgestreckte zylindrische Nabe mittels welcher die Fußraste um ihre Längsachse drehbar mit der Welle verbunden ist. Die Welle ist so ausgelegt ist, dass sie die Fußraste drehbar trägt. Weiterhin hat die Fußrasten-Vorrichtung nach
US 6 663 129 B1 eine Feder-Vorspannvorrichtung zum Vorspannen der Drehposition der Fußraste relativ zur Welle in Richtung einer bevorzugten Drehposition. Somit wird beim Neigen ein Drehmoment zurück zur Soll-Drehposition erzeugt.
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Um einen fahrtechnisch sichere Benutzung zu gewährleisten, ist die Fußraste gemäss
US 6 663 129 B1 jedoch nur über einen praktisch sinnvollen Bereich schwenkbar. Deshalb weist diese Fußrasten-Vorrichtung weiterhin eine Begrenzungsvorrichtung zum Begrenzen der Drehbewegung der Fußraste relativ zu der Welle auf einen vorbestimmten Bereich auf.
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Weitere Fußrasten, die zur Ausrichtung der jeweiligen Trittfläche um ihre jeweilige Längsachse verdrehbar sind, sind aus den Druckschriften
US 6 663 129 B1 ,
US 2010/ 0 127 474 A1 ,
US 2008/ 0 179 859 A1 bekannt. Des Weiteren ist z.B. aus der
US 4 401 315 A ein Pedal für Fahrräder oder Mopeds bekannt, bei dem der Pedalkörper um die Längsachse drehbar ist.
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Weiterhin ist eine Fußrasten-Vorrichtung bekannt, welche eine beim Fahren nicht frei schwenkbare allerdings in Höhe und Neigungswinkel schrittweise und fest einstellbare Fußraste aufweist. Eine solche Vorrichtung wird von der Fa. Hornig GmbH, in Eschlkam (Deutschland) angeboten. Diese Vorrichtung umfasst eine zweiteilige Halterung, mit einem Hauptteil und einem Zwischenteil, sowie die eigentliche Fußraste. Das Hauptteil wird wie das typische hochklappbare Gelenk an das Motorrad montiert. An dieses Hauptteil wird ein Zwischenteil, als sogenannter Versatz (kommerzielle Bezeichung: „Vario-Platte“), in der Art eines Exzenter-Armes angeschraubt. Hauptteil und Zwischenteil sind formschlüssig so gestaltet, dass man sie in Schritten von 45° Winkeln einrasten und verbinden kann. An das Zwischenteil wird dann mittels einer Schaubverbindung die Fußraste angeschraubt. Hierbei kann die Neigung der Fußraste um ihre Längsachse grundsätzlich frei gewählt werden, allerdings wird man so einstellen, dass der einseitige Rastengummi der Fußraste dem Fahrer komfortabel Halt bietet.
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Eine Fußrasten-Vorrichtung gemäss
US 6 663 129 B1 dürfte zwar gewissen Benutzungs-Komfort bieten, ist jedoch aufwendig in Herstellung, beschränkt im möglichen Bereich der Neigungseinstellung und zudem bezüglich Fahr-Sicherheit bedenklich. Auch eine bezüglich Sicherheit weniger bedenkliche Fußrasten-Vorrichtung bspw. die obengenante von der Fa. Hornig, birgt jedoch Nachteile. Insbesondere könnte diese Vorrichtung, wie auch jene nach
US 6 663 129 B1 , robuster ausgeführt werden um auch bei der durchaus typischen starken Beanspruchung durch Stöße oder Stürze, insbesondere im Gelände, dauerhaft stand zu halten und die Fahr-Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem haben beide vorbekannten Vorrichtungen nur einen begrenzten Einstellbereich von Neigung und Höhe der Fußraste. Ein weiterer Nachteil besteht in der relativ begrenzten und nicht einstellbaren Dämpfung von durch die Fußraste übertragenen Stößen. Eine bessere und ideal auch einstellbare Dämpfung ist insbesondere wünschenswert für Fahrt in unebenem Gelände und auf den Fußrasten stehend wie bspw. im Motocross typisch.
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Aufgabe der Erfindung
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Eine Aufgabe ist es somit eine im Hinblick auf die bekannten Nachteile des Stands der Technik verbesserte Fußrasten-Vorrichtung vorzuschlagen. Insbesondere soll eine Fußrasten-Vorrichtung vorgeschlagen werden mit größerer Einstellbereich, vorzugsweise mit stufenloser Neigungseinstellung, und zugleich hoher Festigkeit bzw. Stabilität um eine gebrauchssicher Verwendung zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird durch eine Fußrasten-Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin die Benutzerfreundlichkeit bzw. den Benutzerkomfort einer gattungsgemäßen Fußrasten-Vorrichtung zu erhöhen. Diese Aufgabe wird jeweils durch eine Fußraste nach Anspruch 11 gelöst.
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Allgemeine Beschreibung der Erfindung
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Die vorgeschlagene Fußrasten-Vorrichtung hat in bekannter Weise eine Halterung zur Befestigung am Rahmen eines Motorrads und eine Fußraste zur Abstützung eines Fußes eines Motorradfahrers.
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Gemäss einem ersten Aspekt, bzw. einer ersten vorliegend offenbarten Erfindung, ist die Fußraste beidseitig mit unterschiedlichem Profil ausgestattet, insbesondere mit einem ersten rutschfesten Profil und einem gegenüberliegenden einem zweiten rutschfestem Profil, welches sich in seinen wesentlichen Eigenschaften deutlich vom ersten Profil unterscheidet und vorzugsweise eine höhere Rutschfestigkeit aufweist.
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Bevorzugte Ausgestaltung dieser doppelseitigen Motorrad-Fußraste für sich genommen ergeben sich aus den Unteransprüchen 12 bis 14.
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Eine im Gebrauch sichere und dennoch benutzerfreundlich einstellbare Ausgestaltung der Fußrasten-Vorrichtung wird durch einen weiteren unabhängigen Aspekt erzielt, wobei jeweils an Halterung und Fußraste ein Verbindungsteil vorgesehen sind welche das gesicherte Befestigen der Fußraste an der Halterung in einer von mehreren möglichen Drehstellungen um die Längsachse der Fußraste, insbesondere um 180° gedreht, ermöglichen. Bevorzugt wird die Verbindung so ausgeführt, dass Sie frei einstellbar über die ganze Umdrehung ist d.h. nicht nur das beidseitige Verwenden, sondern auch das freie Einstellen der Fußrasteneigung über den gesamten Bereich von 360° erlaubt (entspricht unzählbar vielen, d.h. allen möglichen Drehstellungen). Insbesondere soll wahlweise eine Verwendung mit dem ersten oder dem zweiten Profil obenliegend ermöglicht werden. Hierzu hat die Vorrichtung einerseits ein Verbindungsteil mit einem rotationssymmetrischen Zapfen und andererseits ein Verbindungsteil mit einer zum Zapfen konjugiert geformten rotationssymmetrischen Aufnahme. Bevorzugt wird der Zapfen an der Halterung und die Aufnahme an der Fußraste vorgesehen. Zapfen und Aufnahme haben jeweils eine rotationssymmetrische Geometrie wodurch die Fußraste in verschiedenen Drehpositionen relativ zur Halterung an letzterer befestigt werden kann. Zur sicheren Befestigung hat die Vorrichtung einen Feststellmechanismus der den Verbindungsteilen zugeordnet ist. Bevorzugt wird ein mit Schrauben klemmbarer Klemmverbinder, jedenfalls ein geeigneter Feststellmechanismus zum Sichern des Zapfens in der Aufnahme. Somit kann die Fußraste mittels des Feststellmechanismus bezüglich der Längsachse axial und drehfest an der Halterung gesichert werden.
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Bevorzugte Ausgestaltung der gesamten Fußrasten-Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 9 und 15 bis 17.
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Gemäss einem zusätzlichen Aspekt, welcher der Lösung der letztgenannten Aufgabe dient, hat die Motorrad Fußraste weiterhin eine Tritt-Dämpfung. Die vorgeschlagene Fußraste mit Tritt-Dämpfung hat einen kieferförmigen Grundkörper mit Grundplatte auf einer ersten Seite sowie einen Halteflansch zur Befestigung an einer Halterung bzw. am Rahmen eines Motorrads.
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Die Fußraste mit Tritt-Dämpfung hat ferner eine Trittplatte mit einer Oberseite auf welcher bevorzugt eine Rastengummi vorgesehen ist, sowie zwei Federelemente zur federnden Lagerung der Trittplatte. Zur sicheren Lagerung der gefederten Trittplatte umfasst die Fußraste zwei Führungsstifte und Lagerbuchsen in der Trittplatte. Die Führungsstifte erstrecken sich senkrecht zur Längsachse der Fußraste und bilden mit den Lagerbuchsen jeweils ein Axiallager für die translatorisch verschiebbare Lagerung der Trittplatte.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Vorteile können der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung möglicher Ausführungsformen anhand der beiliegenden Figuren entnommen werden. Diese zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Fußrasten-Vorrichtung mit einem ersten rutschfesten Profil der Fußraste obenliegend;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Fußrasten-Vorrichtung nach 1 wobei die Fußraste um 180° gedreht wurde, so dass ein zweites rutschfestes Profil der Fußraste oben liegt;
- 3A eine perspektivische Ansicht welche einen Querschnitt durch die Fußraste gemäss 1-2 sowie eine Halterung der Fußraste gemäss 1-2 näher zeigt;
- 3B eine Seitenansicht quer zur Schnittebene der Fußraste auf die Halterung;
- 4 einen Längsschnitt durch Fußraste auf die Halterung wobei in 4 die Fußraste mit einer Dämpfung ausgestattet ist (in 2 nicht eingebaut ist).
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In den Figuren werden durchgehend die gleichen Elemente mit den gleichen Referenzzeichen bezeichnet.
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Detaillierte Beschreibung anhand der Figuren
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1-2 zeigen eine Fußrasten-Vorrichtung, allgemein mit 10 bezeichnet, für ein Motorrad (nicht gezeigt), insbesondere gestaltet für eine geländetaugliches motorisiertes Zweirad, wie beispielsweise die GS-Baureihe der Fa. Bayerische Motoren Werke AG.
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Die Fußrasten-Vorrichtung 10 hat eine Halterung 20 zur Befestigung einer eigentlichen Fußraste 30 am Rahmen des Motorrads. Hierzu hat die Halterung 20 typischerweise zwei Befestigungselemente 22 mit koaxial liegenden Lagerbuchsen (von denen nur eine gezeigt ist) zur Befestigung am Motorrad, typischerweise zur teilweise hochklappbaren Befestigung mittels einer Schwenkwelle (nicht gezeigt).
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Die Fußraste 30 dient natürlich zur Abstützung des Fußes eines Fahrers. Wie aus einem Vergleich von 1 und 2 sofort ersichtlich hat die Fußraste 30 eine erste Seite 32 mit einem ersten rutschfesten Grip-Profil 34 und eine gegenüberliegende zweite Seite 36 mit einem zweiten rutschfesten Grip-Profil 38. Das Grip-Profil 38 auf der zweiten Seite 36 unterscheidet sich deutlich im Aufbau d.h. in seiner Struktur vom gegenüberliegenden ersten Grip-Profil 34. Dies kann insbesondere durch jeweils unterschiedliche Stollen, Riffelung, Kerbung oder Ähnliches erreicht werden. Die Fußraste 30 bietet dem Fahrer also die Möglichkeit zwei gänzlich unterschiedliche Profile zu nutzen. Insbesondere kann man ein speziell abrutschsicheres aber weniger komfortables Profil 38 für Geländefahrt mit einem wesentlich komfortableren, flächigeren Profil 36 für Straßenfahrt kombinieren. Jedenfalls unterscheiden sich die Profile 34, 38 vorzugsweise durch ihre Rutschfestigkeit.
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Um die beidseitige Verwendung, d.h. um 180° (Π rad) Winkel gedrehte Verwendung, der speziell hierfür gestalteten Fußraste 30 an der Halterung 20 zu ermöglichen ist jeweils an Halterung und Fußraste eigens ein hierzu geeignetes Verbindungsteil vorgesehen, wie weiter unten erläutert.
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Wie am besten aus 2 und 4 ersichtlich hat die beidseitig nutzbare Fußraste 30 vorzugsweise einen umfassend einen kieferförmigen Grundkörper 40, genauer einen Grundkörper 40 ähnlich in Form dem Unterkiefer eines Krokodils. Der Grundkörper 40 ist längs einer Längsachse A ausgedehnt mit einem im wesentlichen rechteckigen, ggf. nach Außen abgerundeten Grundriss. Der Grundkörper hat einen ein Boden bzw. eine Grundplatte 46, welche nicht zwingend durchgehend sein muss d.h. Öffnungen aufweisen kann, wie auch in 1 gezeigt. Ferner zeigt 1 das die Grundplatte 46 eine Oberfläche mit Riffelung oder ähnlicher Strukturierung als erstes Profil 34 auf der ersten Seite 32 ausbildet. Der Grundkörper 40 hat weiterhin zwei seitliche Backen 42, bevorzugt parallel zur Längsachse A oder nach Außen verjüngt und, eine Kinnpartie 44 welche den äußeren Endbereich des Grundkörpers 40 bildet. Wie aus 2 ersichtlich ist die Kinnpartie 44 vorzugsweise auf der ersten Seite 32 abgeschrägt und nach Außen abgerundet, um bei Straßenfahrt die erreichbare Schräglage zu erhöhen bzw. Abrieb zu reduzieren. Die Backen 42 und die Kinnpartie 44 bilden an ihrer Oberkante, d.h. auf der zweiten Seite 36 eine Vielzahl in Umfangsrichtung verlaufender Zähne oder Zinnen als zweites Profil 38 aus. Das Profil 38 bietet somit den Fahrerstiefeln einen eine wesentlich geringere Fläche als das flächige erste Profil 34, wodurch sicherer Halt erzielt wird auch bei starken Kipplage (Steigung/Gefälle) des Motorrads. Ferner zeigt 2 einen Halteflansch 48 zur Befestigung der Fußraste 30 an der Halterung 20. Der Halteflansch 48 kann einstückig mit dem Grundkörper 40 geformt sein. Der Grundkörper 40 kann auch als separate Komponente am Halteflansch 48 befestigt sein. Da der Halteflansch 48 das weiter unten erläuterte Verbindungsteil zur Befestigung der Fußraste 30 an der Halterung 20 aufweist, bzw. eine Nabe 60 ausbildet, ist er im Vergleich zum Grundkörper 40 mit deutlich größerer Wandstärke ausgeführt, wie 2&4 ersichtlich.
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Anhand von 3A-B werden nun die Verbindungsteile 50; 60 jeweils an Halterung 20 und Fußraste 30, näher erläutert. Diese Verbindungsteile 50; 60 sind so ausgeführt, dass nicht nur eine diskrete zweistufige Drehung um 180°, sondern jede beliebige vom Fahrer gewünschte Neigung der Fußraste 30 um ihre Längsachse A möglich ist, d.h. frei drehbar und über 360° einstellbar.
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Wie aus dem Teilschnitt in 3A-B ersichtlich, hat die Halterung als Verbindungsteil 50 einen rotationssymmetrischen, vorzugsweise kreiszylindrischen, Zapfen 50. Entsprechend hat die eigentliche Fußraste 30 eine konjugiert geformte rotationssymmetrische, Aufnahme für den Zapfen 60 besteht, vorzugsweise einer im wesentlichen zylindrischen Aufnahme 60. Augrund ihrer Rotationssymmetrie um die Achse A können Zapfen 50 und Aufnahme 60 in verschiedenen Drehpositionen relativ zueinander zusammengefügt werden. Im bevorzugten Fall zylindrischer Gestaltung ist sogar stufenlos jede über 360° Neigung der Fußraste 30 relativ zur Halterung 20 frei wählbar. Neben dieser Befestigung mit frei einstellbarer Neigung ist grundsätzlich auch eine andere bspw. vielkantige bzw. vieleckige rotationssymmetrische Ausführung von Zapfen 50 und Aufnahme 60 möglich, wodurch der Freiheitsgrad eingeschränkt, d.h. nur eine stufige Einstellung der Neigung der Fußraste 30, ermöglicht, dafür aber zusätzlicher Formschluss bei der Verbindung erzielt würde. Selbstverständlich kann die Fußrasten-Vorrichtung 10 im Rahmen der beanspruchten Erfindung auch mit positivem und negativem Verbindungsteil 50, 60 invertiert angeordnet, d.h. mit Zapfen an der Fußraste und Aufnahme an der Halterung (nicht gezeigte Variante), ausgeführt werden. Allerdings ist die in 3A-B gezeigte Anordnung bevorzugt u.a. wegen einfacherer Bedienung.
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Wie am besten aus 3A erkenntlich, umfasst die Fußrasten-Vorrichtung 10 ferner einen Feststellmechanismus (auch Arretiervorrichtung oder Sperrvorrichtung), nämlich vorzugsweise einen schraubbaren Klemmverbinder 70, zum Sichern des Zapfens 50 in der Aufnahme 60. Hierdurch kann die Fußraste 30 bezüglich der Längsachse A axial und drehfest an der Halterung 20 gesichert werden und zwar in jeder gewünschten Neigungslage. Neben der bevorzugen Welle-Nabe Verbindung mittels geschlitzter Nabe kann jedwede andere geeignete Verbindung verwendet werden wie bspw. ein Kegelpressverband, oder eine Kombination aus Reib- und Formschlussverbindung.
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Die Aufnahme 60 gemäss 3A-B wird bevorzugt durch eine zylindrische Bohrung in der Fußraste 30 koaxial zur Längsachse A gebildet. Somit umfasst bzw. bildet der Halteflansch 48 eine Nabe 62. Der Zapfen 50 der Halterung 20 ist so dimensioniert, dass er geringem Spiel in die Aufnahme 60 passt, d.h. einen leicht geringeren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Bohrung hat. Der Klemmverbinder 70 ist vom Typ Reibschlussverbindung mittels geschlitzter Nabe 62. Entsprechend ist im Halteflansch 48 bzw. in der Nabe 62 ein radial Aufnahme 60 verlaufender Schlitz 72 vorgesehen, wodurch die Nabe 62 zugespannt werden kann. Hierzu ist in der Fußraste 30 bzw. der Nabe 62 eine Stufenbohrung quer zum Schlitz 72 vorgesehen. Diese Stufenbohrung hat auf einer Seite vom Schlitz 72 ein Innengewinde und gegenüberliegend eine Stufe mit einem breiteren Durchmesser auf der Außenseite. In der Stufenbohrung ist eine Klemmschraube 74, bspw. eine Kopfschraube mit Innen-Torx oder Innen-Sechskant, eingeschraubt und versenkt, wie aus FIG.3A&B ersichtlich. Mit der Klemmschraube 74 kann die Nabe 60 unter Verringerung der Schlitzweite zusammengezogen und somit der Zapfen 50 reibschlüssig und zuverlässig in der Nabe 62 gesichert werden.
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Die oben erläuterte Kombination aus den Verwendeten Verbindungsteilen und der damit zusammenwirkende Feststellmechanismus, ermöglicht im Gebrauch sicheres Befestigen der Fußraste 30 an der Halterung 20 in jeder der möglichen Drehstellungen um die Längsachse A. Insbesondere kann die Fußraste 30 in der vom Nutzer bevorzugten Neigung jeweils um 180° gedreht, wahlweise mit dem ersten Profil 34 oder mit dem zweiten Profil 38, obenliegend verwendet werden.
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4 zeigt eine weiteres bevorzugtes Merkmal des Klemmverbinders 70. Der Zapfen 50 hat eine zumindest über einen Teil des Umfangs laufende Nut 52 welche Mittig in der Mantelfläche des Zapfen eingearbeitet ist. Als zusätzliche axiale Sicherung, welche ein Ablösen der Fußraste 30 verhindert, bspw. wenn die Klemmschraube nicht ordnungsgemäß festgezogen ist oder wenn nur die Neigung verändert werden soll, hat die Fußraste 30 ein in die Aufnahme 60 mündendes Gewinde 54 mit einer Sicherungsschraube 56, bspw. einer Stiftschraube mit Innen-Torx, deren vorderes Ende in die Nut 52 des Zapfen 50 eingreift und dadurch die Fußraste 30 axial sichert.
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Aus 3A-B geht weiterhin die Höheneinstellung der Fußraste 30 hervor. Hierzu ist die Halterung 20 im wesentlichen zweiteilig ausgeführt. Sie hat ein Hauptteil 23 und ein Zwischenteil 24, zwischen Hauptteil 23 und Fußraste 30. Das Hauptteil 23 umfasst die Befestigungselemente 22 zur Befestigung am Motorrad-Rahmen. Andererseits hat das Hauptteil 23 eine Aussparung 25 in Form eines „N-Kant“ (ein regelmäßiges Vieleck bzw. Polygon mit N-Ecken) bspw. in FIG.1-3A&B eines Zwölfkant. Entsprechend hat das Zwischenteil 24 einen konjugierten „N-Kantkopf“ 26, bspw. in FIG.1-3A&B einen Zwölfkant-Kopf, mit einer Mittelachse B. Das Zwischenteil 24 umfasst weiterhin als Verbindungsteil zur Fußraste 30 den zylindrischen halterungsseitigen Zapfen 50. Der Zwölfkant-Kopf 26 des Zwischenteils 24 kann in der konjugiert geformten Aussparung 25 gesichert werden. Wie am besten ersichtlich anhand der Achsenkreuze A und B in 3B, ist der Zapfen 50 bzw. die Längsachse A der Fußraste 30 exzentrisch bezüglich der Mittelachse B des Zwölfkant-Kopf 26 bzw. der Aussparung 25 angeordnet. Somit kann eine Höheneinstellung der Fußraste 30 in mehreren (N/2) Schritten durch eine der N möglichen Winkelstellungen des N Kantkopfes 26 in der Aussparung 25 ermöglicht werden. Zusammen mit der beschriebenen drehbaren Befestigung der Fußraste 30 an der Halterung 20 kann natürlich für jede mögliche Höheneinstellung die für den Benutzer optimale Neigung eingestellt werden. Für eine ergonomische Einstellfreiheit sind sowohl der N-Kantkopf 26 als auch die Aussparung 25 mit der gleichen geraden Zahl von mindestens zwölf Kanten. Um mindestens zwei mögliche Neigungen pro Höheneinstellung zu gewährleisten, sind Zapfen 50 und Aufnahme 60, wenn nicht zylindrisch zumindest in einer m-fach Rotationssymmetrie ausgeführt mit m ≥ 2xN, d.h. bei einem Zwölfkant-Kopf 24, sind Zapfen 50 und Aufnahme 60 vorzugsweise zumindest als Vierundzwanzig-Kant ausgeführt, noch bevorzugter jedoch kostenaufwendig wäre ein Faktor 3. Bevorzugt wird jedoch die zylindrische Ausführung von Zapfen 50 und Aufnahme 60, so dass prinzipiell jeder Neigungswinkel der Fußraste 30 in jeder Höheneinstellungsstufe möglich ist.
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Wie aus 3B am besten ersichtlich, ist zur sicheren Befestigung des N-Kantkopf 26 in der zum Kopf 26 formschlüssig gestalteten Aussparung 25 ebenso ein Klemmverbinder 28 vom Typ mit geschlitzter Nabe vorgesehen. Hierbei wird die Nabe durch das Material des Hauptteils 23 um die Aussparung 25 gebildet. Im Gegensatz zur Klemmschraube 74 des Klemmverbinders 70, ist es unerheblich ob die Klemmschraube des Klemmverbinders 28 versenkt ist, oder zu Teil vorsteht wie in 3B ersichtlich. Jedenfalls dient der Klemmverbinder 28 zusätzlich zum Formschluss des N-Kantkopf 26 in der Aussparung 25 Hauptteils 23, zum reib- bzw. kraftschlüssigen Sichern des N Kantkopfes 26 und damit des Zwischenteils 24 und schließlich der Fußraste 30 in der Halterung 20.
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4 schließlich illustriert eine weitere Ausgestaltung der Erfindung nach welcher die Fußraste 30, zusätzlich mit Tritt-Dämpfung ausgestattet werden kann. Die Fußraste 30 hat im kieferförmigen Grundkörper 40 einen Innenraum 43 oberhalb der Grundplatte 46. Wie der Grundkörper 40 hat somit auch der Innenraum 43 eine gewisse Längsausdehnung entlang einer Längsachse A. Zwischen dem Halteflansch 48 bzw. der Nabe 60 zur Befestigung an einer Halterung bzw. am Rahmen eines Motorrads und der Kinnpartie 44 ist in der Fußraste 30, teilweise in den länglichen Innenraum eingelassen eine Trittplatte 80 mit einer im wesentlichen rechteckigen und an der Kinnpartie 44 gerundeten Geometrie vorgesehen. Die Trittplatte 80 hat eine Oberseite 82 auf welcher vorzugsweise ein Rastengummi 84 vorgesehen ist. Zur gegenüberliegenden zweiten Seite 36 der Fußraste 30 hin hat die Trittplatte 80 eine Unterseite 86, in welcher zwei Lagerbuchsen 92, vorzugsweise in Längsrichtung der Trittplatte, d.h. entlang der Längsachse A versetzt, angeordnet sind. Weiter in 4 erkennt man zwei Federelemente 88, vorzugsweise Spiralfedern aber auch Tellerfedern oder ein anderes geeignetes elastisches Material mit Rückstellkraft, welche zwischen der Unterseite 86 der Trittplatte 80 und der Grundplatte 46 des Grundkörpers 40 vorgesehen sind und zur federnden Lagerung der Trittplatte 80 dienen. Somit wird eine Tritt-Dämpfung erreicht. Um einen sicheren Halt zu gewährleisten, sind in der Fußraste 30 zwei Führungsstifte 90 vorgesehen. Die Führungsstifte 90 sind vorzugsweise entlang der Längsachse A versetzt und an der Grundplatte 46 lösbar befestigt, bspw. und vorzugsweise angeschraubt. Die Führungsstifte 90 verlaufen im Innenraum 43 senkrecht zur Längsachse A und hin zur Trittplatte 80. Genauer gesagt reichen die Führungsstifte 90 in die hierfür ausgelegten Lagerbuchsen 92 hinein, so dass die Führungsstifte 90 mit den Lagerbuchsen 92 ein Axiallager für die Trittplatte 80 in Richtung quer zur Achse A bilden. Dementsprechend kann die Trittplatte 80 gegen die Rückstellkraft der Federelemente 88 quer zur Längsachse in den Innraum hineingedrückt werden. Einfache Konstruktion ermöglicht eine Anordnung wobei die Führungsstifte 90 zugleich als Führung bzw. Lager für Spiralfedern 88 als Federelemente dienen, indem die Spiralfedern 88 jeweils um einen Führungsstift 90 angeordnet sind.
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Um die Tritt-Dämpfung einstellbar zu gestalten, bswp. im Hinblick auf unterschiedliche Gewichte der Fahrer, umfasst die Variante der Fußraste 30 mit Tritt-Dämpfung nach 4 weiterhin einen Haltebolzen 94 der im wesentlichen mittig in der Trittplatte 80 befestigt ist. Der Haltebolzen 94 ist durch eine Öffnung, genauer einer Anschlagöffnung 96, in der Grundplatte 46 relativ und quer zu dieser verschiebbar. Der Haltebolzen 94 ist vorzugsweise in der Mitte zwischen den entlang der Längsachse A versetzten Führungsstiften 90 und parallel zu den Führungsstiften 90 bzw. Lagerbuchsen 92 befestigt. Die Anschlagöffnung 96 liegt koaxial gegenüber des Innengewindes mittels welchem der Haltebolzen 94 in der Grundplatte 46 befestigt ist. Der Haltebolzen 94 ragt zumindest teilweise durch die Anschlagöffnung 96 hindurch zur ersten Seite 32 der Fußraste 30. Am Endbereich des Haltebolzens 94 auf der ersten Seite 32 ist als einstellbarer Anschlag, vorzugsweise eine schraubbare Stellmutter 98, vorgesehen. Die Stellmutter 98 dient zum Vorspannen der Federelemente 88 durch Heranziehen der Trittplatte 80 zur Grundplatte 46 und natürlich zur gehaltenen Lagerung der Trittplatte 80 an der Fußraste 30. Durch Einstellen der Stellmutter 98 am Haltebolzen 94 wird der Maximalabstand zwischen Trittplatte 80 und Grundplatte 46 und dadurch auch die Vorspannung der Federelemente 88 eingestellt.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Längsachse (Fußraste)
- B
- Mittelachse (N-Kantkopf)
- 10
- Fußrasten-Vorrichtung
- 20
- Halterung
- 22
- Befestigungselement
- 23
- Hauptteil
- 24
- Zwischenteil
- 25
- Aussparung
- 26
- N-Kantkopf
- 28
- Klemmverbinder
- 30
- Fußraste
- 32
- erste Seite
- 34
- erstes Profil
- 36
- zweite Seite
- 38
- zweites Profil
- 40
- Grundkörper
- 42
- Backen
- 43
- Innenraum
- 44
- Kinnpartie
- 46
- Grundplatte
- 48
- Halteflansch
- 50
- Zapfen (Verbindungsteil)
- 52
- Nut
- 54
- Gewinde
- 56
- Sicherungsschraube
- 60
- Aufnahme (Verbindungsteil)
- 62
- Nabe
- 70
- Klemmverbinder (Feststellmechanismus)
- 72
- Schlitz
- 74
- Klemmschraube
- 80
- Trittplatte
- 82
- Oberseite
- 84
- Rastengummi
- 86
- Unterseite
- 88
- Spiralfedern (Federelemente)
- 90
- Führungsstifte
- 92
- Lagerbuchsen
- 94
- Haltebolzen
- 96
- Anschlagöffnung
- 98
- Stellmutter (Anschlag)