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Die Erfindung betrifft eine Fußrastenvorrichtung, umfassend eine Fußraste und eine Halterung für eine motorisch angetriebene Fahrereinheit, insbesondere für ein Motorrad oder Quad.
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Die weiterführende Definition von Motorrädern umfasst motorisierte zwei-, drei- und vierrädrige Fahrzeuge, wobei der Fahrer eine typische Reitersitzposition einnimmt und zwangsläufig Fußrasten benötigt. Ein bevorzugter Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Lösung sind geländeorientierte Motorräder.
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Aus dem Stand der Technik sind in diesem Zusammenhang, etwa als Motorradzubehör, höhenverstellbare Fußrastenvorrichtungen vorbekannt. Aus der
DE 20 2014 100 617 U1 ist eine Lösung mit vertikal verstellbarer Fußraste, die mittels eines Schlittens auf einem Grundteil eine lineare Bewegung vollführt, bekannt. Bei dieser Lösung sichert ein Rastbolzen vordefinierte Positionen der Fußrasten.
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Weiterhin ist eine Fußrastenvorrichtung aus der Schrift
DE 10 2011 083 839 A1 bekannt, welche durch eine geschlossene Kreisbahn am Fußrastenvorrichtungsbefestigungspunkt am Motorrad eine exzentrisch angeordnete und um 360° drehende Fußraste beschreibt. Diese Fußrastenvorrichtung ist in Höhe und Neigungswinkel einstellbar. Ferner weist die Fußrastenvorrichtung dämpfende Elemente an der Fußraste auf.
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Sowohl die Lösung gemäß der
DE 20 2014 100 617 U1 als auch die Lösung gemäß der
DE 10 2011 083 839 A1 weisen jeweils Nachteile hinsichtlich des optimalen Fahrkomforts auf, die jeweils auf der bei diesen vorbekannten Lösungen vorgesehenen stufenbehafteten Höhenverstellung beruhen. Je gröber die Höhenabstufung ausgelegt ist, desto weniger findet der Benutzer seine ideale Fußrastenposition.
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Die Lösung gemäß Schrift
DE 10 2011 083 839 A1 sieht sogar eine ggf. die Fahrsicherheit beeinträchtigende Lösung vor, weil sich die Position der Fußrasten bei der Höhenverstellung gemäß dieser vorbekannten Lösung nicht nur der Höhe nach, sondern auch in horizontaler Richtung verändert. Die Fußraste vollzieht während der Höhenverstellung eine geschlossene Kreisbahn um den Fußrastenvorrichtungsbefestigungspunkt am Motorrad. Dadurch erfolgt, je nach Fußrastenposition, eine ggf. signifikante Abstandsänderung zwischen der Fußraste und dem Bremspedal bzw. dem Schalthebel. Der Fahrer erreicht aus seiner Gewohnheitsstellung heraus, nicht mehr das Bremspedal; was bei einer Notsituation zum Unfall führen kann.
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Des Weiteren bestehen beide Lösungen aus einer Vielzahl von Einzelteilen; wobei der mögliche Verlust einzelner Komponenten die Funktionalität einschränkt bzw. die Lösung insgesamt unbrauchbar macht. Ferner weisen beide Lösungen einen filigranen Aufbau auf, der besonders im Gelände unter starken Beanspruchungen, u.a. durch einen Sturz, Beschädigungen und anschließenden Reparaturaufwand nicht ausschließt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Fußrastenvorrichtung zu schaffen, die zum einen leicht zu montieren ist und zum anderen für den Benutzer eine höhere Standsicherheit und damit einen verbesserten Bedienkomfort und Sicherheitsstandard bietet.
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Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine Höhenverstellmöglichkeit zu schaffen, die es ermöglicht, dass ein erfindungsgemäß ausgestattetes Motorrad auch von mehreren Personen mit unterschiedlichen Körpergrößen benutzt werden kann. Des Weiteren kann der Fahrer seine individuelle Geometrieeinstellung stufenlos und vertikal in der Motorradhöhenachse vornehmen. Der robuste Aufbau, der sich in Stabilität und hoher Festigkeit der eingesetzten Einzelteile wiederspiegelt, sowie die Minimierung der für die erfindungsgemäße Lösung eingesetzten Teile wird dem benutzungsspezifischen Einsatz unter hohen Belastungen gerecht.
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Ferner ermöglicht der symmetrische Aufbau der Erfindung, eine Montage der gleichen Fußrasten an der rechten sowie an der linken Motorradseite, dadurch erfolgt eine vorteilhafte Variantenreduzierung.
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Der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mittels einer Fußrastenvorrichtung mit den Merkmalen gemäß dem geltenden Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den abhängigen Ansprüchen 2-13 entnommen werden.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 1 umfasst die Fußrastenvorrichtung, eine Fußraste und eine Halterung, wobei die Fußraste jeweils mittels eines Klemmelementes mit der mit der Fahreinheit verbundenen Halterung kraftschlüssig verbunden ist. Die Verbindung über ein Klemmelement hat den Vorteil, dass diese Verbindung reversibel ist, so dass die Fußrasten in einfacher Weise etwa verschleißbedingt ausgetauscht werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Verbindung zwischen der Fußrasten und der Halterung mittels des Klemmelementes über eine schlitzförmige Kulisse erfolgt, so dass die Halterung höhenverstellbar ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass bei zumindest teilweise gelöster Verbindung über das Klemmelement die Fußrasten relativ zu der motorisch angetriebenen Einheit höhenverstellbar sind, so dass in einfacher Weise eine individuelle Anpassung der Aufstellhöhe der Fußrasten möglich ist. Dementsprechend kann jeder Benutzer die ihm angenehme Höhe der Fußrasten einstellen bzw. die Einstellung verändern, wenn dies die Fahrumstände, also beispielsweise das Fahrgelände, erfordern. Im Übrigen kann die höhenverstellbare Halterung vorteilhaft dazu eingesetzt werden, dass dasselbe Motorrad von unterschiedlichen Personen benutzt werden kann, weil jede Person die Fuß- rasten an die eigenen Bedürfnisse durch einfache Verstellung individuell anpassen kann.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 2 weist die Fußraste eine in der Einbaulage der Halterung zugewandte Anschlussfläche auf, die beidseitig von jeweils in Richtung der Halterung vorspringenden Anschlussbacken begrenzt ist, so dass dieser Anschlussfläche im Ergebnis eine Führungsbahn für die Anschlussfläche der Halterung darstellt, die somit bestimmungsgemäß in den Bereich zwischen den Anschlussbacken der Fußraste eingeführt werden kann bzw. im Ergebnis die Fußraste in dieser Führung relativ zur Halterung beweglich, d.h. höhenverstellbar, aufgenommen ist, bevor dann die Fußraste mittels des Klemmelementes in ihrer bestimmungsgemäßen Position fixiert wird.
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Dabei ist die erwähnte Anschlussfläche der Fußraste vorzugsweise von einem eine Kulisse ausbildenden Langloch durchbrochen durch die ein mit dem Klemmelement fixierte Befestigungselement für die Fußraste geführt ist. Bei dem Klemmelement kann es sich in einfachster Ausführung um eine Schraube handeln. Dieses Langloch erlaubt eine Höhenverstellung der Fußraste relativ zur Halterung und damit auch zu der jeweiligen Fahreinheit, so dass die Fußraste dementsprechend höhenverstellbar be-festigt ist. Hierdurch kann die Aufstellungshöhe des Fahrers in Abhängigkeit vom Gelände bzw. von der Größe des Fahrers individuell eingestellt und sogar während der Fahrt bei einem kurzen Halt verändert werden, bei dem die Klemmverbindung gelöst wird, und anschließend die Fußraste mittels der durch die Kulisse realisierten Verstellmöglichkeit in ihrer relativen Höhe zu jeweiligen Fahreinheit verstellt wird.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 4 ist das erwähnte Klemmelement mit der Halterung verbunden.
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In vorteilhafte Ausgestaltung kann das Klemmelement vorzugsweise manuell geöffnet werden und anschließend die Fußraste entlang des durch die Kulisse begrenzten Verstellbereichs bewegt werden.
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In konkreter Ausgestaltung ist auch die der bei bestimmungsgemäßer Montage der Fußraste zugewandte Aufsetzfläche der Halterung von zwei Führungselementen beidseitig begrenzt, so dass auch hierdurch die ordnungsgemäße Verbindung der Halterung mit der Fußraste erleichtert ist.
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Insgesamt erleichtert das Zusammenspiel der Führungselemente der Halterung mit den Führungsbacken der Fußraste den ordnungsgemäßen Anschluss der Fußraste an die Halterung, wobei im weiteren dann die in Richtung der angrenzenden Halterung beidseitig der Anschlussfläche vorspringenden Führungsbacken sowohl eine Verdrehsicherung als auch eine Linear-Führung sowohl bei der Höhenverstellung der Fußraste als auch im montierten Zustand im Fahrbetrieb der motorischen Einheit darstellt.
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In vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, kann die Fußrastenvorrichtung in jeweils gleicher Ausführung sowohl rechts- und linksseitig der motorisch angetriebenen Fahreinheit befestigt werden, so dass bei der Herstellung der Fußraste nicht zwischen einer linken und einer rechten Fußrasten unterschieden werden muss. Dies stellt wiederum einem Beitrag zu reduzierten Produktionskosten der erfindungsgemäßen Lösung dar.
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In abermaliger Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes sind die Führungsbahnen für die Fußraste, wie auch die Reibfläche der Halterungen durch Oberflächenänderungen in Form von Verzahnungen und Riffelungen hergestellt.
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Wiederum in vorteilhafter Weiterbildung ist zumindest eine Oberfläche, vorzugsweise die bestimmungsgemäßer Aufstellfläche der Fußraste mit einer Profilierung versehen, um die Standsicherheit des Benutzers als insbesondere des Fahrers zu erhöhen.
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In konkreter Weiterbildung ist hierzu die Aufstellfläche der Fußraste mit oberseitig vorspringenden Pins versehen, die entweder aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein können. In einer bevorzugten Ausführung haben die Pins im Sinne einer Maden- schraube ein Außengewinde, so dass hierdurch eine zusätzliche Verkrallung dem Schuhwerk des jeweiligen Fahrers realisiert wird.
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In abermaliger Weiterbildung ist zusätzlich der Bereich zwischen den oberseitig vorspringenden Pins als U-förmige Einkerbung ausgebildet, so dass hierdurch eine zusätzliche Profilierung der Aufstellfläche der Fußraste erreicht ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, ohne auf dieses beschränkt zu sein.
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Es zeigen:
- 1: eine Fußrastenvorrichtung für ein Motorrad im montierten Zustand in einer perspektivischen Ansicht,
- 2: die in 1 gezeigte Fußrastenvorrichtung in einer Draufsicht in einer Explosionszeichnung,
- 3: die Verbindungsstelle der Fußraste mit der Fußrastenhalterung im demontierten Zustand in einer perspektivischen Ansicht und
- 4: die Verbindungsstelle der Fußraste mit der FußrastenhalTerung im demontierten Zustand in einer abweichenden perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt eine Fußrastenvorrichtung 13, umfassend eine Fußraste 1 und eine Fußrastenhalterung 2. Die Fußraste 1 besitzt die Form eines üblichen Pedals, also zumindest im Wesentlichen die Form eines geschlossenen U. Dabei ist diese Fußraste 1 nicht als Vollkörper ausgebildet, sondern vielmehr ist innerhalb des erwähnten U-förmigen Umfangs eine zumindest im Wesentlichen kreuzförmige Verstrebung angeordnet. Die verbleibenden Zwischenräume sind durchlässig offen, so dass Schmutz und Wasser durch diese Zwischenräume austreten bzw. abfließen kann.
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Sowohl der U-förmige Außenumfang wie auch die Kreuzverstrebung sind aus hochwertigen Metallen oder Verbundwerkstoffen, wie Aluminium oder besser gesagt Aluminiumlegierungen, Stahl, Titan oder kohlenfaserverstärkten Kunststoffen, wie etwa Carbon, gefertigt.
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Die zum Aufstellen des Fußes des jeweiligen Fahrers vorgesehene Oberflächen der Fußraste 1, genauer gesagt der geschlossen U-Form und der innenliegenden Kreuzverstrebung sind oberseitig mittels voneinander beabstandeten U-förmigen Einkerbungen 14 profiliert ausgebildet. Die zwischen diesen U-förmigen Einkerbungen 14 liegenden Brückenelemente der geschlossenen U-Form und innenliegenden Kreuz- verstrebung sind zumindest weitgehend mit madenkopfartig gestalteten, oberseitig vorspringenden Pins 5 jeweils aus Metall oder Kunststoff bestückt, um eine weitere Profilierung der Fußraste 1 zu gewährleisten. Hierdurch wird dem Fahrer ein sicherer Stand auf der Fußraste 1 auch im anspruchsvollen Gelände ermöglicht. Die Pins 5 selbst können dabei aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Sie werden mit den Brückenelementen der Fußrasten 1 verklebt oder verschraubt.
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Wie aus 2 ersichtlich, wird die Fußraste 1 mittels eines Klemmelementes 3, das in der Einbaulage zentral-mittig in Längsrichtung durch ein Einsteckloch unter Zwischenlage einer Unterlegscheibe 4 eingeführt ist und auf der gegenüberliegenden Anschlussseite der Fußraste 1 durch eine als Langloch ausgebildete Kulisse 6 wieder austritt, um dann durch ein Durchsteckloch 7 in der Aufsetzfläche 12 der Halterung 2 der Fußrastenvorrichtung 1 durchzutreten, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der mit dem Motorrad verbundenen Halterung 2 und der Fußraste 1 herzustellen, indem das Klemmelement 3, vorzugsweise einer Schraube, auf der der Aufsetzfläche 12 abgewandten Außenseite des Durchstecklochs 7, die in 3 dargestellt ist, befestigt wird.
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Dabei kann das Langloch der Kulisse 6 nach dem Lösen des Klemmelementes 3 in einfacher Weise zur Höhenverstellung der Schraube 3 und damit zur Verstellung der Höhe der Aufstellfläche der Fußraste 1 genutzt werden.
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Die stabile Verbindung zwischen der Fußraste 1 und der Halterung 2 wird dadurch gegen Torsion zusätzlich gesichert, dass die in 3 dargestellte Anschlussfläche 11 der Fußraste 1 von in Richtung der Halterung 2 vorspringenden Anschlussbacken 8 beidseitig begrenzt ist, wobei die Anschlussfläche 12 der Halterung 2 passgenau in den Bereich zwischen diesen Anschlussbacken eingesetzt wird, so dass die Halterung 2 drehsicher eingefasst an die Fußraste 1 angeschlossen ist. Die Einführung der Anschlussfläche 11 der Halterung 2 wird dabei durch die beispielsweise in 2 ersichtlichen angeschrägten Einführflächen der Halterung 2, die als seitliche Führungselemente 9 und 10 dienen, erheblich erleichtert.
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Die Halterung 2 und die Fußraste 1 sind zusätzlich in einer perspektivischen Ansicht von schräg unten dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußraste
- 2
- Halterung
- 3
- Klemmelement
- 4
- Scheibe
- 5
- Pin
- 6
- Kulisse
- 7
- Befestigung
- 8
- Führung-Fußraste
- 9
- Führung-Halterung rechts
- 10
- Führung-Halterung links
- 11
- Führungsbahn-Fußraste
- 12
- Reibfläche-Halterung
- 13
- Fußrastenvorrichtung
- 14
- Einkerbung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014100617 U1 [0003, 0005]
- DE 102011083839 A1 [0004, 0005, 0006]