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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspielen mit von wenigstens einem Spieler betätigbaren Spielelementen, wobei jedem Spielelement wenigstens eine durch den Spieler bei Betätigung wahrnehmbare Information zugeordnet ist.
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Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind bekannt.
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So sind Lernspiele bekannt, die beispielsweise mit Bildkarten gespielt werden, von denen jeweils zwei mit übereinstimmenden oder sich ergänzenden Bildern ausgeführt sind. Die Karten liegen verdeckt auf der Spielfläche und werden einzeln beim Spielen aufgeschlagen. Es liegt eine Karte auf, zu der die Partnerkarte von dem Spieler gesucht wird, der gerade am Zug ist. Schlägt der Spieler eine Karte auf, die die Partnerkarte ist, kann er beide Karten für sich buchen und eine weitere, noch nicht aufgedeckte Karte aufschlagen. Zieht er eine nicht passende Karte, kommt der nächste Spieler zum Zug. Das Spiel wird fortgesetzt, bis alle Karten vergeben sind. Der Spieler mit den meisten Karten hat gewonnen. Das bekannteste Beispiel für ein derartiges Bildkartenspiel ist das weithin bekannte Memory.
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Aus
DE 295 18 943 U1 ist bekannt ein derartiges Lernspiel so auszubilden, das anstelle eines optischen Eindruckes durch Wahrnehmung der Darstellung auf den Karten das Gehör bzw. das akustische Empfinden von Spielern als Entscheidungshilfe in das Spiel einzuführen. Es wird vorgeschlagen, anstelle der aus Memory bekannten Karten, Gegenstände bzw. Behälter zu verwenden, die Füllmaterial enthalten, das beim Schütteln des Behälters ein spezifisches Geräusch erzeugt und das von dem Spieler analysiert und mit einem Geräusch eines anderen Behälters verglichen wird.
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Aus
DE 20 2004 009 191 U1 sind Tonspielsteine bekannt, die unterschiedliche, paarweise zuordbare Geräusche erzeugen, die durch Druck auf die Oberseitenabdeckung der Tonspielsteine aktiviert werden. Durch paarweises Erkennen der Geräusche können Spieler, wie von dem Kartenspiel Memory bekannt, gegeneinander antreten.
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Aus
DE 295 03 673 U1 ist eine Vorrichtung zum Spielen eines Gesellschaftsspieles bekannt, das aus einer Vielzahl von äußerlich formgleich gestalteten Spielsteinen besteht. Jeden der Spielsteine ist eine Information zugeordnet, die von einer Zentraleinheit ausgegeben werden kann, wenn der vom Spielstein getragene Code ausgelesen wird. Von der Vielzahl der Spielsteine trägt jeweils ein aus zwei, drei oder mehr Steinen bestehendes Paar von Steinen eine identische Codierung. Die Codierung kann ein Geräusch beinhalten, welches über einen Lautsprecher oder dergleichen ausgegeben wird, wenn die Codierung des Spielsteines von dem Codelaser, welcher der Zentraleinheit zugeordnet ist, ausgelesen und von der Zentraleinheit identifiziert wird. Somit lässt sich ein so genanntes Geräusch-Memory spielen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung von Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspielen der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die einen flexiblen Einsatz, insbesondere auch im Outdoorbereich zulässt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Spielelemente wenigstens einen Sensor zur Aktivierung des jeweiligen Spielelementes, einen Steuerschaltkreis zur Erzeugung oder zur Auslösung der Wiedergabe wenigstens einer wahrnehmbaren Information und eine Sende-/Empfangseinheit umfassen und einem zentralen Terminal zugeordnet sind, wobei das zentrale Terminal eine Steuerung für eine separate Ansteuerung der Spielelemente, eine Wiedergabeeinrichtung für die wahrnehmbare Information umfasst und zwischen den Spielelementen und dem Terminal eine Kommunikationsverbindung besteht, ist vorteilhaft möglich, die Vorrichtung flexibel an unterschiedliche Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspielaufgabe anzupassen und eine auch für den Outdoorbereich geeignete Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die den dort herrschenden robusten Umgebungsbedingungen gerecht wird.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kommunikationsverbindung zwischen den Spielelementen und dem Terminal drahtlos ist. Hierdurch lässt sich auch in besonders einfacher Weise über eine größere Entfernung hinweg die Vorrichtung installieren und steuern, ohne dass aufwendige Verkabelungsarbeiten notwendig sind.
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Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Spielelemente sowohl mit dem Terminal, als auch untereinander eine Kommunikationsverbindung besitzen. Hierdurch wird vorteilhaft möglich sehr flexible Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspiele auszuführen. Je nach Auswahl der wahrnehmbaren Informationen bei Betätigung mindestens eines Spielelementes kann so das Erfordernis der Betätigung anderer Spielelemente variabel entsprechend der gegebenen Spielsituation angepasst werden. Starre Vorgaben sind somit nicht erforderlich.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine schematische Ansicht eines Spielelementes;
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3 eine schematische Ansicht eines Terminals und
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4 eine schematische Ansicht der Verschaltung mehrerer Spielelemente;
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1 zeigt eine insgesamt mit 10 bezeichnete Vorrichtung zur Durchführung von Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspielen. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Spielfeld 12 mit einer Vielzahl von Spielelementen 14. Die Vorrichtung 10 umfasst ferner ein Terminal 16, wobei zwischen den Spielelementen 14 und dem Terminal 16 eine drahtlose Kommunikationsverbindung 18 besteht. Die Form des Spielfeldes 12 ist variabel. Genauso ist die Anzahl der Spielelemente 14 eines Spielfeldes 12 variabel. Im gezeigten Beispiel ist das Spielfeld 12 quadratisch und es sind insgesamt 16 Spielelemente 14 vorgesehen. Die Größe des Spielfeldes 12 und die Anzahl der Spielelemente 14 sind beliebig vergrößerbar. Auch die Anordnung der Spielelemente 14, beispielsweise im Gelände ist variabel.
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2 zeigt schematisch den Aufbau eines Spielelementes 14. Das Spielelement 14 umfasst einen Sensor 20, der mit einem Steuerschaltkreis 22 verbunden ist. Der Steuerschaltkreis 22 ist ferner mit einer Sende-/Empfangseinheit 23 verbunden. Optional ist eine Stromversorgungseinheit 24, beispielsweise ein Solarmodul, vorgesehen, über das eine Stromversorgung des Steuerschaltkreises 22 erfolgt. Die Stromversorgung kann auch über ein in das Spielelement 14 integrierten Akkumulator 26 erfolgen, der beispielsweise über die Stromversorgungseinheit 24 wieder aufladbar ist.
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Optional kann auch ein Anschluss 28 für eine externe Stromversorgung vorgesehen sein. Ferner kann das Spielelement 14 optional eine Wiedergabeeinrichtung 30 zur Wiedergabe einer wahrnehmbaren Information, beispielsweise einer optischen Information, einer akustischen Information, einer haptischen Information und/oder einer Geruchsinformation besitzen.
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In 3 ist schematisch das Terminal 16 dargestellt. Das Terminal 16 umfasst eine zentrale Steuereinheit 32, die mit einer Sende- und Empfangseinheit 34 einer Anzeige 36, einer Wiedergabeeinrichtung 38 und einer Bedieneinrichtung 40 verbunden ist.
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Die in den 1–3 dargestellte Vorrichtung 10 zeigt folgende Funktion:
Eine Aktivierung der Vorrichtung 10 erfolgt über das Terminal 16. Mittels der Beidieneinrichtung 40 werden die Spielelemente 14 konfiguriert. Das heißt, den Spielelementen 14 wird jeweils mindestens eine wahrnehmbare Information zugeordnet. Dies kann eine akustische Information, eine optische Information, eine haptische Information und/oder eine Geruchsinformation sein. Nachfolgend wird von Geräuschsinformationen ausgegangen.
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Es werden also beispielsweise jeweils zwei Spielelemente 14 des Spielfeldes 12 zwei identische oder zwei einander zugeordnete Geräuschinformationen zugeordnet. Die einzelnen Geräuschsinformationen können aus einer Geräuschdatenbank, die im Terminal 16 abgespeichert ist, abgerufen werden. Hierbei kann es sich um beliebige Geräusche aus der Natur, aus der Tierwelt, aus der Zivilisation oder auch um gesprochene Wörter bzw. Sätze handeln.
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Die einander zugeordneten Geräusche müssen hierbei nicht notwendigerweise identisch, sondern können sich auch sinnvoll ergänzende Geräusche sein. So lassen sich beispielsweise Fremdsprachen trainieren, indem die einander zugeordneten Geräusche jeweils ein gesprochenes Wort oder ein gesprochener Satz in einer ersten Sprache und ein hierzu übersetztes Wort oder Satz in einer zweiten Sprache sind.
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Die entsprechende Initialisierung der Spielelemente 14 erfolgt über die Kommunikationsverbindung 18. Hierbei kann über die Sende- und Empfangseinheit 34 des Terminals 16 zielgerichtet jedes der Spielelemente 14 einzeln angesprochen werden.
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Anschließend kann das Spiel beginnen. Über die Bedieneinrichtung 40 kann das Spiel gestartet werden. An der Anzeigeeinheit 36 erfolgt ein entsprechender Hinweis für einen Spieler mit der Nummer 1. Dieser Spieler Nummer 1 wird dann ein beliebiges Spielelement 14 aktivieren, indem der Sensor 20 ausgelöst wird. Dies kann durch Berühren oder Annähern oder Ansprechen des Sensors 20 erfolgen. Der Steuerschaltkreis 22 sendet daraufhin ein Signal über die Sende- und Empfangseinrichtung 24 an das Terminal 16. Die Wiedergabeeinrichtung 38, beispielsweise ein Lautsprecher, wird daraufhin das dem aktivierten Spielelement 14 zuvor zugeordnete Geräusch wiedergeben.
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Im Anschluss wird der Spieler Nummer 1 ein weiteres Spielelement 14 aktivieren. Analog wird dann das diesem Spielelement 14 zugeordnete Geräusch über die Wiedergabeeinrichtung 38 wiedergegeben. Jetzt bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder das Geräusch des zuletzt aktivierten Spielelementes 14 ist das passende Geräusch zu dem zuerst aktivierten Spielelement 14 oder es wird ein nicht passendes Geräusch wiedergegeben. Bei Übereinstimmung der Geräusche bzw. passende Zuordnung der Geräusche wird dies über die Anzeigeeinrichtung 36 signalisiert und dem Spieler Nummer 1 wird ein entsprechender Punkt gutgeschrieben. Der Spieler Nummer 1 ist erneut am Zuge, um ein nächstes Geräuschpaar zu finden.
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Hat der Spieler Nummer 1 hingegen ein nicht zugeordnetes Geräusch aktiviert, ist für ihn das Spiel zunächst unterbrochen. Über die Anzeige einer 36 wird signalisiert, dass nunmehr Spieler Nummer 2 am Zuge ist. Dieser wird entsprechend das dem bereits aktivierten Spielelement 14 zugeordnete Geräusch versuchen entsprechend zu ergänzen, durch Betätigung eines weiteren Spielelementes 14. Der Spielablauf folgt dem an sich hinlänglich bekannten Memory-Spiel.
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Anhand der erläuterten Funktionsweise wird deutlich, dass durch die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr flexibel Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspiele realisiert werden können. Insbesondere ist auch eine Anwendung im Outdoorbereich möglich, wobei hier beispielsweise topologische Geländegegebenheiten bei der Anordnung der Spielelemente 14 berücksichtigt werden können. Aufgrund der kabellosen Kommunikationsverbindung 18 zwischen den Spielelementen 14 und dem Terminal 16 ist auch eine schnelle variable Umrüstung des Spielfeldes 12 möglich.
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4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines Spielfeldes 12. Hier ist den Spielelementen 14 eine gemeinsame Sende- und Empfangseinrichtung 42 zugeordnet, die über ein Netzwerkkabel 44 mit dem Terminal 16 verbunden ist. Untereinander kommunizieren die Spielelemente 14 jeweils kabellos über einzelne Kommunikationsverbindungen 46. Das Spielfeld 12 erhält also zunächst zentral die Steuerinformationen für die einzelnen Spielelemente 14. Diese tauschen dann die entsprechenden Informationen untereinander aus, so dass jedes Spielelement 14 die im Terminal 16 vorgegebene Information erhält.
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Dadurch, dass die Spielelement 14 auch unabhängig von einer Kommunikationsverbindung zum Terminal 16 untereinander über die Kommunikationsverbindungen 46 kommunizieren können, lassen sich auch vollkommen neuartige, vom bekannten Memory-Prinzip abweichende Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspiele durchführen.
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So lassen sich beispielsweise zu detektierende wahrnehmbare akustische Informationen mit wählbaren Bewegungsvorgaben kombinieren. So kann beispielsweise bei Aktivierung eines Spielelementes 14 dieses, ggf. auch nach dem Zufallsprinzip, ein weiteres Spielelement 14 selbsttätig aktivieren, das von einer Person als nächstes zu betätigen ist. Eine entsprechende Information an den Benutzer/Spieler kann über die in das Spielelement 14 integrierte Wiedergabeeinrichtung 30, beispielsweise eine Leuchte oder dergleichen sein. Bei entsprechender Ansteuerung kann so durch den Benutzer/Spieler bei nacheinander folgender Aktivierung der Spielelemente 14 auch eine Melodiewiedergabe initiiert bzw. gesteuert werden.
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Nach einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante kann im Sinne der Erfindung unter Durchführung von Wahrnehmungs-, Lern- und/oder Gedächtnisspielen auch die Wiedergabe von Informationen fallen. Derartige Informationen können beispielsweise Wegeinformationen im Rahmen eines einheitlichen Wegeleitsystems in einem bestimmten Gebiet sein. Die wahrnehmbare Information wird demnach von einer Wegeinformation gebildet, die beispielsweise Zielpunkt, Bewegungsrichtung, Entfernung des Zielpunktes und dergleichen beinhalten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Spielfeld
- 14
- Spielelemente
- 16
- Terminal
- 18
- drahtlose Kommunikationsverbindung
- 20
- Sensor
- 22
- Steuerschaltkreis
- 23
- Sende-/Empfangseinheit
- 24
- Sende-/Empfangseinheit, Stromversorgungseinheit
- 26
- Akkumulator
- 28
- Anschluss für externe Stromversorgung
- 30
- Wiedergabeeinrichtung
- 32
- zentrale Steuereinheit
- 34
- Sende- und Empfangseinheit
- 36
- Anzeige
- 38
- Wiedergabeeinrichtung
- 40
- Bedieneinrichtung
- 42
- Sende-/Empfangseinheit
- 44
- Netzwerkkabel
- 46
- einzelne Kommunikationsverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29518943 U1 [0004]
- DE 202004009191 U1 [0005]
- DE 29503673 U1 [0006]