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Die Erfindung betrifft ein Informationssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Informationssysteme, beispielsweise das Gedächtnisspiel „Memory”, weisen eine Vielzahl von Plättchen mit jeweils einer identischen Rückseite auf. Jeweils zwei Plättchen haben eine gleiche Abbildung auf ihrer Vorderseite, die sich von den Abbildungen der anderen Plättchen unterscheidet. Bei einer üblichen Spielweise werden die Plättchen mit ihrer Vorderseite auf einer Fläche derart ausgelegt, dass die Vorderseiten nicht einsehbar sind. Sind bei diesem Gedächtnisspiel zwei Personen beteiligt, so decken diese abwechselnd jeweils zwei Plättchen auf und überprüfen die Abbildungen auf den Plättchen. Sind die Abbildungen dabei gleich, so werden diese Plättchen der Person zugeordnet, die diese aufgedeckt hat. Bei nicht gleichen Abbildungen werden die Plättchen wieder mit ihrer Vorderseite auf der Fläche angeordnet.
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Nachteilig an den bekannten Informationssystemen ist, dass diese im Wesentlichen als Beschäftigung zur Unterhaltung aus Freude an ihnen selbst im Wesentlichen ohne praktische Zielsetzung sind.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Informationssystem zu schaffen, das die genannten Nachteile beseitigt und bei dem eine Vielzahl von Informationen vorrichtungstechnisch derart zueinander angeordnet werden und derart zueinander in Bezug stehen, dass die Beziehung der Informationen zueinander von einem Nutzer auf einfache Weise erfassbar und erlernbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Informationssystem gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß hat ein Informationssystem, insbesondere eine Lernhilfe, eine Vielzahl von Informationselementen, die jeweils eine Vorderseite und eine Rückseite haben. Die Vorderseite eines jeweiligen Informationselements hat dabei eine Primär-Information. Die Primär-Informationen von jeweils zumindest zwei eine Gruppe bildenden Informationselementen sind eindeutig einander zuordbar. Zusätzlich weist die Rückseite eines Informationselements einer Gruppe eine Sekundär-Information auf. Diese ist mit den Primär-Informationen der Informationselemente dieser Gruppe verknüpfbar. Die Vorderseite eines Informationselements zumindest einer Gruppe weist eine zusätzliche mit den Primär- und Sekundär-Informationen der Gruppe in Zusammenhang stehende Zusatz-Information auf.
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Diese Lösung hat den Vorteil, dass bei einem Einsatz der Informationselemente, wie im Eingangs erläuterten Stand der Technik, eine zusätzliche Sekundär-Information auf der Rückseite einer Gruppe vorhanden ist und ein Zusammenhang zwischen den Primär-Informationen und den Sekundär-Informationen auf einfache Weise erlernbar ist, wodurch das Informationssystem als effektive Lernhilfe einsetzbar ist. Bezüglich der Funktionsweise des Lernsystems wird auf die Figurenbeschreibung verwiesen.
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Die Zusatz-Information der Vorderseite ist mit Vorteil bei Informationselementen vorgesehen, deren Rückseiten die Sekundär-Information aufweisen.
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Die Informationselemente können einfach als Informationsplättchen ausgebildet sein.
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Des Weiteren können die Informationselemente kostengünstig im Wesentlichen aus Papier, insbesondere aus starkem Papier, bestehen.
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Vorzugsweise sind auf Rückseiten der Informationselemente, die keine Sekundär-Information aufweisen, weitere Informationen, insbesondere Kennzeichen von Firmen oder Produkten, vorgesehen, wobei sich das Informationssystem beispielsweise als Werbegeschenk eignet.
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Die Informationen der Informationselemente sind derart ausgestaltet, dass diese visuell und/oder auditiv und/oder olfaktorisch (über den Geruchsinn) und/oder gustatorisch (über den Geschmacksinn) und/oder haptisch erfassbar sind.
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Die Primär-Informationen der Informationselemente einer Gruppe können Abbildungen sein. Die Sekundär-Information können dann eine ergänzende Angabe über die Abbildungen enthalten und die Zusatz-Information eine aus den Abbildungen und der ergänzenden Angabe sich ergebende Folgerung aufweisen. Beispielsweise stellen die Primär-Informationen der Informationselemente einer Gruppe ein Blutbild und die Sekundär-Information zumindest einen eine Informationen über das Blutbild enthaltenen Funktionsgraph dar. Die Zusatz-Information ist dann beispielsweise eine zum Blutbild und zum Funktionsgraphen zugehörige medizinische Diagnose.
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Bevorzugterweise sind die Primär-Information und die Sekundär-Information von Informationselementen einer Gruppe jeweils eine Teilinformation, die in Kombination die Zusatz-Information ergeben.
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Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1a, 1b und 1c jeweils in einer Draufsicht Vorderseiten von Informationselementen einer Gruppe gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
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2a, 2b und 2c jeweils in einer Draufsicht Rückseiten der Informationselemente einer Gruppe gemäß dem Ausführungsbeispiel.
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In den 1a bis 1c ist jeweils eine Gruppe von Informationselementen mit ihren Vorderseiten gemäß einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Jede Gruppe weist hierbei jeweils zwei etwa rechteckförmige Informationselemente (IE) 2, 4; 6, 8; 10, 12 auf, die als Informationsplättchen bzw. Plättchen aus starkem Papier ausgebildet sind.
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Die IE 2, 4; 6, 8 und 10, 12 einer Gruppe haben auf ihren Vorderseiten jeweils eine Primär-Information 14, 16 bzw. 18. Die Primär-Informationen 14, 16, 18 einer jeweiligen Gruppe sind dabei im Wesentlichen gleich. Bei den Primär-Informationen 14, 16, 18 handelt es sich hierbei um Abbildungen, wobei diese Blutbilder darstellen. Die Primär-Informationen 14, 16 und 18 einer jeweiligen Gruppe stellen somit ein etwa gleiches Blutbild dar.
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In den 2a, 2b und 2c sind in einer Draufsicht Rückseiten der IE 2, 4; 6, 8; 10, 12 gemäß dem Ausführungsbeispiel gezeigt. Bei den in den Figuren oberen IE 2, 6 und 10 ist auf der Rückseite eine Sekundär-Information 20, 22 bzw. 24 abgebildet, wobei sich diese voneinander unterscheiden und nicht einander zuordbar sind.
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Die Rückseiten der in den 2a, 2b und 2c unteren IE 4, 8 und 12 weisen keine oder jeweils eine nicht den Primär- und Sekundär-Informationen 14 bis 24 zuordbare Information 25 auf. Hierbei kann es sich beispielsweise um Werbung, Firmenkennzeichen oder Marken handeln.
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Die Sekundär-Information 20, 22 und 24 der IE 2, 6 bzw. 10 steht jeweils mit der Primär-Information 14, 16 bzw. 18 der Vorderseiten und somit mit der jeweiligen Gruppe in einem Zusammenhang und ist mit dieser verknüpfbar. Die Sekundär-Information 20, 22 und 24 ist hierbei jeweils zumindest ein Funktionsgraph – insbesondere ein Bild einer Phänotypisierung, beispielsweise molekulargenetische Bilder – der Informationen über das Blutbild der jeweiligen IE 2, 4; 6, 8 bzw. 10, 12 aufweist.
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Im Folgenden wird der Einsatz des Informationssystems der 1a bis 2c erläutert. In einer Anfangsposition sind die Vorderseiten der IE 2 bis 12, also die Blutbilder 14 bis 18, nicht sichtbar. Die IE 2 bis 12 liegen hierfür mit ihren Vorderseiten auf einer Fläche, beispielsweise einer Tischplatte, auf. Eine Anordnung der IE 2 bis 12 auf dieser Fläche ist dabei beliebig. In einem ersten Schritt wird nun eines der IE 4, 8 oder 12, die keine Sekundär-Information auf ihrer Rückseite aufweisen, aufgedeckt, wodurch die Vorderseite erkennbar ist. Die Primär-Information 14, 16 bzw. 18 – also das Blutbild – wird nun der passenden Sekundär-Information 20, 22 bzw. 24 – also dem Funktionsgraphen – zugeordnet, wenn die Zuordnung bekannt ist. Ist die Zuordnung nicht bekannt, so wird eine beliebige Sekundär-Information 20, 22 bzw. 24 ausgewählt. Das IE 2, 6 bzw. 10 mit der ausgewählten Sekundär-Information 20, 22 bzw. 24 wird nun gewendet, so dass die Vorderseite erkennbar ist. Es kann überprüft werden, ob die ausgewählte Sekundär-Information 20, 22 bzw. 24 richtig zugeordnet worden ist. Dies ist der Fall, wenn die Primär-Informationen 14, 16 bzw. 18 – also die Blutbilder – der beiden aufgedeckten IE 2, 4, 6, 8, 10 bzw. 12 übereinstimmen. Das richtige Erkennen des Zusammenhangs zwischen dem Blutbild und dem zugehörigen Funktionsgraphen wird somit bestätigt. Stimmen die Primär-Informationen 14, 16 bzw. 18 – also die Blutbilder – der beiden aufgedeckten IE 2, 4, 6, 8, 10 bzw. 12 nicht überein, so ergibt sich hierdurch der Lerneffekt, dass der Funktionsgraph nicht zu dem Blutbild gehört. Die passend zugeordneten IE 2, 4; 6, 8 bzw. 10, 12 werden dann vorzugsweise von den restlichen IE 2, 4; 6, 8 bzw. 10, 12 separiert. Sind die aufgedeckten IE 2, 4, 6, 8, 10 bzw. 12 nicht passend zugeordnet, so werden diese wieder mit ihren Vorderseiten zurück auf die Fläche gelegt.
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Die oben beschrieben Vorgehensweise kann solange wiederholt werden, bis alle IE 2, 4; 6, 8 bzw. 10, 12 einander zugeordnet sind.
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Das Informationssystem kann neben den drei in den Figuren abgebildeten Gruppen beliebig viele weitere Gruppen aufweisen. Vorteilhaft ist, wenn zumindest zwei Gruppen vorgesehen sind.
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Es ist auch denkbar, dass jede Gruppe mehr als zwei IE mit im Wesentlich gleicher Primär-Information aufweist, wobei allerdings weiterhin nur ein IE einer jeweiligen Gruppe eine Sekundär-Information hat.
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Durch das Informationssystem sind auf einfache Weise schwierige Zusammenhänge zwischen Informationen – hier zwischen Primär- und Sekundär-Informationen – erlernbar.
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Die in den 1a bis 1c oberen IE 2, 6 und 10 weisen auf ihren Vorderseiten jeweils eine Zusatz-Information 26, 28 bzw. 30 auf. Diese steht zumindest jeweils mit der Primär- und Sekundär-Information des IE 2, 6 bzw. 10, auf dem diese abgebildet ist, im Zusammenhang. Bei den Zusatz-Informationen 26, 28 bzw. 30 handelt es sich um eine die Primär- und Sekundär-Information der IE 2, 6 bzw. 10 ergänzende Information. Diese kann beispielsweise eine zu dem Blutbild und zu dem Funktionsgraphen einer Gruppe sich ergebende medizinische Diagnose sein.
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Des Weiteren können die Vorder- und Rückseiten der IE 2 bis 12 Markierungen 32 aufweisen, wobei diese beispielhaft in den 1a und 1b gezeigt sind. Diese dienen zur richtigen Orientierung bzw. Ausrichtung der IE 2 bis 12.
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Die Informationen 14 bis 30 und auch die Markierungen 32 sind beliebig ausgestaltbar. Es ist denkbar, dass diese über das Sehen, das Hören, das Riechen, das Schmecken und/oder das Tasten – also über sämtliche menschliche Sinne – erfassbar sind. So sind auch unterschiedliche Informationstypen kombinierbar. Beispielsweise sind als Primär-Informationen 14 bis 16 anstelle der Blutbilder beliebige andere Bilder einsetzbar. Die Sekundär-Information 20 bis 24 könnte ein Geruch sein, über den auf die Primär-Information 14 bis 18 geschlossen werden kann. Die Informationen 14 bis 32 könnten des Weiteren als Blindenschrift ausgebildet sein.
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Alternativ ist möglich, als Informationen 14 bis 32 Töne oder Melodien vorzusehen. So könnte als Primär-Information 14 bis 18 ein Komponist als Abbildung dargestellt und als Sekundär-Information 20 bis 24 ein Notensatz dieses Komponisten vorgesehen sein. Beim Wenden des IE 2, 6, 10 mit der Sekundär-Information 20 bis 24 könnte dann eine zum Notensatz zugehörige Melodie ertönen. Hierzu ist dann ein Bewegungssensor und eine entsprechende Vorrichtung für die Wiedergabe der Melodie in dem IE 2, 6, 10 ausgebildet. Die Melodie könnte auch durch eine Betätigung – beispielsweise durch Tastendruck einer auf dem jeweiligen IE 2, 6, 10 ausgebildeten Taste – ertönen.
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Es ist auch denkbar, das Informationssystem zum Lernen einer Sprache zu verwenden. Hierbei könnte die Primär-Information 14 bis 18 von jeweils zumindest zwei eine Gruppe bildenden Informationselementen 2 bis 12 jeweils eine gleich Vokabel aufweisen. Die dazugehörige Sekundärinformation könnte dann ein die Vokabel beschreibender Satz oder ein Synonym für die Vokabel sein.
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Offenbart ist ein Informationssystem, insbesondere eine Lernhilfe, die eine Mehrzahl von Gruppen aus zumindest zwei Informationselementen aufweist. Die Informationselemente haben jeweils eine Vorder- und eine Rückseite und sind beispielsweise als Plättchen ausgebildet. Auf den Vorderseiten sind Primär-Informationen abgebildet, wobei es sich hierbei um Bilder handeln kann. Die Bilder einer Gruppe sind eindeutig einander zuordbar. Auf der Rückseite eines Informationselements einer jeweiligen Gruppe ist eine Sekundär-Information abgebildet. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine zum Bild der Vorderseite zuordbare Information.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 4, 6, 8, 10, 12
- Informationselement bzw. IE
- 14, 16, 18
- Primär-Information
- 20, 22, 24
- Sekundär-Information
- 25
- Information
- 26, 28, 30
- Zusatz-Information
- 32
- Markierungen