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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines programmgesteuerten Haushaltsgeräts, welches eine Speichereinrichtung sowie eine Steuereinrichtung aufweist. In der Speichereinrichtung sind zumindest zwei auswählbare Betriebsprogramme zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts abgelegt, und die Steuereinrichtung ist zum Ausführen der Betriebsprogramme ausgebildet. Zwischen der Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts einerseits und einem vom Haushaltsgerät entfernten Server andererseits wird eine Kommunikationsverbindung über das Internet hergestellt. Die Erfindung betrifft außerdem ein Haushaltsgerät, welches zum Durchführen eines solchen Verfahrens ausgebildet ist, wie auch ein System mit einem derartigen Haushaltsgerät sowie einem Server.
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Es ist Stand der Technik, dass Haushaltsgeräte mit einem externen Hostserver kommunizieren können, und zwar über das Internet.
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Das Dokument
US 2003/0225483 A1 beschreibt ein elektronisches System, welches zum Steuern des Energieverbrauchs von mehreren Haushaltsgeräten in einem Haushalt dient. Das System empfängt Informationen über den aktuellen und den zukünftigen Preis für elektrische Energie. Diese Informationen werden über eine Netzwerk-Steuereinheit empfangen. Es ist eine Benutzer-Schnittstelle bereitgestellt, mittels welcher der Benutzer seine gewünschten Startzeiten für die Inbetriebnahme der Haushaltsgeräte einstellen kann. Über die Benutzer-Schnittstelle können auch unterschiedlichste Informationen dem Benutzer angezeigt werden, wie beispielsweise der voraussichtliche Energieverbrauch oder der Preis eines Betriebsprozesses eines Haushaltsgeräts.
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Aus der Druckschrift
EP 0 953 167 B1 ist ein Steuersystem für ein Haushaltsgerät bekannt, welches eine elektronische Steuereinheit sowie Auswahlmittel zum Auswählen vorbestimmter Basisfunktionen des Haushaltsgeräts umfasst. In der Steuereinheit des Haushaltsgeräts ist ein erster Satz von Betriebsprogrammen zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts abgelegt. In der Steuereinheit ist außerdem ein zweiter Satz von Betriebsprogrammen abgelegt, welcher mithilfe einer externen elektronischen Einrichtung - wie etwa mithilfe eines PC oder aber einer Fernbedienung - ausgewählt werden kann. Das Haushaltsgerät kann also über zwei verschiedene Bedieneinrichtungen bedient werden: einerseits über die herkömmliche Bedienblende und andererseits mithilfe der externen Einrichtung. Somit können bei dem Haushaltsgerät neben den konventionellen Betriebsprogrammen auch zusätzliche Betriebsprogramme ausgeführt werden, die bei herkömmlichen Haushaltsgeräten nicht vorhanden sind.
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Das Dokument
DE 103 39 474 A1 beschreibt ein Netzwerksteuersystem zur Steuerung von Geräten eines Heimnetzwerks. Es können dabei Steuerprogramme unter Verwendung des Internets heruntergeladen werden. Existiert ein neues Steuermenü auf einem Server, können das neue Steuermenü und entsprechende Programme durch das Internet heruntergeladen werden.
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Aus der Druckschrift
DE 601 17 480 T2 ist ein Steuersystem bekannt, welches eine Steuervorrichtung zum Bedienen mehrerer elektronischer Geräte beinhaltet. Die Steuervorrichtung weist einen berührungssensitiven Bildschirm auf und kann außerdem mit einem Server kommunizieren, welcher mit den mehreren elektronischen Geräten verbunden ist.
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Die Druckschrift
DE 11 2005 001 272 T5 beschreibt ein Waschsystem, welches ein an der Wäsche befestigtes Informationsetikett mit gespeicherten Informationen über die Wäsche, wie auch eine Waschmaschine beinhaltet. Die Waschmaschine hat eine Steuereinheit zum Steuern des Betriebs der Waschmaschine. Die Waschmaschine hat außerdem einen Laser zum Empfangen eines Signals von dem Informationsetikett, um in dem Informationsetikett gespeicherte Informationen zu erhalten. Diese Informationen werden an einen Haushaltsserver übertragen, welcher eine Fernsteuerung der Waschmaschine durchführt.
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Das Dokument
DE 602 17 110 T2 beschreibt eine Waschmaschine, welche über das Internet gesteuert werden kann. Sie hat eine Netzwerkschnittstelle, welche an das Internet angebunden ist.
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Aus dem Dokument
DE 199 08 164 A1 ist ein Verfahren zum Einrichten einer Steuervorrichtung eines programmgesteuerten Haushaltsgeräts bekannt. Es werden Programmdaten von einer räumlich getrennten Datenquelle per Datenfernübertragung in einen beschreibbaren Speicherbereich der Steuervorrichtung übertragen und in den Funktionsumfang der Steuervorrichtung integriert. Mit anderen Worten werden somit neue Betriebsprogramme von einem Server an das Haushaltsgerät übertragen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Weg aufzuzeigen, wie bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung die Funktionalität bzw. der Einsatzbereich des Haushaltsgeräts im Vergleich zum Stand der Technik erweitert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, wie auch durch ein Haushaltsgerät sowie durch ein System mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist zum Betreiben eines Haushaltsgeräts ausgelegt, und zwar eines programmgesteuerten Haushaltsgeräts: Das Haushaltsgerät beinhaltet eine Speichereinrichtung, in welcher zumindest zwei auswählbare Betriebsprogramme zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts abgelegt sind, wie auch eine Steuereinrichtung zum Ausführen der Betriebsprogramme. Zwischen der Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts einerseits und einem von dem Haushaltsgerät entfernten Server - insbesondere einem Server eines Kundendienstes - andererseits wird eine Kommunikationsverbindung über das Internet hergestellt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass über die Kommunikationsverbindung Daten bezüglich zumindest eines auf dem Server abgelegten (neuen) Betriebsprogramms zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts übertragen werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Funktionalität bzw. der Einsatzbereich des Haushaltsgeräts im Vergleich zum Stand der Technik erweitert. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht nämlich, dass weitere Betriebsprogramme hinzugefügt werden und/oder die bereits in der Speichereinrichtung abgelegten Betriebsprogramme aktualisiert werden. Es wird somit eine einfache Programmerweiterung bzw. ein einfaches Programm-Update des Haushaltsgeräts ermöglicht, ohne dass der Benutzer selbst diese Betriebsprogramme in das Haushaltsgerät einspielen muss, etwa über eine USB-Schnittstelle. Im Allgemeinen wird die Ausführung neuartiger Betriebsprogramme bzw. die Durchführung eines Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts gemäß neuartigen Betriebsprogrammen ermöglicht, welche in der Speichereinrichtung des Haushaltsgeräts nicht vorhanden sind.
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Unter einem Haushaltsgerät wird vorliegend ein Gerät verstanden, welches zur Haushaltsführung eingesetzt wird. Das kann beispielsweise ein Haushaltsgroßgerät sein, wie beispielsweise eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, eine Geschirrspülmaschine, ein Gargerät, eine Dunstabzugshaube, ein Kältegerät, eine Kühl-Gefrier-Kombination oder ein Klimagerät. Dies kann aber auch ein Haushaltskleingerät sein, wie beispielsweise ein Kaffeevollautomat oder eine Küchenmaschine. Unter dem Haushaltsgerät wird ein programmgesteuertes Gerät verstanden, dessen Betriebsprozesse gemäß abgelegten Betriebsprogrammen durchgeführt werden. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Haushaltsgerät ein Gerät zur Pflege von Wäschestücken oder ein Gerät zur Zubereitung von Lebensmitteln oder aber eine Geschirrspülmaschine ist.
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Bei dem Server handelt es sich vorzugsweise um einen Hostserver eines Kundendienstes bzw. des Geräteherstellers. Somit stehen auf dem Server stets die neuesten Betriebsprogramme bzw. die neuesten Versionen der konventionellen Betriebsprogramme zur Verfügung.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts Daten gemäß dem Internet-Protokoll (IP) bereitstellen und an den Server übertragen kann sowie nach dem Internet-Protokoll erzeugte Daten von dem Server empfangen und verarbeiten kann. Das Haushaltsgerät kann somit direkt bzw. unmittelbar an das Internet angebunden bzw. angeschlossen werden, und die Daten müssen nicht über ein Gateway übertragen werden. Prinzipiell kann die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts eine Schnittstelle aufweisen, über welche die Steuereinrichtung an ein lokales Computernetzwerk (LAN) im Haushalt und hierdurch an das Internet angeschlossen werden kann. Diese Schnittstelle kann zum drahtgebundenen Aussenden und Empfangen von Daten ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch eine Schnittstelle eingesetzt, welche zum drahtlosen Aussenden und Empfangen der Daten ausgebildet ist (zum Beispiel WiFi). Es erübrigt sich somit der Einsatz eines Kabels, und das Haushaltsgerät kann prinzipiell an einer beliebigen Stelle im Haushalt positioniert werden.
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Unter Betriebsprogrammen des Haushaltsgeräts werden vorliegend Softwareprogramme bzw. Programmcodes verstanden, welche zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts dienen. Die Betriebsprogramme beinhalten somit kodierte Informationen, wann und wie die elektrischen Verbraucher während eines Betriebsprozesses angesteuert werden sollen.
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Wenn von dem Server an das Haushaltsgerät Daten bezüglich eines auf dem Server abgelegten Betriebsprogramms übertragen werden, so bedeutet dies noch nicht, dass das gesamte Betriebsprogramm von dem Server an das Haushaltsgerät übertragen werden muss. Über die Kommunikationsverbindung wird zumindest eine Bezeichnung des Betriebsprogramms oder zumindest eine Information über das Vorhandensein eines neuen Betriebsprogramms an das Haushaltsgerät übertragen, sodass die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts darüber informiert wird, dass ein neues Betriebsprogramm auf dem Server zur Verfügung steht. Nun sind unterschiedlichste Ausführungsformen vorgesehen: Zum einen kann das gesamte Betriebsprogramm an die Steuereinrichtung übertragen und in der Speichereinrichtung des Haushaltsgeräts abgelegt werden, sodass dieses neue Betriebsprogramm auf dem Haushaltsgerät ausgeführt werden kann. Zum anderen kann jedoch vorgesehen sein, dass das Betriebsprogramm auf dem Server ausgeführt wird und das Haushaltsgerät mittels des Servers ferngesteuert wird, nämlich über das Internet.
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Also wird in einer Ausführungsform das zumindest eine Betriebsprogramm von dem Server an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts übertragen und als neues Betriebsprogramm in der Speichereinrichtung abgespeichert. Hier sind zwei alternative Ausführungsformen vorgesehen:
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Auf der Basis des neuen Betriebsprogramms kann ein Betriebsprozess des Haushaltsgeräts mittels der Steuereinrichtung durchgeführt werden, und nach Abschluss des Betriebsprozesses kann das neue Betriebsprogramm aus der Speichereinrichtung wieder gelöscht werden. Auf diese Weise können stets neue Betriebsprogramme ausgeführt werden, ohne dass zusätzliche Speicherressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen. Es kann somit der wertvolle Speicherplatz gespart werden bzw. es kann eine kleinere und kostengünstigere Speichereinrichtung eingesetzt werden.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass nach Abschluss des Betriebsprozesses das neue Betriebsprogramm in der Speichereinrichtung beibehalten wird. Das neue Betriebsprogramm verbleibt somit auch nach Abschluss des Betriebsprozesses in dem Haushaltsgerät, sodass in der Speichereinrichtung stets die neuesten Betriebsprogramme vorhanden sind. Die Bedienperson kann bei dieser Ausführungsform auch bei Ausfall der Internetverbindung stets auf die neuesten Betriebsprogramme zugreifen und diese Betriebsprogramme zum Durchführend des Betriebsprozesses auswählen.
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Folgende Vorgehensweise erweist sich als besonders vorteilhaft: Von dem Server an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts wird eine Bezeichnung des zumindest einen neuen Betriebsprogramms übertragen. Die Bezeichnung wird dann auf einer Anzeigeeinrichtung des Haushaltsgeräts angezeigt, etwa auf einem berührungssensitiven Display, gegebenenfalls auch neben den Bezeichnungen konventioneller Programme. Der Benutzer wählt nun das neue Betriebsprogramm aus, das auf dem Server abgelegt ist. Die Steuereinrichtung empfängt also eine Eingabe, welche durch den Benutzer vorgenommen wird und über welche das auf dem Server abgelegte Betriebsprogramm zum Durchführen eines Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts ausgewählt wird. Schließlich wird das Betriebsprogramm von dem Server an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts zum Durchführen des Betriebsprozesses auf der Basis dieses Betriebsprogramms übertragen. Bevor das tatsächliche gesamte Betriebsprogramm an das Haushaltsgerät übertragen wird, erfolgt somit zunächst lediglich die Übertragung der Bezeichnung des zumindest einen Betriebsprogramms. Wird diese Bezeichnung durch den Benutzer ausgewählt, so kann auch das gesamte Betriebsprogramm an das Haushaltsgerät übertragen und in der Speichereinrichtung abgelegt werden. Nach Abschluss des Betriebsprozesses kann dieses Programm dann gelöscht oder beibehalten werden. Es erübrigt sich somit die Übertragung des gesamten Betriebsprogramms, wenn der Benutzer ein anderes, in der Speichereinrichtung bereits vorhandenes, konventionelles Betriebsprogramm auswählt.
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Das Haushaltsgerät wird mittels des Servers ferngesteuert, und zwar über das Internet. Es wird zunächst eine Bezeichnung des zumindest einen Betriebsprogramms von dem Server an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts übertragen, und die Bezeichnung wird auf der Anzeigeeinrichtung des Haushaltsgeräts angezeigt. Wird nun dieses Betriebsprogramm durch den Benutzer ausgewählt, so wird dieses ausgewählte Betriebsprogramm auf dem Server ausgeführt. Auf der Basis des ausgeführten Betriebsprogramms erzeugte Steuerdaten werden dann von dem Server an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts über die Kommunikationsverbindung übertragen, sodass der Betriebsprozess mittels des Servers ferngesteuert durchgeführt wird. Eine solche Fernsteuerung des Haushaltsgeräts ist dann besonders vorteilhaft, wenn in der Speichereinrichtung kein zusätzlicher Speicherplatz für neue Betriebsprogramme vorhanden ist. Eine derartige Fernsteuerung hat außerdem den Vorteil, dass der Server mit einem Kommunikationsgerät des Benutzers - etwa einem Mobiltelefon oder einem PC - kommunizieren und den Benutzer über den Stand des Betriebsprozesses informieren kann.
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Also kann das ausgewählte Betriebsprogramm fortlaufend auf dem Server ausgeführt werden, und lediglich Steuerdaten können an das Haushaltsgerät übertragen werden, durch welche die Einstellungen für elektrische Verbraucher des Haushaltsgeräts vorgegeben werden.
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Bei der Fernsteuerung kann auch vorgesehen sein, dass von einer Sensoreinrichtung des Haushaltsgeräts erfasste Sensordaten während des Betriebsprozesses an den Server übertragen werden. Diese Sensordaten können beispielsweise Informationen über eine aktuelle Betriebstemperatur und/oder über eine aktuelle Drehzahl einer Komponente des Haushaltsgeräts und/oder über eine aktuelle Menge einer Betriebsressource, insbesondere einer aktuellen Wassermenge in einem Laugenbehälter, beinhalten. In Abhängigkeit von diesen Sensordaten kann der Server dann die Steuerdaten erzeugen und an das Haushaltsgerät übertragen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass vor jedem Betriebsprozess bzw. nach jedem Einschalten des Haushaltsgeräts durch die Steuereinrichtung überprüft wird, ob neue Betriebsprogramme - sei es überhaupt neuartige Programme, sei es aktualisierte Programme - auf dem Server vorhanden sind oder nicht. Sind neue Betriebsprogramme vorhanden, so können jeweilige Bezeichnungen der Betriebsprogramme heruntergeladen und auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden. Somit kann der Benutzer zum Durchführen des Betriebsprozesses auch ein solches Betriebsprogramm auswählen, welches (noch) nicht in der Speichereinrichtung abgelegt ist, sondern (noch) ausschließlich auf dem Server zur Verfügung steht. Wird ein solches neues Betriebsprogramm ausgewählt, so kann es entweder heruntergeladen und in der Speichereinrichtung abgespeichert werden oder auf dem Server ausgeführt werden, mit der Folge, dass das Haushaltsgerät mittels des Servers ferngesteuert wird.
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Das Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Haushaltsgerät und dem Server des Kundendienstes kann auch für weitere Funktionalitäten genutzt werden:
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Beispielsweise werden mittels der Steuereinrichtung Fehler des Haushaltsgeräts erfasst, und diese Fehler charakterisierende Fehlerdaten werden an den Server übertragen. Der Kundendienst kann somit über die Fehler des Haushaltsgeräts informiert werden, ohne dass der Einsatz eines Technikers vor Ort erforderlich wäre. Die Fehlerdaten können zusammen mit Benutzerdaten übertragen werden, die Informationen über die Identität des Benutzers und/oder Kontaktinformationen beinhalten, die es erlauben, mit dem Benutzer Kontakt aufzunehmen. Zum Beispiel beinhalten die Kontaktinformationen eine Adresse des Benutzers und/oder seine Telefonnummer. Werden auch die Benutzerdaten mit übertragen, so kann der Kundendienst den Benutzer kontaktieren, bevor der Benutzer von dem aufgetretenen Fehler überhaupt erfahren hat. Werden diese Benutzerdaten nicht übertragen - weil etwa der Benutzer dies nicht wünscht -, so können die Fehlerdaten dazu verwendet werden, Fehler bei der Entwicklung weiterer Haushaltsgeräte zu verhindern.
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Nach Abschluss eines Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts kann von dem Server an ein Kommunikationsgerät des Benutzers eine Nachricht übertragen werden, durch welche der Abschluss des Betriebsprozesses dem Benutzer signalisiert wird. Somit wird der Benutzer über den Abschluss des Betriebsprozesses informiert. Dies erweist sich insbesondere dann als vorteilhaft, wenn das Haushaltsgerät - etwa eine Waschmaschine oder ein Wäschetrockner - im Keller steht und der Benutzer somit nicht weiß, wann der Betriebsprozess tatsächlich beendet wird. Diese Nachricht kann beispielsweise über das Internet und/oder über ein Mobilfunknetz (etwa das GSM-Netz) übertragen werden. Sie kann an ein tragbares Kommunikationsgerät, etwa ein Mobiltelefon, übertragen werden. Sie kann auch in Form einer SMS (Short Message Service) und/oder in Form einer E-Mail an den Benutzer übertragen werden. Wird das Haushaltsgerät nicht ferngesteuert, so kann nach Abschluss des Betriebsprozesses die Steuereinrichtung zunächst den Server über den Abschluss informieren; dann kann der Server die Nachricht an den Benutzer übermitteln.
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Es ist auch sinnvoll möglich, dass der Benutzer mithilfe seines Kommunikationsgeräts (PC und/oder Mobiltelefon; über eine SMS und/oder eine E-Mail und/oder auf einer entsprechenden Internetseite) einen Betriebsprozess des Haushaltsgeräts starten kann. Und zwar ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass von dem Kommunikationsgerät des Benutzers an den Server ein Steuerbefehl übertragen wird, aufgrund dessen ein Betriebsprozess des Haushaltsgeräts gestartet wird. Der Server kann nämlich einen entsprechenden Steuerbefehl an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts übertragen, sodass die Steuereinrichtung aufgrund dieses Steuerbefehls den Betriebsprozess einleitet. Dies kann beispielsweise so aussehen, dass der Benutzer das Haushaltsgerät zuvor in einen Bereitschaftsmodus (Stand-By) schaltet und das gewünschte Betriebsprogramm auswählt. Dann braucht der Benutzer später lediglich den Steuerbefehl zum Einschalten des Betriebsprozesses freizugeben, nämlich mithilfe seines Kommunikationsgeräts. Dies ist besonders vorteilhaft, weil der Benutzer den Betriebsprozess auch dann starten kann, wenn er nicht zu Hause ist und das Haushaltsgerät somit nicht direkt bedienen kann. Gegebenenfalls kann auch vorgesehen sein, dass der Benutzer mittels des Kommunikationsgeräts auch das gewünschte Betriebsprogramm auswählen kann.
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Eine weitere Funktionalität kann darin bestehen, dass auf dem Server Energiedaten abgelegt sind, welche Informationen über einen zeitlichen Verlauf eines Energiepreises (Preise für elektrische Energie) für ein nachfolgendes Zeitintervall beinhalten, und die Energiedaten von dem Server an das Haushaltsgerät übertragen werden. Bei dieser Ausführungsform kann der Benutzer das Haushaltsgerät in einen speziellen Energiesparmodus bzw. Ökomodus schalten, in welchem die Betriebsprozesse zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, zu welchem auch der Energiepreis am günstigsten ist. Der Benutzer braucht die Energiedaten nicht selbst in das Haushaltsgerät eingeben, sondern das Haushaltsgerät kann sich diese Energiedaten von dem Server herunterladen. Eine solche Vorgehensweise ist besonders benutzerfreundlich.
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Erfindungsgemäß wird darüber hinaus ein Haushaltsgerät bereitgestellt, welches eine Speichereinrichtung, in welcher zumindest zwei auswählbare Betriebsprogramme zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts abgelegt sind, sowie eine Steuereinrichtung zum Ausführen der Betriebsprogramme beinhaltet. Die Steuereinrichtung ist zur Kommunikation über das Internet mit einem Server ausgebildet. Die Steuereinrichtung kann über das Internet Daten bezüglich zumindest eines auf dem Server abgelegten Betriebsprogramms zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts empfangen.
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Ein erfindungsgemäßes System umfasst ein programmgesteuertes Haushaltsgerät sowie einen vom Haushaltsgerät entfernten Server. Das Haushaltsgerät beinhaltet eine Speichereinrichtung mit zumindest zwei auswählbaren Betriebsprogrammen sowie eine Steuereinrichtung zum Ausführen der Betriebsprogramme. Zwischen der Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts einerseits und dem Server andererseits wird eine Kommunikationsverbindung über das Internet hergestellt, über welche Daten bezüglich zumindest eines auf dem Server abgelegten Betriebsprogramms zum Steuern von Betriebsabläufen des Haushaltsgeräts an die Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts übertragen werden.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Haushaltsgerät und das erfindungsgemäße System.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Es zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung ein System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
- 2 in schematischer Darstellung eine Anzeigeeinrichtung eines Haushaltsgeräts, wobei ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung näher erläutert wird.
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Ein in 1 dargestelltes System 1 beinhaltet ein Haushaltsgerät 2, welches beispielsweise ein Gerät zur Pflege von Wäschestücken oder ein Gerät zur Zubereitung von Lebensmitteln sein kann. Das Haushaltsgerät 2 beinhaltet eine Bedienblende 3, welche eine optische Anzeigeeinrichtung sowie eine Bedieneinrichtung aufweist. Sie kann beispielsweise ein berührungssensitives Display aufweisen, welches gleichzeitig als eine Anzeigeeinrichtung und eine Bedieneinrichtung dient. Das Haushaltsgerät 2 umfasst außerdem eine Steuereinrichtung 4, welche mit der Anzeigeeinrichtung und der Bedieneinrichtung elektrisch gekoppelt ist. Die Steuereinrichtung 4 ist mit einer Speichereinrichtung 5 elektrisch gekoppelt, welche ein Datenspeicher ist. In der Speichereinrichtung 5 sind eine Vielzahl von Betriebsprogrammen abgelegt, welcher zur Steuerung von Prozessabläufen des Haushaltsgeräts 2 dienen. Die Steuereinrichtung 4 umfasst eine Kommunikationseinheit 6, welche zur Kommunikation über das Internet 7 mit einem Server 8 ausgebildet ist.
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Die Kommunikationseinheit 6 kann Daten nach dem Internet-Protokoll erzeugen und senden sowie nach dem Internet-Protokoll erzeugte Daten empfangen. Dies bedeutet, dass die Kommunikationseinheit 6 direkt an das Internet 7 angebunden ist, wobei die Verbindung zum Internet 7 gegebenenfalls über einen WLAN-Router 9 erfolgen kann. Die Kommunikationseinheit 6 kann also eine Schnittstelle zum drahtlosen Senden und Empfangen von Daten aufweisen.
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Die Kommunikation über das Internet 7 erfolgt somit vorzugsweise unter Verzicht auf ein Gateway.
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Die Steuereinrichtung 4 kann außerdem einen digitalen Signalprozessor sowie einen Mikrocontroller beinhalten und dient zur Ansteuerung von elektrischen Verbrauchern des Haushaltsgeräts, und zwar gemäß dem jeweils ausgewählten Betriebsprogramm.
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Die in der Speichereinrichtung 5 abgelegten Betriebsprogramme können in herkömmlicher Weise durch den Benutzer mittels der Bedienblende 3 ausgewählt und dann mittels der Steuereinrichtung 4 ausgeführt werden. Zum Durchführen eines Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts 2 kann die Bedienperson somit ein bestimmtes Betriebsprogramm auswählen und den Betriebsprozess dann einleiten. Dieser Betriebsprozess wird dann gemäß dem ausgewählten Betriebsprogramm durchgeführt; mit anderen Worten wird während des Betriebsprozesses das ausgewählte Betriebsprogramm durch die Steuereinrichtung 4 ausgeführt.
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Der Server 8 ist ein Hostserver eines Kundendienstes bzw. des Herstellers des Haushaltsgeräts 2. Auf dem Server 8 können zusätzliche bzw. neue Betriebsprogramme für das Haushaltsgerät 2 bereitgestellt werden. Erfasst werden hierzu sowohl neuartige Betriebsprogramme als auch aktualisierte Versionen der bereits vorhandenen bzw. in der Speichereinrichtung 5 abgelegten Betriebsprogramme.
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Der Server 8 kann auch mit einem Kommunikationsgerät 10 des Benutzers kommunizieren, und zwar über das Internet 7 und/oder über ein Mobilfunknetz 11, etwa das GSM-Netz. Das Kommunikationsgerät 10 kann beispielsweise ein Mobiltelefon (Smart Phone) und/oder ein PC und/oder ein Laptop des Benutzers sein.
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Das System 1, wie es in 1 dargestellt ist, ermöglicht die Bereitstellung folgender Funktionalitäten bei dem Haushaltsgerät 2:
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Programm-Update:
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Sind neue Betriebsprogramme und/oder aktualisierte Versionen der bereits vorhandenen Betriebsprogramme auf dem Server 8 vorhanden, so können diese Betriebsprogramme an die Steuereinrichtung 4 übertragen und in der Speichereinrichtung 5 des Haushaltsgeräts 2 abgelegt werden. Die in der Speichereinrichtung 5 abgelegten Betriebsprogramme können somit aktualisiert werden, und es können neuartige Betriebsprogramme heruntergeladen werden. Diese Betriebsprogramme verbleiben dann in der Speichereinrichtung 5 und können jederzeit genutzt werden.
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Übertragung eines Betriebsprogramms für einen einzelnen Betriebsprozess:
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Bei jedem Einschalten des Haushaltsgeräts 2 bzw. vor jedem Start eines Betriebsprozesses kann die Steuereinrichtung 4 überprüfen, ob außer den bereits in der Speichereinrichtung 5 vorhandenen Betriebsprogrammen auch weitere, neue Betriebsprogramme auf dem Server 8 vorhanden sind oder nicht. Sind neue Betriebsprogramme vorhanden, so werden zunächst lediglich die Bezeichnungen dieser Betriebsprogramme - und gegebenenfalls auch eine kurze Beschreibung dieser Betriebsprogramme - von dem Server 8 an die Steuereinrichtung 4 übertragen. Eine Liste dieser neuen Betriebsprogramme mit den bereits vorhandenen Betriebsprogrammen kann dann auf der Anzeigeeinrichtung des Haushaltsgeräts 2 dargestellt werden. Ein Beispiel einer solchen Anzeige ist in 2 dargestellt. Gezeigt ist die Bedienblende 3 mit der Anzeigeeinrichtung 12, auf welcher neben den bereits vorhandenen Betriebsprogrammen (Standardprogramme 1 bis 4) die neu zur Verfügung stehenden Betriebsprogramme (neue Programme 1 bis 3) aufgelistet sind. Der Benutzer kann nun eines der Betriebsprogramme auswählen. Wird eines der neuen Betriebsprogramme ausgewählt, so wird dieses (nur dieses) ausgewählte Betriebsprogramm von dem Server 8 heruntergeladen und in der Speichereinrichtung 5 abgespeichert. Der Betriebsprozess wird dann gestartet, und dieses neue Betriebsprogramm wird ausgeführt. Nach Abschluss des Betriebsprozesses kann dieses Betriebsprogramm dann wieder gelöscht werden oder es kann in der Speichereinrichtung 5 beibehalten werden.
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Fernsteuerung des Haushaltsgeräts:
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Wird eines der neuen Betriebsprogramme - wie in 2 dargestellt - vom Benutzer ausgewählt, so kann alternativ auch vorgesehen sein, dass dieses Betriebsprogramm nicht an das Haushaltsgerät 2 übertragen wird, sondern auf dem Server 8 ausgeführt wird. Das Haushaltsgerät 2 kann dann mittels des Servers 8 ferngesteuert werden. Beim Ausführen des ausgewählten Betriebsprogramms erzeugt der Server 8 Steuerdaten und überträgt diese Steuerdaten an die Steuereinrichtung 4 des Haushaltsgeräts 2. Diese Steuerdaten können auch in Abhängigkeit von Sensordaten erzeugt werden, welche wiederum mittels einer Sensoreinrichtung des Haushaltsgeräts 2 während des Betriebsprozesses erfasst und an den Server 8 übertragen werden. Mit den Steuerdaten werden somit Informationen an die Steuereinrichtung 4 übertragen, wann die elektrischen Verbraucher des Haushaltsgeräts 2 und gegebenenfalls mit welcher Leistung während des Betriebsprozesses diese eingeschaltet werden sollen.
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Übertragung von Fehlerdaten:
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Während der Betriebsprozesse kann die Steuereinrichtung 4 auch Fehlerdaten des Haushaltsgeräts 2 erfassen und an den Server 8 übertragen. Der Kundendienst wird somit über die aufgetretenen Fehler des Haushaltsgeräts 2 informiert. Zusammen mit den Fehlerdaten können auch Benutzerdaten an den Server 8 übertragen werden, sodass der Kundendienst den Benutzer kontaktieren und gegebenenfalls einen Termin für den Einsatz eines Technikers vereinbaren kann.
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Ökomodus des Haushaltsgeräts 2:
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Eine weitere Funktionalität kann darin bestehen, dass auf dem Server 8 Energiedaten abgelegt sind und an das Haushaltsgerät 2 übertragen werden. Diese Energiedaten beinhalten Informationen über den aktuellen und den zukünftigen Preis für elektrische Energie. Die Steuereinrichtung 4 kann sich diese Energiedaten herunterladen, und die Energiedaten können in der Speichereinrichtung 5 abgelegt werden. Das Haushaltsgerät 2 kann über einen Ökomodus bzw. Energiesparmodus verfügen. Dies kann beispielsweise so aussehen, dass das Haushaltsgerät 2 in den Ökomodus mittels der Bedieneinrichtung geschaltet werden kann. Befindet sich das Haushaltsgerät 2 in dem Ökomodus, so werden die Betriebsprozesse während einer Zeit durchgeführt, in welcher die Kosten für elektrische Energie am günstigsten sind. Die Energiedaten können außerdem auf der Anzeigeeinrichtung 12 angezeigt werden.
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Kommunikation mit dem Kommunikationsgerät 10:
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Der Server 8 kann auch mit dem Kommunikationsgerät 10 des Benutzers kommunizieren. Beispielsweise wird nach Abschluss eines Betriebsprozesses des Haushaltsgerätes 2 vom Server 8 an das Kommunikationsgerät 10 eine Nachricht übermittelt, welche dem Benutzer den Abschluss des Betriebsprozesses signalisiert. Es kann sich hier um eine SMS und/oder eine E-Mail handeln. Es ist auch möglich, dass der Benutzer einen Betriebsprozess des Haushaltsgerätes 2 mittels des Kommunikationsgerätes 10 einleiten kann, und zwar durch Versenden einer entsprechenden SMS und/oder einer E-Mail an den Server 8. Dazu bracht der Benutzer das Haushaltsgerät 2 zunächst in einen Bereitschaftsmodus schalten, so dass der Betriebsprozess mittels des Servers 8 aufgrund eines Befehls von dem Kommunikationsgerät 10 gestartet werden kann.
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Zusammenfassend wird ein Verfahren geschaffen, bei welchem eine Internetverbindung zwischen dem Haushaltsgerät 2 und dem Server 8 bereitgestellt wird. Softwareprogramme, welche für den Benutzerkomfort sorgen, können auf dem Server 8 zur Verfügung gestellt und vom Server 8 an das Haushaltsgerät 2 übertragen werden. Ausgenommen sind hier lediglich Softwareprogramme, welche die Sicherheit des Haushaltsgerätes 2 betreffen. Diese Softwareprogramme sind stets im Haushaltsgerät 2 selbst vorhanden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Haushaltsgerät
- 3
- Bedienblende
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Speichereinrichtung
- 6
- Kommunikationseinheit
- 7
- Internet
- 8
- Server
- 9
- WLAN-Router
- 10
- Kommunikationsgerät
- 11
- Mobilfunknetz
- 12
- Anzeigeeinrichtung