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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer graphischen Benutzeroberfläche für einen Benutzer eines Haushaltsgeräts auf einer Anzeigeeinrichtung eines tragbaren Kommunikationsendgeräts, wobei zwischen dem Haushaltsgerät und dem tragbaren Kommunikationsendgerät eine drahtlose Kommunikationsverbindung aufgebaut wird. Über diese Kommunikationsverbindung können von dem Haushaltsgerät an das tragbare Kommunikationsendgerät Zustandsdaten des Haushaltsgeräts übertragen werden, welche über die graphische Benutzeroberfläche des tragbaren Kommunikationsendgeräts angezeigt werden. Ergänzend oder alternativ können über die drahtlose Kommunikationsverbindung auch durch das tragbare Kommunikationsendgerät über die Benutzeroberfläche empfangene Eingaben des Benutzers als Steuerdaten an das Haushaltsgerät übertragen werden. Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogrammprodukt sowie ein tragbares Kommunikationsendgerät zum Durchführen eines derartigen Verfahrens.
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Es ist bereits Stand der Technik, eine drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen einem Haushaltsgerät einerseits und einem tragbaren bzw. mobilen Kommunikationsendgerät andererseits herzustellen, wie beispielsweise einem Mobiltelefon (Smartphone), einem Tablet-PC oder dergleichen. Mithilfe des tragbaren Kommunikationsendgeräts kann das Haushaltsgerät dann bedient werden. Hierbei können beispielsweise Steuerbefehle an das Haushaltsgerät übermittelt werden, welche abhängig von Bedieneingaben des Benutzers an dem tragbaren Kommunikationsendgerät erzeugt werden. Andererseits ist es auch möglich, Zustandsdaten des Haushaltsgeräts an das tragbare Kommunikationsendgerät zu übertragen und auf einem Display des tragbaren Kommunikationsendgeräts anzuzeigen. Ein solches Verfahren zur Steuerung eines Fernsehgeräts oder einer Klimaanlage ist beispielsweise aus dem Dokument
US 2012/0236820 A1 bekannt. Hier wird zunächst eine Kommunikationsverbindung zwischen einem Mobiltelefon und dem Fernsehgerät unter Verwendung des NFC-Kommunikationsstandards (Near Field Communication) hergestellt. Nach Herstellung dieser Kommunikationsverbindung erfolgt dann eine weitere Kommunikation über ein sekundäres Netzwerk, wie beispielsweise ein WLAN-Netzwerk.
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Aus dem Dokument
WO 2004/046201 A2 ist ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem elektrischen Gerät und einer Benutzerschnittstelle über ein Datennetz bekannt, bei welchem zwischen dem elektrischen Gerät und der Benutzerschnittstelle Daten mit Steuer- und Statusinformationen in Form von Datenpaketen ausgetauscht werden. Dabei werden vollständige Datenpakete mit allen zur Steuerung des Geräts in Frage kommenden Steuerinformationen sowie mit allen in Frage kommenden Statusinformationen übertragen. Die Datenübertragung kann beispielsweise über ein LAN-Netzwerk oder ein WLAN-Netzwerk durchgeführt werden.
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Ein System zur Steuerung eines Haushaltsgeräts und zum Datenaustausch zwischen dem Haushaltsgerät und einem mobilen Gerät ist außerdem aus dem Dokument
WO 2013/017681 A2 bekannt.
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Darüber hinaus offenbaren die
US 2012/0146918 A1 ein mobiles Fernbedienungsgerät, das einen einzigartigen Identifikator übersendet, und die
US 2012/0154108 A1 ein tragbares Gerät, das auf der Basis eines Fotos ein in der Nähe befindliches elektronisches Gerät erkennt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung der Benutzer des Haushaltsgeräts durch das tragbare Kommunikationsendgerät besonders zuverlässig beim Bedienen des Haushaltsgeräts unterstützt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch ein Computerprogrammprodukt sowie durch ein tragbares Kommunikationsendgerät mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figur.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Bereitstellen einer graphischen Benutzeroberfläche für einen Benutzer eines Haushaltsgeräts auf einer Anzeigeeinrichtung eines von dem Haushaltsgerät separaten tragbaren bzw. mobilen Kommunikationsendgeräts. Zwischen dem Haushaltsgerät einerseits und dem tragbaren Kommunikationsendgerät andererseits wird eine drahtlose Kommunikationsverbindung aufgebaut. Über diese Kommunikationsverbindung werden von dem Haushaltsgerät an das tragbare Kommunikationsendgerät Zustandsdaten übertragen, welche über die graphische Benutzeroberfläche angezeigt werden. Ergänzend werden durch das tragbare Kommunikationsendgerät über die Benutzeroberfläche empfangene Eingaben des Benutzers als Steuerdaten bzw. Steuerbefehle an das Haushaltsgerät übertragen. Bei den Eingaben handelt es sich um Bedieneingaben, welche der Benutzer über die Benutzeroberfläche des tragbaren Kommunikationsendgeräts - beispielsweise an einem Touchscreen - vornimmt und welche durch das tragbare Kommunikationsendgerät empfangen und an das Haushaltsgerät übermittelt werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass durch das tragbare Kommunikationsendgerät ein Kommunikationsbereitschaftssignal - insbesondere ein Funksignal - des Haushaltsgeräts detektiert wird und infolge der Detektion des Kommunikationsbereitschaftssignals die Kommunikationsverbindung selbsttätig bzw. automatisch aufgebaut und auch die Benutzeroberfläche aufgrund des Aufbauens der Kommunikationsverbindung und somit infolge der Detektion des Kommunikationsbereitschaftssignals selbsttätig bereitgestellt wird.
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Erfindungsgemäß wird demnach vorgeschlagen, die graphische Benutzeroberfläche für das Haushaltsgerät auf der Anzeigeeinrichtung des tragbaren Kommunikationsendgeräts selbstständig und somit ohne eine Eingabe des Benutzers bzw. benutzerunabhängig anzuzeigen, sobald sich das Haushaltsgerät innerhalb der Kommunikationsreichweite des tragbaren Kommunikationsendgeräts befindet. Anders als im Stand der Technik - hier wird die graphische Benutzeroberfläche bzw. die zugeordnete Anwendung (Applikation) durch den Benutzer selbst aktiviert und bleibt dann so lange aktiv, bis sie vom Benutzer wieder deaktiviert wird - braucht der Benutzer bei dem erfindungsgemäßen Verfahren somit keine Eingabe an dem tragbaren Kommunikationsendgerät durchzuführen, um die graphische Benutzeroberfläche auf der Anzeigeeinrichtung bereitzustellen. Diese Benutzeroberfläche wird nämlich automatisch und somit benutzerunabhängig angezeigt, sobald sich die beiden Geräte innerhalb der gegenseitigen Reichweite befinden. Hierbei kann das Kommunikationsendgerät, insbesondere fortlaufend, überprüfen, ob das Signal des Haushaltsgeräts momentan empfangen werden kann oder nicht. Wird dieses Signal detektiert, so wird die Kommunikationsverbindung automatisch aufgebaut und die graphische Benutzeroberfläche für das Haushaltsgerät ebenfalls automatisch bereitgestellt. Eine solche Vorgehensweise erweist sich als besonders benutzerfreundlich: Der Benutzer kann sich mit seinem tragbaren Kommunikationsendgerät in die Nähe des Haushaltsgeräts begeben und das Haushaltsgerät direkt mithilfe des tragbaren Kommunikationsendgeräts bedienen bzw. steuern, ohne dass hier eine entsprechende Anwendung auf dem tragbaren Kommunikationsendgerät durch den Benutzer selbst aktiviert zu werden braucht. Der Benutzer kann aber auch zufällig in der Nähe des Haushaltsgeräts sein und sich in diesem Augenblick beispielsweise fragen, wann der aktuell laufende Betriebsprozess - beispielsweise ein Waschgang - fertig sein wird, und zwar insbesondere dann, wenn das Haushaltsgerät über keine spezifische Anzeige dafür verfügt. Der Benutzer braucht in dieser Situation lediglich einen kurzen Blick auf die bereits aktivierte graphische Benutzeroberfläche auf seinem Endgerät zu werfen und wird sofort über die Restzeit des Betriebsprozesses informiert.
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Unter einem tragbaren Kommunikationsendgerät wird vorliegend ein mobiles Endgerät verstanden, welches zur drahtlosen Datenkommunikation gemäß einem vorbestimmten Kommunikationsstandard ausgebildet ist und auf welchem neue Anwendungen bzw. Applikationen installiert und dann ausgeführt werden können. Das tragbare Kommunikationsendgerät kann beispielsweise ein Mobiltelefon (Smartphone), ein Tablet-PC oder ein vergleichbares mobiles Endgerät sein. Die Erfindung macht sich dabei die Tatsache zunutze, dass heutzutage nahezu jeder über ein Mobiltelefon mit einem Display verfügt, sodass sich der Einsatz von zusätzlichen Kommunikationsgeräten erübrigt.
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Unter einem Haushaltsgerät wird vorliegend insbesondere ein Gerät verstanden, welches zur Haushaltsführung eingesetzt wird. Dies kann insbesondere ein Haushaltsgroßgerät sein, wie beispielsweise ein Gerät zur Pflege von Wäschestücken, ein Gargerät, ein Kältegerät, eine Kühl-Gefrierkombination, ein Klimagerät oder eine Geschirrspülmaschine. Ein Gerät zur Pflege von Wäschestücken kann dabei zum Beispiel eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner oder ein Waschtrockner sein. Das Haushaltsgerät kann aber auch ein Haushaltskleingerät sein, wie beispielsweise ein Kaffeevollautomat oder eine Küchenmaschine.
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Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn die Kommunikationsverbindung unter Verwendung eines Nahdistanz-Kommunikationsstandards aufgebaut wird. Unter einem Nahdistanz-Kommunikationsstandard wird hier insbesondere ein Standard für eine drahtlose Kommunikation verstanden, welcher eine Reichweite von maximal einem Meter ermöglicht. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Benutzer nicht ständig durch die automatische Bereitstellung der graphischen Benutzeroberfläche belästigt wird und diese lediglich dann automatisch angezeigt wird, wenn sich das tragbare Kommunikationsendgerät in unmittelbarer Nähe des Haushaltsgeräts befindet. Es können somit Situationen verhindert werden, in denen sich der Benutzer in einem größeren Abstand vom Haushaltsgerät befindet und die graphische Benutzeroberfläche ungewollt automatisch aktiviert wird.
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Besonders bevorzugt wird die Kommunikationsverbindung unter Verwendung des NFC-Kommunikationsstandards aufgebaut. Dazu können das Haushaltsgerät und das tragbare Kommunikationsendgerät über jeweilige Kommunikationseinrichtungen verfügen, welche zur Datenkommunikation nach dem NFC-Standard ausgebildet sind. Das tragbare Kommunikationsendgerät kann also das NFC-Signal des Haushaltsgeräts als Kommunikationsbereitschaftssignal detektieren und infolge dieser Detektion automatisch die Benutzeroberfläche bereitstellen. Durch die geringe Reichweite der NFC können hier Interferenzen mit anderen Geräten verhindert werden, und es kann außerdem ein Zugriff auf die Daten durch unbefugte Dritte ausgeschlossen werden. Die Reichweite der NFC ist außerdem so gering, dass die graphische Benutzeroberfläche nur dann automatisch bereitgestellt wird, wenn sich das tragbare Kommunikationsendgerät in unmittelbarer Nähe des Haushaltsgeräts befindet. Ein Aktivieren der Benutzeroberfläche in einer Situation, in welcher sich der Benutzer mit seinem tragbaren Kommunikationsendgerät beispielsweise in einem anderen Raum als das Haushaltsgerät befindet, kann somit verhindert werden. Außerdem erfolgt eine Kommunikation gemäß dem NFC-Standard verschlüsselt, sodass sich hier eine weitere Authentifizierung des Haushaltsgeräts mit dem tragbaren Kommunikationsendgerät mit den damit verbundenen Nachteilen erübrigt.
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Es ist vorgesehen, dass durch das tragbare Kommunikationsendgerät auch ein Trennen der Kommunikationsverbindung erfasst wird. Nach dem Erfassen des Trennens der Kommunikationsverbindung wird dann die graphische Benutzeroberfläche infolge des Trennens der Kommunikationsverbindung selbsttätig durch das Kommunikationsendgerät deaktiviert. Das Deaktivieren der graphischen Benutzeroberfläche bedeutet hier, dass diese Benutzeroberflächeauf der Anzeigeeinrichtung minimiert wird oder zu einer anderen graphischen Benutzeroberfläche bzw. einem anderen Anzeigefenster gewechselt wird. Auch dies ist besonders benutzerfreundlich, da der Benutzer die graphische Benutzeroberfläche nicht selbst deaktivieren muss, sondern diese automatisch durch das Kommunikationsendgerät deaktiviert wird, sobald das Kommunikationsendgerät die Kommunikationsreichweite des Haushaltsgeräts verlässt, insbesondere die NFC-Reichweite.
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Das Bereitstellen der graphischen Benutzeroberfläche kann umfassen, dass auf dem tragbaren Kommunikationsendgerät eine Anwendung ausgeführt wird, durch welche die Benutzeroberfläche erzeugt wird. Dies kann bedeuten, dass die graphische Benutzeroberfläche neu aktiviert oder von einer minimierten oder verkleinerten Darstellung maximiert und somit in einer Vollbild-Darstellung erzeugt wird oder von einer anderen Benutzeroberfläche bzw. einem anderen Anzeigefenster zu der graphischen Benutzeroberfläche für das Haushaltsgerät gewechselt wird.
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Vorzugsweise können die von dem Haushaltsgerät an das tragbare Kommunikationsendgerät übertragenen Zustandsdaten zur Anzeige über die Benutzeroberfläche Daten umfassen, welche ausschließlich über die graphische Benutzeroberfläche angezeigt werden und deren Ausgabe mittels einer Ausgabeeinrichtung des Haushaltsgeräts somit unterbleibt. Das tragbare Kommunikationsendgerät kann somit zur Anzeige von solchen Zustandsdaten des Haushaltsgeräts genutzt werden, die durch das Haushaltsgerät selbst nicht ausgegeben werden. Dies kann beispielsweise die erfasste Signalstärke eines drahtlosen lokalen Kommunikationsnetzwerks sein, wie insbesondere eines WLAN-Netzwerks. Dies ist dann vorteilhaft, wenn das Haushaltsgerät in einem Heimnetz eingebunden ist und dafür keine Anzeige am Haushaltsgerät vorhanden ist und das Haushaltsgerät oder dessen Antenne ausgerichtet werden soll. Es kann sich bei den Zustandsdaten aber auch um Informationen bezüglich eines aktuellen Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts handeln, wie beispielsweise über eine für das Abschließen des Betriebsprozesses benötigte Restzeit. Das Haushaltsgerät selbst kann somit bauteilreduziert und kostenreduziert hergestellt werden und braucht nicht über aufwändige Anzeigeeinrichtungen zu verfügen.
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Es erübrigt sich somit der Einsatz von solchen aufwändigen Anzeigeeinrichtungen mit den damit verbundenen Nachteilen insbesondere hinsichtlich der Kosten und des wertvollen Bauraums.
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Ganz allgemein kann vorgesehen sein, dass die von dem Haushaltsgerät an das tragbare Kommunikationsendgerät übertragenen Zustandsdaten zur Anzeige über die Benutzeroberfläche folgende Daten umfassen:
- - Informationen über eine durch das Haushaltsgerät erfasste Signalstärke eines von der Kommunikationsverbindung separaten drahtlosen lokalen Kommunikationsnetzwerks, insbesondere eines WLAN-Netzwerks, und/oder
- - durch zumindest einen Sensor des Haushaltsgeräts erfasste Messwerte - hier können beispielsweise Temperaturmesswerte und/oder Drehzahlmesswerte einer Wäschetrommel erfasst und an das tragbare Kommunikationsendgerät übermittelt werden, und/oder
- - Informationen bezüglich eines aktuellen Betriebsprozesses des Haushaltsgeräts, wie beispielsweise über eine Restzeit des Betriebsprozesses und/oder Fehlerdaten.
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Auf der anderen Seite kann der Benutzer über die Benutzeroberfläche beispielsweise ein Betriebsprogramm auswählen, gemäß welchem ein Betriebsprozess des Haushaltsgeräts durchgeführt werden soll. Diese Bedieneingabe, über welche das Betriebsprogramm ausgewählt wird, kann als ein Steuerbefehl von dem tragbaren Kommunikationsendgerät an das Haushaltsgerät übermittelt werden. Ergänzend oder alternativ kann der Benutzer an dem tragbaren Kommunikationsendgerät auch eine Eingabe durchführen, über welche der Betriebsprozess des Haushaltsgeräts eingeleitet wird. Weiterhin ergänzend oder alternativ kann über die graphische Benutzeroberfläche der Betriebsprozess des Haushaltsgeräts aufgrund einer entsprechenden Bedieneingabe des Benutzers unterbrochen werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogrammprodukt mit einem Speichermedium, auf welchem ein Computerprogramm abgelegt ist, welches dazu ausgelegt ist, beim Ausführen durch ein tragbares Kommunikationsendgerät ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Ein erfindungsgemäßes tragbares Kommunikationsendgerät umfasst eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen einer graphischen Benutzeroberfläche für einen Benutzer eines Haushaltsgeräts, eine Steuereinheit zum Ansteuern der Anzeigeeinrichtung zum Bereitstellen der graphischen Benutzeroberfläche und eine Kommunikationseinrichtung, welche eine drahtlose Kommunikationsverbindung mit dem Haushaltsgerät herstellen kann und über diese Kommunikationsverbindung Zustandsdaten des Haushaltsgeräts zur Anzeige über die Benutzeroberfläche empfangen und über die Benutzeroberfläche empfangene Eingaben des Benutzers als Steuerdaten an das Haushaltsgerät übertragen kann. Die Kommunikationseinrichtung ist dafür eingerichtet, ein Funksignal des Haushaltsgeräts zu detektieren und nach dem Detektieren des Funksignals die Kommunikationsverbindung selbsttätig aufzubauen. Die Steuereinheit ist dazu ausgelegt, das Aufbauen der Kommunikationsverbindung sowie ein Trennen der Kommunikationsverbindung zu erfassen und nach dem Erfassen des Aufbauens der Kommunikationsverbindung die Benutzeroberfläche aufgrund bzw. infolge des Aufbauens der Kommunikationsverbindung selbsttätig bereitzustellen, indem die Benutzeroberfläche von einer minimierten oder verkleinerten Darstellung maximiert und somit in einer Vollbild-Darstellung erzeugt wird oder von einer anderen Benutzeroberfläche oder einem anderen Anzeigefenster zu der Benutzeroberfläche für das Haushaltsgerät gewechselt wird, und nach dem Erfassen des Trennens der Kommunikationsverbindung die Benutzeroberfläche aufgrund des Trennens der Kommunikationsverbindung selbsttätig zu deaktivieren, indem die Benutzeroberfläche auf der Anzeigeeinrichtung minimiert oder verkleinert wird oder zu einer anderen Benutzeroberfläche oder einem anderen Anzeigefenster gewechselt wird.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt sowie für das erfindungsgemäße Kommunikationsendgerät.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei veranschaulicht die einzige Figur in schematischer Darstellung ein System mit einem Haushaltsgerät und einem tragbaren Kommunikationsendgerät gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Ein in der Fig. in schematischer und höchst abstrakter Darstellung gezeigtes Haushaltsgerät 1 ist beispielsweise eine Waschmaschine, welche eine in einem Gehäuse 2 um eine horizontal verlaufende Drehachse 3 drehbar gelagerte Wäschetrommel 4 aufweist. In der Wäschetrommel 4 befinden sich Wäschestücke 5, welche in einem Waschprozess gewaschen werden. Das Haushaltsgerät 1 umfasst außerdem einen elektrischen Antriebsmotor 6, mittels welchem die Wäschetrommel 4 drehbar angetrieben wird. Eine Steuereinrichtung 7 steuert den Antriebsmotor 6 unter Ausgabe entsprechender Steuersignale 8 an. Die Steuereinrichtung 7 ist auch mit einer Bedienblende 9 gekoppelt, welche mehrere Bedienelemente 10 und optional auch ein Display 11 aufweisen kann. Über die Bedienelemente 10 kann beispielsweise ein Waschprogramm ausgewählt und der Waschprozess gestartet werden.
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Die Steuereinrichtung 7 empfängt auch Messwerte von zumindest einem Sensor 12, beispielsweise einem Temperatursensor und/oder einem Drehzahlsensor und/oder einem Sensor zur Erfassung eines Wäschegewichts der Wäschestücke 5.
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Die Steuereinrichtung 7 ist des Weiteren mit einer Kommunikationseinrichtung 13 gekoppelt, welche im Ausführungsbeispiel als NFC-Kommunikationseinrichtung ausgebildet ist und somit zur drahtlosen Kommunikation nach dem NFC-Kommunikationsstandard dient.
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Das Haushaltsgerät 1 kann mit einem tragbaren Kommunikationsendgerät 14 kommunizieren, welches im Ausführungsbeispiel als Smartphone oder als Tablet-PC ausgebildet ist. Das tragbare Kommunikationsendgerät 14 weist eine Anzeigeeinrichtung 15 in Form eines Touchscreens auf, welcher somit sowohl zum Anzeigen von Informationen als auch zum Empfangen von Bedieneingaben eines Benutzers 16 dient. Das tragbare Kommunikationsendgerät 14 umfasst außerdem eine Steuereinheit 17, mittels welcher die Anzeigeeinrichtung 15 angesteuert wird und welche auch die Bedieneingaben empfängt, die der Benutzer 16 durch Berühren einer berührungssensitiven Fläche 18 der Anzeigeeinrichtung 15 an dem Kommunikationsendgerät 14 vornimmt. Die Steuereinheit 17 ist auch mit einer Kommunikationseinrichtung 19 gekoppelt, welche im Ausführungsbeispiel ebenfalls als NFC-Kommunikationseinrichtung ausgebildet ist und somit zur Datenkommunikation nach dem NFC-Kommunikationsstandard dient.
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Also sind die beiden Kommunikationseinrichtungen 13, 19 zur drahtlosen Kommunikation miteinander ausgebildet, nämlich über die NCF. Hierbei kann zwischen der Kommunikationseinrichtung 13 einerseits und der Kommunikationseinrichtung 19 andererseits eine Kommunikationsverbindung 20 aufgebaut werden, über welche Daten zwischen dem Kommunikationsendgerät 14 und dem Haushaltsgerät 1 ausgetauscht werden. Um mit dem Haushaltsgerät 1 Daten austauschen und hierbei das Haushaltsgerät 1 über das tragbare Kommunikationsendgerät 14 bedienen zu können, wird auf dem tragbaren Kommunikationsendgerät 14 eine entsprechende Anwendung bzw. Applikation installiert, welche durch die Steuereinheit 17 ausgeführt werden kann. Diese Anwendung kann auf der Anzeigeeinrichtung 15 eine graphische Benutzeroberfläche 21 bereitstellen, über welche der Benutzer 16 das Haushaltsgerät 1 bedienen kann.
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Hinsichtlich der zu übertragenden Daten sind folgende Ausführungsformen vorgesehen:
- Von dem Haushaltsgerät 1 können an das tragbare Kommunikationsendgerät 14 Zustandsdaten des Haushaltsgeräts 1 übermittelt werden, welche dann über die graphische Benutzeroberfläche 21 ausgegeben bzw. dem Benutzer 16 angezeigt werden. Als Zustandsdaten können beispielsweise folgende Informationen übermittelt werden:
- - Informationen über eine durch das Haushaltsgerät 1 erfasste Signalstärke eines von der Kommunikationsverbindung 20 bzw. von der NFC separaten lokalen Netzwerks, wie beispielsweise eines WLAN-Netzwerks, und/oder
- - die durch den zumindest einen Sensor 12 erfassten Messwerte und/oder
- - Informationen, welche den aktuellen Betriebsprozess - hier den Waschprozess - des Haushaltsgeräts 1 betreffen, wie beispielsweise die Restzeit und/oder Fehlerdaten.
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Von dem Kommunikationsendgerät 14 können an das Haushaltsgerät 1 wiederum Steuerbefehle bzw. Steuerdaten übermittelt werden, welche abhängig von den Bedieneingaben des Benutzers 16 erzeugt werden, die der Benutzer 16 über die graphische Benutzeroberfläche 21 vornimmt. Diese Steuerdaten können beispielsweise folgende Steuerbefehle umfassen:
- - einen Steuerbefehl, aufgrund dessen der Betriebsprozess des Haushaltsgeräts 1 aktiviert wird und/oder
- - einen Steuerbefehl, aufgrund dessen der laufende Betriebsprozess unterbrochen wird und/oder
- - einen Steuerbefehl, aufgrund dessen ein Betriebsprogramm - hier ein Waschprogramm - und gegebenenfalls Zusatzfunktionen ausgewählt werden.
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Werden alle benötigten Informationen über die graphische Benutzeroberfläche 21 angezeigt, so brauchen diese nicht mehr auf dem Display 11 angezeigt zu werden. Hier kann sogar gegebenenfalls auf das Display 11 verzichtet werden oder es kann ein kleineres Display 11 eingesetzt werden.
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Die Kommunikationsverbindung 20 zwischen den beiderseitigen Kommunikationseinrichtungen 13, 19 wird automatisch hergestellt, sobald sich das tragbare Kommunikationsendgerät 14 innerhalb eines Reichweitenbereichs 22 der Kommunikationseinrichtung 13 befindet. Tritt das tragbare Kommunikationsendgerät 14 in diesen Reichweitenbereich 22 ein, so detektiert die Kommunikationseinrichtung 19 des Kommunikationsendgeräts 14 ein Funksignal 23 als Kommunikationsbereitschaftssignal, und die Kommunikationsverbindung 20 wird automatisch hergestellt. In entsprechender Weise kann auch die Kommunikationseinrichtung 13 ein solches Funksignal der Kommunikationseinrichtung 19 des tragbaren Kommunikationsendgeräts 14 detektieren.
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Die auf dem Kommunikationsendgerät 14 installierte Anwendung (Computerprogramm) ist so ausgelegt, dass die graphische Benutzeroberfläche 21 selbsttätig durch die Steuereinheit 17 und somit benutzerunabhängig bereitgestellt und somit das Bedienen des Haushaltsgeräts 1 automatisch ermöglicht wird, sobald die Kommunikationseinrichtung 19 das Funksignal 23 detektiert und die Kommunikationsverbindung 20 aufgebaut wird. Das automatische Bereitstellen der graphischen Benutzeroberfläche 21 kann vorliegend bedeuten, dass die graphische Benutzeroberfläche 21 als Applikation von Neuem aktiviert wird oder von einer minimierten Darstellung in eine Vollbildanzeige umgeschaltet wird oder die Steuereinheit 17 von einer anderen graphischen Oberfläche zu dieser graphischen Benutzeroberfläche 21 zum Bedienen des Haushaltsgeräts 1 wechselt. Nach dem Eintreten in den Reichweitenbereich 22 wird also die graphische Benutzeroberfläche 21 - insbesondere als Vollbildanzeige - so angezeigt, dass der Benutzer 16 die entsprechenden Bedieneingaben vornehmen kann und außerdem die empfangenen Zustandsdaten des Haushaltsgeräts 1 angezeigt werden können. Gegebenenfalls kann hier dem Benutzer 16 die Möglichkeit bereitgestellt werden, zwischen mehreren Fenstern oder Masken umzuschalten, die beispielsweise einerseits für die Bedieneingaben und andererseits für die Anzeige der Zustandsdaten konzipiert sind.
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Das Verfahren kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Eine Kommunikationstechnologie für den Nahbereich, zum Beispiel die NFC, wird dazu verwendet, ein Haushaltsgerät und ein mobiles Endgerät kommunikationstechnisch miteinander zu verbinden. Das mobile Endgerät kann dann dazu verwendet werden, Daten aus dem Haushaltsgerät anzuzeigen bzw. auszulesen und/oder Einstellungen am Haushaltsgerät vorzunehmen. Dazu werden Anwendungen bzw. Applikationen benutzt. Im Stand der Technik werden diese Applikationen üblicherweise durch den Benutzer selbst gestartet und sind dann so lange aktiv, bis sie vom Benutzer wieder beendet werden. Nach dem Ausführungsbeispiel werden diese Applikationen nun automatisch gestartet, wenn der Benutzer in den Reichweitenbereich der NFC eintritt, und beendet, wenn der Benutzer diesen Bereich wieder verlässt. Dies ist beispielsweise immer dann besonders vorteilhaft, wenn die Applikation Hausgerätedaten zugänglich macht, die am Haushaltsgerät selbst nicht angezeigt bzw. bedient werden können und die vor Ort am Haushaltsgerät wichtig sind. Das kann zum Beispiel die Feldstärke bzw. Signalstärke eines WLAN-Netzes sein, wenn das Haushaltsgerät in einem Heimnetz eingebunden ist und dafür keine Anzeige am Haushaltsgerät vorhanden ist und das Haushaltsgerät oder dessen Antenne ausgerichtet werden soll. Aber auch der reine Komfortgewinn ist zu beachten. So kann der Benutzer zum Beispiel zufällig in der Nähe des Haushaltsgeräts sein und sich in diesem Augenblick fragen, wann der laufende Waschgang fertig sein wird und das Haushaltsgerät keine spezielle Anzeige dafür besitzt. Während der Benutzer in diesem Moment auf sein mobiles Endgerät schaut, ist die Applikation mit der Information bereits automatisch aktiv und sichtbar. Dieser Mechanismus kann auch dafür benutzt werden, um eine immer laufende Applikation von ihrer Anzeige her dynamisch umzuschalten, wie beispielsweise von einer Mini-Ansicht auf Vollbild.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltsgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Drehachse
- 4
- Wäschetrommel
- 5
- Wäschestücke
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Steuersignale
- 9
- Bedienblende
- 10
- Bedienelemente
- 11
- Display
- 12
- Sensor
- 13
- Kommunikationseinrichtung
- 14
- Kommunikationsendgerät
- 15
- Anzeigeeinrichtung
- 16
- Benutzer
- 17
- Steuereinheit
- 18
- berührungssensitive Fläche
- 19
- Kommunikationseinrichtung
- 20
- Kommunikationsverbindung
- 21
- graphische Benutzeroberfläche
- 22
- Reichweitenbereich
- 23
- Funksignal