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Die Erfindung betrifft ein System, welches mindestens zwei Haushaltgeräte umfasst, wobei mindestens eines der Haushaltgeräte eine Sensoreinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, den Wert eines für den Betrieb des Haushaltgerätes relevanten Parameters zu messen und/oder mindestens einen Aktor, bei dem durch Abfrage seines Betriebszustandes eine betriebsrelevante Dateninformation auswertbar ist. Weiterhin ist das Haushaltgerät mit einer Bedien- und Eingabevorrichtung für die manuelle Eingabe zur Einstellung betriebsrelevanter Parameter und mit einer Steuereinrichtung ausgerüstet, die dazu eingerichtet ist, den Betrieb des Haushaltgerätes unter Berücksichtigung des gemessenen Wertes des betriebsrelevanten Parameters zu steuern.
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Auf dem Haushaltsgerätesektor werden inzwischen von mehreren Herstellern Steuerungs- und Bedienkonzepte angeboten, mit denen eine Vernetzung der Geräte und eine interaktive Kommunikation mit den einzelnen Geräten ermöglicht wird. In der Regel bedeutet die Vernetzungsfunktion, dass die Steuerung der Geräte und die Überwachung von bestimmten Betriebsparametern zusätzlich durch ein mobiles Endgerät erfolgen kann. Somit können Hausgeräte im Zusammenspiel mit einer entsprechenden App (zum Beispiel: Miele@mobile App) von jedem Ort aus gesteuert und kontrolliert werden.
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Ebenfalls im Trend liegt das Bestreben der Hersteller, die Hausgeräte internetfähig zu machen, um damit dem Benutzer eine weitere Bedienungshilfe bereit stellen zu können, um sinnvolle Einstellungsoptionen automatisch und auch in Abwesenheit auswählen zu können, so dass die Geräte künftig noch selbstständiger arbeiten können.
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Durch die fortschreitende Entwicklung in der Sensortechnik sowie auf dem Gebiet der Vernetzungstechnologie und der damit im Zusammenhang stehenden Datenübertragungseinrichtungen nimmt die Ausrüstung der Haushaltgeräte mit elektronischen Steuerungssystemen und Bauelementen immer mehr zu. Dadurch entsteht unweigerlich auch eine gewisse Redundanz hinsichtlich gleichartiger Sensorsysteme und Steuerungsprozesse.
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Die modernen Haushaltgeräte sind inzwischen hochspezialisiert und mit modernster Elektroniktechnologie ausgestattet. Diese Geräte sind durch ihre Wesensverwandtschaft als Haushaltgeräte mit Sensoreinrichtungen, Aktoren sowie Bedien- und Eingabevorrichtungen ausgerüstet, die oft gleichartige Funktionen ausüben. So werden in den Geräten zwangsläufig Sensoren eingesetzt, durch die die gleichen technisch-physikalischen Zustands- und Messgrößen erfasst und steuerungstechnisch ausgewertet werden müssen. Typische Zustands- und Messgrößen als betriebsrelevante Parameter sind z. Beisp. eine Kraft, ein Gewicht, eine Wasserhärte, ein Luftdruck, eine Temperatur, eine Spannung, ein Strom, eine elektrische Leistung, ein Füllstand, eine Durchflussmenge, eine Helligkeit, eine Lichtstärke bzw. eine Lichtdurchlässigkeit, ein Verkalkungsgrad, eine Feuchtigkeit, eine Tür-/Klappenstellung, eine Drehzahl, eine Beschleunigung, eine Zeit, ein Datum oder ein Netzwerkzugangsschlüssel, ohne dass damit bereits alle möglichen Parameter aufgeführt sind.
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Die Haushaltgeräte arbeiten auch teilweise mit gleichen Aktoren bzw. Stellmitteln, bei denen es sich anbietet, über eine Statusabfrage des augenblicklichen Betriebs- und Einstellungszustandes indirekt auf eine bestimmte betriebsrelevante Funktion schließen zu können. Auf diesem Weg kann eine Datennachricht erzeugt werden, die im weiteren Steuerungsablauf eines der anderen Geräte berücksichtigt werden kann. Übliche Aktoren sind beispielsweise Antriebsmotoren, Heizvorrichtungen, Gebläseaggregate, Wasserzulaufventile, Luftklappensteuerungen sowie sonstige Stellvorrichtungen für Wasser- und Luftströmungen.
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Trotz dieser fortschreitenden Entwicklung hinsichtlich der Vernetzung von Haushaltgeräten, deren Steuerung und der Bereitstellung von Bedienungshilfen, ist jedes einzelne Hausgerät für sich beispielsweise mit allen Steuerungs-, Sensor- und Bedienungseinrichtungen ausgerüstet, um die individuell zugeordneten Betriebsabläufe automatisch ablaufen zu lassen. Den vorgenannten Geräten gemeinsame Problemstellungen bzw. technische Lösungen werden jeweils in jedem Gerät autark und für sich behandelt, ohne dass daraus ein Vorteil für ein anderes Haushaltgerät gezogen werden kann. Weiterhin müssen somit bestimmte Einstellungen gleichen Inhalts an verschiedenen Geräten mehrfach durchgeführt werden.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein System zur Steuerung von Haushaltgeräten bereit zu stellen, bei dem eine geräteübergreifende Nutzung gleicher Messdaten stattfinden kann und/oder bei dem gleichartige Einstellungsoptionen von einem Haushaltgerät auf ein anderes übernommen werden können.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch das vorgeschlagene Verbundsystem eine geräteübergreifende Kommunikation von Haushaltsgeräten untereinander in der Weise nutzbar ist, dass gewisse Sensoreinrichtungen eines Gerätes für weitere Geräte verwendet werden können. Weiterhin erfährt der Benutzer eine Entlastung, in dem verschiedene zwingend notwendige Geräteeinstellungen nicht mehrfach durchgeführt werden müssen.
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Für die Einbindung in ein erfindungsgemäß vernetztes Verbundsystem bieten sich alle bekannten Haushaltgeräte an, wie beispielsweise Waschmaschinen und Wäschetrockner, Geschirrspülmaschinen, Gargeräte wie zum Beispiel Backöfen, Dampfgarer und Mikrowellengeräte sowie Kaffeeautomaten und Kühlgeräte. All diese Geräte werden zum Teil mit gleichartigen Mess- und Überwachungseinrichtungen ausgerüstet, um die vorstehend bereits aufgeführten technisch-physikalischen Parameter erfassen, überwachen und begrenzen zu können.
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Das erfindungsgemäße System kann in einer ersten Ausführungsform mehrere, muss aber zumindest zwei Haushaltgeräte umfassen. Ein Haushaltgerät ist dabei signaltechnisch als Ausgangs-Haushaltsgerät wirkendes Gerät ausgebildet und umfasst mindestens eine Sensoreinrichtung und/oder mindestens einen Aktor, bei dem durch Abfrage seines Betriebs- und Einstellungszustandes eine betriebsrelevante Dateninformation auswertbar ist. Die Sensoreinrichtung ist hierbei dazu eingerichtet, den Wert eines für den Betrieb des ersten Haushaltgeräts relevanten Parameters zu messen. Weiterhin umfasst das Ausgangs-Haushaltsgerät eine manuelle Eingabemöglichkeit, um über eine Bedien- und Eingabevorrichtung betriebsrelevante Parameter einstellen zu können. Die üblicherweise vorhandene Steuereinrichtung ist derart konfiguriert und dazu eingerichtet, den Betrieb des Ausgangs-Haushaltsgerätes unter Berücksichtigung des gemessenen Werts des betriebsrelevanten Parameters zu steuern, wobei die Steuereinrichtung weiter dazu eingerichtet ist, eine Datennachricht zu erzeugen, die mindestens den Wert des ermittelten, betriebsrelevanten Parameters enthält. Ein ebenfalls vorgesehenes Sendemodul, ist dazu eingerichtet, die Datennachricht in einer für ein weiteres Haushaltgerät erkennbaren und auswertbaren Signalform über einschlägig bekannte Datenübertragungseinrichtungen zu senden. Es ist mindestens ein zweites, signaltechnisch als Ziel-Haushaltgerät wirkendes Haushaltgerät vorgesehen, für dessen Betrieb der vom Ausgangs-Haushaltsgerät ermittelte betriebsrelevante Parameter relevant ist. Das Ziel-Haushaltgerät umfasst dabei ein Empfangsmodul, welches dazu eingerichtet ist, die Datennachricht von dem Ausgangs-Haushaltsgerät zu empfangen und auswerten zu können, sowie eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, den Betrieb des Ziel-Haushaltgerätes unter Berücksichtigung des in der Datennachricht enthaltenen Werts des betriebsrelevanten Parameters zu steuern.
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Für den Datentransfer und die Datenübertragung können die aus dem Stand der Technik einschlägig bekannten Datenübertragungseinrichtungen zur Anwendung kommen. Diese können als drahtloses Nahbereichskommunikationssystem ausgebildet sein, die mit den bekannten Funkstandards wie beispielsweise Bluetooth, LAN, WLAN, NFC, Wifi, ZigBee arbeiten.
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Es kann aber auch ein drahtgebundenes Kommunikationssystem in Frage kommen, bei dem die Daten beispielsweise über das Hausstromnetz übertragen werden. Weiterhin kann ein kombiniertes System verwendet werden, bei dem eine Datennachricht über eine drahtlose Übertragungseinrichtung und über ein Gateway in ein Hausbussystem eingespeist wird.
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Weiterhin können natürlich auch die Internet basierten Systeme genutzt werden. Dabei werden die Haushaltgeräte signaltechnisch in einem Netzwerk miteinander verbunden und von einer zentralen Netzwerk-Steuereinrichtung gesteuert, so dass über die Netzwerk-Steuereinrichtung insbesondere die bekannten mobilen Endgeräte zur Steuerung und Kontrolle der Haushaltgeräte in das erfindungsgemäß ausgebildete Verbundsystem eingebunden werden können.
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Die Netzwerk-Steuereinrichtung kann weiterhin derart konfiguriert und eingerichtet sein, dass eine Verbindung mit dem im Haushalt vorhandenen Internetzugang hergestellt werden kann. Damit eröffnet sich in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, nach entsprechender Vertrauenswürdigkeitsprüfung betriebsrelevante Daten aus dem Internet übernehmen zu können. So können z. Beisp. die von örtlichen Wasserwerken ausgegebenen Informationen über die lokal vorhandene Wasserhärte übernommen werden. Ebenso ist es vorstellbar, dass aus dem Internet die lokal geltenden Datums- und Zeitangaben übernommen werden, um eine automatische Synchronisation dieser Daten am Aufstellungsort für alle Geräte vornehmen zu können.
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Außerdem kann ein internetfähig ausgebildetes System auch internationale Besonderheiten beim Gebrauch von Haushaltgeräten berücksichtigen, in dem per Internet eine automatische Änderung im Steuerungsverhalten des Gerätes initiiert wird. Hierzu gehört beispielsweise der Betrieb eines Haushaltgerätes im sogenannten Sabbat-Modus, der in einigen Ländern ausdrücklich gewünscht wird oder sogar vorgeschrieben ist.
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In einer weitergebildeten Ausführungsform umfasst die Netzwerk-Steuereinrichtung einen Datenspeicher, in dem die betriebsrelevanten Parameter abgelegt sind, die für die im Netzwerk beteiligten Haushaltgeräte eine geräteübergreifende Bedeutung haben können. Hierbei kann die Netzwerk-Steuereinrichtung in vorteilhafter Weise derart konfiguriert und eingerichtet werden, dass eine Relevanz- und Plausibilitätsprüfung für die von den Haushaltgeräten gesendeten Datennachrichten mit den betriebsrelevanten Parametern durchgeführt werden kann. Dabei kann zum Beispiel eine Prüfung dahingehend erfolgen, ob und für welches Gerät ein gesendeter Parameter in sinnvoller Weise genutzt werden kann.
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Die im Verbund vernetzten Haushaltgeräte können zwar im Nahbereich eines Haushaltes untereinander über einfache drahtlose Funkstandards miteinander kommunizieren, ohne dass eine Beeinflussung durch fremde Funksysteme zu befürchten sein wird. Es ist jedoch empfehlenswert, dass die von einem Sendemodul eines Ausgangs-Haushaltsgerät gesendete Datennachricht eine Authentifizierungsinformation enthält, die von dem Empfangsmodul des Ziel-Haushaltgerätes in Verbindung mit dessen Steuereinrichtung erkennbar und auswertbar ist. Dabei kann die Authentifizierungsinformation ein oder mehrere Merkmale enthalten, die sich auf eine Herstellerkennung, eine Gerätekennung, eine Sensorkennung sowie auf eine Information über die Art des betriebsrelevanten Parameters beziehen. Zur Sicherheit können diese Authentifizierungsinformationen kodiert und/oder verschlüsselt und/oder kryptografisch signiert werden.
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Dabei kann das System dazu eingerichtet sein, dass auch Geräte eines anderen Herstellers nach entsprechender Authentifizierungs- und Vertrauenswürdigkeitsprüfung in das im gleichen Haushalt verwendete Verbundsystem eingebunden werden können.
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Unabhängig davon können auch artfremde Geräte an das System angeschlossen werden, wenn diese mit bestimmten Sensorsystemen arbeiten. So können beispielsweise in einem Haushalt Wetterstationen vorhanden sein, die die klimatischen Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftdruck und Feuchtigkeit messen und anzeigen. Diese Werte sind oft auch für einige Haushaltgeräte relevant, so dass sie je nach Bedarf übernommen werden können.
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Wenn der von einem Ausgangs-Haushaltsgerät ermittelte betriebsrelevante Parameter im Steuerungsablauf des Ziel-Haushaltgerätes berücksichtigt wird, so kann in vorteilhafter Weise bei einem in Frage kommenden Ziel-Haushaltgerät auf den gleichen Sensor verzichtet werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sowohl das Ausgangs-Haushaltsgerät und Ziel-Haushaltgerät jeweils mit einem Sende- und einem Empfangsmodul ausgerüstet werden, so dass der Datentransfer zwischen den Haushaltgeräten in beiden Richtungen erfolgen kann. Somit kann jedes der beteiligten Haushaltgeräte je nach Bedarf einmal als Ausgangs-Haushaltsgerät und in einem anderen Fall als Ziel-Haushaltgerät fungieren.
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Durch die Erfindung lassen sich auch verfahrenstechnische Vorteile nutzen, indem auf mehr Sensoren und Aktoren zugegriffen werden kann, als in dem einzelnen Gerät verbaut sind. Dies führt insgesamt zu einer Verbesserung der Geräteperformance, da dem betreffenden Gerät ohne einen nennenswerten, zusätzlichen Aufwand und allein durch eine Softwareanpassung mehr Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Weiterhin entsteht dadurch auch ein neuer Kundenkomfort, da der Benutzer gleichartige Einstelloptionen nicht an allen Geräten einstellen muss.
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Es lässt sich zudem eine Verbesserung der Sicherheit für die Haushaltgeräte realisieren, falls der Kunde notwendige Einstellungen nicht vornimmt oder nicht korrekt vornimmt. Hierzu kann z. Beisp. die Aktualisierung der Höhenlage oder die Berücksichtigung von besonderen, am Aufstellort herrschenden klimatischen Bedingungen gehören.
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Es eröffnet sich ferner ein erhebliches Zukunftspotenzial, da aufgrund der Fortentwicklung in der jeweiligen sensorischen und aktorischen Ausstattung der gesamten Produktpalette, die möglichen Anwendungsfälle stetig zunehmen werden oder durch entsprechende Updates immer auf den neusten Stand gebracht werden können.
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Wenn die Informationen der in den Geräten vorhandenen Sensoren und Aktoren für die Kommunikation innerhalb der am System beteiligten Haushaltgeräte freigegeben und kommuniziert werden, ist es auch möglich, neue konkrete Anwendungsfälle zu erstellen. Basis für die Erstellung zukünftiger Anwendungsfälle kann die in der Netzwerk-Steuereinrichtung abgelegte Gesamtübersicht sämtlicher Sensoren und Aktoren der gesamten Haushaltgeräte sein. Durch eine entsprechende Softwareänderung oder Neuprogrammierung kann somit eine neue vorteilhafte Steuerung für den Betrieb eines Haushaltgerätes eingerichtet werden.
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Die vorstehende Aufzählung der durch die Erfindung realisierbaren Anwendungsfälle und Ausführungsbeispiele ist nicht abschließend zu verstehen, da sich noch zahlreiche und naheliegende Ausführungsformen auf Basis des erfindungsgemäßen Grundkonzeptes ergeben können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Die einzige Zeichnung zeigt anhand eines vereinfachten Blockschaltbildes eine von verschiedenen Haushaltgeräten gebildete Gerätegruppe, die steuerungstechnisch miteinander in Verbindung stehen.
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An der hier beispielhaft gezeigten Gerätegruppe sind eine Geschirrspülmaschine 1, eine Waschmaschine 2, ein Dampfgarer 3 und ein Kaffeevollautomat 4 beteiligt. All diese Geräte besitzen in bekannter Weise für die Durchführung und Steuerung des jeweiligen Betriebsablaufes eine Bedien-/Eingabevorrichtung 11, 21, 31, 41, eine Steuereinrichtung 12, 22, 32, 42 und mindestens einen Sensor 13, 23, 33, 43, der hier stellvertretend und exemplarisch für die Vielzahl der Sensoreinrichtungen dargestellt ist, die in derartigen Geräten in der Regel vorhanden sind.
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In der Zeichnung ist weiterhin in jedem Gerät ein Sendemodul 14, 24, 34, 44 und ein Empfangsmodul 15, 25, 35, 45 symbolisch angedeutet. Diese Sende- und Empfangsmodule stehen bei dieser Ausführungsform signaltechnisch mit einer Datenübertragungseinrichtung 5 in Verbindung. Außerdem ist in diesem Verbundsystem eine Netzwerk-Steuereinrichtung 6 vorgesehen, durch die der Datenaustausch bzw. die Übertragung von betriebsrelevanten Dateninformationen zwischen den beteiligten Haushaltgeräten gesteuert werden kann.
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In der Zeichnung ist ferner bereits angedeutet, dass die Netzwerk-Steuereinrichtung 6 signaltechnisch mit einem mobilen Endgerät 7 und/oder auch mit dem häuslich in der Regel vorhandenen Internetzugang 8 in Verbindung gebracht werden kann.
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Die üblichen, in der Zeichnung dargestellten Haushaltgeräte sind in bekannter Weise oft mit gleichartigen Sensoren ausgerüstet, mittels der gleiche technisch-physikalische Zustands- und Messgrößen erfasst und steuerungstechnisch ausgewertet werden können. Die im dargestellten Verbundsystem beteiligten Hausgeräte haben gemeinsam, dass sie am gleichen Ort betrieben werden und bei denen in irgend einer Form Wasser für bestimmte Behandlungsprozesse eingesetzt wird. Deshalb können hier zum Beispiel eine Wasserhärte, ein Luftdruck, eine Temperatur, eine Spannung, ein Strom, eine elektrische Leistung, ein Füllstand, eine Helligkeit, eine Lichtstärke bzw. eine Lichtdurchlässigkeit, ein Verkalkungsgrad, ein Feuchtigkeitsgrad, eine Tür-/Klappenstellung, eine Zeit, ein Datum oder ein Netzwerkzugangsschlüssel betriebsrelevante Parameter darstellen.
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Für die Prozessabläufe der im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellten Haushaltgeräte ist beispielsweise u. a. die Wasserhärte des verwendeten Trinkwassers bekanntlich von besonderer Bedeutung. Deshalb könnten alle Geräte dieser Produktfamilie mit einer Sensoreinrichtung ausgestattet werden, durch die der Härtegrad des zur Verfügung stehenden Trinkwassers erfasst werden kann. Damit kann der Benutzer diese Information in sachgerechter Weise für manuelle Einstellungsmaßnahmen berücksichtigen oder aufgrund der gemessenen Werte werden automatisch zweckmäßige Steuerungsfunktionen und Anzeigehinweise automatisch ausgelöst.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass die Geschirrspülmaschine 1 standardmäßig mit einer Sensoreinrichtung beispielsweise zur Erfassung der Wasserhärte ausgerüstet ist. Der von dem Sensor 13 festgestellte Wert kann über die Steuereinrichtung 12 an das sendeaktiv eingestellte Sendemodul 14 weitergeleitet werden. Über die Datenübertragungseinrichtung 5 kann dann diese Information an das empfangsaktiv eingestellte Empfangsmodul 25 der Waschmaschine 2 übertragen und durch deren Steuereinrichtung 22 in zweckmäßiger Weise übernommen werden. In gleicher Weise kann diese Informationsübertragung und Verwertung des vom Sensor 13 der Geschirrspülmaschine generierten Messergebnisses auch von dem Dampfgarer 3 und dem Kaffeevollautomaten 4 genutzt werden. Somit könnte im vorliegenden Beispielsfall der bereits in der Geschirrspülmaschine 1 vorgesehene Härtegradsensor eine gleichartige Sensoreinrichtung in den drei weiteren Geräten überflüssig machen. Selbst wenn dennoch alle Geräte über einen Sensor 13, 23, 33, 43 zur Erfassung des Härtegrades des verwendeten Frischwassers verfügen würden, könnte durch die Übernahme des bereits vom Sensor 13 der Geschirrspülmaschine 1 gemessenen Wertes dem Benutzer zumindest der oft als lästig empfundene Einstellvorgang an den anderen Geräten erspart bleiben.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel stehen die einzelnen Haushaltgeräte 1, 2, 3, 4 mit der Netzwerk-Steuereinrichtung 6 in Verbindung, wodurch weitere Steuerungsvarianten realisiert werden können. Bei dieser Ausführungsform kann die Netzwerk-Steuereinrichtung 6 so ausgebildet und eingerichtet werden, dass diese externe Steuereinrichtung den Datentransfer und den Datenaustausch mit und zwischen den einzelnen Geräten quasi gezielt steuert und koordiniert.
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In dieser Netzwerk-Steuereinrichtung 6 könnte eine Gesamtübersicht aller in den Geräten vorhandenen Sensoren und Aktoren abgelegt sein, die gleichartige und auch in anderen Geräten nutzbare Dateninformationen erzeugen. Weiterhin könnten darin alle gleichartigen Einstelloptionen mit den dazu zur Verwendung in Frage kommenden Geräten aufgeführt werden. Damit könnte die steuerungstechnische Intelligenz des Systems im Hinblick auf eine automatische Übertragung von Sensordaten und Einstelloptionen im Sinne der Verbesserung des Bedienungskomforts erheblich gesteigert werden.
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Die vorbeschriebene Ausführungsform macht bereits deutlich, welch Einsparpotenzial im Bauteileaufwand und Bedienungserleichterungen für den Benutzer durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Steuerungssystems realisiert werden kann.
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In gleicher Weise lassen sich natürlich auch zahlreiche weitere Ausbildungsformen verwirklichen, bei denen eine geräteübergreifende Nutzung von allen betriebsrelevanten Daten in sinnvoller Weise in einem ausgewählten Geräteverbund erfolgen kann. Dabei sind als betriebsrelevant nicht nur die von den Sensoreinrichtungen der Geräte generierten Dateninformationen zu verstehen, sondern es können in dem Verbundsystem auch aus einer externen, vertrauenswürdigen Quelle stammende Daten ausgetauscht und übertragen werden, durch die der Grad der Bauteile- und Informationsredundanz reduziert werden kann.
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Für den Datentransfer bzw. für die Datenübertragung der betriebsrelevanten Daten und Messergebnisse innerhalb des Geräteverbundes können ebenfalls verschiedene, an sich bekannte datentechnische Übertragungssysteme eingesetzt werden. In einer einfachen Ausgestaltung könnten alle Geräte, deren betriebsrelevante Daten von einem anderen Gerät genutzt werden können, mit einem Sendemodul und die diese Datennachricht nutzenden Geräte könnten mit einem Empfangsmodul ausgerüstet werden. Das Sendemodul und das Empfangsmodul müssten dabei signaltechnisch derart aufeinander abgestimmt werden, dass das Sendemodul dazu eingerichtet ist, die Datennachricht in einer für ein weiteres Haushaltgerät erkennbaren und auswertbaren Signalform zu senden, während das Empfangsmodul dazu eingerichtet ist, die gesendete Datennachricht erkennen zu können.
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In der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sind alle Geräte mit einem Sendemodul 14, 24, 34, 44 und einem Empfangsmodul 15, 25, 35, 45 ausgestattet, so dass der nutzbare Datentransfer unter den Geräten in beiden Richtungen erfolgen kann. Wäre beispielsweise in dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel der Kaffeevollautomat 4 zuerst in Betrieb genommen worden, so könnte davon dann die Geschirrspülmaschine 1 profitieren, indem der vom Kaffeevollautomaten 4 bereits gemessene Wert der zu berücksichtigenden Wasserhärte in das Steuerungssystem der Geschirrspülmaschine 1 übertragen werden könnte.
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Für den Datentransfer könnte auch ein geschütztes System gebildet werden, in dem z. B. die vom Ausgangs-Haushaltgerät in Verbindung mit ihrer Steuereinrichtung und dem Sendemodul gesendete Datennachricht eine Authentifizierungsinformation enthält, die von dem Empfangsmodul des Ziel-Haushaltgerätes in Verbindung mit dessen Steuereinrichtung erkennbar und auswertbar ist. Damit könnte der Hersteller ein nur für seine Gerätefamilie abgestimmtes System installieren oder aber auch fremde Hausgeräte nach einer Authentifizierungs- und Vertrauenswürdigkeitsprüfung für die Beteiligung zulassen.
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Denkbar wäre sogar, dass artfremde Geräte mit ihren auch für Haushaltgeräte nutzbaren Sensoreinrichtungen in das System eingebunden werden könnten. So können beispielsweise in einem Haushalt Wetterstationen vorhanden sein, die die klimatischen Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftdruck und Feuchtigkeit messen und anzeigen. Diese Werte sind oft auch für einige Haushaltgeräte relevant, so dass sie je nach Bedarf übernommen werden können.
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Die Netzwerk-Steuereinrichtung kann weiterhin derart konfiguriert und eingerichtet sein, dass eine Verbindung mit dem im Haushalt vorhandenen Internetzugang hergestellt werden kann. Damit können vertrauenswürdige Daten und Informationen je nach Bedarf und Relevanz an jedem Ort der Welt abgefragt und in die Steuerung des Gerätes eingebunden werden.
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Für den Datentransfer und die Datenübertragung zwischen den Geräten können die einschlägig bekannten, drahtlosen Nahbereichskommunikationssysteme, wie beispielsweise Bluetooth, LAN, WLAN, NFC, Wifi, ZigBee eingesetzt werden. Außerdem ist es natürlich auch möglich, Homesysteme zu nutzen, bei denen die Daten über ein Gateway in ein Bussystem eingekoppelt werden, über das zahlreiche im Haushalt verwendete Geräte gesteuert werden können.
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Die für die geräteübergreifende Nutzung in Frage kommenden Dateninformationen können in verschiedene Themengruppen unterteilt und eingruppiert werden. Deren Inhalt kann sich beispielsweise auf die Themenfelder „Sicherheit, Produkteigenschaften, Kundeninformationen, Performanceverbesserung der Geräte, Abgleich der Geräte untereinander, Komfort für den Kunden, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Datenerhebung der Geräte durch den Hersteller“ beziehen.
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Dabei könnten zum Beispiel konkrete, den Themengruppen zugeordnete Anwendungsfälle mit folgende Inhalten gebildet werden:
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Die Stromversorgung der Geräte könnte in zweckmäßiger Weise überwacht werden. Beispielsweise könnte die Stabilität der Netzspannung und der Frequenz dahingehend ständig erfasst werden, ob diese Basiswerte im zwingend vorgegeben Bereich liegen, so dass Schäden an den Geräten oder Risiken vermieden werden können. Weiterhin könnte überprüft werden, ob es zu einer Überlastung des Stromnetzes bei gleichzeitigem Einschalten mehrerer Geräte kommen kann.
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Ein anderes Thema kann in der Überwachung und Analyse der Verhältnisse der Geräte am Aufstellort bestehen, da z. Beisp. die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, der Luftdruck, etc. am Verwendungsort für einige Geräte von besonderer Bedeutung sind. Bei extremen Klimabedingungen können sich jedenfalls durch eine übermäßige Erhitzung erhebliche Probleme im ordnungsgemäßen Betrieb der Geräte ergeben. Im Falle der Über- oder Unterschreitung gewisser Grenzwerte könnte dadurch ein bewusstes Abschalten der Geräte oder eine Leistungsdrosselung eingeleitet werden.
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Weiterhin kann auch geräteübergreifend abgestimmt werden, welche Daten in den einzelnen Geräten oder in einem Backlog (Server) gespeichert werden. Hier könnte eine optimale Zuordnung stattfinden, um auch hier den größtmöglichen Nutzen für den Kundendienst bzw. für die Reklamationsbearbeitung zu generieren.
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Ferner kann der Kunde durch die Geräte bei potenziellen Sicherheitsrisiken gewarnt werden. Dies kann durch eine Anzeige am Gerät selbst oder durch die Benachrichtigung beispielsweise auf einem Smartphone erfolgen.
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Das Gerät kann auch darauf eingestellt werden, wenn ein ungewöhnlich schneller Temperaturanstieg stattfinden kann. Ein Dampfgarer ermittelt z. Beisp. für sich die Höhenlage des Aufstellortes. Diese Information kann an sämtliche Haushaltsgeräte mit Wasseraufheizung, z.B. an den Kaffeeautomaten, die Geschirrspülmaschine oder der Waschmaschine, zur Verfügung gestellt werden, um das Aufheizverhalten des Wassers situativ anpassen zu können.
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Wenn bei einer Waschmaschine beispielsweise eine Sensoreinrichtung zur Kalkerkennung vorhanden ist, kann automatisch eine Einstellung sämtliche Geräte auf den ermittelten Wert durchgeführt werden, bei denen das Verkalkungsproblem eine Rolle spielt. Falls der Kunde bei Gefahr von Verkalkung unbewusst einen falschen Wert einstellt, gibt das Gerät eine Korrekturhinweis. Falls der Kunde bewusst irgend einen für den Betrieb der Geräte falschen Wert einstellt, kann sich das Gerät von selbst in den optimalen Zustand einstellen.
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Für das erfindungsgemäße System sind über das zuvor beschriebene hinaus noch zahlreiche und naheliegende Verwendungs- und Anwendungsmöglichkeiten denkbar, ohne dass hier auf alle Möglichkeiten erschöpfend und abschließend eingegangen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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1. |
Geschirrspülmaschine |
|
11 |
Bedien-/Eingabevorrichtung |
|
12 |
Steuereinrichtung |
|
13 |
Sensor |
|
14 |
Sende-/Empfangsmodul |
2. |
Waschmaschine |
|
21 |
Bedien-/Eingabevorrichtung |
|
22 |
Steuereinrichtung |
|
23 |
Sensor |
|
24 |
Sende-/Empfangsmodul |
3. |
Dampfgarer |
|
31 |
Bedien-/Eingabevorrichtung |
|
32 |
Steuereinrichtung |
|
33 |
Sensor |
|
34 |
Sende-/Empfangsmodul |
4. |
Kaffeevollautomat |
|
41 |
Bedien-/Eingabevorrichtung |
|
42 |
Steuereinrichtung |
|
43 |
Sensor |
|
44 |
Sende-/Empfangsmodul |
5. |
Datenübertragungseinrichtung |
6. |
Netzwerk-Steuereinrichtung |
7. |
Mobiles Endgerät |
8. |
Internetzugang |