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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Funktionsteil, wie eine Antenne einer Reifendruckkontrolleinrichtung.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2007 009 154 A1 ist eine Halterung für eine Transpondereinheit einer Reifendruck-Kontrolleinrichtung bekannt, wobei die Halterung die Transpondereinheit U-förmig umgreift und zumindest ein Rastelement aufweist, welches bei in der Halterung angebrachter Transpondereinheit mit dieser verrastet und die Transpondereinheit in der Halterung fixiert. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2008 014 502 A1 ist eine Befestigungseinrichtung für ein Antennenelement eines Reifendruckkontrollsystems bekannt, wobei das Antennenelement in einem Halter mittels Rasteinrichtungen befestigt ist, wobei der Halter eine das Antennenelement aufnehmende Konsole mit den Rasteinrichtungen umfasst und die Konsole zu beiden Längsseiten quer wegragende Haltelaschen aufweist, die beidseitig auf nebeneinander liegenden fahrzeugseitigen Rohren oder Elementen mit rundem Querschnitt am Fahrzeug oder am Unterboden des Fahrzeugs klemmend aufclipsbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Anbringung eines Kraftfahrzeug-Funktionsteils, wie einer Antenne einer Reifendruckkontrolleinrichtung, in einem Kraftfahrzeug zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einer Haltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Funktionsteil, wie eine Antenne einer Reifendruckkontrolleinrichtung dadurch gelöst, dass die Halterung ein Befestigungsteil, das zur Befestigung der Halterung an einer Tragstruktur dient, und ein Schwenkteil umfasst, das um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Befestigungsteil angebracht ist und zur Aufnahme des Kraftfahrzeugsfunktionsteils dient. Die zweiteilige Ausführung der Haltevorrichtung mit der schwenkbaren Anbringung des Kraftfahrzeug-Funktionsteils beziehungsweise der Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung liefert den Vorteil, dass Einstellarbeiten an dem Kraftfahrzeug ermöglicht werden, ohne dass das Kraftfahrzeug-Funktionsteil beziehungsweise die Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung abmontiert werden muss. Die Einstellarbeiten umfassen insbesondere Einstellarbeiten an Verschraubungen der Spureinstellung von Kraftfahrzeugen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil zwischen einer Betriebsstellung und einer Raumfreigabestellung schwenkbar ist. In der Betriebsstellung des Schwenkteils kann die Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung Signale von Radelektronikeinrichtungen empfangen, die in Fahrzeugrädern untergebracht sind. Allerdings werden Einstellarbeiten an dem Kraftfahrzeug erschwert oder verhindert, wenn sich das Schwenkteil in seiner Betriebsstellung befindet. In der Raumfreigabestellung wird der für die Einstellarbeiten benötigte Raum freigegeben. Somit können die Einstellarbeiten ausgeführt werden, ohne dass die Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung abmontiert werden muss.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil um etwa 60 bis 120 Grad zwischen der Betriebsstellung und der Raumfreigabestellung schwenkbar ist. In der Betriebsstellung ist das Schwenkteil vorzugsweise im Wesentlichen waagerecht angeordnet. In der Raumfreigabestellung ist das Schwenkteil mit der Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung vorzugsweise nach unten verschwenkt. Das hat sich bei der Durchführung der Einstellarbeiten als vorteilhaft erwiesen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil relativ zu dem Befestigungsteil translatorisch in Richtung der Schwenkachse bewegbar ist, um eine Schubladenfunktion darzustellen. Die Schubladenfunktion ist besonders vorteilhaft zusätzlich zu einer Scharnierfunktion vorgesehen. Dadurch wird die Handhabung der Haltevorrichtung vereinfacht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil relativ zu dem Befestigungsteil translatorisch in Richtung der Schwenkachse zwischen einer Verriegelungsposition, in welcher eine Scharnierfunktion blockiert ist, und einer Schwenkposition hin und her bewegbar ist, in welcher die Scharnierfunktion freigegeben ist. In der Verriegelungsposition nimmt das Schwenkteil mit der Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung seine Betriebsstellung ein. In der Schwenkposition kann das Schwenkteil aus der Betriebsstellung in seine Raumfreigabestellung verschwenkt werden. Dadurch wird die Handhabung der Haltevorrichtung weiter vereinfacht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil in der Verriegelungsposition einrastet und/oder in die Verriegelungsposition vorgespannt ist. Durch Aufbringen einer geeigneten ersten Druckkraft ist das Schwenkteil aus der Verriegelungsposition translatorisch in die Schwenkposition bewegbar und dann verschwenkbar. Durch Aufbringen einer geeigneten zweiten Druckkraft ist das Schwenkteil translatorisch aus seiner Schwenkposition in seine Verriegelungsposition bewegbar. Die erste und die zweite Druckkraft wirken in entgegengesetzten Richtungen und können besonders vorteilhaft mit der Hand, ohne Werkzeug, aufgebracht werden. Die zweite Druckkraft kann vorteilhaft von einer vorgespannten Feder bereitgestellt werden, durch welche das Schwenkteil in seine Verriegelungsposition vorgespannt ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil eine Clipsaufnahme und/oder Rastaufnahme für das Kraftfahrzeug-Funktionsteil aufweist. Dadurch wird die Montage des Kraftfahrzeug- Funktionsteils vereinfacht. Dabei kann das Schwenkteil mit der Clipsaufnahme und/oder Rastaufnahme so ausgeführt sein, dass die Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung nur dann an dem Schwenkteil montiert werden kann, wenn sich das Schwenkteil in seiner Raumfreigabestellung befindet. Die Montage der Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung kann aber auch nur dann möglich sein, wenn sich das Schwenkteil in seiner Raumfreigabestellung befindet. Das Schwenkteil kann aber auch so ausgeführt sein, dass eine Montage der Antenne der Reifendruckkontrolleinrichtung an dem Schwenkteil in beiden Stellungen des Schwenkteils und/oder in beliebigen Zwischenstellungen des Schwenkteils möglich ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil mehrere Greifarme umfasst, welche die Tragstruktur teilweise umgreifen. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine stabile Befestigung des Befestigungsteils an der Tragstruktur ermöglicht. Zur Befestigung des Befestigungsteils an der Tragstruktur werden vorzugsweise zusätzlich Befestigungselemente verwendet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung in einer Betriebsstellung eines Schwenkteils und
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2 die Haltevorrichtung aus 1 in einer Raumfreigabestellung des Schwenkteils.
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In den 1 und 2 ist eine Haltevorrichtung 1 in einer Betriebsstellung und einer Raumfreigabestellung perspektivisch dargestellt. Die Haltevorrichtung 1 dient zur Befestigung einer Antenne 4 einer Reifendruckkontrolleinrichtung.
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Die (nicht dargestellte) Reifendruckkontrolleinrichtung umfasst beispielsweise Radelektroniken, die wiederum zum Beispiel jeweils einen Drucksensor und/oder einen Temperatursensor umfassen. Die Radelektroniken sind in den einzelnen Fahrzeugreifen angeordnet. Die Radelektroniken kommunizieren drahtlos mit der Antenne, die eine Transpondereinheit umfassen kann.
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Die Antenne 4 ist in einem Kraftfahrzeug im Bereich des Fahrzeugbodens so angeordnet, dass jede Radelektronik jedes Rades über einen Raddrehbereich von 360 Grad von der Antenne 4 mit einer Empfangsausbeute von möglichst hundert Prozent empfangen wird.
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Daher kann es erforderlich sein, dass Einbauplätze für die Antenne 4 gewählt werden müssen, die in der Produktion beziehungsweise in einem Produktionsablauf hinderlich sind. So kann es zum Beispiel nötig sein, dass die Antenne 4 bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen zeitaufwendig demontiert werden muss, um Einstellarbeiten an einer Achse des Kraftfahrzeugs durchführen zu können.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist die erfindungsgemäße Haltevorrichtung zweiteilig ausgeführt. Besonders vorteilhaft ist in der Haltevorrichtung 1 eine Schiebe- mit einer Scharnierfunktion kombiniert.
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Die Haltevorrichtung 1 umfasst ein Befestigungsteil 6, das an einer Tragstruktur 8 des Kraftfahrzeugs befestigt ist. Bei der in den 1 und 2 dargestellten Tragstruktur 8 handelt es sich um eine Hinterachse 10 oder um eine rohrartige Struktur im Bereich der Hinterachse des Kraftfahrzeugs.
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Das Befestigungsteil 6 ist vorteilhaft als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt und mit Hilfe von vier Greifarmen 11 bis 14 an der Hinterachse 10 befestigt. Die Greifarme 11 bis 14 sind einstückig mit dem Befestigungsteil 6 verbunden und umgreifen die Hinterachse 10 teilweise. Zur Fixierung des Befestigungsteils 6 an der Hinterachse 10 dienen zwei Befestigungselemente 16, 17, die durch die Greifarme 11 und 14 hindurch in die Hinterachse 10 eingesteckt sind.
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Die Haltevorrichtung 1 umfasst des Weiteren ein Schwenkteil 20, das vorteilhaft ebenfalls als Spritzgussteil aus Kunststoff hergestellt ist. Das Schwenkteil 20 ist um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Befestigungsteil 6 angebracht.
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Durch die schwenkbare Anbringung wird auf einfache Art und Weise ein Verschwenken des Schwenkteils 20 zwischen einer Betriebsstellung, die in 1 dargestellt ist, und einer Raumfreigabestellung, die in 2 dargestellt ist, ermöglicht. In der Betriebsstellung kann die an dem Schwenkteil 20 befestigte Antenne 4 ihre gewünschte Funktion ausüben. In der Raumfreigabestellung ist das Schwenkteil 20 mit der Antenne 4 so um die Schwenkachse verschwenkt, dass Einstellarbeiten im Bereich der Hinterachse ungehindert durchgeführt werden können.
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In der in 1 dargestellten Betriebsstellung ist das Schwenkteil 20 vorzugsweise im Wesentlichen waagerecht angeordnet, das heißt in einer Ebene, die von einer x-Achse und einer y-Achse des Kraftfahrzeugs aufgespannt wird. In der Raumfreigabestellung ist das Schwenkteil 20 mit der Antenne 4, wie man in 2 sieht, vorzugsweise nach unten abgehängt.
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Das Schwenkteil 20 umfasst eine Clipsaufnahme für die Antenne 4. Bei der Montage der Antenne 4 wird ein Ende der Antenne 4 durch eine Ausnehmung 22 des Schwenkteils 20 hindurch gesteckt. Das andere Ende der Antenne 4 wird in einer weiteren Ausnehmung 24 des Schwenkteils 20 verrastet. Zu diesem Zweck ist an dem anderen Ende der Antenne 4 ein Schnapphaken 26 ausgebildet, der in die Ausnehmung 24 des Schwenkteils 20 einrastet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Schwenkteil 20 über eine Schubladenfunktion sozusagen aus dem Befestigungsteil 6 herausgezogen werden, um ein Verschwenken aus der in 1 dargestellten Betriebsstellung in die in 2 dargestellte Raumfreigabestellung zu ermöglichen.
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Zur Darstellung der Schubladenfunktion ist das Schwenkteil 20 translatorisch in Richtung der Schwenkachse bewegbar, die parallel zu der Hinterachse 10 verläuft. Dabei ist das Schwenkteil 20 relativ zu dem Befestigungsteil 6 translatorisch in Richtung der Schwenkachse zwischen einer Verriegelungsposition und einer Schwenkposition bewegbar.
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In der Verriegelungsposition ist ein Verschwenken des Schwenkteils 20 nicht möglich. Das Schwenkteil 20 ist in der Verriegelungsposition verrastbar, um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Antenne 4 in der Betriebsstellung zu ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann das Schwenkteil durch eine geeignete Federeinrichtung in die Verriegelungsposition vorgespannt sein.
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Zur Freigabe der Schwenkbewegung wird das Schwenkteil 20 aus seiner Verriegelungsposition translatorisch in einer ersten Richtung der Schwenkachse in seine Schwenkposition verschoben. In der Schwenkposition ist die Schwenkbewegung des Schwenkteils 20 um seine Schwenkachse freigegeben. Das Schwenkteil 20 mit der Antenne 4 kann dann ungehindert nach unten abgehängt werden, um die erforderlichen Einstellarbeiten im Bereich der Hinterachse 10 auszuführen.
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Nach Fertigstellung der Einstellarbeiten kann das Schwenkteil 20 mit der Antenne 4 auf einfache Art und Weise wieder in seine Betriebsstellung verschwenkt und durch eine entsprechende translatorische Bewegung in eine der ersten entgegengesetzten Richtung der Schwenkachse in seine Verriegelungsposition gebracht und verrastet werden. Eine aufwendige Demontage der Antenne beziehungsweise der Haltevorrichtung 1 kann vollständig entfallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007009154 A1 [0002]
- DE 102008014502 A1 [0002]