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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Kindersitzes in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einem Befestigungsbügel, der an einer Tragstruktur des Kraftfahrzeugs befestigt ist.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 054 299 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen eines Kindersitzes mit mindestens einem Bügel bekannt, der mittels einer Führung an einer Rücksitzlehne verschiebbar geführt ist. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 06 780 A1 ist eine Befestigungsvorrichtung für einen Kindersitz auf einem Fahrzeugsitz mit einem Befestigungselement bekannt, das so an einem Halteelement gehaltert ist, dass es zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Parkstellung in einer im Wesentlichen senkrecht zu einem Schlitz verlaufenden Sitzlängsrichtung translatorisch verstellbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Erreichbarkeit eines Befestigungsbügels, der an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs befestigt ist und zu einer Vorrichtung zum Befestigen eines Kindersitzes in dem Kraftfahrzeug gehört, zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einer Vorrichtung zum Befestigen eines Kindersitzes in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einem Befestigungsbügel, der an einer Tragstruktur des Kraftfahrzeugs befestigt ist, durch einen Adapter gelöst, der an dem Befestigungsbügel befestigbar beziehungsweise befestigt ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst vorzugsweise zwei Befestigungsbügel mit jeweils einem Adapter. Die Vorrichtung zur Befestigung des Kindersitzes ist vorzugsweise Teil eines so genannten Isofix-Befestigungssystems. Dabei handelt es sich um ein von der internationalen Standardisierungs-Organisation (SO) definiertes Befestigungssystem, das die Handhabung von Kindersitzen vereinfacht. Durch genormte Steckverbindungen soll eine stabile Fixierung des Kindersitzes ermöglicht werden. Die Isofix-Mechanik besteht aus zwei an einem Kindersitz angebrachten Rastarmen mit Schnappverschlüssen, die Rastbügel umgreifen, die auch als Befestigungsbügel bezeichnet werden. Die Rastbügel oder Befestigungsbügel sind an der Tragstruktur zwischen Sitzlehne und Sitzfläche angebracht, im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise von hinteren Fahrzeugsitzen. Die Verwendung des Adapters beziehungsweise der Adapter liefert unter anderem den Vorteil, dass lästige Verstellarbeiten an dem Befestigungsbügel vollständig entfallen können. Der erfindungsgemäße Adapter wird vorzugsweise bei der Herstellung des Kraftfahrzeugs, insbesondere bei der Herstellung von verlängerten Fahrzeugvarianten, an einem bereits vorhandenen Befestigungsbügel angebracht. Selbstverständlich kann der erfindungsgemäße Adapter auch nachträglich, also nach der Fertigstellung des Kraftfahrzeugs, an einem vorhandenen Befestigungsbügel angebracht werden. Durch den erfindungsgemäßen Adapter kann ein vorhandener Befestigungsbügel auf einfache Art und Weise verlängert werden. Durch den erfindungsgemäßen Adapter wird darüber hinaus die Verwendung von unterschiedlichen Sitzvarianten vereinfacht.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter einen Adapterbügel umfasst. Der Adapterbügel erfüllt vorzugsweise die gleiche Funktion wie der Befestigungsbügel, nur an einer anderen Position.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapterbügel in Verlängerung des Befestigungsbügels angeordnet ist. Dadurch wird das Befestigen des Kindersitzes in dem Kraftfahrzeug vereinfacht, ohne dass lästige Verstellarbeiten an dem Befestigungsbügel erforderlich sind.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter wiederholt zerstörungsfrei trennbar an dem Befestigungsbügel befestigt ist. Die Befestigung des Adapters an dem Befestigungsbügel erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von Formschlusselementen. Durch Formschlusselemente kann auf einfache Art und Weise eine stabile Anbringung des Adapters an dem Befestigungsbügel sichergestellt werden. Der Adapter wird zusätzlich, vorzugsweise mit Hilfe einer Schraubverbindung, an dem Befestigungsbügel fixiert.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter ein Adapterunterteil mit einem erhöhten Bereich umfasst, dessen Kontur an den Befestigungsbügel angepasst ist. Das Adapterunterteil ist vorzugsweise so gestaltet, dass der erhöhte oder erhabene Bereich von dem Befestigungsbügel umgriffen wird. Dadurch wird auf einfache Art und Weise ein stabiler Formschluss zwischen dem Adapterunterteil und dem Befestigungsbügel ermöglicht. Der Adapterbügel ist vorzugsweise an dem Adapterunterteil befestigt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter ein Adapteroberteil mit einem Anpressbereich umfasst, der an dem erhöhten Bereich des Adapterunterteils zur Anlage kommt. Dabei wird der Befestigungsbügel zwischen dem Adapterunterteil und dem Adapteroberteil eingeklemmt, um den Adapterbügel fest und nicht verstellbar an dem Befestigungsbügel anzubringen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anpressbereich des Adapteroberteils von einer Umrandung eingefasst ist, deren Gestalt an den Befestigungsbügel angepasst ist. Das Adapteroberteil und das Adapterunterteil begrenzen vorzugsweise einen im Wesentlichen komplementär zu dem Befestigungsbügel gestalteten Aufnahmeraum für den Befestigungsbügel. Dadurch wird die stabile Anbringung des Adapters an dem Befestigungsbügel vereinfacht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterunterteil ein Einschraubgewinde für eine Befestigungsschraube aufweist, mit der das Adapteroberteil an dem Adapterunterteil befestigbar ist. Mit Hilfe der Befestigungsschraube kann das Adapteroberteil so an dem Adapterunterteil befestigt werden, dass der Adapter stabil an dem Befestigungsbügel befestigt wird.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Adapter für eine vorab beschriebene Vorrichtung. Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch ein separat handelbares Adapteroberteil beziehungsweise Adapterunterteil.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Vorrichtung und mit einer Tragstruktur, an der mindestens ein vorab beschriebener Adapter befestigt ist. Der Adapter ermöglicht es auf einfache Art und Weise, den vorhandenen Befestigungsbügel für unterschiedliche Sitzvarianten zu nutzen, zum Beispiel für einen Basissitz, einen Liegesitz und/oder einen Schleppsitz et cetera.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Befestigungsbügels und zweier Einzelteile eines erfindungsgemäßen Adapters;
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2 eine perspektivische Darstellung der zusammengebauten Einzelteile aus 1 und
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3 eine perspektivische Darstellung eines in einem Kraftfahrzeug befestigten Adapters.
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In den 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer Adapter 3 in verschiedenen Ansichten und Zuständen dargestellt. Der Adapter 3 wird an einem Befestigungsbügel 1 befestigt, um die Erreichbarkeit des ansonsten in einem Kraftfahrzeug nicht oder nur schwer zu erreichenden Befestigungsbügels 1 zu verbessern.
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Bei dem Befestigungsbügel 1 handelt es sich um einen so genannten Isofix-Bügel eines Isofix-Befestigungssystems für Kindersitze. Isofix bezeichnet einen weltweiten Standard für die Befestigung von Kindersitzen.
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Das bekannte System ermöglicht es, den Kindersitz möglichst mit einem Handgriff in das Fahrzeug einzubauen. Zu diesem Zweck muss der Befestigungsbügel in dem Kraftfahrzeug mit dem Kindersitz einfach erreichbar sein.
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Die Erreichbarkeit des Befestigungsbügels 1 in dem Kraftfahrzeug wird durch den Adapter 3 vereinfacht, insbesondere bei unterschiedlichen Sitzvarianten.
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Der Adapter 3 umfasst ein Adapterunterteil 4 und ein Adapteroberteil 5. Das Adapteroberteil 5 umfasst einen im Wesentlichen rechteckigen Anpressbereich 6 mit einem zentralen Durchgangsloch 7.
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Ein Adapterbügel 8 ist fest mit dem Adapterunterteil 4 verbunden. Der Adapterbügel 8 hat im Wesentlichen die gleiche Gestalt wie der Befestigungsbügel 1. Das Adapterunterteil 4 umfasst eine Adaptergrundplatte 10, an welcher der Adapterbügel 8 befestigt ist.
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Die Adaptergrundplatte 10 umfasst einen erhöhten oder erhabenen Bereich 12, dessen Gestalt an die Gestalt des Befestigungsbügels 1 angepasst ist. Der erhabene Bereich 12 begrenzt einen U-förmigen Aufnahmebereich 15 für den Befestigungsbügel 1.
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In 2 sieht man, wie der Adapter 3 an dem Befestigungsbügel 1 befestigt wird. Das Adapterunterteil 4 wird so von unten an dem Befestigungsbügel 1 angebracht, dass der Befestigungsbügel 1 den erhabenen Bereich 12 formschlüssig umgreift. Daraufhin wird das Adapteroberteil 5 mit seinem Anpressbereich 6 auf dem erhabenen Bereich 12 des Adapterunterteils 4 angeordnet und mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Befestigungsschraube fixiert.
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Die Befestigungsschraube wird durch das zentrale Durchgangsloch 7 in eine Gewindebohrung eingeschraubt, die unterhalb des Durchgangslochs 7 in dem Adapterunterteil 4 vorgesehen ist. Das Einschraubgewinde für die Befestigungsschraube kann zum Beispiel durch eine Mutter dargestellt werden, die unten an dem Adapterunterteil 4 befestigt ist.
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In 3 ist ein Befestigungsbügel 1 dargestellt, der an einer Tragstruktur 20 eines Kraftfahrzeugs befestigt ist. Ein Adapter 3, wie er in den 1 und 2 dargestellt ist, ist so an dem Befestigungsbügel 1 befestigt, dass der Adapterbügel 8 den Befestigungsbügel 1 sozusagen verlängert. Die Verlängerung ist in 2 durch einen Doppelpfeil 24 angedeutet. Mit dem Adapter 3 kann zum Beispiel auf einfache Art und Weise eine Verlängerung des Befestigungsbügels um 40 Millimeter erreicht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005054299 A1 [0002]
- DE 10206780 A1 [0002]