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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Außenbeplankungselement eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Halteelement zum Festlegen des Außenbeplankungselements an einem Elementträger des Kraftfahrzeugs. Weitere Aspekte der Erfindung betreffen ein Kraftfahrzeug mit einer Haltevorrichtung sowie ein Verfahren zum Betätigen einer Haltevorrichtung.
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Das Festlegen derartiger Außenbeplankungselemente, zu welchen beispielsweise Türbeplankungen, Kotflügel, Dachaußenbeplankungen, Motorhaubenbeplankungen oder Seitenwandbeplankungen zählen, um nur einige zu nennen, kann beispielweise mittels konventioneller Schraubverbindungen erfolgen, wie dies bereits aus dem Stand der Technik als bekannt zu entnehmen ist.
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Aus der
DE 94 11 104 U1 ist ein Entriegelungswerkzeug zum Öffnen der Verriegelung einer, einen von außen eingreifenden Profilstift eines Karosserieverblendteils haltenden Karosserieklammer bekannt. Bei einer axialen Bewegung des Entriegelungswerkzeugs werden jeweilige Vorsprünge des Entriegelungswerkzeugs unter seitlicher Umfassung des Profilstiftes in einen Schacht der Karosserieklammer gedrückt. Dabei drücken die Vorsprünge jeweilige Rippen der Karosserieklammer auseinander, sodass die Verriegelung freigegeben wird.
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Um ein besonders leichtes Austauschen von Außenhautelementen zu ermöglichen, ist aus der
DE 10 2005 022 468 A1 eine Karosserie für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei welcher ein Montageträger mittels Schrauben oder Clipsverbindungen mit einer Tragstruktur verbunden ist. An dem Montageträger ist ein zapfenförmiges Bauteil vorgesehen, welches mit einem korrespondierend ausgebildeten Aufnahmeprofil fest mit einem austauschbaren Außenhautelement verbunden ist.
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Die Druckschrift
DE 39 23 444 C2 beschreibt eine Anordnung zur Befestigung eines flächigen Kunststoffteils an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs. Dabei wird das als Verkleidungsteil ausgebildete Kunststoffteil durch ein einstückiges, mittels Schnappverbindung vormontierbares Verbindungselement mit der Karosserie verbunden.
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Aus der
DE 10 2005 054 965 A1 ist ein Fahrzeugaußenseiten-Verkleidungsbauteil für eine Kraftfahrzeugkarosserie bekannt. Das Verkleidungsbauteil kann dabei über eine Schraubverbindung oder über Rastmittel, beispielsweise in Form eines Einclipsens, verbunden werden.
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Aus der Druckschrift
EP 0 721 861 B1 ist eine Karosserieverkleidung bekannt, bei welcher eine Türbeplankung unter einem Winkel in eine Profilschiene eingesteckt wird. Die Profilschiene ist mit einer Tragstruktur verbunden und dadurch an einem Kraftfahrzeug gehalten.
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Die
DE 195 00 361 A1 zeigt eine Karosserie für einen Personenkraftwagen mit lösbar verbundenen Verkleidungsteilen ohne Tragfunktion, wobei die Verkleidungsteile in einem unteren Bereich einer Fachwerkkonstruktion der Karosserie gemeinsam mit jeweiligen unteren Partien von Türen, einer Heckklappe und einem Bugmodul eine Karosserieform bestimmen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welche ein besonders sicheres und zuverlässiges Halten, sowie ein aufwandsarmes und zumindest weitgehend beschädigungsfreies Lösen eines Außenbeplankungselements ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung geht von einer Haltevorrichtung für ein Außenbeplankungselement eines Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Halteelement zum Festlegen des Außenbeplankungselements an einem Elementträger des Kraftfahrzeugs, aus. Der Elementträger kann dabei beispielsweise ein Karosserie- bzw. Rahmenteil sein, an welchem das Außenbeplankungselement festlegbar ist.
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Zudem ist wenigstens ein Verstellelement zum Verformen wenigstens eines Verformungsbereichs des Halteelements zumindest von einer Haltestellung, in welcher das Außenbeplankungselement mittels des Verformungsbereichs an dem Elementträger festgelegt ist, in eine Freigabestellung, in welcher der Verformungsbereich ein Lösen des Außenbeplankungselements von dem Elementträger freigibt, vorgesehen. Dies ist von Vorteil, da das Verformen des Verformungsbereichs mittels des Verstellelements besonders gezielt und definiert erfolgen kann und dadurch im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten, konventionellen Clipverbindungen – ein zumindest weitgehend verkantungsfreies und damit beschädigungsfreies Lösen des Außenbeplankungselements ermöglicht ist. Anders als bei aus dem Stand der Technik bekannten Clipverbindungen, bei welchen üblicherweise durch Aufbringen einer Zugkraft ein schlagartiges und unkontrolliertes Entrasten der Clipverbindung erfolgt, wird gemäß der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung der Verformungsbereich des Halteelements mittels des Verstellelements verformt. Das Verstellelement kann zumindest in der Freigabestellung eine Stellkraft auf den Verformungsbereich des Halteelements ausüben. Durch die Stellkraft kann der Verformungsbereich in der Freigabestellung im Vergleich zur Haltestellung beispielsweise aufgeweitet sein, wodurch ein ruckfreies Lösen des Außenbeplankungselements möglich ist. Der Verformungsbereich kann einem Elementende des Halteelements entsprechen. Des Weiteren kann das Halteelement beispielsweise als sogenannter Spreizpin ausgebildet sein. Das Verstellelement kann zum Verformen des Verformungsbereichs beispielsweise einer Relativverschiebung zu dem Halteelement unterzogen werden, wobei das Verstellelement beispielsweise in einer Einführrichtung in eine Aufnahmeöffnung des Halteelements eingeführt werden kann. Vorzugsweise erfolgt bei dem Verformen ein sogenanntes elastisches Verformen, sodass ein mehrmaliges beschädigungsfreies und ruckfreies Lösen bzw. Festlegen des Außenbeplankungselements mittels des Halteelements möglich ist. Unter der Möglichkeit des „ruckfreien Lösens” ist zu verstehen, dass das Außenbeplankungselement in der Freiagabestellung des Verformungsbereichs vorzugsweise kraftlos und damit ohne Aufwenden etwaiger Zugkraft von dem Elementträger lösbar sein kann. In der Freigabestellung kann dementsprechend das Halteelement an dessen Verformungsbereich kraftschlussfrei mit dem Außenbeplankungselement oder mit dem Elementträger verbunden sein. Bei dieser kraftschlussfreien Verbindung kann dementsprechend beispielsweise lediglich ein Formschluss zwischen dem Verformungsbereich und dem Außenbeplankungselement oder dem Elementträger vorliegen, sodass beispielsweise das Außenbeplankungselement lediglich an dem Verformungsbereich eingehakt sein kann. Dies ermöglicht ein besonders verkantungs- und verformungsfreies Lösen, da beispielsweise keinerlei Zugkräfte aufgewendet werden müssen, um das Außenbeplankungselement von dem Elementträger zu lösen. Das Außenbeplankungselement kann somit in der Freigabestellung und damit in einem von dem Elementträger gelösten Zustand werkzeuglos ablösbar sein. Durch ein etwaiges Einhängen (Formschluss) ergibt sich eine besonders einfache Verliersicherung, durch welche vermieden werden kann, dass das Außenbeplankungselement bei dessen Austausch unbeabsichtigt herunterfallen kann. Dies stellt einen Vorteil gegenüber konventionellen Schraubverbindungen dar. Das Halteelement kann an dem Verformungsbereich beispielsweise eines oder mehrere Rastelement aufweisen. Diese Rastelemente können beispielsweise als Rastnasen ausgebildet sein. Die Rastelemente können in der Freigabestellung beispielsweise bereichsweise aufgeweitet sein, sodass eine kraftlose Lösbarkeit des Außenbeplankungselements möglich sein kann.
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Gemäß der Erfindung ist ein Sicherungselement vorgesehen, mittels welchem das Verformen des Verformungsbereichs unabhängig von dem Verstellelement blockierbar ist. Dies ist von Vorteil, da das Sicherungselement somit einen besonders zuverlässigen Diebstahlschutz ermöglicht, durch welches auch ein Lösen des Außenbeplankungselements auch dann unterbunden werden kann, wenn der Verformungsbereich in der Freigabestellung sein sollte. Das Sicherungselement kann beispielsweise aus Richtung eines Fahrzeuginnenraums betätigbar sein, sodass ein unbefugter Zugriff auf das Sicherungselement wirksam unterbunden werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verformungsbereich als Rastbereich ausgebildet, an welchem das Halteelement zumindest in der Haltestellung mit dem Elementträger oder mit dem Außenbeplankungselement verrastbar ist. Dies ist von Vorteil, da durch die Verrastbarkeit eine besonders schnelle Montage des Außenbeplankungselements an dem Elementträger ermöglicht ist. Das Halteelement kann beispielsweise mit dem Außenbeplankungselement verbunden sein und dementsprechend gegenüber dem Elementträger verrastbar sein. Alternativ dazu kann das Halteelement auch mit dem Elementträger verbunden sein und mit dem Außenbeplankungselement verrastbar sein. Durch die Möglichkeit, das Halteelement wahlweise in einer Ausgestaltung mit dem Elementträger oder in einer anderen Ausgestaltung mit dem Außenbeplankungselement zu verbinden bzw. zu verrasten, kann auch bei einem geringen, verfügbaren Bauraum noch eine Montage bzw. Demontage (Lösen) des Außenbeplankungselements ermöglicht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Verstellelement zum Verformen des Verformungsbereichs relativ zu dem Halteelement translatorisch und zusätzlich oder alternativ rotatorisch bewegbar. Dies ist von Vorteil, da dadurch eine Bewegung des Verstellelements besonders einfach auf einen zum Verformen des Verformungsbereichs erforderlichen, verfügbaren Bauraum angepasst werden kann. Eine translatorische und rotatorische Bewegung ist beispielsweise gegeben, wenn das Verstellelement nach Art eines Bajonettverschlusses relativ zu dem Halteelement bewegbar ist. Dies ermöglicht ein Verformen und Lösen des Außenbeplankungselements bei gleichzeitigem, verliersicherem Halten des Verstellelements an dem Halteelement an einem Bajonettvorsprung. Bei einer rein translatorischen oder einer rein rotatorischen Bewegbarkeit ist zudem ein besonders platzsparendes Bewegen des Verstellelements durch einfaches Verschieben bzw. Drehen möglich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Verstellelement zum Verformen des Verformungsbereichs unter Ausbildung eines Gleitkontaktes mit dem Halteelement relativ zu diesem bewegbar. Dies ist von Vorteil, da durch Ausbildung des Gleitkontakts einerseits ein besonders schnelles relatives Bewegen und gleichzeitig ein besonders verkantungsfreies Bewegen ermöglicht ist. Vorteilhafterweise handelt es sich dabei um einen gewindefreien Gleitkontakt, sodass jeweilige, glatte Flächen aneinander abgleiten können und dementsprechend ein besonders zügiges Verformen des Verformungsbereichs erfolgen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Verstellelement wenigstens einen Fixierbereich auf, an welchem das Verstellelement an dem Halteelement fixierbar ist, um den Verformungsbereich in dessen Freigabestellung zu halten. Dies ist von Vorteil, da somit eine dauerhafte Freigabe des Lösens des Außenbeplankungselements bereitgestellt werden kann, sodass das Verstellelement beispielsweise nicht permanent durch weitere Hilfsmittel festgehalten werden muss. Dadurch kann ein Aufwand zur Montage bzw. Demontage des Außenbeplankungselements vereinfacht werden. Hierzu können das Verstellelement bzw. das Halteelement jeweilige Fixierbereiche bzw. Fixierstellen aufweisen, welche zueinander korrespondierende Konturen aufweisen können. So kann beispielsweise ein Fixierbereich an dem Verstellelement als Nut ausgebildet sein und eine Fixierstelle an dem Halteelement als dazu korrespondierende Wölbung.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Verstellelement wenigstens einen Vorsprung zum Verformen des Verformungsbereichs unter einer Relativdrehung des Verstellelements zu dem Halteelement auf. Dies ist von Vorteil, da mittels des Vorsprungs und der Verformung des Verformungsbereichs unter der Relativdrehung ein besonders platzsparendes Verformen möglich ist, wodurch das Außenbeplankungselement auch bei besonders engem Bauraumangebot besonders einfach gelöst werden kann. Dadurch ist eine maximale Verformung bereits bei einer Relativdrehung bei einem Drehwinkel von kleiner als beispielsweise 45° möglich. Der Vorsprung kann beispielsweise als Verzahnung mit in radialer Richtung des Verstellelements nach außen verlaufenden, gebogenen Verzahnungsflanken ausgebildet sein. Hierbei können auch mehrere Vorsprünge in einer Umfangsrichtung des Verstellelements vorgesehen sein, sodass der Verformungsbereich durch die Relativdrehung des Verstellelements an dessen gesamtem Außenumfang (bei der Relativdrehung) der Verformung unterzogen werden kann. Dies ermöglicht eine besonders gleichmäßige Verformung und dementsprechend eine besonders homogene und bauteilschonende Belastung des Halteelements bei dessen Verformung. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Schraubverbindungen kann hierbei das Lösen des Außenbeplankungselements durch eine reine Relativdrehung unter Vermeidung von etwaigen Translationsbewegungen herbeigeführt werden. Im Gegensatz zu Schraubverbindungen ist es dementsprechend nicht nötig, einen Einschraubweg zu berücksichtigen, bzw. für die Montage bzw. der Montage vorzuhalten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mittels des Sicherungselements zumindest auf einen Teilbereich eines Außenumfangs des Verformungsbereichs eine Sicherungskraft ausübbar, um das Verformen zumindest von der Haltestellung in die Freigabestellung zu blockieren. Dies ist von Vorteil, da ein derartiges Blockieren eine besonders einfache Ausgestaltung des Sicherungselements ermöglicht. Das Sicherungselement kann beispielsweise als Seilzug ausgebildet sein, und die Sicherungskraft kann beispielsweise durch Zuziehen einer Schlinge des Seilzugs ausübbar sein. Um die Sicherungskraft zu verringern und dementsprechend das Verformen in die Freigabestellung wiederum zu ermöglichen, kann einfach eine Seilzugspannung des Seilzugs verringert und dadurch die Schlinge gelockert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verformungsbereich des Halteelements zumindest in der Haltestellung unter Ausübung einer Vorspannkraft mit dem Elementträger oder mit dem Außenbeplankungselement in Anlage. Dies ist von Vorteil, da mittels der Vorspannkraft ein besonders spielfreies Halten des Außenbeplankungselements ermöglicht ist, wodurch ein etwaiges Klappern in Folge einer Fahrbewegung des Kraftfahrzeugs wirksam unterbunden werden kann. Durch die Ausübung der Vorspannkraft kann somit beispielsweise auf weitere Dämpfungsmittel verzichtet werden, um ein etwaiges Klappern zu unterbinden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Halteelement, an dem Verstellelement und an dem Elementträger jeweilige, zumindest in der Haltestellung miteinander fluchtende Durchführöffnungen vorgesehen, durch welche ein Stangenelement zum Bewegen des Verstellelements und Verformen des Verformungsbereichs durchführbar ist. Dies ist von Vorteil, da mittels der jeweiligen Durchführöffnungen sowie mittels des Stangenelements ein Bewegen des Verstellelements je nach Bauraumverfügbarkeit aus unterschiedlichen Richtungen ermöglicht ist. Das Stangenelement kann beispielsweise als sogenannter Zugdorn ausgebildet sein, durch welchen beispielsweise eine Zugkraft oder eine Druckkraft auf das Verstellelement ausübbar sein kann, um dieses beispielsweise translatorisch zu bewegen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann mittels des Stangenelements auch ein Drehmoment durch Erzeugen einer Relativdrehung zwischen dem Verstellelement und dem Halteelement ausübbar sein, um das Verstellelement rotatorisch zu bewegen und dadurch das Halteelement zu verformen. Der Elementträger kann dabei eine erste Durchführöffnung, das Halteelement eine zweite Durchführöffnung und das Verstellelement eine dritte Durchführöffnung aufweisen. Durch alle diese Durchführöffnungen ist vorteilhafterweise das Stangenelement aus verschiedenen, einander entgegengesetzten Durchführrichtungen durchführbar, wodurch eine Betätigung der Haltevorrichtung besonders einfach auf einen vorhandenen Bauraum angepasst werden kann. Dadurch ist ein Betätigen der Haltevorrichtung und dabei ein Verformen des Verformungsbereichs mittels des Verstellelements unabhängig davon möglich, ob das Halteelement an dem Elementträger oder an dem Außenbeplankungselement festgelegt ist. Zumindest die dritte Durchführöffnung (an dem Verstellelement) kann eine Schlitzkontur aufweisen. Ebenso kann ein Stangenende des Stangenelements eine zu der Schlitzkontur korrespondierende Kontur, beispielsweise einen quaderförmige Kontur aufweisen. Dadurch ist es möglich, das Stangenende durch die Schlitzkontur der dritten Durchführöffnung einzuführen und das Stangenelement anschließend um einen Winkel von beispielsweise 45° oder 90° durch eine Stangendrehung zu verdrehen, um dadurch einen Formschluss zwischen Stangenelement und dem Verstellelement herzustellen. Dadurch ist es auf besonders einfache Art und Weise möglich, das Stangenelement beim Tausch des Außenbeplankungselements in die entsprechenden Durchführöffnungen durchzuführen. Das Stangenelement kann auch vormontiert sein und dementsprechend dauerhaft in den Durchführöffnungen aufgenommen sein. Dadurch kann Zeit beim Austausch des Außenbeplankungselements gespart werden, zumal ein Durchführen des Stangenelements durch die Durchführöffnungen entfallen kann.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung. Bei einem derartigen Kraftfahrzeug kann in vorteilhafter Weise ein besonders sicheres und zuverlässiges Halten sowie ein aufwandsarmes und zumindest weitgehend beschädigungsfreies Lösen jeweiliger Außenbeplankungselemente des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer Haltevorrichtung für ein Außenbeplankungselement eines Kraftfahrzeugs, bei welchem das Außenbeplankungselement durch einen, in einer Haltestellung eingestellten Verformungsbereich eines Halteelements an einem Elementträger des Kraftfahrzeugs festgelegt wird und bei welchem der Verformungsbereich durch wenigstens ein Verstellelement in eine Freigabestellung, in welcher ein Lösen des Außenbeplankungselements von dem Elementträger durch den Verformungsbereich freigegeben wird, verformt wird.
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Die in Bezug auf die erfindungsgemäße Haltevorrichtung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung sowie für das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung und umgekehrt.
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Die vorstehend in Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt:
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1 eine Explosionsdarstellung mehrerer Außenbeplankungselemente sowie mehrerer Elementträger eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine Explosionsdarstellung einzelner Komponenten einer für die Erfindung beispielhaften Ausführungsform einer Haltevorrichtung;
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3 eine weitere Explosionsdarstellung der Haltevorrichtung, wobei ein Sicherungselement zum Bereitstellen eines Diebstahlschutzes vorgesehen ist;
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4a, 4b jeweilige Schnittdarstellungen der Haltevorrichtung;
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5a eine Perspektivansicht eines Halteelements der Haltevorrichtung;
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5b eine Schnittdarstellung des Halteelements gemäß einer Schnittebene E in 5a;
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6a eine Perspektivansicht auf ein Stangenelement der Haltevorrichtung; und
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6b eine Schnittdarstellung der Haltevorrichtung, wobei das Stangenelement durch mehrere Durchführöffnungen durchgeführt ist und formschlüssig mit einem Verstellelement der Haltevorrichtung in Eingriff ist.
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1 zeigt in einer Explosionsdarstellung eine Mehrzahl an jeweiligen Außenbeplankungselementen 12, welche vorliegend als Seitenwandaußenbeplankungselemente eines hier lediglich schematisch dargestellten Kraftfahrzeugs 100 ausgebildet sind. Die Außenbeplankungselemente 12 sind an jeweiligen Elementträgern 14 des Kraftfahrzeugs 100 montierbar und zerstörungsfrei lösbar. Um dies zu bewerkstelligen, sind jeweilige Halteelemente 30, sowie an den Halteelementen 30 lösbar fixierbare Beplankungsbereiche 18 vorgesehen. Einer der Beplankungsbereiche 18 ist in einer Explosionsdarstellung einer für die Erfindung beispielhaften Ausführungsform einer Haltevorrichtung 10 in 2 genauer dargestellt. Der Beplankungsbereich 18 weist vorliegend einen Pilzkopf auf und kann – wie in 2 gezeigt – beispielsweise einteilig mit dem Außenbeplankungselement 12 verbunden sein. Das Außenbeplankungselement 12 kann auch als sogenanntes „Panel” bezeichnet werden. Somit ist in 2 eine panelseitige Verbindung des Beplankungsbereichs 18 gezeigt. Je nach Bauraumverfügbarkeit kann der Beplankungsbereich 18 jedoch auch an dem Elementträger 14 festgelegt sein, wie dies beispielsweise in 4b gezeigt ist.
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Um das in 2 lediglich ausschnittsweise dargestellte Außenbeplankungselement 12 unter Vermittlung des Beplankungsbereichs 18 (Pilzkopf) an dem Halteelement 30 der Haltevorrichtung 10 zu fixieren, kann das Außenbeplankungselement 12 in einer durch einen Pfeil verdeutlichten Aufschieberichtung 13 in einen Verformungsbereich 40 des Halteelements 30 eingeschoben werden. Der Verformungsbereich 40 ist vorliegend als Rastbereich ausgebildet, an welchem das Halteelement 30 in einer Haltestellung 32 des Verformungsbereichs 40 mit dem Elementträger 14 oder mit dem Außenbeplankungselement 12 verrastbar ist. Durch dieses Verrasten zwischen dem Verformungsberiech 40 und dem Beplankungsbereich 18 ist vorliegend eine sogenannte Clipverbindung gebildet.
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In der Haltestellung 32 ist das Außenbeplankungselement 12 mittels des Verformungsbereichs 40 an dem Elementträger 14 festgelegt. Zum Verrasten des Außenbeplankungselements 12 wird der Beplankungsbereich 18 gemäß der Aufschieberichtung 13 in eine Durchführöffnung 36 des Halteelements 30 eingeführt, bis der Beplankungsbereich 18 mit jeweiligen Rastelementen 46 des Verformungsbereichs 40 in Eingriff ist, wie dies exemplarisch in 4a gezeigt ist. Die Rastelemente 46 sind vorliegend als sogenannte Rastnasen ausgebildet und regelmäßig über einen Außenumfang des Verformungsbereichs 40 verteilt, wobei die Rastelemente 46 die Durchführöffnung 36 bereichsweise begrenzen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in 2 eine Verbindung zwischen dem Halteelement 30 und dem Elementträger 14 nicht gezeigt.
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Die Haltevorrichtung 10 weist neben dem Halteelement 30 auch ein Verstellelement 60 zum Verformen des Verformungsbereichs 40 des Halteelements 30 von der Haltestellung 32 in eine Freigabestellung 34 auf. In der Freigabestellung 34 gibt der Verformungsbereich 40 ein Lösen des Außenbeplankungselements 12 und damit vorliegend ein Aushaken des Beplankungsbereichs 18 von dem Elementträger 14 frei, wie in 4a erkennbar ist. Um den Verformungsbereich 40 von der in 4a gezeigten Haltestellung 32 in die Freigabestellung 34 zu bewegen und dabei die jeweiligen Rastelemente 46 in radialer Richtung aufzuweiten und elastisch zu verformen, wird das Verstellelement 60 einer in 2 durch einen Pfeil verdeutlichten Relativverschiebung R1 in einer Einführrichtung unterzogen, wobei das vorliegend als sogenannter Spreizpin ausgebildete Verstellelement 60 in eine Aufnahmeöffnung 31 des Halteelements 30 eingeführt wird. Bei diesem Einführen wird mittels des Verstellelements 60 eine Stellkraft F auf den Verformungsbereich 40 ausgeübt, wodurch es zu einer durch jeweilige Pfeile verdeutlichten Verformung V des Verformungsbereichs 40 kommt. Durch das Ausüben der Stellkraft F (siehe 4a) wird der Verformungsbereich und damit die einzelnen Rastelemente 46 elastisch aufgeweitet. Dadurch verringert sich eine Vorspannkraft FV, welche die Rastelement 46 in der Haltestellung 32 auf den Beplankungsbereich 18 ausüben, um das Außenbeplankungselement 12 spielfrei in Position zu halten.
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Bei der Relativverschiebung R1 des Verstellelements 60 in der Aufnahmeöffnung 31 ist ein Gleitkontakt zwischen dem Verstellelement 60 und dem Halteelement 30 gebildet. Wie aus der Zusammenschau der 2, 3 und 4b erkennbar ist, weist das Verstellelement 60 zwei Fixierbereiche 62, 64 auf, an welchen das Verstellelement 60 an dem Halteelement 30 fixierbar ist, wenn das Verstellelement 60 in der Aufnahmeöffnung 31 eingeführt ist. Die Fixierbereiche 62, 64 können beispielsweise als jeweilige Nuten oder als jeweilige Auswölbungen ausgebildet sein und an einer korrespondierenden Fixierstelle 38 (siehe 4b) des Halteelements 30 mit diesem in Eingriff gebracht werden. Mittels des Fixierbereichs 62 kann das Verstellelement 60 verliersicher in der Aufnahmeöffnung 31 an der Fixierstelle 38 verrastet werden, ohne dass das Verstellelement 60 die Stellkraft F auf den Verformungsbereich 40 ausübt. Der Fixierbereich 62 erlaubt somit ein verliersicheres Mitführen des Verstellelements 60 in dessen Aufnahme in der Aufnahmeöffnung 31. Um den Verformungsbereich 40 in dessen Freigabestellung 34 zu verformen, kann das Verstellelement 60 – beispielsweise durch Ausüben einer in 4b gezeigten Druckkraft FD auf das Außenbeplankungselement 12 der weiteren Relativverschiebung R1 unterzogen werden, wodurch der Fixierbereich 62 aus die Fixierstelle 38 herausgleitet und schließlich die Verformung V bewirkt wird. Der Verformungsbereich 40 kann in dessen Freigabestellung 34 (und somit in dessen Verformung V) gehalten werden, indem der andere Fixierbereich 64 an der Fixierstelle 38 einrastet.
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Um die Verformung V des Verformungsbereichs 40 unabhängig von dem Verstellelement 60 zu blockieren, ist ein in 3 dargestelltes Sicherungselement 20 vorgesehen, welches vorliegend als Seilzug ausgebildet ist. Mittels des Sicherungselements 20 kann zumindest auf einen Teilbereich 44 des Außenumfangs 42 des Verformungsbereichs 40 eine Sicherungskraft FS (siehe 3) ausgeübt werden, um das Verformen zumindest von der Haltestellung 32 in die Freigabestellung 34 zu blockieren. Die Sicherungskraft FS ist dabei vorliegend mittels einer Schlinge des Sicherungselements 20 auf den Verformungsbereich 40 ausübbar. Die Schlinge des Sicherungselements 20 greift dabei in eine Ausnehmung 50 an dem Verformungsbereich 40 ein.
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Zum Verformen des Verformungsbereichs 40 kann das Verstellelement 60 nicht nur, wie vorstehend beschrieben, relativ zu dem Halteelement 30 translatorisch (hier: entsprechend der Relativverschiebung R1) bewegt werden, sondern es ist auch eine rotatorische Bewegung des Verstellelements 60 – beispielsweise im Rahmen einer in 5b gezeigten Relativdrehung R2 – möglich. 5b zeigt zur Verdeutlichung einen Schnitt durch das Halteelement 30 gemäß einer Schnittebene E. Wie aus 5b erkennbar ist, weist das Verstellelement 60 zumindest an einem Ende mehrere Vorsprünge 68 auf, welche vorliegend in Form von jeweiligen Verzahnungen mit in radialer Richtung nach außen verlaufenden, gekrümmten Verzahnungsflanken 70 ausgestaltet sind. Die gekrümmten Verzahnungsflanken 70 weisen vorliegend einen sich in radialer Richtung und entgegen der Relativdrehungsrichtung R2 vergrößernden Durchmesser auf. Die Rastelemente 46 weisen jeweilige, zu den Verzahnungsflanken 70 korrespondierend ausgebildete Innenkonturen 48 auf, wodurch sich die Verformung V der jeweiligen Rastelemente 46 in die Freigabestellung 34 ergibt, wenn das Verstellelement 60 entsprechend der Relativdrehung R2 um lediglich einen Teil einer vollen Umdrehung (360°), also beispielsweise um 45° gedreht wird. Hierbei kommt es in Folge der Krümmung der Verzahnungsflanken 70 zu der Verformung V in Form eines Aufspreizens des Verformungsbereichs 40 und damit der einzelnen, über dem Umfang 42 verteilten Rastelemente 46.
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6a und 6b zeigen, dass die Haltevorrichtung 10 auch ein Stangenelement 90 zum Bewegen des Verstellelements 60 und dadurch Verformen des Verformungsbereichs 40 aufweisen kann. Hierzu weist der Elementträger 14 eine erste Durchführöffnung 16 und das Verstellelement 60 eine dritte Durchführöffnung 66 auf, welche mit der zweiten Durchführöffnung 36 des Halteelements 30 zumindest in der Haltestellung 32 fluchten. Die dritte Durchführöffnung 66 weist zudem eine hier nicht näher gezeigte Schlitzkontur auf, in welche ein Stangenende 92 des Stangenelements 90 einführbar ist. Das Stangenende 92 weist, wie in 6a erkennbar ist, eine quaderförmige Kontur auf. Das Stangenende ist in einer bestimmten Ausrichtung zu der dritten Durchführöffnung 66 – ähnlich wie ein Schlüssel in ein Schloss – einführbar. Nach dem Einführen des Stangenendes 92 gemäß einer Durchführrichtung 94 kann eine Stangendrehung DS des Stangenelements 90 und damit des Stangenendes 92 durchgeführt werden, wodurch ein Formschluss zwischen dem Stangenende 92 und dem Verstellelement 60 gebildet werden kann. Im Anschluss daran kann das Stangenelement 90 mit einer durch einen Pfeil. verdeutlichten Zugkraft FZ beaufschlagt werden und dadurch das Verstellelement 60 zum Verformen des Halteelements 30 der Relativverschiebung R1 unterzogen werden.
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Zusammenfassend ermöglicht die Haltevorrichtung 10 ein lösbares Verbinden (Verrasten) von Außenbeplankungselementen 12 mit jeweiligen Elementträgern 14, wobei die Verbindung durch das Verstellelement 60 (hier: Spreizpin) gelöst werden kann. Das Sicherungselement 20 (hier: Seilzug) ermöglicht ein von dem Verstellelement 60 unabhängiges Sichern des Außenbeplankungselements 12 gegen Diebstahl. Die Verformung V des Verformungsbereichs 40 von der Haltestellung 32 in die Freigabestellung 34 ist dabei durch vorangehendes Lösen des Sicherungselements 20 möglich.