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Die Erfindung betrifft eine Räumschildleiste zum Befestigen an einer Unterkante eines Räumschilds, ein Räumschild und ein Räumschildleistenherstellungsverfahren.
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Als Räumschild wird die oftmals schaufelförmige Vorrichtung an Räumfahrzeugen genannt, beispielsweise an Schneeräumfahrzeugen. Es ist entweder fest an dem Fahrzeug montiert, oder es kann separat erworben und nachträglich an einem Arbeitsfahrzeug oder auch an einem privaten, idealerweise geländefähigen Fahrzeug montiert werden. Wenn eine Fahrbahnoberfläche vollständig geräumt werden soll, bei Schneeräumung wird diese Vorgabe als Schwarzräumung bezeichnet, muss das Räumschild mit seiner Unterkante die Fahrbahnoberfläche berühren. Hierbei entsteht ein nicht zu vernachlässigender Abrieb an der Räumschildunterkante, so dass das Räumschild nach relativ kurzer Nutzungszeit defekt ist und repariert oder sogar ersetzt werden muss.
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Um das Räumschild zu schützen, werden üblicherweise Räumschildleisten an seiner Unterkante montiert. Eine derartige Räumschildleiste kann sich entweder über die gesamte Länge der Unterkante erstrecken, oder es können mehrere kurze Räumschildleisten montiert werden, um die gesamte Räumschildunterkante zu schützen. Die Räumschildleiste kann aus einem erosionsarmen Material gefertigt sein, um den Abrieb zu vermindern. Eine einfachere Alternative bilden jedoch einfache Räumschildleisten, welche beispielsweise aus Polyurethan gebildet sind und nach mehrmaligem Gebrauch einfach entsorgt werden.
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Wiederum andere Räumschildleisten bestehen aus einem Grundgebilde aus Polyurethan, in dem flächige oder anders geformte Stahlelemente eingeschlossen sind. Hierdurch soll eine größere Festigkeit der Räumschildleiste erzielt werden, um die Erosion zu vermindern. Nachteilig sind derartige Räumschildleisten jedoch bei Unebenheiten auf der Fahrbahnoberfläche, die sich aufgrund hervorstehender Objekte ergeben, beispielsweise Pflastersteine, Schachtdeckel und dergleichen. Da die Räumschildleiste starr mit dem Räumschild verbunden ist, werden bei Aufprall auf derartige Unebenheiten Stücke aus der Räumschildleiste herausgeschlagen und die Räumschildleiste dadurch beschädigt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige und erosionsarme Räumschildleiste, ein mit einer solchen Räumschildleiste bestücktes Räumschild und ein Verfahren zur kostengünstigen Herstellung der Räumschildleiste bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Räumschildleiste mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Räumschild mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und durch ein Räumschildleistenherstellungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, den Kontaktabschnitt der Räumschildleiste, also den Teil, welcher beim Einsatz den Boden berührt und entlang des Bodens schabt, aus zwei, drei, vier oder mehr Kontaktsegmenten zu bilden. Die Kontaktsegmente sind entweder jeweils individuell mittels eines Gelenks mit dem Befestigungsabschnitt der Räumschildleiste verbunden, oder sie teilen sich ein gemeinsames Gelenk, welches den Kontaktabschnitt mit dem Befestigungsabschnitt verbindet. Die Segmentierung des Kontaktabschnitts liegt vorzugsweise entlang einer Gelenkachse des Gelenks vor, das heißt, die Kontaktsegmente sind entlang der Gelenkachse aufgereiht.
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Eine weitere Überlegung gemäß der Erfindung besteht darin, ein Rückstellelement aus Kunststoff vorzusehen, welches zumindest zweien der Kontaktsegmente gemeinsam zugeordnet ist. Diese Zuordnung bedeutet, dass das Rückstellmittel die Ausschwenkungen zweier oder mehr Kontaktsegmente bremst. Wenn die Räumschildleiste im Einsatz auf ein Hindernis trifft, welches auf einem der Kontaktsegmente aufprallt, so wird dieses Kontaktsegment in Bezug auf den Befestigungsabschnitt an der Gelenkachse ausschwenken. In diesem Fall wird durch das Rückstellelement eine Rückstellkraft auf das Kontaktsegment ausgeübt, welche diesen wieder in seine ursprüngliche Winkelposition in Bezug auf den Befestigungsabschnitt bringt.
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Der Befestigungsabschnitt ist derart ausgebildet, dass er an einer Unterkante eines Räumschilds lösbar befestigt werden kann. Wenn die Kontaktsegmente zu sehr beschädigt sind, oder wenn das Kunststoffmaterial des Rückstellelements zu weit abgenutzt ist, kann in diesem Fall die gesamte Räumschildleiste mühelos ausgetauscht werden. Die Räumschildleiste kann hierbei eine Länge von mehr als einem, zwei, drei oder vier Meter aufweisen, um eine gesamte Unterkante eines üblichen Räumschildes bedecken zu können. Vorteilhafterweise liegt die Länge der Räumschildleiste jedoch zwischen 100 mm und 700 mm, bevorzugt zwischen 200 mm und 600 mm, eher bevorzugt bei etwa 400 mm, so dass mehrere Räumschildleisten auf einer Räumschildunterkante aneinander gereiht werden können. Bei Beschädigung muss dann nur die entsprechende Räumschildleiste ausgetauscht werden. Die geringere Länge der Räumschildleiste hat hierbei den Vorteil, dass sie einfacher transportiert und montiert werden kann.
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Bevorzugterweise ist der Kontaktabschnitt aus zwei, drei, vier, fünf oder sechs Kontaktsegmenten gebildet. Unabhängig von der Anzahl der Segmente, kann jedes der Kontaktsegmente eine Breite von zwischen 50 mm und 200 mm, vorzugsweise von etwa 100 mm aufweisen, mit der es beim Einsatz der Räumschildleiste mit dem Untergrund in Berührung kommt, zum Beispiel mit einer Fahrbahnoberfläche. Die Breite der gesamten Räumschildleiste, das heißt nach dem Befestigen an einem Räumschild die Höhe gegenüber der Fahrbahnoberfläche, kann in jedem Fall zwischen 100 mm und 300 mm, vorzugsweise um etwa 200 mm betragen.
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Vorzugsweise weist ein Kontaktsegment ein rechteckiges Flachelement auf, welches eine Kontaktfläche aufweist, mit der eine zu räumende Substanz auf einer Fahrbahnoberfläche verschoben wird. Das Flachelement kann neben dem oder alternativ zu dem nachfolgend beschriebenen Verstärkungselement Verstärkungsleisten aufweisen, mit denen eine Verstärkung des Kontaktsegments erzielt wird, und welche das Kontaktsegment mit dem Gelenk verbinden können. Derartige Verstärkungsleisten verlaufen vorzugsweise auf einer der Kontaktfläche entgegengesetzten Seite des Kontaktsegments. Alternativ oder zusätzlich kann das Kontaktsegment an einem oberen Segmentbereich mit dem Gelenk verbunden sein.
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Zusätzlich zur Räumschildleiste wird ein Räumschild vorgeschlagen, an dessen Unterkante eine Räumschildleiste bereits lösbar befestigt ist. Die lösbare Verbindung oder Befestigung umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform eine Schraubverbindung. Alternativ können jedoch Klemmverbindungen oder andere geeignete Verbindungen vorgesehen sein. Für die lösbare Verbindung weist der Befestigungsabschnitt vorzugsweise Verbindungsmittel auf, beispielsweise in dem Befestigungsabschnitt gebildete Schraublöcher oder am Befestigungsabschnitt befestigte Schraubbolzen. Letztere können zum Beispiel in Befestigungslöcher eingeführt werden, die in der Unterkante des Räumschilds gebohrt sind.
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Bei dem Räumschildleistenherstellungsverfahren zum Herstellen der Räumschildleiste wird die Anordnung aus dem Befestigungsabschnitt und dem Kontaktabschnitt, welcher aus mehreren Kontaktsegmenten gebildet und über ein einteiliges oder mehrteiliges Gelenk mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist, in eine Gussform positioniert. Danach wird die Gussform mit dem Kunststoff in flüssiger Form beschickt, beziehungsweise wird der flüssige Kunststoff in die Gussform gegossen und umgibt die Anordnung aus Befestigungsabschnitt, Gelenk und Kontaktabschnitt. Nachdem der Kunststoff in der Gussform verfestigt wurde, bildet er das Rückstellmittel der fertigen Räumschildleiste.
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Mit diesem Verfahren ist es möglich, ein Rückstellmittel herzustellen, welches einteilig gebildet ist, also eine zusammenhängende Struktur ohne Unterbrechung zwischen zwei Kontaktsegmenten bildet. Je nach Ausbildung und Anordnung der Gussform und in Abhängigkeit vom Gießvorgang, kann das Rückstellmittel so hergestellt werden, dass es eine zusammenhängende Struktur für zwei, drei, vier oder mehr Kontaktsegmente bildet, also zwei oder mehr Kontaktsegmenten zugeordnet ist. Vorteilhafterweise ist das Rückstellmittel sogar allen, also sämtlichen Kontaktsegmenten des Kontaktabschnitts derart zugeordnet, dass es einer Ausschwenkung jedes der Kontaktsegmente in Bezug auf den Befestigungsabschnitt entgegen wirkt. Hierdurch entsteht eine einfachere Struktur im Vergleich zu einer Räumschildleiste mit separaten Rückstellmitteln für jedes Kontaktsegment.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Rückstellmittel aus einem Elastomer gebildet ist. Das Material des Rückstellmittels hat in jeden Fall bevorzugt eine Härte von 50 bis 100 Grad SH (Shore-Härte), eher bevorzugt von 65 bis 90 Grad SH oder von 85 bis 90 Grad SH. Bei niedrigen Härtegradwerten wird erreicht, dass die Kontaktsegmente stärker federn, als bei höheren Härtegradwerten. Das Rückstellmittel kann beispielsweise aus Kautschuk hergestellt sein. Vorteilhafterweise ist es jedoch aus Polyurethan gebildet.
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Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt, das Gelenk und/oder eines oder mehrere der Kontaktsegmente in dem Kunststoff des Rückstellmittels eingebettet sind. Eingebettet bedeutet hierbei, dass der Kunststoff die jeweiligen Elemente zumindest teilweise umgibt. Hierbei ist es jedoch durchaus möglich, dass Flächen, Kanten oder Ecken der jeweiligen Elemente zumindest teilweise freigelegt sind, beziehungswiese aus dem Kunststoff herausschauen. Dies geschieht entweder dann, wenn der Kunststoff bereits bei der Herstellung der Räumschildleiste das betreffende Element nicht vollständig umgibt, oder wenn die Räumschildleiste nach der Herstellung nachbearbeitet wird und hierbei das betroffene Element freigelegt wird. In einer besonderen Ausführungsform ist jedoch der Befestigungsabschnitt, das Gelenk und/oder eines oder mehrere der Kontaktsegmente vollständig vom Kunststoff des Rückstellmittels umschlossen beziehungsweise verkapselt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt, das Gelenk und/oder eines oder mehrere der Kontaktsegmente zumindest teilweise aus einem Stahl gebildet ist. Hierbei kann es sich um einen Verschleißstahl handeln, was der Räumschildleiste insgesamt eine größere Festigkeit und Robustheit gegenüber Erosion verleiht.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass an einem, an mehreren oder an jedem Kontaktsegment des Kontaktabschnitts ein Verstärkungselement angeordnet ist. Dieses Verstärkungselement kann beispielswiese aus einem flächigen oder anders geformten Element bestehen, welches am Kontaktsegment befestigt ist. Vorzugsweise ist das Verstärkungselement jedoch allein aufgrund einer Verkapselung mittels des Kunststoffs des Rückstellmittels an dem Kontaktsegment gehalten. Beispielsweise kann das Verstärkungselement bei der Herstellung der Räumschildleiste auf dem Kontaktsegment positioniert werden, bevor der flüssige Kunststoff in die Gussform eingefüllt wird.
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Das Verstärkungselement ist zweckmäßigerweise auf einer Rückseite des zugehörigen Kontaktsegments angeordnet. Während eine Kontaktseite oder Kontaktfläche des Kontaktsegments beim Einsatz der Räumschildleiste der Bewegungsrichtung und damit der zu räumenden Substanz, beispielsweise dem Schnee, zugewandt ist, ist die Rückseite des Kontaktsegments beim Benutzen der Räumschildleiste der zu räumenden Substanz abgewandt. Es kann dazu dienen, die Auslenkbewegung des Kontaktsegments zu dämpfen und so die Erosion zu vermindern.
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Während das Verstärkungselement aus dem gleichen Material wie das zugehörige Kontaktsegment ausgebildet sein kann, ist es vorzugsweise aus einem Material gebildet, welches sich von dem Material des Kontaktsegments unterscheidet. Beispiele für geeignete Materialien für das Verstärkungselement sind Stahl, Verschleißstahl, Basalt, Korund, Keramik oder dergleichen. Die Abmessungen des Verstärkungselements können in jedem Fall in der Größenordnung von denen des zugehörigen Kontaktsegments liegen und sind vorzugsweise etwas kleiner. Beispielsweise sind die Verstärkungselemente quaderförmig gebildet und weisen eine Dicke von 5 mm bis 30 mm, eine Breite von 30 mm bis 70 mm und eine Höhe von 70 mm bis 130 mm auf.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
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1a einen Ausschnitt eines Befestigungsabschnitts einer Räumschildleiste mit einem gelenkig verbundenen Kontaktsegment;
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1b eine Querschnittsansicht des Ausschnitts aus der 1a;
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2a eine schematische Frontansicht auf eine Räumschildleiste mit in einem Rückstellmittel eingegossene Anordnung aus Befestigungsabschnitt und Kontaktabschnitt, welche gelenkig verbunden sind;
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2b eine Querschnittsansicht der Struktur aus der 2a;
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3 eine perspektivische Ansicht auf eine Räumschildleiste gemäß den 2a und 2b;
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4 eine perspektivische Ansicht auf eine Räumschildleiste mit drei Kontaktsegmenten;
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5 eine perspektivische Ansicht auf eine Anordnung aus Befestigungsabschnitt und Kontaktabschnitt, welche gelenkig verbunden sind, ohne umgebendes Rückstellmittel; und
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6 ein Räumschild eines Räumungsfahrzeugs mit einer hieran befestigten Räumschildleiste.
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Die 1a zeigt einen Ausschnitt einer Draufsicht auf eine Räumschildleiste 1 ohne Rückstellmittel. Die Räumschildleiste 1 umfasst einen Befestigungsabschnitt 2 und einen Kontaktabschnitt 3. In der 1b ist die Räumschildleiste 1 aus der 1a in einer Querschnittsansicht dargestellt. Der Kontaktabschnitt 3 ist aus mehreren Kontaktsegmenten 31 gebildet, von denen jedoch nur eines in dem Ausschnitt der 1a sichtbar ist. An jedem Kontaktsegment 31 gemäß der hier gezeigten Ausführungsform sind zwei Gelenkarme 43 befestigt, welche drehbar an einer fest mit dem Befestigungsabschnitt 2 verbundenen Gelenkstange 42 gelagert sind. Hierdurch wird ein Gelenk 4 gebildet, über welches das Kontaktsegment 31 mit dem Befestigungsabschnitt 2 gelenkig verbunden ist. Eine andere Anzahl an Gelenkarmen 43 können in alternativen Ausführungsformen pro Kontaktsegment 31 vorgesehen sein, beispielsweise ein einzelner Gelenkarm 43, oder drei oder mehr Gelenkarme 43.
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Das Kontaktsegment 31 ist mit einem Verstärkungselement 6 aus dem gleichen oder einem anderen Material verstärkt, welches rückseitig am Kontaktsegment 31 befestigt ist. Das Verstärkungselement 6 kann beispielsweise zur Verstärkung des Kontaktsegmentes 31 und/oder zur Dämpfung einer Auslenkbewegung des Kontaktsegment 31 um die Gelenkachse 41 dienen. Das Kontaktsegment 31, der oder die Gelenkarme 43 und/oder das Verstärkungselement 6 können miteinander verschweißt oder einstückig gebildet sein, beispielsweise als ein Gussteil.
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Die Gelenkstange 42 erstreckt sich entlang einer Gelenkachse 41 über mehrere Kontaktsegmente 31, so dass die Kontaktsegmente 31 des Kontaktabschnittes 3 an einer gemeinsamen Gelenkstange 42 angelenkt sind. In dem Befestigungsabschnitt 2 sind ferner Verbindungsmittel 81 vorgesehen, um die Räumschildleiste 1 an einem Raumschild lösbar zu befestigen. In der in 1a und 1b dargestellten Ausführung handelt es sich bei dem Verbindungsmittel 81 um ein Bohrloch oder Durchgangsloch durch den Befestigungsabschnitt 2. Darüber hinaus weist der Befestigungsabschnitt 2 einen oder mehrere Abstandhalter 21 in Form einer rechteckigen Platte auf. Der Abstandhalter 21 dient dazu, beim Befestigen der Räumschildleiste 1 an ein Raumschild einen Abstand zwischen dem Befestigungsabschnitt 2 und dem Raumschild zu erhalten, so dass die Räumschildleiste 1 parallel zum Raumschild gehalten wird und beim Befestigen nicht verkippt.
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Schematische Ansichten auf eine Räumschildleiste 1, bei dem der Kontaktabschnitt 3 vier Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34 umfasst, sind in den 2a und 2b dargestellt, wobei die 2a eine Frontansicht und 2b eine Querschnittsansicht zeigen. Die gesamte Anordnung aus Befestigungsabschnitt 2 und hieran angelenktem Kontaktabschnitt 3 ist in einem Kunststoffmaterial eingegossen oder von diesem umgeben, welches das Rückstellmittel 5 bildet. Das Rückstellmittel 5 wirkt mit einer Rückstellkraft Ausschwenkungen jedes der Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34 in Bezug auf den Befestigungsabschnitt 2 um die Gelenkachse 41 entgegen. In der 2a sichtbare Oberflächen der Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34 bilden eine Kontaktfläche des Kontaktabschnittes 3, mit der eine zu räumende Substanz auf einer Fahrbahnoberfläche verschoben wird. In der 2b ist diese Kontaktfläche auf der linken Seite des Kontaktabschnittes 3 angeordnet.
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Das Rückstellmittel 5 ist in den 1a und 1b lediglich der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt und in den 2a und 2b als bloße Umrahmung der Anordnung aus Befestigungsabschnitt 2 und Kontaktabschnitt 3 veranschaulicht. Das Kunststoffmaterial, aus dem das Rückstellmittel 5 gebildet ist, umgibt jedoch vorzugsweise alle Elemente des Befestigungsabschnittes 2 und des Kontaktabschnittes 3 im Wesentlich vollständig. Hierdurch sollen jedoch auch Ausführungsformen umfasst sein, bei denen einige kleinere Oberflächen vom Material des Rückstellmittels 5 frei sind, beispielsweise die Bohrlöcher 81, die vorangehend genannte Kontaktfläche des Kontaktabschnittes 3 oder die Stirnseiten der Abstandhalter 21.
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Eine perspektivische Ansicht der Räumschildleiste 1 ist in der 3 gezeigt. Hierbei sind die vom Material des Rückstellmittels 5 umgebenden oder abgedeckten Flächen des Befestigungsabschnittes 2 und des Kontaktabschnittes 3 nicht sichtbar. Die die Kontaktfläche des Kontaktabschnittes 3 bildenden Oberflächen der Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34, sowie eine in die gleiche Richtung weisende Oberfläche des Befestigungsabschnittes 2 treten jedoch entweder aus dem Material des Rückstellmittels 5 heraus, oder das Material ist dort so dünn aufgebracht, dass der Befestigungsabschnitt 2 und die Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34 durch das Material hindurch zu sehen sind beziehungsweise sich im Rückstellmittel 5 abzeichnen. Auch die Verbindungsmittel 81 in Form der Bohrlöcher sind in dem Befestigungsabschnitt 2 sichtbar.
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Die 4 zeigt eine zu der in 3 alternative Räumschildleiste 1 mit drei Kontaktsegmenten 31, 32, 33, anstelle von vier Kontaktsegmenten 31, 32, 33, 34. Hierbei kann die Räumschildleiste 1 aus der 4 entweder entlang der Gelenkachse 41 kürzer ausgebildet sein, oder sie kann genauso lang sein, wie die Räumschildleiste 1 aus der 3. Im letzteren Fall müssten die Kontaktsegmente 31, 32, 33 jeweils entsprechend breiter sein, als die vier Kontaktsegmente 31, 32, 33, 34 der Räumschildleiste 1 aus der 3. Bei der Räumschildleiste 1 aus der 4 ist zudem die Gelenkstange 42 sichtbar, da sie das Rückstellmittel 5 vollständig durchdringt, beispielsweise indem das Material des Rückstellmittels 5 bis auf die Gelenkstange 42 abgetragen, zum Beispiel abgefräst, wurde.
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Eine perspektivische Ansicht auf die Räumschildleiste 1 aus der 4, jedoch ohne das Rückstellmittel 5, ist in der 5 dargestellt. Bei den in den 1a und 1b gezeigten Darstellungen kann es sich auch um Ausschnitte aus der Anordnung der 5 handeln. Die Oberflächen der Kontaktsegmente 31, 32, 33, welche die Kontaktfläche des Kontaktabschnittes 3 bilden, die mit einer zu räumenden Substanz in Kontakt kommt, sind in der Ansicht der 5 nicht sichtbar und befinden sich hier auf der Unterseite der Räumschildleiste 1. Um das Rückstellmittel 5 zu bilden, kann die Anordnung aus der 5 in einer Gussform angeordnet und mit einem geeigneten Kunststoffmaterial umgossen werden, beispielsweise aus Polyurethan oder aus einem anderem Polymer.
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Nach dem Erkalten und gegebenenfalls einer maschinellen Bearbeitung von Außenflächen bildet sich die fertige Räumschildleiste 1 gemäß der 4.
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Alternativ kann das Material des Rückstellmittels 5 nur lokal aufgebracht werden, so dass es nicht alle Kontaktsegmente 31, 32, ... umgibt oder berührt, sondern nur zwei oder drei der Kontaktsegmente 31, 32, ....
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In der 6 ist in einer schematischen Seitenansicht ein Räumschild 7 dargestellt, an dessen unterer Kante eine oder mehrere Räumschildleisten 1 gemäß der 3 oder der 4 lösbar befestigt ist/sind. Die Befestigung erfolgt über eine lösbare Verbindung 8, beispielsweise über eine Schraubverbindung. Das Räumschild 7 selbst wird durch Räumschildaufhängungen 71 gehalten, mit denen das Räumschild 7 an einem Räumfahrzeug befestigt sein kann. Die Räumschildleiste 1 schütz hierbei die untere Kante des Räumschilds 7.
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Wenn das Räumschild 7 derart über eine Fahrbahn verschoben wird, dass die Räumschildleiste 1 mit seiner Unterkante auf der Fahrbahn aufliegt und in der in 6 dargestellten Ansicht nach linkt auf der Fahrbahn entlang schleift, kann es auf kleinere oder größere Hindernisse treffen. Derartige Hindernisse können ein oder mehrere benachbarte Kontaktsegmente 31, 32, ... aus ihrer Ruheposition ausschwenken lassen, so dass das jeweilige Kontaktsegment 31, 32, ... gegenüber dem Befestigungsabschnitt 2 um das Gelenk 4 ausgelenkt wird. In diesem Fall übt das Rückstellmittel 5 eine Rückstellkraft auf das jeweilige Kontaktsegment 31, 32, ... aus, welches es wieder in die Ausgangslage zurückdrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Räumschildleiste
- 2
- Befestigungsabschnitt
- 21
- Abstandhalter
- 3
- Kontaktabschnitt
- 31, 32, ...
- Kontaktsegmente
- 4
- Gelenk
- 41
- Gelenkachse
- 42
- Gelenkstange
- 43
- Gelenkarm
- 5
- Rückstellmittel
- 6
- Verstärkungselement
- 7
- Räumschild
- 71
- Räumschildaufhängung
- 8
- lösbare Verbindung
- 81
- Verbindungsmittel (Bohrloch)