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Die Erfindung betrifft eine Entmistungseinrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Entmistungseinrichtung.
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Als Entmistungseinrichtung, insbesondere über Spaltenböden, haben sich Ausführungen mit wenigstens einem Schieber bewährt, welcher mittels einer motorisch angetriebenen Zugelementanordnung bidirektional entlang eines von Tieren betretbaren Bahn gezogen wird. Die Zugelementanordnung enthält typischerweise ein durchgehendes umgelenktes Zugseil oder zwei gegensinnig bewegte Zugseile sowie eine motorisch antreibbare Wickeleinrichtung, welche zum Aufwickeln des bzw. der Zugseile dient. Eine programmierbare Steuereinrichtung steuert die die Wickeleinrichtung antreibende Motoranordnung nach einem gespeicherten Programm. Typischerweise umfasst die Programmsteuerung vor allem die Einstellung von Wiederholungszeiten der in der Regel über eine vollständige Bahnlänge verlaufenden Schieberbewegungen. Es ist auch bekannt, gezielt die Länge der überstrichenen Bahn gegenüber der maximalen Länge zu kürzen, um z. B. Störungen der Tiere im Bereich von Abkalbboxen zu verringern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besser auf unterschiedliche Einsatzsituationen abstimmbare Entmistungseinrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Entmistungseinrichtung anzugeben.
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Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Mittels der Bedieneinheit kann ein Benutzer der Entmistungseinheit insbesondere Bewegungsrichtung des Schiebers sowie Beginn und Ende eines Bewegungsabschnitts als Steuerbefehle vorgeben. Für die Eingabe solcher Steuerbefehle kann die Bedieneinheit ein oder mehrere Bedienelemente an sich gebräuchlicher Art aufweisen, welche z. B. als mechanische Schalteer, Taster oder Schieber als Schaltflächen auf einem Bildschirm usw. ausgeführt sein können. In bevorzugter Ausführung sind für die Befehle VORWÄRTSSTART, RÜCKWÄRTSSTART und STOP der Schieberbewegung bzw. der zugeordneten Ansteuerung der Motoranordnung Drucktaster vorgesehen. In anderer einfacher Ausführung kann beispielsweise ein bidirektionaler Kipptaster als Eingabeelement aus einer dem Stillstand des Schiebers bzw. Motors zugeordneten Mittenstellung für eine Bewegung des Schiebers je nach vorgesehener Bewegungsrichtung in die eine oder andere Kippstellung gedrückt werden.
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Die über die Bedieneinheit vom Benutzer ausgelösten Steuerbefehle werden vorzugsweise der Steuereinrichtung zugeleitet, welche die Motoranordnung nach Maßgabe der Steuerbefehle ansteuert. Die Steuerbefehle können auch direkt von der Bedieneinheit auf die Motoranordnung wirken und parallel von der Steuereinrichtung zur Aufzeichnung einer Steuerbefehlsfolge aufgenommen werden. Die bevorzugte Ansteuerung der Motoranordnung über die Steueranordnung ermöglicht in vorteilhafterweise die Berücksichtigung von besonderen Parametern der Motorsteuerung von Sicherheitskriterien und ähnlichem. Die Steuereinrichtung ist zur Aufzeichnung einer Steuerbefehlsfolge eingerichtet, wofür in der Bedieneinheit vorteilhafterweise wenigstens ein Bedienelement zur Kennzeichnung des Starts und des Endes einer aufzuzeichnenden Steuerbefehlsfolge vorgesehen ist. Eine vom Benutzer durch manuelle Eingabe einer Folge von Steuerbefehlen über die Bedieneinheit erzeugte Bewegungsabfolge entspricht einer Folge von in der Steuereinrichtung aufgezeichneten Werten.
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Die zeitlich unmittelbare Ansteuerung der Motoranordnung durch die Steuerbefehle im Trainingsbetrieb der Entmistungseinrichtung ist in dem Sinne zu verstehen, dass dem Benutzer durch Beobachtung der Entmistungseinrichtung unmittelbar die Wirkung des jeweils eingegebenen Steuerbefehls erkennbar ist. Hierdurch kann auf besonders einfache und zuverlässige Weise eine präzise Bewegungsabfolge des Schiebers im Trainingsbetrieb eingestellt werden. Versehentliche Falscheingaben sind sofort erkennbar und korrigierbar.
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Als Parameter der Steuerbefehle zeichnet die Steuereinrichtung in bevorzugter Ausführung insbesondere Werte einer die Wegposition des Schiebers repräsentierenden Größe auf. Insbesondere kann die Steuereinrichtung zur Abspeicherung einer Zielposition oder Endposition für einen Bewegungsabschnitt als Befehlsparameter ausgelegt sein. Zusätzlich kann eine Bewegungsrichtung eines Bewegungsabschnitts gespeichert werden, welche sich aber implizit bereits aus der Differenz einer Ausgangsposition und einer Zielposition eines Bewegungsabschnitts ergibt. Eine solche, die Wegposition repräsentierende Größe kann in erster vorteilhafter Ausführung ein Zeitintervall sein, welches z. B. die Dauer eines Abschnitts mit gleichförmiger Bewegung des Schiebers oder des Stillstands oder eines bestimmten vorgebbaren Bewegungsmusters des Schiebers ist.
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In anderer vorteilhafter Ausführung kann eine die Wegposition des Schiebers repräsentierende Größe ein aus der Drehung des Antriebsmotors, der Drehung einer zur Aufwicklung eines Zugseils als Zugelement dienenden Wickeleinrichtung oder der Drehung einer Getriebestufe eines zwischen Antriebsmotor und Zugelement eingefügten Getriebes abgeleiteter Wert sein. Da solche bei der Bewegung des Schiebers gedrehten Elemente über den Gesamtweg des Schiebers typischerweise eine Vielzahl von Umdrehungen ausführen, ist vorteilhaft die Anzahl der Umdrehungen und soweit für die Genauigkeit der Bestimmung der Wegposition des Schiebers erforderlich ein Teilwinkel einer Umdrehung als kumulierter Wert ermittelbar und speicherbar. Entsprechende Sensoranordnungen zur Messung von vollständigen Umdrehungen und/oder Teilwinkeln in vollständiger Umdrehung stehen mit der Steuereinrichtung in Signalverbindung und sind an sich z. B. als Winkelgeber und/oder Umdrehungszähler bekannt. Bei mehrlagiger Aufwicklung eines Zugseils auf eine Seiltrommel kann einem kumulierten Drehwinkel eine zusätzliche Information über die jeweilige Wickellage zugeordnet sein. Bei mehrlagiger Wicklung kann in Abhängigkeit vom Wickellagendurchmesser die Drehgeschwindigkeit der Wickeleinrichtung bzw. des Motors variierbar sein, um eine einheitliche Geschwindigkeit des Schiebers zu erreichen.
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Ein durch manuelle Eingabe einer Steuerbefehlsfolge im Trainingsbetrieb erzeugter Bewegungsablauf kann durch einen Speicherbefehl als ein Ablaufprogramm in einem Programmspeicher der Steuereinrichtung abgespeichert werden, wofür vorteilhafterweise die Bedieneinrichtung ein Bedienelement zur Auslösung des Speichervorgangs aufweisen kann. Ein abgespeicherter Bewegungsablauf kann für einen Arbeitsbetrieb der Entmistungseinrichtung durch Aufruf des zugehörigen Ablaufprogramms erneut und insbesondere auch automatisch in vorgebbaren Zeitabständen wiederholt durchlaufen werden, indem ohne weiteren Eingriff eines Benutzers die Steuereinrichtung die Motoranordnung mit der als Ablaufprogramm gespeicherten Befehlsfolge und deren Befehlsparameter ansteuert.
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Die Bedieneinheit ist vorteilhafterweise von der Steuereinrichtung getrennt tragbar und steht vorzugsweise mit der Steuereinrichtung in drahtloser Kommunikationsverbindung, insbesondere Funkverbindung zur Übertragung von Signalen zumindest in Richtung von der Bedieneinheit zu der Steuereinrichtung.
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Das Verfahren zum Betrieb der Entmistungseinrichtung mit der im Trainingsbetrieb manuell eingebbaren und im Arbeitsbetrieb aus dem Ablaufprogramm abgeleiteten Bewegungsfolge des Schiebers ist auch als Verfahren zur Steuerung der Entmistungseinrichtung unter Verwendung einer Steuereinrichtung und einer Bedieneinrichtung verstehbar.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines vorteilhaften Beispiels unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer Entmistungseinrichtung von oben,
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2 ein Beispiel für einen manuell gesteuerten Bewegungsablauf.
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1 zeigt in Draufsicht schematisch eine Aufteilung eines Rinderstalles, welcher in einer Längsrichtung x von zwei Wänden W1, W2 begrenzt ist und welcher einen Laufgang LG für in dem Stall sich aufhaltende Tiere besitzt. Der Laufgang LG geht vollständig zwischen den beiden Wänden W1, W2 durch und führt in Längsrichtung x über diese hinaus. In 1 auf der rechten Seite ist nach der Wand W2 ein Abwurfkanal AB eingezeichnet, in welchen ein entlang des Laufgangs LG bewegbarer Schieber MS Mist, insbesondere Kot, aus dem Laufgang transportiert. Der Schieber ist mittels einer Zugelementanordnung, insbesondere einer Seilzuganordnung bidirektional in Längsrichtung x verschiebbar, wobei eine Reinigung des Laufgangs durch den Schieber nur bei Vorwärtsbewegung des Schiebers in 1 von links nach rechts in Richtung des Abwurfs AB erfolgt und bei der gegenläufigen Bewegung des Schiebers in Rücklaufrichtung dieser sich beispielsweise in Ausführung als Klappschieber oder als Faltschieber an im Laufgang LG befindlichem Kot oder Mist vorbei bewegt.
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Die Bewegung des Schiebers erfolgt über eine Zugelementanordnung, welche durch eine steuerbare Motoranordnung angetrieben ist. Im skizzierten Beispiel enthält die Zugelementanordnung zwei Zugseile oder Zugseilabschnitte ZR und ZV, deren dem Schieber abgewandte Enden auf Seiltrommeln TR bzw. TV aufwickelbar sind. Die Seiltrommeln TR und TV sind durch jeweils einen steuerbaren Motor M1 bzw. M2 in Aufwickelrichtung rotierend antreibbar und durch eine Steuereinrichtung SE ansteuerbar. Die Steuereinrichtung SE ist in 1 bei dem Motor M1 angeordnet. Eine Steuersignalverbindung zwischen der Steuereinrichtung SE und dem Motor M2 ist der Übersichtlichkeit halber nicht mit eingezeichnet.
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Für eine Vorwärtsbewegung des Schiebers MS, in 1 von links nach rechts, treibt der Motor M2 die Seiltrommel TV in Aufwickelrichtung an und zieht hierbei den Schieber MS in Richtung des Abwurfkanals AB. Der Seilabschnitt ZR wird hierbei von der Trommel TR abgewickelt, wobei auch der Zugseilabschnitt ZR gespannt bleibt. Über einen nicht mit eingezeichneten Drehwinkelsensor bei der Seiltrommel TR, bei dem Motor M1, oder bei einem Getriebeelement eines zwischen den Motor M1 und die Seiltrommel TR eingefügten Getriebes kann die Längsposition des Schiebers MS in x-Richtung zu jedem Zeitpunkt ermittelt und in der Steuereinrichtung SE ausgewertet werden.
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Eine von der Steuereinrichtung SE vorteilhafterweise gelöst tragbare Bedieneinheit BE steht mit der Steuereinrichtung SE über eine drahtlose Signalverbindung, insbesondere eine Funkverbindung FV zur Übertragung von Signalen zumindest von der Bedieneinheit BE zu der Steuereinrichtung SE in Verbindung. Über die Bedieneinheit BE kann insbesondere ein Bewegungsablauf des Schiebers MS entlang des Laufgangs LG manuell gesteuert werden. Hierfür enthält die Bedieneinheit BE im skizzierten Beispiel Bedienelemente BV, BS, BR, welche insbesondere als Drucktaster ausgeführt sein können und vom Benutzer der Bedieneinheit betätigbar sind. Über das Bedienelement BV kann ein Vorwärts-Bewegungsvorgang des Schiebers, in 2 also von links nach rechts auf den Abwurf AB zu gestartet werden, welcher mittels des Bedienelements BS wieder gestoppt werden kann. Bei Betätigung des Bedienelements BR wird ein Rückwärts-Bewegungsvorgang gestartet, welcher gleichfalls durch das Bedienelement BS gestoppt werden kann. Die Betätigung eines der Bedienelemente BR, BS, BV bewirkt die Abgabe eines entsprechenden Steuerbefehlsignals von der Bedieneinheit BE über die Funkverbindung FV zu der Steuereinrichtung SE, welche ihrerseits eine der beiden Motoranordnungen M1 oder M2 entsprechend dem von der Bedieneinheit BE empfangenen Befehlsignal ansteuert.
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Die Steuereinrichtung SE ist zur Aufzeichnung einer von der Bedieneinheit BE empfangenen Folge von Befehlsignalen sowie zur Abspeicherung einer solchen Befehlsignalfolge als ein Ablaufprogramm eingerichtet. Zur Kommandierung der Aufzeichnung und Abspeicherung sind im skizzierten Beispiel in der Bedieneinheit BE weitere Bedienelemente BP vorgesehen, wobei mittels eines mit REC gekennzeichneten Bedienelements ein Aufzeichnungsvorgang gestartet und mittels eines weiteren, mit SET gekennzeichneten Bedienelements der Aufzeichnungsvorgang beendet und die Abspeicherung einer vorangegangenen Befehlsignalsfolge eingeleitet werden kann. Bei der Bedieneinheit BE zusätzlich angedeutet sind optionale Bedienelemente RÜCK zur Rückgängigmachung des letzten Befehls einer Befehlsfolge bei manueller Steuerung der Schieberbewegung und/oder LÖSCH zum Löschen einer zuvor eingegebenen und aufgezeichneten Befehlsfolge. Eine explizite Löschung einer Befehlsfolge kann in vorteilhafter Ausführung entbehrlich sein, wenn eine aufgezeichnete Befehlsfolge durch einen neuen manuell gesteuerten Bewegungsablauf und dessen neue Befehlsfolge überschreibbar ist. Soweit in der Steuereinrichtung SE mehrere durch einen manuellen Bewegungsvorgang durch den Benutzer vorgebbare Ablaufprogramme abspeicherbar sind, kann bei der Bedieneinheit noch eine Auswahl des jeweiligen Ablaufprogramms, zu welchem eine Befehlsfolge aus einem manuell gesteuerten Bewegungsablauf eingespeichert werden soll, ausgewählt werden, wofür in 1 bei der Bedieneinheit BE eine Anzeigeeinrichtung AN mit der Möglichkeit einer Programmauswahl dargestellt ist. Eine Anzeige AN bei der Bedieneinheit kann auch komplexer ausgebildet und zur Anzeige weiterer Informationen, welche insbesondere auch von der Steuereinrichtung SE zu der Bedieneinheit BE übertragbar sind, dienen.
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Bei der in 1 skizzierten Stallaufteilung sind seitlich neben dem Laufgang LG mehrere Buchten B0, B1, B2, B3, B4 unterschiedlicher Größe dargestellt, welche durch Abtrennungen T1, T2, T3 und T4 voneinander getrennt sind und in welchen sich Tiere insbesondere zum Liegen und zum Fressen aufhalten können. Dabei sei angenommen, dass eine der Wand W1 am nächsten liegende Bucht B0 aktuell als Abkalbbucht benutzt sei, bei welcher ein besonderes Ruhebedürfnis für die Tiere besteht.
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In 2 ist in auf die Buchtenunterteilung der 1 Bezug nehmender Darstellung ein manuell gesteuerter, an die spezielle Situation angepaßter Bewegungsablauf skizziert, wobei wie in einem vergrößertem Ausschnitt dargestellt ist, eine in Längsrichtung verlaufende und mit einem Pfeilsymbol ZP endende Bewegungslinie BZ einen im wesentlichen gleichförmigen Bewegungsabschnitt bis zu der durch die Pfeilspitze gekennzeichneten Längsposition bedeuten soll. Eine quer zur Längsrichtung verlaufende und eine Bewegungslinie an der Spitze des Pfeilsymbols ZP kreuzende Linie PS soll eine Bewegungspause der Längsbewegung des Schiebers MS repräsentieren.
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Der Schieber ist von der konstruktiven Einrichtung der Entmistungseinrichtung zwischen einem in 1 links liegenden Bahnende PE bis zu einem rechts liegenden Bahnende PA verschiebbar und unterfährt hierbei jeweils in Öffnungen die Wände W1 und W2. An den Endpositionen PE, PA sind typischerweise mechanische Anschläge vorgesehen, welche die Längsbewegung des Schiebers begrenzen.
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Im skizzierten Beispielsfall des in 2 schematisch dargestellten Bewegungsablaufs zeigt die obere Linie VL die Schieberbewegung in Vorwärtsrichtung auf den Abwurf AB zu und die untere Linie RL ist der Rücklaufbewegung des Schiebers MS zugeordnet.
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Im gewählten Beispiel mit der Bucht B0 als besonders ruhebedürftiger Abkalbbucht sei der Schieber nicht bis zur linksseitigen Endposition PE verfahren, sondern bei einer Position P1 im Bereich der ersten Abtrennung T1 geparkt, um von dort zu Beginn eines Bewegungszyklus in Richtung des Abwurfs AB verschoben zu werden. Ein erster Bewegungsabschnitt in Vorwärtsrichtung auf den Abwurf AB zu wird durch den Benutzer durch Drücken des Bedienelements BV gestartet. Ein solcher Bewegungsablauf soll aus Sicherheitsgründen bereits in einer Mindestdistanz vor der nächsten Abtrennung T2 enden, wofür der Benutzer bei visueller Überwachung des manuell gesteuerten Bewegungsvorgangs beispielsweise an der Schieberposition P2 die Stopp-Taste drückt und eine Bewegungspause von mehreren Sekunden einlegt, um danach die Bewegung in Vorwärtsrichtung mit einem neuen Bewegungsabschnitt fortzusetzen. Dieser neue Bewegungsabschnitt endet an der Position P31 wiederum in einem Sicherheitsabstand vor der Abtrennung T3 mit einer Bewegungspause, wonach vor der Abtrennung T3 nochmals ein kurzer Bewegungsabschnitt bis zur Position P32 und dort eine weitere Bewegungspause eingefügt werden, bevor der Schieber an der Abtrennung T3 vorbei bewegt wird. Solche Stopps vor Abtrennungen sind aus Sicherheitsgründen zum Schutz der Tiere vorteilhaft, da die Tiere durch die gegebenenfalls mehrfachen Bewegungspausen hinreichend Gelegenheit haben, dem Schieber durch Ausweichen in die Buchten oder durch Bewegen entlang des Laufgangs, insbesondere mit Überschreiten des Schiebers, auszuweichen. Der die Abtrennung T3 überstreichende Bewegungsabschnitt verläuft bis zur Position P41 in einem Sicherheitsabstand vor der Abtrennung T4. In diesem Fall schließen sich zwei weitere kurze Bewegungsabschnitte mit jeweils einer Bewegungspause an, bevor die Längsposition der Abtrennung T4 überstrichen wird. Auch vor der Wand W2 wird in einem Sicherheitsabstand vor der Wand bei einer Position PW der an der Abtrennung T4 vorbei führende Bewegungsabschnitt abgebrochen und danach kürzere Abschnitte mit jeweiligen Bewegungspausen eingefügt, bevor der Schieber bis zur Endposition PA über dem Abwurfkanal AB verschoben und dort typischerweise an einen Anschlag angefahren wird. Beim Anfahren an den Anschlag in der Position PA braucht der Prüfer kein Stoppsignal eingeben, da ein Stopp der Schieberbewegung hier automatisch, beispielsweise durch eine Messung des Motorstroms des Antriebsmotors M2 erfolgt. Bei der Rücklaufbewegung RL des Schiebers aus der Position PA erfolgt in zur Vorwärtsbewegung analoger Weise nach einem durch Betätigen des Bedienelements BR gestarteten ersten Rücklauf-Bewegungsabschnitt ein Stopp des Schiebers bei der Position P4R in einem Sicherheitsabstand vor der Abtrennung T4, nach welchem zusätzliche kurze Bewegungsabschnitte mit Bewegungspausen vor der Abtrennung T4 eingelegt werden. In gleicher Weise wird beim nachfolgenden Bewegungsabschnitt bis zu einer Position P3R in einem Sicherheitsabstand vor der Abtrennung T3 und einer Position P2R vor der Abtrennung T2 verfahren. Der Schieber wird auch vor der ersten Abtrennung T1 bei P1R gestoppt und fährt dann in einem letzten Bewegungsabschnitt bis zu der Position P1 im Bereich der ersten Abtrennung, ohne die Bewegung in Richtung der Endposition PE fortzusetzen. Die Position P1 bildet eine Parkposition bis zum nächsten Bewegungszyklus. Durch das Aussparen des Bahnabschnitts zwischen PE und P1 des Laufgangs werden Störungen im Bereich der Abkalbbucht B0 stark verringert oder vermieden. Wenn die Bucht B0 als Abkalbbucht nicht mehr benötigt wird, kann, beispielsweise durch ein anderes, mittels eines manuell gesteuerten Bewegungsablaufs eingespeicherten Ablaufprogramms oder durch Aufzeichnen und Abspeichern eines neuen manuell gesteuerten Bewegungsablaufs auch der Bereich bei der Bucht B0 wieder in den Reinigungszyklus der Schieberbewegung einbezogen werden, indem der Schieber dann beim Rücklauf bis zu der Endposition PE und dort zu einem Anschlag verfahren wird und von dieser Endposition aus einen den Laufgang bei der Bucht B0 einschließenden Räumvorgang in Richtung des Abwurfs AB ausführt.
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Die Positionen P1 bis PW und P4R bis P1R können in erster vorteilhafter Ausführung in dem Ablaufprogramm als Zeitintervalle für Betriebsintervalle des jeweils wirksamen Motors M1 bzw. M2 gespeichert sind, indem z. B. in der Trainingsphase für die vom Benutzer durch Betrachten zeitlich unmittelbar überwachte Bewegung von P1 nach P2 als die Zeitdauer, welche für die Bewegung des Schiebers über diese Teilstrecke benötigt wird, gespeichert wird und im Arbeitsbetrieb der Motor M2 für die Schieberbewegung von P1 nach P2 für die gespeicherte Zeitdauer eingeschaltet wird.
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In anderer vorteilhafter Ausführung kann im Trainingsbetrieb die über gegebenenfalls mehrere Umdrehungen als kumulierter Drehwinkel meßbare Drehung der Seiltrommel TV oder des Motors M2 bestimmt und als die relative Wegposition von P2 zu P1 repräsentierende Größe als Befehlsparameter zu dem Bewegungsbefehl ab P1 gespeichert werden. Im Arbeitsbetrieb wird der Motor M2 für die Schieberbewegung von P1 nach P2 so lange eingeschaltet, bis die im Trainingsbetrieb bestimmte und abgespeicherte kumulierte Drehung erreicht ist. Durch die definierte Aussparungsposition PE oder P1 ergeben sich die Wegposition entweder durch deren den Bezug auf die Ausgangsposition oder als Summe von Relativpositionen P1–P2, P2–P31, P31–P32 usw.
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Die beschriebene Entmistungseinrichtung ermöglicht dadurch mit einfachen Mitteln dem Benutzer eine flexible und leicht veränderbare Anpassung an individuelle Gegebenheiten einer Stalleinrichtung, ohne auf vom Hersteller der Entmistungsanlage festgelegte Bewegungsschemata eingeschränkt zu sein.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar. Anstelle eines Zugseils kann auch ein Zugelement, z. B. eine Kette eingesetzt sein. Es können mit einer Zugelementanordnung auch zwei gegenläufig bewegte Schieber in zwei parallelen Bewegungsbahnen verbunden sein. Anstelle der Kommandierung eines Stopp-Befehls bei einem manuellen Bewegungsablauf nach vorheriger Kommandierung eines Start-Befehls kann auch vorgesehen sein, dass eine Vorwärtsbewegung oder eine Rückwärtsbewegung mittels eines Bedienelements erfolgt, welches selbständig in eine Ruhestellung zurückkehrt. Eine Schieberbewegung erfolgt dabei nur, solange ein solches Bedienelement aus der Ruhestellung in eine ein Bewegungssignal erzeugende Stellung ausgelenkt wird.