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Die Erfindung betrifft ein Schmuckstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derzeit sind hauptsächlich Schmuckstücke bekannt, bei denen der zu präsentierende Schmuckstein in starren Fassungen, wie etwa einer in
AT410748B dargestellten Becherfassung in seiner Position gehalten wird. Durch diese Anordnung ist beispielsweise das allgemein bekannte Diamantenfunkeln lediglich durch eine Draufsicht zu betrachten.
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Um die Lichtverhältnisse besser ausnutzen zu können und das Licht auch aus anderen Winkeln einfangen zu können, wäre es wünschenswert einen beweglichen Diamanten in einem starren Gebilde anzuordnen.
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Um dieses Funkeln des Diamanten herauszustellen beschreibt die
EP1336351B1 einen Weg. Hierbei wird der Stein von einem Sicherungselement derart festgehalten, dass er um seine Längsachse rotieren und auf sich in eingeschränktem Rahmen kippen lassen kann, bis er von den bügelförmigen Sicherungselementen in seiner Bewegung gestoppt wird.
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Nachteilig bei der Vorrichtung des Standes der Technik ist es jedoch, dass bei der Steinlagerung gemäß
EP1336351B1 der Stein sich lediglich um seine Längsachse drehen und eine leichte Taumelbewegung ausführen kann, jedoch nicht frei beweglich ist, weil er einerseits am unteren Ende der trichterförmigen Vertiefung mit seinem spitzen Ende (Kalette) drehbar gelagert ist und andererseits der Stein von einem Sicherungselement derart festgehalten wird, dass er sich nur in eingeschränktem Rahmen kippen lassen kann, bis er von den bügelförmigen Sicherungselementen in seiner Bewegung gestoppt wird.
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Darüber hinaus sind zusätzliche Bauteile in Form von Sicherungselementen erforderlich, die zwangsläufig aufgrund ihrer Haltefunktion Bereiche des Schmucksteins überdecken und hierdurch den Lichteinfall und damit die Lichtbrechung des Steins behindern und die obwohl sie technisch notwendig sind, auch ästhetisch in das Schmuckdesign integriert werden müssen.
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Ausgehend vom nächstkommenden Stand der Technik der
EP1336351B1 ist es die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Schmuckstück bereit zu stellen, welches einen in einem Trägerelement im Wesentlichen frei beweglichen Schmuckkörper vorsieht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Schmuckstück mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Schmuckstück mit wenigstens einem ringförmigen Außenelement und wenigstens einem beweglichen Innenkörper, wobei dasjenige Außenelement, welches in unmittelbarer Nachbarschaft des Innenkörpers angeordnet ist, auf seiner dem Innenkörper zugewandten Seite wenigstens eine teilweise umlaufende rillenförmige Vertiefung aufweist, wobei Teilbereiche des Innenkörpers in die rillenförmige Vertiefung derart eingreifen, dass der Innenkörper ohne weitere Sicherungselemente gleitbar und/oder rotierend beweglich in der rillenförmigen Vertiefung gehalten wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Schmuckstück erfolgt die Sicherung des im Wesentlichen frei beweglichen Innenkörpers einzig und allein durch ein Außenelement, ohne zusätzliche Sicherungselemente.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die ästhetischen Merkmale der zu präsentierenden Steine in besonderer Weise hervorgehoben. Zum einen wird beispielsweise einem Schmuckstein als Innenkörper die freie Beweglichkeit ermöglicht, indem der Stein sich in einer bis zu 360°-Drehung innerhalb der wenigstens teilweise umlaufenden Vertiefung des Außenelements verschieben und/oder rotieren kann.
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Somit wird eine Neuausrichtung des Innenkörper-Schmucksteins bei jeglicher Bewegung des Schmuckträgers gewährleistet, wodurch eine ausgesprochene Dynamik und Lebendigkeit des Schmuckstücks vermittelt wird. Des Weiteren wird beispielsweise durch Einsatz eines Brillianten als Innenkörper ein lichtbrechender Effekt erzeugt, bei dem das Funkeln des Edelsteins nicht lediglich durch das Eintreffen des Lichtes auf die Brillantentafel bestimmt wird. Vielmehr kann das einfallende Licht so von allen Seiten auf den Innenkörper treffen und durch die freie Bewegung des Brillianten werden zusätzliche lichtbrechende Effekte erzeugt, wobei das Licht vielfach in seine Spektralfarben zerlegt wird.
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Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „ringförmig“ jegliche Art von Körpern verstanden, die in Analogie zu einem Kreisring gebildet werden können und beispielsweise Mehreckringe, insbesondere Dreieckringe, Viereckringe, Fünfeckringe, Sechseckringe usw. und Ovalringe umfassen.
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Die Unteransprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
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Das Schmuckstück ist hierbei aus einem oder mehreren ringförmigen Außenelementen und einem beweglichen Innenkörper ausgebildet, wobei auch die Anordnung mehrerer solcher Innenkörper in einem Außenelement möglich ist. Der Innenkörper greift hierbei in eine rillenförmige Vertiefung auf der Innenseite des Außenelements an mindestens zwei Punkten ein und wird somit durch die Begrenzung der Rille am Verlassen des Außenelementes gehindert. Der Innenkörper kann sich innerhalb der Rille frei bewegen, d. h. bei einer erfindungsgemäßen Ausführung des Außenelements mit einer durchgängigen Rille, kann sich der Innenkörper entlang der gesamten Innenseite des Außenelementes bewegen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform für das Außenelement bildet ein Kreisring, wobei dieser vollkommen bombiert ist oder nur in Teilbereichen rillenförmige Vertiefungen aufweisen kann. Zudem kann das Außenelement als ein Oval-, Dreieck-, Viereck- oder als ein beliebiger Ring mit polygonalem Querschnitt ausgebildet sein.
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Eine geeignete Stabilität des Schmuckstücks wird dadurch gewährleistet, dass das Außenelement aus einem Metall, Kunststoff oder Holz ausgebildet ist, wobei Edelmetalle, vorzugsweise Gold, Silber oder ein Platinmetall bevorzugte Ausführungsweisen darstellen. Die vielseitige Anwendbarkeit des Schmuckstücks ist dadurch gegeben, dass der Innenkörper aus einem Stein, Glas, Quarz, Schmuckstein, Kunststoff oder Holz gebildet ist. So unterstreicht der jeweils präsentierte Innenkörper die Individualität jedes einzelnen Schmuckstücks.
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Eine bevorzugte Ausführungsform für den Innenkörper zeichnet sich dadurch aus, dass der Schmuckstein als ein Edelstein, insbesondere Diamant oder Mineral, eine Perle, eine Koralle oder ein Fossil ausgebildet ist.
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Damit eine nahezu reibungsfreie Schwing- und/oder Rotationsbewegung des Innenköpers gewährleistet ist, basiert eine weitere Ausführungsform der Erfindung darauf, dass der Innenkörper durch Schleifen in eine zu den Dimensionen der rillenförmigen Vertiefung passende geometrische Form gebracht wird.
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Insbesondere um die lichtbrechenden Effekte von durchsichtigen Schmucksteinen hervorzuheben, sieht eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einen Innenkörper vor, der einen Brillant-, Smaragd-, Tropfen-, Navette-, Oval-, Prinzess-, Baguette- oder Herzschliff aufweist.
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Eine Weiterbildung des Schmuckstücks zeichnet sich dadurch aus, dass es auf einem Fingerring angeordnet ist. Eine derartige Konstruktion ermöglicht der Trägerin die Beobachtung jeglicher Bewegung des Innenkörpers, die dieser bei Erschütterungen ausführt.
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Um das Schmuckstück beispielsweise als Ketten-, Schlüssel-, oder Handyanhänger nutzen zu können, sieht eine weitere Ausführung der Erfindung die Befestigung eines Hakens, einer Öse oder einer Verschlussvorrichtung an dem Außenelement vor. Da das Außenelement in seiner Beschaffenheit an sich für die Anbringung einer Kette in jeglicher Form im Grunde keine zusätzliche Konstruktion benötigt, ist eine weitere Ausführungsform des Schmuckstückes dadurch gegeben, dass eine Kette, Kordel und/oder Band durch das Außenelement geführt ist.
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Die vielseitigen Verwendungszwecke der vorliegenden Erfindung zeigen sich in weiteren Ausführungsformen, die sich dadurch auszeichnen, dass das Schmuckstück als Brosche ausgebildet oder an einem Piercingelement angebracht ist. Durch diese Ausführungsformen wird der ästhetische Aspekt des nahezu frei beweglichen Innenkörpers ebenfalls stark unterstrichen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Schmuckstückes ist dadurch gekennzeichnet, dass das Außenelement aus einem bombierten Silberring und der Innenkörper aus einem synthetischen Edelstein mit Brillantschliff ausgebildet ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aufgrund der Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung.
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Es zeigt:
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1 Eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Außenelementes;
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2 Eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schmückstücks mit Innenkörper 2;
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3 Einen Querschnitt durch ein Außenelement gemäß 1;
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4 eine schematische, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ohrhängers;
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5 eine schematische, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kettenanhängers und
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6 eine schematische, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fingerrings.
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In 1 ist mit 1 ein ringförmiges Außenelement eines erfindungsgemäßen Schmuckstückes bezeichnet. Dieses weist an seiner dem Innenkörper zugewandten Seite 3 eine rillenförmige Vertiefung 4 auf.
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2 zeigt einen Innenkörper 2 mit Brillantschliff, der mit Teilbereichen 5 auf der Innenseite 3 in das Außenelement 1 eingreift.
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In 3 ist ein Querschnitt durch das Außenelement 1 zu sehen, bei dem die rillenförmige Vertiefung mit 4 und die dem Innenkörper zugewandte Seite mit 3 bezeichnet ist.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßes Paar Ohrhänger, in 5 ein Kettenanhänger und in 6 ein Fingerring gezeigt, wobei das Außenelement 1 als Kreisring und der Innenkörper 2 als Brillant ausgebildet ist.
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schmuckstücks wird ein bombierter Silberring als ringförmiges Außenelement 1 und ein dazu dimensionsmäßig passender Innenkörper 2, im Beispielsfalle ein Zirkonstein im Brillantschliff, ausgewählt. Der maximale Umfangsdurchmesser des Innenkörpers 2 ist dabei ein wenig größer (ca. 0,5 mm) als dem Durchmesser des Ringes 1 an seinen äußeren Kanten entspricht. Der Ring 1 wird dann mit üblichen Verfahren des Gold- und Silberschmiedehandwerks erwärmt und der Innenkörper 2 in den Ring eingepresst. Nach dem Erkalten zieht sich der Ring 1 derart zusammen, dass der Innenkörper 2 nicht mehr durch die äußeren Kanten des Ringes 1 hindurchpasst und so innerhalb des Ringes 1 gehalten wird. Durch die rillenförmige Vertiefung 3 in Ring 1, die durch vorherige Bombierung zustande kommt, kann sich der Innenkörper 2 jedoch frei innerhalb des Ringes 1 bewegen, ohne diesen verlassen zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 410748 B [0002]
- EP 1336351 B1 [0004, 0005, 0007]