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Die Erfindung betrifft ein Board, insbesondere ein Kiteboard gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Auf einem derartigen Kiteboard sind üblicherweise nach einem Raster verteilte Gewinde-Inserts vorgesehen, über die eine Kiteboardbindung mit zwei Pads und jeweils einer Fußschlaufe am Kiteboard bestigt werden können. Das Insertraster ist so ausgeführt, dass Bindungen unterschiedlicher Hersteller in der gewünschten Relativposition am Kiteboard befestigbar sind.
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In der
WO 2008/008261 A2 ist ein Snowboard offenbart, bei dem am Board anstelle des Insertrasters zwei Schienen angeordnet sind, wobei in jede dieser Schienen Befestigungsmittel eines Pads eingreifen.
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Derartige Schienen ermöglichen zwar eine etwas variablere Lagepositionierung der Pads, die Befestigungsmittel müssen jedoch nacheinander in die Schiene eingeführt werden, sodass die Montage vergleichsweise aufwendig ist. Des Weiteren zeigte es sich, dass die Boards durch die vergleichsweise langen Schienen in Längsrichtung versteift sind, sodass der Flex nicht den Ansprüchen guter Fahrer genügen kann.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Board zu schaffen, an dem eine Bindung einfach festlegbar ist und das mit einem hinreichenden Flex ausgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Board mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist das Board mit einer Bindung ausgeführt, die zwei jeweils von einer Fußschlaufe überstreckte Pads aufweist, die über Befestigungsmittel verstellbar in einer Schienenanordnung festgelegt sind. Erfindungsgemäß sind dabei jedem Pad zumindest zwei Schienen zugeordnet, die versetzt zueinander angeordnet sind.
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Durch die Verwendung zweier kurzer Schienen für jedes Pad besteht zum einen die Möglichkeit, das jeweilige Pad in praktisch jeder gewünschten Position mit Bezug zum Board zu positionieren. Des Weiteren können auch herkömmliche Bindungen, bei denen das Pad und eine Fußschlaufe mit einer gemeinsamen Befestigungsschraube zu befestigen sind, mit einer derartigen Schienenanordnung in der gewünschten Relativposition montiert werden. Die beiden versetzt zueinander angeordneten Schienen ermöglichen es des Weiteren, eventuell vorhandene Montageplatten gleichzeitig in jeweils eine der Schienen einzusetzen, sodass die Montage wesentlich schneller durchgeführt werden kann als bei herkömmlichen Bindungen, bei denen die Montageplatten aufeinander folgend in den einzigen Schlitz eingesetzt werden müssen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass der Flex durch die Verwendung von zwei Schienen gegenüber den Lösungen mit einer einzigen Schiene pro Pad nicht nachteilig beeinflusst ist.
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Ein zusätzlicher Vorteil bei der Verwendung herkömmlicher Bindungen besteht darin, dass es die beiden Schienen ermöglichen, das Pad mit Bezug zum Board auszurichten und gleichzeitig die Fußschlaufenbreite einzustellen – bei der Verwendung von Inserts ist eine derartige unabhängige Lagepositionierung und Fußbreiteneinstellung mit herkömmlichen Bindungen nicht durchführbar.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Schienen in Längsrichtung und/oder in Querrichtung versetzt zueinander angeordnet. Durch diese Variante ist der Flex des Boards weiter optimiert und des Weiteren die Relativpositionierung zum Board vereinfacht.
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Dabei wird es bevorzugt, wenn die Schienen in Längsrichtung ohne Überlappung, d. h. beabstandet zueinander angeordnet sind.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind jeweils zwei Schienen auf einer gemeinsamen Längsachse angeordnet.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel hat jede Schiene eine Erweiterung, durch die hindurch Montageplatten der Befestigungsmittel in die jeweilige Schienenführung eingesetzt werden können.
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Diese Erweiterungen sind vorzugsweise in Richtung zur Boardmitte, d. h. weg von den Tips gerichtet angeordnet.
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Wie bereits erwähnt, sind diese Erweiterungen derart ausgebildet, dass Montageplatten oder sonstige Befestigungsmittel eines Pads gleichzeitig in das zugeordnete Schienenpaar einsetzbar sind.
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Die Justierung des Pads mit Bezug zum Board ist vereinfacht, wenn am Boden der Schiene oder im Bereich einer Schiene eine Skala angeordnet ist. Dabei wird es bevorzugt, wenn nur eine Schiene eines Schienenpaars mit einer derartigen Skala ausgeführt ist.
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Die Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft realisieren, wenn eine Bindung verwendet wird, bei der eine das Pad tragende Befestigungsplatte mit Langlöchern ausgeführt sind, die jeweils einer Schiene zugeordnet sind und die von den Befestigungsmitteln durchsetzt sind. Eine derartige Bindung ist in der zeitgleich hinterlegten Gebrauchsmusteranmeldung offenbart, auf die hiermit Bezug genommen wird. Diese Bindung ermöglicht es, die Breitenverstellung der Fußschlaufe unabhängig von der Position der Befestigungsmittel zu verändern.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Kiteboard mit einem Bindungsteil;
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2 das Kiteboard aus 1 ohne Bindung;
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3 eine Einzeldarstellung von Schienen des Kiteboards aus 2 und
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4 eine Darstellung zur Verdeutlichung der Bindungsmontage.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein bidirectional Kiteboard 1 herkömmlicher Bauart mit zwei seitlichen Rails 2, 4 und Tips 6, 8. Auf dem Kiteboard 1 wird eine Bindung befestigt, von der in 1 lediglich ein Bindungsteil 10 mit einem Pad 12 und einer dieses überstreckenden Fußschlaufe 14 dargestellt ist. Die Bindungsteile 10 werden jeweils über Befestigungsmittel, beispielsweise Befestigungsschrauben 16 an jeweils einem Schienenpaar 18, 20; 22 (verdeckt in 1) und 24 des Kiteboards 1 befestigt. Diese Schienenpaare 18, 20; 22, 24 ermöglichen es, die Pads 12 der Bindungsteile 10 in der dargestellten Weise schräg anzustellen und zueinander zu beabstanden, sodass der Kitesurfer eine für ihn günstige Standposition einnehmen kann.
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2 zeigt eine Ansicht des Kiteboards 1 ohne Bindungsteil 10. Man erkennt deutlich die beiden Schienenpaare 18, 20 und 22, 24, von denen die beiden innen liegenden Schienen 20, 22 und die beiden außen liegenden Schienen 18, 24 jeweils auf einer gemeinsamen Längsachse 26 bzw. 27 angeordnet sind. Die Schienen 18, 20; 22, 24 sind jeweils in Breitenrichtung b und auch in Längsrichtung l zueinander beabstandet sind. Prinzipiell können die Schienen auch in Längsrichtung (l = 0) überlappend ausgeführt sein.
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3 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Schienenpaars 18, 20, das näher zur Tip 6 ausgerichtet ist. Dementsprechend hat diese in das Deck des Kiteboards 1 versenkte Schiene einen Längsschlitz 25, dessen Breite a so gewählt ist, dass die Befestigungsschraube 16 mit ihrem Gewindestück den Längsschlitz 25 durchsetzen kann. Unterhalb des Decks verbreitert sich in an sich bekannter Weise der Führungsschlitz T-förmig auf das Maß c. Dieses Maß ist so gewählt, dass eine gegenüber dem Gewindeabschnitt der Befestigungsschraube 16 verbreiterte Montageplatte 28 (strichpunktiert in 3) entlang des verbreiterten Bereichs 30 des Längsschlitzes 25 verschiebbar ist. Dieser ist zur Mitte hin zu einer Erweiterung 32 erweitert, deren Breite in etwa gleich derjenigen Breite c der Montageplatte 28 ist. Diese kann somit durch die Erweiterung 32 hindurch in den verbreiterten Bereich 30 des Längsschlitzes 25 eingesetzt werden und dann in der Darstellung gemäß 3 nach links (siehe Pfeil) verschoben werden, sodass der gestrichelt angedeutete Gewindeschaft 34 der Befestigungsschraube 16 in den Längsschlitz 25 eintaucht und in die Montageplatte 36 eingeschraubt ist – das Bindungsteil 10 kann durch Anziehen der Befestigungsschraube 16 festgelegt werden.
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Wie des Weiteren in 3 erkennbar ist, kann am Boden der Schiene 18 eine Skala 35 vorgesehen werden, über die die Justierung vereinfacht ist. In 3 rechts ist die Schiene 20 dargestellt, wobei diese der Einfachheit halber fluchtend zur Schiene 18 dargestellt ist – gemäß den 1 und 2 sind diese Schienen jedoch auch quer zum Board 1 versetzt zueinander angeordnet. Auch der Boden dieser Schiene 20 kann mit einer Skala versehen sein. Da im Prinzip eine einzige Skala 35 ausreicht, kann der Boden jedoch auch mit einem Logo oder dergleichen versehen werden.
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Wie bereits vorstehend angedeutet, wird als Bindung eine Kiteboardbindung verwendet, wie sie in der parallel hinterlegten Gebrauchsmusteranmeldung beschrieben ist. Bei dieser Kiteboardbindung ist das Pad 12 auf einer Befestigungsplatte 36 angeordnet, an der beidseitig der Fußschlaufe 14 Langlöcher 38, 40 ausgebildet sind, die jeweils von einer Befestigungsschraube 16 durchsetzt sind. Diese Langlöcher 38, 40 ermöglichen es in Zusammenwirken mit dem jeweiligen Schienenpaar 18, 20; 22, 24 das Pad 12 mit der Fußschlaufe 14 in der gewünschten Relativposition zum Board 1 auszurichten. Die Endabschnitte der Fußschlaufe 14 sind über jeweils zwei Führungsschlitze 42, 44 an der Befestigungsplatte 36 befestigbar, wobei diese Endabschnitte der Fußschlaufen 14 innerhalb der Führungsschlitze in Fußlängsrichtung verstellbar sind. Die Breiteneinstellung der Fußschlaufe 14 erfolgt zum einen über einen Klettverschluss und zum anderen durch die Wahl der seitlich angeordneten Führungsschlitze 42, 44. Weitere Einzelheiten können der parallel hinterlegten Gebrauchsmusteranmeldung entnommen werden.
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Die Montage der Bindung wird anhand der schematischen Darstellung in 4 erläutert. Man erkennt in 4a das Bindungsteil 10 mit dem Pad 12, der Montageplatte 36 und der Fußschlaufe 14. In die beiden seitlichen Langlöcher 38, 40 ist jeweils eine Befestigungsschraube 16 eingesetzt, die in Gewindeeingriff mit jeweils einer Montageplatte 28 steht. Diese vormontierte Einheit wird dann in Pfeilrichtung abgesenkt, wobei die beiden Montageplatten 28 mit Bezug zu den zugehörigen Erweiterungen 32 der Schiene 22, 24 ausgerichtet sind. Durch das Absenken tauchen die Befestigungsplatten 36 dann in diese Erweiterungen 32 ein. In einem darauffolgenden Montageschritt wird das Bindungsteil 10 gemäß 4b in Pfeilrichtung zur Tip 8 hin verschoben, sodass die Befestigungsplatten 36 in den T-förmig verbreiterten Bereich 30 gelangen und dabei die Gewindeschäfte 34 die jeweiligen Längsschlitze 25 durchsetzen. In dem in 4c dargestellten Montageschritt werden dann die Befestigungsschrauben 16 angezogen, sodass die Montageplatten 28 von unten her gegen die innen liegenden Deckflächenbereiche vorgespannt sind und das Bindungsteil 10 zuverlässig lagefixiert ist. Die Befestigung des anderen Bindungsteils an den Schienen 18, 20 erfolgt in entsprechender Weise.
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Die Schienen 18, 20, 22, 24 sind vorzugsweise mit identischen Geometrien ausgeführt, sodass die Lagerhaltung vereinbfacht ist, da nur ein Typ von Schieneninserts verwendet wird.
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Die Montage wurde anhand der besonderen, von der Anmelderin konzipierten Bindung erläutert. Prinzipiell können auch herkömmliche Bindungen verwendet werden, bei denen die Fußschlaufe 14 und das Pad 12 durch eine beide Elemente durchsetzende Befestigungsschraube 16 mit dem Board verbunden werden. Da bei derartigen herkömmlichen Bindungen das Pad 12 mit in Querrichtung ausgeführten Längsschlitzen 25 versehen ist, kann durch geeignete Positionierung an den beiden Schienen 18, 20; 22, 24 und Versetzen der Befestigungsschrauben 16 innerhalb der Querschlitze die Fußschlaufenbreite variiert werden – diese Verstellmöglichkeit ist bei Verwendung der Inserts nicht möglich.
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Offenbart ist eine Kiteboardbindung, mit jeweils von einer Fußschlaufe überstreckten Pads. Jedem Pad sind zumindest zwei Schienen zugeordnet, die versetzt am Board angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kiteboard
- 2
- Rail
- 4
- Rail
- 6
- Tip
- 8
- Tip
- 10
- Bindungsteil
- 12
- Pad
- 14
- Fußschlaufe
- 16
- Befestigungsschraube
- 18
- Schiene
- 20
- Schiene
- 22
- Schiene
- 24
- Schiene
- 25
- Längsschlitz
- 26
- Achse
- 27
- Achse
- 28
- Montageplatte
- 30
- erweiterter Bereich
- 32
- Erweiterung
- 34
- Gewindeschaft
- 35
- Skala
- 36
- Befestigungsplatte
- 38
- Langloch
- 40
- Langloch
- 42
- Führungsschlitz
- 44
- Führungsschlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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