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Die Erfindung betrifft ein Möbelteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der Praxis ist es bekannt, die Oberfläche von plan oder auch in einer Richtung, also zweidimensional, gebogen verlaufenden Gegenständen mit Leder zu bespannen. Entsprechend einer klassischen Polstertechnik wird dabei eine Kaschierung aus Filz, einem Schaumwerkstoff o. dgl. zwischen dem formstabilen Träger und der Lederschicht gelegt und anschließend das Leder über den formstabilen Träger gezogen, wobei es anschließend auf der Rückseite dieses Trägers in polstertypischer Weise festgenagelt, festgeklammert, geklebt oder auf andere Weise an der Rückseite des formstabilen Trägers festgelegt wird.
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Aus der
DE 930 110 B sind Möbelteile bekannt, bei denen der formstabile Träger mit einer Oberflächenschicht bespannt ist, die beispielsweise aus Textilien, Linoleum oder Leder bestehen kann. Die Möbelteile selbst sind zwar dreidimensionale Bauteile, ihre Verformung jedoch ist lediglich zweidimensional: beispielsweise wird eine Blechtafel mehrfach gekantet, um eine Schreibtischplatte mit zwei Seitenkanten zu bilden, oder um die Außenwände eines Schreibtisch-Unterschrankes zu bilden. In sämtlichen Fällen weisen die so verformten Stahlbleche einen etwa C-förmigen Querschnitt auf. Spannelemente wie Spannleisten oder Spannrohre sind an einander gegenüberliegenden Rändern des Möbelteils angeordnet, so dass das die Oberflächenschicht bildende Material um das Möbelteil herum gespannt werden kann. Da die Spannelemente am Möbel verbleiben, kann eine Oberflächenschicht auf dem Träger fixiert werden, ohne dass es hierzu spezieller Pressformen bedarf, die so lange montiert bleiben, bis eine Verklebung zwischen Träger und Oberflächenschicht ausgehärtet bzw. abgebunden ist. Zudem kann eine lösbare Montage der Oberflächenschicht erfolgen, ohne Verklebung, so dass nach Lösen der Spannelemente die Oberflächenschicht entfernt und ggf. ausgetauscht werden kann.
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Bezogen auf die drei senkrecht aufeinander stehenden Raumachsen bedeutet dies, dass die Verformung der gattungsgemäßen Möbelteile und insbesondere der Oberflächenschicht nur in einer durch zwei Raumachsen aufgespannten Ebene vorliegt, während entlang der dritten Raumachse die Stahlbleche und die Oberflächenschicht nicht verformt sind, sondern geradlinig verlaufen. Das als Oberflächenschicht vorgesehene Material muss nur in einer einzigen Richtung gebogen bzw. verformt werden, ähnlich wie dies auch bei einer Umwicklung einer zylindrischen Mantelfläche der Fall ist, während es in einer dazu quer verlaufenden Richtung unverformt bleiben kann. Dementsprechend können vergleichsweise steife Materialien wie z. B. Linoleum zur Schaffung einer Oberflächenschicht verwendet werden, und die Möbelteile können ohne einen in der Oberflächenschicht auftretenden Faltenwurf bespannt werden.
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Aus der Praxis sind weiterhin Möbelteile deren formstabiler Träger üblicherweise aus einem Holzwerkstoff gebildet ist, beispielsweise aus einem Massivholz, aus einem MDF-Bauteil oder dergleichen. Die sichtbare Oberfläche des Möbels ist mit einer Lackierung beschichtet, welche auf den formstabilen Träger aufgebracht ist. Bei diesen gattungsfremden Möbelteilen ist wesentlich, dass die Oberflächenschicht in Form einer Lackierung entsprechend dem Verlauf der Oberfläche des Möbelteils dreidimensional geformt verläuft, also in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen verformt verläuft. Beispielsweise kann das Möbelteil kuppenartig gewölbt verlaufen, oder es kann quaderförmig eine Oberseite, eine oder zwei gegenüberliegende oder vier umlaufende Seitenflächen, sowie ggf. eine Rückseite aufweisen.
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Bei einer Lackierung des Möbelteils ist das Aufbringen der dreidimensional, also in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen verformten Oberflächenschicht insofern problemlos, als der Lack zunächst nicht als zusammenhängende Materialbahn vorliegt, sondern in Form von einzelnen Lackpartikeln aufgestrichen oder aufgesprüht wird. Der Lack kann somit problemlos sämtlichen Oberflächenkonturen des formstabilen Trägers folgen und somit die gesamte Oberfläche auch eines dreidimensional verformten formstabilen Trägers bedecken.
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Aus der
DE 60 2005 000 507 T2 ist eine Platte bzw. Kachel bekannt, die aus einem Holzwerkstoff bestehen kann. Eine Oberflächenschicht aus Leder erstreckt sich sowohl über die Frontfläche als auch über die daran angrenzenden Schmalkanten der Platte bzw. Kachel bis auf deren Rückseite, wobei diese Oberflächenschicht auf der Rückseite aufliegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Möbelteil dahingehend zu verbessern, dass dieses möglichst vielseitig ausgestaltet werden und möglichst vielseitig an benachbarte Möbelteile angebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Möbelteil mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und 2 gelöst.
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Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die sichtbare Oberfläche des Möbelteils sowie die Oberflächenschicht aus Leder jeweils dreidimensional zu verformen. Vorschlagsgemäß ist vorgesehen, dass die aus Leder bestehende Oberflächenschicht, ähnlich wie eine Lackierung, direkt mit dem formstabilen Träger verbunden ist und zwar verklebt ist, also ohne Zwischenschaltung einer polstertypischen Schicht. Dabei ist das Leder, ähnlich wie die Lackierung, entsprechend der Kontur des formstabilen Trägers dreidimensional geformt und liegt somit in dieser dreidimensionalen Formgebung dem formstabilen Träger anliegt.
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Vorschlagsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die aus Leder bestehende Oberflächenschicht mit dem Träger vollflächig verklebt ist. Vollflächig heißt in diesem Zusammenhang, dass über die gesamte Kontaktfläche zwischen Träger und Oberflächenschicht hinweg eine regelmäßige Verbindung zwischen diesen beiden Bestandteilen des Möbelteils vorgesehen ist. Die Verklebung kann beispielsweise in Form eines Punktrasters oder eines Gitters vorgesehen sein, wobei entsprechend an den Punkten bzw. an den Gitterlinien Klebstoff vorgesehen ist. Insbesondere kann allerdings vorteilhaft eine unterbrechungsfreie vollflächige Verklebung zwischen dem die Oberflächenschicht bildenden Leder unter dem formstabilen Träger vorgesehen sein.
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Auf diese Weise wird eine Herstellung des Möbelteils unterstützt, bei der das Leder ähnlich wie in einem Tiefziehvorgang verformt und dem formstabilen Träger sowohl nahtlos als auch faltenfrei angelegt wird. Anders als bei der üblichen Polster-Verfahrensweise bildet das Leder eine direkt dem formstabilen Träger anliegende Oberflächenschicht, ähnlich wie eine Lackierung, wobei allerdings je nach verwendeter Materialstärke des Leders eine gewisse Weichheit oder Dämpfungswirkung beim Kontakt mit dem Möbelteil durch diese aus Leder bestehende Oberflächenschicht erzielt wird. Da das Leder zum Teil erheblich gedehnt werden muss, um der Oberflächenkontur des formstabilen Trägers zu folgen und diesen formstabilen Träger eng anzuliegen, ist die vollflächige, insbesondere eine unterbrechungsfreie vollflächige Verklebung zwischen dem Leder und dem Träger vorteilhaft, um auf diese Weise Rückstellkräfte des Leders aufzufangen und zuverlässig sicherzustellen, dass das Leder seine einmal eingenommene Lage am formstabilen Träger beibehält.
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Um eine optimal bündige Rückseite des Möbelteils zu gewährleisten, welches beispielsweise für die Anlage des vorschlagsgemäßen Möbelteils an einem anderen, benachbarten Möbelteil vorteilhaft ist, ist in einer ersten Ausgestaltung des vorliegenden Vorschlags vorgesehen, dass die Oberflächenschicht sich in eine randseitige Falz an der Rückseite des formstabilen Trägers erstreckt., Die Falz weist dabei eine solche Tiefe auf, dass das Leder in die Falz eintaucht und ein auf der Rückseite des Möbelteils befindlicher Anteil der Oberflächenbeschichtung gar keinen, oder zumindest keinen hinderlichen Überstand auf der Rückseite des Möbelteils bildet.
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Im Unterschied zu den unerwünschten – und vorschlagsgemäß vermiedenen – Nähten dort, wo zwei Flächen des Möbelteils aneinander grenzen, können Nahtlinien als bewusst eingesetzte Dekorelemente auf der sichtbaren Oberfläche vorgesehen sein. Beispielsweise kann quer über die Front der oben erwähnten Möbeltür eine solche Naht verlaufen. Die beiden Teilstücke des Leders stellen jeweils für sich eine Oberflächenschicht dar, die vorschlagsgemäß nahtlos um drei jeweils winklig zueinander stehende Flächen verläuft: nämlich auf der Frontfläche, ähnlich wie die weiter oben erwähnte Oberseite, sowie auf drei der vier umlaufenden Schmalkanten der Möbeltür, ähnlich wie die weiter oben erwähnten Seiten- und Stirnflächen.
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Falls eine solche Ziernaht vorgesehen ist, kann entsprechend einer zweiten Ausgestaltung des vorliegenden Vorschlags dennoch eine möglichst flache Ausgestaltung der Möbeloberfläche beibehalten werden, z. B. um kleine Spaltmaße zu benachbarten Möbelteilen einhalten zu können. Zu diesem Zweck kann in der Oberfläche des formstabilen Trägers eine Nut vorgesehen sein, in welche die Naht eintaucht, so dass der wulstartige Überstand verringert wird, den die Naht ansonsten gegenüber der übrigen Oberfläche bildet.
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Vorteilhaft kann mit Ausnahme des Klebstoffs die Verbindung der Oberflächenschicht mit dem Träger zumindest dort unter Verzicht auf weitere Elemente vorgenommen werden, wo das Leder die sichtbare Oberfläche des Möbelteils bedeckt, wobei vorteilhaft insgesamt das Leder ohne derartige Elemente mit dem Träger verbunden ist. Zumindest in dem Bereich der sichtbaren Oberfläche liegt das Leder also unter Verzicht auf die beim Polstern ansonsten üblichen Nähte, Klammern oder Nägel dem formstabilen Träger an. Auf diese Weise wird eine möglichst flache Ausgestaltung der Möbeloberfläche unterstützt, so dass das vorschlagsgemäß ausgestaltete Möbelteil problemlos einem anderen Möbelteil angelegt und mit diesem verbunden werden kann, ähnlich wie dies beispielsweise von furnierten und / oder lackierten Möbelteilen bekannt ist. Wenn beispielsweise eine Schranktür eine vorschlagsgemäße Oberflächenschicht aus Leder aufweist, kann diese mit geringen Spaltmaßen an den Korpus des Schranks anschließen, ähnlich wie dies bei lackierten Möbeltüren möglich ist, da die Oberfläche des Möbelteils, die durch die Oberflächenschicht gebildet wird, keine punktuellen oder linienförmigen Überstände aufweist, wie dies ansonsten durch Nähte, Klammern oder Nägel der Fall wäre.
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Vorschlagsgemäß wird eine möglichst weitgehende Ummantelung des Möbelteils mit Leder ermöglicht, beispielsweise nicht nur auf den Flächen, welche die so genannte sichtbare Oberfläche bilden. So können sowohl Vorderseite als auch Rückseite eines derartigen Möbelteils mit der aus Leder bestehenden Oberflächenschicht versehen sein. Beispielsweise kann die Tür eines Kastenmöbels dementsprechend ausgestaltet sein, so dass deren Vorderseite und die umlaufenden Kanten als sichtbare Oberfläche bezeichnet werden. Die bei geöffneter Tür dann auch sichtbare, ansonsten aber zum Inneren des Möbels weisende Rückseite der Tür stellt zwar keine sichtbare Oberfläche im Sinne des vorliegenden Vorschlags dar, kann aber aus Gründen der optischen Angleichung genauso wie die stets sichtbare Vorderseite mit dem gleichen Oberflächenmaterial versehen sein. Wenn auch die Seitenwände und / oder der Deckel bzw. der Boden des erwähnten Kastenmöbels mit einer aus Leder bestehenden Oberflächenschicht versehen sind, so kann auch bei diesen Bauteilen vorteilhaft die zum Innenraum des Kastenmöbels gerichtete Seite der entsprechenden Möbelflächen mit der aus Leder bestehenden Oberflächenschicht versehen sein, so dass sämtliche Flächen, die ansonsten beispielsweise lackiert wären, die aus Leder bestehende Oberflächenschicht aufweisen.
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Wie bereits anhand des mit einem Tiefziehverfahren verglichenen Verfahren bei der Herstellung der Oberflächenbeschichtung erwähnt, ist die Oberflächenschicht vorteilhaft auf drei Flächen des formstabilen Trägers vorgesehen, die jeweils entsprechend den drei Raumachsen winklig zueinander angeordnet sind, also beispielsweise eine Oberseite als horizontal liegende Fläche, eine Seitenfläche als vertikal an die Oberseite anschließende Fläche, und eine Stirnseite, welche im rechten Winkel sowohl zur Oberseite als auch zur Seitenfläche verläuft. Die Oberflächenschicht liegt diesen drei Flächen des formstabilen Trägers nahtlos an und ist in zwei Richtungen verformt, also dreidimensional.
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Aufgrund der nahtlosen Ausgestaltung der Oberflächenschicht auf der sichtbaren Oberfläche des Möbelteils wird vermieden, dass Schnittkanten des Leders optisch sichtbar sind, was einerseits häufig als ästhetisch störend empfunden werden kann, und welches zudem die Möglichkeit eröffnet, dass im Bereich dieser Nahtstelle die Oberflächenbeschichtung vom darunter liegenden formstabilen Träger im Laufe der Zeit abgelöst wird, so dass das Möbelteil unansehnlich werden könnte. Um diese Gefahr auszuschließen, wäre bei einer Nahtlinie, entlang welcher zwei Anteile der Oberflächenschicht aneinander stoßen, entweder eine sehr aufwendige Verarbeitung des Leders erforderlich oder eine sehr aufwendige Nachbearbeitung des mit dem Leder bespannten formstabilen Trägers, so dass in diesen Fällen die Erstellung des vorschlagsgemäßen Möbelteils mit einem wirtschaftlich nachteiligen Aufwand verbunden wäre sowie ein optisches Ergebnis liefern würde, welches aufgrund der sichtbaren Nahtlinie, insbesondere für den Bereich hochwertiger Möbel kaum akzeptabel wäre. Durch ein entsprechend straffes Spannen des Leders über den formstabilen Träger hinweg kann die vorschlagsgemäße nahtlose Anlage des Leders auf den erwähnten drei winklig zueinander stehenden Flächen des formstabilen Trägers ermöglicht werden, ohne dass eine Nahtlinie in der Oberflächenschicht vorgesehen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der rein schematischen Darstellungen näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines mit einer Oberflächenschicht aus Leder versehenen Möbelteils,
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2 einen Querschnitt durch ein Möbelteil, welches nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
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3 einen Querschnitt ähnlich 2, jedoch durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Möbelteils,
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4 eine perspektivische Ansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines mit einer Oberflächenschicht aus Leder versehenen Möbelteils, und
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5 einen Querschnitt durch das Möbelteil von 4.
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In 1 ist mit 1 insgesamt ein Möbelteil bezeichnet, welches beispielsweise als Armlehne eines Sitzmöbels dienen kann. Das Möbelteil 1 weist eine Oberseite 2, zwei Seitenflächen 3 sowie eine hintere Stirnfläche 4 sowie eine vordere Stirnfläche 5 auf. Die hintere Stirnfläche 4 schließt eckig, etwa rechtwinklig, an die Oberseite 2 an, während die vordere Stirnfläche 5 in einem verrundeten Verlauf an die Oberseite 2 anschließt.
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Aus 2 ist ein Möbelteil ersichtlich, welches aus einem formstabilen Träger 6 sowie einer Oberflächenschicht 7 aufgebaut ist. Der formstabile Träger 6 kann beispielsweise aus einem MDF-Werkstoff bestehen, und die Oberflächenschicht 7 besteht aus Leder.
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Die Oberflächenschicht 7 liegt nahtlos der Oberseite 2, den Seitenflächen 3 sowie den hinteren und vorderen Stirnflächen 4 und 5 an. Sie ist, ausgehend von der horizontalen Ebene, in welcher die Oberseite 2 liegt, sowohl in einer ersten Richtung verformt, nämlich etwa U-förmig, indem sie den Seitenflächen 3 und der Oberseite 2 anliegt, sowie in einer zweiten Richtung verformt, die quer zur ersten Richtung verläuft. Die Oberflächenschicht verläuft auch in dieser zweiten Richtung etwa U-förmig, indem sie den Stirnflächen 4 und 5 sowie der Oberseite 2 anliegt. Insgesamt ist das Leder also etwa haubenförmig dreidimensional nahtlos verformt, um den vorgenannten Flächen anzuliegen.
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Bei dem in 2 dargestellten Querschnitt durch das Möbelteil 1 ist ersichtlich, dass die Oberflächenschicht 7 auf den beiden Seitenflächen 3 und der Oberseite 2 des formstabilen Trägers 6 vorgesehen ist, dass jedoch eine Rückseite 8 des formstabilen Trägers 6 bzw. des gesamten Möbelteils 1 frei von der Oberflächenschicht 7 ist. Diese endet vielmehr bündig mit der Rückseite 8 an den Seitenwänden 3, wie dies aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist.
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Alternativ zu der Ausgestaltung gemäß 2 ist in 3 eine weitere Ausführungsform dargestellt, die ebenfalls eine bündig ausgestaltete Rückseite 8 aufweist, so dass auch bei dieser Ausführungsform die Oberflächenschicht keinen hinderlichen Überstand darstellt, sondern vielmehr eine plane Anlage dieses Möbelteils 1 an einem anderen Möbelteil ermöglicht. Aufgrund der Weichheit des Leders kann die Oberflächenschicht 7 an den Randbereichen, an denen sie um die Seitenflächen 3 herum und auf die Rückseite 8 des stabilen Trägers 6 gezogen ist, geringfügig komprimiert werden. Dementsprechend können zwei an diesen Randbereichen vorgesehene, zu jeweils zwei Seiten hin offene Falze 9 flacher bemessen sein, als es der Materialstärke des für die Oberflächenschicht 7 verwendeten Leders entspricht. Wenn also das Leder in diese beiden Falze 9 hineingezogen und dort verklebt worden ist, kann es aufgrund seiner Materialstärke ggf. einen geringfügigen Überstand über die übrige Rückseite 8 des formstabilen Trägers 6 hinaus darstellen. Dieser Überstand stellt jedoch keinen hinderlichen Überstand dar, wenn er so gering bemessen ist, dass das Leder so weit komprimiert werden kann, dass es mitsamt der übrigen Rückseite 8 des formstabilen Trägers 6 einem anderen Gegenstand bündig angelegt werden kann. Insbesondere wenn der Träger 6 eine so große Materialstärke aufweist, dass er durch einen solchen Falz nicht nachteilig geschwächt wird, kann alternativ vorgesehen sein, dass der Falz eine solche Tiefe aufweist, dass die Oberflächenschicht auch unkomprimiert vollständig in den Falz eintaucht.
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Bei den in den drei Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen ist jeweils vorgesehen, dass das die Oberflächenschicht 7 bildende Leder vollflächig mit dem formstabilen Träger 6 verklebt ist, so dass auf diese Weise das Leder seine aus den Zeichnungen ersichtliche Form beibehält und dementsprechend die gewünschten Oberflächenbereiche des formstabilen Trägers 6 abdeckt.
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4 zeigt ein Möbelteil 1, welches als Möbeltür ausgestaltet ist und zur Anordnung vor dem Inneren eine Möbelkorpus vorgesehen ist. Die Oberflächenschicht 7 wird durch ein oberes erstes Teilstück 10 und ein unteres zweites Teilstück 11 gebildet. Zwischen beiden Teilstücken 10 und 11 verläuft eine Ziernaht 12 quer über die Front des Möbelteils 1. Die beiden Teilstücke 10 und 11 stellen jeweils für sich eine Oberflächenschicht 7 dar, die nahtlos um drei jeweils winklig zueinander stehende Flächen verläuft: nämlich auf der Frontfläche der Möbeltür, die als Oberseite 2 angesehen werden kann und in der Zeichnung auch so gekennzeichnet ist, sowie auf jeweils drei der vier umlaufenden Schmalkanten der Möbeltür. Dabei sind die beiden gegenüberliegenden Schmalkanten, über die sich ein Teilstück 10 oder 11 erstreckt, als Seitenflächen 3 gekennzeichnet, und die oberen bzw. unteren Schmalkanten, von denen jedes Teilstück 10 bzw. 11 jeweils nur eine abdeckt, als Stirnflächen 4 und 5.
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5 zeigt die Ausgestaltung der Ziernaht 12: die beiden benachbarten Kanten der Teilstücke 10 und 11 sind jeweils nach unten umgeschlagen und anschließend miteinander verklebt und / oder vernäht worden. Eine möglichst flache Ausgestaltung der Möbeloberfläche kann bei dem Möbelteil 1 der 4 trotz der Ziernaht 12 beibehalten werden. Zu diesem Zweck weist der formstabile Träger 6 eine Nut 14 auf, in welche die Ziernaht 12 eintaucht, insbesondere deren nach unten umgeschlagenen Kantenabschnitte der Teilstücke 10 und 11, so dass der wulstartige Überstand vermieden oder zumindest verringert wird, den die Ziernaht 12 ansonsten bilden würde.
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5 zeigt weiterhin, dass die Rückseite 8 der Möbeltür, die zum Inneren des Möbelkorpus ausgerichtet ist, nicht als sichtbare Oberfläche des Möbelteils 1 ausgestaltet ist. Vielmehr verläuft die Oberflächenschicht 7 wie in 2 dargestellt bis an die Rückseite 8 grenzend und endet dort. Die Rückseite 8 ist ebenfalls mit Leder bezogen, wobei dieses Lederstück jedoch nicht dreidimensional verformt ist, sondern ohne jede räumliche Verformung der ebenen Rückseite 8 flach anliegt.
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Abweichend von dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Oberflächenschicht 7 nicht wie in 2 dargestellt bis an die Rückseite 8 grenzend verläuft und dort endet. Sie kann sich vielmehr noch so weit über die Rückseite 8 hinaus erstrecken, dass sie die umlaufende offene Kante der rückseitigen Oberflächenschicht 7 verdeckt. Bei geschlossener, am Korpus anliegender Möbeltür sind daher keine Trennstellen zwischen einerseits den Teilstücken 10 und 11 und andererseits der rückseitigen Oberflächenschicht 7 erkennbar.