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Die
Erfindung betrifft einen Boden- oder Wandbelag mit einem Basisträger
aus Kork, der auf eine Wand oder einen Boden oder einem anderen Flächenträger
aufbringbar ist.
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Aus
der
US 4,864,790 ist
ein Boden- oder Wandbelag bekannt, bei dem auf einer Basisschicht ein
Leder aufkaschiert ist. Die so hergestellten Platten sind als sechseckige
oder rautenförmige Platten zugeschnitten und weisen teilweise
in das Leder eingearbeitete Ornamente auf. Die Platten selbst werden
auf eine Bodenplatte, beispielsweise auf eine Spanplatte, aufgeklebt.
Die Bodenplatte kann auch eine Betonschicht oder Estrichschicht
sein oder aus Holz oder einem anderen Material bestehen. Als Basismaterial
der einzelnen Platten wird Holz oder Holzverbindungsmaterial verwendet.
Auf das Basismaterial ist eine Adhäsionsschicht aufgebracht,
auf die das Leder aufgedrückt wird, bevor es zu einzelnen Platten
zugeschnitten wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein Bodenbelag dieser Art zu Aufquellungen
neigt, wenn versehentlich die Oberfläche mit Wasser in
Berührung kommt. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass durch
die verwendeten Materialen eine Trittschalldämpfung nicht optional
ist. Dies ist auch dann nicht gegeben, wenn das Leder optional gewachst
wird.
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Aus
der
DE 25 04 765 sind
zur Wand- und Deckenverkleidung für Zwecke der Isolierung
sowie zur Schaffung von Sichtbelägen mehrschichtige Verbundplatten
bekannt, die aus mindestens einer Kern- oder Trägerschicht
und einer auf deren Außenseite aufgebrachten Deckschicht
bestehen. Als Trägerschicht kommen verschiedene Materialien
in Betracht, wie Spanplatten, Hartfaserplatten, Pressstoffplatten.
Diese können mit einer Dekor- oder Deckschicht beklebt
sein. Aus der Schrift ist es ferner bekannt, als Sichtfläche
und zur Isolierung eine Korkplatte verwenden, die auf mindestens
einer Seite mit einer dekorativen Schichtpressstoffplatte verbunden ist,
welche aus Träger- und Deckschichten aus unter Druck und
Wärme verpressten, harzgetränkten Papieren besteht.
Letztere kann aber auch mit vergütetem Holzfurnier beschichtet
sein. Aus der Schrift ist es weiterhin bekannt, Hartschaum als Plattenmaterial
zu verwenden. Im speziellen Fall wird als Trägerschicht
eine etwa 5 mm dicke Platte aus nichtschwindendem, nicht quellendem,
feuchtigkeitsundurchlässigem, stanzbaren Kunststoff verwendet.
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Aus
der
DE 196 34 928
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Verkleidung
an Boden- und Wandflächen bekannt, bei der eine gegerbte
Haut, nämlich Leder, zu Fliesen zurechtgeschnitten und
mit einem speziellen Imprägniermittel getränkt
wird. Die Lederfließen werden jeweils unter Bildung eines
Fugenzwischenraumes auf die Boden- und Wandplatten gedrückt.
Die Fugen können dann verfüllt werden.
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Ausgehend
vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Boden- oder Wandbelag zu schaffen, der auch bei relativ geringer Dicke
eine hohe Isolationswirkung hat, trittschalldämmend und
schalldämmend im Allgemeinen wirkt und dennoch hochbelastbar
ist und mit einem anmutigen Bezug versehen ist, der tritt- und reibfest
ist und sich für Gestaltungszwecke variieren lässt.
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Die
Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch Ausgestaltung
des Boden- oder Wandbelags gemäß der im Anspruch
1 angegebenen technischen Lehre.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
im Detail angegeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Korkplatte Basisträger
des Boden- oder Wandbelages ist. Derartige Platten sind als Sichtbodenbeläge
und auch als Isolierböden bei Parkettböden hinlänglich
bekannt. Der Kork weist allerdings in der Oberfläche materialbedingt
relativ große Poren auf, in die leicht Schmutz eintreten
kann und deren Kanten beim Begehen ausbrechen können.
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Die
Erfindung bedient sich deshalb als Basisträger einer Korkplatte,
die an der Oberseite verdichtet und damit glatt ist, oder verwendet
eine dünne Platte aus verdichtetem Kork, der auf den Basisträger aufgebracht
wird. Zwar sollte der Basisträger in diesem Fall auch aus
Kork bestehen, er kann aber auch aus einem anderen Material bestehen,
da allein eine dünne Platte aus Kork die gewünschte
Wärmedämmung, Trittfestigkeit und Schallabsorbierung
sicherstellt. Als Bezug wird auf die Oberfläche ein Naturleder
oder ein Lederersatzwerkstoff mit ähnlichen Oberflächenstrukturen
und Weichheitsgraden aufgezogen. Entscheidend ist dabei, dass der
Bezug um die äußeren Begrenzungskanten an der
Oberseite des Basisträgers oder der Platte herumgezogen
und an der Stirnfläche fixiert wird. Es versteht sich dabei von
selbst, dass in den Eckenbereichen hierzu Falzschnitte vorgenommen
werden müssen, damit keine Verdickungen entstehen. Durch
das Herumziehen des Leders um die Seitenkanten und das Ankleben an
den seitlichen Stirnflächen ist ein sicherer Klebehalt
im Verbund gewährleistet. Versuche haben gezeigt, dass
unter Umständen durch Reibung oder Betreten des Belages
sich der Kleber von der Oberfläche lösen kann,
so dass dann, wenn die erfindungsgemäße Verklebung
an den schmalen seitlichen Stirnflächen nicht vorgenommen
wird, es zu einem Aufziehen des Bezuges kommen kann.
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Grundsätzlich
kann das Leder oder ein anderer Bezug auch um die unteren Kanten
nach innen verlegt werden. Dies ist aber dann nur möglich,
wenn es sich um dünnes Material handelt und kein Hohlraum
zwischen dem Untergrund der Korkplatte bzw. dem Träger
entsteht. Grundsätzlich können nach der Erfindung
auch Bezüge aus verschiedenen Materialien vorgesehen sein.
Bei der Verwendung von Leder können verschiedene Ledersorten
und auch verschieden gefärbte Leder verwendet werden, je
nach Anforderungsprofil. Als Bodenbelag ist besonders geeignet ein
Natur- oder Rauleder, das gegenüber dem Glattleder den
Vorteil hat, dass keine Lackierung vorhanden ist und der Lack nicht
durch Trittbelastung und Reibung abgetragen werden kann. Bei Verwendung
der Erfindung bei einem Wandbelag kann jede Art Leder oder Lederersatz,
z. B. Alcantara oder ein Velourstoff oder ein Gewebe, als Bezug
verwendet werden. Bevorzugt sollte ein Naturmaterial zur Anwendung
kommen.
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Als
Bodenplatte weisen die Bodenbeläge stets die bekannten
Vorteile eines Korkbodens auf. Durch den Belag selbst, z. B. bei
Rauleder kommt hinzu, dass nicht nur ein anmutendes Erscheinungsbild
gegeben ist, sondern auch barfuß ein angenehmes Trittempfinden
vermittelt wird, da das Leder selbst nachgibt und der Kork ein Wärmegefühl
vermittelt. Bei Verwendung von Naturleder hat sich darüber
hinaus gezeigt, dass sich Abdrücke von Rollstühlen
oder Möbeln nicht einprägen bzw. die Abdrücke
automatisch selbsttätig vom Leder wieder vergehen.
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Selbstverständlich
kann ein Boden- oder Wandbelag nach der Erfindung nach der Herstellung auch
mit einer Steppnaht versehen sein oder mit einer Kettelung. Dies
hängt jeweils von der Verwendung der einzelnen Elemente
ab. Ebenso kann der Bezug auch bedruckt, bestickt oder mit aufklebbaren Ornamenten
versehen sein.
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In
bekannter Weise können die einzelnen Basisträger über
Platten so zugeschnitten sein, dass sie musterbildend aneinanderfügbar
sind. Auch können in das Leder oder in den Stoff Ornamente
eingebracht sein, beispielsweise durch Brennen, Drucken oder Sticken.
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Ebenfalls
ist es möglich, anstelle von Naturleder oder Leder auch
Fell zu verwenden. In diesem Fall sind die Streifen, die um die
oberen Kanten umgeschlagen werden, von den Haaren des Felles zu befreien.
Die Befestigung ist die gleiche. Selbstverständlich können
die Bezüge auch unterschiedliche Farben aufweisen, so dass
individuelle Gestaltungen möglich sind.
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Um
den Boden- oder Wandbelag an die verschiedenen Anwendungen anpassen
zu können, ist es empfehlenswert, den Basisträger
oder die Platte aus einer 3 mm bis 22 mm dicken Korkschicht herzustellen.
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Um
eine glatte Oberfläche einerseits und andererseits eine
gute Haftung zu erzielen, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen,
dass auf die Oberfläche des Basisträgers ein Haftgrund
aufgebracht wird, dass darauf ein Kleber oder ein doppelseitiges
Klebeband fixiert wird und dass das Leder auf die Klebeschicht oder
das doppelseitige Klebeband aufgedrückt wird. Durch diesen
Schichtaufbau ist ein sicherer Klebeverbund gegeben. Grundsätzlich
kann der Kleber ganzflächig oder auch punktuell aufgebracht werden,
die Stirnflächen jedoch müssen zumindest im Bereich
der Überlappung durch die überstehenden Bezugsstreifen
ganzflächig mit Kleber benetzt werden.
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Die
Beläge lassen sich auch einfach stapeln, ohne dass Beschädigungen
entstehen. Hierzu werden beispielsweise die Beläge Leder
auf Leder bzw. Kork auf Kork zu Verkaufseinheiten, die von einem Umkarton
versehen werden, gestapelt. Als Verbindungsschicht zwischen dem
Kork und dem Kleber kann ein atmungsaktiver Haftgrund aufgebracht
sein. Auch kann der Bezug mindestens partiell mit Gold oder mit
einem Lack überzogen sein, um beispielsweise ganz bestimmte
Ornamente zu bilden oder hervorzuheben.
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Der
Belag kann als eine Verbundplatte hergestellt sein, dessen Basisträger
aus Kork, Kautschuk oder einem Schaumkunststoff besteht. Auf dem
Basisträger wird eine Glattfläche aus verdichtetem
Kork aufgebracht. Die Glattfläche dieser Korkschicht wird
mit einem Haftgrund beschichtet und auf diesem die Klebeschicht
oder ein doppelseitiges Klebeband aufgebracht, das sich über
die Begrenzungskanten der Oberseite der Verbundplatte und der Seitenflächen
erstreckt. Auf das so vorgefertigte Gebilde wird dann die Natur-
oder Kunstlederschicht aufgezogen und beispielsweise aufkaschiert.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele ergänzend erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 zwei
quadratische Boden- oder Wandbeläge, die aneinandergefügt
sind,
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2 eine
Seitenschnittdarstellung durch den Belag nach Anspruch 1 in abweichendem
Maßstab und
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel als Variante zu 2.
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Die
vereinfachten Schnittzeichnungen in 2 und 3 zeigen
den Schichtaufbau des Bodenbelages nach 1. In 2 ist
als Basisträger 1 eine höhere Korkschicht
dargestellt. Die Oberseite dieses Basisträgers ist verdichtet,
beispielsweise bei der Herstellung durch zusätz liche Rollenpressung, so
dass eine feinporige Oberfläche gegeben ist. Auf diese
Oberfläche ist der Bezug 3 aufkaschiert, beispielsweise
aufgeklebt. Der überstehende Rand wird nach Freischnitt
der Ecken um die Kanten 4 der Oberseite der Korkschicht 1 umgelegt
und an den Seitenflächen 5 ebenfalls angeklebt.
Hierüber ist ein sicherer Klebeverbund gegeben, der ein
Aufziehen des Bezugs 3 vermeidet. Darüber hinaus
können durch Anfügungen zweier Bodenbeläge,
wie aus 1 ersichtlich, Fugenstrukturen
erzielt werden.
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Das
Ausführungsbeispiel in 3 unterscheidet
sich von dem in 2 nur dadurch, dass der Basisträger 1 aus
Kork oder einem anderen Material besteht und dass auf den Basisträger 1 ein
Haftgrund aufgebracht ist. Auf diesen Haftgrund wird dann eine Platte 2 aus
verdichtetem Kork aufgezogen bzw. aufgeklebt. Diese Platte weist
umseitig die außen umlaufenden Kanten 4 auf. Unterhalb
der Kanten befinden sich die Seitenflächen 5 des
Verbundes. Diese Seitenflächen 5 und auch die
Oberfläche werden mit einem Kleber 7 benetzt,
so dass darüber der Bezug 3, z. B. ein Rauhleder,
aufgeklebt werden kann. Die seitlichen Überstände
werden dabei auf die Klebeschicht an den Stirnflächen gedrückt,
so dass ein sicherer Klebeverbund gegeben ist.
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- 1
- Basisträger
- 2
- Platte
- 3
- Bezug
- 4
- Kanten
- 5
- Seitenflächen
- 6
- Haftgrund
- 7
- Kleber
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4864790 [0002]
- - DE 2504765 [0004]
- - DE 19634928 A1 [0005]