-
Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag
mit zumindest einer, auf einen Boden auslegbaren Abdecklage, die
mehrere Fugen und mehrere, durch die Fugen voneinander getrennte
Trittflächen
mit erhabener Oberfläche
aufweist.
-
Bodenbeläge dieser Art sind aus der
DE 44 02 801 bekannt. Die
bekannten Bodenbeläge
werden insbesondere im Sportbodenbau oder im Rahmen von sonstigen öffentlichen
Anlagen, insbesondere Spielplätzen,
verwendet, wobei sowohl der Einsatzzweck der bekannten Böden als
auch der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung auf diese Verwendung
nicht eingeschränkt
sein soll. Die Abdecklagen werden auf einen geeignet vorbereiteten Untergrund
aufgebracht und dort fixiert. Bei der Abdecklage kann es sich einerseits
um Meterware handeln, also um Rollen des dünnen Materials, die vor Ort
abgerollt werden, als auch um übliches
mattenförmiges
Material, das nach der Art von Fliesen, in der Regel ohne Fugenfüllung, verlegt
wird.
-
Üblicherweise
bestehen die Abdecklagen aus Kunststoff. Obwohl hier auch thermoplastisches oder
in Einzelfällen,
insbesondere bei Verlegung in Plattenform auch duoplastisches homogenes
Material verwendet werden kann, wird bei den meisten Einsatzfällen ein
gesintertes Kunststoffgranulat mit oder ohne klebender Bindematrix
Verwendung finden. Gerade im Sportboden- oder Spielplatzbau ist
es dabei besonders wichtig, dass der Boden eine Elastizität aufweist,
um Verletzungen im Falle von Stürzen
zu vermeiden. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Abdecklage ist daher
aus elastischen Kunststoffen oder aus einer Mischung zwischen Kunststoffgranulaten oder
Natur- oder Kunstgummigranulaten oder aus elastischen Partikeln,
die aus einem Recycling gewonnen wurden, wie beispielsweise Altgummi,
hergestellt. Diese Granulate werden unter Druck zu der Abdecklage
verpresst, wobei gleichzeitige Wärmeeinwirkung
eine thermische Verbindung der Granulate bewirkt. Alternativ zum
thermischen Verschweißen kann
selbstverständlich
auch eine Klebeverbindung über
einen Matrixwerkstoff erfolgen.
-
Insbesondere auf Grund des Kostendrucks bei öffentlichen
Bauvorhaben wird allerdings üblicherweise
eine möglichst
kostengünstige
Variante gewählt
werden. Diese besteht meist darin, dass die Abdecklage aus einem
nicht durchgefärbten
elastischen Kunststoffgranulat hergestellt wird, wobei hier ausschließlich ein
einheitliches Material zum Einsatz kommt. Die erforderliche Elastizität des Bodens
wird dabei durch das Material selbst, etwa durch Co-Polymerisation
von Natur- oder Kunstgummianteilen oder auch durch die zwischen
den Granulaten verbleibenden Freiräume gewährleistet.
-
Granulate werden in einer vorhandenen Form
von Hand oder maschinell gleichmäßig eingebracht
und anschließend
unter Einbringung von Wärme
und Bindemittel zu einer im Vergleich zur Längs- und Querausdehnung dünnen oder
stärkeren
Platte verpresst.
-
Um einerseits einen besseren optischen
Eindruck, insbesondere den Eindruck einer Verlegung von kleineren
Einzelplatten zu erzeugen und andererseits Regenwasser und Flüssigkeiten
zunächst ohne
Gefährdung
aufnehmen und anschließend
abführen
zu können,
sind die bekannten Abdecklagen mit Fugen versehen. Diese Fugen können sich
sowohl längs
der Ränder
der Abdecklagen bzw. im Falle von plattenförmigen Materialien längs der
Ränder der
Platten erstrecken, sind jedoch auch zur Bildung der Trittflächen in
die Platte zwischen den Rändern eingeprägt. Auf
diese Weise ergeben sich kleine erhabene Bereiche, die die Trittflächen bilden,
oder es ergeben sich größere Platten
mit Vertiefungen im Randbereich. Die Trittflächen können eine spezielle Oberfläche aufweisen,
zum Beispiel geschliffen sein oder auch mit einem rutschfesten Material
beflockt werden.
-
Die Fugen können einfache Fugen mut rechteckigem
oder rundem Querschnitt sein, bevorzugt werden jedoch so genannte
Doppelfugen eingesetzt, die neben einem äußeren Bereich mit einer ersten
Tiefe einen mittleren Bereich mit einer im Vergleich zur ersten
Tiefe nochmals reduzierten Tiefe aufweisen. Dies hat zum einen den
Vorteil, dass auch bei vergleichsweise breiten Fugen in der tieferen
Mittelfuge Feuchtigkeit gesammelt werden kann, ohne dass im äußeren Bereich
Rutschgefahren bestehen, als auch dass die Ränder der einzeinen Platten
bei plattenförmigen
Abdecklagen oder die Ränder
des Rollenmaterials in der inneren tieferen Fuge angeordnet werden
können,
was eine verdeckte Anordnung mit optische hoher Attraktivität des Belages
ermöglicht.
-
Trotz dieser Vorteile weist der Stand
der Technik den Nachteil auf, dass der Bodenbelag oft zu eintönig empfunden
wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher,
einen optisch attraktiven, einfach herstellbaren Bodenbelag zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung
dadurch gelöst,
dass die Fugen mit einer Beschichtung versehen sind, die in ihrer äußeren Erscheinung
von der Erscheinung der Abdecklage verschieden ist.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Bodenbelags ist es nun möglich, über die
Beschichtung der Fugen zum einen weitere mechanische Eigenschaften
zu realisieren und zum anderen die optische Attraktivität des Belags
zu erhöhen. Hierzu
wird auf die Fuge das Beschichtungsmaterial aufgebracht. Allerdings
wird der erhabene Bereich der Trittfläche nicht beschichtet bzw.,
wenn er verfahrensbedingt doch beschichtet wurde, nachträglich von
der Beschichtung befreit.
-
Die Beschichtung kann im einfachsten
Fall durch Bestreichen oder Bedrucken des Fugenbereichs mit einem
pastösen
Material erfolgen, das nachfolgend erstarrt. Wird beispielsweise
die verpresste Formmasse aus der Form entnommen, könnte anschließend über herkömmliche
Pinselverfahren oder über
ein Sprühwerkzeug,
das gemäß dem Fugenverlauf
angeordnete Sprühdüsen aufweist,
das pastöse
oder flüssige
Material aufgebracht werden. Dieses kann entweder unter Umgebungsbedingungen
oder unter nochmaliger Aufbringung von Wärme erstarren. Im Falle einen
offenporigen Abdecklage ist dabei besonders günstig, dass das flüssige bzw.
pastöse
Material in die Poren der Abdecklage eindringen kann und somit nicht
nur einen festen mechanischen Verbund bewirkt sondern auch selbst im
Falle des Verschleißes
durch Abschleifen der Beschichtung eine Restwirkung erhalten bleibt.
-
Ein weiteres sehr günstiges
Beschichtungsverfahren, das sich gerade bei Massenproduktionen anbietet,
besteht darin, dass in die Form zur Herstellung zur Abdecklage zunächst eine
Gitterstruktur in Form einer aus Maschen gebildeten Formmatte eingebracht
wird, wobei diese Struktur die späteren Fugen ergeben. Die Gitterstruktur
ist auf der oberen Seite dann mit einer flüssigen oder pastösen Beschichtungsmasse
bestrichen und wird anschließend mit
dem rieselfähigen
Granulat abgedeckt. Beim weiteren Verpressen des Granulats zur Abdecklage
wird dann bei geeigneter Materiallage das pastöse Material im Fugenbereich
mit der Abdecklage verbunden und nach Entformen der fertigen Abdecklage
von der Gitterstruktur gelöst.
Auf diese Weise kann nicht nur einfach die Beschichtung erfolgen,
sondern es ist trotz des Aufbringens der Beschichtung eine maßgenaue
Fertigung der Fugenform gewährleistet.
-
Ferner ist es möglich, die Beschichtung durch
Aufkaschieren von Folien zu realisieren. Dies hat den Vorteil, dass
durch übliche
Kalandriervertahren beliebige Oberflächenstrukturen in der Beschichtung
erzeugt werden können.
-
Sowohl im Falle der Beschichtung
aus flüssigen
oder breiigem Material als auch bei der Verwendung von aufkaschierten
Folien kann das Beschichtungsmaterial formgetreu in die Fugen eingebracht werden
als auch die Fugen zunächst überragend oder
dir Abdecklage vollständig
abdeckend aufgebracht werden. Im letztgenannten Fall wird durch
anschließendes
Abschleifen der Abdecklage die erhabene Trittfläche wieder von der Beschichtung
befreit, was zusätzlich
den Vorteil aufweist, dass die Obertläche der Abdecklage aufgerauht
wird und so die Rutschsicherheit weiter erhöht werden kann.
-
Zur Erhöhung der Attraktivität kann das
Beschichtungsmaterial eine andere Farbe aufweisen als die Trittfläche. Hier
kann zum einen der Eindruck einer tieferen Fuge durch Venrvendung
einer dunkleren Farbe bei hellerem Kontrast der Trittfläche erzielt werden
als auch zum anderen der Eindruck, dass die Abdecklage aus verschiedenen
kleinen Platten oder Fliesen mit eingebrachtem Fugenmaterial besteht, erzeugt
bzw. verstärkt
werden.
-
Es ist jedoch auch oder zusätzlich möglich, dass
die Beschichtung weitere mechanische Eigenschaften gewährleistet.
Insbesondere bei sehr breiten Fugen, die durchaus eine Breite von
10 cm oder mehr erreichen können,
kann es sinnvoll sein, über die
Oberflächenrauhigkeit
einen weiteren Rutschschutz zu erzeugen. Dient die Fuge zum Ableiten
von Regenwasser oder sonstigen Flüssigkeiten, kann über eine
hydrophile oder hydrophobe Eigenschaft des Beschichtungsmaterials
zielgerichtet eine Funktion der fuge eingerichtet werden. Im Falle
der Doppelfuge wird es beispielsweise empfehlenswert sein, die äußeren Bereiche
hydrophob auszugestalten, während
die Flüssigkeit
ableitenden Innenbereiche hydrophil ausgebildet sein sollten.
-
Sowohl bei der Verwendung von flüssigem und
später
erstarrendem Beschichtungsmaterial als auch bei der Verwendung von
aufkaschierten Folien kann der so genannte Lotoseffekt eingesetzt
werden. Durch Gestaltung der Oberfläche des Beschichtungsmaterials
kann gemäß dem Lotoseffekt
verhindert werden, dass Schmutzpartikel auf der Beschichtung haften
bleiben, so dass sich eine einwandfreie Oberflächengestaltung ergibt.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen.
-
In den Zeichnungen zeigt:
-
1 einen
Bodenbelag nach der Erfindung in einer Seitenansicht,
-
2 eine
weitere Ausgestaltung eines Bodenbelags in einer Seitenansicht,
-
3 eine
Draufsicht auf den in 1 dargestellten
Bodenbelag und
-
4 den
vergrößerten Bereich
einer Doppelfuge des Bodenbelages aus 2.
-
In 1 ist
ein erfindungsgemäßer Bodenbelag
in einer Seitenansicht gezeigt. Der Bodenbelag besteht aus einer
Abdecklage 1, die über
Fugen 2 in Trittflächen 3 unterteilt
ist. Die Fugen 2 sind hier als Einfachfugen mit ebenem
Grund ausgebildet. Auf die Fuge 2 ist eine Beschichtung 4 aufgebracht.
Die Beschichtung 4 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel
auf einem ursprünglich
pastösen
und später erstarrten
Material, das nach der Art einer Farbe auf die Fuge 2 aufgestrichen
ist.
-
In 2 ist
ein ähnlicher
Bodenbelag wie in 1 dargestellt,
der jedoch eine so genannte Doppelfuge mit einem äußeren Bereich 2' und einem relativ
zum äußeren Bereich 2' vertieften
inneren Bereich 2" aufweist.
Auch die Doppelfuge 2 ist mit der Beschichtung 4 versehen,
diese kann sowohl den äußeren Bereich 2' und den vertieften
inneren Bereich 2" oder
auch nur den äußeren Bereich 2' abdecken. 3 zeigt den Bodenbelag aus 1 in einer Draufsicht, in
der der Verlauf der Fugen 2 und die beispielhafte Größe der Trittflächen 3 erkennbar
ist.
-
Der Bodenbelag aus 1 ist in 4 in
einer Seitenansicht im Schnitt auszugsweise und vergrößert dargestellt.
Die Beschichtung 4 ist aus einer ersten Beschichtung 4' und einer zweiten
Beschichtung 4" besteht.
Während
die erste Be schichtung 4' im
Außenbereich
der Fuge 2' angeordnet
ist, ist die zweite Beschichtung 4" im Innenbereich der Fuge 2" aufgebracht
worden. Diese Zweiteiligkeit der Beschichtung ist ein optionales
Merkmal, das zusätzliche
Vorteile bringen kann, jedoch nicht verwirklicht werden muss. Insbesondere
kann zum Beispiel der innere Bereich der Fuge 2" mit einer dunklen
Farbe und der äußere Bereich
der Fuge 2' mit
einer helleren Farbe versehen werden. Dies bietet sich insbesondere
dann an, wenn die Fuge sehr breit ist und über die Farbgebung des Außenbereiches
der Fuge 2' ein
besonderer attraktiver Effekt erzielt werden soll, während die
Farbgebung des Innenbereichs der Fuge 2" über eine dunkle Farbgebung
den Effekt von Einzelfliesen erzeugt.
-
- 1
- Abdecklage
- 2
- Fuge
- 2'
- Außenbereich
der Fuge
- 2"
- Innenbereich
der Fuge
- 3
- Trittfläche
- 4
- Beschichtung
- 4'
- Erste
Beschichtung
- 4"
- Zweite
Beschichtung