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Die vorliegende Erfindung ist bei der Bordversorgung in Flugzeugen oder zur Lösung ähnlicher Aufgaben bei der Gemeinschaftsverpflegung in Betriebskantinen und Wohnheimen nutzbar.
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Der Stand der Technik der Bordversorgung ist durch die Servierung der vorher in Schalen mit einer oder mehreren Aufbewahrungsmulden erhitzten Fertigmenü-Komponenten gekennzeichnet. Die Schalen werden durch Falzdeckel aus Aluminium verschlossen, nach der Benutzung gereinigt und wieder benutzt. Der Verzehr erfolgt hierbei häufig in verkrampfter Weise auf engstem Raum. Eine gegenseitige Belästigung der Fluggäste ist nicht ausgeschlossen. Die Entfernung des Aluminiumfalzdeckels von der Schale ist kompliziert und nicht verbraucherfreundlich.
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In der Erfindung
DE 4216450 wird eine Sandwich-Packung verdeutlicht, die aus den Verpackungsteilen Packungshülle und Belagbeutel besteht. Der Belagbeutel, in dem eine pastöse Lebensmittelkomponente umhüllt wird, ist von der Packungshülle umschlossen. In Richtung der Entleerung an der Öffnungsseite und an der gegenüberliegenden Seite, dem Packungsrücken, ist das Ende der beiden Folienstreifen des Belagbeutels mit der Quersiegelnaht der Packungshülle der Packung verbunden. Die beiden Folienstreifen der Packungshülle und des Belagbeutels haben senkrecht zur Entleerungsrichtung Sollbruchstellen. Beim Öffnen der Packung werden die Sollbruchstellen auf den Folienstreifen der Verpackungsteile durchgetrennt. Anschließend wir, wie beim Entleeren eine Tube, die Lebensmittelkomponenten zum Verzehr aus den geöffneten Aufbewahrungsräumen heraus gequetscht.
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Die Fertigung und Entleerung solcher Packungen wird durch eine zusätzliche Verbindung der Folienstreifen des Belagbeutels quer zur Entleerungsrichtung mit den Folienrändern der Packungshülle verbessert (Patentanmeldung 102009053310.927). Dieses Konzept hat Mängel bei der Handhabung der Fertigmenü-Packung bei der Bordversorgung.
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Ziel der Erfindung ist das Beseitigen dieser Mängel. Es soll ein Konzept einer Fertigmenü-Packung erarbeitet werden, dass den Verzehr der Lebensmittelkomponenten im Vergleich zum Stand der Technik bei sehr engem Raum verbessert. Der Vorgang der Öffnung der Packung soll auf engstem Raum erfolgen können.
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Erfindungsgemäß besteht die Bordversorgungsvorrichtung aus der Mehrkammerschlauchpackung. Die Mehrkammerschlauchpackung, die durch mehrere nebeneinander angeordnete, miteinander verbundene, schlauchförmige Aufbewahrungsräume mit einer gemeinsamen ebenen Auflage gekennzeichnet ist, stützt sich über eine Aufnahmevorrichtung an der ebenen Unterlage ab. Auf der Mehrkammerschlauchpackung ist eine Drückvorrichtung gelegt (Patentanspruch 1).
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Diese Lösungsidee, die zur Gewährleistung der Funktion der erfinderischen Bordversorgungsvorrichtung den Einsatz von drei separaten Verpackungsteilen erfordert, wird durch die Patentansprüche 2 bis 10 konkretisiert.
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Die Mehrkammerschlauchpackung besteht aus zwei Folienstreifen, die die Aufbewahrungsräume für die Lebensmittelkomponenten gewährleisten. Einer der beiden Folienstreifen ist zu zwei oder mehreren, nebeneinander angeordneten und miteinander verbundenen Halbschläuchen vorgeformt. Der vorgeformte Folienstreifen wird mit dem zweiten Folienstreifen über Längssiegelnähte zu beidseitig offenen Vollschläuchen weiter geformt. Diese Vollschläuche werden nach dem Befüllen über Quersiegelnähte verschlossen.
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In den beiden Folienstreifen der Packung sind deckungsgleich zueinander und rechtwinklig zur Entleerungsrichtung Sollbruchstellen angeordnet. Der Packungsrücken der Mehrkammerschlauchpackung ist über die Quersiegelnaht kraft-, form oder stoffschlüssig mit der Aufnahmevorrichtung verbunden ist. Da die Oberfläche des ungeformten Folienstreifens der Mehrkammerschlauchpackung eben ist und über die gesamte Breite direkt mit der Oberfläche der Aufnahmevorrichtung Kontakt hat, wird ein ungehinderter Verzehr des aus der geöffneten Packung heraus gedrückten Lebensmittels von der dafür vorgesehen Oberfläche der Aufnahmevorrichtung gewährleistet. Zwischen der Stirnseite der Aufnahmevorrichtung und dem Öffnungsteil der Mehrkammerschlauchpackung ist eine freie Fläche für den Verzehr mit dem Besteck von der Aufnahmevorrichtung aus vorhanden. Die freie Fläche auf der Aufnahmevorrichtung ist durch eine Schutzfolie abgedeckt. Die restliche Ablagefläche der Aufnahmevorrichtung wird als Tablett genutzt. Die Schutzfolie ist einteilig mit dem ungeformten Folienstreifen des Öffnungsteiles der Mehrkammerschlauchpackung verbunden und von der freien Fläche abtrennbar.
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Das packungsrückenseitige Ende der Drückvorrichtung ist mit dem Packungsrücken der Mehrkammerschlauchpackung oder deckungsgleich zum Packungsrücken mit der Aufnahmevorrichtung verbunden. Die Drückvorrichtung verhindert den direkten Kontakt des Verbrauchers mit der erhitzten Packung.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen verdeutlicht. Es zeigen
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1 Querschnitt durch die Packung und Aufnahmevorrichtung senkrecht zur Entleerungsrichtung (Schnitt A-A zu 3)
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2 Schnitt B-B zu 3
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3 Draufsicht auf die Packung
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4 Schnitt C-C zu 3
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In den 1 bis 4 sind die Bestandteile Zweikammerschlauchpackung 1 als einfachste Möglichkeit der Verwirklichung einer Mehrkammerschlauchpackung, Aufnahmevorrichtung 2 und Drückvorrichtung 3 der Bordversorgungsvorrichtung BVV verdeutlicht. Die Zweikammerschlauchpackung 1 stützt sich über ihre ebene Auflageseite EA an der ebenen Bodenseite 1* der thermogeformten, schalenförmigen und stapelbaren Aufnahmevorrichtung 2 ab. Die Aufnahmevorrichtung 2 ist über die Bodenseite 1* auf der ebenen Unterlage U positioniert. Die Aufnahmevorrichtung 2, die stapelbar ist, hat die nahezu senkrecht mit der Bodenseite 1* verbundenen Seitenwände 2* bis 5*. Auf der Zweikammerschlauchpackung 1 ist die, in der Draufsicht durch die Punkte 1+, 2+, 3+, 4+ begrenzte, rechteckförmige Drückvorrichtung 3 positioniert (s. 3). Die Aufnahmevorrichtung 2 hat am Packungsrücken RÜ der Zweikammerschlauchpackung 1 den Spalt 4 mit der Breite s. Durch diesen Spalt 4 ist der Rand RA der Drückvorrichtung 3 hindurchgeführt und darüber positioniert. Darunter ist der Packungsrücken RÜ der Zweikammerschlauchpackung 1 hindurchgelegt und unverbunden positioniert.
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Verdeutlicht sind die Lage LV des Verbrauchers und die Position VM der Befestigung der Unterlage an der vorderen Rückenlehne (s. 4)
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Die Aufnahmevorrichtung 2 aus Kunststoff ist als Gießteil realisierbar und kann ebenfalls aus Karton bestehen.
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Die ebene oder spezifisch, geformte Drückvorrichtung 3 besteht aus Kunststoff, Karton oder einer Kombination aus beiden Werkstoffen. Sie ist im erforderlichen Maße formbar und passt sich dem entleerten Verformungsbereich VB der entleerten Verpackungsteile der Packung 1 an.
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Die Aufnahmevorrichtung 2 sowie die Drückvorrichtung 3 sind nach entsprechender Reinigung wieder verwendbar.
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In der Zweikammerschlauchpackung 1 sind die Lebensmittelkomponenten LK1, LK2 eines Fertigmenügerichtes, wie ein Fleischgericht und Kochreis positioniert. Die Aufbewahrungsräume AR1, AR2 hierfür werden durch die Folienstreifen FS1, FS2 durch die über die beiden Räume sich erstreckenden Quersiegelnähte 5, 6 und die Längssiegelnähte 7, 8 und 9 gewährleistet. Die Breite s* dieser Siegelnähte ist konstant. Die Abtrennung zwischen den Aufbewahrungsräumen AR1, AR2 gewährleistet die Längssiegelnaht 8. Die ebene Auflage EA der Packung 1 wird durch den Folienstreifen FS2 gebildet.
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Vor der nicht verdeutlichten Vorformung hat der Folienstreifens FS1 die wesentlich größere Breite b und nach der Vorformung zu den miteinander verbundenen Halbschläuchen HS1, HS2, wie der Folienstreifen FS2, die Breite b1. Die Länge der beiden Streifen FS1, FS2 in Richtung des Vektors Z der Entleerung ist in diesem Beispiel vor der Realisierung der Quersiegelnähte 5, 6 gleich (s. 3). Im weiteren Verlauf (s. 4) wird gezeigt, dass der ungeformte Folienstreifen FS2 auch länger als der Streifen FS1 ist. Nach dem Zusammenfügen des vorgeformten Folienstreifens FS1 über die in Entleerungsrichtung Z positionierten Längssiegelnähte 7, 8, 9 entstehen die beiden über die Siegelnaht 8 miteinander verbundenen Vollschläuche VS1, VS2. Nach dem Füllen und Verschließen über die Quersiegelnähte 5, 6 werden die beiden separaten Aufbewahrungsräume AR1, AR2 für die Lebensmittelkomponenten LK1, LK2 gebildet. Dabei wird der lebensmittelfreie Bereich der Vollschläuche VS1, VS2 in Richtung Z der Entleerung und zum Packungsrücken RÜ intensiv geformt und bei den erforderlichen Siegelparametern mit dem ebenen, ungeformten Folienstreifen FS2 zusammen gefügt. Die Aufbewahrungsräume AR1, AR2 haben die Packungsrückenteile RÜ1, RÜ2 des Packungsrückens RÜ der Packung 1.
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Die deckungsgleich in beiden Folienstreifen FS1, FS2 rechtwinklig zur Entleerungsrichtung Z angeordneten Sollbruchstellen SB, die in den, auf den Siegelnähten 7, 9 liegenden Kerben K1, K2 enden, bewirken eine Trennung der Mehrkammerschlauchpackung 1 in das Öffnungsteil 10 und in die restliche Packung 11. Die Entleerung der restlichen Packung 11 in Richtung des Vektors Z wird durch die Drückvorrichtung 3 unterstützt. In Abhängigkeit von der Steifigkeit dieser Vorrichtung 3 wird ein gleichzeitiges Entleeren beider Räume AR1, AR2 erreicht. Verdeutlicht ist die Lage der auf die Oberfläche der Drückvorrichtung 3 mit der Kraft F wirkenden Finger Fi beim gleichzeitigen Herausdrücken der Lebensmittelkomponenten LK1, LK2 aus den Aufbewahrungsräumen AR1, AR2.
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Die herausgedrückten Lebensmittel, gekennzeichnet durch den gestrichelt gezeichneten Verlauf GV (s. 4), werden auf der freien Fläche FF der schalenförmigen Aufnahmevorrichtung 2 zwischen positioniert und von da aus mit dem Besteck verzehrt.
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In 4 ist verdeutlicht, dass mit dem Ende E1 des Folienstreifens FS2 die Folienlasche 12 verbunden ist und sich über der freien Fläche FF der Aufnahmevorrichtung 2 hinweg bis zum Punkt E1* erstreckt. Diese Folienlasche 12 ist mit dem Oberflächenbereich der freien Fläche FF abtrennbar zusammen gefügt, wodurch die spätere Ablagefläche für die aus der geöffneten Packung 1 herausgedrückten Lebensmittel sauber bleibt. Diese Lasche 12 dient als Schutzfolie SF für den Bereich FF der Aufnahmevorrichtung 2.
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Der Verzehr von der freien Fläche FF der Aufnahmevorrichtung 2 erfordert die begrenzend wirkende Anordnung von drei Seitenwänden 2*, 3*, 4*. Die Seitenwand 5* mit dem Spalt kann entfallen. Das Ende der Drückvorrichtung 3 zum Packungsrücken RÜ hin ist bei diesem Beispiel durch ein nicht verdeutlichtes Haftband mit der Aufnahmevorrichtung 2 zu verbinden
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Die Aufnahmevorrichtung 2 fungiert – nicht verdeutlicht – als Tablett für die Positionierung der anderen zu verzehrenden Lebensmittelkomponenten und des Bestecks.
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Die Nutzung der Bordversorgungsvorrichtung BVV äußert sich in dem Erhitzen der Mehrkammerschlauchpackung 1 und der anschließenden Ablage der erhitzen Packung 1 auf der vorher vom Stapel entnommenen Aufnahmevorrichtung 2 in der erforderlichen Lage. Darauf wird die Drückvorrichtung 3 gelegt. Nach dem Öffnen der Packung 1, dass mit dem Einleiten von zwei entgegen gesetzten Kräften entweder an der Kerbe K1 oder K2 und dem anschließenden vollständigen Abtrennen des Öffnungsteiles 10 von der restlichen Packung 11 sowie der Ablage des Öffnungsteiles 10 auf der gepunktet verdeutlichten Ablagezone AZ gekennzeichnet ist, erfolgt das Herausdrücken der Lebensmittelkomponenten aus der restlichen Packung 11 in Richtung der freien Fläche FF. Durch die trennbare Verbindung zwischen der Folienlasche 12 und der Oberfläche der freien Fläche FF wird mit dem Durchtrennen der Sollbruchstelle SB auch die Lasche 12 über das Öffnungsteil 10 von der Aufnahmevorrichtung 2 entfernt.
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In 4 sind die Sitzposition LV des Verbrauchers und die Richtung VM des Befestigungsortes der Unterlage U verdeutlicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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