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Die Erfindung betrifft ein Dekorformteil zur Integration in einen Innenraum eines Fahrzeugs sowie Innenraumverkleidung mit dem Dekorformteil.
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Dekorformteile werden im Innenraum eines Fahrzeugs angeordnet, um eine Innenausstattung des Fahrzeugs, ein Fahrzeugskelett und/oder eine Fahrzeugkarosserie zu verkleiden. Zum Beispiel verkleiden die Dekorformteile eine Türinnenseite und/oder eine Instrumententafel und ermoglichen, diese optisch ansprechend zu gestalten. Aus dem Stand der Technik sind Dekorformteile bekannt, die Beleuchtungseinrichtungen umfassen.
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So beschreibt die Druckschrift
DE 10 2005 043 182 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, ein Verkleidungsteil für den Innenraum eines Fahrzeugs, die Verwendung des Verkleidungsteils und ein Verfahren zur Herstellung. Das Verkleidungsteil weist einen Vollkörper aus einem lichtleitenden Material auf, welcher einen ersten und einen zweiten Oberflachenbereich umfasst. Eine Leuchtdiode strahlt Licht in den Vollkörper ein. Der erste Oberflachenbereich ist dazu ausgebildet, das eingestrahlte Licht im Vollkörper zu steuern. Hierzu weist der erste Oberflachenbereich geometrische Formen, Strukturen oder Aufrauungen auf, die das Licht in Richtung des zweiten Oberflachenbereichs reflektieren. Der zweite Oberflächenbereich ist als ein Lichtaustrittsbereich vorgesehen, welcher durch einen Benutzer vorzugsweise nicht direkt einsehbar ist. Das Verkleidungsteil kann eine Signalfunktion ubernehmen, indem es durch Änderung einer Lichtfarbe oder Ansteuerung eines Blinklichts die Aufmerksamkeit des Benutzers erregt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein funktional verbessertes und optisch ansprechendes Dekorformteil bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch das Dekorformteil mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch die Innenraumverkleidung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelost. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausfuhrungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemaß wird ein Dekorformteil zur Integration in einen Innenraum eines Fahrzeugs und eine Innraumverkleidung mit dem Dekorformteil vorgeschlagen. Das Fahrzeug ist bevorzugt als ein Kraftfahrzeug, insbesondere als ein Personenkraftwagen ausgebildet. Die Innenraumverkleidung ist vorzugsweise im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet und umfasst eine Vielzahl an Verkleidungselementen. Insbesondere verkleidet die Innenraumverkleidung ein Fahrzeugskelett und/oder eine Fahrzeugkarosserie zum Innenraum des Fahrzeugs hin. Das Dekorformteil ist beispielsweise dazu ausgebildet, auf, zwischen, neben oder benachbart zu den Verkleidungselementen oder zu mindestens einem weiteren Dekorformteil angeordnet zu werden. Insbesondere fügt sich das Dekorformteil optisch ansprechend in die Innenraumverkleidung ein.
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Das Dekorformteil ist bevorzugt aus einem biegesteifen Kunststoffmaterial gebildet, wodurch es jede beliebige zwei- oder dreidimensionale Form bzw. Außenkontur aufweisen kann. Das Dekorformteil ist insbesondere dazu ausgebildet, passgenau in die Innenraumverkleidung integriert zu werden. Im installierten Zustand schließt das Dekorformteil vorzugsweise bundig mit den dort angeordneten Verkleidungselementen ab.
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Das Dekorformteil umfasst eine Beleuchtungseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, einen Innenraum des Fahrzeugs über mindestens einen Auskopplungsbereich zu beleuchten. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst mindestens eine Lichtquelle zur Erzeugung von Licht und mindestens einen Lichtleiter, welcher biegesteif ausgebildet ist und in welchen das Licht einkoppelbar ist. Vorzugsweise wird das Licht vom Lichtleiter in einer Einkoppelrichtung in den Lichtleiter eingekoppelt und breitet sich im Lichtleiter in eine Hauptausbreitungsrichtung aus.
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Der Lichtleiter ist vorzugsweise als ein Flächenlichtleiter ausgebildet. In einer möglichen Umsetzung der Erfindung weist er mehrere Seitenflächen, insbesondere eine Sichtseite, eine Rückseite und zwei oder mehrere Stirnseiten auf. Die Sichtseite ist vorzugsweise zum Innenraum gerichtet, wogegen die Ruckseite der Sichtseite gegenuber liegt und zum Verkleidungselement, zum Fahrzeugskelett und/oder zur Fahrzeugkarosserie gerichtet ist. Die Stirnseiten des Lichtleiters sind vorzugsweise zu den Verkleidungselementen gerichtet und/oder grenzen vorzugsweise bündig an diese an. Grundsätzlich ist der Lichtleiter dazu ausgebildet, das Licht an der Sichtseite, der Ruckseite und/oder an einer oder allen Stirnseiten auszukoppeln, wobei der Auskopplungsbereich in diesem Fall an den genannten Stellen angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist jedoch, dass der Auskopplungsbereich so angeordnet ist, dass der Innenraum beleuchtet werden kann.
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Beispielsweise ist der Lichtleiter in einer Draufsicht auf die Sichtseite rechteckig, insbesondere leistenartig und/oder stabformig ausgebildet, wobei der Lichtleiter in vielen Ausführungsformen eine großere Längserstreckung als Quererstreckung aufweist. Im Rahmen der Erfindung ist aber auch jede andere Außenkontur des Lichtleiters möglich. Der Lichtleiter kann flach und/oder eben ausgebildet sein, wobei insbesondere die Sichtseite weitestgehend radienfrei ausgebildet ist. Alternativ ist der Lichtleiter gewölbt ausgebildet, wobei die Sichtseite z. B. eine konvexe oder konkave Krümmung aufweist. Insbesondere kann der Lichtleiter als komplexes 3D-Bauteil mit Platten- oder Quaderabschnitten optional mit Lichtzufuhrungsabschnitten ausgebildet sein.
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In der Schnittansicht ist der Lichtleiter vorzugsweise oval, rechteckig oder im Wesentlichen rechteckig ausgebildet. Besonders bevorzugt ist, dass der Lichtleiter in der Schnittansicht an eine Schnittansicht der Ausstattungselemente angepasst ist oder diesen ähnelt.
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Der Lichtleiter ist dazu ausgebildet, das Licht im Auskopplungsbereich flachig auszukoppeln. Vorzugsweise wird das Licht homogen uber die gesamte Fläche des Auskopplungsbereichs abgestrahlt. Insbesondere strahlt der Lichtleiter das Licht im Auskopplungsbereich diffus, mit einer gleichmaßigen Lichtintensität und/oder nicht punktuell in den Innenraum ab. Bevorzugt ist, dass das Licht in einem Winkel von vorzugsweise mindestens 25 Grad, insbesondere von mindestens 50 Grad, im Speziellen von mindestens 75 Grad zur Einkoppel- und/oder Hauptausbreitungsrichtung in den Innenraum abgestrahlt wird. Besonders bevorzugt ist, dass das Licht rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig zur Einkoppel- und/oder Hauptausbreitungsrichtung in den Innenraum ausgekoppelt wird.
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Der Lichtleiter weist im Lichtleitermaterial integrierte Volumenstreuer auf, welche durch Nanopartikel mit einem mittleren, vorzugsweise arithmetischen Durchmesser von kleiner als 500 nm, vorzugsweise kleiner als 300 nm, gebildet sind. Bei der Berechnung des mittleren arithmetischen Durchmessers wird eine Summe aller Partikeldurchmesser gebildet und diese Summe durch die Gesamtzahl der Partikel dividiert. Als Durchmesser kann der volumenaquivalente Kugeldurchmesser verwendet werden, welcher den Durchmesser einer Kugel mit gleichem Volumen wie den betrachteten Nanopartikel angibt. Alternativ kann ein oberflächenaquivalenter Kugeldurchmesser verwendet werden, wobei der oberflächenäquivalente Kugeldurchmesser als der Durchmesser einer Kugel definiert, die dieselbe Oberfläche besitzt wie der untersuchte Nanopartikel.
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Zu den geeigneten Nanopartikeln zählen u. a. keramische Submikron- oder Nanopulver.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass die Beleuchtungseinrichtung im Dekorformteil integriert ist und so Kosten und Bauraum für andere Beleuchtungseinrichtungen eingespart werden konnen. Somit wird eine flexiblere Gestaltung des Innenraums ermöglicht, wodurch optische und designtechnische Vorteile bei der Gestaltung der Innenraumverkleidung erzielt werden können. Zudem verfügen die Insassen durch die kompakte Integration der Beleuchtungseinrichtung in das Dekorformteil über mehr Freiraum im Fahrzeug. Die flächige, homogene Abstrahlung des Lichts in den Innenraum gewährleistet in vorteilhafter Weise, dass Schattenwurfe weitestgehend vermieden werden und eine bessere Sicht im Innenraum geschaffen werden kann. Vorteilhaft ist auch, dass die Beleuchtungseinrichtung besonders vielseitig, z. B. als Ambientelicht, Leseleuchte und/oder Hinweislicht einsetzbar ist.
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In einer besonders bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist ein Grundkorper des Dekorformteils vollständig durch den Lichtleiter bzw. das Lichtleitermaterial gebildet. In dieser Ausgestaltung ersetzt der Lichtleiter den Grundkorper, insbesondere dessen Außenkontur oder geometrische Gestalt zu 100 Prozent, wobei der Lichtleiter eine Doppelfunktion aufweist. In dieser Doppelfunktion übernimmt der Lichtleiter die Führung des Lichts in die Hauptausbreitungsrichtung und gleichzeitig die Verkleidungs- und Dekorfunktion des Dekorformteils. Vorzugsweise sind auch mechanische Schnittstellen für Kopplungs- und/oder Befestigungsteile, mit denen das Dekorformteil im Innenraum, insbesondere an der Innenraumverkleidung befestigbar oder befestigt ist, durch das Lichtleitermaterial gebildet.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung ist der Lichtleiter bereichs- und/oder abschnittsweise in das Dekorformteil integriert. Vorzugsweise ersetzt der Lichtleiter einen Abschnitt des Dekorformteils oder eines Grundmaterials des Dekorformteils. Insbesondere ersetzt der Lichtleiter das Dekorformteil in einer Draufsicht zu vorzugsweise 30 bis 80 Prozent, insbesondere zu 40 bis 70 Prozent. Im Speziellen wird die Sichtseite des Dekorformteils zumindest teilweise durch den Lichtleiter ersetzt.
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Beispielsweise bildet das Dekorformteil einen Rahmen, in den der Lichtleiter eingesetzt wird, alternativ oder erganzend kann der Lichtleiter zentral und/oder mittig im Dekorformteil integriert sein. Optional sind zwei oder mehr der Lichtleiter in das Dekorformteil eingebracht. So konnen die Lichtleiter in einer Draufsicht z. B. strichlinienartig oder auf zu beiden Seiten des Dekorformteils angeordnet sind. In einer anderen Variante verläuft der Lichtleiter beispielsweise rahmenartig um das Dekorformteil oder bildet ein Beleuchtungsmuster oder -zeichen auf dem Dekorformteil.
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In dieser Umsetzung der Erfindung ist der Lichtleiter z. B. stoffschlussig mit dem Dekorformteil verbunden. Beispielsweise ist der Lichtleiter in das Dekorformteil eingespritzt, an diesem angeschweißt oder mit diesem verklebt. Bei anderen Ausführungsformen kann der Lichtleiter auch formschlussig am Dekorformteil befestigt sein.
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Vorzugsweise ist der Lichtleiter aus einem thermisch verarbeitbaren Kunststoff, insbesondere aus lichtleitenden, transparenten oder transluzenten Thermoplasten als Lichtleitermaterial gebildet. Beispielsweise ist das Lichtleitermaterial durch Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Polycarbonat (PC) gebildet. Insbesondere ist der Lichtleiter zumindest teilweise, insbesondere im Auskopplungsbereich transparent, lichtdurchlassig, transluzent und/oder durchscheinend oder sogar wasserklar ausgebildet.
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Das Spritzgießverfahren als Urformung zählt zu den bevorzugten Herstellungsverfahren des Lichtleiters, wobei das zur Herstellung verwendete Material das Lichtleitermaterial ist. Dieses Herstellungsverfahren weist den Vorteil auf, dass der Lichtleiter in nahezu jeder beliebigen Form herstellbar ist und so passgenau und/oder einbaufertig in einem Herstellungsschritt gefertigt werden kann.
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Neben dem Urformen ist auch ein Umformen zur Herstellung des Lichtleiters moglich. Da das Lichtleitermaterial zumeist als Plattenware erhaltlich ist, kann es durch thermische Umformung die gewünschte Außenkontur und/oder Form erhalten.
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Da eine Intensitat, eine Farbe und/oder Reichweite des in den Lichtleiter eingekoppelten Lichts von einem Durchmesser oder einem Verhaltnis der Lichtleitermaße (Länge, Breite, Hohe) zueinander abhangt und/oder von diesem bestimmt ist, weist das fur die Erfindung bevorzugte Lichtleitermaterial, insbesondere als Plattenware oder nach dem Urformen, Stärken von vorzugsweise 0,1 bis 20 mm, insbesondere von 1 bis 15 mm auf.
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In einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung kann der Lichtleiter auf einer oder mehrerer seiner Seitenflächen beschichtet sein, um gewisse Effekte bei der Abstrahlung des Lichts im/in den Auskopplungsbereich/en zu erzielen. Bei der Beschichtung handelt es sich z. B. um eine Farbbeschichtung und/oder Effektbeschichtung, mit der eine Lichtfarbe bestimmt werden kann und/oder das Licht abhangig von dessen Einfallwinkel eingefärbt werden kann. Alternativ oder optional ergänzend kann auch eine Spiegelschicht vorgesehen sein.
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Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass der Lichtleiter mit einem Dekormaterial, beispielsweise aus Textil, Leder, PU, etc. beschichtet oder bedeckt ist. Dabei ist wichtig, dass das Licht weitestgehend durch das Dekormaterial hindurch scheinen kann, um einen möglichst geringen Lichtverlust zu erhalten.
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In einer bevorzugen Ausführungsform der Erfindung sind die im Lichtleitermaterial integrierten Volumenstreuer zusätzlich durch Lufteinschlüsse und/oder Pigmente mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 3 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm gebildet. Die Pigmente sind vorzugsweise aus hochbrechenden keramischen Feststoffen, wie z. B. Titan(IV)oxid gebildet. Insbesondere sind im Rahmen der Erfindung Kombinationen aus den Nanopartikeln und den Pigmenten und/oder den Lufteinschlussen als Volumenstreuer moglich.
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Eine mogliche Variante der Erfindung sieht vor, dass der Lichtleiter zusätzlich zu den Volumenstreuern mindestens eine in das Lichtleitermaterial eingebrachte Auskopplungsstruktur aufweist. Vorzugsweise ist die Auskopplungsstruktur durch Auskerbungen, Aufrauungen und/oder Prägungen an einer oder mehreren Seitenflächen des Lichtleiters gebildet. Zum Beispiel ist die Auskopplungsstruktur an der Sichtseite, der Ruckseite und/oder mindestens einer Stirnseite des Lichtleiters angeordnet.
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Optional erganzend können ein oder mehrere Streuzentren, gezielt im Lichtleitermaterial platziert sein, um zusätzlich zur flächigen Auskopplung oder stattdessen im Auskopplungsbereich eine Erzeugung von Lichtstrahlen zur Fokussierung des Lichts auf einen bestimmten Innenraumabschnitt zu erzielen. Die Streuzentren konnen beispielsweise durch weitere oder die Nanopartikel, Lufteinschlusse oder Pigmente im Lichtleitermaterial gebildet sein. Zur konstruktiven Umsetzung der Streuzentren sind auch eine oder mehrere gezielt eingebrachte Auskopplungsstrukturen, insbesondere geeignete Prismen- oder Linsenstrukturen auf der dem Innenraum zugewandten Unterseite des Lichtleiters denkbar.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung sind die Volumenstreuer homogen in das Lichtleitermaterial verteilt, um eine gleichmäßige flächige Beleuchtung des Innenraums bzw. von Innenraumabschnitten zu erzeugen. Besonders bevorzugt ist, dass die Volumenstreuer bereits vor der Urformung des Lichtleiters bzw. der Herstellung der Plattenware in diese/n eingebracht werden. Insbesondere sind die Nanopartikel und optional ergänzend die Pigmente dem Granulat des Lichtleitermaterials beigemengt und werden beim Spritzgießen des Lichtleiters oder bei der Herstellung der Plattenware verarbeitet.
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Während des Ur- oder Umformens des Lichtleiters können optional ergänzend die Auskopplungsstruktur und/oder die Streuzentren in das Lichtleitermaterial eingebracht werden. Alternativ ist es möglich, dass die auf der/den Seitenflächen des Lichtleiters angeordnete Auskopplungsstruktur nach der Ur- oder Umformung in den Lichtleiter bzw. in das Lichtleitermaterial eingebracht wird.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Volumenstreuer optisch nicht erfassbar oder für den Benutzer nur geringfügig sichtbar sind, wodurch der Lichtleiter sein transparentes Aussehen behält oder weitestgehend behält. Gleiches gilt vorzugsweise auch für die Auskopplungsstruktur und optional erganzend fur die Streuzentren, wenn diese ergänzend in das Lichtleitermaterial eingebracht sind.
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Das in den Lichtleiter eingekoppelte Licht wird vorzugsweise aufgrund einer unterschiedlich hohen Brechzahl des Lichtleitermaterials und der Volumenstreuer an den Volumenstreuern gebrochen und/oder abgelenkt. Insbesondere sind die Volumenstreuer dazu ausgebildet, das Licht im Lichtleiter gemäß der Rayleigh- und/oder Mie-Theorie zu streuen. Dabei kann das Licht 3-dimensional bzw. isotrop gestreut werden. Besonders bevorzugt ist, dass die Volumenstreuer dazu ausgebildet sind, das Licht so zu streuen, dass es im Auskopplungsbereich flächig ausgekoppelt wird. Die gleiche Art der Ablenkung und/oder Streuung gilt vorzugsweise auch für die Auskopplungsstruktur, wenn diese optional erganzend in den Lichtleiter eingebracht ist.
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Der Auskopplungsbereich ist vorzugsweise an einer Stelle des Lichtleiters gebildet, wo dieser eine Freifläche aufweist, die insbesondere transluzent oder transparent ausgebildet ist. Aufgrund dessen sind die Ruckseite und/oder die Stirnseite/n des Lichtleiters vorzugsweise lichtundurchlässig geschwarzt oder reflektierend beschichtet, damit das Licht dort nicht austreten kann. In diesem Fall ist der Auskopplungsbereich durch die nicht geschwärzten und/oder nicht beschichteten Bereiche des Lichtleiters definiert.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist der Auskopplungsbereich an der dem Innenraum zugewandten Sichtseite des Lichtleiters angeordnet, wodurch das Licht dort in den Innenraum abgestrahlt wird. Vorzugsweise erstreckt sich der Auskopplungsbereich über die gesamte Sichtseite des Lichtleiters. Insbesondere weist der Auskopplungsbereich eine Flache von mindestens 1000 mm2, vorzugsweise mindestens 3000 mm2, im Speziellen mindestens 6000 mm2 auf.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der Auskopplungsbereich uber einen oder mehrere Teilbereiche des Lichtleiters. Beispielsweise sind mehrere Auskopplungsbereiche beabstandet nebeneinander oder musterartig zueinander auf dem/im Lichtleiter angeordnet, wobei die musterartige Anordnung z. B. auch eine rasterartige Anordnung der Auskopplungsbereiche umfasst.
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Beispielsweise können ein oder mehrere aufeinander folgende Auskopplungsbereiche entlang des Lichtleiters angeordnet sein. Optional sind ein oder mehrere Auskopplungsbereiche zentral und/oder mittig im Lichtleiter angeordnet oder der Auskopplungsbereich erstreckt sich rahmenartig um den Lichtleiter. Optional ergänzend oder alternativ bildet der Auskopplungsbereich ein Zeichen, Bild, Symbol oder einen Buchstaben auf dem Lichtleiter. Ein durch die beabstandet nebeneinander oder musterartig angeordneten Auskopplungsbereiche gebildeter Gesamtauskopplungsbereich weist vorzugsweise eine Fläche von mindestens 5000 mm2, insbesondere mindestens 10000 mm2, im Speziellen mindestens 20000 mm2 auf.
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In einem der vorgenannten Fälle ist der Lichtleiter auch auf der Sichtseite teilweise geschwärzt oder reflektierend beschichtet, um die Auskopplungsbereiche voneinander zu beabstanden oder musterartig anzuordnen.
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Neben der teilweisen Schwärzung oder reflektierenden Beschichtung der Sichtseite ist die Umsetzung der beabstandeten oder musterartigen Anordnung der Auskopplungsbereiche alternativ oder optional ergänzend durch eine entsprechende Platzierung der Volumenstreuer im Lichtleitermaterial möglich. Beispielsweise sind die Volumenstreuer derart in das Lichtleitermaterial integriert, dass das Licht beabstandet oder musterartig im Auskopplungsbereich austritt. Optional ergänzend kann auch die Auskopplungsstruktur am Lichtleitermaterial so eingebracht sein, dass die Beabstandung oder musterartige Anordnung der Auskopplungsbereiche umgesetzt wird.
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Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, dass die mindestens eine Lichtquelle verdeckt, beispielsweise hinter oder seitlich zum Lichtleiter angeordnet ist. Vorzugsweise ist die mindestens eine Lichtquelle fur einen Benutzer nicht sichtbar an oder in dem Dekorformteil angeordnet. Zum Beispiel ist die mindestens eine Lichtquelle an einer oder mehrerer der Stirnseiten des Lichtleiters angeordnet. Moglich ist auch, dass die Lichtquelle im Lichtleiter integriert ist. Insbesondere ist sie in das Lichtleitermaterial eingebracht, insbesondere eingespritzt.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die mindestens eine Lichtquelle als Leuchtdiode (LED) ausgebildet. Eingesetzt werden können LEDS in verschiedenen Farben, zum Beispiel RGB-LEDs, um verschiedene Lichtfarben in dem Lichtleiter und somit im Auskopplungsbereich zu erzeugen. Auch der Einsatz organischer Leuchtdioden (OLED) ist möglich. Insbesondere ist vorgesehen, dass eine Stromzuleitung zu der oder den Lichtquellen verdeckt, insbesondere innerhalb oder hinter dem Dekorformteil und/oder dem Lichtleiter erfolgt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Innenraumverkleidung, insbesondere Fahrzeuginnenraumverkleidung mit dem oder mindestens einem Dekorformteil nach einem der Anspruche 1 bis 10 und/oder der bisherigen Beschreibung.
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Das Dekorformteil ist bevorzugt dazu ausgebildet, in ein Armaturenbrett des Fahrzeugs integriert zu werden. Beispielsweise ist das Dekorformteil in einem Armaturenbrettabschnitt auf einer Beifahrerseite angeordnet, wobei es dort oberhalb oder im Bereich eines Handschuhfachs integriert sein kann. Möglich ist auch, dass eine Klappe des Handschuhfachs durch das Dekorformteil gebildet ist. Alternativ oder optional ergänzend ist das Dekorformteil in einem Armaturenbrettabschnitt auf einer Fahrerseite angeordnet. Dort ist das Dekorformteil vorzugsweise auf, hinter, oberhalb, unterhalb und/oder benachbart zu einem Lenkrad angeordnet. Es können auch mehrere Dekorformteile im Armaturenbrett integriert sein. Optional erstreckt sich das Dekorformteil uber die gesamte Breite des Armaturenbretts, insbesondere von einer Fahrertur zu einer Beifahrertür des Fahrzeugs.
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Eine weitere mogliche Ausgestaltung der Innenraumverkleidung sieht vor, dass das Dekorformteil in eine Türinnenseite der Fahrer- und/oder Beifahrertür integrierbar ist. Optional ergänzend oder alternativ kann das Dekorformteil auch in einer, zweier oder mehrerer Hintertüren des Fahrzeugs angeordnet sein. Beispielsweise ist das Dekorformteil unterhalb eines Türfensters, im Bereich einer Armlehne und/oder im Bereich eines Türgriffs angeordnet. Optional erstreckt sich das Dekorformteil in Fahrzeuglängsrichtung von einem Ende der Fahrzeugtur zum anderen Ende. Denkbar ist ebenfalls, dass das Dekorformteil einen Türgriff umrahmt oder benachbart zu diesem in die Türinnenseite integriert ist. Moglich ist ebenfalls, dass das Dekorformteil die Türinnenseite großflächig, z. B. zwischen dem Türgriff und der Armlehne, verblendet. Auch zwei oder mehrere Dekorformteile pro Türinnenseite sind im Rahmen der Erfindung moglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenraumverkleidung verlaufen zwei oder mehrere Dekorformteile im eingebauten Zustand zumindest teilweise entlang der Türinnenseite/n und/oder des Armaturenbretts und bilden optisch einen beleuchtbaren Rahmen oder Rahmenabschnitt. Vorzugsweise weist das Dekorformteil in dieser Ausfuhrungsform die leistenartige oder stabförmige Gestalt auf und erstreckt sich optisch von einer Beifahrertür zum Armaturenbrettabschnitt auf der Beifahrerseite. Alternativ oder optional erganzend ist auf der Fahrerseite derselbe optische Rahmen oder Rahmenabschnitt angeordnet. In einer möglichen Erweiterung sind auch Dekorformteile in einer oder mehrerer der Hintertüren integriert. Besonders bevorzugt ist, dass alle in der Innenraumverkleidung integrierten Dekorformteile auf gleicher Höhe angeordnet sind und den Innenraum rahmenartig umgeben.
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In einer erfindungsgemaßen Umsetzung umfasst die Innenraumverkleidung eine Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist die Beleuchtungseinrichtung zur Ausgabe eines Ambientelichts anzusteuern. Vorzugsweise kann der Benutzer eine Lichtfarbe und/oder Lichtstärke des Lichts wunschgerecht regeln. Möglich ist auch, dass der Benutzer eine Auswahl trifft, welche/s im Innenraum integrierte Dekorformteil/e beleuchtet werden sollen und welche nicht. Besonders bevorzugt ist, dass die Beleuchtungseinrichtung dazu angesteuert werden kann, eine blendfreie Hintergrundbeleuchtung zur großflächigen, homogenen Beleuchtung des Innenraums auszugeben. Denkbar ist, dass die Beleuchtungseinrichtung automatisch mit der Zündung des Fahrzeugmotors aktiviert wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform steuert die Steuereinrichtung die die Beleuchtungseinrichtung an, ein Anzeige- und/oder Hinweislicht auszugeben. Beispielsweise ist die Beleuchtungseinrichtung mit einem Fahrzeugblinker verbunden oder verbindbar und dazu ausgebildet, ein Blinklicht des Blinkers im Innenraum wiederzugeben. In diesem Zusammenhang scheint es sinnvoll, zwischen den auf der Fahrer- und Beifahrerseite angeordneten Dekorformteilen zu unterscheiden. Vorzugsweise blinkt/blinken nur die Dekorformteil/e, die im Innenraum in Abbiegerichtung des Fahrzeug angeordnet sind. Eine weitere Moglichkeit sieht vor, dass die Beleuchtungseinrichtung mit einem auf der Fahrzeugaußenseite angeordneten Näherungssensor verbunden oder verbindbar ist und ein Warnlicht, z. B. in der Farbe rot ausgibt, wenn beispielsweise ein Auffahrunfall droht oder sich ein anderer Verkehrsteilnehmer dem Fahrzeug schnell nähert.
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Die Beleuchtungseinrichtung ist alternativ oder optional ergänzend mit einem Navigationssystem verbunden oder verbindbar. Hierbei ist sie dazu ausgebildet, Richtungsangaben und/oder Spurwechsel durch Beleuchtung des/der auf der entsprechenden Fahrzeugseite angeordneten Dekorformteils/e anzuzeigen. Wenn das Fahrzeug der Straße geradeaus folgen soll, ist es auch vorstellbar, dass die Dekorformteile, die im Armaturenbrett integriert sind z. B. grün aufleuchten und dem Benutzter anzeigen, in die Richtung weiterzufahren.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Dekorformteil;
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2 eine perspektivische Draufsicht auf eine Innenseite einer Fahrertür;
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3 eine Schnittansicht der Innenseite aus 2;
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4 eine perspektivische Ansicht eines Armaturenbrettabschnitts auf der Beifahrerseite;
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5 eine Schnittansicht durch den Armaturenbrettabschnitt aus 4;
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6 eine perspektivische Darstellung des Armaturenbrettabschnitts aus 4 und einer Innenseite einer Beifahrertür.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Darstellung eines beispielhaften Dekorformteils 1 als ein erstes Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung. Das Dekorformteil 1 weist in der Draufsicht eine längliche, quaderförmige bzw. rechteckige Außenkontur auf, insbesondere ist es leistenartig ausgebildet. Es ist in einem Innenraum 2 eines Fahrzeugs, beispielsweise in eine Türinnenverkleidung 3 und/oder in ein Armaturenbrett 4, integrierbar. Als Designelement verkleidet das Dekorformteil 1 teilweise ein Fahrzeugskelett und/oder eine Fahrzeugkarosserie, wobei es z. B. auf oder benachbart zu weiteren in Innenraum 2 angeordneten Verkleidungselementen angeordnet ist. Das Dekorformteil 1 ist aus einem Kunststoffmaterial gebildet und durch ein Spritzgussverfahren ausgeformt, wodurch es jede beliebige dreidimensionale Form aufweisen kann, um passgenau integriert zu werden.
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In der Darstellung der 1 weist das Dekorformteil 1 als dreidimensionales Bauteil mehrere Seitenflächen auf, welche durch eine Sichtseite 5, eine Rückseite und vier Stirnseiten 6a–c gebildet ist. Die Sichtseite 5 ist im eingebauten Zustand zum Innenraum 2 des Fahrzeugs gerichtet ist. Die Rückseite liegt der Sichtseite 5 gegenüber und ist im eingebauten Zustand des Dekorformteils 1 unsichtbar zur Fahrzeugkarosserie und/oder zum Fahrzeugskelett gerichtet. Im integrierten Zustand grenzt zumindest eine der vier Stirnseiten 6a, b, c, d an die weiteren Verkleidungselemente an.
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Das Dekorformteil 1 weist eine Beleuchtungseinrichtung 7 auf, die dazu ausgebildet ist, den Innenraum des Fahrzeugs über mindestens einen Auskopplungsbereich 8 zu beleuchten. Der Auskopplungsbereich 8 erstreckt sich uber die gesamte Sichtseite 5 des Dekorformteils 1.
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Die Beleuchtungseinrichtung 7 umfasst eine Lichtquelle 9 und einen Lichtleiter 10, wobei die Lichtquelle 9 als eine Reihe an Rot/Grün/Blau-Leuchtdioden (RGB-LEDs) ausgebildet ist und an der ersten Stirnseite 6a angeordnet ist. Durch die seitliche Anordnung der Lichtquelle 9 ist sie für einen Benutzer vom Innenraum 2 aus unsichtbar.
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Die Lichtquelle 9 ist dazu ausgebildet, Licht zu erzeugen und dieses in den Lichtleiter 10 einzukoppeln. Das Licht wird an der ersten Stirnseite 6a in einer Einkoppelrichtung E, die in Richtung der vierten Stirnseite 6d gerichtet ist, in den Lichtleiter 10 eingestrahlt. Das Licht breitet sich im Lichtleiter 10 in einer Hauptausbreitungsrichtung A aus, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Einkoppelrichtung E entspricht oder dieser gleicht.
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Der Lichtleiter 10 ist aus einem transparenten und transluzenten Lichtleitermaterial 11, insbesondere aus Polymethylacrylat (PMMA) gebildet. In der Darstellung der 1 ist ein Grundkorper des Dekorformteils 1 vollstandig durch den Lichtleiter 10 bzw. das Lichtleitermaterial 11 gebildet.
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So ist das Dekorformteil 1 zu 100% aus dem Lichtleitermaterial 11 im Spritzgussverfahren ausgeformt.
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In einem alternativen Ausfuhrungsbeispiel kann der Lichtleiter 10 in das Dekorformteil 1 integriert sein und das Dekorformteil 1 bzw. dessen Grundmaterial teilweise ersetzen. In diesem Fall kann der Lichtleiter 10 z. B. in das Dekorformteil 1 eingespritzt sein oder auf eine andere geeignete Art mit dem Dekorformteil 1 verbunden werden.
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Der Lichtleiter 10 weist an der Rückseite und an der zweiten, dritten und vierten Stirnseite 6b, c, d eine reflektierende Beschichtung 14 auf. Dadurch kann das eingekoppelte Licht dort nicht aus dem Lichtleiter 10 entweichen. Vielmehr wird das Licht in den Lichtleiter 10 zurück reflektiert.
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In den Lichtleiter 10 bzw. das Lichtleitermaterial 11 sind Volumenstreuer 12 integriert, insbesondere sind sie homogen in das Lichtleitermaterial 11 verteilt. Die Volumenstreuer 12 sind durch Nanopartikel mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 500 nm, vorzugsweise kleiner als 300 nm, gebildet sind. Solche Nanopartikel sind beispielsweise keramische Submikron- und Nanopulver, welche einem Granulat des Lichtleitermaterials 11 vor dem Spritzgießen des Lichtleiters 10 beigemengt wurden.
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Optional erganzend sind die Volumenstreuer 12 durch Lufteinschlusse und/oder Pigmente, z. B. Titan(IV)oxid, mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 3 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm gebildet.
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In den Lichtleiter 10 ist optional ergänzend eine Auskopplungsstruktur 13 eingebracht, welche durch Aufrauungen an mindestens einer der Seitenflachen, hier beispielhaft der Sichtseite 3, z. B. in Form einer Prismenstruktur, gebildet ist.
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Die Volumenstreuer 12 und die Auskopplungsstruktur 13 sind dazu ausgebildet ist, das in den Lichtleiter 10 eingekoppelte Licht abzulenken und gemaß der Rayleigh- und/oder der Mie-Theorie zu streuen, um es im Auskopplungsbereich 8 aus dem Lichtleiter zu entlassen.
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Im Auskopplungsbereich 8 wird das Licht diffus in den Innenraum 2 ausgekoppelt. Die Auskopplungsrichtung A ist aus der Bildebene heraus gerichtet. Vorzugsweise ist die Auskopplungsrichtung A in einem Winkel von mindestens 25 Grad, insbesondere mindestens 50 Grad, im Speziellen mindestens 75 Grad zur Einkoppelrichtung E und/oder Hauptausbreitungsrichtung A gerichtet. Somit wird das Licht homogen, diffus und/oder flächig in den Innenraum des Fahrzeugs abgestrahlt.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Innenseite 3 einer Fahrertur. In die Türinnenseite 3 ist eine Innenraumverkleidung mit drei unterschiedlich ausgeformten Dekorformteilen 1a, b, c integriert. Das erste Dekorformteil 1a ist als ein lang gestrecktes Formteil mit einer im Wesentlichen rechteckigen Außenkontur ausgebildet. Es ist benachbart zu einem Turgriff angeordnet und erstreckt sich uber Ca. 70 Prozent der Turinnenseite in Fahrzeuglangsrichtung. Wie deutlicher in der Schnittansicht entlang der Schnittlinie X-X gemaß 3 gezeigt, ist die Sichtseite 5 des ersten Dekorformteils 1a zum Fahrzeuginnenraum hin gewölbt ausgebildet.
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Das erste Dekorformteil 1a umfasst in der 3 gezeigte Befestigungselemente 15, welche an das erste Dekorformteil 1a angespritzt sind. Sie verbinden das Dekorformteil 1a formschlüssig mit einem Verkleidungselement 16 der Turinnenverkleidung. Insbesondere ist das Dekorformteil 1a in Richtung des Innenraums 2 auf dem weiteren Verkleidungselement 16 befestigt.
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Das erste Dekorformteil 1a ist, wie auch die Befestigungselemente 15, zu 100% aus dem Lichtleitermaterial 11 gebildet. Hierbei ersetzt der Lichtleiter 10 den Grundkörper des ersten Dekorformteils 1a vollständig.
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Die Lichtquelle 9 ist fur den Benutzer verdeckt an der ersten Stirnseite 6a des Lichtleiters 10 angeordnet, wobei sie mit dem Lichtleitermaterial 11 umspritzt ist. Alternativ kann die Lichtquelle 9 auch an der vierten Stirnseite 6d (siehe Bezugszeichen 9a) angeordnet sein.
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Das von der Lichtquelle 9 in den Lichtleiter 10 eingestrahlte Licht wird an den im Lichtleitermaterial 11 homogen verteilten Volumenstreuern 12 gestreut und im Auskopplungsbereich 8 in den Innenraum 2 ausgekoppelt. Der Auskopplungsbereich 8 erstreckt sich uber die gesamte Sichtseite 5 des ersten Dekorformteils 1a bzw. des Lichtleiters 10.
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Der Lichtleiter 10 ist an der Rückseite, sowie an der zweiten dritten und vierten Stirnseite 6b; c; d geschwärzt, damit das Licht dort nicht austreten kann.
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Das zweite Dekorformteil 1b ist in der Draufsicht gemaß 2 auf der Turinnenseite 3 zwischen dem ersten und dritten Dekorformteil 1a; 1c angeordnet und erstreckt von einem Ende der Fahrertur in Fahrzeuglangsrichtung bis unter den Turgriff. Es weist eine langgestreckte, im Wesentlichen dreieckige Außenkontur auf. Das zweite Dekorformteil 1b ist, wie genauer in 3 gezeigt, mit dem Verkleidungselement 16 z. B. stoffschlussig verbunden.
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In der Draufsicht gemäß 2 ist der Lichtleiter 10 in seiner Außenkontur an die des zweiten Dekorformteils 1b angepasst. Er ist zentral in das zweite Dekorformteil 1b integriert, wobei das Lichtleitermaterial 11 vom Grundmaterial des Dekorformteils 1b umspritzt ist. Somit ersetzt der Lichtleiter 10 das zweite Dekorformteil 1b in der Draufsicht zu ca. 50 Prozent.
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Die Lichtquelle 9 ist an der ersten Stirnseite 6a des Lichtleiters 10 angeordnet. Der Auskopplungsbereich 8 erstreckt sich vollstandig uber die Sichtseite 5 des Lichtleiters 10.
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In der Draufsicht gemaß 2 ist das dritte Dekorformteil 1c stab- oder leistenformig ausgebildet, wobei es eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Handauflage an der Armlehne der Fahrertür bildet. Die zweite und dritte Stirnseite 6b; 6c grenzen passgenau an eine Armlehnenverkleidung der Türinnenseite 3 an.
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In der Schnittansicht gemäß 3 ist das dritte Dekorformteil 1c nahezu kreisrund ausgebildet und weist in der Mitte aus dem Grundmaterial gebildete stabilisierende Rippen auf. Die Rippen sind vollständig vom Lichtleiter 10 bzw. Lichtleitermaterial 11 umspritzt. Die Lichtquelle 9 ist fur einen Benutzer unsichtbar im Bereich der Rippen angeordnet und vom Lichtleiter 10 vollständig umgeben.
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Im Lichtleitermaterial 11 sind die Volumenstreuer 12 integriert. Zusatzlich hierzu ist die Auskopplungsstruktur 13 in das Lichtleitermaterial 11 eingearbeitet. Die Volumenstreuer 12 und die Auskopplungsstruktur 13 sind gezielt im Lichtleitermaterial 11 platziert, so dass das Licht nur an der Sichtseite 5 zum Innenraum des Fahrzeugs ausgekoppelt wird. Ein Abstrahlen des Lichts in eine andere Richtung erfolgt nicht, da dies durch die Volumenstreuer 12 und durch die Auskopplungsstruktur 13 nicht unterstützt wird. Eine Schwärzung oder reflektierende Beschichtung des Lichtleiters ist hierfur nicht notig.
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Der Auskopplungsbereich 8 ist demnach nur auf der in 2 gezeigten Sichtseite 5 des dritten Dekorformteils 1c gebildet. Er ist ausschließlich auf der vom Innenraum 2 des Fahrzeugs vollstandig sichtbaren Sichtseite 5 des Lichtleiters 10 angeordnet. In der Schnittansicht gemäß 3 erstreckt er sich über ca. die Hälfte einer Lange des Lichtleiters 10.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Armaturenbrettabschnitts 4a auf einer Beifahrerseite des Fahrzeugs. Der Armaturenbrettabschnitt 4a ist Teil der Innenraumverkleidung des Fahrzeugs. Im Armaturenbrettabschnitt 4a ist eine Handschuhfachklappe 17 integriert. Oberhalb der Handschuhfachklappe 17, in eine Fahrzeugquerrichtung, erstreckt sich das Dekorformteil 1. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Dekorformteil 1 als eine Dekorleiste ausgebildet.
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Das Dekorformteil 1 ist vollstandig aus dem Lichtleiter 10 bzw. dem Lichtleitermaterial 11 gebildet. Gleiches gilt für die an dem Lichtleiter 10 angespritzten Befestigungselemente 15, die in der Schnittansicht entlang der Schnittlinie Z-Z gemaß 5 gezeigt sind. Mit den Befestigungselementen 15 ist das Dekorformteil 1 im Armaturenbrettabschnitt 4a formschlüssig befestigt.
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Die Lichtquelle 9 erstreckt sich als Aneinanderreihung zahlreicher Leuchtdioden entlang der vierten Stirnseite 6d. Das von der Lichtquelle 9 in den Lichtleiter 10 eingekoppelte Licht wird an den im Lichtleitermaterial 11 integrierten Volumenstreuern 12 abgelenkt und im Auskopplungsbereich 8 entlang der Sichtseite 5 des Lichtleiters 10 großflachig in den Innenraum 2 des Fahrzeugs ausgekoppelt.
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Das Dekorformteil 1 kann optional mit einem Dekormaterial 18 beschichtet sein. Das Dekormaterial 18 ist weitestgehend lichtdurchlässig ausgebildet, um ein Austreten des Lichts im Auskopplungsbereich 8 zu gewährleisten. Als Dekormaterial 18 ist z. B. ein textiler Bezugsstoff geeignet.
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In 6 ist die Beifahrerseite des Fahrzeugs mit der Innenraumverkleidung, insbesondere mit dem Armaturenbrettabschnitt 4a und mit einer Innenseite 3 einer Beifahrertür gezeigt. Oberhalb der Handschuhfachklappe 17 verlauft das in 4 beschriebene Dekorformteil 1. Ein weiteres Dekorformteil 1d verlauft, ahnlich wie in 2 dargestellt, in Fahrzeuglängsrichtung vom Türgriff der Beifahrertur entlang der Türinnenseite 3.
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Die beiden Dekorformteile 1; 1d sind rahmenartig um die Beifahrerseite angeordnet. Sie verlaufen in Bezug auf einen Fahrzeugboden auf einer gleichen Höhe und bilden entlang des Armaturenbrettabschnitts 4a und der Innenseite 3 der Beifahrertür einen beleuchteten bzw. beleuchtbaren Rahmenabschnitt.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel kann der Rahmenabschnitt alternativ oder optional ergänzend auf der Fahrerseite des Fahrzeugs angeordnet sein, wobei das Dekorformteil 1 z. B. hinter einem Lenkrad im Armaturenbrett 4 angeordnet sein kann und das in der Turinnenseite der Fahrertur angeordnete Dekorformteil 1 dem ersten Dekorformteil 1a aus 2 entsprechen kann. Ebenfalls können auch Dekorformteile 1 in den Hintertüren des Fahrzeugs integriert sein, um die rahmenartige Anordnung auch in den Heckbereich des Fahrzeugs weiter zu führen. Hierbei sind alle beschriebenen Dekorformteile 1; 1a auf der gleichen Hohe im Fahrzeug angeordnet.
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Die in den 2 bis 6 gezeigten Dekorformteile 1; 1a, b, c, d, insbesondere die darin integrieren Beleuchtungseinrichtungen 7, sind mit einer nicht gezeigten Steuereinrichtung verbunden. Somit kann die Beleuchtungseinrichtung 7 zur Ausgabe eines Ambientelichts angesteuert werden. Der Benutzer kann z. B. einstellen, welche/s der Dekorformteile 1; 1a, b, c, d beleuchtet werden soll und in welcher Lichtfarbe und/oder Lichtintensität dies erfolgen soll. Der Benutzer kann die Beleuchtungseinrichtung 7 z. B. auch als Leseleuchte nutzen.
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Die Beleuchtungseinrichtung 7 kann alternativ oder optional erganzend ein Anzeige- und/oder Hinweislicht auszugeben. Zum Beispiel können die in den Türinnenseiten 3 der Fahrer- und/oder Beifahrertur integrierten Dekorformteile 1a; 1d aufblinken, wenn der Benutzer den Blinker des Fahrzeugs setzt. Hierbei wird insbesondere die angestrebte Abbiegerichtung berücksichtigt, indem nur das Dekorformteil 1a; 1d aufblinkt, das in der Abbiegerichtung angeordnet ist.
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Alternativ oder optional erganzend können auf ähnlich Art und Weise Richtungsansagen oder Spurwechselhinweise eines im Fahrzeug installierten Navigationssystems angezeigt werden. In diesem Fall kann die Beleuchtungseinrichtung 7 ein Blinklicht oder ein langer andauerndes Licht ausgeben. Auch Kollisionshinweise mit anderen Verkehrsteilnehmern konnen durch die Beleuchtungseinrichtung 7 angezeigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1–1d
- Dekorformteil
- 2
- Innenraum
- 3
- Türinnenseite
- 4
- Armaturenbrett
- 4a
- Armaturenbrettabschnitt
- 5
- Sichtseite
- 6a
- erste Stirnseite
- 6b
- zweite Stirnseite
- 6c
- dritte Stirnseite
- 6d
- vierte Stirnseite
- 7
- Beleuchtungseinrichtung
- 8
- Auskopplungsbereich
- 9
- Lichtquelle
- 10
- Lichtleiter
- 11
- Lichtleitermaterial
- 12
- Volumenstreuer
- 13
- Auskopplungsstruktur
- 14
- reflektierende Beschichtung
- 15
- Befestigungselemente
- 16
- Verkleidungselement
- 17
- Handschuhfachklappe
- 18
- Dekormaterial
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005043182 A1 [0003]