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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Designbeleuchtung nach dem Oberbegriff das Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Kraftfahrzeug.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im Innenraum von vielen Fahrzeugen gibt es eine sogenannte ambiente Beleuchtung. Dabei handelt es sich um eine Designbeleuchtung, die zumindest ein beleuchtbares Gestaltungselement aufweist, mit dem beispielsweise Konturlinien oder andere Stil-Elemente des Innenraumdesigns in einer Farbe leuchten, die zumeist vom Fahrzeugnutzer wählbar ist. Das Vorsehen derartiger Elemente zur Designbeleuchtung ist nicht auf den Fahrzeuginnenraum beschränkt, sondern, sofern keine zulassungsrechtlichen Vorschriften entgegenstehen, auch an der Fahrzeugaußenseite möglich. Diese Designbeleuchtung wird durch Leuchtmittel erzeugt, die sowohl nachts als auch tagsüber dauerhaft Licht ausstrahlen. Das ist tagsüber aus energetischer Sicht nicht vorteilhaft, da auch bei Tageslicht elektrische Energie für die Ambiente-Beleuchtung verbraucht wird, was einen verhältnismäßig hohen Energieverbrauch zur Folge hat.
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Die vorliegende Erfindung soll nun unter anderem dazu dienen dieses Problem zu beheben oder zumindest zu verbessern.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
EP 2 855 206 B1 ist eine individualisierbare Innenraumbeleuchtung eines Fahrzeugs bekannt, die dimmbar ist und die in Abhängigkeit von Umwelteinflüssen oder der Tageszeit ein- und ausschaltbar ist. Die dazu verwendeten Leuchtmittel weisen LED, RGB-LED oder OLED auf. Die Leuchtmittel sind hinsichtlich ihrer Lichtfarbe, Helligkeit, Intensität oder dergleichen einstellbar, wobei jedes Leuchtmittel oder zumindest eine Gruppe von Leuchtmitteln, individuell ansteuerbar ist. Somit können nebeneinander angeordnete Leuchtdioden (LEDs) Unterschiede in ihrer Helligkeit und Farbgebung aufweisen.
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Aus der
DE 10 2011 016 396 A1 sind ein Dekorformteil für den Innenraum eines Fahrzeugs sowie eine Innenraumverkleidung mit einem solchen Dekorformteil bekannt. Das Dekorformteil umfasst eine Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise eine LED oder eine OLED, die dazu ausgebildet ist, den Innenraum des Fahrzeugs über mindestens einen Auskopplungsbereich zu beleuchten. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst mindestens eine Lichtquelle zur Erzeugung von Licht und mindestens einen Lichtleiter, der biegesteif ausgebildet ist und in welchen das Licht einkoppelbar ist. Das Licht wird im Auskopplungsbereich flächig ausgekoppelt. Der Lichtleiter kann auf einer oder mehrerer seiner Seitenflächen beschichtet sein, um Effekte bei der Abstrahlung des Lichts im Auskopplungsbereich zu erzielen. Bei der Beschichtung kann es sich um eine Farbbeschichtung und/oder eine Effektbeschichtung handeln, mit der eine Lichtfarbe bestimmt werden kann und/oder das Licht abhängig von dessen Einfallswinkel eingefärbt werden kann.
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Aus der
US 2015/0032328 A1 ist es bekannt, Anzeigeeinrichtungen in oder an einem Fahrzeug vorzusehen, auf denen eine Information über die Identität der Insassen angezeigt wird.
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Aus der
DE 10 2018 203 857 A1 ist es bekannt, Anzeigeeinrichtungen in oder an einem Fahrzeug vorzusehen, auf denen das Fahrzeug betreffende Wartungshinweise angezeigt werden.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit einer Designbeleuchtung anzugeben, die eine verbesserte Energieeffizienz aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Demnach wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, bereitgestellt, wobei das Fahrzeug mit einer Designbeleuchtung versehen ist, die zumindest ein beleuchtbares Gestaltungselement aufweist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das zumindest eine beleuchtbare Gestaltungselement eine E-Paper-Anzeigeeinrichtung aufweist, die insbesondere durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen einer schwarzen Einfärbung und einer weißen oder farbigen Einfärbung umschaltbar ist, und dass die E-Paper-Anzeigeeinrichtung des zumindest einen beleuchtbaren Gestaltungselements mittels zumindest einer künstlichen Lichtquelle beleuchtbar ist.
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VORTEILE
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Die Erfindung schlägt vor, anstelle einer bislang üblichen aktiv leuchtenden Ambiente-Beleuchtung zumindest ein beleuchtbares Gestaltungselement mit einer nur bei Bedarf beleuchtbaren E-Paper-Anzeigeeinrichtung vorzusehen. Mittels dieser E-Paper-Anzeigeeinrichtung kann bei Tageslicht der gewünschte Designeffekt, beispielsweise die weiße oder farbliche Betonung einer Kante oder Linie im Fahrzeuginnenraum oder im Bereich der Fahrzeugaußenhaut, ohne künstliche Beleuchtung erzielt werden. Bei Dunkelheit kann dann die künstliche Lichtquelle zur Beleuchtung der E-Paper-Anzeigeeinrichtung eingeschaltet werden. Tagsüber wird so ohne künstliche Beleuchtung und ohne einen damit verbundenen Energieverbrauch der gleiche gestalterische Effekt erzielt.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10.
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Vorzugsweise weist das zumindest eine beleuchtbare Gestaltungselement eine Lichtleiteinrichtung auf, die insbesondere seitlich von der zumindest einen Lichtquelle angeordnet ist. Die Lichtquelle und die Lichtleiteinrichtung sind dabei so ausgestaltet und relativ zueinander angeordnet, dass das von der Lichtquelle emittierte bzw. ausgehende Licht in die Lichtleiteinrichtung einkoppelbar ist.
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Vorzugsweise ist die Lichtleitereinrichtung ausgestaltet, das von der zumindest einen Lichtquelle ausgehende Licht entlang der E-Paper-Anzeigeeinrichtung zu verteilen.
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Vorzugsweise weist die Lichtleiteinrichtung Oberflächenvertiefungen und/oder Streuzentren auf, um das von der zumindest einen Lichtquelle ausgehende Licht entlang der E-Paper-Anzeigeeinrichtung zu verteilen.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn die Lichtleiteinrichtung eine transparente Schicht aufweist oder daraus besteht und innerhalb der transparenten Schicht eine 3D-Gravur aufweist.
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Vorzugsweise weist die Lichtleiteinrichtung zumindest eine holografische Schicht auf. Denkbar ist, dass die Lichtleiteinrichtung mehrere übereinander angeordnete holografische Schichten aufweist.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn die E-Paper-Anzeigeeinrichtung des zumindest einen beleuchtbaren Gestaltungselements hinterleuchtet ist.
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Vorzugsweise ist ein Beleuchtungs-Steuergerät vorgesehen, das ausgebildet ist, um die von der E-Paper-Anzeigeeinrichtung angezeigte Farbe veränderbar einzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Beleuchtungs-Steuergerät auch ausgebildet sein, um die Wellenlänge des von der zumindest einen Lichtquelle ausgehenden Lichts und damit dessen Farbe veränderbar einzustellen.
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Diese beiden Varianten ermöglichen es dem Fahrzeugnutzer, eine individuelle Designfarbe zu wählen, oder dem Fahrzeughersteller, die Designfarbe des beleuchtbaren Gestaltungselements angepasst an die Innenraumfarbe des Fahrzeugs vorzugeben.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Beleuchtungs-Steuergerät auch ausgebildet sein, um die zumindest eine Lichtquelle, insbesondere in Zusammenwirkung mit einer entsprechend ausgestalteten Lichtleiteinrichtung, so anzusteuern, dass diese ausschließlich vorbestimmte Segmente der E-Paper-Anzeigeeinrichtung beleuchtet.
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Vorzugsweise ist das Beleuchtungs-Steuergerät ausgebildet, um die zumindest eine Lichtquelle so anzusteuern, dass diese ausschließlich vorbestimmte Segmente der E-Paper-Anzeigeeinrichtung beleuchtet, die Inhalte mit einer vorbestimmten Farbe anzeigen
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen der Erfindung kombinierbar ist, bei der das Beleuchtungs-Steuergerät ausgebildet ist, um die zumindest eine Lichtquelle bei Unterschreiten eines vorgegebenen Helligkeitswerts der Umgebungshelligkeit automatisch einzuschalten und beim Überschreiten eines vorgegebenen Helligkeitswerts der Umgebungshelligkeit automatisch auszuschalten. Dadurch kann bei Eintritt der Dämmerung oder beim Einfahren in einen Tunnel oder in eine dunkle Garage die künstliche Beleuchtung automatisch eingeschaltet und dann, wenn die Umgebung wieder heller wird, wieder ausgeschaltet werden. Dieses Ein- und Ausschalten kann abrupt oder mittels eines Dimmers allmählich erfolgen.
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Vorzugsweise bildet die Designbeleuchtung eine Ambientebeleuchtung in einem Fahrzeuginnenraum und/oder eine Zierleiste außen an einer Fahrzeugkarosserie.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1 einen Fahrzeuginnenraum mit einer Designbeleuchtung, die mehrere beleuchtbare Gestaltungselemente aufweist,
- 2 eine perspektivische Außenansicht des Fahrzeugs aus 1 schräg von vorne mit Zierelementen, die jeweils das beleuchtbare Gestaltungselement aus 1 aufweisen,
- 3 eine schematische Darstellung eines beleuchtbaren Gestaltungselements,
- 4 einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3,
- 5 einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit in einer Lichtleiteinrichtung angeordneten Streuzentren,
- 6 eine schematische Draufsicht auf die E-Paper Anzeigevorrichtung aus 5,
- 7 oben einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit in einer Lichtleiteinrichtung angeordneten 3D-Gravuren, und darunter eine schematische Draufsicht auf die E-Paper Anzeigevorrichtung aus 7 oben,
- 8 oben einen weiteren schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit in einer Lichtleiteinrichtung angeordneten 3D-Gravuren, und darunter eine schematischen Draufsicht auf die E-Paper Anzeigevorrichtung aus 8 oben,
- 9 einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit einer holografischen Schicht,
- 10 einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit mehreren holografischen Schichten,
- 11 eine schematische Draufsicht auf eine E-Paper Anzeigevorrichtung mit beleuchteten Segmenten,
- 12 einen schematischen Querschnitt durch eine E-Paper Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile III-III in 3 mit einer lokalen Dimmung.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt den vorderen Teil eines Fahrzeuginnenraums 10 eines Kraftfahrzeugs 1 mit Blick auf den Fahrersitz 11 mit einem davor angeordneten Lenkrad 12 und dem fahrerseitigen Teil einer Armaturentafel 13, und mit Blick auf die linke vordere Fahrzeugtür 14 mit einer Tür-Innenverkleidung 15 und auf eine Mittelkonsole 16, die sich auf einem Mitteltunnel 17 von der Armaturentafel 13 entgegen der Vorwärts-Fahrtrichtung F nach hinten erstreckt.
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In 1 ist zudem ein kartesisches Koordinatensystem dargestellt, wobei dessen X-Achse die Fahrzeuglängsrichtung, dessen Y-Achse die Fahrzeugbreitenrichtung und dessen Z-Achse die Fahrzeughöhenrichtung angibt.
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Die Fahrzeuglängsrichtung X erstreckt sich von einem Heck des Fahrzeugs 1 zu einer Front des Fahrzeugs 1, d.h. in Richtung der Vorwärts-Fahrtrichtung F.
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Der Fahrzeuginnenraum 10 ist mit einer Designbeleuchtung 2 ausgestattet, die eine so genannte Ambientebeleuchtung bildet. Dazu ist die Türinnenverkleidung 15 mit streifenartigen beleuchtbaren Gestaltungselementen 20, 21, 22 versehen. Die Armaturentafel 13 weist ebenfalls streifenartige beleuchtbare Gestaltungselemente 23 auf. Auch an der Mittelkonsole 16 sind streifenartige beleuchtbare Gestaltungselemente 24, 25 vorgesehen. Weitere streifenartige beleuchtbare Gestaltungselemente 26, 27, 28, 29 sind an der Seite des Mitteltunnels 17 vorgesehen.
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2 zeigt in perspektivischer Darstellung das Kraftfahrzeug 1 schräg von vorne, das auf einer Fahrzeugkarosserie 10' mit Gestaltungselemente bzw. Zierelemente bildenden seitlichen Zierleisten 100', 200' sowie einem den Kühlergrill 12' zumindest teilweise umgebenden Zierrahmen 14' und vorderen seitlichen Lufteinlass-Umrahmungen 16', 18' versehen ist.
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Der Aufbau und die Funktionsweise eines jeden der streifenartigen beleuchtbaren Gestaltungselemente 14', 16', 18', 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 100', 200' wird anhand der 3 am Beispiel des dort schematisch dargestellten streifenartigen beleuchtbaren Gestaltungselements 100 beschrieben.
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Das streifenartige beleuchtbare Gestaltungselement 100 weist einen Trägerkörper 110 auf, in dem eine E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 aufgenommen ist. Die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist versehen mit einem transparenten oder transluzenten Anzeigefenster 122, hinter dem sich eine Vielzahl von als Mikrokapseln ausgestalteten Anzeigeelementen 124 befindet.
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Wie in 4 zu erkennen ist, bildet das Anzeigefenster 122 gleichzeitig eine erste flächige (obere) Elektrode 121. Eine zweite flächige (untere) Elektrode 123 ist auf der Rückseite der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 hinter den Anzeigeelementen 124 vorgesehen. Jedes der Anzeigeelemente 124 weist eine transparente Gehäusewandung 125 auf, die einen Innenraum 126 des Anzeigeelements 124 umschließt. Der Innenraum 126 enthält eine Mehrzahl von ersten Pigmenten 127 einer ersten Farbe (hier weiß) und eine Mehrzahl von zweiten Pigmenten 128 einer zweiten Farbe (hier schwarz), die von einem transparenten Fluid 129 umgeben sind, wobei die schwarzen Pigmente 128 üblicherweise positiv und die weißen Pigmente 127 negativ aufgeladen sind. Bei Aktivierung eines positiven oder negativen elektrischen Feldes durch Anlegen einer Spannung an die Elektroden 121, 123 bewegen sich die schwarzen Pigmente 128 und die weißen Pigmente 127 zu den jeweils entgegengesetzten Elektroden 121, 123. Die Pigmentpartikelmenge, die zur oberen, insbesondere transparenten, Elektrode 121 wandert, wird für den Betrachter als schwarzer beziehungsweise weißer Punkt im Anzeigefenster 122 sichtbar. Weiterentwicklungen dieser gezeigten E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Anzeigeelementen, die an Stelle der weißen Pigmente 127 farbige Pigmente enthalten, besitzen die Fähigkeit, Farben anzuzeigen.
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Der Trägerkörper 110 (3) ist weiterhin mit zumindest einer in 3 nur schematisch dargestellten künstlichen Lichtquelle 3, insbesondere einer Leuchtdiode, versehen, die ihr Licht L in eine im Trägerkörper 110 ausgebildete Lichtleiteinrichtung 30 abstrahlt. Die Lichtleiteinrichtung 30 ist seitlich von bzw. zu der Lichtquelle 3 angeordnet. Das von der Lichtquelle 3 abgestrahlte Licht L wird von der Lichtleiteinrichtung 30 über die Fläche des Anzeigefensters 122 verteilt und illuminiert dort die Mehrzahl der von den Mikrokapseln gebildeten Anzeigeelemente 124, deren obere Pigmente 127 daraufhin das Licht L durch das Anzeigefenster 122 nach außen reflektieren. Die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 leuchtet daraufhin in der Farbe der oberen Pigmente 127 (im gezeigten Beispiel in weiß).
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Die Elektroden 121, 123 sind mit einem Beleuchtungs-Steuergerät 4 elektrisch leitend verbunden, das von einer Stromquelle Q mit elektrischer Energie versorgt wird. Das Beleuchtungs-Steuergerät 4 versorgt die Elektroden 121, 123 mit einem elektrischen Schaltsignal mit entsprechender Polarität, um die Anzeigeelemente 124 zum Beispiel von schwarz auf weiß umzuschalten. Ist die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 in der Lage, unterschiedliche Farben anzuzeigen, so ist das Beleuchtungs-Steuergerät 4 in der Lage die Anzeigeelemente 124 so zu steuern, dass die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 eine vom Nutzer gewünschte und/oder anderweitig vorgegebene Farbe anzeigt.
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Zudem kann das Beleuchtungs-Steuergerät 4 auch ausgebildet sein, um die Wellenlänge des von der Lichtquelle 3 ausgehenden Lichts und damit dessen Farbe veränderbar einzustellen.
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Das Beleuchtungs-Steuergerät 4 ist mit einem Helligkeitssensor 40 verbunden, der die Umgebungshelligkeit ermittelt. Aufgrund dieses ermittelten Helligkeitswerts der Umgebungshelligkeit schaltet das Beleuchtungs-Steuergerät 4 die Lichtquelle 3 bei Unterschreiten eines ersten vorgegebenen Helligkeitswerts der Umgebungshelligkeit automatisch ein und beim Überschreiten eines zweiten vorgegebenen Helligkeitswerts der Umgebungshelligkeit automatisch aus. Der erste und der zweite vorgegebene Helligkeitswert können derselbe sein, d.h. betragsmäßig einen einzigen vorgegebenen Helligkeitswert bilden.
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Tagsüber wird durch das auf die oberen Pigmente 127 auftreffende und durch das transparente Anzeigefenster 122 einfallende Tageslicht ohne künstliche Beleuchtung der gleiche Effekt erzielt, jedoch ohne Energieverbrauch.
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Dadurch kann der Energieverbrauch der Designbeleuchtung 2 am Tag auf null reduziert werden, da eine künstliche Beleuchtung nur noch bei Dunkelheit erforderlich ist und nicht wie im Stand der Technik durchgehend. Der reduzierte Energieverbrauch beruht dabei auch auf dem Vorteil der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120, nur für den Farbwechsel Energie zu benötigen. Danach bleibt der neue Zustand stromlos stabil. Die erforderliche Energie für den Farbwechsel kann durch das Bordnetz des Fahrzeugs bereitgestellt werden oder auch durch ein - bei einer Anwendung an der Fahrzeugaußenhaut - integriertes Solarpaneel.
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Wie in 5, die analog zu 4 eine schematische Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, und 6, die analog zu 3 eine Draufsicht auf die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, zu erkennen ist, erstreckt sich die Lichtleiteinrichtung 30 in einer bevorzugten Ausgestaltung über einen Großteil oder gesamten für einen Nutzer sichtbaren Bereich des Anzeigefensters 122. Das heißt, es ist eine als eine Lichtleitfläche wirkende Lichtleiteinrichtung 30 vorne auf einer ePaper-Schicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 aufgebracht.
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Die Lichtleiteinrichtung 30 weist in dieser Ausgestaltung mehrere Lichtquellen 3 und Streuzentren (sog. „speckies“) 31 auf, um das von den Lichtquellen 3 ausgehende Licht L entlang der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 zu verteilen. Zusätzlich oder alternativ kann die Lichtleiteinrichtung 30 zum selben Zweck (nicht dargestellte) Oberflächenvertiefungen aufweisen.
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Da herkömmliche E-Ink-Anzeigeelemente dazu neigen, ein unerwünscht mattes bzw. flaches Erscheinungsbild aufzuweisen, wird hier ein System vorgeschlagen, das eine ePaper-Schicht mit Frontbeleuchtungseffekten kombiniert, um den Effekt eines Metalliclacks und/oder eine höhere wahrnehmbare Qualität bzw. Wertigkeit zu erzielen.
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Zusätzlich oder alternativ kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung die Lichtleiteinrichtung 30 eine transparente Schicht aufweisen oder daraus bestehen und innerhalb der transparenten Schicht eine oder, wie in 7 bis 10 dargestellt, mehrere 3D-Gravuren 32 aufweisen.
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Auch hier kann sich die Lichtleiteinrichtung 30 über den Großteil oder gesamten für den Nutzer sichtbaren Bereich des Anzeigefensters 122 erstrecken.
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Wie in der oberen Darstellung in 7 zu erkennen ist, die analog zu 4 und 5 eine Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, kann sich die Gravur 32 durch die gesamte Tiefe der Lichtleiteinrichtung 30 erstrecken.
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In Zusammenwirken mit der seitlichen Lichteinstrahlung durch die mehreren Lichtquellen 3 kann dadurch, wie in der unteren Darstellung in 7 zu erkennen ist, die analog zu 3 und 6 eine Draufsicht auf die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, ein dreidimensionales Erscheinungsbild der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 erreicht werden.
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Wie in der oberen Darstellung in 8 zu erkennen ist, die analog zu 4, 5 und der oberen Darstellung in 7 eine Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, kann die Gravur 32 auch nur bzw. ausschließlich in einer Ebene bzw. Schicht der Lichtleiteinrichtung 30 ausgebildet sein.
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In Zusammenwirken mit der seitlichen Lichteinstrahlung durch die mehreren Lichtquellen 3 kann je nach Ausgestaltung der jeweiligen 3D-Gravur, wie in der unteren Darstellung in 8 zu erkennen ist, die analog zu 3, 6 und der unteren Darstellung in 7 eine Draufsicht auf die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, ein vorbestimmter Inhalt mit einem dreidimensionalen Erscheinungsbild mittels der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 angezeigt werden.
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Demnach wird durch die 3D-Gravuren 32 jeweils und/oder in Kombination eine Wahrnehmung eines dreidimensionalen Bildes bzw. einer Geometrie erzeugt, obwohl die Anzeigeoberfläche flach, d.h. zweidimensional, ist. Mit anderen Worten, durch die 3D-Gravur 32 in Zusammenwirken mit der Lichtquelle 3 entsteht für einen Betrachter ein Bild mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Dies kann auch als Stereoskopie bezeichnet werden.
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Dynamische Effekte, wie sog. Swiping, können durch die Anzahl, Verteilung und Ansteuerung der einzelnen Lichtquellen 3 erzeugt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung die Lichtleiteinrichtung 30 eine oder mehrere, insbesondere übereinander angeordnete, holografische Schichten 33 aufweisen (s. 9 und 10). Für jede der holografischen Schichten 33 kann eine gesonderte Lichtquelle 3 bereitgestellt werden.
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Auch hier kann sich die Lichtleiteinrichtung 30 über den Großteil oder gesamten für den Nutzer sichtbaren Bereich des Anzeigefensters 122 erstrecken.
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Im Falle des Vorsehens einer einzigen holografischen Schicht 33, wie dies in 9 dargestellt ist, die analog zu 4, 5, der oberen Darstellung in 7 und der oberen Darstellung in 8 eine Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, können durch Ein- und Ausschalten der Lichtquelle 3 und durch die Ausgestaltung der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120, die durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen einer schwarzen Einfärbung und einer weißen oder farbigen Einfärbung umschaltbar ist, verschiedene optische Effekte erzeugt werden.
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Im Falle des Vorsehens mehrerer holografischen Schichten 33, wie dies in 10 dargestellt ist, die analog zu 4, 5, der oberen Darstellung in 7, der oberen Darstellung in 8 und 9 eine Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist, können zudem dynamische Effekte, wie sog. Swiping, durch die Anzahl, Verteilung und Ansteuerung der einzelnen Lichtquellen 3 erzeugt werden. Das heißt, mithilfe von mehreren holografischen Ebenen 33 können verschiedene dynamische Effekte erzeugt werden.
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Als Hologramm bezeichnet man dabei eine mit holografischen Techniken hergestellte fotografische Aufnahme, die nach Ausarbeitung und Beleuchtung mit kohärentem Licht durch die jeweilige Lichtquelle 3 im Unterschied zur mit Bezug zu 7 und 8 beschriebenen Ausgestaltung, ein echtes dreidimensionales Abbild eines Ursprungsgegenstandes wiedergibt. Die so erzeugten holografischen Bilder ragen aus der Anzeigefläche heraus und erzeugen bei einem Betrachter einen Eindruck von tiefer und herausragender Farbstruktur.
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Zusätzlich oder alternativ kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung das oben beschriebene Beleuchtungs-Steuergerät 4 ausgebildet sein, um die zumindest eine Lichtquelle 3 so anzusteuern, dass diese ausschließlich ein vorbestimmtes Segment oder mehrere vorbestimmte Segmente 34 der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 beleuchtet, wie dies in 11 zu erkennen ist. 11 ist analog zu 3, 6, der unteren Darstellung in 7 und der unteren Darstellung in 8 eine Draufsicht auf die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120. Die Segmente 34 können auch als Teilbereiche bezeichnet werden.
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Denkbar ist, dass das vorbestimmte Segment bzw. die vorbestimmten Segmente 34 von dem Beleuchtungs-Steuergerät 4 basierend auf einem in dem jeweiligen Segment 34 anzuzeigenden Inhalt bestimmt wird bzw. werden. Somit kann die Aufmerksamkeit eines Betrachters der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 im Sinne einer geführten Nutzerinteraktion auf bestimmte Teile bzw. Segmente der Anzeige und damit dort angezeigte Inhalte gelenkt werden.
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Dabei können die einzelnen Segmente 34 eindimensional, d.h. eine ganze Spalte der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 umfassend, und/oder zweidimensional, d.h. einen viereckig abgegrenzten Teilbereich innerhalb der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 umfassend (s. 11), ausgebildet sein. Die eindimensionale Ausbildung der Segmente 34 kann durch Vorsehen einer Lichtleiterplatte an der Lichtleiteinrichtung 30 und einer seitlich zu der Lichtleiterplatte angeordneten Reihe von Lichtquellen 3 erzielt werden. Die zweidimensionale Ausbildung der Segmente 34 kann durch Vorsehen von zwei übereinander angeordneten Lichtleiterplatten an der Lichtleiteinrichtung 30 und vier an jeweiligen Außenkanten der Lichtleiteinrichtung 30 und damit seitlich zu den zwei Lichtleiterplatten angeordneten Reihen von Lichtquellen 3 erzielt werden.
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Denkbar ist, zusätzlich oder alternativ, dass das vorbestimmte Segment bzw. die vorbestimmten Segmente 34 von dem Beleuchtungs-Steuergerät 4 basierend auf einer Farbe des in dem jeweiligen Segment 34 anzuzeigenden Inhalts bestimmt wird bzw. werden. Damit kann ein lokales Dimmen bestimmter Bereiche der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 erreicht werden. Das heißt, analog zu Aktivmatrix-Hintergrundbeleuchtungen bei LCD-Displays, wird vorgeschlagen bestimmte Teile bzw. Segmente 34 der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 heller oder dunkler als andere Teile bzw. Segmente der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 erscheinen zu lassen. Beispielhaft ist ein solches lokales Dimmen in 12 dargestellt, die analog zu 4, 5, der oberen Darstellung in 7, der oberen Darstellung in 8, 9 und 10 eine Seitenansicht der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 ist. Wie in 12 zu erkennen ist, werden dort ausschließlich weiße Segmente 34 der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120, d.h. solche Segmente, die einen Inhalt in weiß anzeigen, beleuchtet. Diese reflektieren das von der Lichtquelle 3 ausgesandte Licht in Richtung eines Betrachters der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 und erscheinen für diesen folglich heller als die nicht beleuchteten Bereiche bzw. Segmente der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120. Dies kann wesentlich zur Qualität und Tiefenwirkung einer Anzeige beitragen.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient.
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Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Designbeleuchtung
- 3
- Lichtquelle
- 4
- Beleuchtungs-Steuergerät
- 10
- Fahrzeuginnenraum
- 10'
- Fahrzeugkarosserie
- 11
- Fahrersitz
- 12
- Lenkrad
- 12'
- Kühlergrill
- 13
- Armaturentafel
- 14
- linke vordere Fahrzeugtür
- 14'
- Zierrahmen
- 15
- Tür-Innenverkleidung
- 16
- Mittelkonsole
- 16'
- vordere seitliche Lufteinlass-Umrahmung
- 17
- Mitteltunnel
- 18'
- vordere seitliche Lufteinlass-Umrahmung
- 20 - 29
- streifenartiges beleuchtbares Gestaltungselement
- 30
- Lichtleiteinrichtung
- 31
- Streuzentren
- 32
- 3D-Gravur
- 33
- holografische Schicht
- 34
- beleuchtete Segmente
- 100, 100', 200'
- streifenartiges beleuchtbares Gestaltungselement
- 110
- Trägerkörper
- 120
- E-Paper-Anzeigeeinrichtung
- 121
- erste flächige Elektrode
- 122
- Anzeigefenster
- 123
- zweite flächige Elektrode
- 124
- Anzeigeelement
- 125
- Gehäusewandung
- 126
- Innenraum
- 127
- erste Pigmente
- 128
- zweite Pigmente
- 129
- transparentes Fluid
- F
- Vorwärts-Fahrtrichtung
- L
- Licht
- Q
- Stromquelle
- X
- Fahrzeuglängsrichtung
- Y
- Fahrzeugbreitenrichtung
- Z
- Fahrzeughöhenrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2855206 B1 [0004]
- DE 102011016396 A1 [0005]
- US 2015/0032328 A1 [0006]
- DE 102018203857 A1 [0007]