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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Kraftfahrzeugleuchte umfasst im Wesentlichen einen von einem Leuchtengehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum und mindestens ein darin beherbergtes, mindestens eine Lichtquelle umfassendes Leuchtmittel für wenigstens eine Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte.
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Jede Kraftfahrzeugleuchte erfüllt je nach Ausgestaltung eine oder mehrere Aufgaben bzw. Funktionen. Zur Erfüllung jeder Aufgabe bzw. Funktion ist eine Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte vorgesehen. Lichtfunktionen sind beispielsweise bei einer Ausgestaltung als Scheinwerfer eine die Fahrbahn ausleuchtende Funktion, oder bei einer Ausgestaltung als Signalleuchte eine Signalfunktion, wie beispielsweise eine Wiederholblinklichtfunktion zur Fahrtrichtungsanzeige oder eine Bremslichtfunktion zur Anzeige einer Bremstätigkeit, oder z.B. einer Begrenzungslichtfunktion, wie etwa einer auch als Schlusslichtfunktion bezeichneten Rücklichtfunktion, zur Sicherstellung einer Sichtbarkeit des Kraftfahrzeugs bei Tag und/oder Nacht, wie etwa bei einer Ausgestaltung als Heckleuchte oder Tagfahrleuchte. Beispiele für Kraftfahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder an den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Blinkleuchten, Ausstiegsleuchten, beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten, Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege- oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
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Jede Lichtfunktion muss dabei eine beispielsweise gesetzlich vorgegebene Lichtverteilung erfüllen. Die Lichtverteilung legt dabei mindestens einzuhaltende, umgangssprachlich als Helligkeit bezeichnete Lichtströme in zumindest einzuhaltenden Raumwinkelbereichen fest.
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Für die einzelnen Lichtfunktionen sind zum Teil unterschiedliche Helligkeiten bzw. Sichtweiten sowie zum Teil unterschiedliche Lichtfarben zugeordnet.
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Wenigstens einer Lichtquelle des Leuchtmittels einer Kraftfahrzeugleuchte können ein oder mehrere zur Ausformung einer Lichtverteilung beitragende Optikelemente zur Lichtlenkung zugeordnet sein.
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Die Lichtscheibe ist durch eine heutzutage meist aus einem Kunststoff hergestellte, transparente Abdeckung gebildet, welche den Leuchteninnenraum abschließt und die darin beherbergten Bauteile, wie etwa ein oder mehrere Leuchtmittel, Reflektoren sowie alternativ oder zusätzlich vorgesehene Optikelemente gegen Witterungseinflüsse schützt.
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Das Leuchtengehäuse bzw. der Leuchteninnenraum kann in mehrere Kammern mit jeweils eigenen Lichtquellen und/oder Leuchtmitteln und/oder Optikelementen sowie gegebenenfalls Lichtscheiben unterteilt sein, von denen mehrere Kammern gleiche und/oder jede Kammer eine andere Lichtfunktionen erfüllen kann.
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Bei den erwähnten Optikelementen kann es sich um wenigstens einen Reflektor und/oder um mindestens eine Linse und/oder um eine oder mehrere im Strahlengang zwischen wenigstens einer Lichtquelle des Leuchtmittels und der Lichtscheibe angeordnete Optikscheiben oder dergleichen handeln.
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Beispielsweise kann in dem Leuchteninnenraum mindestens ein hinter wenigstens einer Lichtquelle zumindest eines Leuchtmittels angeordneter Reflektor untergebracht sein. Der Reflektor kann zumindest zum Teil durch ein separates Bauteil und/oder durch wenigstens einen Teil des Leuchtengehäuses selbst gebildet sein, beispielsweise vermittels einer zumindest teilweisen, reflektierenden Beschichtung.
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Die Lichtscheibe selbst kann alternativ oder zusätzlich als ein Optikelement ausgebildet sein, beispielsweise indem sie vorzugsweise an deren Innenseite mit einer zur Erzeugung einer oder mehrerer zuvor erwähnter Lichtverteilungen beitragenden optischen Struktur versehen ist. Hierdurch kann gegebenenfalls auf eine Optikscheibe verzichtet werden.
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Beispiele für Kraftfahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder an den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Wiederholblinkleuchten, Ausstiegsleuchten, beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten, Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege- oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
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Eine solche Kombination ist beispielsweise regelmäßig in den bekannten Heckleuchten verwirklicht. In diesen kommen beispielsweise Wiederholblinkleuchten, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten sowie Rückfahrleuchten zum Einsatz, um nur eine von vielen in Heckleuchten verwirklichten Kombinationen zu nennen. Weder erhebt diese Aufzählung Anspruch auf Vollständigkeit, noch bedeutet dies, dass in einer Heckleuchte alle genannten Leuchten kombiniert werden müssen. So können beispielsweise auch nur zwei oder drei der genannten oder auch anderer Leuchten in einem gemeinsamen Leuchtengehäuse einer Heckleuchte miteinander kombiniert sein.
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Durch
US 7 642 908 B2 ist eine als eine Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte mit einer Bremslichtfunktion und mit einer Nebelschlusslichtfunktion bekannt. Der Bremslichtfunktion ist eine Bremslichtpartie mit einer Bremslichtquelle zugeordnet, welche bei Bedarf Bremslicht abstrahlt. Der Nebelschlusslichtfunktion ist eine Nebelschlusslichtpartie mit einer Nebelschlusslichtquelle zugeordnet, welche bei Bedarf das Bremslicht oder Nebelschlusslicht abstrahlt. Zwischen der Bremslichtpartie und der Nebelschlusslichtpartie ist eine Abstandspartie mit einer Abstandslichtquelle vorgesehen. Die Abstandslichtpartie strahlt Bremslicht ab, wenn die Nebelschlusslichtpartie Bremslicht abstrahlt, so dass wenn die Nebelschlusslichtpartie keine Nebelschlusslichtfunktion erfüllt, alle drei Partien die Bremslichtfunktion erfüllen. Erfüllt die Nebelschlusslichtpartie die Nebelschlusslichtfunktion, so verbleibt die Abstandslichtquelle dunkel und nur die Bremslichtpartie vermag die Bremslichtfunktion zu erfüllen.
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Ebenfalls ist es möglich, dass mehrere Lichtfunktionen gleicher Lichtfarbe und unterschiedlicher Helligkeit von einem oder mehreren Leuchtmitteln gemeinsam erfüllt werden. Ein Beispiel hierfür ist eine kombinierte Rück-Brems-Lichtfunktion, welche beispielsweise durch eine unterschiedlich starke Bestromung eines oder mehrerer Leuchtmittel verwirklicht werden kann.
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Durch
DE 197 53 096 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen und einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum bekannt. Die Kraftfahrzeugleuchte weist mindestens eine Leucht- bzw. Funktionsfläche mit Leuchtdioden einheitlicher Farbgebung als Lichtquellen zur Erfüllung einer Lichtfunktion auf. Die Kraftfahrzeugleuchte weist wenigstens eine Fläche auf, welche zur Erfüllung einer zusätzlichen Lichtfunktion zusätzliche Leuchtdioden gleicher Farbgebung aufweist. Neben dieser Leuchtfläche sind weitere Leuchtflächen vorgesehen, in denen blaue, grüne und rote Leuchtdioden angeordnet sein können, um durch additive Farbmischung eine Blinklichtfunktion oder eine Rückfahrlichtfunktion wahrzunehmen. Jede Lichtfunktion wird dabei nur durch die für die jeweilige Lichtfunktion vorgesehenen Leuchtdioden erfüllt, wobei jeder Lichtfunktion genau die Fläche zur Verfügung steht, welche von den hierfür vorgesehenen Leuchtdioden eingenommen ist.
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Durch
DE 199 45 775 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte bekannt, welche mehrere Leuchtflächen aufweist. Einige dieser Leuchtflächen können mehrere unterschiedliche Lichtfunktionen wahrnehmen.
2b dieser Druckschrift zeigt ein Beispiel, in dem sich mehrere Lichtfunktionen (Rück-, Brems- und Nebelschlusslichtfunktion) die gesamten Leuchtflächen flächenanteilig teilen.
2a zeigt ein Beispiel, in dem die Leuchtflächen entweder einer Rück- oder einer Bremslichtfunktion zugeordnet sind. Im Fall der Rücklichtfunktion werden die Leuchtflächen bestromt und wenn eine Bremslichtfunktion benötigt wird, werden die gleichen Lichtquellen entsprechend höher bestromt. Der Rücklichtfunktion ist während der gleichzeitigen Nutzung der Bremslichtfunktion somit keine Partie der Leuchtflächen zugeordnet. Die Rücklichtfunktion geht damit während der gleichzeitigen Nutzung der Bremslichtfunktion sozusagen unter. Ein Betrachter nimmt also nur die hellere Bremslichtfunktion wahr.
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Durch
DE 10 2007 021 865 A1 ist eine als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte mit einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum bekannt, der eine mindestens eine zur Erfüllung einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte vorgesehene Lichtquelle umfassende Darstellungsfläche beherbergt, die von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbar ist. Um die Darstellungsfläche herum ist ein Abdeckrahmen von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbar angeordnet, auf dem kurz als OLEDs (Organic Light Emitting Diode; OLED) bezeichnete organische Leuchtdioden als Lichtquellen zur Erfüllung zumindest eines Teils einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte angeordnet sind.
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Durch
GB 2 405 755 A ist eine als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte mit einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum bekannt, bei der zumindest eine zur Erfüllung einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte vorgesehene, beispielsweise an der Innenseite der Lichtscheibe angeordnete, im Leuchteninnenraum beherbergte Lichtquelle als ein OLED-Feld ausgeführt ist. Durch eine Mikroprozessorsteuerung kann das OLED-Feld in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Lichtfarben abstrahlen, bis hin zu einer einer Außenfarbe eines mit einer solchen Heckleuchte ausgestatteten Kraftfahrzeugs entsprechenden Lichtfarbe. Der Mikroprozessor ist so programmierbar, dass jeder Lichtfunktion eine Partie des OLED-Felds zugeordnet ist.
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Diesen als Heckleuchten ausgebildeten Kraftfahrzeugleuchten ist gemein, dass zumindest jeder Lichtfarbe zumindest eine bestimmte, vorgegebene Partie der Lichtscheibe zugeordnet ist und dass die Abstrahlrichtung jeden Leuchtmittels einer oder mehrerer Lichtfunktionen durch die bestimmte, vorgegebene, auch als Lichtdurchtrittsfläche bezeichnete Partie der Lichtscheibe hindurch gerichtet ist.
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Als Folge hiervon ist bei einer derartigen Kraftfahrzeugleuchte mit mehreren Lichtfunktionen die zumindest einer Lichtfunktion zur Verfügung stehende Lichtdurchtrittsfläche auf einen Teil der Lichtscheibe begrenzt. Dies hat im Vergleich zu einer Nutzung der vollen Fläche der Lichtscheibe für die zumindest eine Lichtfunktion, deren für den Lichtaustritt durch die Lichtscheibe hindurch zur Verfügung stehenden Lichtdurchtrittsfläche auf nur ein Teil der Lichtscheibe begrenzt ist, den Nachteil einer Einschränkung der Sichtbarkeit und damit eine Minderung der Signalwirkung einhergehend mit einer Einschränkung der Verkehrssicherheit zur Folge.
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Noch deutlicher tritt dieser Nachteil bei einer Kraftfahrzeugleuchte mit mindestens zwei verschiedenen Lichtfunktionen mit insgesamt wenigstens zwei verschiedenen Lichtfarben hervor. Dort sind den verschiedenen Lichtfarben bereits Lichtdurchtrittsflächen durch die Lichtscheibe hindurch zugeteilt, so dass jeder Lichtfunktion nur ein Teil der Fläche der Lichtscheibe zur Verfügung steht. Hierbei müssen sich die Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarben unabhängig von deren Betriebszustand bzw. unabhängig von deren Betrieb oder Nichtbetrieb die Fläche der Lichtscheibe für den Lichtaustritt immer teilen, so dass die einer Lichtfunktion zur Verfügung stehende Lichtdurchtrittsfläche unabhängig von der Lichtfarbe immer auf einen Teil der Lichtscheibe begrenzt ist.
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Durch
DE 100 11 843 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarbe und einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum bekannt. Die als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte beherbergt eine Darstellungsfläche mit mehreren Lichtquellen unterschiedlicher Lichtfarbe, von denen je eine Lichtfarbe zur Darstellung einer Lichtfunktion entsprechender Lichtfarbe vorgesehen ist. Dabei kommen als Lichtquellen Leuchtdioden zum Einsatz. Diese bestehen aus mindestens einem Lichtemittierende-Diode-Halbleiter-Chip, kurz LED-Chip, sowie wenigstens einer beispielsweise durch Spritzgießen angeformten, den mindestens einen LED-Chip ganz oder teilweise umhüllenden Primäroptik. Generell sind auch Kraftfahrzeugleuchten bekannt, in denen reine LED-Chips ohne angeformte Primäroptiken zum Einsatz kommen. Im Folgenden wird deshalb der Einfachheit halber nicht mehr zwischen Leuchtdiode und LED-Chip unterschieden und statt dessen einheitlich der Begriff LED stellvertretend für beide Ausgestaltungen verwendet, es sei denn, es ist explizit etwas anderes erwähnt. Bei der Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarbe können den von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllenden Lichtfunktionen unterschiedliche Partien der Darstellungsfläche zugeordnet werden, da grundsätzlich jede Partie der Darstellungsfläche über LEDs verfügt, die alle zur Darstellung der Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarben der Kraftfahrzeugleuchte benötigten Lichtfarben abzustrahlen in der Lage sind. Bei der Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarbe ist vorgesehen, dass tagsüber die gesamte Darstellungsfläche zur Erfüllung der Bremslichtfunktion oder der Wiederholblinklichtfunktion vorgesehen ist, während nachts die gesamte Darstellungsfläche zur Erfüllung der Rücklichtfunktion dient. Durch eine höhere Bestromung wird diese dann nachts zur Bremslichtfunktion. Bei gleichzeitigem Bedarf der Wiederholblinklichtfunktion und/oder der Rückfahrlichtfunktion ist entsprechend einer Voreinstellung eine Partie der Darstellungsfläche der Wiederholblinklichtfunktion zugeordnet und eine andere Partie der Rückfahrlichtfunktion. Durch eine variable Voreinstellung kann die Kraftfahrzeugleuchte an verschiedene Modelle von Kraftfahrzeugen angepasst werden, ohne dass die Kraftfahrzeugleuchte hierzu in ihrem Aufbau verändert werden müsste.
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Durch
EP 2 503 222 A1 ist eine Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen und einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum bekannt. Die als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte beherbergt mindestens eine von außen durch die Lichtscheibe hindurch zumindest zum Teil sichtbare Projektionsfläche sowie mindestens ein Mittel zur variablen Projektion der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte zumindest auf den vollständigen, von außen durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Projektionsfläche. Bei dieser Kraftfahrzeugleuchte steht zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Teil der Projektionsfläche der variablen Projektion jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion zur Nutzung zur Verfügung. Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Projektionsfläche vollständig einnehmenden Projektion von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch steht dieser allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion unabhängig von ihrer Lichtfarbe die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung. Wenn eine weitere Lichtfunktion momentan benötigt wird, teilen sich die daraus ergebenden variablen Projektionen aller unterschiedlicher Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen die Nutzung. Wenn momentan mehrere Lichtfunktionen benötigt sind, teilen sich deren variable Projektionen die Projektionsfläche flächenanteilig. Dadurch wird immer die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten Lichtfunktionen genutzt.
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Eine Einschränkung dieser Kraftfahrzeugleuchte ist deren hoher konstruktiver Aufwand sowie deren verhältnismäßig großer Bauraumbedarf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kraftfahrzeugleuchte zu entwickeln, welche eine besonders hohe Verkehrssicherheit aufweist und darüber hinaus einfach aufgebaut ist, sowie mit einem geringen Bauraumbedarf auskommt.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
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Die Erfindung betrifft demnach eine Kraftfahrzeugleuchte mit zumindest zwei Lichtfunktionen und einem von einem Gehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum. Zumindest zwei der Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte weisen unterschiedliche Lichtfarben auf.
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Die als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte beherbergt mindestens eine Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen.
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Bei den Informationen handelt es sich zumindest um die von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllenden Lichtfunktionen. Diese Informationen sind in so fern veränderlich, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten, entsprechend unterschiedlichen Betriebszuständen eines mit einer solchen Kraftfahrzeugleuchte ausgestatteten Kraftfahrzeugs, unterschiedliche Lichtfunktionen sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination untereinander als Informationen für andere Verkehrsteilnehmer optisch zu signalisieren sind bzw. signalisiert werden können müssen.
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Die Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen umfasst mindestens eine von außen durch die Lichtscheibe hindurch zumindest zum Teil sichtbare, zur Abstrahlung von Licht entsprechend einer momentan benötigten Lichtfunktion oder von Licht entsprechend einer Kombination zweier oder mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte geeignete Darstellungsfläche.
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Durch die eine Abstrahlung von Licht entsprechend einer momentan benötigten Lichtfunktion oder von Licht entsprechend einer Kombination zweier oder mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte kann jede Lichtfunktion einzeln, als auch jede beliebige Kombination zweier oder mehrerer Lichtfunktionen zumindest auf dem vollständigen, von außen durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche variabel dargestellt werden, so dass immer die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten Lichtfunktionen genutzt wird.
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Die Darstellung einer Lichtfunktion auf der Darstellungsfläche ist dabei weder an eine bestimmte Partie der Darstellungsfläche, noch an eine bestimmte Geometrie gebunden. Wird momentan eine Lichtfunktion, unabhängig von deren Art oder Lichtfarbe benötigt, so wird diese auf der gesamten Darstellungsfläche oder zumindest auf dem gesamten, von außerhalb der Kraftfahrzeugleuchte durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche durch Abstrahlung von Licht der entsprechenden Lichtfarbe dargestellt. Kommt eine weitere Lichtfunktion oder kommen mehrere weitere Lichtfunktionen zeitweilig hinzu, weil diese ebenfalls momentan benötigt wird bzw. werden, so teilen sich die beiden oder mehreren dann momentan benötigten Lichtfunktionen die Darstellungsfläche flächenanteilig.
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Für diese Art der veränderlichen Darstellung der Lichtfunktionen auf der Darstellungsfläche wird im Folgenden der Begriff einer variablen Darstellung verwendet.
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Zumindest auf dem vollständigen, von außen durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche werden damit die momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte dargestellt, wobei die Darstellungsfläche Licht entsprechend der einen oder den mehreren momentan benötigten, von der in in ein Kraftfahrzeug eingebautem Zustand von der Kraftfahrzeugleuchte momentan zu erfüllenden Lichtfunktionen abstrahlt. Damit steht bei dieser Kraftfahrzeugleuchte zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche der variablen Darstellung jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion zur Nutzung zur Verfügung. Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche vollständig einnehmenden Darstellung von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch steht dieser allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion unabhängig von ihrer Lichtfarbe die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung. Wenn eine weitere Lichtfunktion momentan benötigt wird, teilen sich die daraus ergebenden variablen Darstellungen aller unterschiedlicher Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen die Nutzung. Wenn momentan mehrere Lichtfunktionen benötigt sind, teilen sich deren variable Darstellungen die Darstellungsfläche flächenanteilig. Dadurch wird immer die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten, in Form variabler Darstellungen auf der Darstellungsfläche dargestellten, Lichtfunktionen genutzt. Die Darstellung der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen ist hierbei in so fern variabel, als dass zum einen jede Lichtfunktion, sofern sie als einzige Lichtfunktion momentan benötigt wird, auf der gesamten Darstellungsfläche bzw. zumindest auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche dargestellt wird, und zum anderen, sofern eine beliebige Kombination von Lichtfunktionen momentan benötigt wird, diese Kombination auf der gesamten Darstellungsfläche bzw. zumindest auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche dargestellt wird.
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Die variable Darstellung lässt darüber hinaus zu, dass eine erste Lichtfunktion in Kombination mit einer zweiten Lichtfunktion auf einer ersten Partie der Darstellungsfläche bzw. auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche dargestellt wird, wohingegen die erste Lichtfunktion in alternativer oder zusätzlicher Kombination mit einer dritten und/oder vierten und/oder weiteren Lichtfunktion auf einer von der ersten Partie unterschiedlichen Partie der Darstellungsfläche bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche dargestellt werden kann.
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Hierdurch können die variablen Darstellungen beliebiger Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen beispielsweise immer so dargestellt werden, dass die einzelnen Lichtfunktionen und/oder eine besonders wichtige Lichtfunktion, weil der Verkehrssicherheit momentan am dienlichsten, so dargestellt werden, dass sie beispielsweise durch ihre Anordnung auf der Darstellungsfläche am besten für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar sind.
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Die Darstellungsfläche besteht hierzu aus mehreren, beispielsweise matrixartig oder rasterförmig angeordneten Bildpunkten oder umfasst solche, welche jeweils Licht zumindest in den Lichtfarben der von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllenden Lichtfunktionen abzustrahlen in der Lage sind. Jeder Bildpunkt besteht hierzu aus mehreren Subpixeln. Jedes Subpixel ist in der Lage, genau eine Grundfarbe abzustrahlen. Die Subpixel eines Bildpunkts sind gemeinsam in der Lage, Licht in einer Anzahl verschiedener Lichtfarben abzustrahlen, welche erforderlich sind, damit der Bildpunkt die zur Erfüllung der von den verschiedenen Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte benötigten unterschiedlichen Lichtfarben abstrahlen kann.
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Ist eine Kraftfahrzeugleuchte beispielsweise ausschließlich dafür ausgelegt, Lichtfunktionen mit gelber und roter Lichtfarbe zu erfüllen, so genügen je Bildpunkt Subpixel, welche als Grundfarben gelbes und rotes Licht abstrahlen. Kommt bei einer anderen Kraftfahrzeugleuchte anstelle oder zusätzlich zu einer Lichtfunktion mit gelber oder roter Lichtfarbe beispielsweise eine Rückfahrlichtfunktion weisser Lichtfarbe hinzu, so können alternativ oder zusätzlich wahlweise zusätzliche Subpixel vorgesehen sein, welche weisses Licht als Grundfarbe abstrahlen, oder die Subpixel eines Bildpunkts könnten Licht ganz anderer Grundfarben abzustrahlen in der Lage sein, mit welchen Grundfarben sich die benötigten Lichtfarben oder nach belieben Lichtfarben additiv mischen lassen.
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Je nach zur Darstellung der von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllenden Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarben benötigter Grundfarben weist damit jeder Bildpunkt zwei, drei oder mehrere Subpixel unterschiedlicher Grundfarben auf, wobei grundsätzlich jeder Bildpunkt mehr als ein Subpixel gleicher Grundfarbe aufweisen kann.
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Bei den Subpixeln handelt es sich um OLED-Subpixel.
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Jeder Bildpunkt besteht hierbei aus zwei oder mehreren, jeweils durch eine organische Leuchtdiode gebildeten Subpixeln (OLED-Subpixel), von denen zumindest zwei OLED-Subpixel Licht unterschiedlicher Grundfarben abzustrahlen in der Lage sind.
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Eine kurz als OLED (Organic Light Emitting Diode; OLED) bezeichnete organische Leuchtdiode ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien mit mindestens einer zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht. Die Stärke oder anders ausgedrückt Dicke der Schichten liegt in einer Größenordnung von etwa 100 nm. Zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung sind OLEDs typischerweise mit einem anorganischen Material insbesondere mit Glas verkapselt. Zwar gibt es Anstrengungen, das Glas durch Kunststoff zu ersetzen, die jedoch noch nicht vom gewünschten Erfolg gekrönt sind, weil die Dichtigkeit der alternativen Materialien für die Verkapselung nicht ausreichend gut genug ist.
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Im Unterschied zu anorganischen Leuchtdioden (LED) benötigen OLEDs keine einkristallinen Materialien. Im Vergleich zu LEDs lassen sich OLEDs daher in kostengünstiger Dünnschichttechnik herstellen. OLEDs ermöglichen dadurch die Herstellung flächiger Lichtquellen, die einerseits sehr dünn und andererseits als durch die Lichtscheibe einer Kraftfahrzeugleuchte hindurch sichtbare leuchtende Fläche eingesetzt einen besonders homogenes Erscheinungsbild aufweisen.
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Die OLED-Subpixel sind zumindest zum Teil vertikal übereinander angeordnet. Bei einer vertikalen Anordnung von Subpixeln handelt es sich um eine Anordnung, bei der jedes Subpixel die gesamte von einem Bildpunkt eingenommene Teilfläche der Darstellungsfläche einnimmt. Die Subpixel eines Bildpunkts bilden hierbei einen OLED-Stapel, dessen Oberfläche von einem Subpixel gebildet wird. Jedes von einem oder mehreren Subpixeln ganz oder teilweise überdecktes, tiefer im OLED-Stapel angeordnete Subpixel strahlt das von ihm ausgesendete Licht durch das oder die im Stapel darüber liegende Subpixel hindurch ab.
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Die OLED-Subpixel können alternativ oder zusätzlich zumindest zum Teil horizontal nebeneinander angeordnet sein. Bei einer horizontalen Anordnung von Subpixeln handelt es sich um eine Anordnung, bei der jedes Subpixel nur einen Teil der von einem Bildpunkt eingenommenen Teilfläche der Darstellungsfläche einnimmt. Die Summe der Subpixel eines Bildpunkts nimmt gemeinsam die von einem Bildpunkt eingenommene Teilfläche der Darstellungsfläche ein.
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Die Darstellungsfläche besteht bei der vertikalen Anordnung von Subpixeln aus mehreren, mindestens jedoch einer der Anzahl der maximal von der Kraftfahrzeugleuchte gleichzeitig darzustellenden Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarben entsprechenden Zahl von kurz als OLED-Stapeln bezeichneten Stapeln organischer Leuchtdioden.
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Ein OLED-Stapel besteht aus mehreren, mindestens jedoch einer der Anzahl der unterschiedlichen Lichtfarben aller von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllender Lichtfunktionen unterschiedlicher Lichtfarben entsprechenden Zahl von übereinander angeordneten Stapellagen, je mindestens eine Stapellage zur Lichtemission einer Lichtfarbe.
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Eine Stapellage umfasst wenigstens mindestens eine zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht einer OLED.
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Darüber hinaus kann eine Stapellage eine oder mehrere metallische Schichten für Anode und/oder Kathode zur Bestromung der mindestens einen Emitterschicht der jeweiligen Stapellage umfassen.
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Eine Anode und/oder Kathode einer Stapellage kann dabei als Anode und/oder Kathode einer im OLED-Stapel darüber und/oder darunter liegende Stapellage dienen.
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Eine Stapellage kann darüber hinaus eine Deckschicht zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung umfassen. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine oberste Stapellage im OLED-Stapel.
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Eine Stapellage kann darüber hinaus eine Basisschicht zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung umfassen, auf welcher Basisschicht der OLED-Stapel aufgebaut ist. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine unterste Stapellage im OLED-Stapel.
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Alternativ oder zusätzlich können eine gemeinsame Deck- und/oder Basisschicht für alle die Darstellungsfläche bildenden OLED-Stapel vorgesehen sein.
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Zusammengefasst ergibt sich hierdurch in einem OLED-Stapel eine vertikale Anordnung von übereinander angeordneten, durch je eine Stapellage gebildeten OLEDs, von denen je mindestens eine Stapellage zur Lichtemission einer Lichtfarbe wenigstens einer Lichtfunktion der Kraftfahrzeugleuchte vorgesehen ist.
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Jeder OLED-Stapel ist dadurch in der Lage, Licht in allen zur Erfüllung der Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte benötigten Lichtfarben zu erzeugen und abzustrahlen.
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Jeder OLED-Stapel bildet dabei einen dezidierten Flächenabschnitt der Darstellungsfläche.
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Damit kann jede einzeln momentan benötigte Lichtfunktion auf der gesamten Darstellungsfläche dargestellt werden, wodurch jeder einzeln momentan benötigten Lichtfunktion immer die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung steht.
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Mit anderen Worten ist jede Stapellage eines OLED-Stapels in der Lage, genau eine Grundfarbe abzustrahlen. Die Stapellagen eines OLED-Stapels sind gemeinsam in der Lage, Licht in einer Anzahl verschiedener Grundfarben abzustrahlen, welche erforderlich sind, damit der OLED-Stapel die zur Erfüllung der von den verschiedenen Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte benötigten unterschiedlichen Lichtfarben abstrahlen kann.
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Auch Mischformen horizontal nebeneinander und vertikal übereinander angeordneter Subpixel sind möglich.
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Zur variablen Darstellung der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte zumindest auf den vollständigen, von außen durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche umfasst die Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen darüber hinaus mindestens ein Steuerungsmittel zur Ansteuerung der Lichtabstrahlung der Subpixel jeden Bildpunkts, so dass jeder Bildpunkt jede Lichtfarbe der von der Kraftfahrzeugleuchte zu erfüllenden Lichtfunktionen abzustrahlen in der Lage ist und durch die Steuerungsmittel gesteuert entsprechend dem momentanen Bedarf kein Licht oder Licht einer bestimmten Lichtfarbe abstrahlt.
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Die Ansteuerung durch die Steuerungsmittel erfolgt dabei derart, dass entsprechend der von der Kraftfahrzeugleuchte momentan zu erfüllenden einen oder mehreren Lichtfunktionen deren variable Darstellungen auf der Darstellungsfläche dargestellt wird. Wird dabei momentan eine Lichtfunktion benötigt, so sieht die Ansteuerung vor, sämtliche Bildpunkte der Darstellungsfläche so anzusteuern, dass sie Licht in der Lichtfarbe dieser einen momentan benötigten Lichtfunktion abstrahlen. Werden momentan zwei oder mehrere Lichtfunktionen benötigt, so sieht die Ansteuerung vor, die Bildpunkte einer ersten Partie der Darstellungsfläche so anzusteuern, dass sie Licht in der Lichtfarbe einer ersten momentan benötigten Lichtfunktion abstrahlen, sowie die Bildpunkte einer zweiten sowie gegebenenfalls einer oder mehrerer weiterer Partien der Darstellungsfläche so anzusteuern, dass diese Licht in der Lichtfarbe jeweils einer zweiten sowie gegebenenfalls einer oder mehreren weiteren momentan benötigten Lichtfunktion abstrahlen. Die Partien sind hierbei bevorzugt zusammenhängend ausgebildet.
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Die Darstellungsfläche ist durch einen OLED-Bildschirm oder ein OLED-Farbdisplay gebildet und/oder umfasst einen OLED-Bildschirm oder ein OLED-Farbdisplay und/oder wird von einem OLED-Bildschirm oder einem OLED-Farbdisplay umfasst.
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Ein Vorteil von OLED-Bildschirmen gegenüber den herkömmlichen Flüssigkristallbildschirmen (Liquid Crystal Displays; LCDs) ist der sehr hohe Kontrast, da sie ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Schwarze Pixel emittieren hierbei kein Licht. Während LCDs nur als farbige Filter wirken und im Dunkelzustand trotzdem etwas Licht durchscheint, emittieren OLEDs farbiges Licht nur bei Ansteuerung, was auch sehr gute Farbdarstellung verspricht. Dieses ist deutlich effizienter, wodurch OLEDs, speziell bei der Darstellung dunkler Bilder, weniger Energie benötigen. Aus diesem Grund werden OLED-Bildschirme weniger warm als entsprechende Geräte mit LCDs. Der geringe Energiebedarf senkt den Verbrauch von Kraftfahrzeugen. Aufgrund der nicht benötigten Hintergrundbeleuchtung ist es möglich, OLED-Bildschirme sehr dünn zu gestalten. Die Reaktionszeit von OLED-Bildschirmen liegt in der Größenordnung von Mikrosekunden, wohingegen LCDs eine Reaktionszeit in der Größenordnung von Millisekunden aufweisen. Darüber hinaus lassen sich OLEDs nicht nur unter teuren Vakuum- und Reinraumbedingungen herstellen. Dies bedeutet eine erhebliche Kosteneinsparung gegenüber anorganischen LEDs. Ein weiterer Vorteil beruht auf der Alternative, OLEDs in Masse und großflächig kostengünstig auch auf drucktechnischem Wege herstellen zu können, was bei klassischen LEDs nicht und bei elektronischen Bauelementen und Systemen nur selten der Fall ist. Der Kostenvorteil ergibt sich daraus, dass die elektrisch leitenden farbgebenden Schichten in einem modifizierten Tintenstrahldruckverfahren oder neuerdings auch im Offsetdruck aufgebracht und ebenfalls ohne Vakuum-Aufdampfen anschließend beschichtet werden können.
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Besonders bevorzugt weisen die Bildpunkte RGB-Subpixel (Rot-Grün-Blau-Subpixel) oder RGBY-Subpixel (Rot-Grün-Blau-Gelb-Subpixel) auf. Bei RGB-Subpixeln strahlen die Subpixel eines Bildpunkts rotes, grünes und blaues Licht ab, wobei jedes Subpixel Licht in einer dieser Grundfarben abstrahlt. Bei RGBY-Subpixeln strahlen die Subpixel eines Bildpunkts rotes, grünes, blaues und gelbes (Yellow) Licht ab, wobei jedes Subpixel Licht in einer dieser Grundfarben abstrahlt.
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Die RGB-Subpixel oder RGBY-Subpixel (Rot-Grün-Blau-Gelb-Subpixel) werden zur Ansteuerung der lokalen Farbmischung vermittels der Steuerungsmittel elektronisch angesteuert.
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Alternativ können andere Farb-Subpixel in Farbart und Anzahl, die zur Darstellung des gewünschten, zur Darstellung des zur Erfüllung der Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte erforderlichen Lichtfarben benötigten Farbraums vorgesehen sein.
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Die Subpixel werden von den Steuerungsmitteln bezüglich ihrer Helligkeit elektronisch angesteuert, um die lokal gewünschte Lichtfarbe aus der Mischung der Farbanteile der von den Sub-Pixeln emittierten Grundfarben für die Lichtfunktion, wie etwa Bremslichtfunktion, Wiederholblinklichtfunktion, Rücklichtfunktion, Rückfahrlichtfunktion, zu erzeugen. Die der jeweiligen Lichtfarben zugeordneten Partien bilden dann die geometrische Form der jeweiligen Lichtfunktion.
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Die Darstellungsfläche kann die Lichtscheibe umfassen oder von dieser umfasst sein. Die Darstellungsfläche kann hierbei direkt auf oder hinter der Lichtscheibe angeordnet sein. Alternativ kann die Darstellungsfläche im Leuchteninnenraum von der Lichtscheibe beabstandet angeordnet sein.
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Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind unter Anderem, dass durch die Verwendung einer als Bildschirm mit OLED-Subpixeln ausgebildete Darstellungsfläche der Bauraumbedarf im Vergleich zu einer Projektion auf eine Projektionsfläche deutlich verkleinert werden kann. Durch die kostengünstige Herstellbarkeit von OLEDs können darüber hinaus die Herstellungskosten verringert werden. Durch die variable Darstellung der momentan benötigten Lichtfunktionen auf der gesamten Darstellungsfläche, wobei wenn eine Lichtfunktion momentan benötigt wird, dieser unabhängig von ihrer Lichtfarbe die gesamte Darstellungsfläche zur Verfügung steht, und wenn eine oder mehrere weitere Lichtfunktionen momentan benötigt werden, diese sich die Darstellungsfläche flächenanteilig teilen.
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Bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugleuchte bildet die Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen im Vergleich zur durch
EP 2 503 222 A1 bekannten Kraftfahrzeugleuchte sowohl die Projektionsfläche, auf welche die veränderliche Projektion unterschiedlicher momentan benötigter Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte erfolgt, als auch den die veränderliche Projektion unterschiedlicher momentan benötigter Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte erzeugenden Projektor.
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Bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugleuchte steht zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche der variablen Darstellung jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion zur Nutzung zur Verfügung. Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche vollständig einnehmenden Darstellung von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch steht dieser allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung.
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Wenn eine weitere Lichtfunktion momentan benötigt wird, teilen sich die variablen Darstellungen der dann momentan benötigten Lichtfunktionen die Nutzung.
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Dadurch wird immer die gesamte Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten Lichtfunktionen genutzt.
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Wenn mehrere Lichtfunktionen momentan benötigt sind, teilen sich diese erfindungsgemäß die Darstellungsfläche flächenanteilig.
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Durch variable Darstellungen der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen zumindest auf den vollständigen, von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche, steht jeder momentan benötigten Lichtfunktion eine größtmögliche Lichtdurchtrittsfläche durch die Lichtscheibe hindurch zur Verfügung. Wird momentan beispielsweise nur eine Lichtfunktion benötigt, so steht dieser Lichtfunktion unabhängig von ihrer Lichtfarbe die vollständige Fläche der Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung. Werden momentan zwei oder mehr Lichtfunktionen benötigt, so können sich diese bzw. deren variable Darstellungen die Nutzung der Darstellungsfläche flächenanteilig teilen.
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Das flächenanteilige Verhältnis der Nutzung der Darstellungsfläche durch die variablen Darstellungen der einzelnen Lichtfunktionen mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen kann dabei beispielsweise abhängig von einem beispielsweise gewichteten Verhältnis der Wichtigkeit der Signalfunktionen der beteiligten Lichtfunktionen und/oder den herrschenden Umgebungsbedingungen, wie etwa Witterungs- und/oder Sichtverhältnisse und/oder Helligkeit sein. Andere Parameter zur Unterteilung sind ebenfalls alternativ oder zusätzlich denkbar.
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Werden beispielsweise bei Tagfahrt eine Bremslichtfunktion und eine Blinklichtfunktion momentan benötigt, so können der Bremslichtfunktion und der Blinklichtfunktion beispielsweise jeweils die Hälfte der Darstellungsfläche bzw. zumindest des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche zur flächenanteiligen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass sich Bremslichtfunktion und Blinklichtfunktion die Darstellungsfläche zeitlich teilen. Blinkt beispielsweise die Blinklichtfunktion auf, so kann deren variabler Darstellung im zeitlichen Wechsel zumindest die vollständige, von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Darstellungsfläche zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden, wobei zwischen den Blinkintervallen zumindest der vollständige von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche der variablen Darstellung der Bremslichtfunktion zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden kann. Möglich ist auch, dass sich Brems- und Blinklichtfunktion nur ein Teil der Darstellungsfläche zeitlich teilen. So kann bei einer momentan benötigten Bremslichtfunktion deren variabler Darstellung grundsätzlich z.B. die Hälfte der Darstellungsfläche bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche flächenanteilig zur Nutzung zu Verfügung gestellt werden, wohingegen sich Brems- und Blinklichtfunktion die verbleibende Hälfte zeitlich im Wechsel teilen können. Kommen weitere Lichtfunktionen hinzu, beispielsweise wegen Rückwärtsfahrt eine Rückfahrlichtfunktion weisser Lichtfarbe, so kann deren variabler Darstellung entsprechend flächenanteilig ebenfalls ein Teil der Darstellungsfläche bzw. ein Teil des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
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Wird beispielsweise bei Dunkelheit und/oder schlechter Sicht eine Rücklicht- und/oder gar eine Nebelschlusslichtfunktion benötigt, so kann diesen momentan benötigten Lichtfunktionen unabhängig von anderen momentan benötigten Lichtfunktionen immer beispielsweise ein Großteil der Darstellungsfläche bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche zur flächenanteiligen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Kommt eine weitere momentan benötigte Lichtfunktion hinzu, so wird deren variabler Darstellung beispielsweise nur ein kleinerer Teil der Darstellungsfläche bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche zur flächenanteiligen Nutzung zur Verfügung gestellt, so dass den variablen Darstellungen der Lichtfunktionen mit momentan höherer Wichtigkeit ein größerer Anteil der Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung steht. Herrschen nach einiger Zeit wieder bessere Sichtverhältnisse, so kann der beispielsweise der variablen Darstellung der Nebelschlusslichtfunktion zur Verfügung gestellte Anteil beispielsweise kontinuierlich mit zunehmender Verbesserung der Sichtverhältnisse verkleinert werden, bis zu einem dem Abschalten der Nebelschlusslichtfunktion gleich kommenden Verschwinden des der Nebelschlusslichtfunktion flächenanteilig zur Nutzung zur Verfügung gestellten Teils der Darstellungsfläche bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche.
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Es ist ersichtlich, dass die Erfindung in jedem Fall verwirklicht ist, indem durch eine variable Darstellung einer oder mehrerer Lichtfunktionen einer Heckleuchte auf eine von der Kraftfahrzeugleuchte beherbergte Darstellungsfläche zumindest der vollständige, von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche jeder Lichtfunktion zur Verfügung gestellt werden kann. Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche vollständig einnehmenden Darstellung einer oder mehrerer variabler Darstellungen der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch steht damit jeder momentan benötigten Lichtfunktion der größtmögliche Anteil der Lichtscheibe als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung.
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Wichtig ist hervorzuheben, dass die Kraftfahrzeugleuchte zusätzlich zu der Darstellungsfläche über mindestens eine konventionell vermittels beispielsweise eines oder mehrerer beispielsweise in einer separaten Reflektorkammer untergebrachten Leuchtmittels und/oder eines Lichtleiters verwirklichte Lichtfunktion verfügen kann. Bei dieser mindestens einen Lichtfunktion kann es sich beispielsweise um eine solche Lichtfunktion handeln, deren Lichtwerte und/oder deren gesetzliche Vorschriften vermittels einer variablen Darstellung auf der Darstellungsfläche nur unter hohem Aufwand zu erfüllen sind.
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Alternativ oder zusätzlich können eine oder mehrere Lichtfunktionen unabhängig von der Kraftfahrzeugleuchte untergebracht sein. Beispielsweise können eine der Erfüllung einer Nebelschlusslichtfunktion dienende Nebelschlussleuchte und/oder ein der Erfüllung einer Rückfahrlichtfunktion dienender Rückfahrscheinwerfer zusammen in einem Modul der Kraftfahrzeugleuchte örtlich ausgelagert sein, während sich in einem anderen Bereich der Kraftfahrzeugleuchte die verbleibenden Lichtfunktionen konzentrieren. Ein Grund hierfür kann beispielsweise sein, dass die Nebelschlusslichtfunktion einen Mindestabstand zum Bremslichtfunktion aufgrund gesetzlicher Vorgaben einhalten muss. Durch diese Abtrennung ist dann zusätzlich eine größere Gestaltungsfreiheit gegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Darin bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleich wirkende Elemente. Der Übersicht halber sind nur Bezugszeichen in den einzelnen Zeichnungen dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Zeichnung erforderlich sind. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander entsprechen dabei nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 eine Kraftfahrzeugleuchte mit einer variablen durchscheinenden Projektion der momentan benötigten Lichtfunktionen auf eine im Leuchteninnenraum der Kraftfahrzeugleuchte untergebrachte Projektionsfläche in einem Längsschnitt.
- 2 Darstellungen von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbarer variabler Darstellungen verschiedener momentan benötigter Lichtfunktionen einer Kraftfahrzeugleuchte, deren variable Darstellungen sich die Darstellungsfläche flächenanteilig teilen.
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Eine in den 1 ganz oder in Teilen dargestellte und als Heckleuchte ausgeführte Kraftfahrzeugleuchte 01 weist einen von einem Gehäuse 02 und einer Lichtscheibe 03 umschlossenen Leuchteninnenraum 04 auf. Die Kraftfahrzeugleuchte 01 verfügt über zumindest zwei Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL. Hierbei kann es sich um eine Rücklichtfunktion RL und/oder eine Bremslichtfunktion BL und/oder eine Wiederholblinklichtfunktion WL und/oder eine Rückfahrlichtfunktion SL und/oder eine Nebelschlusslichtfunktion NL handeln. Alternativ oder zusätzlich sind weitere Lichtfunktionen denkbar. Mindestens zwei der Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL der Kraftfahrzeugleuchte 01 sind unterschiedlicher Lichtfarbe.
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Die Kraftfahrzeugleuchte 01 umfasst mindestens eine Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen.
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Bei den Informationen handelt es sich zumindest um die von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL. Diese Informationen sind in so fern veränderlich, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten, entsprechend unterschiedlichen Betriebszuständen eines mit einer solchen Kraftfahrzeugleuchte 01 ausgestatteten Kraftfahrzeugs, unterschiedliche Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination untereinander als Informationen für andere Verkehrsteilnehmer optisch zu signalisieren sind bzw. signalisiert werden können müssen.
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Die Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen umfasst mindestens eine von einem Betrachter B von außen durch die Lichtscheibe 03 hindurch zumindest zum Teil sichtbare, Licht entsprechend einer momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL oder Licht entsprechend einer Kombination zweier oder mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL der Kraftfahrzeugleuchte 01 abstrahlenden Darstellungsfläche 05.
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Die Darstellungsfläche 05 besteht aus mehreren, beispielsweise matrixartig oder rasterförmig angeordneten Bildpunkten, welche jeweils Licht zumindest in den Lichtfarben der von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL abzustrahlen in der Lage sind. Jeder Bildpunkt umfasst mehrere Subpixel, von denen jedes Subpixel Licht einer Grundfarbe abzustrahlen in der Lage ist, so dass die Subpixel eines Bildpunkts gemeinsam Licht zur Erfüllung der von den verschiedenen von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL benötigten unterschiedlichen Lichtfarben abstrahlen können.
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Je nach zur Darstellung der von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher Lichtfarben benötigter Grundfarben weist jeder Bildpunkt zwei, drei oder mehrere Subpixel unterschiedlicher Grundfarben auf, wobei grundsätzlich jeder Bildpunkt mehr als ein Subpixel gleicher Grundfarbe aufweisen kann.
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Ist eine Kraftfahrzeugleuchte 01 beispielsweise ausschließlich dafür ausgelegt, Lichtfunktionen mit gelber und roter Lichtfarbe zu erfüllen, so genügen je Bildpunkt Subpixel, welche als Grundfarben gelbes und rotes Licht abstrahlen. Kommt bei einer anderen Kraftfahrzeugleuchte 01 anstelle oder zusätzlich zu einer Lichtfunktion mit gelber oder roter Lichtfarbe beispielsweise eine Rückfahrlichtfunktion RL weisser Lichtfarbe hinzu, so können alternativ oder zusätzlich wahlweise zusätzliche Subpixel vorgesehen sein, welche weisses Licht als Grundfarbe abstrahlen, oder die Subpixel eines Bildpunkts könnten Licht ganz anderer Grundfarben abzustrahlen in der Lage sein, mit welchen Grundfarben sich die benötigten Lichtfarben oder nach belieben Lichtfarben additiv mischen lassen.
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Bei den Subpixeln handelt es sich um OLED-Subpixel.
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Jeder Bildpunkt besteht hierbei aus zwei oder mehreren, jeweils durch eine organische Leuchtdiode gebildeten Subpixeln (OLED-Subpixel), von denen zumindest zwei OLED-Subpixel Licht unterschiedlicher Grundfarben abzustrahlen in der Lage sind.
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Eine kurz als OLED (Organic Light Emitting Diode; OLED) bezeichnete organische Leuchtdiode ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien mit mindestens einer zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht. Die Stärke oder anders ausgedrückt Dicke der Schichten liegt in einer Größenordnung von etwa 100 nm. Zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung sind OLEDs typischerweise mit einem anorganischen Material insbesondere mit Glas verkapselt. Zwar gibt es Anstrengungen, das Glas durch Kunststoff zu ersetzen, die jedoch noch nicht vom gewünschten Erfolg gekrönt sind, weil die Dichtigkeit der alternativen Materialien für die Verkapselung nicht ausreichend gut genug ist.
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Im Unterschied zu anorganischen Leuchtdioden (LED) benötigen OLEDs keine einkristallinen Materialien. Im Vergleich zu LEDs lassen sich OLEDs daher in kostengünstiger Dünnschichttechnik herstellen. OLEDs ermöglichen dadurch die Herstellung flächiger Lichtquellen, die einerseits sehr dünn und andererseits als durch die Lichtscheibe einer Kraftfahrzeugleuchte hindurch sichtbare leuchtende Fläche eingesetzt einen besonders homogenes Erscheinungsbild aufweisen.
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Die OLED-Subpixel können horizontal nebeneinander angeordnet sein. Bei einer horizontalen Anordnung von Subpixeln handelt es sich um eine Anordnung, bei der jedes Subpixel nur einen Teil der von einem Bildpunkt eingenommenen Teilfläche der Darstellungsfläche 05 einnimmt. Die Summe der Subpixel eines Bildpunkts nimmt gemeinsam die von einem Bildpunkt eingenommene Teilfläche der Darstellungsfläche 05 ein.
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Die OLED-Subpixel können alternativ oder zusätzlich vertikal übereinander angeordnet sein. Bei einer vertikalen Anordnung von Subpixeln handelt es sich um eine Anordnung, bei der jedes Subpixel die gesamte von einem Bildpunkt eingenommene Teilfläche der Darstellungsfläche 05 einnimmt. Die Subpixel eines Bildpunkts bilden hierbei einen OLED-Stapel, dessen Oberfläche von einem Subpixel gebildet wird. Jedes von einem oder mehreren Subpixeln ganz oder teilweise überdecktes, tiefer im OLED-Stapel angeordnete Subpixel strahlt das von ihm ausgesendete Licht durch das oder die im Stapel darüber liegende Subpixel hindurch ab.
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Die Darstellungsfläche 05 besteht bei der vertikalen Anordnung von Subpixeln aus mehreren, mindestens jedoch einer der Anzahl der maximal von der Kraftfahrzeugleuchte gleichzeitig darzustellenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher Lichtfarben entsprechenden Zahl von kurz als OLED-Stapeln bezeichneten Stapeln organischer Leuchtdioden.
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Ein OLED-Stapel besteht aus mehreren, mindestens jedoch einer der Anzahl der unterschiedlichen Lichtfarben aller von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllender Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL entsprechenden Zahl von übereinander angeordneten Stapellagen, je mindestens eine Stapellage zur Lichtemission einer Lichtfarbe.
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Eine Stapellage umfasst wenigstens mindestens eine zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht einer OLED.
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Darüber hinaus kann eine Stapellage eine oder mehrere metallische Schichten für Anode und/oder Kathode zur Bestromung der mindestens einen Emitterschicht der jeweiligen Stapellage umfassen.
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Eine Anode und/oder Kathode einer Stapellage kann dabei als Anode und/oder Kathode einer im OLED-Stapel darüber und/oder darunter liegende Stapellage dienen.
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Eine Stapellage kann darüber hinaus eine Deckschicht zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung umfassen. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine oberste Stapellage im OLED-Stapel.
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Eine Stapellage kann darüber hinaus eine Basisschicht zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung umfassen, auf welcher Basisschicht der OLED-Stapel aufgebaut ist. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine unterste Stapellage im OLED-Stapel.
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Alternativ oder zusätzlich können eine gemeinsame Deck- und/oder Basisschicht für alle die Darstellungsfläche 05 bildenden OLED-Stapel vorgesehen sein.
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Zusammengefasst ergibt sich hierdurch in einem OLED-Stapel eine vertikale Anordnung von übereinander angeordneten, durch je eine Stapellage gebildeten OLEDs, von denen je mindestens eine Stapellage zur Lichtemission einer Lichtfarbe wenigstens einer Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher Lichtfarben der Kraftfahrzeugleuchte 01 vorgesehen ist.
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Jeder OLED-Stapel ist dadurch in der Lage, Licht in allen zur Erfüllung der Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher Lichtfarben der Kraftfahrzeugleuchte 01 benötigten Lichtfarben zu erzeugen und abzustrahlen.
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Jeder OLED-Stapel bildet dabei einen dezidierten Flächenabschnitt der Darstellungsfläche.
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Damit kann jede einzeln momentan benötigte Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL auf der gesamten Darstellungsfläche 05 dargestellt werden, wodurch jeder einzeln momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL immer die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung steht.
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Mit anderen Worten ist jede Stapellage eines OLED-Stapels in der Lage, genau eine Grundfarbe abzustrahlen. Die Stapellagen eines OLED-Stapels sind gemeinsam in der Lage, Licht in einer Anzahl verschiedener Grundfarben abzustrahlen, welche erforderlich sind, damit der OLED-Stapel die zur Erfüllung der von den verschiedenen Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher Lichtfarben der Kraftfahrzeugleuchte 01 benötigten unterschiedlichen Lichtfarben abstrahlen kann.
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Auch Mischformen horizontal nebeneinander und vertikal übereinander angeordneter Subpixel sind möglich.
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Die Vorrichtung zur optischen Signalisierung veränderlicher Informationen umfasst außerdem mindestens ein Steuerungsmittel 06 zur Ansteuerung der Lichtabstrahlung der Subpixel jeden Bildpunkts, so dass jeder Bildpunkt durch die Steuerungsmittel gesteuert entsprechend dem momentanen Bedarf kein Licht oder Licht einer bestimmten Lichtfarbe abstrahlt, entsprechend der Möglichkeit einer Abstrahlung von Licht jeder Lichtfarbe der von der Kraftfahrzeugleuchte 01 zu erfüllenden Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL durch jeden Bildpunkt.
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Die Ansteuerung durch die Steuerungsmittel 06 erfolgt dabei derart, dass entsprechend der von der Kraftfahrzeugleuchte 01 momentan zu erfüllenden einen oder mehreren Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL deren variable Darstellungen auf der Darstellungsfläche 05 dargestellt wird bzw. werden, wobei wenn momentan eine Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL benötigt wird, sämtliche Bildpunkte der Darstellungsfläche 05 so angesteuert werden, dass sie Licht in der Lichtfarbe dieser einen momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL abstrahlen, und wenn momentan zwei oder mehrere Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL benötigt werden, die Bildpunkte einer ersten Partie 21 der Darstellungsfläche 05 so angesteuert werden, dass sie Licht in der Lichtfarbe einer ersten momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL abstrahlen, sowie die Bildpunkte mindestens einer zweiten Partie 21 der Darstellungsfläche 05 so angesteuert werden, dass diese Licht in der Lichtfarbe der mindestens einen zweiten momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL abstrahlen.
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Dadurch wird immer die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche für jede eine oder für mehrere momentan benötigte Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL genutzt.
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Hierbei steht zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche 05 der variablen Darstellung jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL zur Nutzung zur Verfügung.
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Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 vollständig einnehmenden variablen Darstellung von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch steht der variablen Darstellung dieser allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung.
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Wenn eine weitere Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL momentan benötigt wird, teilen sich die daraus ergebenden variablen Darstellungen aller unterschiedlicher Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL die Nutzung, so dass wenn momentan mehrere Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL benötigt sind, sich deren variable Darstellungen die Darstellungsfläche 05 flächenanteilig teilen. Auch hierbei wird immer die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL genutzt.
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Durch die Abstrahlung von Licht entsprechend einer momentan benötigten Lichtfunktion oder von Licht entsprechend einer Kombination zweier oder mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte 01 vermittels der Darstellungsfläche mit deren einzeln ansteuerbaren, in ihrer Lichtfarbe und Helligkeit veränderlichen Bildpunkten kann jede Lichtfunktion einzeln, als auch jede beliebige Kombination zweier oder mehrerer Lichtfunktionen zumindest auf dem vollständigen, von außen durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 variabel dargestellt werden, so dass immer die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten Lichtfunktionen genutzt wird.
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Die Darstellung einer Lichtfunktion auf der Darstellungsfläche 05 ist dabei weder an eine bestimmte Partie 21 der Darstellungsfläche 05, noch an eine bestimmte Geometrie gebunden. Wird momentan eine Lichtfunktion, unabhängig von deren Art oder Lichtfarbe benötigt, so wird diese auf der gesamten Darstellungsfläche 05 oder zumindest auf dem gesamten, von außerhalb der Kraftfahrzeugleuchte 01 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 durch Abstrahlung von Licht der entsprechenden Lichtfarbe dargestellt. Kommt eine weitere Lichtfunktion oder kommen mehrere weitere Lichtfunktionen zeitweilig hinzu, weil diese ebenfalls momentan benötigt wird bzw. werden, so teilen sich die beiden oder mehreren dann momentan benötigten Lichtfunktionen die Darstellungsfläche 05 flächenanteilig.
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Die Partien 21 sind hierbei bevorzugt zusammenhängend ausgebildet
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Zumindest auf dem vollständigen, für den Betrachter B von außen durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 werden damit die momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte 01 dargestellt. Die Darstellungsfläche 05 strahlt dabei Licht entsprechend der einen oder den mehreren momentan benötigten, von der in ein Kraftfahrzeug eingebautem Zustand von der Kraftfahrzeugleuchte 01 momentan zu erfüllenden Lichtfunktionen ab. Damit steht bei dieser Kraftfahrzeugleuchte 01 zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche 05 der variablen Darstellung jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion zur Nutzung zur Verfügung. Durch Betrachtung der zumindest den von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 vollständig einnehmenden Darstellung steht dieser allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion unabhängig von ihrer Lichtfarbe die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung. Wenn eine weitere Lichtfunktion momentan benötigt wird, teilen sich die daraus ergebenden variablen Darstellungen aller unterschiedlicher Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen die Nutzung der Darstellungsfläche 05 flächenanteilig. Dadurch wird immer die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche für die eine oder mehrere momentan benötigten, in Form variabler Darstellungen auf der Darstellungsfläche 05 dargestellten Lichtfunktionen genutzt. Die Darstellung der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen ist hierbei in so fern variabel, als dass zum einen jede Lichtfunktion, sofern sie als einzige Lichtfunktion momentan benötigt wird, auf der gesamten Darstellungsfläche 05 bzw. zumindest auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 dargestellt wird, und zum anderen, sofern eine beliebige Kombination von Lichtfunktionen momentan benötigt wird, diese Kombination auf der gesamten Darstellungsfläche 05 bzw. zumindest auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 dargestellt wird.
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Die variable Darstellung lässt darüber hinaus zu, dass eine erste Lichtfunktion in Kombination mit einer zweiten Lichtfunktion auf einer ersten Partie 21 der Darstellungsfläche 05 bzw. auf dem von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 dargestellt wird, wohingegen die erste Lichtfunktion in alternativer oder zusätzlicher Kombination mit einer dritten und/oder vierten und/oder weiteren Lichtfunktion auf einer von der ersten Partie 21 unterschiedlichen Partie 21 der Darstellungsfläche 05 bzw. des von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche 05 dargestellt werden kann.
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Hierdurch können die variablen Darstellungen beliebiger Kombinationen momentan benötigter Lichtfunktionen beispielsweise immer so dargestellt werden, dass die einzelnen Lichtfunktionen und/oder eine besonders wichtige Lichtfunktion, weil der Verkehrssicherheit momentan am dienlichsten, so dargestellt werden, dass sie beispielsweise durch ihre Anordnung auf der Darstellungsfläche 05 am besten für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar sind.
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Vorzugsweise umfasst zumindest eine Darstellungsfläche 05 einen OLED-Bildschirm, wobei jeder Bildpunkt des OLED- aus mindestens zwei jeweils durch eine organische Leuchtdiode gebildeten OLED-Subpixeln besteht, von denen zumindest zwei OLED-Subpixel Licht unterschiedlicher Grundfarben abzustrahlen in der Lage sind.
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Die Bildpunkte können RGB-Subpixel (Rot-Grün-Blau-Subpixel) oder RGBY-Subpixel (Rot-Grün-Blau-Gelb-Subpixel) aufweisen. Bei RGB-Subpixeln strahlen die Subpixel eines Bildpunkts rotes, grünes und blaues Licht ab, wobei jedes Subpixel Licht in einer dieser Grundfarben abstrahlt. Bei RGBY-Subpixeln strahlen die Subpixel eines Bildpunkts rotes, grünes, blaues und gelbes (Yellow) Licht ab, wobei jedes Subpixel Licht in einer dieser Grundfarben abstrahlt.
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Alternativ können andere Farb-Subpixel in Farbart und Anzahl, die zur Darstellung des gewünschten, zur Darstellung des zur Erfüllung der Lichtfunktionen der Kraftfahrzeugleuchte erforderlichen Lichtfarben benötigten Farbraums vorgesehen sein.
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Die RGB-Subpixel oder RGBY-Subpixel oder die alternativ entsprechend des Farbraums ausgewählten Subpixel werden zur Ansteuerung der lokalen Farbmischung vermittels der Steuerungsmittel 06 elektronisch angesteuert.
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Die Subpixel werden von den Steuerungsmitteln 06 bezüglich ihrer Helligkeit elektronisch angesteuert, um die lokal gewünschte Lichtfarbe aus der Mischung der Farbanteile der von den Sub-Pixeln emittierten Grundfarben für die Lichtfunktion, wie etwa Bremslichtfunktion BL, Wiederholblinklichtfunktion WL, auch als Rücklichtfunktion bezeichnete Schlusslichtfunktion SL, Rückfahrlichtfunktion RL, zu erzeugen. Die der jeweiligen Lichtfarben zugeordneten Partien 21 bilden dann die geometrische Form der jeweiligen Lichtfunktion auf der Darstellungsfläche 05.
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Die mindestens eine von der Kraftfahrzeugleuchte 01 beherbergte Darstellungsfläche 05 oder zumindest eine von mehreren von der Kraftfahrzeugleuchte 01 beherbergten Darstellungsflächen 05 kann wie in 1 dargestellt im Leuchteninnenraum 04 angeordnet bzw. untergebracht sein.
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Die mindestens eine von der Kraftfahrzeugleuchte 01 beherbergte Darstellungsfläche 05 oder zumindest eine von mehreren von der Kraftfahrzeugleuchte 01 beherbergten Darstellungsflächen 05 kann alternativ oder zusätzlich an der dem Leuchteninnenraum 04 zugewandten Innenseite der Lichtscheibe 03 vorgesehen und/oder durch die Innenseite der Lichtscheibe 03 gebildet sein.
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Darüber hinaus sind Alternativen denkbar, wie etwa eine Unterbringung bzw. Anordnung an einer beispielsweise der Lichtscheibe 03 gegenüberliegenden Rückwand des Leuchteninnenraums 04 bzw. einer durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Wandung des Gehäuses 02.
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Unterschiedliche Kombinationen der variablen Darstellungen momentan benötigter Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL unterschiedlicher und/oder gleicher Lichtfarben einer Kraftfahrzeugleuchte 01 können sich zumindest den durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 flächenanteilig teilen, wie in 10 a), b), c), d) schematisch dargestellt. Dabei steht zunächst zumindest der gesamte durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbare Teil der Darstellungsfläche 05 den variablen Darstellungen jeder allein und einzeln momentan benötigten Lichtfunktion RL, BL, WL, SL wie in 10 a) dargestellt zur Nutzung zur Verfügung. Wird momentan beispielsweise wie in 10 a) dargestellt nur eine Rücklichtfunktion RL oder eine Bremslichtfunktion BL oder eine Wiederholblinklichtfunktion WL oder eine Rückfahrlichtfunktion SL benötigt, so steht der variablen Darstellung dieser Lichtfunktion die gesamte Darstellungsfläche 05 und damit die gesamte Lichtscheibe 03 als Lichtdurchtrittsfläche zur Verfügung. Für die Nebelschlusslichtfunktion NL entfällt diese Möglichkeit, da gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Nebelschlusslichtfunktion NL nur gemeinsam mit der Rücklichtfunktion RL in Betrieb sein darf.
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Kommt eine weitere Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL hinzu, weil diese durch Einschalten einer weiteren Lichtfunktion RL, BL, WL, SL, NL momentan benötigt wird, so müssen sich die variablen Darstellungen der dann momentan benötigten bzw. aktiven Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL die Nutzung zumindest des durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teils der Darstellungsfläche 05 teilen. Dies geschieht wie in 10 b) bis d) für Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL gezeigt flächenanteilig.
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Beispielsweise kann bei einer zusätzlich zu einer momentan benötigten Rücklichtfunktion RL momentan benötigten Bremslichtfunktion BL die variable Darstellung der Rücklichtfunktion RL die variable Darstellung der Bremslichtfunktion BL auf der Darstellungsfläche 05 teilweise oder wie in 10 b) dargestellt vollständig umgeben. Kommt zu der bei eingeschalteter Rücklichtfunktion RL während einer Bremstätigkeit momentan benötigten Bremslichtfunktion BL noch eine Wiederholblinklichtfunktion WL als momentan benötigte Lichtfunktion hinzu, so kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die variablen Darstellungen sowohl der Bremslichtfunktion BL, als auch der Wiederholblinklichtfunktion WL gemeinsam von der variablen Darstellung der Rücklichtfunktion RL vollständig oder wie in 10 c) dargestellt teilweise umgeben sein können.
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Wird dann noch zusätzlich beispielsweise eine Nebelschlusslichtfunktion NL benötigt und gleichzeitig eine Rückfahrlichtfunktion SL, beispielsweise während eines bei Dunkelheit und durch Nebel behinderter Sicht gebremsten rückwärts Einbiegens etwa in eine Parklücke, teilen sich die dann momentan benötigten Lichtfunktionen Rücklichtfunktion RL, Bremslichtfunktion BL, Wiederholblinklichtfunktion WL, Nebelschlusslichtfunktion NL und Rückfahrlichtfunktion SL die Nutzung der Darstellungsfläche 05, wie in 10 d) dargestellt. Dabei kann die Rücklichtfunktion RL die anderen momentan benötigten Lichtfunktionen BL, WL, NL, SL jeweils einzeln oder gemeinsam teilweise oder vollständig umgeben.
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Das flächenanteilige Verhältnis der Nutzung der Darstellungsfläche 05 durch die variablen Darstellungen der einzelnen Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL mehrerer momentan benötigter Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL kann zumindest abhängig von einem Verhältnis der Wichtigkeit der Signalfunktionen der beteiligten Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL und/oder den herrschenden Umgebungsbedingungen sein.
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Wichtig ist hervorzuheben, dass bei der Erfindung keine feste Zuordnung von Teilen der Darstellungsfläche 05 zu den Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL vorgesehen sein muss. Grundsätzlich ist beispielsweise eine individuelle Anpassung einer Zuordnung noch an der fertig hergestellten Kraftfahrzeugleuchte 01 möglich. Dadurch kann der Herstellungsaufwand für die bisher benötigte Typenvielfalt und -varianz von Kraftfahrzeugleuchten erheblich verringert werden.
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Das mindestens eine Mittel 06 zur variablen Darstellung der momentan benötigten einen oder mehreren Lichtfunktionen RL, BL, WL, SL, NL der Kraftfahrzeugleuchte 01 zumindest auf den vollständigen, von einem Betrachter B von außerhalb des Leuchteninnenraums 04 durch die Lichtscheibe 03 hindurch sichtbaren Teil der Darstellungsfläche 05 kann mindestens umfassen.
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Durch die Erfindung kann die nach dem Stand der Technik übliche strikte Kammertrennung der einzelnen Lichtfunktionen aufgehoben werden. Die Erfindung erlaubt die Anwendung des Prinzips einer Videodarstellung auf Kraftfahrzeugleuchten.
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Dies erlaubt beliebige Umrisse und geometrische Gestaltungen der Lichtfunktionen sowie eine Einstellung deren Helligkeit bzw. Dimmung. Werden mehrere Lichtquellen unterschiedlicher Farbe oder geeignete optische Filteranordnungen verwendet, können in der Darstellung auch Mischfarben oder separate einfarbige Felder erzeugt werden.
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Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Kraftfahrzeugleuchten gewerblich anwendbar.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Kraftfahrzeugleuchte
- 02
- Gehäuse
- 03
- Lichtscheibe
- 04
- Leuchteninnenraum
- 05
- Darstellungsfläche
- 06
- Steuerungsmittel
- 21
- Partie der Darstellungsfläche 05
- RL
- Rücklichtfunktion
- BL
- Bremslichtfunktion
- WL
- Wiederholblinklichtfunktion
- SL
- Rückfahrlichtfunktion
- NL
- Nebelschlusslichtfunktion
- B
- Betrachter