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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flaschenverschluss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ein gattungsgemäßer Flaschenverschluss ist aus der
DE 44 95 238 C1 bekannt. Diese Patentschrift offenbart einen Verschluss für eine Trinkflasche oder ein Bidon, wobei der Verschluss ein Deckelteil aufweist mit einem zentrischen Führungsstift und einem koaxialen Ventilsitz. Der Ventilsitz befindet sich an einem axial verschiebbaren, am freien Ende als Mundstück ausgebildeten hülsenförmigen Stößel, wobei dieser Ventilsitz mit dem als Tellerventil ausgebildeten Führungsstift zusammenwirkt. Zwischen dem Führungsstift und dem Stößel wird ein Ringkanal für den austretenden Flascheninhalt gebildet. Da beim Trinken aus einer solchen Flasche normalerweise ein Unterdruck entsteht, sodass bei anhaltendem Trinken keine Flüssigkeit mehr nachfließen kann, weist der offenbarte Verschluss einen perforierten Boden auf, in welchen ein Strömungsweg mündet, der für einen Druckausgleich sorgt. Eine V-förmige Dichtung ist vorgesehen, wobei ein Schenkel der V-förmigen Dichtung im Falle eines Unterdrucks in der Flasche einen Luftkanal zum Druckausgleich freigibt. Ein anderer Schenkel der V-förmigen Dichtung dichtet gegenüber dem Ringkanal, durch welchen Flüssigkeiten aus der Flasche entnommen wird, stets ab.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Flaschenverschluss der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem weniger komplizierte Dichtungsanordnungen verwendet werden können und eine Perforierung der Verschlussunterseite nicht notwendig ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Flaschenverschluss gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist dabei der Belüftungskanal, der dem Druckausgleich dient, so ausgeführt, dass er in den Ringkanal mündet, durch welchen die Flüssigkeit aus der Flasche entnommen wird.
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Da der Belüftungskanal in den Ringkanal mündet, sind Öffnungen oder eine Perforierung auf der Unterseite des Flaschenverschlusses nicht notwendig. Weiterhin ist der Belüftungskanal auch sehr einfach, beispielsweise mittels einer einzigen Dichtlippe verschließbar für den Fall, dass kein Unterdruck an der Eintrittsöffnung des Flaschenverschlusses anliegt. Beides führt zu kostengünstigeren und auch hygienischeren, da leichter reinigbaren Verschlüssen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielshaft näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Flaschenverschluss für eine Trinkflasche in geschlossener Stellung; und
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2 den Flaschenverschluss aus 1 in geöffneter Stellung.
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Die 1 und 2 zeigen einen Flaschenverschluss mit einem Unterteil 10 mit einer Eintrittsöffnung 12, welche einer hier nicht dargestellten Flaschenöffnung zugeordnet ist, wenn der Flaschenverschluss mittels eines Gewindes 36 in diese eingeschraubt ist. Neben dem Unterteil 10 weist der Flaschenverschluss ferner ein Oberteil 14 auf, welches wiederum eine Austrittsöffnung 16 zur Entnahme einer Flüssigkeit aus der Trinkflasche aufweist. Das Oberteil 14 weist einen mehrstufig hülsenförmig ausgebildeten Bereich 18 mit Segmenten 18a und 18b auf, welche durch in diesem Falle zwei in axialer Richtung aufeinanderfolgende zylinderförmige Hohlräume innerhalb des Oberteils 14 gebildet werden. Das Unterteil 10 weist einen Vorsprung 20 auf, welcher in den hülsenförmigen Bereich 18 des Oberteils 14 so hineinragt, dass das Unterteil 10 und das Oberteil 14 einen Ringkanal 24 zwischen Oberteil 14 und Unterteil 10 begrenzen. Da der Vorsprung 20 zwei oder mehrere Segmente oder Abschnitte 20a und 20b mit unterschiedlichen Außendurchmessern und auch der hülsenförmig ausgebildete Bereich 18 zwei oder mehrere Segmente oder Abschnitte 18a und 18b mit unterschiedlichen Innendurchmessern aufweist, grenzen Oberteil 14 und Unterteil 10 einen Ringkanal 24 ab, der aus zwei oder mehr Bereichen 24a, 24b besteht, die in axialer Richtung (bezüglich einer Symmetrieachse des Verschlusses) aufeinanderfolgen und miteinander in Fluidkommunikation stehen und so die Eintrittsöffnung 12 mit der Austrittsöffnung 16 verbinden, dass ein Durchströmen des Flascheninhalts nach einem Öffnen des Verschlusses ermöglicht ist. Hierzu weist das Unterteil 10 Durchlassöffnungen 22 auf, sodass der Flascheninhalt nach Eintritt durch die Eintrittsöffnung 12 durch diese Durchlassöffnungen 22 in den Ringkanal 24 einströmen kann. Ein erster (in Strömungsrichtung) Abschnitt 20c des Vorsprungs 20 ist als Hohlzylinder ausgebildet und somit der erste Abschnitt des Strömungswegs, den eine Flüssigkeit auf dem Weg von der Eintrittsöffnung 12 zur Austrittsöffnung 16 durchströmt. Zwischen diesem Abschnitt 20c des Vorsprungs 20, in dem die Flüssigkeit innerhalb des Vorsprungs 20 geführt ist, und dem darauffolgenden schmäleren Abschnitt 20b des Vorsprungs 20, der als Vollzylinder ausgebildet ist und den die Flüssigkeit daher umströmen muss, befindet sich ein Verbindungsabschnitt mit den Durchlassöffnungen 22, durch welche eine durchströmende Flüssigkeit den inneren Bereich des Unterteils 10, also das Innere des hohlzylinderförmigen Abschnitts 20c verlässt, um in den Ringkanal 24 zwischen Unterteil 10 und Oberteil 14 einzuströmen. In geschlossenem Zustand des Flaschenverschlusses wird, wie in der 1 gezeigt, ein Weiterströmen der Flüssigkeit und ein Austritt aus der Austrittsöffnung 16 durch die Dichtung 32 des Unterteils 10 verhindert, da in diesem Zustand die Dichtung 32 mit dem Oberteil 14 in Dichtwirkung steht. Erst nach einem Drehen des Oberteils 14 gegenüber dem Unterteil 10 um das Gewinde 38 wird das Oberteil 14 so von der Eintrittsöffnung 12 wegverlagert, dass die Dichtwirkung zwischen Oberteil 14 und der Dichtung 32 entfällt und die Flüssigkeit in den anschließenden Bereich 24a des Ringkanals 24 strömen kann, welcher durch den schmalsten Abschnitt 20a des Vorsprungs 20 des Unterteils 10 und dem engsten hülsenförmigen Abschnitt 18a des Oberteils 14 gebildet wird. Über diesen Abschnitt 18a ist der Weg zur Austrittsöffnung 16 frei, sodass eine Flüssigkeit ausgeschüttet werden kann.
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Die Dichtung 32 ist dabei an das Unterteil 10 angeformt. In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Dichtung 32 aus einem elastischeren und weicheren Material als das Unterteil 10 und Unterteil 10 und Dichtung 32 sind in einem Zweikomponenten-Spritzverfahren hergestellt. Die Dichtung 32 weist dabei in dem Bereich, in dem sie mit dem Oberteil 14 in Dichtwirkung gerät, eine nährungsweise kugelförmige Geometrie auf, wodurch Winkelabweichungen zwischen Unterteil 10 und Oberteil 14 besser ausgeglichen werden.
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Um den abgebildeten Flaschenverschluss zu öffnen, wird das Oberteil 14 gegenüber dem Unterteil 10 in axialer Richtung nach oben, d. h. von der Flasche bzw. der Eintrittsöffnung 12 weg verlagert. Es findet also eine Verschiebung des koaxial um das Unterteil 10 gelagerten Oberteils 14 statt. Diese Verschiebung oder Verlagerung wird dadurch erzielt, dass das Oberteil 14, welches mittels des Gewindes 38 auf dem Unterteil 10 drehbar gelagert ist, gedreht wird. Dieses Gewinde 38 dient dabei aber nicht nur dieser Verlagerung des Oberteils 14, sondern auch der Zentrierung bzw. der Führung des Oberteils 14 gegenüber dem Unterteil 10. Eine besonders gute Zentrierung und Führung des Oberteils 14 wird mit einem 2- bis 5-gängigen Gewinde, vorzugsweise einem 4-gängigen Gewinde erzielt. Durch eine solche Führung ist es auch nicht mehr notwendig, dass der Vorsprung 20 des Unterteils 10 am Oberteil 14 nochmals zusätzlich über Führungsrippen geführt wird. Der Vorsprung 20 nimmt also keinerlei Führungs- und/oder Zentrierungsfunktion für das Oberteil 14 wahr.
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Der Flaschenverschluss der 1 und 2 weist weiterhin einen Deckel 40 auf, um den Verschluss vor Verschmutzung zu schützen. Der Deckel 40 ist dabei um eine Achse 44 drehbar gelagert am Unterteil 10 befestigt. An der Deckelinnenseite ist ferner eine Nut vorgesehen, welche in geschlossenem Zustand des Deckels 40 mit einer Rastnase 42 des Unterteils 10 in Eingriff steht. Durch ein Greifen des Deckels 40 bzw. durch die Ausübung eines Drucks von unten auf den Deckel 40 kann dieser leicht elastisch verformt werden, sodass die Rastnase 42 die Nut freigibt und der Deckel 40 umgeklappt, also geöffnet werden kann.
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Im Flaschenverschluss der 1 und 2 ist ferner ein Belüftungskanal 25 vorgesehen, der dazu dient, bei einem Unterdruck in der Flasche, der somit auch an der Eintrittsöffnung 12 anliegt, eine Fluidverbindung zur äußeren Umgebung des Flaschenverschlusses herzustellen. Erfindungsgemäß mündet der Belüftungskanal 25 dabei in den Ringkanal 24. Im Belüftungskanal 25 ist einerseits eine Dichtlippe 26 und andererseits eine weitere Dichtungsanordnung, bestehend aus einer Dichtfläche 30 (am Unterteil 10) und einem Vorsprung 28 (am Oberteil 14), vorgesehen. In geschlossenem Zustand des Flaschenverschlusses (1) ist die Dichtfläche 30 des Unterteils 10 in Dichtwirkung mit dem Vorsprung 28 des Oberteils 14. Die Dichtfläche 30 ist zusammen mit der Dichtlippe 26 an das Unterteil 10 angespritzt bzw. das Unterteil 10 und diese Dichtungsanordnungen können ebenso im Rahmen des Zweikomponentenspritzverfahrens zusammen hergestellt werden wie die bereits weiter oben erwähnte Dichtung 32 und das Unterteil 10. Da die Durchlassöffnung 22 aus mehreren einzelnen Öffnungen besteht, existiert in Bereichen, in welchen keine Durchlassöffnung vorgesehen ist, eine direkte Verbindung zwischen den Dichtungselementen 26, 30 und 32, sodass die Dichtlippe 26, die Dichtfläche 30 und die Dichtung 32 ein zusammenhängendes, auf das Unterteil 10 aufgespritztes Dichtungsgebilde darstellen.
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Im geschlossenen Zustand des Flaschenverschlusses gemäß der 1 ist der Belüftungskanal 25 mittels des Vorsprungs 28 und der Dichtfläche 30 immer verschlossen. Damit wird beispielsweise verhindert, dass für den Fall, dass sich innerhalb der Flasche ein Überdruck aufbaut, Flüssigkeit die Dichtlippe 26 verlagert und zwischen Unterteil 10 und Oberteil 14 den Flaschenverschluss seitlich verlässt. Der Vorsprung 28 wird dabei durch eine Unterkante des Oberteils 14 gebildet, wobei bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der hülsenförmig ausgebildete Bereich 18, der zylinderförmig ausgebildet ist, mit der nach unten gerichteten, also zur Eintrittsöffnung 12 orientierten Endkante des hülsenförmigen Abschnitts 18b den Vorsprung 28 bildet, der mit der Dichtfläche 30 in Dichtwirkung tritt. Die Dichtfläche 30 ist als ringförmige Scheibe ausgebildet, die den ersten Abschnitt 20c des Vorsprungs 20 umfasst.
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Wie bereits erläutert führt die Entnahme einer Flüssigkeit zu einem Unterdruck in der eingeschlossenen Trinkflasche, welcher ausgeglichen werden muss, um die Entnahme komfortabel zu gestalten. Wie der 2 zu entnehmen ist, ist in geöffnetem Zustand des Flaschenverschlusses durch die Verlagerung des Oberteils 14 vom Unterteil 10 weg der Vorsprung 28 nicht mehr in Dichtwirkung mit der Dichtfläche 30. Allerdings ist zu erkennen, dass die Dichtlippe 26 des Unterteils 10 immer nach in Dichtwirkung mit dem Oberteil 14 steht. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn an der Eintrittsöffnung 12 des Flaschenverschlusses kein Unterdruck anliegt. Sobald durch eine entsprechende Volumenentnahme aus der Flasche ein Unterdruck in der Flasche und somit an der Eintrittsöffnung 12 anliegt, wird die Dichtlippe 26 elastisch so verformt, dass die Dichtwirkung mit dem Oberteil 14 aufgehoben wird und Luft aus einem Außenbereich des Oberteils 14 einströmen kann. Die Dichtlippe 26 wird dabei elastisch vom Oberteil 14 weg solange nach innen verlagert bis ein Druckausgleich zwischen dem Außenraum und den Innenraum der Flasche stattgefunden hat. Ohne Druckdifferenz zwischen Innenraum und Außenraum der Flasche liegt die Dichtlippe 26 wieder am Oberteil 14 des Verschlusses an. Wie den Figuren zu entnehmen ist, mündet der Belüftungskanal 25, wenn die Dichtfläche 30 vom Vorsprung 28 wegverlagert ist (geöffneter Zustand der 2), und unter der Voraussetzung, dass auch die Dichtlippe 26 vom Oberteil 14 wegverlagert ist (also ein Unterdruck in der Flasche gegenüber dem Umgebungsluftdruck vorhanden ist) direkt in den Ringkanal 24, der wiederum eine Verbindung zwischen der Eintrittsöffnung 12 und der Austrittsöffnung 16 des Flaschenverschlusses darstellt. Da stromaufwärts im Belüftungskanal 25, also vom Ringkanal 24 kommend, nach der Dichtlippe 26 und der Dichtfläche 30 keine weitere Dichtung vorgesehen ist, steht der Belüftungskanal 25 eingangsseitig (also vom Ringkanal 24 abgewandt) über eine den hülsenförmigen Bereich 18 umlaufende Ringkammer 46 und durch Spalte zwischen Ober- und Unterteil 14 und 10 im Bereich des Gewindes 38 mit der Umgebung in Verbindung und kann so für den Druckausgleich sorgen. Die Mündung des Belüftungskanals 25 in den Ringkanal 24 statt in die Eintrittsöffnung 12 bietet den Vorteil, dass nicht weitere Öffnungen im Unterteil 10 zu einer angeschlossenen Flasche hin vorgesehen werden müssen. Neben der Eintrittsöffnung 12 bzw. dem hohlzylinderförmigen ersten Abschnitt 20c des Vorsprungs 20 muss also keine Perforation des Unterteils 10 vorgesehen werden und es besteht keine direkte Verbindung des Entlüftungskanals 25 zur Eintrittsöffnung 12 unter Umgehung des Ringkanals 24. Da weiterhin im Falle eines ausgeglichenen Drucks zwischen Flascheninhalt und Umgebung nur der Belüftungskanal 25 vor der Einmündung in den Ringkanal 24 an einer beliebigen Stelle verschlossen werden muss, kann der Belüftungskanal 25 mit einer sehr einfach ausgestalteten Dichtlippe 26 unterbrochen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Unterteil
- 12
- Eintrittsöffnung
- 14
- Oberteil
- 16
- Austrittsöffnung
- 18
- hülsenförmig ausgebildeter Bereich
- 18a, b
- Abschnitte oder Segmente
- 20
- Vorsprung
- 20a, b, c
- Abschnitte oder Segmente
- 22
- Durchlassöffnung
- 24
- Ringkanal
- 24a, b
- Bereiche
- 25
- Belüftungskanal
- 26
- Dichtlippe
- 28
- Vorsprung
- 30
- Dichtfläche
- 32
- Dichtung
- 34
- Mundstück
- 36
- Gewinde
- 38
- Gewinde
- 40
- Deckel
- 42
- Rastnase
- 44
- Achse
- 46
- Ringkammer