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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer Lampeneinheit, welche einen Reflektor und ein in dessen Achse positioniertes Leuchtmittel mit einer Fernlicht-Lichtquelle aufweist, welchem Leuchtmittel ein bewegliches Abdeckelement zugeordnet ist, welches mittels einer Stelleinrichtung aus einer Ausgangsstellung in eine einen Sektor des Reflektors abschattende Betriebsstellung verstellbar ist.
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Ein derartiger Scheinwerfer ist aus der
DE 100 12 923 A1 bekannt. Die Stelleinrichtung für das bewegliche Abdeckelement ist in Abstrahlrichtung hinter dem Reflektor angeordnet. Das bewegliche Abdeckelement liegt in der Ausgangsstellung unmittelbar an einem Anschlag eines das Leuchtmittel tragenden Halteteils an. Eine streifenförmige Beschichtung an der Außenseite des Leuchtmittels bildet ein feststehendes Abdeckelement, das im Zusammenwirken mit dem Reflektor eine Überlandlichtverteilung erzeugt. in einer ersten Betriebsstellung des Scheinwerfers befindet sich das bewegliche Blendenelement in einem durch die Beschichtung abgeschatteten Bereich. Durch das Betätigen der Stelleinrichtung kann der Scheinwerfer von dieser Betriebsstellung, die einer Stadtlichtfunktion entspricht und in der das bewegliche Element einen Sektor des Reflektors abdeckt, in eine zweite Betriebsstellung, eine Überlandlichtfunktion, verstellt werden.
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Aus der
DE 650 727 C ist eine Beleuchtung für Fahrzeuge mit zwei durch Umschaltung und teilweise Abdeckung des einen Leuchtfadens abblendbaren Scheinwerfern bekannt. Dabei ist der in Fahrtrichtung gesehen linke Scheinwerfer in bekannter Weise nach vorne unten, der rechte hingegen nach rechts seitwärts abblendbar. Im Augenblick des Abblendens wird daher der Lichtkegel aus dem Blickfeld entgegenkommender Fahrer gebracht, wobei er aber aus der Fahrtrichtung heraus schräg nach vorne auf die rechte Fahrbahnseite geworfen wird, sodass diese beim Abblenden hell beleuchtet ist. Die Beleuchtung der rechten Fahrbahnseite geht dabei von der rechts vom Fahrersitz befindlichen Lampe aus. Die linke Lampe wirft ihr Licht während des Abblendens schräg nach unten auf die Fahrbahn.
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Einen Scheinwerfer mit einer drehbaren Blendenwelle offenbart die
DE 10 2004 033 737 A1 . Die Blendenwelle ist im Wesentlichen quer zur optischen Achse des Scheinwerfers ausgerichtet. An der Blendenwelle sind mehrere Lamellen zur Erzeugung unterschiedlicher Lichtverteilungen angeordnet.
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Die
DE 197 18 542 A1 offenbart einen Schweinwerfer für ein Fahrzeug umfassend einen Reflektor und eine Lichtquelle. Gemäß eiiner Ausführungsform ist die Lichtquelle als Glühlampe mit einer einzigen Lichtwendel ausgebildet. In einem Abstand unterhalb der Lichtquelle ist eine Blende vorgesehen. Auf der Rückseite des Reflektors ist ein Betätigungselement vorgesehen, das zur linearen Verschiebung der Blende dient.
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Aus der
DE 40 02 576 A1 ist ein Schweinwerfer bekannt, der einen Reflektor aufweist, in den eine Gasentladungslampe eingesetzt ist. Im Reflektor ist eine Kappe bewegbar angeordnet, die in einer Stellung für Abblendlicht von der Gasentladungslampe zum unteren Refelktorbereich ausgesandtes Licht abschirmt und in einer Stellung für Fernlicht Licht von der Gasentladungslampe zum unteren Reflektorbereich gelangen läßt.
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Die aus diesem Stand der Technik bekannten Einrichtungen befassen sich zumindest teilweise mit der Lösung des Problems, dass einerseits eine gute Fahrbahnausleuchtung, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten auf Autobahnen und Schnellstraßen, notwendig und erwünscht ist, aber andererseits eine Blendwirkung des Gegenverkehrs möglichst verhindert werden soll. Es ist daher üblich, über Land das Abblendlicht zu verwenden, welches vorrangig für den Stadtverkehr und für geringere Geschwindigkeiten gedacht ist, um ein voraus fahrendes Fahrzeug oder ein entgegenkommendes Fahrzeug durch Fernlicht nicht zu blenden. Ein gravierender Nachteil in dieser Situation ist daher das Fahren mit einer völlig unzureichenden Ausleuchtung außerhalb städtischer Gebiete und insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Scheinwerfer der eingangs genannten Art auf einfache und zur Nachrüstung geeignete Weise – ohne Veränderungen des Reflektors – derart auszuführen, dass eine gegenüber dem Abblendlicht verbesserte Fahrbahnausleuchtung ermöglicht ist, die das übliche Blenden durch Fernlicht vermeidet, aber gleichzeitig die Verwendung von standardmäßigem Fernlicht und von Abblendlicht sicherstellt.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass das Abdeckelement in Richtung der Achse bewegbar ist und eine Abdeckpfanne aufweist, welche in der Ausgangsstellung vor bzw. hinter und in der Betriebsstellung unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle positioniert ist. Das Abdeckelement ist derart ausgeführt, dass es einen weitgehend offenen, die Abdeckpfanne tragenden Pfannenträger aufweist.
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Die Erfindung ermöglicht es daher, je nach Stellung der Abdeckpfanne, die Unterseite der Fernlicht-Lichtquelle abzudecken, wodurch der am oberen Teil des Reflektors reflektierte Lichtanteil des Fernlichtes für eine erhöhte Fahrbahnausleuchtung nutzbar gemacht wird. Der die Blendwirkung auslösende untere Anteil des Fernlichtes wird durch das Abdeckelement wirkungslos gemacht.
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Die Erfindung ist auch bei Leuchtmitteln mit einer Fernlicht-Lichtquelle und einer Abblendlicht-Lichtquelle einsetzbar. In diesem Fall ist in der Ausgangsstellung der Pfannenträger unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle und die Abdeckpfanne unterhalb der Abblendlicht-Lichtquelle positioniert. Der weitgehend offen ausgeführte Pfannenträger lässt in der standardmäßigen Fernlicht-Betriebsstellung eine weitgehend ungehinderte Ausbreitung der Lichtstrahlen der Fernlicht-Lichtquelle zur Unterseite des Reflektors zu.
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Das Abdeckelement kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des Leuchtmittels angeordnet sein.
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Eine einfache und zweckmäßige Ausführung des Abdeckelementes sieht vor, dass dieses an einem Stellelement angeordnet ist, welches innerhalb der Fassung des Leuchtmittels positioniert ist. Das Stellelement ist bevorzugt jener Teil, welcher mit der zur Betätigung bzw. zum Verschieben des Abdeckelementes vorgesehenen Stelleinrichtung zusammenwirkt. Diese Betätigung kann mittels eines geeigneten Aktuators auf elektromagnetische Weise erfolgen.
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Es ist von Vorteil, wenn das Abdeckelement unter der Wirkung eines Federelements stehend in die Ausgangsstellung beaufschlagt ist. Je nach Ausführung des Abdeckelementes und dessen Anordnung kann das Federelement eine Druckfeder oder eine Zugfeder sein, wobei bei einem Ausfall der Stelleinrichtung die übliche Betätigung des Fernlichtes sichergestellt ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben.
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Dabei zeigen
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1 eine axonometrische Ansicht einer Lampeneinheit eines Fahrzeugscheinwerfers,
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2 eine axonometrische Ansicht der Lampeneinheit in einer ersten Betriebsstellung,
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3 eine axonometrische Ansicht der Lampeneinheit in einer zweiten Betriebsstellung und
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4 ein vergrößertes Detail aus 2.
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Wie insbesondere 1 zeigt, weist die Lampeneinheit 1 einen Sockel 2 mit einer Fassung 3 für ein Leuchtmittel 4 und einen parabolisch oder elliptisch ausgeführten Reflektor 7 auf, dessen optische Achse mit Ax bezeichnet ist, auf. Der Lampeneinheit 1 kann eine Projektionslinse 8 vorgesetzt sein. Vom Sockel 2 verlaufen Kabelstränge 9 zu einem im Cockpit eines Fahrzeuges untergebrachten Schalter 10. Dieser kann als Nachrüstlösung im Fahrzeug verbaut werden oder bei Neuausstattungen bereits im Lenkstockhebel oder dergleichen integriert sein. In der Fassung 3 ist das Leuchtmittel 4 verankert, welches beispielsweise eine herkömmliche Zweifadenlampe, eine Halogenlampe oder LED-Leuchte sein kann. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Leuchtmittel 4 eine Zweifadenlampe mit zwei in einem Glaskolben 4a und entlang der Achse Ax positionierten Lichtquellen 5 und 6, beispielsweise Glühwendeln. Die Lichtquelle 5 ist für das Abblendlicht vorgesehen und befindet sich in einem Abstand vor dem Brennpunkt des Paraboloids bzw. Ellipsoids des Reflektors 7, sodass die Lichtstrahlen am Reflektor 7 stark abgelenkt werden und mit geringer Reichweite auf die Fahrbahn treffen. An der Unterseite der Lichtquelle 5 ist im Glaskolben 4a eine Abdeckung 5a positioniert, die verhindert, dass nach unten abgestrahltes Licht zum Reflektor 7 gelangt.
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Außerhalb des Glaskolbens 4a ist an dessen Unterseite ein Abdeckelement 11 angeordnet. Das Abdeckelement 11 erstreckt sich parallel zur Achse Ax, ist mittels einer Stelleinrichtung in Achsrichtung verschiebbar angeordnet und weist in Richtung der Achse Ax aufeinander folgend einen Pfannenträger 11b und eine Abdeckpfanne 11a auf. In der in 1 und 2 gezeigten Stellung ist der Pfannenträger 11b unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle 6, die Abdeckpfanne 11a ist unterhalb der Abblendlicht-Lichtquelle 5 positioniert. Die unterhalb der Abblendlicht-Lichtquelle 5 positionierte Pfanne 11a ist lichtundurchlässig ausgeführt, der unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle 6 befindliche Pfannenträger 11b ist bei der dargestellten Ausführungsvariante wannenförmig ausgeführt und weist mehrere Öffnungen 14 auf, die derart angeordnet und dimensioniert sind, dass ein ungehinderter bzw. weitgehend ungehinderter Durchtritt des Lichtes aus der Fernlicht-Lichtquelle 6 auf die Unterseite des Reflektors 7 sichergestellt ist. 1 und 2 zeigen schematisch den Weg von Lichtstrahlen in dieser Betriebsstellung – der Ausgangsstellung – des Abdeckelementes 11.
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Der Pfannenträger 11b kann auch lediglich als ein Rahmenteil ausgeführt sein, welcher als Träger für die Abdeckpfanne 11a dient. Ein Rahmen stellt ebenfalls einen ungehinderten Lichtdurchtritt sicher.
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Die Stelleinrichtung für das Abdeckelement 11 ist in der Fassung 3 und dem Sockel 2 untergebracht und besteht insbesondere aus einem Aktivator, beispielsweise einer nicht gezeigten elektrischen Spule, die bei Aktivierung (Stromdurchfluss) in der Lage ist, ein mit dem Abdeckelement 11 verbundenes Stellelement 16, beispielweise eine stabartige Halterung, entgegen der Kraft eines Federelements 17, beispielsweise einer Schraubendruckfeder, parallel zur Achse Ax so weit zu verschieben, dass der Pfannenträger 11b in die Fassung 3 gelangt und die Abdeckpfanne 11 eine Position unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle 6 einnimmt. Das Federelement 17 stützt sich an einem etwa scheibenförmigen Widerlager 18, welches mit dem Pfannenträger 11b verbunden ist, ab. Das zweite Ende des Federelements 17 ist am Stellelement 16 befestigt.
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1, 2 und 4 zeigen die standardmäßige Fernlicht-Betriebsstellung, in welcher das Abdeckelement 11 unter der Wirkung des Federelements 17 ausgefahren ist. Der Pfannenträger 11b befindet sich unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle 6. Selbst wenn die Stelleinrichtung ausfällt, ist die normale Betätigung des Fernlichtes sichergestellt.
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In der in 3 gezeigten in Richtung Sockel 2 verschobenen, zweiten Stellung des Abdeckelementes 11 befindet sich die Abdeckpfanne 11a unterhalb der Fernlicht-Lichtquelle 6, der Pfannenträger 11b in der Fassung 3. In dieser Stellung verhindert die Abdeckpfanne 11a eine Ausbreitung der Lichtstrahlen zur Unterseite des Reflektors 7. 3 zeigt schematisch die Lichtstrahlenausbreitung über Reflexion am oberen Teil des Reflektors 7. Auf diese Weise wird ein selektives Fernlicht zur Verfügung gestellt, welches eine große Reichweite und eine geringe Streuung, jedoch keinerlei Blendwirkung für entgegenkommende Fahrzeuge aufweist. Es sind keine Änderungen an der Ausführung des Reflektors 7 erforderlich.
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Die Erfindung kann gleichermaßen bei einer Einfadenlampe mit Fernlicht-Lichtquelle eingesetzt werden. In diesem Fall kann die Abdeckpfanne in der Ausgangsstellung in Achsrichtung entweder vor oder hinter der Lichtquelle positioniert sein. Eine hinter der Lichtquelle positionierte Abdeckpfanne kann sich in der Ausgangsstellung in der Lampenfassung befinden, die Federbelastung erfolgt insbesondere mit einer Zugfeder.
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Es ist ferner möglich, das Abdeckelement innerhalb des Leuchtmittels/der Lampe anzuordnen.
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Zur Verbesserung der Fahrbahnausleuchtung kann ferner vorgesehen sein, dass das Abblendlicht bei eingeschaltetem Fernlicht aktiv bleibt, wobei die Abdeckpfanne derart ausgestaltet ist, dass sie eine Lichtstrahlabdeckung für beide Lichtquellen zugleich ermöglicht. Dies kann durch ein entsprechendes Verlängern der Abdeckpfanne erreicht werden.
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Die Fassung 3 wird vorteilhafter Weise derart geometrisch ausgelegt, dass sie den genormten Abmessungen entspricht, und dass ein nachträglicher Verbau bzw. Einbau einer erfindungsgemäßen Einrichtung ermöglicht ist. Die Aktivierung des Stellmechanismus des Abdeckelementes erfolgt bevorzugt über Kontakte im Sockel 2, die bei der Erstausrüstung vorteilhafter Weise bereits mit einem Kombilichtschalter betätigbar sind und derart mit diesem das Einstellen bzw. die Auswahl des selektiven Fernlichtes ermöglicht. Alternativ dazu kann zum Nachrüsten separat ein Schalter am Armaturenbrett positioniert werden.
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Die Schaltlogik sollte derart ausgelegt sein, dass bei einer vorgesehenen Betätigung des vollen Fernlichtes und des Abblendlichtes mittels eines Lenkstockhebels deren Vorrangbedienung sichergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lampeneinheit
- 2
- Sockel
- 3
- Fassung
- 4
- Leuchtmittel
- 4a
- Glaskolben
- 5
- Abblendlicht-Lichtquelle
- 5a
- Abdeckung
- 6
- Fernlicht-Lichtquelle
- 7
- Reflektor
- 8
- Projektionslinse
- 9
- Kabelstrang
- 10
- Schalter
- Ax
- optische Achse
- 11
- Abdeckelement
- 11a
- Abdeckpfanne
- 11b
- Pfannenträger
- 14
- Öffnung
- 16
- Stellelement
- 17
- Federelement
- 18
- Widerlager