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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleudervorrichtung zum Aufbringen und Austragen einer fließfähigen bzw. viskosen Substanz, insbesondere von Putz und/oder Mörtel. Die Schleudervorrichtung ist für mobile Einsatzzwecke konzipiert und zeichnet sich durch eine kompakte Bauform sowie durch ein geringes Gewicht aus.
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Stand der Technik
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Schleuder- oder Spritzputzapparate zum Austragen von Putz und/oder Mörtel, etwa zum Aufbringen derartiger Substanzen auf einer Oberfläche, wie zum Beispiel auf Wänden oder Decken von Gebäuden, sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt.
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So offenbart zum Beispiel die
DE 1 881 289 einen Spritzputzapparat mit einer drehbaren Spritzwalze, deren aus Gummi bestehende Schleuderstäbchen beim Drehen der Walze durch eine Abstreifkante entgegen der Drehrichtung abgebogen und gespannt werden und beim Abgleiten von dieser Kante vorschnellen und den mitgeführten Mörtel oder dergleichen abschleudern. Eine derartige Spritzwalze weist aufgrund der sich in Radialrichtung erstreckenden Schleuderstäbchen einen relativ großen Durchmesser auf. Wegen des hierbei implementierte Schleuderprinzips sind der Miniaturisierung einer derartigen Vorrichtung Grenzen gesetzt. Zudem dürfte die Zufuhr der auszubringenden Substanz nur recht schwer zu kontrollieren sein.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schleudervorrichtung zum Aufbringen einer fließfähigen Substanz bereitzustellen, die eine besonders kompakte Bauform sowie ein vergleichsweise geringes Gewicht aufweist. Zudem soll die Schleudervorrichtung elektrisch, bevorzugt aber kabelungebunden und somit mobil betreibbar sein. Des Weiteren soll die Schleudervorrichtung mit kommerziell erhältlichen und universell verwendbaren Antriebsvorrichtungen koppelbar sein, insbesondere um ihre Herstellungskosten möglichst gering zu halten.
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Diese Aufgabe wird mit einer Schleudervorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst, wobei vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Lösung Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Die erfindungsgemäße Schleudervorrichtung ist zum Austragen und demgemäß zum Aufbringen einer fließfähigen bzw. pastösen Substanz, insbesondere von Putz und/oder Mörtel, auf einer Oberfläche ausgebildet. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, Putz und/oder Mörtel mittels der Schleudervorrichtung auf Wand- und/oder Deckenflächen aufzubringen. Die Schleudervorrichtung weist eine Zuführeinrichtung bzw. einen Behälter für die Substanz als auch einen Schleudermechanismus auf, um die Substanz mit einem vorgegebenen Impuls auszubringen und dementsprechend mit einem Mindestmaß an kinetischer Energie auf einer Oberfläche auftreffen zu lassen.
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Der Schleudermechanismus weist dabei ein etwa pendelnd antreibbares Schleuderglied zum portionsweisen Fördern der Substanz zu einer Schleuderkante auf. Das Schleuderglied und die Schleuderkante wirken dabei unter Bildung einer ein Wegschleudern der Substanz bewirkenden mechanischen Spannung zusammen. Der erfindungsgemäße Schleudermechanismus erfordert keine umlaufende bzw. drehbar gelagerte Spritzwalze, sondern lediglich ein einziges Schleuderglied. Dieses erfüllt hierbei eine Doppelfunktion. Zum einen portioniert und fördert das Schleuderglied die auszubringende Substanz portionsweise zu einer Schleuderkante. Zum anderen wirkt das Schleuderglied zur Erzielung eines Schleudereffekts mit der Schleuderkante zusammen.
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Das Schleuderglied und/oder die Schleuderkante können dabei eine gewisse Elastizität aufweisen, sodass zumindest eine dieser Komponenten, das Schleuderglied und/oder die Schleuderkante im Betrieb des Schleudermechanismus eine mechanische und elastische reversible Deformation, bevorzugt eine Vorspannung erfahren, wobei bei einem Hinweggleiten des Schleuderglieds über die Schleuderkante hinaus diese Spannung gelöst und das Schleuderglied und/oder die Schleuderkante in ihre unbelastete Ausgangslage zurückschnellen und dabei die vom Schleuderglied mitgeführte Menge der Substanz in eine vorgegebene Richtung wegschleudern.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Schleuderkante das Schleuderglied entgegen seiner zur Kante hin gerichteten Bewegungsrichtung verformt bzw. mechanisch spannt, sodass das Schleuderglied in seine Ausgangsform zurückschnellt, sobald es mit der Schleuderkante außer Eingriff gelangt, bzw. an dieser vorbeigeführt wird.
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Durch die Verwendung eines etwa eine kombinierte Pendel- und Translationsbewegung ausführenden Schleuderglieds kann auf den Einsatz einer vergleichsweise groß dimensionierten Spritzwalze verzichtet werden. Der Schleudermechanismus und mit ihm die gesamte Schleudervorrichtung können auf diese Art und Weise besonders platzsparend und mit gewichtsreduziert ausgebildet werden.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausgestaltung weist der Schleudermechanismus eine von einem Antrieb in Rotation versetzbare Kurbel auf, an welcher ein mit dem Schleuderglied verbundenes Zwischenstück in Bezug auf eine ortsfeste Kurbelwelle exzentrisch gelagert ist. Das Zwischenstück und das Schleuderglied sind hierbei bevorzugt fest miteinander verbunden. Insbesondere kann das Schleuderglied nach Art eines Spatels ausgebildet sein, der sich in Richtung parallel zur Erstreckung der Kurbelwelle über die gesamte Breite der von einem Gehäuseabschnitt eingefassten Schleuderkante erstreckt.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass das Schleuderglied lösbar am Zwischenstück befestigt ist, um einen verschleißbedingten Austausch des Schleuderglieds zu ermöglichen.
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Durch eine radial von der Kurbelwelle beabstandete Lagerung des Zwischenstücks an einer Kurbel, kann grundsätzlich eine Art oszillierende, annähernd translatorische Hin- und Herbewegung des Zwischenstücks generiert werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Schleudermechanismus ferner eine Schwinge auf, die schwenkbar mit dem Zwischenstück und bezogen auf die Kurbelwelle ortsfest an einem Basisteil drehbar gelagert ist. Bevorzugt sind die Schwinge und die Kurbel an ein und demselben Basisteil drehbar gelagert. Radial beabstandet von ihrem Lagerpunkt am Basisteil ist die Schwinge zudem drehbar bzw. schwenkbar mit dem Zwischenstück gekoppelt, wodurch eine Art Kniehebelmechanik gebildet wird.
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Schwinge, Zwischenstück und Kurbel weisen eine derartige Anordnung und mechanische Lagerung zueinander auf, dass das freie Ende des Schleuderglieds zu Beginn eines Kurbelumlaufs eine absenkende Bewegung, gefolgt von einer in Schleuderrichtung zur Schleuderkante hin gerichteten kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung, schließlich mit Erreichen der Schleuderkante eine Anhebung und beabstandet von der Schleuderkante eine Rückführung in den Ausgangszustand erfährt.
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Nach einer Weiterbildung ist hierbei ferner vorgesehen, dass die Schwinge in einem vorgegebenen Abstand zu einer das Zwischenstück und die Kurbel verbindenden Drehachse am Zwischenstück gelagert ist. Bevorzugt sind gegenüberliegende Endabschnitte der Schwinge einerseits am Basisteil, andererseits am Zwischenstück schwenkbar gelagert. Indem die basisteilseitige Anbindung der Schwinge beabstandet von der Kurbelwelle am Basisteil angeordnet ist und die basisteilseitigen Anlenkpunkte von Kurbel und Schwinge ortsfest zueinander, folglich statisch angeordnet und fixiert sind, aber beide Anlenkpunkte des Zwischenstücks, die mit der Kurbel einerseits und mit der Schwinge andererseits verbunden sind, bei einer Drehbewegung der Kurbel eine Positionsveränderung erfahren, kann das freie Ende des Schleuderglieds eine für den Schleudervorgang optimierte, einerseits die Substanz portionierende und andererseits einen Schleudereffekt erzielende periodische Bewegung durchführen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Zuführeinrichtung einen Trichter zur Aufnahme der auszubringenden Substanz auf. Dieser geht im Bereich eines sich verjüngenden, der Förderrichtung zugewandten Bereich in einen Krümmungsabschnitt über. In diesem Bereich oder an dessen Ende ist ein Durchgang vorgesehen, der hinsichtlich seines Öffnungsquerschnitts etwa mittels eines von einem Anwender betätigbaren Schiebers veränderbar ausgestaltet ist.
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Über diesen veränderbaren Durchgang kann entsprechend der Viskosität und Fließfähigkeit der zugeführten Substanz der Materialdurchsatz vom Trichter zu einem Auswurf- oder Schleuderabschnitt den jeweils vorherrschenden Anforderungen entsprechend eingestellt werden. Trichter, Krümmungsabschnitt sowie der sich an den Krümmungsabschnitt anschließende Auswurf- oder Schleuderabschnitt gehen zur Förderung der Substanz nahtlos ineinander über und bilden entweder ein mehrere Komponenten aufweisendes, ggf. auch einstückig ausgebildetes Gehäuse.
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Dieses kann zum Beispiel in Kunststoff, aber auch in Metall ausgebildet sein. Es kann zur Verringerung von Produktions- und Fertigungskosten, etwa als Spritzgussbauteil ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schleuderkante als eine in Auswurfrichtung liegendes freies Ende eines Schleuder oder Führungsblechs ausgebildet, welches eine mit der Bewegung des Schleuderglieds korrespondierende Formgebung aufweist. Das die Schleuderkante aufweisende Schleuderblech erstreckt sich typischerweise über den gesamten Bereich des Auswurfabschnitts des Gehäuses und grenzt an den Durchgang an, um in Verbindung mit dem sich entlang des Blechs bewegenden Schleuderglied eine vorgegebene Portion der auszubringenden Substanz zu führen.
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Das Schleuderblech erfüllt insoweit überwiegend eine Führungsfunktion für die auszubringende Substanz. Bevorzugt streicht das Schleuderglied am Schleuderblech entlang, um sämtliches mitgeführtes Material zur Schleuderkante des Schleuderblechs zu fördern. In Richtung zur Schleuderkante ist eine zumindest geringfügig von der Trajektorie des freien Endes des Schleuderglieds abweichende Formgebung des Schleuderblechs vorgesehen, um im Betrieb des Schleudermechanismus das flexibel deformierbare Schleuderglied entgegen der Auswurfrichtung zur Erzielung eines Abstreif- und/oder Schleudereffekts zu spannen.
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Der Schleudermechanismus und die geometrische Ausbildung des Auswurfabschnitts, insbesondere des Schleuderblechs sind derart aufeinander abgestimmt, dass das Schleuderglied im Betrieb der Vorrichtung mit seinem freien, der Kurbel abgewandten Ende eine der Konsistenz der Substanz und/oder der Stellung des Schiebers entsprechende Portion von der zugeführten Substanz abtrennt bzw. absticht und diese der Kontur des Schleuderblechs folgend zu deren Schleuderkante fördert, um die Substanz portionsweise und möglichst präzise gerichtet auf eine Oberfläche aufzubringen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Ausrichtung und/oder die Neigung des Schleuderblechs zumindest abschnittsweise und/oder die Position und/oder die Ausrichtung der Schleuderkante mittels einer Stelleinrichtung veränderbar. Auf diese Art und Weise kann der Grad der im Zuge des Auswurfvorgangs zu erzeugenden mechanischen Verformung des Schleuderglieds variabel, bevorzugt stufenlos verändert werden, um etwaigen unterschiedlichen Materialeigenschaften und Beschaffenheiten der auszubringenden Substanz zur Erzielung eines optimalen Materialaustrags bestmöglich entsprechen zu können.
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Nach einer vergleichsweise einfachen Ausgestaltung können hierfür Exzentermechanismen sowie Stellschrauben Verwendung finden, um das Schleuderblech in eine für den jeweiligen Materialaustrag optimierte Form zu bringen.
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Daneben kann natürlich auch vorgesehen werden, verschiedene Schleuderbleche, etwa unterschiedlicher Stärke und mit unterschiedlichen Materialeigenschaften, etwa unterschiedlichen Elastizitätsmodulen vorzuhalten um diese je nach konkretem Einsatzzweck, insbesondere in Abhängigkeit der zu verwendenden Substanz in den Auswurfabschnitt einzusetzen.
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Des Weiteren erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn dem Schleudermechanismus ein von einem genormten Drehantrieb, insbesondere von einer Bohrmaschine antreibbares Getriebe vorgelagert ist. Mittels des Getriebes kann die Drehgeschwindigkeit des Antriebs zur Erhöhung eines Drehmoments der Kurbel reduziert werden. Die Schleudervorrichtung, insbesondere ihr Schleudermechanismus ist bevorzugt mit einer Bohrmaschine lösbar zu koppeln. Hierzu weist das schleudervorrichtungsseitige Getriebe eine Antriebswelle auf, die zum Beispiel in ein Bohrfutter einer Bohrmaschine eingesteckt und dort drehfest befestigt werden kann.
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Somit kann auf bestehende und kommerziell erhältliche Bohrmaschinen, insbesondere Akkubohrmaschinen zurückgegriffen werden. Die gesamte Schleudervorrichtung kann sozusagen als Zubehör für Bohrmaschinen ausgelegt und dementsprechend kommerziell vertrieben werden, sodass Herstellungs- und Anschaffungskosten für die erfindungsgemäße Schleudervorrichtung auf einem möglichst geringen Niveau gehalten werden können.
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Des Weiteren ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Schleudervorrichtung eine Grundplatte aufweist, an welcher der Trichter, der Krümmungsabschnitt und/oder der Auswurfabschnitt, kurz das gesamte substanzführende Gehäuse befestigbar ist. Auch sind an der Grundplatte Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung bzw. Arretierung des Antriebs vorgesehen. Es ist hierbei bereits ausreichend, wenn die Befestigungsmittel lediglich einen in eine Dimension wirkenden Formschluss bereitstellen, wenn der Antrieb zum Beispiel in einer Richtung senkrecht hierzu auf der Grundplatte abstellbar ist und schließlich in der dritten Dimension über die Anbindung an einer Antriebswelle des Getriebes fixierbar ist.
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Zugleich kann durch den Einsatz einer Bohrmaschine als Drehantrieb für den Schleudermechanismus ein Handgriff und eine entsprechende Handhabe der Schleudervorrichtung bereitgestellt werden. Ein Anwender kann zum Beispiel mit einer Hand die Bohrmaschine in gewohnter Art und Weise ergreifen und mit der anderen Hand das Gehäuse der Schleudervorrichtung dem bestimmungsgemäßen Gebrauch entsprechend auf die mit Putz und/oder Mörtel zu versehene Fläche richten.
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren erläutert. Hierbei bilden sämtliche beschriebenen als auch in den Figuren bildlich dargestellten Merkmale in Alleinstellung als auch in jedweder sinnvollen Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung der Schleudervorrichtung,
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2 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
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3 eine der 2 gegenüberliegende Seitenansicht,
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4 eine vergrößerte Darstellung des Schleudermechanismus in einer Grundstellung,
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5 eine entsprechende Darstellung des Schleudermechanismus mit einer um 90° gegenüber der Grundstellung gedrehten Kurbel,
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6 eine perspektivische Darstellung des Schleudermechanismus beim Auftreffen des Schleuderglieds auf die Schleuderkante,
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7 ein Anheben des Schleuderglieds von der Schleuderkante und
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8 eine Darstellung des Schleudermechanismus mit einer um etwa 270° gegenüber der Grundstellung gedrehten Kurbel und
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9 eine perspektivische Darstellung der Schleudervorrichtung mit entferntem Antrieb.
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Die in den 1 bis 3 in unterschiedlichen Perspektiven und Ansichten gezeigte Schleudervorrichtung 10 weist ein, einen Trichter 12, einen Krümmungsabschnitt 20 und einen Auswurfabschnitt 22 aufweisendes Gehäuse auf. Eine fließfähige oder pastöse Substanz, wie etwa Putz und/oder Mörtel, ist in den nach oben offen ausgebildeten Trichter 12 einfüllbar.
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Zugeführtes Material gelangt bevorzugt unter Schwerkrafteinwirkung und über den sich etwa um 90° windenden Krümmungsabschnitt 20 zu einer Öffnung 21, die mittels eines Schiebers 14 hinsichtlich ihres Öffnungsquerschnitts veränderbar ist. Der Schieber 14 erstreckt sich demgemäß vor dem Trichter 12 liegend und ist über eine Führungseinrichtung 18 unmittelbar außen am Trichter verschiebbar befestigt. An seinem freien, der Durchgangsöffnung 21 abgewandten Endabschnitt weist er einen Betätigungsgriff 16 auf, der es dem Anwender ermöglicht, den Schieber 14 auf und ab zu bewegen. Im Bereich seiner Führung 18 kann der Schieber 14 entweder reib- oder kraftschlüssig, aber auch durch Ausbildung entsprechender Rastmittel formschlüssig fixiert werden.
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Der nach vorn, in Auswurfrichtung offen ausgebildete Auswurfabschnitt 22 weist ein entgegen der Auswurfrichtung an den Krümmungsabschnitt 20 bzw. an den Durchgang 21 angrenzendes Schleuderblech 32 auf, welches nach vorn, der Auswurfrichtung folgend, nach oben gekrümmt ist und mit einer sich über die gesamte Breite des Auswurfabschnitts 22 erstreckenden Schleuderkante 33 versehen ist. Das vorliegend als Spatel ausgebildete Schleuderglied 28 ist mittels eines anhand der 4 bis 8 näher beschriebenen Schleudermechanismus der Formgebung bzw. Krümmung des Schleuderblechs 32 entsprechend an diesem entlangführbar, um die durch den Durchgang 21 gelangende Substanz portionsweise über das Schleuderblech 32 führend aus dem Auswurfabschnitt 22 herauszuschleudern.
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Der Schleudermechanismus weist eine an einer Kurbelwelle 42 gelagerte Kurbel 36 auf. Die Kurbelwelle 42 und mit ihr die Kurbel 36 werden dabei über ein Getriebe 26 von einer Bohrmaschine 24 angetrieben. Das Bohrfutter 60 der Bohrmaschine nimmt hierbei einen Antriebszapfen 50 des Getriebes 26 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Bohrmaschine 24 als Akku-Bohrmaschine ausgebildet, die im Bereich ihres Fußes bzw. Akkus in seitliche, bereichsweise nach innen ragende Schenkel 56 einer Grundplatte oder Standfläche 54 aufschiebbar ist. Mit der Grundplatte 24 ist das Gehäuse bzw. das Getriebe 26 der Schleudervorrichtung 10 über einen Ständer 52 verbunden.
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Bezogen auf die Antriebswelle 50 des Getriebes 26 ist die Bohrmaschine 24 über das Bohrfutter 60 an der Schleudervorrichtung fixiert. Mittels der seitlichen Führungsglieder 56 und der Grundplatte 54 ist eine relative Fixierung von Bohrmaschine 24 und dem Gehäuse bzw. dem Schleudermechanismus der Schleudervorrichtung gegeben.
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Der Schleudermechanismus wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die 4 bis 8 näher erläutert. Das mit dem Schleuderblech 32 und der Schleuderkante 33 zusammenwirkende Schleuderglied 28 ist mittels zweier Schrauben 58 an einem Zwischenstück 38 befestigt. Das Zwischenstück 38 ist mit seinem dem Schleuderglied 28 abgewandten freien Ende über eine Achse 44 an einem freien, einer Schwungmasse 34 abgewandten Ende der Kurbel 36 schwenkbar gelagert. Der Lagerpunkt 44 ist hierbei radial von der Kurbelwelle 42 beabstandet und somit exzentrisch zur Kurbelwelle 42 gelagert.
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Zudem ist eine Schwinge 40 vorgesehen. Diese ist, ähnlich wie die Kurbel 36, ortsfest an einer Basis, etwa an einer Montageplatte 35 befestigt, an dieser aber mittels einer Achsanbindung 48 drehbar gelagert. Die Schwinge 40 ist dabei gabelartig ausgebildet, um mit dem Zwischenstück 38 in Eingriff zu gelangen. Mit ihrem der Achse 48 abgewandten Endabschnitt ist die Schwinge 40 schwenkbar mit dem Zwischenstück 38 verbunden. Die Schwenkachsen 46 und 44 des Zwischenstücks sind dabei in einem vorgegebenen Abstand zueinander.
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Bei einer beginnenden Drehung der Kurbel 36 im Uhrzeigersinn erfährt das Zwischenstück 38 und mit ihm das Schleuderglied 28 zunächst eine, in 4 angedeutete, dem Durchgang 21 zugewandte Absenkung nach links unten. Mit einsetzender Drehbewegung der Kurbel 36 gelangt das freie Ende des Zwischenstücks bzw. die Achse 44 nach links oben, während aufgrund der Kopplung von Kurbel 36, Zwischenstück 38 und Schwinge 40 die Achse 46 eine Bewegung nach rechts und nach oben erfährt. Folglich vollzieht das freie, nach unten weisende Ende des Schleuderglieds eine der Krümmung des Schleuderblechs 32 entsprechende Schwenkbewegung nach vorn, der Schleuderkante 33 zugewandt.
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Kurz vor Erreichen der Schleuderkante, wie dies zum Beispiel in 6 dargestellt ist, wird das Schleuderglied 28 durch das Zusammenwirken mit dem Schleuderblech 32 nach hinten, der Schleuder- bzw. Auswurfrichtung entgegen gerichtet gespannt. Mit Erreichen oder einem Überstreichen der Schleuderkante 33 löst sich die mechanische Spannung des Schleuderglieds 28 schlagartig, sodass zusätzlich zur Schwenkbewegung des Schleuderglieds 28 ein Vorschnellen des dem Schleuderblech zugewandten freien Ende des Schleuderglieds 28 erzielt wird.
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Die mitgeführte Substanz wird infolge dessen von der Schleuderkante 33 weg, bevorzugt zu einer Oberfläche geschleudert. In der sich hieran anschließenden Bewegungsphase der Kurbel 36, die in den 7 und 8 dargestellt ist, erfährt das Schleuderglied eine nach oben gerichtete Anhebung. Das Schleuderglied 28 gelangt außer Eingriff mit der Schleuderkante 33 sowie mit dem Schleuderblech 32. In der in 8 skizzierten Stellung, bei welcher die Kurbel 36 gegenüber der in 4 gezeigten Grundstellung um etwa 270° im Uhrzeigersinn gedreht ist, erreicht das Schleuderglied 28 wieder eine schräg nach unten weisende Ausrichtung.
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Es befindet sich aber immer noch in einer angehobenen, vom Schleuderblech beabstandeten Position. Im Zuge einer weiteren Drehbewegung der Kurbel 36 im Uhrzeigersinn erfährt das Zwischenstück 38 und mit ihm das Schleuderglied wieder ein nach unten, dem Durchgang 21 zugewandtes Absenken, um eine weitere Portion der über den Trichter 12 zugeführten Substanz über das Schleuderblech 32 hinweg zur Schleuderkante 33 zu befördern.
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In den 4 und 5 ist ferner eine Stellschraube 62 skizziert, die zum Beispiel in einer hier nicht näher dargestellten Art und Weise zur Veränderung der Krümmung des Schleuderblechs 32, insbesondere im Bereich seiner Schleuderkante 33, dienen kann. Auf diese Art und Weise kann die Spannung des Schleuderglieds 28 variabel verändert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schleudervorrichtung
- 12
- Trichter
- 14
- Schieber
- 16
- Betätigungselement
- 18
- Führungseinrichtung
- 20
- Krümmungsabschnitt
- 21
- Durchgang
- 22
- Auswurfabschnitt
- 24
- Antrieb
- 26
- Getriebeeinheit
- 28
- Schleuderglied
- 32
- Schleuderblech
- 33
- Schleuderkante
- 34
- Schwungmasse
- 35
- Basisteil
- 36
- Kurbel
- 38
- Verbindungsstück
- 40
- Schwinge
- 42
- Kurbelwelle
- 44
- Achse
- 46
- Achse
- 48
- Achse
- 50
- Antriebszapfen
- 52
- Ständer
- 54
- Grundplatte
- 56
- Seitliche Führung
- 60
- Bohrfutter
- 62
- Stellschraube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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