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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Lauflernwagen für Babys und Kleinkinder.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind bereits etliche verschiedene Lauflernwagen und Lauflernhilfen für Babys und Kleinkinder bekannt. Im Wesentlichen lassen sich die bekannten Lauflernwagen in zwei verschiedene Typen einteilen:
Die erste gängige Realisierungsform eines Lauflernwagens ist im Wesentlichen einem Kinderwagen oder Puppenwagen nachempfunden. Derartige Lauflernwagen sind beispielsweise aus der
DE 20 2008 014 418 U1 sowie aus der
US 5,013,032 bekannt. Zum Festhalten am Lauflernwagen bzw. zum Schieben des Lauflernwagens ist im Allgemeinen eine Griffstange vorgesehen. Derartige Lauflernwagen verfügen im Allgemeinen über vier Räder in Form von starren d. h. nicht lenkbaren Rollen. Obwohl solche Lauflernwagen von Babys und Kleinkindern grundsätzlich gerne benutzt werden und die Kinder grundsätzlich auch die richtige Halteposition hinter der Griffstange einnehmen können, so weist dieser Typ eines Lauflernwagens doch gewisse Defizite auf: Stützt sich das Kind zu stark auf den Haltegriff auf, so kann es zu einem ungewollten Umkippen des Wagens und zu einem Sturz kommen. Des Weiteren ist die Lenkung eines solchen Lauflernwagens aufgrund der starr angebrachten Räder bzw. Rollen zumindest für ein Baby und Kleinkind schwierig, und insbesondere ein notwendiges Umkehren nach einem absolvierten Weg führt zu Problemen.
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Zum Vermeiden eines ungewollten Umkippens wird in der
DE 20 2008 014 418 U1 vorgeschlagen, wenigstens eines der Räder des Lauflernwagens mit einer manuell einstellbaren Bremseinrichtung zu versehen. Gemäß der
US 5,013,032 wird ein U-förmiges Stützelement vorgeschlagen, das sich in ausbalanciertem Zustand des Lauflernwagens knapp über dem Boden befindet und im Kippfalle sofort mit dem Boden in Kontakt gerät und den Lauflernwagen auf diese Weise abstützt und stabilisiert. Beide Lösungen erscheinen noch nicht optimal. Gemäß der ersten Lösung wird ein Umkippen noch nicht vollständig vermieden, gemäß der zweiten Lösung wird zwar das Umkippen ausgeschlossen, jedoch eine zusätzliche Stolperfalle geschaffen. Das Problem der leichten Steuerung/des leichten Wendens wird in beiden Fällen nicht gelöst.
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Die zweite gängige Realisierungsform von Lauflernwagen ist verglichen mit der ersten grundsätzlich anders konstruiert. Bei der zweiten Variante befindet sich das Baby bzw. Kleinkind nicht außerhalb des Wagens und schiebt diesen, sondern es wird zentral in den Lauflernwagen bzw. die Lauflernhilfe hineingestellt bzw. gesetzt und ist dann umseitig von dem Gestell des Lauflernwagens bzw. der Lauflernhilfe umgeben. Derartige Realisierungsformen sind beispielsweise aus
EP 0 680 716 A1 und der
GB 2 142 249 A bekannt. Auch diese Realisierungsform ist nicht frei von einem Umkipp- und Verletzungsrisiko. Außerdem erfordert die Verwendung des zweiten Typs stets ein Hineinsetzen des Kindes durch eine Betreuungsperson. Dadurch, dass das Kind bei der unterstützten Bewegung von dem Gestell des Lauflernwagens umgeben ist, erfährt es eine wesentliche Einschränkung in seiner Bewegungsfreiheit und seinem Freiheitsdrang. Insgesamt wird die zweite Realisierungsform von Lauflernwagen von vielen Eltern als verhältnismäßig unnatürlich empfunden.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Lauflernwagen für Babys und Kleinkinder bereitzustellen. Dieser verbesserte Lauflernwagen zeichnet sind insbesondere dadurch aus, dass er sicher ist, das Kind bei seinem natürlichen Bewegungsprozess unterstützt, einfach zu handhaben und überdies einfach und kostengünstig herzustellen ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand von Patentanspruch 1.
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Gemäß der Erfindung verfügt der Lauflernwagen über ein Halteelement und über ein Bodenelement, die miteinander direkt oder indirekt, z. B. über ein zentrales Stützelement, verbunden sind. Das Halteelement dient dem Baby bzw. Kleinkind dazu, sich daran festzuhalten und den Lauflernwagen zu schieben bzw. zu steuern. Erfindungsgemäß kann sich ein Kind von außerhalb des Lauflernwagens aus an dem Halteelement festhalten. Gemäß der Erfindung wird das Kind also nicht von einer Betreuungsperson in den Lauflernwagen hineingestellt bzw. hineingesetzt, sondern kann von außerhalb des Lauflernwagens aus frei entscheiden, wann es sich an dem Halteelement festhalten möchte. Das Bodenelement des Lauflernwagens verfügt über mindestens drei Rollelemente. Durch das Vorsehen der mindestens drei Rollelemente ist der Lauflernwagen hinreichend stabilisiert. Dabei sind die Rollelemente so ausgebildet, dass der Lauflernwagen in alle Richtungen in der Ebene verschoben werden kann. Die Rollelemente sind beispielsweise drehbar bzw. lenkbar. Dies gilt für alle Rollelemente. Dazu ist es beispielsweise möglich, dass die Rollelemente Lenkrollen aufweisen oder aber dass die Rollelemente nach dem Wälzlagerprinzip ausgebildet sind bzw. arbeiten. Erfindungsgemäß ist es des Weiteren so, dass das Halteelement so konstruiert ist, dass sich ein Baby von verschiedenen Seiten des Lauflernwagens aus gut daran festhalten kann, und diese verschiedenen Haltepositionen sind im Wesentlichen gleichwertig. Dem Halteelement können also verschiedene Haltepositionen zugeordnet werden. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um Haltepositionen auf derselben Seite des Lauflernwagens, die sich durch unterschiedliche Höhen auszeichnen, wie dies z. B. durch das Vorsehen von zwei verschiedenen Haltestangen gemäß des Standes der Technik der Fall wäre. Stattdessen ist es so, dass das Baby von verschiedenen Seiten des Lauflernwagens aus das Halteelement in einer für das Baby optimalen Weise ergreifen kann. Anders als die Lauflernwagen vom Kinderwagen bzw. Puppenwagentyp gibt es also nicht nur die eine korrekte Halteposition. Dabei soll noch einmal betont werden, dass die verschiedenen Haltepositionen jeweils vorgesehene bzw. optimale Verwendungspositionen beschreiben und nicht bereits deshalb als verschiedene Haltepositionen anzusehen sein sollen, weil das Kind sich von verschiedenen Stellen aus auf unterschiedliche Art und Weise an derselben Halteposition festhalten kann. Wie bereits erwähnt sind die verschiedenen Haltepositionen gleichwertig. Dies bedeutet insbesondere, dass ein Schieben des Lauflernwagens von den verschiedenen Haltepositionen aus gleichermaßen gut und im Prinzip in derselben Weise erfolgen kann. Die Gleichwertigkeit der verschiedenen Haltepositionen bedingt nicht zwangsweise, dass das Halteelement an den verschiedenen Haltepositionen identisch ausgestaltet ist, dies ist aber selbstredend möglich und vorteilhaft.
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Das Vorsehen von verschiedenen gleichwertigen Haltepositionen gepaart mit der Ausbildung der Rollelemente in der Form, dass der Lauflernwagen in alle Richtungen in der Ebene verschoben werden kann, bietet den Vorteil, dass der Lauflernwagen von einem Baby äußerst einfach zu bedienen ist. Auch ein Wenden des Lauflernwagens ist bei einem avisierten Richtungswechsel durch das Kind nicht mehr zwingend notwendig, wohl aber möglich. Kann das Kind den Lauflernwagen noch nicht selbst wenden, so kann es sich einfach an dem Lauflernwagen außen herum zu einer anderen Halteposition vortasten und von dieser aus den Lauflernwagen weiter bedienen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Halteelement eine Drehsymmetrie derart auf, dass durch eine entsprechende gedachte Drehung die verschiedenen Haltepositionen miteinander zur Deckung gebracht werden können. Diese Drehsymmetrie kann beispielsweise drei- oder vierzählig sein. Es kann aber auch vollständige Rotationssymmetrie vorliegen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Halteelement eine Halteebene auf. Dabei ist es beispielsweise so, dass das Kind von verschiedenen Seiten des Lauflernwagens aus die Halteebene als Halteelement ergreifen kann. Das Vorsehen einer Halteebene hat verglichen mit einer Griffstange den Vorteil, dass das Baby nicht gezwungen ist, seine Hände in einer vorgeschriebenen Höhe um das Halteelement zu schließen. Stattdessen hat das Baby die Möglichkeit, sich mit den Handflächen auf der Halteebene abzustützen oder aber sich auch mit den gesamten Unterarmen auf der Halteebene abzustützen. Dies ist für viele Babys einfacher und bietet mehr Halt als dies bei der bekannten Griffstange der Fall ist. Durch die Verwendung einer Halteebene benötigt das Baby zu Beginn seines Trainings mit dem Lauflernwagen weniger Körperspannung in den Armen, um den Lauflernwagen korrekt zu bedienen. Außerdem muss es sich nicht zusätzlich auch noch auf das Greifen konzentrieren.
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Vorteilhaft ist die Halteebene in einer Höhe derart vorgesehen, dass sich das Baby mit den Unterarmen und/oder den Handflächen darauf abstützen kann. Dabei befindet sich die Halteebene also typischerweise in einer Höhe von etwa 35 cm bis 50 cm, bevorzugt bei etwa 40 cm. Tests haben gezeigt, dass sich junge Babys auf dem Lauflernwagen zunächst mit den Unterarmen abstützen und mit zunehmend besseren motorischen Fähigkeiten sowie mit zunehmender Körpergröße dazu übergehen, sich mit den Handflächen auf der Halteebene abzustützen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Halteebene umfänglich im Wesentlichen die Form eines Dreieckes auf. In diesem Fall verfügt der Lauflernwagen über drei verschiedene Haltepositionen, die sich jeweils an einer Seite des Dreieckes befinden. Bevorzugt ist das Dreieck gleichseitig, verfügt somit also auch über eine dreizählige Drehsymmetrie.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Halteebene umfänglich im Wesentlichen die Form eines Quadrates auf. In diesem Fall sind also vier verschiedene Haltepositionen vorgesehen, die von vier verschiedenen Seiten des Lauflernwagens aus zu erreichen sind. Das Halteelement verfügt über eine vierzählige Drehsymmetrie. Alternativ ist es möglich, die Halteebene umfänglich im Wesentlichen rund bzw. kreisförmig auszugestalten. In diesem Fall liegt dann vollständige Rotationssymmetrie des Halteelementes vor.
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Die umfängliche Ausgestaltung der Halteebene in Form eines Dreiecks weist verglichen mit den anderen Ausführungsformen noch weitere besondere Vorteile auf: Legt das Baby seine Unterarme von einer Halteposition aus auf die Halteebene in Form des Dreiecks, so schiebt es in vielen Fällen intuitiv seine Unterarme so weit nach vorn, dass es mit den Händen bzw. Fingern jeweils eine andere Seite des Dreieckes erfasst. Dies ermöglicht einen zusätzlich besseren Halt und über die entsprechende Winkelung des Ellbogengelenkes bzw. die Orientierung der Unterarme hin zu der entfernten Dreiecksspitze eine vereinfachte Lenkung des Lauflernwagens. Dieser Effekt wird weiter unten bei der Beschreibung der Ausführungsbeispiele noch einmal verdeutlicht werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Halteelement umfänglich im Wesentlichen als Vieleck ausgebildet, wobei die Anzahl der Rollelemente auf die Eckenzahl des Vieleckes abgestimmt ist. Ist das Halteelement beispielsweise umfänglich im Wesentlichen als Dreieck ausgestaltet, so sind gemäß dieser Ausführungsform dann auch drei Rollelemente vorgesehen. In ähnlicher Weise sind vier Rollelemente vorgesehen, sofern gemäß diesem Ausführungsbeispiel das Halteelement im Wesentlichen als Viereck ausgebildet ist. Dabei befinden sich die Rollelemente im Wesentlichen unterhalb der Ecken des Halteelementes.
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Generell ist es möglich, dass das Bodenelement genau drei Rollelemente aufweist oder aber dass es genau vier Rollelemente aufweist, und zwar gemäß dieser Ausführungsform unabhängig davon, wie das Halteelement ausgestaltet ist. Dabei hat sich die Verwendung von drei Rollelementen grundsätzlich als vorteilhaft erwiesen: Zum einen kann bereits beim Vorsehen von drei Rollelementen ein stabiler Lauflernwagen konstruiert werden, und es lässt sich Material bei der Herstellung einsparen. Zum anderen ist ein Steuern des Lauflernwagens mit zwei Rollelementen links und rechts neben dem den Lauflernwagen steuernden Kind einerseits und lediglich einem einzelnen Rollelement vorn in Fahrtrichtung zentral gegenüber dem Kind andererseits für das Kind äußerst einfach. Bevorzugt weist dabei ein Rollelement eine Lenkrolle auf, höchst bevorzugt genau eine Lenkrolle. Aber auch die Verwendung von Doppellenkrollen ist grundsätzlich möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Kippsicherheit des Lauflernwagens durch die Position der Rolleelemente und/oder durch eine Ausrichtbarkeit der Rollelemente während einer Fahrt des Lauflernwagens realisiert. Bei einer Fahrt des Lauflernwagens in eine bestimmte Richtung werden also die Rollelemente entsprechend ausgerichtet, beispielsweise nachgezogen. Beide Faktoren – Position und Ausrichtbarkeit – tragen dazu bei, dass während einer Fahrt kein hinreichend großes Kippmoment mehr existiert und ein Kind bzw. Baby den Lauflernwagen deshalb nicht mehr umkippen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es so, dass die umfängliche Form des Bodenelementes im Wesentlichen der umfänglichen Form des Halteelementes entspricht. Beispielsweise kann die umfängliche Form des Halteelementes im Wesentlichen der Form eines Dreiecks entsprechen, und die umfängliche Form des Bodenelementes entspricht dann ebenfalls im Wesentlichen der Form eines Dreieckes. In ähnlicher Weise kann das Halteelement im Wesentlichen umfänglich die Form eines Viereckes bzw. Quadrates aufweisen, in diesem Fall hätte dann das Bodenelement umfänglich ebenfalls im Wesentlichen die Form eines Viereckes bzw. Quadrates.
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Dabei ist es vorteilhaft so, dass das Halteelement und das Bodenelement jeweils als Ebenen ausgebildet sind. Halteelement und Bodenelement können in ihrer Ausgestaltung dabei komplett identisch sein, was den Herstellungsprozess für den Lauflernwagen wesentlich vereinfacht. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind sowohl das Halteelement als auch das Bodenelement im Wesentlichen als Ebene mit umfänglicher Dreiecksform ausgebildet.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist es so, dass das Bodenelement als T-Element oder als Kreuzelement ausgebildet ist. T-Elemente und Kreuzelemente sind ebenfalls kostengünstig und einfach herzustellen. Dabei ist es trotzdem noch möglich, dass das T-Element oder Kreuzelement umfänglich im Wesentlichen der Form des Halteelementes entspricht: Ist beispielsweise das Halteelement in Form einer Dreiecksebene ausgebildet, so bilden die einzelnen Eckpunkte des T-Elementes ebenfalls ein Dreieck, wobei die Positionen der Ecken auf das Dreieck der Halteebene abgestimmt sein können. In ähnlicher Weise ist es möglich, ein Kreuzelement mit vier Eckpunkten umfänglich auf ein Halteelement mit quadratischem Umfang bzw. Vierecksform abzustimmen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es so, dass das Halteelement und das Bodenelement über ein zentrales Stützelement miteinander verbunden sind. Der Ausdruck zentral soll dabei andeuten, dass das Stützelement die tragende und ggf. einzige Verbindung ausmacht. Außerdem ist es vorteilhaft so, dass sich das Stützelement in einem zentralen Bereich von Halteelement und/oder Bodenelement befindet bzw. daran ansetzt. Dieses Stützelement kann beispielsweise zylindrisch, insbesondere hohlzylindrisch ausgebildet sein. Ein hohlzylindrisches Stützelement ist besonders leicht und weist gute Stabilitätseigenschaften auf. Das hohlzylindrische Stützelement kann sich dabei zum Halteelement hin verjüngen (streng genommen kegelstumpfförmiges Stützelement). Das Stützelement kann dabei z. B. aus Plastik hergestellt sein, wie dies bei einfachen Plastikeimern der Fall ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Höhe des Halteelementes über dem Boden einstellbar. Bevorzugt erfolgt die Höheneinstellung dabei über das zentrale Stützelement. Dabei kann beispielsweise ein Teil des zentralen Stützelementes durch eine Öffnung im Halteelement oder aber im Bodenelement hindurchgeschoben und dort mit einfachen Mitteln wie Schrauben fixiert werden. Ist das Halteelement jedoch als Halteebene ausgestaltet, die in einer Höhe derart vorgesehen ist, dass sich ein Baby mit den Unterarmen und/oder den Handflächen darauf abstützen kann, so ist das Vorsehen einer Höhenverstellung im Prinzip überflüssig. Je nach seiner entsprechenden Größe wird sich das Kind entweder mit den Handflächen oder aber mit den Unterarmen auf der Halteebene abstützen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind eventuell vorhandene Ecken des Halteelementes und/oder des Bodenelementes abgerundet und/oder mit einem Prallschutz versehen. Dieser schützt zum einen das Kind vor scharfen Kanten, zum anderen werden Wände und Möbel vor einem Zusammenprall mit dem Lauflernwagen effizient geschützt. Als Prallschutz kommen beispielsweise Kunststoffe und Gummierungen in Betracht, die vorzugsweise farblos sind bzw. nicht abfärben im Falle von Kollisionen mit anderen Gegenständen.
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Es ist möglich, die oben genannten Ausführungsformen ganz oder teilweise miteinander zu kombinieren.
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Die Erfindung wird noch besser verstanden werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1: zeigt einen erfindungsgemäßen Lauflernwagen in schematischer Darstellung, wobei das Halteelement als dreieckförmige Halteebene ausgebildet ist;
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2: zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei Halteelement und Bodenelement jeweils als viereckige Ebenen ausgebildet sind;
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3: zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung, wobei Halteelement und Bodenelement jeweils als Kreisfläche bzw. Ebene ausgebildet sind;
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4: zeigt eine vierte Ausführungsform der Erfindung, wobei das Bodenelement in Form eines T-Stückes ausgestaltet ist;
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5: zeigt eine fünfte Ausführungsform der Erfindung, wobei das Bodenelement als Kreuzstück ausgebildet ist;
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6: illustriert in schematischer Darstellung Haltepositionen und Winkel im Falle einer umlaufend dreieckförmigen Halteebene;
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7: illustriert in schematischer Darstellung die Kippsicherheit eines erfindungsgemäßen Lauflernwagens.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lauflernwagens 1 in schematischer Darstellung. Dabei zeigt 1a) den Lauflernwagen 1 in zusammengesetztem Zustand, und 1b) zeigt die Einzelteile des Lauflernwagens 1. Der gezeigte Lauflernwagen 1 weist dabei ein Halteelement 2 und ein Bodenelement 3 auf, die über ein zentrales Stützelement 4 miteinander verbunden sind. Im gezeigten Beispiel sind sowohl das Halteelement 2 als auch das Bodenelement 3 in Form einer Ebene ausgestaltet. Vorliegend sind sowohl das Halteelement 2 als auch das Bodenelement 3 in Form eines gleichseitigen Dreieckes geformt. Im Bereich der Ecken 7a, 7b und 7c des Bodenelementes 3 befinden sich jeweils zugehörige Rollelemente 5a, 5b und 5c. Im gezeigten Beispiel sind die Rollelemente 5a, 5b und 5c jeweils als Lenkrollen ausgestaltet. Das Halteelement 2 verfügt über drei verschiedene Haltepositionen, die in 1b) mit den Bezeichnungen 6a, 6b und 6c angedeutet sind. Mit anderen Worten kann ein Baby bzw. Kleinkind von den verschiedenen Seiten des Dreieckes aus sich an dem Lauflernwagen 1 festhalten und diesen steuern. Das Halteelement 2 und das Bodenelement 3 sind dabei so über das Stützelement 4 miteinander verbunden, dass die jeweiligen Ecken des Halteelementes über den jeweiligen Ecken des Bodenelementes liegen. Das zentrale Stützelement 4 ist im gezeigten Beispiel hohlzylindrisch ausgebildet und zentral auf dem gleichseitigen Dreieck von Bodenelement 3 bzw. Halteelement 2 befestigt.
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2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei der erfindungsgemäße Lauflernwagen 1 mit einem umfänglich viereckigen bzw. quadratischen Halteelement 2 versehen ist. 2a) zeigt den Lauflernwagen 1 in zusammengebautem Zustand, während 2b) den Lauflernwagen 1 in zerlegtem Zustand darstellt. Das Halteelement 2 und das Bodenelement 3 sind wiederum über ein zentrales Stützelement 4 miteinander verbunden. Im gezeigten Beispiel handelt es sich dabei um einen hohlen Quader. Selbstverständlich wäre es auch möglich gewesen, eine zylindrische Hohlform oder aber eine kompakte Form zu verwenden. Im gezeigten Beispiel sind die Positionen der Ecken des Halteelementes 2 mit den Positionen der Ecken des Bodenelementes 3 wiederum aufeinander abgestimmt bzw. liegen übereinander, entsprechend liegen auch die Seiten von Halteelement 2 und Bodenelement 3 in derselben vertikalen Ebene. Jede der Ecken des Bodenelementes 3 ist mit einem Rollelement 5 versehen. Im gezeigten Beispiel handelt es sich wiederum um Lenkrollen 5. Entsprechend der umfänglich quadratischen Form des Halteelementes 2 verfügt der Lauflernwagen 1 insgesamt über vier verschiedene Haltepositionen, welche durch die Bezugszeichen 6a, 6b, 6c und 6d angedeutet sind. Mit anderen Worten kann ein Baby bzw. Kleinkind von allen vier verschiedenen Seiten des Quadrates an den Lauflernwagen 1 herantreten und sich daran festhalten und diesen steuern.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung, wobei Halteelement 2 und Bodenelement 3 des Lauflernwagens 1 als Ebenen mit kreisförmigem Umfang ausgebildet sind. In 3a) ist der Lauflernwagen 1 in zusammengebautem Zustand illustriert, während 3b) die Einzelteile des Lauflernwagens in zerlegtem Zustand darstellt. Das Halteelement 2 und das Bodenelement 3 sind wiederum über ein zentrales Stützelement 4 miteinander verbunden. Im gezeigten Beispiel handelt es sich dabei um einen hohlzylindrischen Plastikkörper, der im Zentralbereich der beiden Ebenen von Halteelement 2 und Bodenelement 3 befestigt ist. Unter dem Bodenelement 3 sind im gezeigten Beispiel vier Rollelemente 5 befestigt. Der gezeigte Lauflernwagen 1 weist dabei also diverse verschiedene Haltepositionen 6 auf, die umfänglich umlaufend um das Halteelement 2 des Lauflernwagens 1 ausgebildet sind. Die genaue Zahl der Haltepositionen lässt sich bei einem kreisförmigen Halteelement 2 nicht eindeutig festlegen. Zieht man allerdings die weitere Forderung in Betracht, dass die verschiedenen Haltepositionen gleichwertig sein sollen, und zwar hinsichtlich sowohl ihrer Erreichbarkeit als auch hinsichtlich der Bedienbarkeit des Lauflernwagens, so ist im Falle von wie hier vier Rollenelementen 5 von insgesamt vier verschiedenen Haltepositionen auszugehen, die in 3b) mit den Bezugszeichen 6a, 6b, 6c und 6d angedeutet sind. Grundsätzlich wäre es selbstverständlich auch möglich gewesen, den in 3 gezeigten Lauflernwagen 1 lediglich mit drei Rollelementen 5 anstelle der gezeigten vier Rollelemente 5 auszugestalten. In diesem Fall wäre dann auch bei dem kreisförmigen Halteelement 2 von lediglich drei verschiedenen Haltepositionen 6a, 6b und 6c auszugehen.
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4 zeigt eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lauflernwagens 1 in schematischer Darstellung. 4a) zeigt dabei den Lauflernwagen 1 in zusammengesetztem Zustand, während 4b) die Einzelteile des Lauflernwagens in zerlegtem Zustand illustriert. Das Halteelement 2 ist erneut als Halteebene ausgebildet und liegt in Form eines gleichseitigen Dreieckes vor. Anders als bei der ersten Ausführungsform der Erfindung ist das Bodenelement 3 jetzt jedoch nicht als Ebene, sondern als T-Stück mit zwei Schenkeln 9a und 9b ausgebildet. Das T-Stück 9 verfügt dabei wiederum über drei Ecken 7a, 7b und 7c. Die Position dieser Ecken 7a, 7b und 7c befindet sich in montiertem Zustand direkt unterhalb der Ecken 8a, 8b und 8c des Halteelementes. Den Ecken 7a, 7b und 7c des T-Stückes zugeordnet sind drei Rollelemente 5. Auch bei dieser Ausführungsform ist also die Anzahl der Rollelemente auf die Eckenzahl des Vieleckes, hier eines Dreieckes, abgestimmt.
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5 zeigt eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lauflernwagens 1 in schematischer Darstellung. 5a) zeigt dabei den Lauflernwagen 1 in montiertem Zustand, während 5b) den Lauflernwagen in seinen Einzelteilen in zerlegtem Zustand illustriert. Die in 5 gezeigte Ausführungsform ist im Prinzip eine einfache Abwandlung der zweiten in 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung. Die Bodenplatte 3 wurde hierbei durch ein simples Kreuzelement ersetzt. Dabei sind die einzelnen Schenkel des Kreuzelementes gleich lang, und im zentralen Bereich des Kreuzelementes setzt das zentrale Stützelement 4 an, das das Bodenelement 3 mit dem Halteelement 2 verbindet. Die vier Ecken des Bodenelementes 3 7a, 7b, 7c und 7d sind dabei so angeordnet, dass sie sich lotrecht unter den Ecken 8a, 8b, 8c und 8d des Halteelementes 2 befinden. Jeder der Ecken 7a, 7b, 7c und 7d ist wiederum ein Rollelement 5 zugeordnet, das auch in diesem gezeigten Beispiel in Form einer Lenkrolle ausgebildet ist.
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6 illustriert in schematischer Darstellung Halteflächen und Winkel eines erfindungsgemäßen Lauflernwagens mit einer Halteebene 2, die umfänglich als gleichseitiges Dreieck ausgebildet ist. Schematisch angedeutet ist ein Baby bzw. Kleinkind, das sich an dem Lauflernwagen festhält und abstützt bzw. diesen steuert. Das Kind tritt von der Seite 10a des Halteelementes 2 an den Lauflernwagen 1 heran. Dabei stützt es sich sowohl mit den Händen 11 als auch mit den Unterarmen 12 auf der Halteebene 2 ab. Der Abstützbereich ist in 6 durch die gestrichelte Farbgebung angedeutet. Aufgrund der Dreiecksform verjüngen sich von Seite 10a aus betrachtet die Seiten 10b und 10c des Halteelementes 2 nach vorne hin. Aus diesem Grunde kann das Kind auf sehr einfache Weise mit den Händen 11 die Seiten 10b und 10c des Halteelementes 2 erreichen und sich daran noch besser einhalten. Des Weiteren ist zu beachten, dass die Achsen A, die entlang des Unterarmknochens des Kindes in 6 eingezeichnet worden sind, mit der Seite 10a des Bodenelementes 2 jeweils einen Winkel α bilden, der größer ist als 90°. Versucht nun das Kind eine Richtungsänderung mit dem Lauflernwagen durchzuführen, so kann es aufgrund dieser Winkelung die Richtungsänderung leichter durchführen, als dies bei Winkeln α ≤ 90° der Fall wäre. Zudem liegt der potenzielle Drehpunkt innerhalb der Ebene, die durch die beiden Achsen A aufgespannt wird, mithin mittig bzw. vor dem Kind im Bereich 8a bzw. unterhalb des Bereiches 8a bei dem zugehörigen Rollelement.
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7 illustriert die Kippsicherheit des erfindungsgemäßen Lauflernwagens 1 in schematischer Darstellung. Dabei zeigt 7a) eine schematische Unteransicht eines Lauflernwagens mit umlaufend dreieckförmigen Halteebene, während 7b) eine seitliche Schnittansicht zeigt. Bei dem in 7 dargestellten Lauflernwagen kann es sich beispielsweise um den in 1 gezeigten Lauflernwagen handeln. Der Lauflernwagen 1 verfügt im gezeigten Beispiel also über drei verschiedene Rollelemente bzw. Lenkrollen 5a, 5b und 5c. Diese richten sich bei einer Fahrt des Lauflernwagens entsprechend aus. Bei einer Fahrt in Richtung C werden diese entsprechend nachgezogen. Dieses Ausrichten der Lenkrollen 5a, 5b und 5c sorgt nun bei der erfindungsgemäßen Konstruktion des Lauflernwagens für die angesprochene Kippsicherheit: Wie aus 7b) ersichtlich ist, ragen die Rollen 5b und 5c (nicht sichtbar, da hinter 5b liegend) über das Halteelement 2 des Lauflernwagens 1 hinaus bzw. befinden sich an dessen Randbereich. Die schematische Darstellung in 7 zeigt zum besseren Verständnis ein deutliches Hinausragen. Hält sich ein Baby bzw. Kleinkind nun an dem Lauflernwagen 1 fest bzw. stützt sich das Kind dort ab, wie dies durch die beiden Pfeile in 7b) angedeutet ist, so ist es aufgrund dieses Hinausragens der Lenkrollen 5b und 5c nicht möglich, ein Kippmoment zu erzeugen, das zu einem Umkippen des Wagens führt. Sämtliche Angriffspunkte für Kräfte an der Halteebene befinden sich in der Darstellung von 7b) links von der Achse B, nicht jedoch rechts davon, wie dies für ein Kippmoment notwendig wäre. Der Fall, dass sich die während einer Fahrt ausgerichteten Rollelemente knapp noch komplett unterhalb der Halteebene befinden (und somit nicht über die Halteebene hinausragen), ist hinsichtlich des Kippmomentes dem in 7 dargestellten Fall praktisch äquivalent – ein Baby bzw. Kleinkind verfügt nicht über die entsprechende Kraft, den Lauflernwagen über den dann erforderlichen extrem steilen Winkel umzukippen.
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Mithilfe der Erfindung ist es gelungen, einen verbesserten Lauflernwagen bereitzustellen, der das Laufen lernende Kind in seiner Bewegung auf natürliche Weise unterstützt. Der erfindungsgemäße Lauflernwagen ist kippsicher und einfach zu handhaben. Des Weiteren lässt er sich aus wenigen Teilen auf einfache und kostengünstige Weise herstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lauflernwagen
- 2
- Halteelement
- 3
- Bodenelement
- 4
- Stützelement
- 5
- Rollelement
- 6
- Halteposition
- 7
- Ecke des Bodenelementes
- 8
- Ecke des Halteelementes
- 9
- Schenkel des T-Stückes
- 10
- Seite des Halteelementes
- 11
- Hand
- 12
- Unterarm
- 13
- Druckbereich
- A
- Achse
- B
- Achse
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008014418 U1 [0002, 0003]
- US 5013032 [0002, 0003]
- EP 0680716 A1 [0004]
- GB 2142249 A [0004]