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Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung zum Öffnen und/oder Wiederverschließen eines Wandelements, wie Tür oder Heckklappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, eine Steuereinrichtung zum Steuern einer solchen Verschlusseinrichtung sowie ein Verfahren zum Öffnen und Wiederverschließen eines Wandelements.
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Derartige Verschlussvorrichtungen sind bei Kraftfahrzeugen bekannt. Bei einer bekannten Verschlussvorrichtung wird ein als Heckklappe ausgebildetes Wandelement mittels eines Pop-up Systems nach Betätigen eines Betätigungsmittels in Öffnungsrichtung aufgestoßen.
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Das als Spannmittel ausgebildete Pop-up System stößt die Heckklappe dabei mit einer Kraft auf, die gerade ausreichend ist, um die Heckklappe an der Haupt – und Vorraste vorbei soweit zu öffnen, dass diese dann manuell oder automatisch öffenbar ist.
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Die Verschlussvorrichtung muss auch bei widrigen Witterungsbedingungen funktionieren, beispielsweise bei sehr niedrigen Temperaturen. Hierfür ist die Kraft, die durch das Spannmittel auf das Wandelement zum Öffnen wirkt, auf die widrigen Umstände angepasst. Bei Witterungsbedingungen, bei denen dahingegen beispielsweise hohe Außentemperaturen herrschen, ist die Energie, die durch das Spannmittel der Verschlussvorrichtung zur Verfügung steht, derart gesteigert, dass die Heckklappe nicht nur in Richtung auf die Vorraste aufgestoßen wird, sondern darüber hinaus. Hierdurch fällt die Heckklappe nach Erreichen eines Umkehrpunktes in Richtung auf die Vorraste zurück. Hierdurch kann die Heckklappe beim Auftreffen auf die Vorraste eine kinetische Energie aufweisen, die ausreicht, die Vorraste in Schließrichtung zu überwinden. Solchenfall fällt die Heckklappe bis zu der Raststellung der Hauptraste zurück.
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Mittels der Vorraste wird die Heckklappe automatisch wieder verschlossen. Ein Benutzer muss dann erneut das Betätigungsmittel betätigen, um die Heckklappe zu öffnen, was sich als unzweckmäßig und störend herausgestellt hat.
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Darüber hinaus kann ein Benutzer beim Schließen des geöffneten Wandelements unbeabsichtigt das Betätigungsmittel berühren und hierdurch betätigen, wodurch das Wandelement beim beispielsweise manuellem Schließen durch einen Benutzer nicht in der geschlossenen Position verriegelt wird sondern durch das Spannmittel wieder aufgestoßen wird, was sich ebenfalls als unzweckmäßig und störend herausgestellt hat.
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Aus
US2010/0032965 A1 ist eine Verschlussvorrichtung bekannt, bei der die Heckklappe in Abhängigkeit der Position der Heckklappe automatisch wieder aufgestoßen wird.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Verschlussvorrichtung vorzuschlagen, bei der die Gefahr eines unbeabsichtigten Wiederverschließens und/oder Öffnens des Wandelements reduziert ist.
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Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung zum Öffnen und/oder Wiederverschließen eines Wandelements, wie Tür oder Heckklappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs gelöst, mit einer Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung zum Öffnen und Wiederverschließens des Wandelements, mit einer Halteeinrichtung, mittels der das Wandelement in einer ersten Funktionsstellung, aus der es, insbesondere automatisch zurückgeführt, wiederverschlossen wird oder mittels der das Wandelement in einer zweiten Funktionsstellung, aus der das Wandelement offenbar gehalten ist, anordenbar ist und mit einer Steuereinrichtung, die zumindest ein Spannmittel der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung, mit dem das Wandelement mit einer Kraft in Richtung auf die zweite Funktionsstellung beaufschlagbar ist, für eine bestimmte erste Freigabedauer freigibt, wenn das Wandelement bei Betätigen eines Betätigungsmittels geschlossen oder in der ersten Funktionsstellung angeordnet ist und die zumindest das Spannmittel nach einer bestimmten zweiten Freigabedauer sperrt, wenn das Wandelement bei Betätigen des Betätigungsmittels geöffnet ist.
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Die Kraft, mit der das Wandelement in Richtung auf die zweite Funktionsstellung beaufschlagt wird, ist bevorzugt gerade ausreichend, dass das Wandelement in der zweiten Funktionsstellung im Falle des Vorliegens besonders widriger Witterungsbedingungen, wie beispielsweise besonders niedrigen Außentemperaturen, anordenbar ist.
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Die zweite Funktionsstellung ist, in Öffnungsrichtung gesehen, der ersten Funktionsstellung nachgeordnet. Erste Funktionsstellung und zweite Funktionsstellung können eine bestimmte Position umfassen oder einen Bereich mehrerer Positionen umfassen.
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Das Betätigungsmittel kann beliebig ausgebildet sein und beispielsweise einen Schlüssel, insbesondere einen elektrischen Schlüssel oder einen Betätigungsschalter, wie einen Entriegelungsknopf, insbesondere einen Touchbutton, umfassen.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass die erste Freigabedauer und die zweite Freigabedauer gleich lang sind. Ferner ist es denkbar, dass sich die erste Freigabedauer und die zweite Freigabedauer voneinander unterscheiden. Bevorzugt ist die erste Freigabedauer länger als die zweite Freigabedauer.
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Die erste Freigabedauer ist bevorzugt gerade so länger als die Zeit, die mechanisch insgesamt benötigt wird, um das Wandelement aufzustoßen, den Umkehrpunkt über der zweiten Funktionsstellung zu erreichen, in die erste Funktionsstellung zurückzufallen, erneut aufgestoßen zu werden und schließlich in der zweiten Funktionsstellung zu verharren.
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Die zweite Freigabedauer ist bevorzugt gerade so kürzer als die Zeit, die insgesamt benötigt wird, um das Wandelement zu schließen.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die erste Freigabedauer zwischen 150 und 1000 Millisekunden, bevorzugt zwischen 200 und 850 Millisekunden, bevorzugt zwischen 300 und 700 Millisekunden beträgt und/oder die zweite Freigabedauer zwischen 0 und 200 Millisekunden, bevorzugt zwischen 0 und 150 Millisekunden, bevorzugt zwischen 0 und 100 Millisekunden umfasst.
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Dadurch, dass die Steuereinrichtung erfasst, ob das Wandelement beim Schließen geöffnet ist, kann die zweite Freigabedauer besonders gering gewählt werden. Hierdurch wird vermieden, dass sich das Wandelement nach, beispielsweise manuellem, Schließen ungewollt wieder öffnet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Wandelement in der zweiten Funktionsstellung manuell oder automatisch offenbar gehalten ist.
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Hierbei erweist es sich insbesondere als vorteilhaft, wenn die erste Funktionsstellung zwischen einer ersten Raste und einer zweiten Raste, insbesondere Hauptraste und Vorraste, und/oder die zweite Funktionsstellung oberhalb der zweiten Raste, insbesondere Vorraste, gebildet ist.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass zumindest zwischen der ersten Raste und der zweiten Raste weitere Rasten vorgesehen sind. Ferner können auch in Öffnungsrichtung hinter der zweiten Raste mindestens eine weitere Raste vorgesehen sein.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Spannmittel der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung beispielsweise durch einen Antrieb gespannt wird. Allerdings wird bevorzugt, wenn das Spannmittel beim Schließen des Wandelements automatisch spannbar ist, insbesondere durch das Wandelement.
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Das Spannmittel kann hydraulisch oder elektrisch ausgebildet sein. Wenn das Spannmittel mechanisch ausgebildet ist, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Spannmittel mindestens ein Federelement umfasst. Dieses ist, beim Schließen des Wandelements, auf einfache Weise dadurch spannbar, dass das mindestens eine Federelement komprimiert wird, wobei Energie in der Komprimierung speicherbar ist. Solchenfalls kann das Spannelement eine Gasfeder umfassen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine Sensoreinheit vorgesehen, mit der zumindest erkennbar ist, ob das Wandelement offen oder geschlossen ist.
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Die Sensoreinheit wirkt bevorzugt mit der Steuereinrichtung zusammen, so dass die Steuereinrichtung mittels der Sensoreinheit erfassen kann, ob das Wandelement offen oder geschlossen ist.
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Darüber hinaus kann mittels der Sensoreinrichtung durch die Steuereinrichtung erfasst werden, ob das Wandelement sich in der zweiten Funktionsstellung befindet. Solchenfalls wäre es denkbar, dass die Steuereinrichtung das Spannmittel festlegt, wenn mittels der Sensoreinheit erfasst ist, dass das Wandelement in der zweiten Funktionsstellung angeordnet ist, auch wenn die erste Zeitdauer noch nicht abgelaufen ist.
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Um das Wandelement, wenn es geschlossen ist, festzulegen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Ent- und/oder Verriegelungsvorrichtung ein, insbesondere durch die Steuereinrichtung schaltbares, Riegelmittel umfasst, mit dem das, insbesondere geschlossene, Wandelement an einer Aufnahme, insbesondere Schließbügel, festlegbar ist. Solchenfalls ist einem ungewollten Wiederöffnen des Wandelements vorgebeugt.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung elektrisch durch die Steuereinrichtung ansteuerbar ausgebildet ist und/oder das Freigeben der Spanneinrichtung ein Bestromen der Ent- oder Verriegelungseinrichtung umfasst.
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Solchenfalls umfasst das Freigeben des Spannmittels durch die Steuereinrichtung ein Verlängern der Bestromungszeit der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung.
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Wenn die Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung nicht bestromt wird, sperrt sie bevorzugt das Spannmittel.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe durch eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung zum Steuern einer Verschlussvorrichtung gelöst, die insbesondere für eine Verschlussvorrichtung mit den zuvor genannten Merkmalen geeignet ist, wobei die Steuereinrichtung zumindest derart ausgebildet ist, dass ein Spannmittel der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung durch sie freigebbar oder festlegbar ist.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe durch einen erfindungsgemäßes Verfahren zum Öffnen und Wiederverschließen eines Wandelements, wie Tür oder Heckklappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs gelöst, mit einer Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung, mit einer Halteinrichtung und mit einer Steuereinrichtung, mit der ein Spannmittel freigebbar und festlegbar ist mit den Schritten:
- a. Betätigen einer Betätigungseinrichtung, insbesondere durch einen Benutzer;
- b. Erfassen durch die Steuereinrichtung, ob das Wandelement geschlossen oder geöffnet ist;
- c. Wenn das Wandelement geschlossen ist:
i. Freigeben eines, insbesondere elektrisch ansteuerbaren, Spannmittels der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung für eine bestimmte erste Freigabedauer;
ii. Beaufschlagen des Wandelements mit einer Kraft durch das Spannmittel, wenn das Wandelement geschlossen oder in einer ersten Funktionsstellung der Halteeinrichtung angeordnet ist;
iii. Wieder Festlegen des Spannmittels nach Ablauf der bestimmten ersten Freigabedauer durch die Steuereinrichtung;
- d. Oder wenn das Wandelement offen ist:
i. Freigeben eines, insbesondere elektrisch ansteuerbaren Spannmittels der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung für eine bestimmte zweite Freigabedauer;
ii. Festlegen der Spannmittel der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung nach Ablauf der zweiten Freigabedauer;
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Unter im Wesentlichen geschlossen wird nachfolgend verstanden, dass das Wandelement sich im geschlossenen Zustand befindet oder in der ersten Funktionsstellung der Halteeinrichtung angeordnet ist.
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Dadurch, dass das Spannmittel der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung für die bestimmte erste Freigabedauer freigegeben ist, wird das Wandelement auch dann mit einer Kraft beaufschlagt, wenn es nach dem Aufstoßen durch das Spannmittel in Richtung auf die zweite Funktionsstellung wieder bis in die erste Funktionsstellung zurückfallen sollte. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Spannmittel solchenfalls automatisch erneut auf das Wandelement mit einer Kraft zum Öffnen des Wandelements wirkt.
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Die Kraft, mit der das Spannmittel auf das Wandelement wirkt, wenn sich das Wandelement in der ersten Funktionsstellung befindet, ist vorzugsweise niedriger als die Kraft, mit der das Spannmittel auf das Wandelement wirkt, wenn dieses geschlossen ist. Hierdurch ist ein eventueller Umkehrpunkt des Wandelements beim Öffnungsvorgang niedriger, als wenn das Wandelement durch das Spannmittel aus dem geschlossenen Zustand geöffnet wird. Dadurch ist zudem die kinetische Energie des Wandelements beim Auftreffen auf die zweite Funktionsstellung geringer, wodurch diese nicht ausreicht, die zweite Funktionsstellung zu überwinden.
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Hierbei ist von besonderem Vorteil, dass der Benutzer nicht erneut das Betätigungsmittel betätigen muss, um das Wandelement zu öffnen.
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Dadurch, dass eine zweite Freigabedauer vorgesehen ist, kann das Wandelement geschlossen werden, ohne automatisch durch das Spannmittel aus der geschlossenen Stellung wieder geöffnet zu werden. Solchenfalls erweist es sich als vorteilhaft, wenn die zweite Freigabedauer geringer ist, als das, beispielsweise manuelle, Schließen des Wandelements.
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Bevorzugt umfasst die erste Freigabedauer zwischen 150 und 1000 Millisekunden, bevorzugt zwischen 200 und 850 Millisekunden, bevorzugt zwischen 300 und 700 Millisekunden beträgt und/oder die zweite Freigabedauer zwischen 0 und 200 Millisekunden, bevorzugt zwischen 0 und 150 Millisekunden, bevorzugt zwischen 0 und 100 Millisekunden.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn vor oder mit dem Entriegeln oder Verriegeln des Spannmittels der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung ein Riegelmittel der Ent- und/oder Verriegelungsvorrichtung durch die Steuereinrichtung freigegeben oder festgelegt wird.
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Wenn das Riegelmittel freigegeben ist, kann das Wandelement ohne Weiteres geöffnet werden. Wenn das Riegelmittel festgelegt ist, ist das Wandelement in der geschlossenen Stellung gehalten.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung mittels mindestens einer Sensoreinheit feststellt, ob das Wandelement offen oder geschlossen ist. Solchenfalls ist die erste Freigabedauer und/oder zweite Freigabedauer einfach wählbar.
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Bei einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung durch die mindestens eine Sensoreinheit erfasst, ob das Wandelement in der zweiten Funktionsstellung angeordnet ist.
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Solchenfalls kann die Steuereinrichtung das Spannmittel festlegen, wenn das Wandelement bereits in der zweiten Funktionsstellung angeordnet ist.
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Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Spannmittel beim Schließen des Wandelements automatisch gespannt wird. Hierdurch sind die ohnehin beim Öffnen und Wiederverschließen aufzuwendenden Kräfte effizient umwandelbar und/oder nutzbar.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft.
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Dadurch, dass das Spannmittel durch die Steuereinrichtung für eine bestimmte erste Freigabedauer freigegeben ist, wird das Wandelement nicht nur aus der geschlossenen Position in Richtung auf die zweite Funktionsstellung gestoßen, sondern auch dann erneut, wenn das Wandelement in die erste Funktionsstellung zurückgefallen ist. Solchenfalls muss das Betätigungsmittel durch einen Benutzer nicht erneut betätigt werden.
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Darüber hinaus erweist sich das Vorsehen einer bestimmten zweiten Freigabedauer derart als vorteilhaft, dass das Spannmittel bereits durch die Steuereinrichtung festgelegt ist, wenn das Wandelement beispielsweise durch einen Benutzer geschlossen wird. Hierdurch wird einem Wiederaufstoßen des Wandelements durch das Spannmittel vorgebeugt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung, ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgender Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In der Zeichnung zeigt:
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1a–c eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3 eine schematische Darstellung der Öffnungshohe abgetragen über der Zeit beim Öffnen eines Wandelements;
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4 eine schematische Darstellung der Öffnungshöhe abgetragen über der Zeit beim Schließen eines Wandelements.
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Die 1a bis 1c zeigen eine schematische Darstellung einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenen Verschlussvorrichtung zum Öffnen und/oder Wiederverschließen eines Wandelements 4, wie Tür oder Heckklappe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
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Die Verschlussvorrichtung 2 umfasst eine Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung 6 zum Öffnen und Wiederverschließen des Wandelements 4.
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Das Wandelement 4 ist mittels einer Halteeinrichtung 8, in einer als erste Raste 10 ausgebildeten ersten Funktionsstellung 12 (in 1b dargestellt), aus der das Wandelement 4, insbesondere automatisch, wieder verschlossen wird, oder in einer oberhalb einer zweiten Raste 14 ausgebildeten zweiten Funktionsstellung 16, aus der das Wandelement 6 öffenbar gehalten ist, anordenbar. Die erste Funktionsstellung 12 ist hierbei zwischen der ersten Raste 10 und der zweiten Raste 14 gebildet.
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Die Verschlussvorrichtung 2 weist zudem eine Steuereinrichtung 18 auf, mit der zumindest ein Spannmittel 20 der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung 6 für eine erste Freigabedauer 303 (in 3 dargestellt) oder eine zweite Freigabedauer 401 (in 4 dargestellt) freigebbar ist.
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Das Spannmittel 20 wird durch die Steuereinrichtung 18 für die bestimmte erste Freigabedauer 303 freigegeben, wenn das Wandelement 4 bei Betätigen eines Betätigungsmittels 22 geschlossen oder in der ersten Funktionsstellung 12 angeordnet ist.
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Das Spannmittel 20 wird durch die Steuereinrichtung 18 für die bestimmte zweite Freigabedauer 401 freigegeben, wenn das Wandelement 4 bei Betätigen des Betätigungsmittels 22 geöffnet ist.
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Durch das Spannmittel 20 ist das Wandelement 4 mit einer Kraft in Richtung auf die zweite Funktionsstellung 16 beaufschlagbar.
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Zum Erfassen, ob das Wandelement 4 offen oder geschlossen ist, ist eine Sensoreinheit 24 vorgesehen, die mit der Steuereinrichtung 18 zusammenwirkt.
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Um das Wandelement 4 in seiner geschlossenen Stellung festzulegen umfasst die Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung 6 ein, insbesondere durch die Steuereinrichtung 18 schaltbares, Riegelmittel 26, mit dem das, insbesondere geschlossene, Wandelement 4 an einer Aufnahme 28, insbesondere einem Schließbügel 30, festlegbar ist.
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Anhand der 2 wird die Funktionsweise der Verschlussvorrichtung 2, insbesondere durch das korrespondierende Verfahren zum Öffnen und Wiederverschließen des Wandelements 4 beschrieben.
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In einem ersten Schritt 200 wird das Betätigungsmittel 22 beispielsweise durch einen Benutzer, betätigt.
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Durch Betätigen des Betätigungsmittels 22 wird die Steuereinrichtung 18 veranlasst in einem Schritt 201 mittels der Sensoreinheit 24 zu erfassen, ob das Wandelement 4 geschlossen oder geöffnet ist.
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Hierbei ist unter im Wesentlichen geschlossen zu verstehen, dass sich das Wandelement 4 in der geschlossenen Position befindet oder in der ersten Funktionsstellung 12 der Halteeinrichtung 8 angeordnet ist.
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Wenn durch die Steuereinrichtung 24 im Schritt 201 festgestellt wird, dass das Wandelement 4 geschlossen ist oder sich in der ersten Funktionsstellung 12 befindet, gibt die Steuereinrichtung 24 in einem Schritt 202 das Spannmittel 20 der Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung 6 für die bestimmte erste Freigabedauer 303 frei.
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Durch das Freigeben des Spannmittels 20 im Schritt 202, wird im nachfolgenden Schritt 203 das Wandelement 4 mit einer Kraft durch das Spannmittel 20 beaufschlagt, so dass es in Richtung auf die zweite Funktionsstellung 16 des Haltemittels 8 bewegt, insbesondere gestoßen, wird.
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Hierdurch wird das Wandelement 4 erneut durch das Spannmittel 20 mit einer Kraft in Öffnungsrichtung beaufschlagt, wenn es in die erste Funktionsstellung 12 zurückfallen sollte. Solchenfalls wird Schritt 201 wiederholt.
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Nach Ablauf der bestimmten ersten Freigabedauer 303 wird das Spannmittel 20 in abschließenden Schritt 204 durch die Steuereinrichtung 18 wieder festgelegt.
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Wenn sich das Wandelement 4 allerdings im Schritt 201 in einer geöffneten Position befindet, wird das Spannelement 20 durch die Steuereinrichtung 18 für eine bestimmte zweite Freigabedauer 401 in einem Schritt 205 freigegeben.
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Nach Ablauf dieser bestimmten zweiten Freigabedauer 401, wird das Spannmittel 20 durch die Steuereinrichtung 18 in einem abschließenden Schritt 206 wieder festgelegt.
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Die zweite Freigabedauer 401 reicht solchenfalls nicht aus, dass Wandelement 4 wieder in Richtung auf die zweite Funktionsstellung 16 des Haltemittels 8 zu bewegen und hierdurch wieder zu öffnen.
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3 zeigt eine Darstellung der Öffnungshöhe y des Wandelements 4 über der Zeit t abgetragen beim Öffnen des Wandelements 4. Hierbei wird deutlich, dass das Wandelement 4 durch das Spannmittel 20 über den Bereich der zweiten Funktionsstellung 16 hinaus bewegt werden kann.
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Nach Erreichen eines ersten Umkehrpunktes 301 fällt das Wandelement 4 in Richtung auf die geschlossene Position zurück. Hierbei ist die kinetische Energie ggf. so groß, dass das Wandelement 4 durch den Bereich der zweiten Funktionsstellung 16 in den Bereich der ersten Funktionsstellung 12 zurückfällt. Dort wird das Wandelement 4 erneut durch das Spannmittel 20 mit einer Kraft in Öffnungsrichtung beaufschlagt. In 3 findet die erneute Kraftbeaufschlagung an einem zweiten Umkehrpunkt 302 statt.
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Dadurch dass der zweite Umkehrpunkt 302 oberhalb der geschlossenen Position des Wandelements 4 angeordnet ist, ist die Kraft, mit der das Spannmittel 20 auf das Wandelement 4 wirkt, reduziert. Hierdurch wird das Wandelement 4 durch den zweiten verminderten Stoß in der zweiten Funktionsstellung 16 angeordnet, aus der das Wandelement 4 öffenbar ist. Die erste Freigabedauer 303 ist dabei mindestens so lang, wie der zuvor beschriebene Öffnungsvorgang dauert.
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4 zeigt eine Darstellung der Öffnungshöhe y des Wandelements 4 über der Zeit abgetragen beim Schließen des Wandelements 4. Das Wandelement 4 wird solchenfalls manuell oder automatisch verschlossen. Die zweite Freigabedauer 401 ist dabei so gewählt, dass das Spannmittel 20 festgelegt ist, wenn das Wandelement 4 einen dritten Umkehrpunkt 402 erreicht. Hierdurch ist einem automatischen Wiederöffnen des Wandelements 4 vorgebeugt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Verschlussvorrichtung
- 4
- Wandelement
- 6
- Ent- und/oder Verriegelungseinrichtung
- 8
- Halteeinrichtung
- 10
- Erste Raste
- 12
- Erste Funktionsstellung
- 14
- Zweite Raste
- 16
- Zweite Funktionsstellung
- 18
- Steuereinrichtung
- 20
- Spannmittel
- 22
- Betätigungsmittel
- 24
- Sensoreinheit
- 26
- Riegelmittel
- 28
- Aufnahme
- 30
- Schließbügel
- 200
- Verfahrensschritt
- 201
- Verfahrensschritt
- 202
- Verfahrensschritt
- 203
- Verfahrensschritt
- 204
- Verfahrensschritt
- 205
- Verfahrensschritt
- 206
- Verfahrensschritt
- 301
- Erster Umkehrpunkt
- 302
- Zweiter Umkehrpunkt
- 303
- Erste Freigabedauer
- 401
- Zweite Freigabedauer
- 402
- Dritter Umkehrpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2010/0032965 A1 [0007]