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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sicheren Überqueren von Gleisen und Stromschienen bei Bahnanlagen. Derartige Sicherheitsvorrichtungen werden als Gleisquerungen, Austritte, Betriebswege oder Stromschienenübertritte verwendet.
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2. Stand der Technik
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Es ist bekannt Gleisquerungen, Austritte, Stromschienenübertritte und Betriebswege individuell an das überquerende Gleis oder die zu überquerende Stromschiene anzupassen und an dieser Stelle durch Verschrauben oder Vernageln am Gleis zu befestigen. Es war lange Zeit üblich, derartige Sicherheitsvorrichtungen aus Holz herzustellen. Jedoch gehört Holz lediglich der Baustoffklasse B2 (DIN 4102) an und ist entflammbar und kann – abhängig von den Umgebungsbedingungen – von alleine weiter brennen.
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Problematisch sind in diesem Fall Wartungsarbeiten, wie Schleif- und/oder Schweißarbeiten, die durch Funkenflug zur Entzündung von derartigen Sicherheitsvorrichtungen führen können. Begünstigt wird eine solche Entzündung durch externe Brandlasten, wie beispielsweise Müll, der sich im Laufe der Zeit unter oder an den Sicherheitsvorrichtungen ansammelt.
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Durch die Verwendung von Brandschutzanstrichen oder anderen Behandlungen konnte man bei Holz das Brandrisiko lediglich vermindern. Deshalb werden seit 2010 im Gleisbau Baustoffe der Baustoffklasse A1 gefordert, welche nach DIN 4102 nicht brennbar sind und daher keine Brandgefahr darstellen. Zu ihnen gehören z. B. Steine, Zement, Gips, Blähton, Mörtel, Beton, Ziegel, Steinzeug, keramische Platten u. v. m..
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Dementsprechend wurden in der jüngeren Vergangenheit für Sicherheitsvorrichtungen zur Überquerung von Gleisen und Stromschienen Elemente aus glasfaserbewehrtem Leichtbeton verwendet. Diese Elemente sind einteilig ausgeführt und wurden in der Regel durch Festschrauben mit dem Gleis verbunden.
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Dabei ergeben sich allerdings mehrere Probleme. Zum einen ist es oft notwendig derartige Elemente im Fall von Wartungsarbeiten zu entfernen, um genügend Platz für entsprechende Arbeiten oder das Überfahren von Fahrzeugen zu gewähren. Da die Elemente bisher zumeist durch Verschrauben befestigt sind, gestaltet sich der Ausbau sehr aufwendig und ist mit sehr hohem Personaleinsatz verbunden. Hinzu kommt, dass die einzelnen Elemente, obwohl sie aus „Leichtbeton” ausgeführt sind, dennoch vergleichsweise schwer sind. Eine Standardausführung einer Gleismittelplatte (ein Element zwischen den Schienen eines Gleises) wiegt beispielsweise bereits ca. 60–70 kg. Dementsprechend sind für den Ausbau eines solchen Elements mindestens zwei Personen notwendig.
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In der Praxis wurde daher oft auf einen Ausbau verzichtet. Jedoch halten solche Sicherheitsvorrichtungen, welche bis an die Schienen hin verlegt werden, der Befahrung durch übliche Zweiwegefahrzeuge, die sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße fahren können und zum Antrieb auf der Schiene breite Straßenreifen benutzen, nicht stand. Die breiten Straßenreifen aus Gummi üben einen zu hohen Druck auf überstehende Elemente der Sicherheitsvorrichtungen aus, welche dann oft brechen. Sicherheitsvorrichtungen aus glasfaserbewehrtem Leichtbeton sind zusätzlich durch die Porosität des Leichtbetons bruchgefährdet.
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Im Hinblick auf die oben genannten Probleme ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sicherheitsvorrichtung zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen bereitzustellen, bei der der Aufwand zum Ausbauen im Fall von Wartungsarbeiten verringert ist und die eine Befahrung durch Zweiwegefahrzeuge erlaubt, wobei gleichzeitig ein hoher Brandschutz gegeben ist.
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3. Zusammenfassung der Erfindung
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Die oben genannten Aufgaben werden gelöst durch eine Sicherheitsvorrichtung zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum teilweisen Aus- und Einbau einer Sicherheitsvorrichtung zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen gemäß Anspruch 17.
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Insbesondere werden die oben genannten Aufgaben gelöst durch eine Sicherheitsvorrichtung zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen, aufweisend ein schienenfernes Trittelement, ein schienennahes Trittelement, das an dem schienenfernen Trittelement befestigt ist, wobei das schienennahe Trittelement in Leichtbauweise ausgeführt ist, so dass es im Fall von Wartungsarbeiten von einer Person demontiert und wieder eingebaut werden kann.
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Durch die Unterteilung der Sicherheitsvorrichtung in ein schienenfernes und ein schienennahes Trittelement wird die Möglichkeit geschaffen, das schienennahe Trittelement leicht und einfach zu demontieren, so dass Wartungsarbeiten unmittelbar an der Schiene eines Gleises, wie beispielsweise Schleif- oder Schweißarbeiten, durchgeführt werden können. Auch der Austausch der Schiene bzw. ein Stopfen des Gleisbetts ist möglich, ohne die Sicherheitsvorrichtung komplett demontieren zu müssen. Weiterhin ist das schienennahe Trittelement in Leichtbauweise ausgeführt, so dass dessen Demontage und Wiedereinbau leicht von einer Person durchgeführt werden kann. Dementsprechend müssen keine schweren Lasten mehr bewegt werden, wie es im Stand der Technik der Fall war. Eine einzelne Person ist in der Lage, die Sicherheitsvorrichtung so weit zu demontieren, dass am Gleis, insbesondere an den Schienen gearbeitet werden kann.
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Weiterhin braucht durch die strukturelle Trennung der Sicherheitsvorrichtung in ein schienennahes und ein schienenfernes Trittelement zum Überfahren mit Zweiwegefahrzeugen im Regelfall noch nicht einmal eine Demontage des schienennahen Trittelements durchgeführt werden. Die Trennung ermöglicht, dass die Trittelemente in gewissem Maße zueinander beweglich ausgeführt werden können.
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Bevorzugt ist das schienennahe Trittelement so ausgestaltet, dass es bei Wartungsarbeiten komplett entfernt werden kann, während das schienenferne Trittelement so ausgestaltet ist, dass es am Einbauort verbleibt. Damit gestaltet sich ein Wiedereinbau des schienennahen Trittelements nach den Wartungsarbeiten besonders einfach, da es lediglich wieder geeignet am schienenfernen Trittelement befestigt werden muss. Dabei nimmt das schienenferne Trittelement wieder die gewünschte und definierte Position zum Gleis ein. Ein kompletter Ein- und Ausbau der Sicherheitsvorrichtung ist somit bei Wartungsarbeiten nicht mehr notwendig. Gleichzeitig ist die Sicherheitsvorrichtung als ganzes fest an der gewünschten Stelle montiert und kann auch mit Hochgeschwindigkeitszügen überfahren werden, ohne sich zu verrücken.
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Bevorzugt besteht das schienenferne Trittelement im Wesentlichen aus Baustoffen der Baustoffklasse A1 gemäß DIN 4102, insbesondere aus Beton, aus Leichtbeton oder aus Leichtbeton mit Glasfaserbewehrung. Derartige Bauelemente sind schon aufgrund ihrer Materialien gut anpassbar und montierbar sowie nicht brennbar und entsprechen somit den gewünschten Brandschutzanforderungen.
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Bevorzugt besteht das schienenferne Trittelement im Wesentlich aus Platten aus Beton, aus Leichtbeton oder aus Leichtbeton mit Glasfaserbewehrung. Die entsprechenden Materialien lassen sich in Platten herstellen, aus denen das schienenferne Trittelement zusammengebaut werden kann. Dies ist vorteilhaft, da für den Einbau an den Seiten eines Gleises in vielen Fällen individuelle Abmessungen des schienenfernen Trittelements erforderlich sind und zur Anpassung an das Gleis aus den entsprechenden Platten das schienenferne Trittelement individuell gefertigt werden kann. Dementsprechend ist das schienenferne Trittelement bevorzugt individuell an das Gleis angepasst.
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Bevorzugt ist das schienennahe Trittelement plattenförmig ausgestaltet und/oder besteht aus einem Kunststoffmaterial, bevorzugt aus einem Glasfaserverbund-Kunststoffmaterial. Durch die Verwendung eine Kunststoffmaterials, insbesondere eines Glasfaserverbund-Kunststoffmaterials kann das schienennahe Trittelement einerseits sehr stabil ausgebildet werden und andererseits dennoch sehr leicht ausgebildet werden, sodass es leicht und einfach von einer Person gehandhabt, insbesondere demontiert oder montiert werden kann. Daneben werden die Kunststoffmaterialien so ausgewählt, dass sie ebenfalls der Baustoffklasse A1 angehören und somit nicht brennbar sind.
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Bevorzugt ist das schienennahe Trittelement gitterförmig geformt und weist an seiner Oberfläche eine Lage mit einer kleinen Gittermaschenweite und an seiner Unterseite eine Lage mit einer großen Gittermaschenweite auf. Damit wird das Gewicht des schienennahen Trittelements weiterhin gesenkt, wobei die Oberseite nur kleine Gitteröffnungen aufweist, sodass eine Person sicher auf dem Trittelement stehen kann. Die Unterseite des Trittelements weist eine Lage mit einer großen Gittermasche auf, die die notwendige Stabilität des schienennahen Trittelements gewährleistet. Somit wird ein schienennahes Trittelement bereitgestellt, das den strukturellen Sicherheitsanforderungen für ein gefahrloses Überqueren von Gleisen und Stromschienen entspricht, jedoch sehr leichtgewichtig ist, und dementsprechend auch hinsichtlich des Materialverbrauchs optimiert ist.
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Bevorzugt ist das schienennahe Trittelement so ausgebildet, dass es durch Fahrzeuge mit Gummiradreifen befahren werden kann. Das schienennahe Trittelement ist so stabil, dass ein Befahren mit üblichen Zweiwegfahrzeugen mit Gummiradreifen problemlos möglich ist. Hinzukommt, dass das schienennahe Trittelement von dem schienenfernen Trittelement strukturell getrennt ist, so dass an der Verbindungsstelle zwischen beiden Trittelementen keine Bruchgefahr existiert.
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Bevorzugt weist das schienennahe Trittelement weiterhin mindestens ein höheneinstellbares Stützelement auf, mit dem das schienennahe Trittelement nach unten abgestützt ist. Das schienennahe Trittelement stützt sich bevorzugt auf dem schienenfernen Trittelement ab und zusätzlich über ein höheneinstellbares Stützelement, mit dem weitere Kräfte in das Gleisbett eingeleitet werden können.
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Bevorzugt weist das schienennahe Trittelement weiterhin mindestens ein Stützelement auf, mit dem sich das schienennahe Trittelement am Fuß einer Schiene abstützen kann. In dieser Ausführungsform stützt sich das schienennahe Trittelement direkt am Fuß der Schiene ab, der es zugewandt ist. Dementsprechend braucht dieses Stützelement nicht unbedingt höheneinstellbar ausgebildet zu sein und es ergibt sich der Vorteil, dass es sich auf einer definierten Oberfläche, nämlich dem Fuß der Schiene abstützen kann. Die Krafteinleitung in das Gleisbett ist daher sehr gut.
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Bevorzugt ist das schienennahe Trittelement an dem schienenfernen Trittelement durch einen Schnellverschluss verbunden. In dem ein Schnellverschluss vorgesehen wird, lässt sich das schienennahe Trittelement werkzeuglos und schnell demontieren, sodass der Montagevorgang innerhalb weniger Sekunden durchgeführt werden kann.
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Bevorzugt weist der Schnellverschluss einen im Wesentlichen horizontal angeordneten feststehenden Bolzen auf, der an dem schienenfernen Trittelement befestigt ist, und einen im Wesentlichen horizontalen, am schienenfernen Trittelement angeordneten, dem Bolzen gegenüberliegenden Raststift, welcher zur Demontage des schienennahen Trittelements längsverstellbar gelagert ist, wobei der Bolzen und der Raststift im montierten Zustand in seitliche Öffnungen im schienennahen Trittelement eingreifen. Eine derartige Lagerungsart mittels eines längsverschiebbaren Bolzens ermöglicht einerseits eine sichere und gute Verbindung der beiden Trittelemente miteinander und ermöglicht andererseits eine gelenkige Einstellbarkeit des schienennahen Trittelements zum schienenfernen Trittelement. Dies erlaubt eine Einstellung des schienennahen Trittelements an die Schiene und minimiert weiterhin eine Bruchgefahr an der Verbindungsstelle. Damit kann das schienennahe Trittelement beim Überfahren eines Zweiwegefahrzeugs am Gleis verbleiben.
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Bevorzugt weist der Schnellverschluss einen Sperrriegel auf, bei dem ein Raststift durch Drehen eines Riegels in den Körper des Riegels eingezogen wird. In dieser Ausführungsform kann die Verankerung des schienennahen Trittelements einfach durch Drehen eines Riegels gelöst werden.
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Bevorzugt weist das schienenferne Trittelement ein Auflager auf, auf dem das schienennahe Trittelement im eingebauten Zustand aufliegt. Damit ergibt sich eine definierte Montageposition und Trittoberflächen der Trittelemente auf gleicher Höhe.
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Bevorzugt weist das Auflager an dem schienenfernen Trittelement mindestens einen höhenverstellbaren Auflagerwinkel auf. Durch die Höheneinstellbarkeit des Auflagerwinkels kann das schienennahe Trittelement an die gewünschte Höhe, insbesondere die Höhe der Schienenoberkante angepasst werden.
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Bevorzugt ist der Bolzen und der Sperrriegel an dem Auflagerwinkel befestigt.
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Bevorzugt ist das schienenferne Trittelement im eingebauten Zustand allseitig geschlossen ausgebildet. Dementsprechend können sich keine brennbaren Materialien, insbesondere kein Müll an dem schienenfernen Trittelement ansammeln und eine Brandgefahr darstellen.
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Die oben genannten Aufgaben werden auch gelöst durch ein Verfahren zum teilweisen Aus- und Einbau von Sicherheitsvorrichtungen zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen aufweisend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines schienennahen und eines schienenfernen Trittelements, wobei das schienennahe Trittelement in Leichtbauweise ausgeführt ist und lösbar an dem schienenfernen Trittelement befestigbar ist;
- b) Befestigen des schienennahen Trittelements an dem schienenfernen Trittelement durch eine einzelne Person zum teilweisen Einbau der Sicherheitsvorrichtung; oder
- c) Lösen und Entfernen des schienennahen Trittelements von dem schienenfernen Trittelement durch eine einzelne Person zum teilweisen Ausbau der Sicherheitsvorrichtung.
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Durch die Bereitstellung des schienennahen Trittelements in Leichtbauweise und die Möglichkeit das schienennahe Trittelement vom schienenfernen Trittelement zu lösen, kann es durch eine einzelne Person ein- oder ausgebaut werden, was einem teilweisen Ein- bzw. teilweisen Ausbau der Sicherheitsvorrichtung entspricht. Hierbei ist weiterhin vorteilhaft, dass das schienenferne Trittelement an seiner Position verbleibt, was einen späteren Einbau des schienennahen Trittelements erleichtert. Die Anmelderin hat festgestellt, dass es in den meisten Fällen nicht notwendig ist, die komplette Sicherheitsvorrichtung zu entfernen, wenn am Gleis gearbeitet werden muss. Meist reicht es aus, einen gewissen Bereich um die Schiene herum zugänglich zu gestalten.
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Bevorzugt umfasst der Schritt des Befestigens oder der Schritt des Lösens und Entfernen des schienennahen Trittelements ein Betätigen einer Schnellverbindung zwischen schienennahen und schienenfernen Trittelementen.
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Das Betätigen einer Schnellverbindung zwischen schienennahem und schienenfernem Trittelement verkürzt die Montage- bzw. Demontagezeit des schienennahen Trittelements auf ein Minimum. Insgesamt ist damit das Gleisbett wesentlich einfacher und schneller zugänglich und Wartungsarbeiten wie Schleifen oder Schweißen von Schienen können insgesamt schneller und damit auch kostengünstiger durchgeführt werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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5. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit Hilfe der Zeichnungen beschrieben. In denen zeigt.
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1 eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform einer Sicherheitsvorrichtung zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen zusammen mit einer zu überquerenden Schiene;
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2 eine Seitenansicht eines Gleises mit zwei eingebauten Sicherheitsvorrichtungen gemäß 1;
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3 eine Ausführungsform eines Sperrriegels mit Raststift im ausgefahrenen Zustand;
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4 den Sperrriegel der 3 mit eingezogenem Raststift;
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5 eine Ansicht von unten auf einen Ausschnitt einer Ausführungsform eines gitterförmigen schienennahen Trittelements; und
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6 eine Querschnittsansicht des Ausschnitts des Trittelements gemäß 5.
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6. Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die Figuren beschrieben.
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1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Sicherheitsvorrichtung 1 zum Überqueren von Gleisen und Stromschienen. Die Sicherheitsvorrichtung 1 ist, wie dargestellt, zwischen einer Bahnsteigkante 3 und einer zu überquerenden Schiene 2 eines Gleises 4 angeordnet. Die dargestellte Sicherheitsvorrichtung 1 umfasst im Wesentlichen zwei Hauptelemente, nämlich ein schienenfernes Trittelement 20, welches sich in der dargestellten Ausführungsform an die Bahnsteigkante 3 anschließt, sowie ein schienennahes Trittelement 10, welches den Bereich zwischen dem schienenfernen Trittelement 20 und der zu überquerenden Schiene 2 überbrückt.
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Das schienenferne Trittelement 20 besteht im Wesentlichen aus einem kastenförmigen Körper, der aus Platten aus Beton, Leichtbeton oder Leichtbeton mit Glasfaserbewehrung aufgebaut ist. Damit besteht das schienenferne Trittelement aus Baustoffen der Baustoffklasse A1 gemäß DIN 4102 und ist somit nicht brennbar.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, ist das schienenferne Trittelement 20 im Wesentlichen vollständig geschlossen, sodass keine brennbaren Materialien, wie Müll oder dergleichen, unter das schienenferne Trittelement gelangen können.
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Das schienenferne Trittelement 20 ist auf geeignete Weise mit dem Untergrund bzw. dem Gleisbett 4 fest verbunden oder befestigt, dass es durch vorbeifahrende Züge nicht bewegt wird und ein sicheres Begehen des schienenfernen Trittelements möglich ist. Die Oberseite 24 des schienenfernen Trittelements 20 ist bevorzugt mit einer rutschhemmenden Beschichtung ausgestattet, sodass auch hier die Verletzungsgefahr für Personen minimiert wird, die die Sicherheitsvorrichtung 1 benutzen, um ein Gleis zu überqueren.
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An der oberen Kante des schienenfernen Trittelements 20, die der Schiene 2 zugewandt ist, ist ein Auflager 22 in Form einer rechteckigen Aussparung vorgesehen, an der das schienennahe Trittelement 10 mittels eines Schnellverschlusses 30 gelenkig befestigt ist. Wie in 2 zu sehen, ist das Auflager 22 so ausgebildet, dass die Oberfläche 24 des schienenfernen Trittelements im Wesentlichen auf der gleichen Höhe liegt, wie die Oberfläche 18 des schienennahen Trittelements 10.
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Das schienennahe Trittelement 10 ist in Leichtbauweise ausgeführt und kann im Falle von Wartungsarbeiten von einer Person leicht von der Sicherheitsvorrichtung 1 demontiert werden. Ebenso leicht ist ein späterer Einbau des schienennahen Trittelements 10 möglich. Das schienennahe Trittelement 10 ist, wie in den 1 und 2 dargestellt, im Wesentlichen plattenförmig ausgestaltet und besteht aus einem Kunststoffmaterial, bevorzugt einem Glasfaserverbund-Kunststoffmaterial. Dieses Material hat den Vorteil, dass es einerseits sehr leicht ist und andererseits eine sehr hohe Stabilität aufweist. Daher kann es auch beim Begehen durch mehrere Personen gleichzeitig nicht brechen und lässt sogar ein Befahren durch Zweiwege-Fahrzeuge mit ihren Gummireifen zu. Das schienennahe Trittelement 10 ist an seiner Oberseite 18 ebenfalls mit einer rutschhemmenden Beschichtung ausgestattet, die eine Verletzungsgefahr für Personen minimiert.
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An der dem schienenfernen Trittelement 20 zugewandten Seite ist das schienennahe Trittelement 10 über einen Schnellverschluss 30 an dem schienenfernen Trittelement 20 bevorzugt gelenkig verbunden. Durch die Verwendung eines Schnellverschlusses 30 ist es bei Wartungsarbeiten schnell und einfach möglich, das schienennahe Trittelement 10 zu demontieren.
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In der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform weist der Schnellverschluss 30 einen im Wesentlichen horizontal angeordneten feststehenden Bolzen 36 auf, der über einen höheneinstellbaren Auflagerwinkel 34 an dem schienenfernen Trittelement 20 befestigt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Raststift 35 vorgesehen, der ebenfalls horizontal angeordnet ist und der längsverstellbar gelagert ist. Auch der Raststift 35 kann an einem höhenverstellbaren Auflagerwinkel 34 befestigt sein. Der Bolzen 36 und der Raststift 35 greifen im montierten Zustand in seitliche Öffnungen 12. 14 des schienennahen Trittelements 10 ein. Durch diese Befestigungsart wird eine gewisse Schwenkbewegung um den Bolzen 36 sowie um den Raststift 35 zugelassen, so dass Kräfte, die beim Überfahren durch Fahrzeuge auf die schienennahe Kante des schienennahen Trittelements 10 einwirken, sich nicht auf die Verbindung zwischen dem schienennahen und dem schienenfernen Trittelement auswirken. Dementsprechend kann die Sicherheitsvorrichtung an der Verbindung zwischen schienennahem und schienenfernem Trittelement 10, 20 nicht brechen.
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An der, der Schiene 2 zugewandten Seite des schienennahen Trittelements 10 ist dieses über mindestens ein, bevorzugt zwei höheneinstellbare Stützelemente 16 nach unten abgestützt. Die Abstützung kann direkt auf das Gleisbett 4 erfolgen. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Abstützung durch das Stützelement 16, wie in 2 dargestellt, auf den Fuß der Schiene 2 erfolgt. Der Schienenfuß bildet ein definiertes und stabiles Auflager für die Stützelemente 16, da die Schiene über Schwellen oder Ähnliches stets stabil am Gleisbett 4 verankert ist.
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Wie in 2 angedeutet, können die Stützelemente 16 bevorzugt als schräg angeordnete stabförmige Stützen ausgebildet sein, die fest an dem schienennahen Trittelement 10 angeschraubt sind. Durch die schräge Anordnung ist es möglich, den für den Fahrbetrieb notwendigen Freiraum an der Schiene 2 bereitzustellen.
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Der Raststift 35 der Schnellverbindung 30 kann bevorzugt Teil eines Sperrriegels 32 sein, der in 3 im verriegelten und in 4 im entriegelten Zustand dargestellt ist. Der Sperrriegel 32 besteht im Wesentlichen aus einem zylindrischen Körper 33, der ein Außengewinde aufweist, um beispielsweise mittels einer Mutter 39 an einer Bohrung am Auflagerwinkel 34 befestigt zu werden. Der Sperrriegel 32 weist im Inneren eine Durchgangsbohrung und eine Feder auf, die eine längsverschiebliche Lagerung eines Raststifts 35 ermöglichen. Durch Drehen eines Riegels 31 von Hand wird der Raststift 35 in den Körper 33 des Sperrriegels 32 eingezogen, wie in 4 dargestellt. Der Einzug des Raststiftes 35 erfolgt dadurch, dass der Riegel 31 an einer schrägen Gleitkante 37 entlang gleitet und den Raststift 35 entgegen einer Federkraft in den Körper 33 einzieht. Eine Rastkerbe am oberen Ende der Gleitkante 37 bewirkt, dass der Riegel 31 und somit auch der Raststift 35 in der eingezogenen Stellung gehalten wird. Bevorzugt ist eine Drehung des Riegels um 180° vorgesehen, um den Raststift 35 aus der in 3 dargestellten ausgefahrenen Stellung in die eingezogene Stellung gemäß 4 zu bewegen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, den Schnellverschluss 30 mit anderen Bauteilen auszubilden, die sich bevorzugt von Hand betätigen lassen. Derartige Bauteile können beispielsweise Hebelverschlüsse, mit Splinten gesicherte Bolzen, von Hand verstellbare Schrauben, Schnappverschlüsse und ähnliche Elemente aufweisen.
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Wie in 2 dargestellt, wird bei einem Gleisübergang der gesamte Bereich von einer Bahnsteigkante über das Gleis hinweg bis zur anderen Bahnsteigkante mittels Sicherheitsvorrichtungen 1 überbrückt. In 2 ist hier lediglich beispielhaft eine Sicherheitsvorrichtung 1 zwischen der rechten Bahnsteigkante 3 und der rechten Schiene 2 eines Gleises dargestellt. Die Sicherheitsvorrichtung 1, die auf der linken Seite der Schiene 2 dargestellt ist, befindet sich zwischen den beiden Schienen 2 des Gleises und umfasst ein zentral angeordnetes schienenfernes Trittelement 20 sowie zwei schienennahe Trittelemente 10, je eines rechts und links vom schienenfernen Trittelement 20. Hiervon ist in 2 lediglich das rechte schienennahe Trittelement 10 dargestellt.
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Insgesamt werden daher für einen Übergang über ein einfaches Gleis mit zwei Schienen 2 beispielsweise drei Sicherheitsvorrichtungen mit drei schienenfernen Trittelementen 20 sowie vier schienennahen Trittelementen 10 benötigt.
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Wie in den 5 und 6 dargestellt, sind die schienennahen Trittelemente 10 in einer bevorzugten Ausführungsform gitterförmig geformt. Wie dargestellt, besteht schienennahe Trittelement 10 im Wesentlichen aus zwei Lagen 15, 11. An seiner Oberseite ist eine Lage 15 mit einer kleinen Gittermaschenweite vorhanden und an seiner Unterseite eine Lage 11 mit einer großen Gittermaschenweite. Die große Gittermaschenweite der Lage 11 ist so gewählt, dass die Gitterstege 17 das schienennahe Trittelement 10 so stabil ausbilden, dass ein Begehen bzw. Überfahren problemlos ermöglicht wird. Die Gitterstege 13 der oberen Lage 15 unterteilen die große Gittermaschenweite der Lage 11 noch weiter, sodass vergleichsweise kleine Gitteröffnungen 19 entstehen, so dass im Notfall die Sicherheitsvorrichtung beispielsweise auch mit Schuhen mit einem kleinen Absatzdurchmesser begangen werden kann.
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Die zweilagige Ausbildung des schienennahen Trittelements 10 verringert dessen Gewicht, so dass sich diese Struktur vorteilhaft auf einen Ein- und Ausbau des schienennahen Trittelements 10 auswirkt. Bei einer beispielhaften Größe des schienennahen Trittelements von 40 cm auf 60 cm und einer Dicke von beispielsweise 38 mm wiegt das schienennahe Trittelement lediglich ca. 10 kg und kann damit leicht von einer Person demontiert oder wieder montiert werden. Eine solche leichte Demontage durch nur eine Person ist für ein schienennahes Trittelement 10 gegeben, das weniger als 30 kg, bevorzugt weniger als 20 kg und noch bevorzugter weniger als 10 kg wiegt. Damit werden die arbeitsrechtlichen Ergonomielasten für das Heben und Tragen von Gegenständen in der Regel eingehalten.
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Eine bevorzugte große Gittermaschenweite beträgt 30 mm bis 50 mm, bevorzugt 40 mm und eine bevorzugte kleine Gittermaschenweite beträgt 15 mm bis 30 mm, bevorzugt 20 mm. Damit ergeben sich Durchgangsöffnungen mit einer Seitenlänge von ca. 12 mm.
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Im Falle von Wartungsarbeiten kann das schienennahe Trittelement 10 damit leicht durch eine einzelne Person gelöst und entfernt werden, um die Sicherheitsvorrichtung 1 teilweise auszubauen. Ebenfalls kann das schienennahe Trittelement 10 durch eine einzelne Person wieder teilweise eingebaut werden, indem das schienennahe Trittelement 10 an dem schienenfernen Trittelement 20 befestigt wird. Hierzu ist jeweils nur ein Betätigen der Schnellverbindung 30 beispielsweise eines Sperrriegels 32 zwischen dem schienennahen 10 und dem schienenfernen Trittelement 20 notwendig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 4102 [0002]
- DIN 4102 [0004]
- DIN 4102 [0014]
- DIN 4102 [0042]