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Die Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für ein zweiflügeliges Fenster oder eine zweiflügelige Tür ohne Mittelpfosten mit einem standflügelseitigen Beschlag und einem gangflügelseitigen Beschlag, wobei der gangflügelseitige Beschlag eine Treibstange mit einem Schließelement aufweist, das mit einem an einem ersten Treibstangenabschnitt des standflügelseitigen Beschlags angeordneten Mitnehmer in Eingriff bringbar ist, und wobei das Schließelement zusammen mit dem Mitnehmer in eine erste Richtung aus einer Drehöffnungsstellung in eine Kippöffnungsstellung bewegbar ist, in der das Schließelement von einem standflügelseitigen ersten Schließstückabschnitt hintergriffen ist.
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Zweiflügelige Fenster oder Türen ohne Mittelpfosten, auch als setzholzfreie Fenster oder Türen bezeichnet, weisen einen Standflügel und einen Gangflügel auf. Der Gangflügel kann dreh- und/oder kippöffenbar sein.
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Der Standflügel ist in der Regel lediglich drehöffenbar. In der Regel ist im Falzbereich zwischen dem Standflügel und dem Gangflügel am Standflügel ein Bedienhebel eines Hebelgetriebes angeordnet, mit dem der Standflügel entriegelt werden kann. Häufig ist der Bedienhebel dabei in einer Ebene senkrecht zur Flügelebene verschwenkbar. Ein Treibstangenbeschlag mit einem senkrecht zur Flügelebene verschwenkbaren Bedienhebel ist beispielsweise aus der
DE 87 11 496 U1 bekannt.
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Es sind jedoch auch Ausführungsformen bekannt, bei denen der Bedienhebel in einer Ebene parallel zur Flügelebene verschwenkbar ist. Ist der Standflügel entriegelt, steht der Bedienhebel in der Regel vom Standflügel ab. Dabei kann es zu Beschädigungen des Bedienhebels und des damit angetriebenen Mechanismus kommen. Eine Beschädigung des Bedienhebels kann durch die (Schließ-)Bewegung des Gangflügels erfolgen. Auch stellt der Bedienhebel eine gewisse Verletzungsgefahr dar, wenn er vom Flügel absteht. Bei zweiflügeligen Fenstern, deren Standflügel ein Hebelgetriebe aufweist, ist der Standflügel in der Regel nicht kippöffenbar.
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Aus der
EP 1 503 013 A2 wird auf einen Bedienhebel am Standflügel vollständig verzichtet. Bei dem aus der
EP 1 503 013 A2 bekannten Fenster sind zwei aufeinander zu schwenkbare Flügel jeweils drehbar und kippbar gelagert und weisen jeweils eine Treibstange auf. Die Treibstangen sind über eine Koppeleinrichtung miteinander gekoppelt. Weiterhin ist ein Kippmitnehmer vorgesehen, welcher die Flügel in Kippstellung miteinander verbindet. Der Kippmitnehmer lässt sich umschalten, so dass wahlweise nur einer der Flügel oder beide Flügel in die Kippstellung bewegt werden können. Die Koppeleinrichtung und der Kippmitnehmer sind an unterschiedlichen Stellen der Flügel angeordnet.
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Die bekannte Beschlaganordnung ist daher relativ aufwändig und nicht kostengünstig herstellbar.
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In der
EP 1 422 370 A2 wird ein Beschlagsystem für zweiflügelige, setzholzfreie Fenster oder Türen mit einem dem aufschlagenden Flügel zugeordneten, über ein Griffgetriebe aktiv schaltbaren Dreh-Kipp-Beschlag und einem dem unterschlagenden Flügel zugeordneten Stulpflügelbeschlag beschrieben, wobei der Beschlag des unterschlagenden Flügels über das Griffgetriebe des aufschlagenden Flügels als passiv schaltbarer Dreh-Kipp-Beschlag ausgebildet und mit wenigstens einem treibstangenfesten Schaltteil des Dreh-Kipp-Beschlags des aufschlagenden Flügels koppelbar ist. An dem Standflügel ist kein Schließstück vorgesehen, mit dem der Gangflügel verriegelt werden könnte. Hieraus ergibt sich eine Schwachstelle, was die Einbruchsicherheit anbelangt.
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Aus der
FR 2639992 ist eine Beschlaganordnung bekannt, bei der eine gangflügelseitige Nocke mit einem standflügelseitigen Mitnehmer zusammenwirkt, wobei für die Nocke vier unterschiedliche Stellungen vorgesehen sind. Von einer Verriegelungsstellung ausgehend, können drei Öffnungsstellungen eingenommen werden, wobei von der Verriegelungsstellung aus die Nocke und damit die zugeordnete Treibstange immer in dieselbe Richtung bewegt wird. Die Nocke wirkt mit einem Mitnehmer und einem Schließstück am Standflügel zusammen. Nachteilig an dieser Anordnung ist, dass eine Öffnungsstellung leichter überfahren werden kann und es für einen Benutzer daher schwierig ist, die gewünschte Öffnungsstellung einzustellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Beschlag bereit zu stellen, der mit wenigen Bauteilen kostengünstig aufgebaut werden kann und dessen Bedienung gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Beschlaganordnung für ein zweiflügeliges Fenster oder eine zweiflügelige Tür ohne Mittelpfosten, mit einem standflügelseitigen Beschlag und einem gangflügelseitigen Beschlag, wobei der gangflügelseitige Beschlag eine Treibstange mit einem Schließelement aufweist, das mit einem an einem ersten Treibstangenabschnitt des standflügelseitigen Beschlags angeordneten Mitnehmer in Eingriff bringbar ist, und wobei das Schließelement zusammen mit dem Mitnehmer in eine erste Richtung aus einer Drehöffnungsstellung in eine Kippöffnungsstellung bewegbar ist, in der das Schließelement von einem standflügelseitigen ersten Schließstückabschnitt hintergriffen ist, wobei zumindest das Schließelement in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung aus der Drehöffnungsstellung in eine Verriegelungsstellung bewegbar ist, in der das Schließelement von einem zweiten Schließstückabschnitt hintergriffen ist.
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Bei dieser Beschlaganordnung sind dem Schließelement und somit einer daran befestigten Treibstange und einem Betätigungselement, welches die Treibstange antreibt, definierte Funktionsstellungen zugeordnet, wobei eine Funktionsstellung einer Verriegelungsstellung, eine Funktionsstellung einer Kippöffnungsstellung und eine Funktionsstellung einer Drehöffnungsstellung entspricht, wobei ausgehend von der Drehöffnungsstellung die Verriegelungsstellung und die Kippöffnungsstellung durch entgegengesetzte Bewegungen eines Bedienelements erreicht werden. Die Beschlaganordnung lässt sich daher in herkömmlicher Weise intuitiv bedienen. Dadurch, dass das Schließelement mit dem Mitnehmer gekoppelt ist und diesen in eine Kippöffnungsstellung mitnimmt, können Standflügel und Gangflügel gemeinsam gekippt werden. Der Standflügel kann daher über ein Bedienelement, welches am Gangflügel angeordnet ist, bedient bzw. angesteuert werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Mitnehmer zusammen mit dem Schließelement in der der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung aus der Drehöffnungsstellung des Schließelements in eine Verriegelungsstellung bewegbar ist, in der ein an dem ersten Treibstangenabschnitt angeordnetes Schließelement mit einem festrahmenseitigen oder gangflügelseitigen Schließstück in Eingriff steht. Bei dieser Ausführungsvariante kann somit der Standflügel über den Beschlag des Gangflügels dadurch verriegelt und entriegelt werden, dass das Schließelement mit dem Mitnehmer gekoppelt ist und über diesen die Treibstange bzw. den Treibstangenabschnitt des standflügelseitigen Beschlags mitnimmt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass der Mitnehmer zwei Stege aufweist, die bei einer Kippöffnungsstellung oder Verriegelungsstellung des Schließelements unter- und oberhalb des Schließelements angeordnet sind. Das Schließelement wird daher quasi durch die Stege des Mitnehmers eingeschlossen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Mitnehmer und somit die zugeordnete Treibstange bei einer Bewegung des Schließelements stets mitgenommen wird, unabhängig davon, ob das Schließelement nach oben oder nach unten bewegt wird. Mit anderen Worten wird das Schließelement durch die zwei Stege des Mitnehmers hintergriffen.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Mitnehmer Einlaufschrägen aufweist. Dadurch ist es besonders einfach, das Schließelement im Mitnehmer bzw. zwischen den Stegen des Mitnehmers zu positionieren.
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Dies erfolgt insbesondere dann, wenn der Gangflügel aus einer drehgeöffneten Stellung heraus geschlossen wird.
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Sowohl der Mitnehmer als auch das Schließelement können von dem Schließstück geführt sein. Das Schließelement kann bevorzugt ein Pilzkopfzapfen sein, da mit dem dann vorhandenen Hintergriff einer Auszugsbewegung in der Flügelebene entgegen gewirkt werden kann. Bei der erfindungsgemäßen Beschlaganordnung verschiebt das Schließelement über den Mitnehmer den Treibstangenabschnitt des standflügelseitigen Beschlags und greift gleichzeitig in das Schließstück ein. Der Mitnehmer befindet sich so in unmittelbarer räumlicher Nähe des Schließstücks. Schließstück, Mitnehmer und Schließelement bilden ein geschlossenes, integriertes System. Im Schließstück findet ein mehrfacher Hintergriff statt, wodurch das Ausheben des Schließelements erschwert wird. Das Schließelement wird zunächst von den Stegen des Mitnehmers in vertikaler Richtung hintergriffen und sodann vom Schließstück in horizontaler Richtung senkrecht zur Flügelebene. Des Weiteren wirkt der Hintergriff des Schließstücks auch auf den Mitnehmer. Ebenso stellt das Schließstück eine Führung für Schließelement und Mitnehmer in zwei Achsen (horizontal senkrecht zur und in Flügelebene) beim Verriegeln dar. Eine Führungswirkung des Schließstücks verhindert ein Abwandern des Schließelements senkrecht zur Flügelebene. Der Hintergriff bildet die Führung gegen eine Bewegung in der Flügelebene, senkrecht zum nicht vorhandenen Setzholz. Somit sind eine mehrfache gegenseitige Führung und ein Hintergriff gewährleistet, was zu höherer Bediensicherheit und einem höheren Einbruchswiderstand führt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Schließstückabschnitt verstellbar oder demontierbar ist, um eine Kippmitnahme des Standflügels außer Funktion zu setzen. Insbesondere kann dadurch erreicht werden, dass in einer Kippöffnungsstellung lediglich der Gangflügel kippgeöffnet wird, während der Standflügel geschlossen bleibt. Somit kann ein Benutzer oder ein Monteur einstellen, ob lediglich der Gangflügel oder beide Flügel gekippt werden sollen. Grundsätzlich ist es denkbar, einen Schließstückabschnitt schwenkbar anzuordnen, so dass er außer Funktion geschwenkt werden kann und somit nicht mehr in Eingriff mit dem Schließelement bzw. dem Mitnehmer gebracht werden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann jedoch vorgesehen sein, dass der Schließstückabschnitt linear parallel zum Treibstangenabschnitt verlagerbar ist. Somit kann der Schließstückabschnitt einfach verschoben werden, so dass kein Eingriff mehr mit dem Schließelement bzw. dem Mitnehmer herstellbar ist.
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Wenn die standflügelseitige Treibstange aufgrund des Mitnehmers stets mitgenommen wird, wenn die gangflügelseitige Treibstange bewegt wird, wird automatisch auch der Standflügel entriegelt, wenn der Gangflügel entriegelt wird. Ein Drehöffnen des Gangflügels ist damit nur möglich, wenn auch der Standflügel entriegelt ist. Dies bedeutet, dass der Standflügel zumindest nicht sicher in der geschlossenen Stellung gehalten wird. Um eine unkontrollierte Öffnung zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, ein Halteelement (Schnäpper, Magnet, Stangenausstoß o. ä.) am Standflügel vorzusehen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann nun vorgesehen sein, dass ein gemeinsames Kippöffnen und somit eine Kopplung von gangflügelseitigem Beschlag und standflügelseitigem Beschlag zum Kippöffnen möglich ist, jedoch eine separate Ver- und Entriegelung des standflügelseitigen Beschlags erhalten bleibt, indem der standflügelseitige Beschlag einen zweiten Treibstangenabschnitt aufweist, an dem ein Hebelgetriebe angeordnet ist. Somit kann der Standflügel über das Hebelgetriebe verriegelt und entriegelt werden. Der erste und zweite Treibstangenabschnitt sind demnach voneinander entkoppelt. Lediglich der erste Treibstangenabschnitt ist über den Mitnehmer und das Schließelement mit dem gangflügelseitigen Beschlag koppelbar. Bei einer Aufteilung des Beschlags am Standflügel können die Betätigungskräfte, verursacht durch die Vielzahl an Schließstücken am Rahmen, reduziert werden, da am Standflügel nur ein Teil der Schließstellen über Handgriff und Getriebe betätigt werden, der Rest über den Bedienhebel (Aufteilung der Bedienkräfte). In einer Abwandlung kann der Bedienhebel auch nur ein im vorherigen Absatz genanntes Halteelement als eine Art Minimalverriegelung betätigen.
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Vorteilhafterweise ist dabei bei montierter Beschlaganordnung der erste Treibstangenabschnitt über dem zweiten Treibstangenabschnitt angeordnet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung;
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Beschlaganordnung, wobei sich ein Schließelement des gangflügelseitigen Beschlags in einer Drehöffnungsstellung befindet;
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei sich das Schließelement in einer Verriegelungsstellung befindet;
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4 eine den 2 und 3 entsprechende Darstellung, wobei sich das Schließelement in einer Kippöffnungsstellung befindet;
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5 eine Darstellung der Beschlaganordnung, wobei ein Schließstückabschnitt außer Funktion gebracht wurde;
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6 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung.
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Die 1 zeigt eine Beschlaganordnung 1 für ein zweiflügeliges setzholzfreies Fenster bzw. eine zweiflügelige setzholzfreie Tür. Die Beschlaganordnung 1 umfasst einen gangflügelseitigen Beschlag 2 und einen standflügelseitigen Beschlag 3. Der gangflügelseitige Beschlag 2 weist ein Getriebe 4 auf, welches mit einem nicht gezeigten Handgriff/Bedienelement angetrieben werden kann. Über das Getriebe 4 kann eine Treibstange 5 in eine erste Richtung 6 und eine zweite Richtung 7 angetrieben und verlagert werden. An der Treibstange 5 ist ein als Schließzapfen ausgebildetes Schließelement 8 befestigt.
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Der standflügelseitige Beschlag 3 umfasst einen Treibstangenabschnitt 9, an dem ein Mitnehmer 10 angeordnet ist. Der Mitnehmer 10 wird durch das Schließelement 8 mitgenommen, so dass sich der Treibstangenabschnitt 9 in die gleiche Richtung bewegt wie die Treibstange 5. Ein Schließstück 11 ist ortsfest am Standflügel angeordnet.
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Die 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung im Bereich des Schließstücks 11. In der 2 befindet sich das Schließelement 8 zwischen den Schließstückabschnitten 11.1 und 11.2. Dies bedeutet, dass das Schließstück 11 die Bewegung des Schließelements 8 senkrecht zur Flügelebene des Standflügels nicht behindert, so dass der Gangflügel drehgeöffnet werden kann. Insbesondere kann in dieser Stellung auch das Schließelement 8 außer Eingriff mit dem Mitnehmer 10 gebracht werden. Es ist auch zu erkennen, dass der Mitnehmer 10 Mitnehmerstege 10.1 und 10.2 aufweist, die beidseits des Schließelements 8 angeordnet sind. Wird demnach das Schließelement 8 bei geschlossenem Gangflügel in eine der Pfeilrichtung 6, 7 bewegt, so wird der Mitnehmer 10 und somit der Treibstangenabschnitt 9 stets mitgenommen. Einlaufschrägen 10.3, 10.4 erleichtern das Positionieren des Schließelements 8 zwischen den Mitnehmerstegen 10.1, 10.2.
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In der 3 wurde das Schließelement 8 aus der in der 2 gezeigten Drehöffnungsstellung in Pfeilrichtung 7 in die Verriegelungsstellung verlagert. Insbesondere ist das Schließelement 8 in dieser Stellung in Eingriff mit dem Schließstückabschnitt 11.2. Es ist zu erkennen, dass das Schließelement 8 durch die langlochartige Ausnehmung 13 des Schließstückabschnitts 11.2 geführt ist. Außerdem ist zu erkennen, dass der Mitnehmer 10 durch den Schließstückabschnitt 11.2 übergriffen ist und somit ebenfalls durch den Schließstückabschnitt 11.2 geführt wird. Aufgrund der Verlagerung des Mitnehmers 10 wurde auch der Treibstangenabschnitt 9 in Pfeilrichtung 7 verlagert, so dass nicht gezeigte Schließelemente, die an dem Treibstangenabschnitt 9 angebracht sind, eine Verriegelung des Standflügels mit Schließstücken, die am festen Rahmen angeordnet sind, bewirken. Sowohl der Mitnehmer 10 als auch der Schließstückabschnitt 11.2 hintergreifen das Schließelement 8, was eine erhöhte Einbruchsicherheit darstellt.
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In der 4 wurde das Schließelement 8 gegenüber der in der 2 gezeigten Drehöffnungsstellung in Pfeilrichtung 6 nach unten verlagert, so dass das Schließelement 8 nun mit dem Schließstückabschnitt 11.1 zusammenwirkt. Auch der Mitnehmer 10 wurde in Pfeilrichtung 6 bewegt und wird durch den Schließstückabschnitt 11.1 übergriffen. Die in der 4 gezeigte Stellung, in der das Schließelement 8 durch eine langlochartige Ausnehmung 14 geführt ist, entspricht einer Kippöffnungsstellung. Dies bedeutet, dass in dieser Stellung der Gangflügel kippgeöffnet werden kann. Dadurch, dass das Schließelement 8 und der Mitnehmer 10 ebenfalls im Schließstückabschnitt 11.1 angeordnet sind und somit eine Bewegung des Schließelements 8 quer zur Flügelebene des Standflügels blockiert wird, wird der Standflügel bei einer Kippöffnung des Gangflügels mitgenommen. Es werden somit beide Flügel kippgeöffnet.
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In der 5 wurde der Schließstückabschnitt 11.1 um 180° gedreht. Dadurch wird das Schließelement 8 nicht an einer Relativbewegung zum Standflügel quer zur Standflügelebene gehindert, so dass in diesem Fall lediglich ein Kippöffnen des Gangflügels ermöglichst wird. Es sind auch noch andere Varianten denkbar, wie der Schließstückabschnitt 11.1 außer Funktion gebracht werden kann. Beispielsweise ist denkbar, dass der Schließstückabschnitt 11.1 in Pfeilrichtung 6 nach unten, d. h. linear parallel zum Treibstangenabschnitt 9 verlagerbar ist, um so das Schließelement 8 in einer Kippöffnungsstellung freizugeben. Auch ist es denkbar, dass der Schließstückabschnitt 11.1 demontierbar ist.
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Die 6 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Beschlaganordnung 20. Auch die Beschlaganordnung 20 weist einen gangflügelseitigen Beschlag 2 und einen standflügelseitigen Beschlag 3.1 auf. Der standflügelseitige Beschlag 3.1 weist einen ersten Treibstangenabschnitt 9 und einen zweiten Treibstangenabschnitt 21 auf. Der erste Treibstangenabschnitt 9 weist wiederum einen Mitnehmer 10 auf, der mit einem Schließelement 8 der Treibstange 5, die über das Getriebe 4 antreibbar ist, zusammenwirkt. Wenn sich Mitnehmer 10 und Schließelement 8 im Schließstückabschnitt 11.2 befinden, ist der Gangflügel am Standflügel verriegelt. Befinden sich Mitnehmer und Schließelement 8 im Schließstückabschnitt 11.1, wird bei einem Kippöffnen des Gangflügels der Standflügel mitgenommen. In der gezeigten Drehöffnungsstellung ist jedoch lediglich der Gangflügel drehöffenbar. Der Standflügel bleibt verriegelt. Um den Standflügel entriegeln zu können, ist ein Hebelgetriebe 22 vorgesehen. Zum Entriegeln des Standflügels kann das Bedienelement 23 verschwenkt werden, um dadurch den Treibstangenabschnitt 21 und daran befestigte Schließelemente 24 zu verlagern und dadurch außer Eingriff mit ortsfesten rahmenseitigen Schließstücken zu bringen. Entsprechend kann durch erneute Betätigung des Betätigungselements 23 eine eigenständige Verriegelung des Standflügels durchgeführt werden. Der 6 ist weiterhin zu entnehmen, dass an der Treibstange 5 noch weitere Schließelemente 25, 26 vorgesehen sein können, um den Gangflügel auch mit festrahmenseitigen Schließstücken zu verriegeln.
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Der standflügelseitige Beschlag 3.1 weist demnach zwei Teilbeschläge auf, die sich in ihrer Betätigung nicht gegenseitig beeinflussen. Im oberen Bereich ist ein Treibstangenbeschlag eingesetzt, welcher zusätzlich einen Mitnehmer 10 für ein Schließelement 8 am Gangflügel aufweist. Im unteren Bereich ist ein an sich bekanntes Hebelgetriebe vorgesehen. Auf diese Weise kann über den Gangflügel eine Kippöffnungsstellung geschaltet werden. Dabei wird der obere Teilbeschlag über Schließelement 8 und Mitnehmer 10 in die entsprechende Stellung verschoben, der untere Teilbeschlag bleibt in verriegelter Stellung. Sodann können die Flügel zusammen gekippt werden. Für die Drehöffnungsstellung wird zunächst wiederum über Schließelement 8 und Mitnehmer 10 der obere Teilbeschlag in die entsprechende Stellung geschaltet. Der untere Teilbeschlag verbleibt zunächst in verriegelter Stellung. Nach dem Öffnen des Gangflügels kann dann über das Bedienelement 23 der untere Teilbeschlag entriegelt werden, so dass dann auch der Standflügel drehgeöffnet werden kann. Dadurch können mehrere Vorteile erreicht werden. Die Betätigungskräfte werden zwischen Griff/Getriebe/Mitnehmer einerseits und Bedienelement 23 andererseits aufgeteilt. So werden insbesondere große Bedienkräfte am Bedienelement 23 vermieden. Der Standflügel kann zusammen mit dem Gangflügel gekippt werden. Die jeweiligen Schaltstellungen können getrennt angesteuert werden. Es ist kein Schnäpper oder dergleichen erforderlich, um eine ungewollte Drehöffnung des Standflügels zu vermeiden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8711496 U1 [0003]
- EP 1503013 A2 [0005, 0005]
- EP 1422370 A2 [0007]
- FR 2639992 [0008]