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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Bremsfluidbehälter für ein Fahrzeug.
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Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, mit einem hydraulischen Bremssystem ist ein Bremsfluidbehälter vorgesehen, welcher einen Vorrat an Bremsfluid sicherstellt. Der Bremsfluidbehälter sitzt zumeist oben auf einem Hauptbremszylinder des Bremssystems und weist zumindest einen Anschluss auf, welcher mit dem Hauptbremszylinder fluidisch verbunden ist. Ein Bremswunsch des Fahrers wird mittels des Hauptbremszylinders umgesetzt. Weist das Fahrzeug zur Stabilisierung des dynamischen Fahrverhaltens ein elektronisches Stabilitätsprogramm auf, bringt ein automatisches Bremssystem zusätzliche Bremsdrücke auf. Diese zusätzlichen Bremsdrücke werden unabhängig vom Hauptbremszylinder mittels einer Saugpumpe erzeugt, welche dem Bremsfluidbehälter Bremsfluid entnimmt. Unter bestimmten Fahrbedingungen wie beispielsweise einer Fahrt in einer Steilkurve, Querbeschleunigung des Fahrzeugs, Längsbeschleunigung des Fahrzeugs oder einer Kombination dieser Fahrbedingungen kann es zu einem Aufschäumen und/oder Schwappen des Bremsfluides in dem Bremsfluidbehälter kommen. Bei einem benötigten zusätzlichen Bremsfluidbedarf des Bremssystems kann so unerwünschtes Medium, in diesem Fall Luft, in den in das Bremssystem eingebracht werden. Bei einer Kumulation von Luft im Bremssystem können größere Lufteinträge im Bremssystem dazu führen, dass eine Achse oder einzelne Räder des Fahrzeuges nicht mehr gebremst werden können was zu sicherheitsrelevanten Fahrsituationen führen kann, insbesondere dann wenn zusätzlich zu dem Bremswunsch des Fahrers von dem automatischen Bremssystem zusätzliche Bremsdrücke aufgebracht werden.
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Die
DE 10 2004 041 268 A1 beschreibt einen Bremsflüssigkeitsbehälter für ein Fahrzeug mit einer einen Innenraum umgebenden Umfangswandung, wobei der Innenraum zumindest teilweise mit einer schwallhemmenden Schaumstoffstruktur gefüllt ist.
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Die
DE 38 24 918 A1 beschreibt einen Ausgleichsbehälter für eine Bremsanlage mit mindestens einer Zwischenwand. Die Zwischenwand dient der Herabsetzung der Änderung des Flüssigkeitsspiegels aufgrund seitlicher Querkräfte. Diese Kräfte können durch Fliehkräfte beim Bremsen oder aus einer Neigung des Behälters resultieren. Es sind eine oder mehrere durch geeignete Öffnungen in senkrechter Richtung für die Flüssigkeit zum Teil durchlässige Zwischenwände vorgesehen, die im wesentlichen in waagrechter Richtung in den Behälter eingefügt sind. Die Öffnungen können auch auf die Zwischenwände verteilt werden, etwa indem als Material ein poröses Sintermetall verwendet wird. Die Anordnung ist insbesondere geeignet für mit Warneinrichtungen versehene Ausgleichsbehälter, so dass diese nicht unerwünschterweise ausgelöst werden können.
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Die
US 4,103,492 beschreibt einen Bremsfluidbehälter für einen Hauptbremszylinder eines Fahrzeugbremssystems, welcher zwei oder mehr Sperrplatten aufweist, die vertikal voneinander beabstandet in dem Fluidbehälter angeordnet sind, um einen Innenraum des Behälters in drei oder mehr Kammern aufzuteilen. Jede der Platten weist eines oder mehrere Durchgangslöcher auf, um den Fluidstrom durch die jeweilige Platte zu begrenzen, wobei das Eintragen von Luftblasen in eine Druckkammer des Hauptbremszylinders verhindert wird.
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Vorteile der Erfindung
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Der in dem Anspruch 1 definierte Bremsfluidbehälter zeichnet sich dadurch aus, dass in einem Innenraum des Bremsfluidbehälters eine Fluidrückhalteeinrichtung vorgesehen ist, welche derart angeordnet ist, dass der Hauptbremszylinderanschluss und der Zusatzanschluss stets mit dem Bremsfluid bedeckt sind. Hierdurch wird zuverlässig verhindert, dass in den Hauptbremszylinderanschluss und in den Zusatzanschluss Luft eingebracht wird. Auch bei Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels des Bremsfluides aufgrund bestimmter Fahrsituationen eines Fahrzeuges mit einem derartigen Bremsfluidbehälter ist die Betriebssicherheit des Bremssystems des Fahrzeugs stets gewährleistet.
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Die in den jeweiligen Unteransprüchen aufgeführten Merkmale beziehen sich auf vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des Gegenstandes der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 schematisch einen Bremsfluidbehälter gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 die Ausführungsform des Bremsfluidbehälters gemäß 1 in einem exemplarischen Betriebszustand;
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3 schematisch einen Bremsfluidbehälter gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4 eine schematische Detailansicht der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters gemäß der 3;
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5 eine weitere schematische Detailansicht der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters gemäß der 3; und
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6 schematisch einen Bremsfluidbehälter gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche oder funktionsgleiche Bauteile, Elemente und Merkmale, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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Die 1 zeigt in einer Querschnittsansicht schematisch einen Bremsfluidbehälter 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Bremsfluidbehälter 1 wird bevorzugt bei einem nicht weiter dargestellten Bremssystem eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, eingesetzt.
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Der schematisch wiedergegebene Bremsfluidbehälter 1 weist beispielsweise in etwa eine quaderförmige Form auf, wobei eine Außenwandung 2 des Bremsfluidbehälters 1 einen Innenraum 3 umschließt. Vorzugsweise weist der Bremsfluidbehälter 1 zwei fluiddicht miteinander verbundene Gehäuseschalen 4, 5, insbesondere eine obere Gehäuseschale 4 und eine untere Gehäuseschale 5, auf, welche gemeinsam die Außenwandung 2 ausbilden. Die Gehäuseschalen 4, 5 sind beispielsweise entlang einer Naht 6 fluiddicht miteinander verbunden, insbesondere miteinander verklebt und/oder verschweißt. Die Gehäuseschalen 4, 5 sind vorzugsweise mit einem Kunststoffmaterial gebildet. Die Naht 6 verläuft vorzugsweise in einer horizontalen Richtung h des Bremsfluidbehälters 1. Alternativ können die Gehäuseschalen 4, 5 ohne Naht einstückig miteinander verbunden sein.
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Die obere Gehäuseschale 4 weist vorzugsweise einen Einfüllstutzen 7, welcher sich insbesondere aus einer Behälterdecke 8 des Bremsfluidbehälters 1 erstreckt, zum Einfüllen von Bremsfluid 9 in den Innenraum 3 auf. Vorzugsweise ist der Innenraum 3 nicht vollständig mit Bremsfluid 9 gefüllt sondern zumindest teilweise mit einem Gas, insbesondere mit Luft. Der Einfüllstutzen 7 ist beispielsweise mittels eines Verschlusses 10, insbesondere eines Schraubverschlusses 10, verschlossen. Zum Ausgleich von Druckschwankungen in dem Innenraum 3 weist der Verschluss 10 beispielsweise eine Entlüftungsbohrung auf.
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Der Bremsfluidbehälter 1 weist vorzugsweise an der unteren Gehäuseschale 5 eine sich aus einem Behälterboden 11 des Bremsfluidbehälters 1 erstreckende Vorwölbung 12 auf. Die Vorwölbung 12 ist beispielsweise zylinderförmig und bildet ein Fluidreservoir für einen Teil des Bremsfluides 9. Die Vorwölbung 12 ist vorzugsweise stets mit Bremsfluid 9 gefüllt. An der unteren Gehäuseschale 5, insbesondere an der Vorwölbung 12, ist ein Hauptbremszylinderanschluss 13, welcher den Innenraum 3 mit einem Hauptbremszylinder 14 des Bremssystems des Fahrzeuges fluidisch wirkverbindet, angeordnet. Über den Hauptbremszylinderanschlusses 13 kann Bremsfluid 9 in das Bremssystem nachfließen. Ein Bremswunsch des Fahrers wird mittels des Hauptbremszylinders 14 umgesetzt. Der Bremsfluidbehälter 1 kann eine beliebige Anzahl, beispielsweise zwei, Hauptbremszylinderanschlüsse 13 aufweisen.
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An einer Seitenwand 15 des Bremsfluidbehälters 1 ist vorzugsweise ein Zusatzanschluss 16 angeordnet. Der Zusatzanschluss 16 erstreckt sich bevorzugt in horizontaler Richtung h aus der Seitenwand 15 heraus. Alternativ kann der Zusatzanschluss 16 an dem Hauptbremszylinderanschluss 13 angeordnet sein. Der Zusatzanschluss 16 verbindet den Innenraum 3 mit einer Fluidpumpe des Bremssystems des Fahrzeuges. Bevorzugt ist der Zusatzanschluss 16 als Sauganschluss 16 ausgebildet. Mittels der Fluidpumpe werden zusätzlich zu einem von dem Fahrer erzeugten Bremsdruck zusätzliche Bremsdrücke in dem Bremssystem erzeugt, beispielsweise zum Beeinflussen des dynamischen Fahrverhaltens des Fahrzeuges. Falls erforderlich, wird hierzu dem Innenraum 3 über den Zusatzanschluss 16 Bremsfluid 9 entnommen. Die Fluidpumpe kann Komponente eines elektronischen Stabilisierungssystems des Fahrzeugs sein.
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In dem Innenraum 3 ist weiterhin eine Fluidrückhalteeinrichtung 17 angeordnet. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist vorzugsweise parallel zu der horizontalen Richtung h des Bremsfluidbehälters 1 angeordnet. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist vorzugsweise plattenförmig ausgebildet und nimmt zumindest einen Teil des Innenraums 3 ein. Beispielsweise ist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 als in dem Bremsfluid 9 zwischengelagerte Materialschicht 17 ausgebildet, wobei bevorzugt sowohl eine Oberseite 18 als auch eine Unterseite 19 zumindest abschnittsweise mit Bremsfluid 9 bedeckt ist. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 kann eine zwischen der Oberseite 18 und der Unterseite 19 angeordnete Mäanderstruktur aufweisen, welche zumindest einen Teil des Bremsfluides 9 aufnimmt und eine Fluidbewegung bzw. einen Fluidstrom von der Oberseite 18 zu der Unterseite 19 vermindert oder zeitlich verzögert. Hierdurch bedämpft die Fluidrückhalteeinrichtung 17 Fluidbewegungen des Bremsfluides 9 und reduziert beispielsweise ein Aufschäumen oder Schwappen des Bremsfluides 9 in dem Innenraum 3. Vorzugsweise teilt die Fluidrückhalteeinrichtung 17 den Innenraum 3 des Bremsfluidbehälters 1 in der horizontalen Richtung h in mindestens zwei Innenraumabschnitte 20, 21 auf. Insbesondere in einen oberen Innenraumabschnitt 20, welcher vorzugsweise zumindest teilweise mit Luft gefüllt ist, und in einen unteren Innenraumabschnitt 21, welcher stets vollständig mit Bremsfluid 9 gefüllt ist. Vorzugsweise ist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 in dem Innenraum 3 fixiert, beispielsweise ist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 zwischen den Gehäuseschalen 4, 5 eingespannt, eingelegt, eingeklemmt, eingeklebt und/oder eingeschweißt.
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In einer alternativen Ausführungsform der Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist diese als den Innenraum 3 zumindest teilweise ausfüllender Schaum 17 und/oder Schwamm 17 ausgebildet, der zumindest einen Teil des Bremsfluides 8 aufnimmt. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 kann auch als Folie 17, insbesondere als perforierte Folie 17 oder als Folie 17 mit zumindest einer Fluidausgleichsöffnung, ausgebildet sein. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist vorzugsweise derart in dem Innenraum 3 des Bremsflüssigkeitsbehälters 1 angeordnet, dass sowohl der Hauptbremszylinderanschluss 13 als auch der Zusatzanschluss 16, welcher den Innenraum 3 mit der Fluidpumpe des Bremssystems des Fahrzeugs wirkverbindet, stets vollständig mit dem Bremsfluid 9 bedeckt sind. Insbesondere ist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 derart angeordnet, dass der Zusatzanschluss 16 zwischen dem Behälterboden 11 des Bremsfluidbehälters 1 und der Oberseite 18 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 angeordnet ist. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 kann derart angeordnet sein, dass der Zusatzanschluss 16 zwischen der Oberseite 18 und der Unterseite 19 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 positioniert ist.
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In Zusammenhang mit 2 wird die Funktion der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 gemäß der 1 erläutert.
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In einem beispielsweise dargestellten Betriebszustand des Bremsfluidbehälters 1, insbesondere bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeuges, wirkt auf das Bremsfluid 9 eine Querbeschleunigung oder Querkraft. Ein sich in dem oberen Innenraumabschnitt 20 befindlicher Anteil des Bremsfluides 9 wird aufgrund der Querbeschleunigung oder Querkraft von der Seitenwand 15, an der der Zusatzanschluss 16 angeordnet ist, weggedrängt. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 verhindert, dass sich in dieser und/oder in dem unteren Innenraumabschnitt 21 befindliche Anteile des Bremsfluides 9 von der Seitenwand 15 weg bewegen. Das sich in der Fluidrückhalteeinrichtung 17 befindliche und/oder das in dem unteren Innenraumabschnitt 21 befindliche Bremsfluid 9 wird allenfalls zeitverzögert in den oberen Innenraumabschnitt 20 verdrängt. Da eine derartige Querbeschleunigung allerdings zumeist nur kurzzeitig wirkt ist dies jedoch zu vernachlässigen. Der an der Seitenwand 15 angeordnete Zusatzanschluss 16 wird dadurch, dass die Oberseite 18 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 über dem Zusatzanschluss 16 angeordnet ist, auch bei dem Wirken der Querbeschleunigung stets mit Bremsfluid 9 versorgt. Ein Einbringen von Luft in den Zusatzanschluss 16 wird dadurch unterbunden. Dadurch, dass der Hauptbremszylinderanschluss 13 an dem vollständig mit Bremsfluid gefüllten unteren Innenraumabschnitt 21 angeordnet ist, ist auch der Hauptbremszylinderanschluss 13 stets vollständig von Bremsfluid 9 bedeckt und ein Lufteintrag in diesen wird unterbunden.
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Die 3 zeigt in einer Querschnittsansicht schematisch einen Bremsfluidbehälter 1 gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Aufbau des Bremsfluidbehälters 1 gemäß der 3 entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des Bremsfluidbehälters 1 gemäß der Ausführungsform der 1 und 2. Eine Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist bei dieser Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 vorzugsweise als zwischen Gehäuseschalen 4, 5 des Bremsfluidbehälters 1 in horizontaler Richtung h eingelegte Folie 17, Platte 17 und/oder als Formteil 17 ausgebildet. Vorzugsweise ist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 fluiddicht mit den Gehäuseschalen 4, 5 verbunden, insbesondere im Bereich einer horizontalen Naht 6 zwischen den Gehäuseschalen 4, 5. Der Bremsfluidbehälter 1 weist beispielsweise zwei Hauptbremszylinderanschlüsse 13 auf. Ein Zusatzanschluss 16 ist an einer Seitenwand 15 des Bremsfluidbehälters 1 angeordnet und erstreckt sich bevorzugt in horizontaler Richtung h aus dieser heraus.
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Vorzugsweise weist die Fluidrückhalteeinrichtung 17 eine Öffnung 25 zur Durchführung einer Fluidpegelmesseinrichtung 22 und zum Durchlass von Bremsfluid 9 von dem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21 und umgekehrt auf. Die Öffnung 25 ist beispielsweise zentrisch in der Fluidrückhalteeinrichtung 17 angeordnet. Die Fluidpegelmesseinrichtung 22 weist vorzugsweise einen auf oder in dem Bremsfluid 9 schwimmenden Schwimmer 23 und einen mittels des Schwimmers 23 betätigbaren Niveauschalter 24 auf. Die Fluidpegelmesseinrichtung 22 dient zur Detektion eines Pegelstandes des Bremsfluides 9 in dem Innenraum 3 des Bremsfluidbehälters 1. Mittels des Niveauschalters 24 wird beispielsweise bei einem zu geringen Pegelstand des Bremsfluides 9 ein Alarm aktiviert. Der Schwimmer 23 kann sich bei absinkendem Pegelstand des Bremsfluides 9 durch die Öffnung 25 bewegen und unter die Fluidrückhalteeinrichtung 17 in den unteren Innenraumabschnitt 21 absinken. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 unterbindet ein Schwappen des Bremsfluides 9 in dem Innenraum bei einer Bewegung des Bremsfluidbehälters 1. Ein Lufteintrag in den Zusatzanschluss 16 und/oder in die Hauptbremszylinderanschlüsse 13 wird mittels der Anordnung der Fluidrückhalteeinrichtung 17 in dem Innenraum 3 unterbunden. Die Funktionalität der Fluidrückhalteeinrichtung 17 beim Wirken einer Querkraft oder Querbeschleunigung, welche das Bremsfluid 9 von der Seitenwand 15 und dem Zusatzanschluss 16 wegdrückt, entspricht der Funktionalität der Fluidrückhalteeinrichtung 17 gemäß der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 nach den 1 und 2. Weiterhin wird mittels der Fluidrückhalteeinrichtung 17 durch ein Unterbinden eines Schwappens des Bremsfluides 9 in dem Innenraum 3 ein Auslösen eines Fehlalarms durch die Fluidpegelmesseinrichtung 22 bei einer Bewegung des Bremsfluidbehälters 1 verhindert.
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Wird das Bremsfluid 9 beispielsweise durch die wirkende Querkraft oder Querbeschleunigung von der Seitenwand 15, an welcher der Zusatzanschluss 16 angeordnet ist, verdrängt, so wird ein verfügbares Volumen des Bremsfluides 9 durch die Fluidrückhalteeinrichtung 17 auf den Anteil des sich im unteren Innenraumabschnitt 21 befindende Volumens beschränkt, da ein Abfluss des Bremsfluides 9 in den oberen Innenraumabschnitt 20, das heißt, oberhalb der Fluidrückhalteeinrichtung 17 bis zu einer Kante der Bohrung 25 unterbunden wird.
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Die 4 zeigt in einer vergrößerten Querschnittsansicht ein Detail der Öffnung 25 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 gemäß einer Weiterbildung der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 nach der 3.
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Die Öffnung 25 ist gemäß dieser Weiterbildung des Bremsfluidbehälters 1 als Führungshülse 25 mit einer im Wesentlichen hohlzylindrischen Seitenwand 26 ausgebildet. Die Seitenwand 26 erstreckt sich beidseits der Fluidrückhalteeinrichtung 17 sowohl in den oberen als auch in den unteren Innenraumabschnitt 20, 21 hinein. Der Schwimmer 23 der Fluidpegelmesseinrichtung 22 wird von der Seitenwand 26 geführt. Der Schwimmer 23 kann sich entlang des Pfeils 27 in der Führungshülse 25 von dem oberen Innenraumabschnitt 20 in Richtung des unteren Innenraumabschnittes 21 bewegen und umgekehrt. Zwischen der Seitenwand 26 und dem Schwimmer 23 ist vorzugsweise ein radialer Spalt vorgesehen, welcher es ermöglicht, dass Bremsfluid 9 aus dem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21 und umgekehrt gelangen kann. Beispielsweise beim Nachfüllen von Bremsfluid 9 in den Innenraum 3 des Bremsfluidbehälters 1 oder beim Nachlaufen von Bremsfluid 9 aus dem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21. Die Seitenwand 26 ist vorzugsweise perforiert, insbesondere vollflächig perforiert, um das Fließen von Bremsfluid 9 aus dem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21 und umgekehrt stets sicher zu gewährleisten.
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Die 5 zeigt in einer vergrößerten Querschnittsansicht ein Detail der Öffnung 25 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 gemäß einer weiteren Weiterbildung der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 nach der 3.
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Im Unterschied zu der Ausführungsform der Führungshülse 25 gemäß der 4 ist die Seitenwand 26 der Führungshülse 25 lediglich teilweise perforiert, insbesondere ist die Seitenwand 26 lediglich in einem sich in den oberen Innenraumabschnitt 20 erstreckenden Bereich 28 perforiert. Hierdurch wird ein Fließen von Bremsfluid 9 aus dem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21 erleichtert und ein umgekehrtes Fließen von dem unteren Innenraumabschnitt 21 in den oberen Innenraumabschnitt 20 erschwert. Ist die Seitenwand 26 gemäß der Ausführungsform der 5 nur in dem oberen Bereich 28 perforiert, resultiert daraus ein geringerer Abfluss an Bremsfluid 9 bezogen auf ein Gesamtvolumen des Bremsfluides 9, da sich abhängig von einer Lage einer sich im oberen Bereich 28 der Seitenwand 26 befindenden Perforation und einer Höhe der Seitenwand 26 eine Begrenzung für einen Abfluss von Bremsfluid 9 ergibt.
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Die 6 zeigt in einer Querschnittsansicht schematisch einen Bremsfluidbehälter 1 gemäß einem noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Aufbau des Bremsfluidbehälters 1 gemäß der 6 entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des Bremsfluidbehälters 1 gemäß der Ausführungsform der 3. Eine Fluidrückhalteeinrichtung 17 ist gemäß der Ausführungsform des Bremsfluidbehälters 1 nach der 3 als Folie 17, Platte 17 und/oder Formteil 17 ausgebildet. Die Fluidrückhalteeinrichtung 17 weist vorzugsweise von der Horizontalen h weg in Richtung einer Öffnung 25 der Fluidrückhalteeinrichtung 17 geneigte Ablaufneigungen 29, 30 auf. Mittels der Ablaufneigungen 29, 30 wird vorzugsweise ein erhöhter Hubweg eines Schwimmers 23 einer Fluidpegelmesseinrichtung 22 ermöglicht. Wirkt auf das Bremsfluid 9 eine Querkraft oder Querbeschleunigung, welche das Bremsfluid 9 von einem an einer Seitenwand 15 des Bremsfluidbehälters 1 angeordneten Zusatzanschluss 16 wegdrängt, so ergibt sich aufgrund der Ablaufneigungen 29, 30 ein größeres umschlossenes Volumen des Bremsfluides 9 in einem unteren Innenraumabschnitt 21 eines Innenraumes 3 des Bremsfluidbehälters 1, wodurch sich der Zusatzanschluss 16 weiterhin unter einem Fluidniveau des Bremsfluides 9 befindet und damit ein Lufteintrag in den Zusatzanschluss 16 zuverlässig verhindert wird. Weiterhin erleichtern die Ablaufneigungen 29, 30 ein Rücklaufen von Bremsfluid 9 von einem oberen Innenraumabschnitt 20 in den unteren Innenraumabschnitt 21.
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Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen vorliegend konkret beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004041268 A1 [0003]
- DE 3824918 A1 [0004]
- US 4103492 [0005]