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Die Erfindung betrifft ein Gargerät, aufweisend einen Garraum mit mindestens einem von dort zugänglichen elektrischen Anschlusselement. Die Erfindung betrifft ferner einen Garraumeinschub, wobei der Garraumeinschub ein in einem Garraum eines Gargeräts elektrisch betreibbarer Garraumeinschub ist und mindestens eine Buchse zur Aufnahme eines in den Garraum ragenden Kontaktstifts des Gargeräts aufweist. Die Erfindung betrifft zudem Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betreibbaren Garraumeinschubs in einem Garraum eines Gargeräts, wobei der Garraum mittels einer Gargerätetür verschließbar ist, das Gargerät mindestens ein elektrisches Anschlusselement, insbesondere Kontaktstift, zur elektrischen Kontaktierung des Garraumeinschubs aufweist und der Garraumeinschub mindestens ein zu dem elektrischen Anschlusselement passendes elektrisches Anschlussgegenelement, insbesondere Buchse, aufweist.
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Aus
DE 42 17 545 A1 ist ein elektrischer Backofen mit einer Trennplatte zur Aufteilung eines Garraums des Backofens bekannt, wobei die Trennplatte mit zwei elektrischen Heizelementen ausgestattet ist, die eine Unterhitze eines oberen Garraumbereichs und eine Oberhitze eines unteren Garraumbereichs bilden können. Zusammen mit der fest in dem Backofen installierten Oberhitze und Unterhitze sind die beiden Garraumbereiche nahezu unabhängig ansteuerbar.
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Eine elektrische Kontaktierung erfolgt typischerweise über einen dreipoligen, in den Garraum ragenden Stecker, der in der Rückwand positioniert ist. Dabei sind zwei Kontakte für eine Stromversorgung und ein Kontakt für eine Schutzerdung vorgesehen. Falls das Gargerät ein Backofen mit einer Umluftfunktion ist, beeinflusst der Stecker das Umluftsystem. Zudem weist ein in einen Garraum ragender Stecker Probleme bei Zusatzfunktionen wie einer Mikrowellenfunktion auf, da für den Stecker ein großer Ausschnitt im Backrohr notwendig ist, als auch bei einer Dampffunktion, da große offene Kontaktbereiche vorhanden sind. Probleme treten aufgrund der großen offenen Kontaktbereiche zudem bei einer Reinigung als auch einer Handhabung auf.
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Zudem ergibt sich aus der Druckschrift
DE 10 2009 001 982 A1 ein Backofen mit einsetzbarem Gargutträger, wobei der Backofen im Garraum eine Gebläsereinrichtung zum Zwecke der Zuführung von Kühlluft und/oder zur Erzeugung einer der Garbehandlung von Lebensmittel dienenden Heissluftströmung aufweist, wobei der in den Garraum des Backofens einsetzbare Gargutträger mindestens einen Luftströmungskanal besitzt, der an die Gebläseeinrichtung des Backofens anschließbar ist.
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Zudem ergibt sich aus der Druckschrift
DE 102 58 727 A1 ein Ofen mit einem Garraum, in dem Führungsmittel zur Aufnahme mindestens eines beheizbaren Gargefäßes vorgesehen sind, wobei das Gargefäß eine Substratschicht, insbesondere einen Boden, aufweist, an dessen Außenseite eine direkt beheizbare Heizleiterschicht vorgesehen ist, die durch eine Isolierschicht abgedeckt ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit zum elektrischen Kontaktieren eines Garraumeinschubs bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät, aufweisend einen Garraum mit mindestens einem von dort zugänglichen elektrischen Anschlusselement, wobei das mindestens eine Anschlusselement zumindest teilweise wahlweise in den Garraum ausfahrbar und aus dem Garraum einfahrbar oder zurückfahrbar ist. Somit stellt das Anschlusselement dann, wenn es nicht benötigt wird und eingefahren ist, keine Störung für andere Funktionen des Gargeräts dar. Ferner wird eine einfache Handhabung ermöglicht. Zudem wird eine Reinigung des Backrohrs vereinfacht. Darüber hinaus ist in dem eingefahrenen Zustand das Anschlusselement nur geringfügig oder gar nicht dem Garraum ausgesetzt, so dass insbesondere eine Pyrolysefunktion und/oder eine Dampffunktion ohne eine Beschädigung des Anschlusselements auf eine preiswerte Weise ermöglicht wird. Auch ist das Anschlusselement robust gegenüber einer Verschmutzung. Zudem ist der Garraum oder die den Garraum begrenzende Muffel besonders ansprechend gestaltbar. Eine Mikrowellenfunktion und/oder eine Dampfgarfunktion können mit und ohne einen Garraumeinschub realisiert werden.
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Als Antriebselement zum Verfahren des Anschlusselements können beispielsweise mindestens ein elektromotorischer Antrieb mit einem Getriebe (beispielsweise Stirnrad-, Kegelrad-, Schnecken-, Spindel- und / oder Planetengetriebe) oder mindestens ein Linearaktuator wie beispielsweise ein Thermoaktuator, ein Piezoaktor, ein Hubmagnet usw. zum Einsatz kommen, insbesondere mit einem Getriebe oder einer Hebelkinematik.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das mindestens eine Anschlusselement jeweils einen längsverschieblich verfahrbaren Kontaktstift aufweist. Der längsverschieblich verfahrbare Kontaktstift ermöglicht eine robuste und platzsparende Kontaktierung sowie eine verlässliche Verfahrbarkeit. Alternativ kann das Anschlusselement z.B. ausklappbare Flächenkontakte aufweisen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Anschlusselement mindestens eine Dichtung aufweist. Die Dichtung kann ein dediziertes Dichtelement oder eine Dichtfläche umfassen. Durch die Dichtung kann ein rückwärtiger Bereich des Anschlusselements vor den Bedingungen in dem Garraum geschützt werden, z.B. vor einer hohen Temperatur und/oder einer korrosiven Atmosphäre. Es ist eine Weiterbildung, dass die mindestens eine Dichtung einen den Kontaktstift umgebenden (Ring-)Spalt abdichtet. Die Dichtung, insbesondere Dichtfläche, kann zumindest teilweise elektrisch leitfähig sein, z.B. mit oder aus elektrisch leitfähigem Kunststoff oder Metall, beispielsweise Stahl, insbesondere für eine mikrowellendichte Abdichtung.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass mindestens ein Anschlusselement mindestens zwei elektrisch getrennte Kontakte oder Anschlussbereiche aufweist. Dadurch kann ein besonders kompakter und preiswerter elektrischer Anschluss bereitgestellt werden.
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Falls das mindestens eine Anschlusselement mindestens einen Kontaktstift aufweist, kann dieser insbesondere zwei Kontakte (zweipoliger Kontaktstift); drei Kontakte (dreipoliger Kontaktstift) oder vier Kontakte (vierpoliger Kontaktstift) aufweisen. Falls der Kontaktstift ein zweipoliger Kontaktstift ist, können zur elektrischen Kontaktierung eines Verbrauchers, insbesondere Garraumeinschubs, insbesondere zwei zweipolige Kontaktstifte zur Leistungsversorgung (Spannungsversorgung, Stromversorgung o.ä.) vorgesehen sein. Falls der Kontaktstift ein dreipoliger Kontaktstift ist, mag zur elektrischen Kontaktierung eines Verbrauchers, insbesondere Garraumeinschubs, insbesondere ein Kontaktstift ausreichen. Die Verwendung eines vierpoligen Kontaktstifts ermöglicht eine besonders kompakte Bereitstellung auch eines analogen oder digitalen Datenanschlusses, z.B. zum Auslesen von Messdaten eines Sensors, z.B. Temperatursensors. Es kann mindestens ein Kontakt oder Anschlussbereich zur Bereitstellung einer Leistungsversorgung vorgesehen sein (Leistungsversorgungskontakt oder Stromversorgungskontakt).
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das mindestens eine Anschlusselement mindestens einen Leistungsversorgungskontakt oder Stromversorgungskontakt aufweist und der mindestens eine Stromversorgungskontakt in einem aus dem Garraum zurückgezogenen Zustand des Anschlusselements deaktiviert ist. Dadurch wird eine Sicherheit eines Betriebs des Gargeräts verbessert. Die Aktivierung und Deaktivierung des mindestens einen Stromversorgungskontakts kann durch mindestens einen Schalter, z.B. durch einen Mikroschalter, ausgelöst werden, welcher eine eingefahrene und/oder eine ausgefahrene Stellung detektiert. Der mindestens eine Stromversorgungskontakt kann im eingefahrenen Zustand eine (Zufalls-)Erdung mit der Gargerätemuffel eingehen.
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Der Stromversorgungskontakt kann insbesondere eine Phase führen oder ein Nullleiter (PEN-Leiter) sein.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass mindestens einer der mindestens zwei elektrisch getrennten Kontakte zumindest eines Anschlusselements, insbesondere aller Anschlusselemente, als ein Erdungskontakt vorgesehen ist. Dies erhöht eine Sicherheit des elektrischen Betriebs.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass das Gargerät eine Mikrowellenfunktion und ein mikrowellendichtes Durchgangsloch zum Durchführen des Kontaktstifts aufweist. So kann das mindestens eine Anschlusselement ohne eine Beeinträchtigung der Sicherheit zusammen mit einer Mikrowellenfunktion verwendet werden.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das Gargerät ein pyrolysefähiges Gerät ist.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Durchgangsloch einen Durchmesser von weniger als ca. 8 mm aufweist. So kann eine Mikrowellendichtigkeit auch ohne spezielle, insbesondere elektrisch leitfähige, Dichtelemente erreicht werden.
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Das Anschlusselement weist bevorzugt in unmittelbarer Nähe zu der Muffel kein Federelement auf.
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Das Gargerät kann insbesondere ein Backofen, ein Mikrowellenofen, ein Dampfgargerät oder eine Kombination daraus sein, insbesondere ein Backofen mit einer Mikrowellenfunktionalität und/oder einer Dampfgarfunktionalität.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Garraumeinschub, der ein in einem Garraum eines Gargeräts elektrisch betreibbarer Garraumeinschub ist (d.h., allgemein ein in einen Garraum einsetzbarer und dort elektrisch betreibbarer Verbraucher) und mindestens eine Buchse zur Aufnahme eines in den Garraum ragenden Kontaktstifts des Gargeräts aufweist.
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Die Buchse weist mindestens ein Federelement zur elektrischen Kontaktierung des Kontaktstifts auf (Federkontakt), wodurch eine Kontaktierung zumindest eines Kontakts des passenden oder zugehörigen Kontaktstifts sichergestellt wird, insbesondere mittels einer Klemmpassung. Das mindestens eine Federelement ist vorteilhafterweise über mindestens eine Abdeckung (z.B. Klappe, Kappe oder Deckel) entnehmbar, beispielsweise für eine Reinigung. Das Federelement kann insbesondere in Form einer sich, insbesondere bei Einführung des Kontaktstifts, radial federnd aufweitenden Hülse vorliegen.
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Der Garraumeinschub kann insbesondere eine über die Buchse elektrisch betreibbare Heizung aufweisen. Der Garraumeinschub kann einen über die Buchse auslesbaren oder abfühlbaren Temperatursensor aufweisen. Der Garraumeinschub kann insbesondere ein Garraumteiler und/oder ein beheizbares Zubehör, insbesondere Gargutträger, sein.
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Insbesondere für eine Herstellung einer Dampfdichtigkeit kann in der Buchse mindestens ein Dichtring eingesetzt sein.
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Die Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betreibbaren Garraumeinschubs in einem Garraum eines Gargeräts, wobei der Garraum mittels einer Gargerätetür verschließbar ist, das Gargerät mindestens ein elektrisches Anschlusselement, insbesondere Kontaktstift, zur elektrischen Kontaktierung des Garraumeinschubs aufweist und der Garraumeinschub mindestens ein zu dem elektrischen Anschlusselement passendes elektrisches Anschlussgegenelement, insbesondere Buchse, aufweist. Das elektrische Anschlusselement ist in einem geöffneten Zustand der Gargerätetür zumindest teilweise aus dem Garraum eingefahren oder zurückgezogen. Das Verfahren weist mindestens die folgenden Schritte auf: Einsetzen des Garraumeinschubs in den Garraum; Ausfahren des mindestens einen elektrischen Anschlusselements zur Kontaktierung des passenden Anschlussgegenelements aufgrund eines Schließens der Gargerätetür; und Aktivieren des mindestens einen elektrischen Anschlusselements.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betreibbaren Garraumeinschubs in einem Garraum eines Gargeräts, wobei der Garraum mittels einer Gargerätetür verschließbar ist, das Gargerät mindestens ein elektrisches Anschlusselement, insbesondere Kontaktstift, zur elektrischen Kontaktierung des Garraumeinschubs aufweist und der Garraumeinschub mindestens ein zu dem elektrischen Anschlusselement passendes elektrisches Anschlussgegenelement, insbesondere Buchse, aufweist. Das elektrische Anschlusselement ist in einem geöffneten Zustand der Gargerätetür zumindest teilweise aus dem Garraum eingefahren. Das Verfahren weist mindestens die folgenden Schritte auf: Ausfahren des mindestens einen Anschlusselements; Einsetzen des Garraumeinschubs in den Garraum so, dass das Anschlussgegenelement das passende Anschlusselement kontaktiert; und Aktivieren des mindestens einen Anschlusselements nach einer Auswahl einer Betriebsart für den Garraumeinschub.
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In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben.
- 1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein aus- und einfahrbares elektrisches Anschlusselement für ein Gargerät in einer eingefahrenen Stellung;
- 2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht das Anschlusselement in einer ausgefahrenen Stellung;
- 3 zeigt in Schrägansicht das Anschlusselement in der ausgefahrenen Stellung;
- 4 zeigt in Schrägansicht das Anschlusselement in Kontakt mit einer Buchse;
- 5 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht die auf das Anschlusselement aufgesetzte Buchse, wobei sich das Anschlusselement in der eingefahrenen Stellung befindet; und
- 6 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht die auf das Anschlusselement aufgesetzte Buchse, wobei sich das Anschlusselement in der ausgefahrenen Stellung befindet.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein elektrisches Anschlusselement 1 für ein Gargerät G in einer eingefahrenen Stellung. Das Anschlusselement 1 weist eine zylindrische Hülse 2 mit einer Längsachse L auf, welche an ihrer Vorderseite ein Aufsatzstück 3 aufweist. Die Hülse 2 auf eine Rückseite oder Außenseite einer Gargerätemuffel M des Gargeräts G aufgesetzt und ragt dabei durch eine Montageöffnung O der Gargerätemuffel M. Das Aufsatzstück 3 ist auf eine Vorderseite oder Innenseite der Gargerätemuffel M aufgesetzt und mit der Hülse verbunden, z.B. mittels einer Schraubverbindung oder einer Bajonettverbindung. Die Gargerätemuffel M begrenzt einen Garraum R.
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Die Hülse 2 umgibt einen Kontaktstift 4, welcher entlang der Längsachse L verschieblich gelagert und motorisch verfahrbar ist. In dieser Ansicht ist der Kontaktstift 4 eingefahren oder aus dem Garraum R zurückgezogen und bietet dem Garraum nur seine Spitze 5 dar. Folglich ist ein solcher eingefahrener Kontaktstift effektiver gegenüber dem Garraum R geschützt als ein permanent in den Garraum R ragender Stecker.
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Zur weiteren Verbesserung einer Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit kann die Spitze 5 ein chemisch weitgehend inertes und/oder hochtemperaturstabiles Material aufweisen, z.B. als ein Vollmaterial oder als eine Beschichtung, z.B. Emaille. So kann auch eine Widerstandfähigkeit gegenüber einem Pyrolysebetrieb und gegenüber Dampf verbessert werden.
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Der Kontaktstift 4 ist hier als ein zweipoliger Kontaktstift 4 ausgebildet, welcher an seiner äußeren Mantelfläche 6 somit zwei elektrische Kontakte oder Anschlussbereiche aufweist, nämlich einen ersten zylinderförmigen Kontakt 7 an einem vorderen Abschnitt direkt unterhalb der Spitze 5 und einen zweiten zylinderförmigen Kontakt 8 in einem (in Bezug auf den Garraum R) weiter rückwärtig angeordneten Abschnitt. Der erste Kontakt 7 und der zweite Kontakt 8 sind mittels eines zylinderförmigen elektrisch isolierenden Isolierabschnitts 9 voneinander getrennt. In einem Bereich des zweiten Kontakts 8 ist der Kontaktstift 4 entsprechend mehrlagig mit einem vollzylinderförmigen, elektrisch leitfähigen Kern 10, mit einem den Kern 10 umgebenden elektrisch isolierenden (hohlzylindrischen) Rohr 11 und mit einem das Rohr 11 umgebenden elektrisch leitfähigen Rohr 12 aufgebaut. Der Kern 10 verläuft bis zu der Spitze 5 und verbreitert sich dort, um den ersten zylinderförmigen Kontakt 7 zu bilden. Das elektrisch isolierende Rohr (Isolierhülse) 11 erstreckt sich bis direkt bis zu dem verbreiterten Bereich des Kerns 10 und bildet dort den Isolierabschnitt 9. Das Rohr 12 bildet den zweiten zylinderförmigen Kontakt 8. An einem rückwärtigen Ende 13 des Kontaktstifts 4 können der Kern 10 und das Rohr 12 elektrisch kontaktiert werden. Dazu wird es bevorzugt, dass der erste Kontakt 7 stromführend angeschlossen ist (z.B. als eine Phase oder als ein Nullleiter) und der zweite Kontakt 8 einer Erdung dient (Erdungskontakt).
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Zum Verfahren des Kontaktstifts 4 wird dieser in einem vorderen Bereich der Hülse 2 und des Aufsatzstücks 3 in entsprechenden Aussparungen geführt (in dem Aufsatzstück in einer Durchführung 3a) und ist von diesen durch einen Ringspalt 14 getrennt. Die Durchführung 3a weist einen Durchmesser von nicht mehr als 8 mm auf, so dass sie gegenüber einer in den Garraum R eingebrachten Mikrowellenstrahlung im Wesentlichen undurchlässig ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, falls das Gargerät G ein Mikrowellenofen oder ein Backofen mit einer Mikrowellenfunktionalität ist.
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In einem rückwärtigen Bereich der Hülse 2 ist der Kontaktstift 4 abschnittweise von einem Führungsblock 15 umgeben, welcher in einer passenden zylinderförmigen Aussparung 16 der Hülse 2 läuft. Zum Ausfahren des Kontaktstifts 4 in den Garraum R wird dieser entlang der Längsachse L motorisch bewegt und entsprechend bei einem Einfahren in die umgekehrte Richtung zurückgeholt. Eine nach vorne gerichtete, kegelstumpfförmige Fläche des Führungsblocks 15 ist als eine Dichtfläche 17 vorgesehen, welche auf eine entsprechende vordere Dichtfläche 18 der Aussparung 16 oder der Hülse 2 passt, so dass die Dichtflächen 17, 18 eine (Kontakt-)Dichtung bilden können. Im eingefahrenen Zustand kann das Gargerät G gegen den Garraum R beispielweise durch eine nach hinten gerichtete, kegelstumpfförmige Kontaktfläche 19 des Führungsblocks 15 abgedichtet werden, wobei die Kontaktfläche 19 dann pressend auf einer zugehörigen Kontaktgegenfläche (o.Abb.) aufsitzt.
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In der eingefahrenen Stellung oder Zustand des Kontaktstifts 4 können der erste Kontakt 7 und/oder der zweite Kontakt 8 weggeschaltet sein. Dies kann beispielweise über Mikroschalter (o.Abb.) geschehen, welche die eingefahrene Stellung erkennen. Die weggeschalteten Kontakte 7 und/oder 8 können dann eine (Zufalls-)Erdung mit der Gargerätemuffel M eingehen.
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2 zeigt das elektrische Anschlusselement 1 in der ausgefahrenen Stellung des Kontaktstifts 4. Der Kontaktstift 4 ragt nun abschnittsweise in den Garraum R, so dass dort der erste Kontakt 7, der zweite Kontakt 8 und der Isolierabschnitt 9 freiliegen und zur Aufnahme in einem passenden Anschlussgegenelement eines elektrischen Verbrauchers, insbesondere einer Buchse, bereit sind. Die Dichtfläche 17 des Führungsblocks 15 kontaktiert nun pressend die Dichtfläche 18 der Aussparung 16 und dichtet das Gargerät G gegen den Garraum R ab.
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3 zeigt das Anschlusselement 1 in Schrägansicht in der ausgefahrenen Stellung. Zum Betrieb eines elektrischen Verbrauchers, z.B. eines beheizbaren Gargutträgers oder eines beheizbaren Backraumteilers, kann das Gargerät G ein oder mehrere Anschlusselemente 1 aufweisen. Alternativ kann ein Anschlusselement 1 einen oder mehrere Kontaktstifte 4 aufweisen. Beispielsweise kann das Gargerät G zwei Anschlusselemente 1 für jede elektrisch versorgbare Gargutebene oder Einschubebene aufweisen, wobei die ersten Kontakte 7 der Anschlusselemente 1 unterschiedliche stromführende Kontakte oder Leiter darstellen, z.B. eine Phase bzw. einen Nullleiter.
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4 zeigt das Anschlusselement 1 in Kontakt mit einer Buchse 20 eines elektrischen Verbrauchers V. Der Verbraucher V ist dazu in den Garraum R des Gargeräts G eingesetzt, insbesondere eingeschoben, worden. Die Buchse 20 nimmt den Kontaktstift 4 des zugehörigen Anschlusselements 1 auf.
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5 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht die auf das Anschlusselement 1 aufgesetzte Buchse 20, wobei sich das Anschlusselement 1, insbesondere dessen Kontaktstift 4, in einer eingefahrenen Stellung befindet. 6 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht das Anschlusselement 1, dessen ausgefahrener Kontaktsstift 4 in die Buchse 20 eingesteckt ist.
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Die Buchse 20 weist eine rohrförmige Aufnahme 21 für den Kontaktstift 4 auf. Die Aufnahme 21 ist passend zu der Anordnung des ersten Kontakts 7, des zweiten Kontakts 8 und des Isolierabschnitts 9 in einen ersten Gegenkontakt 22, einen zweiten Gegenkontakt 23 bzw. einen elektrisch isolierenden Abschnitt 24 unterteilt. Der erste Gegenkontakt 22 und der zweite Gegenkontakt 23 sind an einem rückwärtigen Anschluss 25 abgreifbar und zur Versorgung des Verbrauchers V nutzbar. Falls beispielsweise der Verbraucher V ein beheizbarer Gargutträger oder ein beheizbarer Backraumteiler ist, kann der stromführende Teil des Anschlusses 25 mit einem Anschluss einer Heizung, insbesondere einer in Schichttechnologie aufgebauten Flächenheizung, elektrisch verbunden sein.
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Der erste Gegenkontakt 22 ist als ein auswechselbares, rohrförmiges Federelement ausgestaltet, welches eine effektive Presspassung oder Klemmpassung mit dem ersten Kontakt 7 bewirkt. Der Verbraucher V ist mit einer Abdeckung (Klappe, Kappe ö.ä.) ausgestattet, um einen Zugriff auf den Gegenkontakt 22 zu ermöglichen. Dadurch kann der erste Gegenkontakt 22 entnommen und ausgewechselt oder gereinigt und dann wieder eingesetzt werden.
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Die Buchse 20 kann, insbesondere zur Erlangung einer effektiven Dampfdichtigkeit, eine oder mehrere Dichtungen, insbesondere Dichtringe, aufweisen.
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Eine Kontaktierung von Anschlusselement 1 und Buchse 20 kann beispielsweise auf die folgenden Arten geschehen.
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In einer ersten Variante ist der Kontaktstift 4 eingefahren, wie z.B. in 1 gezeigt. Dann wird der Verbraucher V eingesetzt, z.B. ein Garraumteiler bei geöffneter Garraumtür eingeschoben. Folgend wird die Garraumtür geschlossen, wodurch sie den Verbraucher V in Position hält, wie z.B. in 4 oder 5 gezeigt. Dann fährt der Kontaktstift 4 in die Buchse 20 aus. Erst wenn der Kontaktstift 4 ausgefahren ist, wie z.B. in 2, 3 oder 6 gezeigt, wird ein stromführender Kontakt 7 (Phase oder Nullleiter usw.) zugeschaltet.
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In einer zweiten Variante wird zunächst der Kontaktstift 4 ausgefahren (z.B. automatisch durch das Gargerät oder auf eine Anforderung eines Nutzers hin) und danach der Verbraucher V in den Garraum R eingesetzt, insbesondere eingeschoben. Dabei wird die Buchse 20 auf den zugehörigen Kontaktstift 4 aufgesetzt. Erst wenn eine Betriebsart ausgewählt und/oder aktiviert ist, welche den Verbraucher nutzt, wird ein stromführender Kontakt 7 (Phase oder Nullleiter usw.) zugeschaltet. Die Auswahl der Betriebsart kann manuell durch einen Nutzer oder automatisch durch das Gargerät, z.B. im Rahmen eines Garprogramms, geschehen.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So kann der Kontaktstift auch ein einpoliger, dreipoliger, vierpoliger usw. Kontaktstift sein. Bei einer Verwendung eines dreipoligen Kontaktstifts kann ein erster Kontakt z.B. als eine Phase, ein zweiter Kontakt als ein Nullleiter und ein dritter Kontakt zur Erdung dienen. Dadurch kann eine Leistungsversorgung eines Verbrauchers mittels eines einzigen Kontaktstifts erreicht werden. Alternativ kann der zweite Kontakt auch für eine analoge oder digitale Datenübertragung verwendet werden, z.B. von einem Temperatursensor.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlusselement
- 2
- Hülse
- 3
- Aufsatzstück
- 3a
- Durchführung durch das Aufsatzstück
- 4
- Kontaktstift
- 5
- Spitze
- 6
- Mantelfläche
- 7
- erster Kontakt
- 8
- zweiter Kontakt
- 9
- Isolierabschnitt
- 10
- Kern
- 11
- elektrisch isolierendes Rohr
- 12
- elektrisch leitfähiges Rohr
- 13
- rückwärtiges Ende
- 14
- Ringspalt
- 15
- Führungsblock
- 16
- Aussparung
- 17
- Dichtfläche des Führungsblocks
- 18
- Dichtfläche der Aussparung
- 19
- Kontaktfläche des Führungsblocks
- 20
- Buchse
- 21
- Aufnahme
- 22
- erster Gegenkontakt
- 23
- zweiter Gegenkontakt
- 24
- elektrisch isolierender Abschnitt
- 25
- Anschluss
- G
- Gargerät
- L
- Längsachse
- M
- Muffel
- O
- Montageöffnung
- R
- Garraum
- V
- Verbraucher