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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit sowie zwei Verfahren zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit.
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Zur Mehlgewinnung muss der Mehlkörper (Endosperm) eines Getreidekornes von der Kleie (Schalen und Keime) getrennt werden. Die Getreidekörner werden hierzu mit Wasser benetzt, damit die Schalen aufweichen und anschließend abgeschält werden können.
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Unter dem Begriff Körnerfrüchte werden gemäß der Erfindung alle Früchte verstanden, welche einen Kern aufweisen und eine den Kern umgebende harte oder weiche Schale oder Haut. Unter den Begriff Körnerfrüchte fallen damit beispielsweise sämtliche Getreidekörner wie auch Hülsenfrüchte, Mais, Reis, Bohnen, Kaffeebohnen, Kakaobohnen und dergleichen mehr.
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Als Flüssigkeit für die Aufbereitung kommt in erster Linie Wasser in Frage. Es können jedoch auch andere Flüssigkeiten zugesetzt werden, wie zum Beispiel Zuckerwasser, Melasse oder Flüssigkeiten zur Reduzierung der Gesamtkeimzahl.
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Aus der Praxis ist es bekannt, Körnerfrüchte, das heißt beispielsweise Getreidekörner, in einer Förderschnecke (Netzschnecke) mit Wasser zu vermischen. Danach wird das Korn 12 bis 72 Stunden, je nach Kornart, liegen gelassen, damit das Wasser die Schalen aufweichen kann. Diese langen Abstehzeiten sind von großem Nachteil, da für die Lagerung während der Abstehzeit eine große Raumkapazität erforderlich ist. Durch diese notwendige Raumkapazität wird die maximale Herstellungskapazität einer Mühle häufig beschränkt.
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Außerdem kommt es während langer Lagerzeiten zu erhöhten Gesamtkeimzahlen (Hefen, Schimmel, etc.).
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Zum Stand der Technik (
DE 41 27 290 C2 ) gehört ein Verfahren zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Bei dieser zum Stand der Technik gehörenden Vorrichtung zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit ist eine Rüttelvorrichtung vorgesehen, die aus einem mit etwa vertikaler Achse angeordneten Rohr besteht, das mit einem das Rohr in Rüttelbewegung versetzenden Motor verbunden ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit anzugeben, mit denen eine höhere Wasserzugabe in einem Rütteldurchgang und Abstehdurchgang möglich ist. Darüber hinaus soll eine Vorrichtung angegeben werden, die eine deutlich verminderte Bauhöhe aufweist und die eine deutlich größere Hygiene im Bereich der Körnerfrüchte aufweist.
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Dieses technische Problem wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 23 oder 24 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit mit einer Rütteleinrichtung für die Körnerfrüchte, die ein vertikal oder schräg angeordnetes Rohr aufweist und wenigstens einen das Rohr in Rüttelbewegung versetzenden Motor, der eine Motorfußplatte zum Anschluss einer zur rüttelnden Vorrichtung aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass das Rohr mit der Motorfußplatte kraftschlüssig verbunden ist und dass das Rohr maximal eine Länge aufweist, die der zweifachen Länge der Motorfußplatte entspricht.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausführung der Vorrichtung wird die Vibrationsenergie des wenigstens einen Vibrationsmotors deutlich besser auf die Körnerfrüchte übertragen, so dass es möglich ist, mit dieser Vorrichtung erstmalig eine Wasserzugabe von 12% in einem Durchgang zuzuführen.
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Gemäß dem Stand der Technik wurden bisher lediglich Wasserzugaben von 8% in einem Durchgang erreicht.
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Dadurch, dass die Länge des Rohres maximal der zweifachen Länge der Motorfußplatte entspricht, werden die Enden des Rohres selbst nicht oder kaum in Schwingungen versetzt. Das bedeutet, dass die Vibrationsenergie nicht in Schwingungen des Rohres umgesetzt wird, sondern vollständig oder fast vollständig auf die Körnerfrüchte übertragen wird.
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Dadurch, dass das zu rüttelnde Rohr maximal eine Länge aufweist, die der zweifachen Länge der Motorfußplatte entspricht, erhält man gegenüber den zum Stand der Technik gehörenden Vibrationsvorrichtungen eine deutliche Gewichtsreduktion des zu rüttelnden Rohres, wodurch eine verbesserte Übertragung der Rüttelenergie auf die Körnerfrüchte erzielt wird. Darüber hinaus ist es möglich, kleinere Motoren zu verwenden, wodurch eine Energieeinsparung erzielt wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht bei der Anordnung von wenigstens zwei Motoren vor, dass das Rohr mit jeder der Motorfußplatten der wenigstens zwei Motoren kraftschlüssig verbunden ist, und dass das Rohr maximal eine Länge aufweist, die der zweifachen Summe der Längen sämtlicher Motorfußplatten entspricht. Das bedeutet, dass bei Anordnung von beispielsweise zwei Motoren das Rohr mit der Motorfußplatte jedes Motors kraftschlüssig verbunden ist. Die Gesamtlänge des Rohres ist maximal so groß wie die zweifache Summe der Längen der beiden Motorfußplatten.
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Auch hierdurch ist wiederum gewährleistet, dass die Enden des Rohres nicht in unerwünschte Schwingungen geraten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Rohr eine Länge auf, die der Länge der Motorfußplatte entspricht. Bei dieser Ausführungsform wird es vollständig vermieden, dass die Enden des Rohres in Schwingungen versetzt werden. Das bedeutet, dass die Vibrationsenergie nicht in Schwingungsenergie der Rohre umgesetzt wird, sondern vollständig auf die Körnerfrüchte übertragen werden kann. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Körnerfrüchte, die vor dem Durchlaufen des Rohres mit der Flüssigkeit vermischt wurden, der Vibrationsenergie vollständig ausgesetzt sind, und dass die Flüssigkeit deutlich besser in die Körnerfrüchte eindringt, wodurch wiederum die Abstehzeit verringert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Rohr minimal eine Länge auf, die der Länge der Motorfußplatte entspricht. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Rohr kürzer auszubilden. In diesem Falle ist beispielsweise eine Adapterplatte zwischen der Motorfußplatte und dem Rohr erforderlich.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die kraftschlüssige Verbindung mit dem Vibrationsmotor etwa in der Mitte des Rohres angeordnet ist. Hierdurch wird die Vibrationsenergie des Motors optimal auf das Rohr übertragen, ohne dass wiederum unerwünschte Schwingungen des Rohres auftreten.
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Unter kraftschlüssiger Verbindung wird die Verbindung zwischen der Motorfußplatte des Vibrationsmotors und dem Rohr oder zwischen der Motorfußplatte des Vibrationsmotors und wenigstens einer weiteren Platte, zwischen denen das Rohr angeordnet ist oder an der oder denen das Rohr angeordnet ist, verstanden, um die Vibrationen von dem Motor auf das Rohr oder auf die wenigstens eine Platte und damit auf das Rohr zu übertragen.
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Die Motorfußplatte ist Bestandteil des Motors. Die Motorfußplatte ist die Platte, die die Rüttelbewegungen von dem Motor auf die zu rüttelnde Vorrichtung, die hierzu mit der Motorfußplatte verbunden ist, überträgt.
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Das Rohr kann erfindungsgemäß einen runden oder eckigen Querschnitt aufweisen. Es ist beispielsweise möglich, ein Vierkant-Rohr zu verwenden. Andere Querschnitte sind ebenfalls möglich.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Rohr Zwischenwände auf, die variabel in dem Rohr (Rundrohr/Vierkantrohr) einsetzbar sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Rohr fest eingesetzte Zwischenwände aufweist, und dass anwendungsabhängig jeweils das passende Rohr in der Vorrichtung angeordnet wird.
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Hierdurch ist es möglich, die Dimension der Querschnitte in dem Rohr variabel zu gestalten, um für verschiedene Körnerfrüchte eine maximale Erdbeschleunigung zu erreichen. Je größer die Querschnittsfläche des Rohres ist, umso größer ist die Verweildauer des Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisches in dem Rohr bei gleicher Durchsatzmenge. Durch die größere Verweildauer kann die Vibrationsenergie mit mehr Wirkung in das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch eingebracht werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das Rohr und/oder die Zwischenwände wenigstens teilweise mit Teflon beschichtet. Durch die Beschichtung mit Teflon oder anderen Materialien, die die Haftwirkung des Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisches an dem Rohr oder den Zwischenwänden vermindert, wird erreicht, dass das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch nicht so leicht an dem Rohr und den Zwischenwänden anhaftet. Idealerweise sollen die Anhaftungen komplett vermieden werden. Dies ist erforderlich, damit sich das Rohr nicht mit dem Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch zusetzt und dass durch kleinere Anhaftungen des Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisches keine Schimmelbildung auftritt und die Gesamtkeimzahl niedrig gehalten wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen Vormischer auf, in dem den Körnerfrüchten die Flüssigkeit zugegeben wird und die Körnerfrüchte mit der Flüssigkeit schonend ohne Bruch oder Abrieb, das heißt ohne Beschädigung der äußeren Schaleschichten vermischt werden. Der Vormischer weist hierzu wenigstens ein Mischerpaddel auf, welches an einer Rückseite abgerundet ausgebildet ist. Mit dem wenigstens einen Mischerpaddel werden die Körnerfrüchte und die Flüssigkeit miteinander vermischt. Durch die Abrundung des wenigstens einen Mischerpaddels auf der Rückseite werden Anhaftungen des Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisches an dem Mischerpaddel vermieden, wodurch wiederum die Hygiene in der Vorrichtung verbessert wird. Durch den Vormischer wird erreicht, dass die Körnerfrüchte gleichmäßig mit der Flüssigkeit vermischt werden, so dass die Vibrationsenergie in dem nachgeordneten Rohr auf das gleichmäßig gemischte Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch übertragen wird und hierdurch ein optimales Eindringen der Flüssigkeit in die Körnerfrüchte gewährleistet ist.
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Die Mischerpaddel sind vorteilhaft mit Abstand zu der Wasserzuführung angeordnet, so dass das zugeführte Wasser als erstes zwischen den Körnerfrüchten versickert. Dadurch, dass das Mischerpaddel mit Abstand angeordnet ist, wird das Wasser durch das Mischerpaddel nicht in dem Vormischer nach außen getragen, wodurch gemäß dem Stand der Technik Ablagerungen aus Staub, Abriebteilchen und Wasser entstehen. Diese Ablagerungen fördern wiederum die Schimmel- und Hefenbildung. Dadurch, dass die Mischerpaddel mit Abstand zu der Wasserzuführung angeordnet sind, werden die Körnerfrüchte oberhalb der Mischerpaddel ebenfalls in eine leichte Drehbewegung versetzt, wodurch ein erstes Verteilen des zugeführten Wassers erfolgt. Erst im Bereich der Mischerpaddel erfolgt dann eine vollständige Durchmischung der Körnerfrüchte mit dem Wasser.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Rückseite des wenigstens einen Mischerpaddels im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet. Hierdurch werden Anhaftungen des Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisches weitgehend vermieden.
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Vorteilhaft ist der Vormischer aus rostfreiem Stahl oder aus Stahl gebildet. Diese Ausbildungsform weist den Vorteil auf, dass eine größere Hygiene in dem Vormischer erzielt wird.
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Um den Vormischeffekt im Mischer zu erhöhen, das heißt eine bessere Vermischung der Körnerfrüchte mit der Flüssigkeit zu erzielen, sind in dem Vormischer mindestens zwei, vorzugsweise mindestens sechs Wasserzuführelemente angeordnet.
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Der Antrieb des Vormischers ist vorteilhaft frequenzgesteuert zur variablen Geschwindigkeitsregelung ausgestaltet, um eine optimale Vermischung je nach Art der Körnerfrüchte zu erzielen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung treibt der Motor das Rohr mit einer Frequenz von mindestens 65 Hz, vorzugsweise mindestens 70 Hz an.
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Ab dieser Frequenz wird ein optimales Eindringen der Flüssigkeit in die Körnerfrüchte erzielt, so dass das angestrebte Ziel von wenigstens 12% Wasserzugabe in einem Durchgang hierdurch erreicht wird.
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Das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch wird in dem Vibrationsrohr vorteilhaft einer hohen Beschleunigung während des Rüttelvorganges ausgesetzt, nämlich in der Größenordnung von 5 g bis 15 g (g = Erdbeschleunigung), vorzugsweise 13 g bis 15 g. Trotz dieser hohen Beschleunigung prallt das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch nicht hart auf die Wände, da die mit der Flüssigkeit vermischten Körner relativ kompakt in dem Rohr oder in den Rohrkammern angeordnet sind, das heißt, die Energieübertragung auf das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch erfolgt nicht durch harte Schläge auf dieses Gemisch, sondern durch Anliegen der Körner und gegebenenfalls der Flüssigkeitströpfchen an der Rohrwand oder einer Zwischenwand. Die Flüssigkeit selbst zerreißt bei diesen Beschleunigungskräften in feinste Tröpfchen, die sich unmittelbar auf den Schalen der Körnerfrüchte ablagern und in die Schalen eindringen.
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Der Vormischer ist im Querschnitt vorteilhaft konusförmig ausgebildet. Hierdurch ist eine verbesserte und optimale Vermischung der Körnerfrüchte mit der Flüssigkeit gewährleistet.
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Durch die verbesserte Vermischung im konusförmig ausgebildeten Mischer und durch die erfindungsgemäße Vibration dringt erstmalig das zugegebene Wasser auch in die Getreidefurche, die ein Sechstel der gesamten Kornoberfläche ausmacht, ein.
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Hierdurch erhöht sich die Gesamtmehlausbeute. Es fällt außerdem ein höherer Prozentsatz an Grießen und Dunsten an.
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Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auch ein Lebensmittel verträgliches Desinfektionsmittel zuzugeben. Da dieses auch erstmalig bis in die Getreidefurche eindringen kann, wird damit die Gesamtkeimzahl von Schimmel und Hefen verringert.
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Um die Abstehzeit zusätzlich zu verringern, kann das erfindungsgemäße Verfahren zum Benetzen von Körnerfrüchten mit einer Flüssigkeit mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit enthärtetem Wasser gemischt und anschließend gerüttelt werden. Hierdurch macht sich das erfindungsgemäße Verfahren den Effekt der Osmose zu Nutze. In den Schalen der Körnerfrüchte sind üblicherweise Calcium und Magnesium enthalten. Werden die Körnerfrüchte mit Wasser gemischt, denen Calcium und Magnesium entzogen wurde, dringt das Wasser aufgrund der erhöhten Osmosewirkung schneller in die Schale der Körnerfrüchte ein, so dass hier eine noch schnellere Wasseraufnahme erzielt werden kann.
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Durch die erhöhte Osmosewirkung bei der Vermischung mit dem enthärteten Wasser dringt die Flüssigkeit am Anfang der Abstehzeit deutlich schneller in die äußeren Schichten der Körnerfrüchte ein. Dieser Vorgang kann über einen Zeitraum von ein bis drei Stunden beobachtet werden. Dieser Effekt ist vorteilhaft beispielsweise in der Durum-Müllerei, bei der Bioethanol-Herstellung oder bei Verfahren zur Herstellung von Mehl, bei dem die Schalen durch Schäler entfernt werden sollen und bei denen dann Graupen zurückbehalten werden. Bei diesen Anwendungen kommt es darauf an, dass das Wasser schnell von der Oberfläche in die Schale dringen soll und nicht in den Kern.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, die Flüssigkeit, die den Körnerfrüchten in dem Vormischer beigefügt wird, mit wenigstens einem Beizmittel und/oder mit wenigstens einem Insektizid zu versetzen. Die Körnerfrüchte werden mit dem Beizmittel und/oder den Insektiziden vermischt und anschließend gerüttelt. Werden die Körnerfrüchte gebeizt, so wachsen sie schneller, wenn sie ausgesät werden. Darüber hinaus ist die Ausbeute um fast 10% erhöht, da Körnerfrüchte, die mit einer Flüssigkeit mit Beizmittel vermischt und gerüttelt werden, nicht nur zu circa 85%, sondern bis zu 92% keimen, so dass die Ausbeute nach der Aussaat deutlich erhöht ist.
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Dieser Effekt beruht darauf, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Beizmittel unter anderem in die Getreidefurche eingebracht wird.
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Auch der Zusatz von Insektiziden mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist von Vorteil, da die Insektizide ebenfalls deutlich verbessert in die Getreidefurche eindringen können und somit das Getreidekorn besser gegen Insektenbefall schützen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der zugehörigen Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vibrationsvorrichtung nur beispielhaft dargestellt wird, näher erläutert:
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1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rüttelvorrichtung;
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2 das Rohr gemäß 1 im Querschnitt;
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3 einen Querschnitt durch ein rechteckiges Rohr mit zwei Platten;
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4 ein geändertes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht mit zwei Motoren;
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5 einen Querschnitt durch einen Mischerpaddel nach der Linie V-V der 1;
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6 ein Rohr mit Zwischenwänden im Querschnitt;
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7 ein Rohr mit einer Zwischenwand im Querschnitt;
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8 ein geändertes Ausführungsbeispiel eines Rohres mit Zwischenwänden;
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9 ein mit der Motorfußplatte verschraubtes Rohr;
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10 ein mit der Motorfußplatte verschweißtes Rohr;
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11 ein geändertes Ausführungsbeispiel eines Rohres in Seitenansicht;
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12 ein Ausführungsbeispiel in Seitenansicht.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Benetzen von Körnerfrüchten. Die Vorrichtung 1 weist einen Motor 2 auf, der wiederum eine Motorfußplatte 3 aufweist, an dem kraftschlüssig das Rohr 5 mit einer Platte 4, wie in 2 dargestellt, angeordnet ist.
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Gemäß 1 ist der Motor 2 als Vibrationsmotor ausgebildet und versetzt das Rohr 5, welches an der Motorfußplatte 3 und der Platte 4 angeordnet ist, in Rüttelbewegungen in Richtung des Doppelpfeiles A.
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Körnerfrüchte 11 werden in Richtung des Pfeiles B in die Vorrichtung 1 eingefüllt, und zwar in einen Vormischer 6. In dem Vormischer 6 sind mittels einer motorisch angetriebenen Welle 7 Mischerpaddel 8a, 8b, 8c drehbar in Richtung des Pfeiles C gelagert. Über Zuführrohre 9, 10 wird in dem Vormischer 6 dem Getreide 11 die Flüssigkeit, beispielsweise Wasser zugegeben.
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Das oberste Mischerpaddel 8c ist mit Abstand zu den Wasserzuführrohren 9, 10 angeordnet. Hierdurch ist gewährleistet, dass sich das Wasser durch eine Drehbewegung, die die Körnerfrüchte 11 im Bereich der Zuführrohre 9, 10 durchführen, in dem Vormischer verteilt wird. Ist das oberste Mischerpaddel zu dicht an den Zuführrohren 9, 10 angeordnet, wird lediglich das zugeführte Wasser nach außen gedrückt, wodurch eine Mischung aus Staub, Abriebteilchen und Wasser entsteht, die nach außen gedrückt wird in dem Vormischer 6.
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Nach dem Vormischer werden die Körnerfrüchte 11 dem Rohr 5 zugeleitet. Damit sämtliche Körnerfrüchte in das Rohr 5 gelangen, ist ein flexibles Abdichtungs- und Verbindungselement 12 vorgesehen, welches als Gummimanschette ausgebildet sein kann, die an dem Vormischer 6 sowie an dem Rohr 5 angeordnet ist.
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Das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch wird in dem Rohr 5 der Vibration des Motors 2 ausgesetzt. Anschließend gelangt das gerüttelte Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch in eine Austragsvorrichtung 13, aus der das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch in Richtung der Pfeile D die Vorrichtung 1 verlässt.
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Die Austragsvorrichtung 13 zeichnet sich durch eine besonders niedrige Bauhöhe aus.
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Die Austragsvorrichtung 13 weist einen Einlass 32 auf, durch den die Körnerfrüchte aus dem Rohr 5 in die Austragsvorrichtung 13 gelangen. Der Übergang zwischen dem Rohr 5 und der Austragsvorrichtung 13 ist wiederum durch ein flexibles Abdichtungs- und Verbindungselement 33 ausgestaltet. Das flexible Abdichtungs- und Verbindungselement 33, welches beispielsweise als Gummimanschette ausgebildet ist, ist an dem Rohr 5 sowie an der Austragsvorrichtung 13 angeordnet, beispielsweise unter Spannung aufgeschoben.
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Die Körnerfrüchte 11 gelangen in dem Austragselement auf eine Bodenplatte 36. Ein von einem Motor 37 in Richtung des Doppelpfeiles E angetriebener Schieber 38 bewegt die Körnerfrüchte zu Auslassöffnungen 39, 40.
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Das Rohr 5 und die Motorplatte 3 weisen fast die gleiche Länge auf. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Vibrationsenergie des Motors 2 sich vollständig oder annähernd vollständig auf das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch überträgt, wodurch eine optimale Benetzung der Körnerfrüchte mit der Flüssigkeit erfolgt. Hierdurch ist gewährleistet, dass Enden des Rohres 5 nicht in Schwingungen versetzt werden und damit die Vibrationsenergie des Motors 2 in ungewollte Schwingungsenergie umgesetzt wird. Darüber hinaus weist die Vorrichtung durch diese Ausgestaltung insgesamt eine relativ niedrige Gesamtbauhöhe auf.
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Dadurch, dass der Vormischer 6 sehr niedrig gehalten ist in seiner Bauhöhe, dadurch, dass das Rohr 5 eine maximale Länge aufweist, die der zweifachen Länge der Motorplatte 3 entspricht und dadurch, dass die Austragsvorrichtung 13 eine sehr niedrige Bauhöhe aufweist, ist die Gesamtbauhöhe der Vorrichtung 1 sehr niedrig, so dass diese auch bei engen räumlichen Gegebenheiten installiert und benutzt werden kann.
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Für eine optimale Vermischung der Körnerfrüchte mit der Flüssigkeit ist es vorteilhaft, in dem Vormischer 6 mehrere Zuführrohre mit der Flüssigkeit anzuordnen. In 1 sind lediglich die zwei Zuführrohre 9, 10 gezeigt. Optimal sind mindestens vier bis sechs Zuführrohre (je nach Kapazitätsgröße).
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Gemäß 2 ist lediglich der Motor 2 mit der Motorfußplatte 3 und einer weiteren Platte 4 dargestellt. Das Rohr 5 ist im Querschnitt rund ausgebildet.
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3 zeigt ein im Querschnitt eckiges Rohr 5, welches zwischen Platten 4, 30 angeordnet ist. Die Platten 4, 30 werden mittels Schrauben 14, 15 und Schraubenmuttern 16, 17 aufeinander zubewegt und klemmen damit das Rohr 5 ein. Um ein Verrutschen des Rohres 5 zwischen den Platten 3, 4 zu vermeiden, sind zusätzlich Gummiplatten 18, 19 zwischen dem Rohr 5 und den Platten 4, 30 vorgesehen. Die Gummiplatten 18, 19 sind derart ausgestaltet, dass sie ein Verrutschen des Rohres 5 zwischen den Platten 3, 4 verhindern, jedoch möglichst keine Vibrationsenergie aufnehmen. Die Platte 30 ist mittels Schrauben 31 an der Motorfußplatte 3 des Motors 2 befestigt.
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4 zeigt die Vorrichtung 1, die in einem Gestell 20 angeordnet ist. Das Gestell 20 ist auf einer Bodenplatte 21 fixiert. Das Rohr 5 wird von zwei Motoren 22, 23 in Vibrationen versetzt. Die Motoren 22, 23 sind hierfür synchronisiert. Die Austragsvorrichtung 13 ist, wie in 1 beschrieben, ausgeführt. Die Motoren 22, 23 übertragen die Vibrationsenergie über Platten 25, 26 auf das Rohr 5.
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5 zeigt das Mischerpaddel 8a der 1 im Querschnitt. Das Mischerpaddel 8a ist an einer Rückseite 27 im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet. Durch die halbkreisförmige Ausbildung der Rückseite 27 des Mischerpaddels 8a ist gewährleistet, dass das Körnerfrüchte-Flüssigkeits-Gemisch nicht an dem Mischerpaddel 8a anhaftet. Durch diese Ausbildung wird eine optimale Vermischung erreicht und auch die erforderliche Hygiene eingehalten.
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6 zeigt das Rohr 5, in dem Zwischenwände 28, 29 angeordnet sind. Durch die Anordnung der Zwischenwände 28, 29 in dem Rohr 5 wird je nach Art der Körnerfrüchte die Vibrationsenergie optimal auf die Körnerfrüchte übertragen. Mit dem Doppelpfeil A ist die Bewegungsrichtung des Rohres 5 dargestellt. Die Unterteilung in dem Rohr 5 kann variieren.
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Wie in 7 dargestellt, ist in dem Rohr 5 nunmehr nur noch eine Zwischenwand 29 angeordnet. Die Anordnung einer Zwischenwand ist vorteilhaft bei größeren Körnerfrüchten wie beispielsweise Kakaobohnen oder dergleichen, während die Anordnung von zwei oder mehreren Zwischenwänden bei kleineren Körnerfrüchten wie beispielsweise Getreide vorteilhaft ist.
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Das Rohr 5 und die Zwischenwände 28, 29 sind vorteilhaft mit Teflon (nicht dargestellt) beschichtet.
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In 8 ist ein im Querschnitt rundes Rohr 41 dargestellt, welches Zwischenwände 42, 43, 44 sowie 45, 46, 47, 48 aufweist.
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9 zeigt das Rohr 5, welches mittels Schrauben 49, 50 an der Motorfußplatte 3 des Motors 2 angeordnet ist.
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Gemäß 10 ist das Rohr 5 an der Motorfußplatte 3 des Motors 2 festgeschweißt.
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11 zeigt das Rohr 5, welches über eine Zwischenplatte 24 an der Motorfußplatte 3 des Motors 2 befestigt ist. Da der dem Motor 2 abgewandten Seite des Rohres 5, also der Platte 24 gegenüberliegend, keine weitere Platte angeordnet ist, sind anßerhalb an dem Rohr 5 Flacheisen 34, 35 befestigt, die eine Übertragung der Vibrationen zu der dem Motor 2 abgewandten Seite des Rohres 5 unterstützen und fördern. Die Platten 34, 35 sind beispielsweise an dem Rohr 5 festgeschweißt.
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12 zeigt den Motor 2 mit der Motorfußplatte 3, an dem eine Adapterplatte 51 angeordnet werden kann. An der Adapterplatte 51 wird das Rohr 5 befestigt. Die Körnerfrüchte gelangen in Richtung des Pfeiles B in das Rohr und werden dort in Richtung des Doppelpfeiles A gerüttelt.