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Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem für eine Verkleidungsanordnung für einen Kraftwagen-Innenraum gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Verkleidungsanordnungen für Kraftwagen und insbesondere Omnibusse, welche oberhalb der Sitze angeordnet sind, werden für Verkleidung des Dachbereichs, die Verkleidung der Lüftungsanlage und die Unterbringung von Bedienelementen genutzt. Diese Bedienelemente sind beispielsweise Düsen für die Lüftung, Leselampen, Lautsprecher und Schalter.
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Die heute üblicherweise verwendeten Verkleidungsanordnungen, in denen die Bedienelemente untergebracht sind, werden für die verschiedenen Modelle von Omnibussen und deren jeweilige Bestuhlungsvariante einzeln gefertigt. Die einzelnen Elemente der Verkleidungsanordnung werden durch Sägen und/oder Fräsen hergestellt und im Anschluss in den Omnibus eingebaut.
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Als nachteilig bei derartigen Verkleidungsanordnungen ist der Umstand zu betrachten, dass diese aufwändig und teuer bei der Herstellung sind, da die verschiedenen Komponenten der Verkleidungsanordnung einzeln gefertigt und im Anschluss montiert werden müssen. Zudem müssen zahlreiche Varianten von Verkleidungsanordnungen für die jeweiligen Omnibusmodelle und deren jeweilige Bestuhlung bereitgestellt werden. Des Weiteren entsteht durch derartige Verkleidungsanordnungen ein hohes Gewicht, welches aufgrund der hohen Anzahl der Einzelteile hervorgerufen wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Baukastensystem für eine Verkleidungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem ein einfach aufgebautes und variables System zum Aufbau der Verkleidungsanordnung für einen Kraftwagen-Innenraum ermöglicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Baukastensystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Baukastensystem der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem ein besonders einfacher und variabler Aufbau einer Verkleidungsanordnung für einen Kraftwagen-Innenraum, insbesondere eines Omnibusses, möglich ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Baukastensystem aus einer Mehrzahl von Verkleidungselementen besteht, welche verschiedenen Verkleidungselement-Typen zugeordnet sind. Diese Verkleidungselemente können in einer Reihe hintereinander in einem Schienensystem aufgenommen und befestigt werden. Mit anderen Worten können durch dieses Baukastensystem die einzelnen Verkleidungselemente mittels des Schienensystems an die jeweilige Bestuhlung bzw. Einrichtung des Omnibusses angepasst werden. Die jeweiligen Bedienelemente können passagiergerecht und variabel platziert werden. Zusätzliche Kosten, welche bei der Einzelanfertigung dieser Verkleidungselemente für das jeweilige Omnibusmodell bzw. dessen Bestuhlungsvariante entstehen würden, entfallen. Zudem ermöglicht dieses Baukastensystem eine einfache Montage der Verkleidungsanordnung und reduziert somit die Zeit und Kosten bei der Montage. Ebenso können die Verkleidungselemente nachträglich durch eine Neuanordnung an eine andere Bestuhlungsanordnung angepasst werden. Durch dieses Baukastensystem werden aufgrund der reduzierten Teilevielfalt einerseits die Lagerkosten gering gehalten, andererseits wird der Produktionsablauf erleichtert und die Dokumentation vereinfacht. Somit wird durch dieses Baukastensystem eine einfache und variable Lösung geschaffen, welche dauerhaft die Produktionskosten senken kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die jeweiligen Befestigungselemente des entsprechenden Verkleidungselements an einer über die Länge des Schienensystems durchgehenden Aufnahme angebracht werden können. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass die Verkleidungselemente an jeder Position des Schienensystems, beispielsweise an einer dafür vorgesehenen Nut, befestigt werden können. Durch diese einfache Möglichkeit der Befestigung der einzelnen Verkleidungselemente wird die Zeit für die Montage deutlich reduziert.
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Darüber hinaus hat es sich vorteilhaft gezeigt, dass das jeweilige Verkleidungselement wenigstens ein Einhängeelement aufweist, welches in eine Einhängeaufnahme, insbesondere eine Einhängenut, des Schienensystems einhängbar ist. Durch diese Anordnung der Verkleidungselemente an dem Schienensystem wird zudem die Montage erleichtert. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist, dass die Verkleidungselemente beispielsweise in einem Wartungsfall einfach geöffnet werden können. Zudem erleichtert diese Art der Befestigung der Verkleidungselemente den nachträglichen Einbau der Bedienelemente in das Verkleidungselement.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Schienensystem zumindest im Wesentlichen zwei parallel zueinander verlaufende Schienen aufweist, wobei die Aufnahme für die Befestigungselemente an der einen Schiene und die Aufhängeaufnahme an der anderen Schiene vorgesehen ist. Durch diese Anordnung kann das Verkleidungselement zunächst in der einen Schiene eingehängt werden und durch Verschieben entlang der Schiene positioniert werden. Im Anschluss kann das jeweilige Verkleidungselement an der gewünschten Position mittels des Befestigungselements an der anderen Schiene fixiert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es dabei vorgesehen, dass die Verkleidungselemente wenigstens eines Verkleidungselements-Typs als Verkleidungsmodule ausgebildet sind. Hierbei ist es vorgesehen, dass eine Zwischenstelle zwischen zwei benachbarten Verkleidungselementen durch dieses Verkleidungsmodul abgedeckt werden kann. Durch diese Anordnung können die jeweiligen Verkleidungselement-Typen besonders einfach variabel angeordnet bzw. befestigt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es dabei vorgesehen, dass wenigstens ein Verkleidungselement-Typ der Verkleidungselemente als Bedienmodul ausgebildet ist. An diesen Bedienmodulen werden beispielsweise die Öffnungen bzw. Düsen für die Lüftung, die Leselampen und die Lautsprecher angebracht.
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Dabei hat es sich als weiter vorteilhaft gezeigt, dass die Bedienmodule und die Verkleidungsmodule in verschiedenen Längen vorgesehen sind. Durch die verschiedenen Längen der Bedienmodule und Verkleidungsmodule wird das Baukastensystem variabel und kann einfach an die jeweiligen Omnibusmodelle und deren jeweilige Bestuhlung angepasst werden.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass durch die Abdeckung der benachbarten Verkleidungselemente bzw. Bedienmodule durch das Verkleidungsmodul eine luftdichte Verbindung zwischen den Verkleidungselementen und dem Schienensystem entsteht. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Dichtungen an dem Schienensystem bzw. an den Verkleidungselementen erfolgen. Durch diese luftdichte Anordnung der Verkleidungselemente an dem Schienensystem kann somit auf einfache Weise das Lüftungssystem des Omnibusses realisiert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1a, 1b, 1c jeweils eine Perspektivansicht auf drei Verkleidungselemente vom Verkleidungselement-Typ Bedienmodul in verschiedenen Längen;
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2a, 2b jeweils eine Perspektivansicht auf zwei Verkleidungselemente vom Verkleidungselement-Typ Verkleidungsmodul in verschiedenen Längen;
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3a, 3b eine Seitenansicht auf ein geschnitten dargestelltes Schienensystem und ein jeweiliges Verkleidungselement in einer eingehängten Stellung und in einer befestigten Stellung, wobei das Einhängen des Verkleidungselements mittels des Einhängeelements in die Einhängeaufnahme des Schienensystems auf der einen Seite und das Befestigen des Verkleidungselements mittels dem Befestigungselement auf der anderen Seite dargestellt ist;
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4a, 4b eine Perspektivansicht auf das am geschnitten dargestellten Schienensystem angebrachte Bedienmodul bzw. das am Schienensystem angebrachte Bedienmodul und Verkleidungsmodul; und in
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5a, 5b jeweils eine Draufsicht auf die Anordnung von zwei Bedienmodulen und eines Verkleidungsmoduls.
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In den 1a bis 1c sind jeweils in einer Perspektivansicht drei Verkleidungselemente vom Verkleidungselement-Typ Bedienmodul 10, 12, 14 in verschiedenen Längen dargestellt. Das in 1a dargestellte Bedienmodul 10 weist im Bezug auf die in 1b und 1c dargestellten Bedienmodule 12, 14 die größte Längenausdehnung auf. In dem Bedienmodul 10 sind entsprechende Aussparungen 16 vorgesehen, in denen hier nicht dargestellte Bedienelemente wie Düsen für Lüftungen, Leselampen, Lautsprecher, Schalter oder dergleichen angebracht werden können. In dem in 1b dargestellten Bedienmodul 12, welches im Bezug auf das Bedienmodul 10 eine geringere Längenausdehnung aufweist, sind ebenfalls derartige Aussparungen 18 vorgesehen. In dem in 1c dargestellten Bedienmodul 14, welches im Bezug auf die Bedienmodule 10, 12 die geringste Längenausdehnung aufweist, sind keine derartigen Aussparungen vorgesehen.
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In den 2a, 2b sind jeweils in einer Perspektivansicht Verkleidungselemente vom Verkleidungselement-Typ Verkleidungsmodul 20, 22 in verschiedenen Längen dargestellt. An der Oberseite 46 der beiden Verkleidungsmodule 20, 22 ist jeweils eine umlaufende Dichtung 24, 26 angeordnet.
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3a zeigt beispielhaft eines der Bedienmodule 10, 12, 14, welches einseitig in einem Schienensystem 28 eingehängt ist. Hierzu ist an dem jeweiligen Bedienmodul 10, 12, 14 einseitig ein Einhängeelement 30 vorgesehen, mittels welchem es in einer Einhängeaufnahme 32, insbesondere einer Einhängenut, welche an einer Schiene des Schienensystems 28 angeordnet ist, eingehängt werden kann. Das Verkleidungselement in Form des Bedienmoduls 10, 12, 14 befindet sich in der vorliegenden Darstellung in einer eingehängten Stellung. Das Einhängen des jeweiligen Bedienmoduls 10, 12, 14 in das Schienensystem 28 erleichtert die Montage des Bedienmoduls 10, 12, 14 an dem Schienensystem 28, da das Bedienmodul 10, 12, 14 zunächst mittels des Einhängeelements 30 in die Einhängeaufnahme 32 des Schienensystems 28 einseitig eingehängt werden kann und im Anschluss entlang des Schienensystems 28 verschoben werden kann. Zudem ermöglicht diese Anordnung in einem Wartungsfall eine einfache Zugänglichkeit.
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3b zeigt in einer Seitenansicht das Bedienmodul 10, 12, 14, welches an dem Schienensystem 28 in einer befestigten Stellung angebracht ist. Das Bedienmodul 10, 12, 14 ist an der einen Seite mittels des Einhängeelements 30 in der Einhängeaufnahme 32 des Schienensystems 28 eingehängt. An der anderen Seite ist das Bedienmodul 10, 12, 14 mittels eines Befestigungselements 34 an einer im Schienensystem 28 vorgesehen Aufnahme 36 befestigt. Diese Aufnahme 36 ist entlang der kompletten Länge auf einer Seite des Schienensystems 28 angeordnet. Somit kann das jeweilige Bedienmodul 10, 12, 14 an beliebiger Position des Schienensystems 28 mittels des Befestigungselements 34 fixiert werden. Als Befestigungselement 34 kann beispielsweise eine Schraube, ein Bolzen oder dergleichen genutzt werden. Somit wird eine einfache und variable Art der Befestigung des Bedienmoduls 10, 12, 14 an dem Schienensystem 28 ermöglicht.
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4a zeigt in einer Perspektivdarstellung ein Bedienmodul 10, 12, 14, welches an dem Schienensystem 28 angebracht ist. Hierbei ist insbesondere eine Dichtung 38 dargestellt, welche an der Unterseite 40 eines an dem Schienensystem 28 beidseitig vorgesehenen Stegs 42 angeordnet ist. Durch die Anordnung des Bedienmoduls 10, 12, 14 an dem Schienensystem 28 entsteht in Folge des Kontakts des Bedienmoduls 10, 12, 14 mit der Dichtung 38 eine luftdichte Verbindung zwischen dem Bedienmodul 10, 12, 14 und dem Schienensystem 28.
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4b zeigt in einer Perspektivansicht ein Bedienmodul 10, 12, 14, welches an dem Schienensystem 28 angebracht ist. An der Unterseite 46 des Bedienmoduls 10, 12, 14, ist ein Verkleidungsmodul 20, 22 angeordnet. An der Oberseite 44 des Verkleidungsmoduls 20, 22 befindet sich eine umlaufende Dichtung 24, welche bereits in den 2a und 2b dargestellt ist. Somit wird durch den Kontakt der Unterseite 46 des Bedienmoduls 10, 12, 14 mit der Dichtung 24 eine luftdichte Verbindung zwischen dem Bedienmodul 10, 12, 14 und dem Verkleidungsmodul 20, 22 geschaffen. Durch die Abdeckung der Verkleidungsmodule 20, 24 von benachbarten Bedienmodulen 10, 12, 14 entsteht somit eine luftdichte Verbindung zwischen den jeweiligen Verkleidungselementen und dem Schienensystem 28.
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Die 5a, 5b zeigen in einer Draufsicht die jeweilige Anordnung von zwei Bedienmodulen 10, 12, 14 und eines Verkleidungsmoduls 20, 22, welches sich zwischen den beiden Bedienmodulen 10, 12, 14 befindet. Wie aus 4b ersichtlich, ist das Verkleidungsmodul 20, 22 auf den Bedienmodulen 10, 12, 14 angeordnet. 5a zeigt beispielhaft die Anordnung, in welcher die beiden Bedienmodule 10, 12, 14 auf Mindestabstand angeordnet sind.
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Die Anordnung in 5b zeigt die Anordnung, in welcher die beiden Bedienmodule 10, 12, 14 auf Maximalabstand angeordnet sind. Durch die Zusammenschau der 5a und 5b wird die Variabilität des Baukastensystems der Verkleidungsanordnung dargestellt. Die Variabilität des Systems wird zudem erweitert, indem Bedienmodule 10, 12, 14 in verschiedenen Längen, wie sie in den 1a bis 1c dargestellt sind, verwendet werden können. Zudem stehen Verkleidungsmodule 20, 24 in unterschiedlichen Längen, wie sie in den 2a und 2b dargestellt sind, zur Verfügung.
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Das Baukastensystem für eine Verkleidungsanordnung besteht insgesamt aus fünf Verkleidungselementen, nämlich den drei Bedienmodulen 10, 12, 14 und den beiden Verkleidungsmodulen 20, 22, welche an dem dafür vorgesehenen Schienensystem 28 angebracht werden können. Mit dieser geringen Anzahl an einzelnen Verkleidungselementen kann eine Verkleidungsanordnung für verschiedene Omibusmodelle und deren jeweilige Bestuhlungsvariante realisiert werden.