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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken von bestickbaren Textilien auf einer Stickmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Unter dem Begriff „Stickmaschine” wird die Gattung der Großstickmaschinen verstanden, bei der je ein Gatter und eine Anzahl von diesen Gattern zugeordneten Stickstellen mit den entsprechenden Stickwerkzeugen angeordnet sind, sowie Antriebsmitteln zum Antrieb der Gatter und der Stickstellen, und einer Steuereinheit zur Steuerung der Gatter und der Stickstellen.
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Es besteht vermehrt das Bedürfnis, einen in einer Stickmaschine gehaltenen bestickbaren Stoff auch mit einem Druck zu versehen. Der Begriff „Drucken” oder „Druck” meint die Wiedergabe einer textlichen, respektive bildlichen, Darstellung in beliebiger Anzahl durch Übertragung von Druckfarben bzw. färbenden Substanzen auf den Bedruckstoff mittels einer Druckform. (DIN 8730).
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Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass durch die Bedrucktechnik der Stickgrund (Stickboden) unterschiedliche Farben erhält und bevorzugt erst nachträglich nach dem Bedrucken bestickt wird.
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Weiterhin besteht das Bedürfnis, die Stickmuster im bestickten Stoff noch weiter dekorativ auszugestalten, indem den Stickmustern zusätzliche Farben zugeordnet werden.
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Es ist zwar allgemein bekannt, Schnüre, Pailletten und dergleichen Applikationen mehr aufzusticken, die Anwendungsmöglichkeiten und die ästhetische Gestaltung wird jedoch wesentlich erweitert, wenn man dem Stickbild noch ein bestimmtes Druckbild zuordnen kann.
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Die
DE 35 02 888 A1 zeigt eine Stickmaschine, wobei eine der Nadeln an einer Mehrnadel-Einzelstickstelle durch eine gleichkalibrige Farbmine ersetzt werden kann, um somit eine Stick-Farbkombination zu schaffen. Eine solche Farbmine besteht aus einer Stange, deren Innenraum zur Aufnahme eines Farbstoffes ausgebildet ist. Demnach kann pro Stickstelle nur eine einzige Farbe zugeführt werden. Die Verwendung eines Druckkopfes ist nicht offenbart.
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Die
JP 10-60766 A zeigt eine Stickmaschine mit einem Druckmechanismus zur Aufbringung eines Musters auf einen Stoff. Dabei ist der Druckmechanismus fest am vorderen Träger des Maschinenbetts fixiert. Die für das Drucken notwenige Relativbewegung zwischen Stoff und Drucker wird durch die x-y Bewegung des Halterahmens des Stoffs realisiert. Damit ist keine unabhängige Bedruckung des Stickbodens möglich, die von der Bewegung der sticknadelseitigen Bewegungseinheit unabhängig ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass man dem Stickbild ein vom Stickbild unabhängiges Druckbild zuordnen kann. Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient eine Vorrichtung und ein Verfahren nach der technischen Lehre der Ansprüche 1 bzw. 8.
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Dem in der Stickmaschine eingespannten Stickboden ist eine zusätzliche verschiebbare Bedruckeinrichtung zugeordnet, mit der ein Bedrucken des Stickbodens möglich ist.
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Unter dem Begriff „Bedruckeinrichtung” wird allgemein ein einziger Drucker, jedoch auch eine Mehrzahl von Druckern verstanden, wobei jeder Drucker oder auch die Mehrzahl von Druckern ein oder mehrere unterschiedliche Druckköpfe beinhalten kann.
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Alle nachfolgend beschriebenen Druckverfahren werden erfindungsgemäß angewendet.
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Die Erfindung betrifft insbesondere die Anwendung elektronischer Druckverfahren.
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Elektronischen Druckverfahren, auch Non-Impact-Printing oder NIP-Verfahren genannt, sind Verfahren ohne explizite Druckform und bezeichnen Farbthermodrucker, Plotter und Tintenstrahldrucker. Laserdrucker oder Zeilendrucker werden nicht zu den NIP-Verfahren gerechnet, da dort die Farbübertragung ohne Druckeinwirkung auf das Papier nicht erfolgen kann. Auch diese Verfahren werden von der Erfindung umfasst.
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Typendrucker:
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Typendrucker sind zum Beispiel sogenannte Transferdurchdrucker und stellen eine Prinzipmischung aus Buchdruck und Siebdruck dar. Sie haben Formbestandteile (Typen), weisen aber nicht die typische Gesamtformkonstellation einer Druckmaschine auf. Der alte Dot-Matrix-Drucker, auch Nadeldrucker genannt, fällt ebenfalls in diese Kategorie. Der klassische Laserdrucker ist zu den elektronischen Flachdruckverfahren zu rechnen. Er hat durch die Abbildung des Druckbildes auf der Tonertrommel eine Druckform, wenn auch nur eine temporäre.
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Thermodirektdruck:
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Beim Thermodirektdruck wird das Druckergebnis durch punktuelle Hitzeerzeugung statt durch mechanischen Anschlag oder Andruck erreicht. Es findet ein temperaturempfindliches Spezialpapier Verwendung, das sich bei Erhitzung schwärzt. Der Thermodruck wird häufig in Registrierkassen und wurde früher auch in Faxgeräten eingesetzt.
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Thermo-Retransferdruck
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Der Thermo-Retransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermodirektdrucks vor allem im Bereich der CD und DVD-Bedruckung. Hierzu wird ein spezieller Drucker eingesetzt, der durch Erwärmung des Druckkopfes die Farbe von einer farbtragenden Polyesterfolie, Ribbon genannt, ablöst und auf ein spezielles Retransferband überträgt. Von diesem Retransferband wird dann eine Folie auf das zu bedruckende Medium aufgeschmolzen. Durch diese Zwischenübertragung ist eine hohe Auflösung möglich und der Druck kann in Vollfläche erfolgen. Daher können auch kleine Stückzahlen in fotorealistischer Qualität bedruckt werden.
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Thermosublimationsdruck
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Der Thermosublimationsdruck ist ebenfalls vom Thermotransferdruck weiterentwickelt worden. Der Unterschied ist die Übertragung der Farbe von der Trägerfolie auf das Papier durch Sublimation. Da die Farbe kurz gasförmig ist, lassen sich echte Tonwertabstufungen ohne Rasterung erzeugen.
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Laserbeschriftung
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Bei der Laserbeschriftung wird das zu bedruckende Material durch einen energiereichen Laserstrahl behandelt. Dabei kann es, je nach Material und Verfahren, zu chemischen Veränderungen kommen, etwa durch Verbrennung, Verfärbung, oder auch zu einem Materialabtrag. Bei der Verwendung am Bedruckstoff einer Stickmaschinen können so Graustufen-Bilder erzeugt werden.
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Die Erfindung betrifft also einen Farbauftrag mit Hilfe einer oder mehrerer Druckeinrichtungen über einen berührungslosen Druck oder über einen berührenden Druck.
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Unter einem berührungslosen Druck werden alle Druckverfahren verstanden, mit dem der Farbauftrag über eine bestimmte freie Flugstrecke der Farbteilchen erfolgt, beispielsweise Inkjet-Drucker, Airbrush-Drucker, Zerstäubungsdrucker (mit Spraydosen und dergleichen mehr).
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Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung ein Drucker beschrieben, in dem ein oder mehrere Druckköpfe vorhanden sind, die einen Inkjet-Druck erzeugen. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Es können demgemäß alle vorher genannten Druckverfahren – auch in Kombination untereinander – angewendet werden.
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Neben den berührungslos arbeitenden Druckern können auch berührend arbeitende Drucker verwendet werden, wie z. B. Plotter, die über entsprechende Plotternadeln direkt auf dem Stoff einen Farbauftrag erbringen, wie z. B. über einen Transferdruck, bei dem das vorherige Druckbild auf einer Papiermatrix oder einer Stoffmatrix aufgebracht wurde und dann lediglich mit Wärme auf den Stoff appliziert wird oder auch mit einem Laserdruck, bei dem die mit schmelzbaren Farbpartikeln versehene Belichtungswalze oder Laserwalze direkt auf dem Stoff abrollt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft also sämtliche bekannten Druckverfahren, seien sie berührend oder nicht berührend und auch sämtliche bekannten Drucker, die geeignet sind, bevorzugt einen vertikalen Stoff von mindestens einer Seite zu bedrucken.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird es bevorzugt, wenn die Druckeinrichtung auf der Nadelseite angeordnet ist, weil damit auch gleichzeitig der Stickfaden bedruckt wird.
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Die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, es kann vorgesehen sein, dass auch die Rückseite allein oder die Rückseite in Kombination mit der Vorderseite des bestickbaren Stoffes jeweils mit einer Druckeinrichtung versehen ist.
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Ebenso bleibt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung offen, ob die Druckeinrichtung oberhalb der Stickeinrichtung angeordnet ist, um zunächst den Stickboden zu bedrucken, auf dem dann nachfolgend die Stickerei aufgebracht wird.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Druckeinrichtung unterhalb der Bestickeinrichtung angeordnet ist, um die bereits schon angefertigte Stickerei noch zusätzlich zu bedrucken.
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Lediglich der Einfachheit halber wird als bevorzugte Ausführungsform angegeben, dass die Druckeinrichtung oberhalb der Bestickeinrichtung angeordnet ist.
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Ebenso ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass ein Mehrfachdruck gegeben ist, wobei mit entweder einer Druckvorrichtung ein mehrfaches Überdrucken mit der gleichen Druckeinrichtung erfolgen kann oder auch – in einer anderen Ausführungsform – dass mit unterschiedlichen Druckeinrichtungen sich überlappende oder sich gegenseitig ergänzende Druckbereiche vorgesehen sind.
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Ebenso kann die Reihenfolge Sticken-Drucken-Sticken-Drucken beliebig wiederholt werden und auch in anderer Reihenfolge ablaufen.
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Hierbei ist wesentlich, dass das Steuerungssystem für die Sticktechnik auch gleichzeitig die Druckbefehle beinhaltet, um die Sticktechnik mit der Drucktechnik abzugleichen und dafür zu sorgen, dass ein Druck passergenau an der zu applizierenden Stickerei vorgenommen wird.
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Hierbei werden also Elemente der Stickmaschine mit der Druckeinrichtung synchronisiert, wobei es bevorzugt wird, wenn die Steuerungsbefehle für die Druckeinrichtung in der Stickmaschine implementiert sind.
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Die vorliegende Erfindung geht generell davon aus, dass die wesentlichen Elemente einer Stickmaschine für die Ansteuerung der Druckeinrichtung verwendet werden. Hierbei wird in einer bevorzugten Ausführungsform davon ausgegangen, dass eine im Wesentlichen feste Druckeinrichtung, die einen definierten, aber einstellbaren Abstand zu dem zu bedruckenden Stoff hat, einer in den beiden Raumrichtungen X und Y verschiebbaren Stickboden gegenüber liegt. Hierbei wird also das Druckbild allein durch die Verschiebung des Stickbodens in der Stickmaschine erzeugt, was eine besonders einfache Ausführungsform ist, weil eben einer festen Druckeinrichtung der in vielfachen Schritten verschiebbare Stickboden gegenüber liegt.
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Bei dieser Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass eine Reihe von nebeneinander oder auch übereinander angeordneten Druckeinrichtungen vorhanden sind, so dass die beschränkte Verschiebung der Stickboden in X-Richtung ausreicht, den gesamten Stoff zu bedrucken, wenn dafür gesorgt wird, dass der gegenseitige Abstand der nebeneinander in X-Richtung angeordneten Druckeinrichtungen kleiner ist als der Verschiebeweg des Stickbodens in der gleichen Richtung.
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Wenn es jedoch nur darum geht, bestimmte Stellen der Stickboden zu bedrucken, kann auch nur eine einzige Druckeinrichtung vorhanden sein.
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Diese kann man dann in beliebigen Verfahrschritten in X-Richtung längs des Stickbodens verschieben und dort positionieren und dann wieder zum Bedruckeingriff mit der Stickboden bringen. Damit wird die gleiche Druckarbeit mehrmals auf dem Stickboden wiederholt.
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In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es jedoch auch anstatt einer ortsfest gehaltenen Druckeinrichtung vorgesehen sein, dass die Druckeinrichtung in den beiden Raumrichtungen X und Y beliebig verschiebbar ist und mit Druckbefehlen gesteuert ein Druckbild abgibt, wie es bei Inkjet-Druckern bekannt ist, bei dem die Druckköpfe in X-Richtung bewegbar sind.
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Es kann selbstverständlich auch vorgesehen sein, dass eine solche Druckeinrichtung in Richtung der Z-Achse, also senkrecht zum Stickboden, zustellbar und vom Stickboden wegstellbar ist, um den für den Druckprozess optimalen Abstand der Druckeinrichtung zum Stickboden einzustellen Ebenso können die beiden Steuerbewegungen sich überlagern, nämlich einmal die Steuerbewegung des Stickbodens in X-Y-Richtung und zum Zweiten die Druckbewegungen der Druckeinrichtung in X-Y-Richtung.
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Eine bevorzugte Arbeitsweise besteht darin, zur Erzeugung des Druckbildes die Druckeinrichtung in der horizontalen X Richtung und gleichzeitig den Stickboden in der vertikalen Z Richtung zu bewegen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung zur Ausbildung einer Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Druckeinrichtung ein oder mehrere Druckköpfe beinhaltet und bevorzugt mit einem definierten, aber einstellbaren Abstand dem zu bedruckenden Stoff gegenüber liegt.
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Die Einhaltung dieses geforderten, konstanten Abstandes dient zur Beibehaltung eines qualitätsgesicherten Druckbildes und wird z. B. dadurch erzeugt, dass der Drucker mit einer abstandshaltenden Vorrichtung berührend oder nicht berührend auf dem Stickboden aufsitzt und damit der notwendige Abstand zum Stickboden eingehalten wird.
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Eine solche berührende Anordnung kann ein einfacher Distanzhalter in Form eines den Stickboden berührenden Teils sein, so dass der Drucker immer mit einer bestimmten voreinstellbaren Kraft auf dem Stickboden mit Hilfe des Abstandhalters anliegt.
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Bei einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein berührungsloser Sensor ständig den Abstand des Druckers und der darin enthaltenen Druckköpfe zur Oberseite dem Stickboden misst und regelt, um so den Drucker und die darin enthaltenen Druckköpfe auf einen gleichbleibenden Abstand der zu bedruckenden Oberfläche zu bringen.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass ein konstanter vertikaler Abstand des Druckers mit den daran enthaltenen Druckköpfen zu den Nadeln eingestellt und geregelt wird.
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Hierbei kann es sich ebenfalls um eine berührende oder eine nicht berührende Regelung handeln.
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Wichtig hierbei ist, dass der Drucker mit seinen Druckköpfen in einem bestimmten Abstand, z. B. oberhalb der Nadeln, angeordnet ist, um entsprechend dem Rapport des Stickbodens ein qualitativ hochwertiges Druckbild auf dem Stickboden zu erzeugen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorgesehen, dass die Drucker in X-Richtung verschiebbar angetrieben sind und so in X-Richtung in feinen Druckschritten entlang des Stickbodens bewegt werden, wie dies bei InkJet-Druckern bekannt ist. Zu diesem Zweck ist es vorgesehen, dass parallel zu der nadelseitigen und der schiffchenseitigen Antriebseinheit ein Tragbalken vorgesehen ist, der bevorzugt eine Längsführung beinhaltet und an dieser Längsführung sind ein oder mehrere Drucker mit Hilfe von in X-Richtung verschiebbar angetriebenen Schlitten verschiebbar gehalten.
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Die Drucker sind bevorzugt an dem zugeordneten Schlitten abgehängt, können jedoch auch über ein Schwenkgestänge an diesem Schlitten befestigt sein, wobei das Schwenkgestänge bevorzugt in Schwenkrichtung angetrieben ist. In diesem Fall (angetriebenes Schwenkgestänge) ist es möglich, die Drucker über den Antrieb des Schwenkgestänges vom Stickboden wegzuschwenken und zum Stickboden zuzustellen. So können die Drucker, wenn sie nicht gebraucht werden, aus dem Arbeitsfeld der Stickmaschine weggeschwenkt werden, damit der Stickbereich frei zugänglich ist.
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In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass im Bereich des Schwenkgestänges entsprechende Hubeinrichtungen vorhanden sind, die z. B. als Hubspindeln oder dergleichen ausgebildet sind, um die Drucker in vertikaler Richtung (Y-Richtung) zu dem Tragbalken zuzustellen oder wegzustellen.
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Bei der Anordnung eines Tragbalkens wird es bevorzugt, wenn im Tragbalken eine Längenmesseinrichtung vorhanden ist, die für einen feinfühligen Antrieb der Drucker in X-Richtung sorgt, um genau entsprechend dem Rapport (Nadelpositionen in X-Richtung der Stickmaschine) einen Vorschub des Druckers in dieser Richtung zu erzeugen.
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Über das Längenmesssystem wird damit zusammen mit dem vertikalen Sensor, der die Positionen der Nadeln in X Richtung erfasst, die horizontale Position des Druckers in Bezug zu den Sticknadeln immer direkt ermittelt und kontinuierlich nachgeregelt, so dass der Druck relativ zu den Nadelpositionen immer an der richtigen Stelle erfolgt. Gleichzeitig kann der vertikale Sensor den vertikalen Abstand zu den Nadeln ermitteln, womit die korrekte Höhe des Druckers in Z Richtung geregelt wird.
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Das Längenmesssystem und die Sensoren haben also die Aufgabe, in Verbindung mit dem daran angeordneten Antriebssystem die Position des Druckers relativ zu den Nadeln zu regeln, so dass das Druckbild und das Stickbild relativ zueinander korrekt auf den Stickboden aufgebracht werden.
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Das Längenmesssystem kann sowohl als berührender oder abtastender Sensor wie auch als berührungsloser optischer, induktiver, kapazitiver oder mit Laserstrahl arbeitender Sensor ausgebildet sein.
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Wenn mehrere Drucker vorhanden sind, wird es bevorzugt, wenn jedem Drucker ein eigenes Längenmesssystem zugeordnet wird, um auch eine Synchronisation der parallel nebeneinander angeordneten Drucker, die jeweils in X-Richtung verfahrbar sind, feinfühlig einstellen zu können.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: perspektivisch und schematisiert die Darstellung eines Druckers während des Bedruckens eines vertikalen Stickbodens, der in einer Stickmaschine eingespannt ist
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2: eine gegenüber 1 erweiterte Ausführung, bei der mehrere Drucker parallel nebeneinander liegend zum Bedrucken eines Stickbodens vorgesehen sind
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3: eine erweiterte Ausführung im Vergleich zur 2, aus der entnehmbar ist, wie eine Druckeinrichtung vom Stickboden wegschwenkbar und zustellbar ist
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4: ein Ausführungsbeispiel, welches das Bedrucken eines bestickten Stickbodens zeigt
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In den 1 und 2 ist dargestellt, dass einem zu bedruckenden Stickboden 1 ein Drucker 2 gegenüberliegt, in dem z. B. mehrere unterschiedlich oder synchron angetriebene und voneinander unabhängige Druckköpfe 4, 5 angeordnet sind.
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Jeder Druckkopf erzeugt in der eingezeichneten Pfeilrichtung ein Druckbild 19, 20, wobei sich die Druckbilder 19, 20 auch gegenseitig überlappen oder sich gegenseitig ergänzen können.
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Der Abstand der Frontseite 3 des Druckers mit den dort angeordneten Druckköpfen 4, 5 wird ständig feinfühlig über eine berührungslos arbeitende Regelung eingestellt. Hierzu ist ein Sensor 10 vorgesehen, der einen Messstrahl 17 auf die Stoffebene 39 dem zu bedruckenden Stickboden 1 lenkt und somit den Abstand des Druckers 2 zum Stickboden feinfühlig einstellt.
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Zu diesem Zweck ist eine nicht näher dargestellte Antriebseinheit vorgesehen, welche die Zustellung und Wegstellung des Druckers in den Pfeilrichtungen 16 in Bezug zum Stickboden 1 regelt.
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Ferner ist angegeben, dass der Drucker 2 auch in den Pfeilrichtungen 15 (Y-Richtung der Stickmaschine) und/oder in den Pfeilrichtungen 14 (X-Richtung der Stickmaschine) bewegbar angetrieben sein kann.
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Am Drucker 2 selbst sind noch eine obere Fixiereinheit 6 und gegebenenfalls eine untere Fixiereinheit 7 vorhanden, um das von den Druckköpfen 4, 5 angefertigte Druckbild 19, 20 auf dem Stickboden zu fixieren. Zu diesem Zweck können die Fixiereinheiten 6, 7 als thermische Fixiereinheiten ausgebildet sein, die z. B. berührungslos einen Wärmeeintrag auf dem Stickboden 1 ausführen.
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Die 1 zeigt auch, dass mit einem vertikalen Sensor 11 der Abstand zu den darunter angeordneten Sticknadeln 8 berührungslos geregelt wird, wobei ein Messstrahl 18 nach unten gelenkt ist, um jeweils den vertikalen Abstand des Druckers 2 zu den Sticknadeln 8 zu regeln.
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Die 1 zeigt auch, dass die Bewegungen des Druckers 2 in den Pfeilrichtungen 14, 15, 16 noch zusätzlich durch die Bewegungen des Stickbodens 1 überlagert sein können. Dieser ist – wie bekannt – in den Pfeilrichtungen 12 (X-Richtung) verschiebbar angetrieben und auch in den Pfeilrichtungen 13 (Y-Richtung).
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Im allgemeinen Beschreibungsteil wurde darauf hingewiesen, dass der Drucker 2 festgehalten werden kann und nur allein der Stickboden 1 in den Pfeilrichtungen 12, 13 angetrieben wird, um so das Druckbild 19, 20 an dem festgehaltenen Drucker 2 vorbeizubewegen.
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Ebenso umfasst die vorliegende Erfindung eine Überlagerung der Bewegungen des Druckers 2 in den Pfeilrichtungen 14, 15 in Bezug zu den Bewegungen der Stickmaschine in den Pfeilrichtungen 12, 13.
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In einer dritten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Stickboden 1 festgehalten ist und der Drucker nur in einem bestimmten lokalen Bereich, entsprechend seinen Verschiebungen in den Pfeilrichtungen 14, 15, ein bestimmtes Druckbild 19, 20 anbringt.
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Aus den 2 und 3 gehen weitere Einzelheiten der bevorzugten Vorrichtung hervor.
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Die 2 zeigt, dass parallel zu der nadelseitigen Antriebseinheit 32 und der gegenüberliegend angeordneten schiffchenseitigen Antriebseinheit 33 ein Tragbalken 21 vorgesehen ist, in dem eine Linearführung 24 angeordnet ist, in der jeweils eine Anzahl von Schlitten 23, 23a verschiebbar angetrieben sind.
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Dem gemäß sind eine Anzahl von Druckern 2a, 2b parallel und nebeneinander liegend in X-Richtung vor dem Stickboden 1 angeordnet, wobei jedem Drucker eine gleichartige Aufhängung und Verschiebungseinrichtung zugeordnet ist. Es genügt also, eine einzige Verschiebungseinrichtung und deren Regelung zu beschreiben.
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Im Ausführungsbeispiel nach 2 ist dargestellt, dass der Drucker 2 über ein Hängegestänge 26 an Schwenklagern 28 schwenkbar aufgehängt ist und jedes Schwenklager 28 in einer Halterung 27 angeordnet ist, die unmittelbar mit einem Schlitten 23 verbunden ist.
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Der Schlitten 23 wirkt mit einem Abtaster 25 zusammen, der ein Linearmesssystem 22 abtastet, um so die Verschiebung des Schlittens 23 in X-Richtung feinfühlig zu regeln.
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Es ist nicht dargestellt, auf welche Weise der Schlitten 23 in der Pfeilrichtung 14 verschiebbar angetrieben ist.
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Es kann sich hierbei um einen Spindelantrieb, um einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb handeln, ebenso sind Zahnriemenantriebe und alle anderen bekannten Antriebe möglich. Der gleiche Antrieb erfolgt auch für den daneben angeordneten Drucker 2a oder den Drucker 2b.
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Hierbei kann es vorgesehen sein, dass der dem Drucker 2a zugeordnete Schlitten 23a entweder synchron gemeinsam mit dem Schlitten 23 verschiebbar in der Linearführung 24 angeordnet ist, oder es kann in einer anderen Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die beiden Schlitten 23, 23a unabhängig voneinander verschiebbar angetrieben und geregelt sind.
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Die 2 zeigt nicht, dass es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch möglich ist, im Bereich des Hängegestänges 26 einen Hubantrieb anzuordnen, um eine Anhebung des jeweiligen Druckers 2, 2a, 2b in Pfeilrichtung 15 zu ermöglichen.
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Die 2 zeigt auch, dass der Druckbereich 35 bezüglich der Drucker 2, 2a, 2b oberhalb des Stickbereiches 34 angeordnet ist.
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In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die zeichnerisch nicht dargestellt ist, kann es auch vorgesehen sein, dass rückseitig des Stickbodens 1 eine entsprechende Druckeinrichtung mit einem oder mehreren der Drucker 2, 2a, 2b angeordnet ist.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass der Stoff vorderseitig und rückseitig bedruckt wird.
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Die 3 zeigt die Einzelheiten, wie noch eine Reinigung der Drucker 2 vorgenommen werden kann. Hier ist dargestellt, dass das Hängegestänge 26 im Bereich der Schwenklager 28 schwenkbar über einen zugeordneten Schwenkantrieb ausgeführt ist. Zu diesem Zweck ist jeweils ein Schwenkarm 29 am Schwenklager 28 drehfest befestigt, und durch einen entsprechenden Schwenkantrieb 30 kann somit der Drucker 2 in Pfeilrichtung 40 in ein oder mehrere Schwenkpositionen von dem Stickboden 1 weggeschwenkt werden. Hierbei ist der Drucker 2 in seinen Schwenkstellungen 2', 2'' gezeichnet.
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Wenn er z. B. in seine Stellung 2'' geschwenkt wird, kann dort eine Reinigungseinrichtung 31 vorgesehen sein, welche die in dem Drucker 2 enthaltenen ein oder mehrere Druckköpfe 4 und 5 reinigt oder auch mit neuer Farbe versieht und dergleichen mehr.
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Ebenso kann neben der Reinigungseinrichtung auch noch eine Programmierstation für das Druckwerk angeordnet sein.
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In 4 ist als einfaches Beispiel für die Möglichkeit der Anwendung der erfindungsgemäßen Drucktechnik ein Stickbild 36 dargestellt, welches in Form einer Blume einen inneren Stickbereich 41 aufweist.
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Wichtig ist nun, dass z. B. im Mittelpunkt des Stickbereiches 41 ein erster Druckbereich 38 vorgesehen sein kann und als Außenumriss um die mehrblättrige Blume auch ein weiterer Druckbereich 37 vorgesehen sein kann, der z. B. einen Farbauftrag trägt, der von der Farbe des Stickbereiches 41 abweicht.
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Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, die Sticktechnik mit der Drucktechnik zu kombinieren, um zu völlig neuartigen Oberflächenmustern eines sowohl zu bestickenden als auch zu bedruckenden Stickbodens zu kommen.
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Die Reihenfolge des Druckens und Bestickens ist frei wählbar, es kann z. B. zunächst der Untergrund in einer bestimmten Farbe gedruckt werden (Bedrucken des Stickbodens) und danach dann bestickt werden oder auch umgekehrt, es kann zunächst bestickt werden, um danach dann durch Hochfahren des Stickbodens 1 in Pfeilrichtung 13 in den Bereich der Druckeinrichtung gebracht zu werden.
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Es ist sogar denkbar, dass man bestimmte Bereiche bestickt und auf den bestickten Bereich nachträglich noch aufdruckt, wie dies gerade vorstehend beschrieben wurde.
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Ein wesentlicher Fortschritt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass man mit den vorher beschriebenen Messeinrichtungen stets dafür sorgt, dass man passergenau in das Stickbild oder um das Stickbild herum drucken kann, was bisher nicht bekannt war.
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Würde man nämlich einen bereits schon vorgängig bedruckten Stickboden in die Stickmaschine einspannen und danach dann Besticken, wäre eine passergenaue Bestickung des vorher angebrachten Druckbildes nicht möglich. Aus diesem Grund ist es notwendig, das Druckbild mit dem Stickbild der Stickmaschine zu synchronisieren, was nur gelingt, wenn die Druckeinrichtung mit den Stickbefehlen der Stickmaschine synchronisiert wird.
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In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist statt des Linearmesssystems 22 und der Halterung am Tragbalken 21 für die Drucker 2, 2a, 2b vorgesehen, dass eine Synchronisation über sogenannte Stickmarken erfolgt. In diesem Fall ist vorgesehen, dass mit Hilfe der Sticknadeln und der Schiffchen zunächst Stickmarken auf dem zu bedruckenden Stickboden 1 erzeugt werden und diese Stickmarken dann in den Druckbereich verfahren werden und von dem oder den Druckern, z. B. optisch oder induktiv erkannt werden und dann ein passergenaues Bedrucken stattfindet. Es kann dann auf ein Längenmesssystem und dergleichen verzichtet werden, weil ein die gestickten Druckmarken erfassendes, berührungslos arbeitendes Regelungssystem der Drucker einen passergenauen Druck im Bereich der gestickten Druckmarken ausführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stickboden
- 2
- Drucker a, b
- 3
- Frontseite
- 4
- Druckkopf
- 5
- Druckkopf
- 6
- Fixiereinheit
- 7
- Fixiereinheit
- 8
- Sticknadel
- 9
- Sticknadel
- 10
- Sensor (horizontal)
- 11
- Sensor (vertikal)
- 12
- Pfeilrichtung X
- 13
- Pfeilrichtung Y
- 14
- Pfeilrichtung X
- 15
- Pfeilrichtung Y
- 16
- Pfeilrichtung Z
- 17
- Messstrahl
- 18
- Messstrahl
- 19
- Druckbild
- 20
- Druckbild
- 21
- Tragbalken
- 22
- Linearmesssystem
- 23
- Schlitten 23a
- 24
- Linearführung
- 25
- Abtaster 25a
- 26
- Hängegestänge
- 27
- Halterung
- 28
- Schwenklager
- 29
- Schwenkarm
- 30
- Schwenkantrieb
- 31
- Reinigungseinheit
- 32
- Antriebseinheit (nadelseitig)
- 33
- Antriebseinheit (schiffchenseitig)
- 34
- Stickbereich
- 35
- Druckbereich
- 36
- Stickbild
- 37
- Druckbereich
- 38
- Druckbereich
- 39
- Stoffebene
- 40
- Pfeilrichtung
- 41
- Stickbereich