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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lagern eines Fußes eines Huftieres, insbesondere Pferdes, auf einem harten Untergrund, umfassend eine Lagereinheit, die bei ihrer bestimmungsgemäßen Anordnung im Wesentlichen zwischen Fuß und Untergrund positioniert ist.
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Aus
US 2009/0032270 A1 ist ein Schuh für den Fuß eines Pferdes bekannt, mit dem der Fuß auf einem harten Untergrund gelagert werden kann. Die Sohle des Schuhs weist eine stoßdämpfende Einheit auf, welche aus Schaumstoff gebildet ist. Mit diesem Schuh wird der Fuß des Pferdes derart auf dem harten Untergrund gelagert, dass das Pferd von selbst seine bequemste Körperhaltung einnehmen kann.
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DE 84 04 786 U1 behandelt einen Belag für die Ladefläche eines Transportfahrzeugs für Tiere, mit dem die Füße eines Tiers auf der harten Ladefläche gelagert werden können. Der Belag ist aus Gummi gebildet und soll eine rutschfeste Lagerung des Tieres auf der Ladefläche sicherstellen.
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AT 010503 U1 offenbart eine Schutzvorrichtung für einen Klauenfuß, insbesondere eines Rindes, mit einem Klauenschuh aus einem Elastomer, der eine Sohle und einen an die Sohle einstückig angeformten Schaft umfasst. Um vorteilhafte Belüftungsbedingungen zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass der Klauenschuh eine offenporige, elastische Einlagesohle sowie eine aus dem Schaft vorstehende Belüftungsleitung aufweist.
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DE 30 23 525 A1 betrifft ein Kunststoffhufeisen, das über einen Kappenstreifen aus flexiblem Material mit L-förmigem Querschnitt an einen Huf eines Pferdes angeklebt werden kann. Um dem Klebstoff eine bessere Angriffsfläche für die Klebung zu geben, ist die Innenfläche des Kappenstreifens als raue Fläche ausgebildet, indem die Innenfläche teilweise durch einen geschäumten Kunststoff gebildet ist.
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GB 2 018 559 A behandelt einen Pferdeschuh mit einer Metallsohle, die mit einem elastischen Element aus einem Polyurethanschaum ausgegossen ist, dessen Oberseite ein Negativ der Unterseite des Pferdehufs darstellt. Der Pferdehuf ruht auf einem geformten Streifen aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Gummi, und wird von diesem Streifen und durch eine Lippe aus Metall an der Außenwand des Schuhs getragen.
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GB 2 387 309 A betrifft einen hufeisenförmigen Pferdeschuh mit einer Schicht aus einem schockabsorbierenden, dämpfenden Schaum. Der Pferdeschuh wird an einen Pferdehuf angenagelt, angeklebt oder angegurtet.
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US 2007/0039289 A1 offenbart einen Pferdeschuh mit einer aus einem viscoelastischen Memory-Foam gebildeten Einlage, die mit einem Medikament zur Behandlung des Pferdehufs getränkt wird, um eine gewünschte Abgabe des in der Einlage aufgesogenen Medikaments zu erreichen.
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US 2004/0065063 A1 offenbart einen Pferdeschuh mit einer schockabsorbierenden Einlage.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Lagerung für den Fuß eines Huftieres bereitzustellen, mit der ein sehr effektives, individuelles und gleichzeitig schonendes Gleichgewichts- bzw. Stabilisierungstraining an einem Huftier durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Lagereinheit wenigstens teilweise aus einem Kaltschaum besteht.
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Mit der Erfindung wird somit die Möglichkeit geschaffen, die Zeiten, in denen ein Huftier beispielsweise im Stall steht oder mit einem Fahrzeug transportiert wird, also das Huftier sich im Wesentlichen in einer Ruhephase befindet, für die Durchführung eines speziellen Gleichgewichts- und Stabilitätstrainings zu nutzen. Insbesondere soll es im Rahmen dieses Trainings möglich sein, die Tiefensensorik des erfindungsgemäß gelagerten Huftieres zu verbessern und dessen Tiefenmuskulatur gezielt anzusprechen und zu stärken.
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Die Tiefensensorik (Propriozeption) stellt bei Huftieren, insbesondere Pferden, eine äußert wichtige Sensibilität dar. Die Tiefensensorik umfasst Rezeptoren, die auf Zustand und Zustandsänderungen des Bewegungs- und Halteapparats ansprechen, insbesondere die Muskelspannung (Tonus) überwachen. Über diese Rezeptoren werden dem zentralen Nervensystem ständig Informationen über die Stellung der Gliedmaßen mitgeteilt.
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Rezeptoren der Skelettmuskeln werden Muskelspindeln genannt. Sie sind zwischen Muskelfasern angeordnet und verlaufen parallel zur Arbeitsmuskulatur. Bei Bewegung der Muskeln werden sie passiv mitgedehnt oder gestaucht. Muskelspindeln werden auch als Längenmesser bezeichnet, da sie Informationen über den Grad der Dehnung des Muskels liefern. Je mehr Muskelspindeln in einem Muskel vorhanden sind, desto feiner können die mit diesem bewirkbaren Bewegungen abgestimmt werden. Die Muskelspindeln sind somit Elemente eines komplexen Steuer- und Regelsystems, welches unter anderem vor Überdehnungen der Muskeln durch den Dehnungsreflex schützt, eine konstante Muskelspannung einstellt und diese aufrechterhält, wodurch eine bestimmte Gelenk- und Körperstellung aufrechterhalten werden kann, und eine Feindosierung von Bewegungen durch Zu- und Abschalten von Muskelfasern bewirkt.
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Im Übergang zwischen Muskel und Sehne befinden sich Rezeptoren, die sogenannten Golgi-Sehnenorgane, die auf Spannungsänderungen der Sehnen reagieren und der Regelung der Muskelspannung dienen. Bei aktiver Muskelkontraktion und bei entsprechender Dehnung der mit dem Muskel verbundenen Sehne werden sie angeregt und übermitteln Informationen über den jeweiligen Spannungszustand beziehungsweise die Kontraktionskraft des Muskels an das zentrale Nervensystem. Ein Golgi-Sehnenorgan erfasst hierzu die Spannung einer kleinen Gruppe von Muskelspindeln, die an dem Muskel angeordnet sind. Die Aufgaben des Golgi-Sehnenapparats sind insbesondere das Vermeiden von zu starken Kontraktionen, von Sehnen- und Muskelrissen sowie die ständige Feinregulierung der Motorik (Koordination).
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In den Bändern und den Gelenkkapseln sind ferner Rezeptoren in Form von Mechanorezeptoren zu finden, über die das zentrale Nervensystem mit Informationen über die Stellung der Gelenke und über Richtung, Ausmaß und Geschwindigkeit der jeweiligen Bewegung versorgt wird.
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Durch die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchführbare Stimulation dieser Rezeptoren eines Huftieres, während sich dieses in einer Ruhephase befindet, wird die Tiefensensorik des Huftieres trainiert und damit deutlich verbessert, in dem Sinne, dass die Reaktionszeit der Tiefensensorik auf die mit den Rezeptoren erfassten Reize verbessert wird.
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Mit einer Verbesserung der Tiefensensorik sind zahlreiche positive Effekte verbunden, wie beispielsweise die Stabilisierung und Entlastung von Gelenken einschließlich ihrer Bänder und Kapseln, Sehnen und Muskeln. Zusätzlich werden der Stoffwechsel und die Durchblutung in den genannten Strukturen verbessert. Dadurch wird ein effektiver Schutz vor degenerativen Prozessen wie Arthrose, Sehnenreizungen (Tendopathien), Muskelansatzreizungen (Insertionstendopathien), Rupturen, Läsionen, Verspannungen und ähnlichem geschaffen.
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Neben der Verbesserung der Tiefensensorik werden durch das Gleichgewichts- und Stabilitätstraining die Tiefenmuskeln eines Huftieres gezielt angesprochen und gekräftigt. Die Tiefenmuskeln bestehen aus kleinen, vor allem entlang der Wirbelsäule verlaufenden Muskeln, die nicht bewusst angespannt werden können, sondern nur über das Aufrechterhalten des Gleichgewichts angesprochen werden. Diese Muskeln stabilisieren die Wirbelsäule. Eine gut trainierte Tiefenmuskulatur schützt beispielsweise vor Gelenkblockaden in der Wirbelsäule und steigert somit die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit des Huftieres.
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Erfindungsgemäß kann der Fuß eines Huftieres auf der Kaltschaum aufweisenden Lagereinheit derart schwimmend gelagert werden, dass ein höchst effektives, individuell anpassbares und schonendes Gewichts- und Stabilitätstraining durchgeführt werden kann. Natürlich können auch alle Füße eines Huftieres jeweils mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einem harten Untergrund gelagert werden, wenn dieses gewünscht ist. Ferner ist festzuhalten, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl bei Paarhufern, als auch bei Unpaarhufem gleichermaßen effektiv verwendet werden kann, um ein gewünschtes Gleichgewichts- und Stabilitätstraining durchführen zu können.
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Kaltschaum, auch HR(high resilient)-Schaum genannt, hat gegenüber anderen Materialien, wie beispielsweise Gummi oder herkömmlichem Schaumstoff, den Vorteil, dass er erheblich belastbarer ist und bessere Dauergebrauchseigenschaften aufweist. Insbesondere kann Kaltschaum gegenüber herkömmlichem Schaumstoff mit einer höheren Stauchhärte hergestellt werden. Dies ist insbesondere bei der erfindungsgemäßen Verwendung zum Lagern des Fußes eines Huftieres von Vorteil, da ein Huftier ein relativ hohes Gewicht aufweist. Herkömmlicher Schaumstoff könnte diesen Belastungen nur kurzzeitig Stand halten und würde schnell beschädigt werden, weshalb ein gewünschtes Trainingsergebnis mit einer mit herkömmlichem Schaumstoff ausgestatteten Lagerung des Huftierfußes nicht erzielbar ist.
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Des Weiteren ist die Verwendung von Kaltschaum gelenkschonender für ein Huftier, da der Kaltschaum wegen seiner besseren Eigenschaften bezüglich der Druckverteilung gleichmäßiger nachgibt als herkömmlicher Schaumstoff. Insbesondere bei spontanen und schnellen Gewichtsverlagerungen auf einem dickeren Kissen aus herkömmlichem Schaumstoff würde es zu ungewünschten Überlastungen insbesondere des Kapsel- und Bandapparates kommen, da der herkömmliche Schaumstoff aufgrund seiner Tendenz, schnell in seine nichtkomprimierte Ruhestellung zurückzukehren, eine relativ hohe Rückstellkraft auf den Fuß des Huftieres ausübt, im Gegensatz zu Kaltschaum, welcher relativ langsam in seine Ruhestellung zurückkehrt. Daher kann herkömmlicher Schaumstoff nur in Form von sehr dünnen Einlagen verwendet werden, wie es im Übrigen auch die oben genannte
US 2009/0032270 A1 zeigt. Durch eine derartig dünne Ausgestaltung einer Schaumstoffeinlage ist im Grunde kein Training im Sinne der Erfindung durchführbar. Die von der Schaumstoffeinlage hervorgerufene Wirkung auf das Huftier ist insbesondere entweder zu intensiv oder uneffektiv, je nach Stauchhärte des dabei verwendeten herkömmlichen Schaumstoffs.
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Kaltschaum weist gegenüber herkömmlichem Schaumstoff zudem eine höhere Elastizität und Punktelastizität auf, wodurch eine optimale und sehr genaue Anpassung des Kaltschaums an jede noch so kleine Bewegung des Huftieres erfolgen kann. Hierdurch werden die Tiefenrezeptoren beispielsweise in einer Sehne immer wieder auch bei kleinsten Bewegungen angesprochen. Daraus ergibt sich eine intensive, jedoch sehr gelenkschonende Beanspruchung des Haltungs- und Bewegungsapparats eines Huftieres, da die auftretenden Drücke sehr gut gedämpft und abgefangen werden.
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Kaltschaum weist ferner eine ungleichmäßige Porenstruktur auf, was zu der Verbesserung der elastischen Eigenschaften gegenüber herkömmlichem Schaumstoff führt. Durch ein maschinelles Zusammenpressen des Kaltschaums nach dessen Aushärtung bei seiner Herstellung wird eine gewünschte Offenporigkeit des Kaltschaums erreicht, wodurch dem Kaltschaum eine bessere Durchlüftung als herkömmlichem Schaumstoff verliehen werden kann. Durch diese unregelmäßige, grobe und offenporige Struktur verfügt Kaltschaum über eine höhere Atmungsaktivität und eine sehr gute Feuchtigkeitsdurchlässigkeit.
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Wie sich zeigt, kann durch die erfindungsgemäße Verwendung von Kaltschaum für eine Vorrichtung zum Lagern eines Fußes eines Huftieres auf einem harten Untergrund ein sehr effektives, schonendes und gleichzeitig individuelles Gleichgewichts- und Stabilitätstraining an dem Huftier durchgeführt werden. Dieses wäre bei Verwendung eines herkömmlichen Schaumstoffs statt des Kaltschaums nicht erreichbar. Vielmehr kann es bei der Verwendung von herkömmlichem Schaumstoff zu Überlastungen und Schädigungen am Bewegungsapparat des Huftieres kommen. Dieses ist insbesondere bei einer Verwendung einer entsprechenden Lagerung bei Sportpferden unakzeptabel.
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Gemäß der Erfindung kann die Vorrichtung durch eine geeignete Wahl der Stauchhärte des Kaltschaums optimal an das jeweilige Gewicht des Huftieres und die jeweiligen Anforderungen an das Training (intensives Training, sanftes Training, Therapie) angepasst werden. Beispielsweise können für gesunde Pferde härtere Kaltschäume verwendet werden, wodurch ein intensiveres Training durchführbar ist. Bei Pferden mit körperlichen Beeinträchtigungen sollten hingegen weichere Kaltschäume verwendet werden, so dass vor allem die Kapsel- und Bandstrukturen eines solchen Pferdes mehr Zeit haben, um sich auf eine gewünschte Art und Weise anzupassen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders für den Einsatz bei Sportpferden geeignet, bei denen Sehnenerkrankungen als häufigste Lahmheitsursache etwa 14% aller Bewegungseinschränkungen in Form von Erkrankungen des Bewegungsapparates bedingen. Diese Erkrankungen sind wiederum die häufigste Ursache für eine Unterbrechung oder gar einen frühzeitigen Abbruch einer sportlichen Karriere eines Sportpferdes. Durch ein mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführtes Stabilitäts- und Gleichgewichtstraining können derartige Erkrankungen des Bewegungsapparates wirksam vermieden werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lagereinheit allein an dem Fuß oder allein an den Untergrund befestigbar. Nach ersterer Alternative ist die Lagereinheit in Form einer unter dem Huf des Huftieres anordbaren Sohle ausgebildet. Gemäß der zweiten Alternative ist es möglich, beispielsweise einen Stallboden oder die Ladefläche eines Tiertransporters flächig mit der Vorrichtung auszulegen. Beide Ausgestaltungen der Erfindung bewirken durch die oben genannten optimalen Eigenschaften des jeweilig verwendeten Kaltschaums beispielsweise einen schonenderen Transport von Huftieren auf einer Ladefläche, wobei gleichzeitig ein gewünschtes Gleichgewichts- und Stabilitätstraining an dem Huftier durchführbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Lagereinheit zwei oder mehrschichtig aufgebaut ist, wobei wenigstens eine Schicht aus einem Kaltschaum besteht. Durch einen zwei- oder mehrschichtigen Aufbau der Lagereinheit lässt sich die Flexibilität der Vorrichtung noch weitergehender variieren und an den jeweiligen Trainingszweck anpassen. Beispielsweise können neben der Schicht aus einem Kaltschaum weitere Schichten aus flexiblem oder starrem Material im Wechsel oder ähnlich angeordnet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lagereinheit an ihrem bei ihrer bestimmungsgemäßen Anordnung dem Untergrund zugewandten unteren Ende oder dem Fuß zugewandten oberen Ende mit einer abschließenden Schicht versehen, die zumindest teilweise aus einem Elastomer besteht. Die abschließende Schicht bewirkt vorzugsweise, dass der Fuß des Huftieres rutschsicher auf dem harten Untergrund gelagert werden kann. Des Weiteren sollte die abschließende Schicht eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen. Nach dieser Ausgestaltung der Erfindung wird vermieden, dass der Kaltschaum verunreinigt oder beschädigt wird. Ist die Lagereinheit allein an dem Fuß des Huftieres befestigt, würde der Kaltschaum unmittelbar in Kontakt beispielsweise mit einem unreinen Stallboden oder einer unreinen Ladefläche eines Tiertransporters kommen. Hierdurch würde der Kaltschaum verunreinigt und könnte zudem durch die Oberflächenbeschaffenheit des jeweiligen harten Untergrundes beschädigt werden. Gleiches gilt für den Fall, in dem die Lagereinheit allein an dem harten Untergrund befestigt ist, da die Hufe des Huftieres den Kaltschaum verschmutzen oder beschädigen könnten. Beides würde mit einem verschlechterten Trainingsergebnis und einer verringerten Dauerhaftigkeit der Vorrichtung einhergehen. Durch die Anordnung der abschließenden Schicht gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung kann dieses zuverlässig verhindert werden.
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Es wird weiter als vorteilhaft erachtet, wenn die Lagereinheit wenigstens zwei Schichten aus einem Kaltschaum aufweist, welche über eine Zwischenschicht voneinander getrennt und miteinander verbunden sind, wobei die Flexibilität der Zwischenschicht geringer als die der Schichten aus einem Kaltschaum ist. Hierdurch kann die Formsteifigkeit der Vorrichtung insbesondere gegen das Auftreten von horizontalen Scherkräften verbessert werden, so dass sichergestellt ist, dass sich die Vorrichtung zu jedem Zeitpunkt im Wesentlichen vollständig zwischen Fuß und Untergrund befindet, um den gewünschten Trainingseffekt zu erzielen. Die wenigstens zwei Schichten aus Kaltschaum können sich in ihren Eigenschaften, beispielsweise in ihren jeweiligen Stauchhärten, unterscheiden, falls erforderlich.
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Vorzugsweise besteht die Zwischenschicht wenigstens teilweise aus einem Elastomer. Denkbar ist jedoch auch eine Ausgestaltung der Zwischenschicht aus einem formsteifen Material, wie beispielsweise einem harten Kunststoff oder einem Metall.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung Mittel zu ihrem Befestigen der Lagereinheit an dem Fuß aufweist. Diese Mittel können auf irgendeine geeignete Art und Weise ausgestaltet sein. Wichtig ist allein, dass die Lagereinheit, insbesondere wenn diese allein an dem Fuß des Huftieres befestigt ist, in ihrer bestimmungsgemäßen Ausrichtung zuverlässig und sicher an dem Fuß positioniert bleibt.
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Ferner wird es als vorteilhaft erachtet, wenn die Vorrichtung einen um das Bein des Huftieres anordbaren Schaft aufweist, der an seiner Innenseite zumindest teilweise mit einer Schicht aus einem Kaltschaum versehen ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche allein an dem Fuß des Huftieres angeordnet werden kann. Der Schaft dient der Verbesserung des Abtransports der sich im Bein des Huftieres bildenden Lymphe und gleichzeitig der Stimulierung der Tiefensensorik. Der zuletzt genannte Effekt kann durch Messungen nachgewiesen werden. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Schaft ist somit die Tiefensensorik des Huftieres im Sinne der Erfindung noch positiver beeinflussbar, um ein gewünschtes Gleichgewichts- und Stabilitätstraining an dem Huftier durchführen zu können.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand des in der beigefügten Figur gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen
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1a: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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1b: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines weiteren Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2a: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines Ausführungsbeispiels für die Lagereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2b: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines weiteren Ausführungsbeispiels für die Lagereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines weiteren Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Vorrichtung, und
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4: eine schematische Darstellung eines Querschnitts eines alternativen Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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1a zeigt schematisch und im Querschnitt eine erste beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Lagern eines Fußes eines Huftieres auf einem harten Untergrund. Gemäß dieser ersten Ausführungsform der erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist die Lagereinheit 2 allein an dem Fuß des Huftieres nach Art eines Schuhs befestigbar.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine Lagereinheit 2, die bei ihrer bestimmungsgemäßen Anordnung im Wesentlichen zwischen Fuß und Untergrund positioniert ist. Des Weiteren weist die Vorrichtung 1 Mittel 3 zum Befestigen der Lagereinheit 2 an dem Fuß des Huftieres auf. Diese Mittel 3 können auf irgendeine Art und Weise hergestellt und ausgebildet sein, welche es ermöglicht, der Lagereinheit 2 ausreichend Halt an dem Fuß des Huftieres zu geben. Bei der Herstellung der Mittel 3 können verschiedenste Materialien, wie beispielsweise ein Leder, ein Elastomer, ein Kunststoff oder ähnliches, verwendet werden.
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Die Lagereinheit 2 ist zweischichtig aufgebaut, wobei die dem Fuß zugewandte obere Schicht 4 aus einem Kaltschaum besteht. Die Lagereinheit 2 weist ferner eine abschließende Schicht 5 auf, die bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Lagereinheit 2 an dem Fuß des Huftieres dem Untergrund zugewandt ist und aus einem Elastomer besteht. Die Schicht 4 ist kissenartig ausgebildet und weist eine Dicke von etwa 3–6 cm auf. Die Wahl der jeweiligen Dicke der Schicht 4 ist unter anderem abhängig von der Stauchhärte des jeweilig ausgewählten Kaltschaums und von dem jeweilig gewünschten Trainingseffekt. Die Schicht 4 ist auch seitlich von einer Schicht 6 aus einem Elastomer umgeben, die einstückig mit der abschließenden Schicht 5 ausgebildet ist, wodurch ein im Wesentlichen topfförmiges Gebilde aus einem Elastomer gegeben ist, dass die Schicht 4 seitlich und an der Unterseite vollständig umgibt. Die Schicht 4 kann ausschließlich mit der abschließenden Schicht 5 stoffschlüssig verbunden sein, um die elastischen Eigenschaften der Schicht 4 nicht durch eine stoffschlüssige Verbindung mit der Schicht 6 zu beeinträchtigen.
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1b zeigt schematisch und im Querschnitt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Lagern des Fußes des Huftieres auf einem harten Untergrund. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1a gezeigten dadurch, dass die Lagereinheit 2 6-schichtig aufgebaut ist. Insbesondere weist die Lagereinheit 2 drei Schichten 7, 8 und 9 aus einem Kaltschaum auf, die über die Zwischenschichten 10 und 11 voneinander getrennt und miteinander verbunden sind. Die Schichten 7, 8 und 9 können aus Kaltschäumen mit unterschiedlichen Stauchhärten gebildet sein. Die Schichten 7, 8 und 9 müssen nicht, wie gezeigt, dieselbe Dicke aufweisen. Für die jeweilige Wahl der einzelnen Dicken gelten die obigen Ausführungen entsprechend. Die Zwischenschichten 10 und 11 weisen eine geringere Flexibilität als die Schichten 7, 8 und 9 auf und sind aus einem Elastomer gebildet. Auch die Zwischenschichten 10 und 11 können sich in der jeweiligen Wahl des Materials und/oder ihrer Materialstärke unterscheiden oder identisch ausgebildet sein.
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2a zeigt schematisch und im Querschnitt eine beispielhafte Ausführungsform für die Lagereinheit 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Die Lagereinheit 2 unterscheidet sich von der in 1a gezeigten dadurch, dass in der Schicht 4 aus einem Kaltschaum ein Formkörper 12 eingebettet ist. Der Formkörper 12 ist aus einem Material gebildet, dass eine geringere Flexibilität als der den Formkörper 12 umgebende Kaltschaum aufweist. Durch diese Ausgestaltung der Lagereinheit 2 wird insbesondere der natürlichen Formgebung des Hufs eines Einhufers, wie beispielsweise eines Pferdes, Rechnung getragen. Der Formkörper 12 ist derart in der Lagereinheit 2 beziehungsweise in der Schicht 4 angeordnet, dass er bei Anordnung der Lagereinheit 2 an dem Fuß des Einhufers etwa unterhalb der mittleren Strahlfurche des Hufs positioniert ist und den Huf in diesem Bereich gesondert unterstützt. Der Formkörper 12 ist in der gezeigten Ausführungsform kugelförmig ausgebildet. Es ist aber auch irgendeine andere geeignete Ausgestaltung, wie beispielsweise eine kubische oder ähnliches, möglich. Der Formkörper 12 kann aus einem Kaltschaum höherer Stauchhärte oder auch aus anderen elastischen Materialien gebildet sein.
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2b zeigt schematisch und im Querschnitt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der Lagereinheit 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Statt der in 2a gezeigten Anordnung eines Formkörpers 12 in der Schicht 4 aus einem Kaltschaum ist gemäß 2b ein Formkörper 13 oberhalb der Schicht 4 angeordnet, und zwar derart, dass der Formkörper 13, welcher ebenfalls aus einem Kaltschaum oder aus einem anderen elastischen Material gebildet ist, im hinteren Bereich des Hufes und insbesondere auch unterhalb der mittleren Strahlfurche des Hufes angeordnet ist, um den Huf ausreichend zu unterstützen.
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3 zeigt schematisch und im Querschnitt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Lagern eines Fußes eines Huftieres auf einem harten Untergrund. Die Vorrichtung 1 weist eine Lagereinheit 2 sowie Mittel 3 zum Befestigen der Lagereinheit 2 an dem Fuß des Huftieres auf, welche entsprechend des in 1a gezeigten Ausführungsbeispiels ausgestaltet sind. Es soll jedoch klar sein, dass die Lagereinheit 2 auch gemäß 1b, 2a, 2b oder auf eine andere im Rahmen der Erfindung sinnvolle Art und Weise ausgebildet sein kann.
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Die Vorrichtung 1 weist einen Schaft 14 auf, welcher über einen Zwischenabschnitt 15 mit den Mitteln 3 verbunden ist. Der Schaft 14 ist manschettenförmig ausgebildet und kann oberhalb des Fußgelenkes um das Bein des Huftieres gelegt werden. Das Fußgelenk ist von dem Zwischenabschnitt 15 zumindest teilweise umgeben.
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Der Schaft 14 ist innen mit einer Beschichtung 16 aus einem Kaltschaum versehen und weist drei Verstelleinheiten 17 auf, welche beispielsweise als verstellbarer Klettverschluss oder ähnlichem ausgebildet sein können. Mittels der Verstelleinheiten 17 lässt sich der Druck, welcher über den Schaft 14 auf das Bein des Huftieres ausgeübt wird, variieren. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Verstelleinheiten 17 derart eingestellt sind, dass der von dem Schaft auf das Bein ausgeübte Druck im unteren Bereich größer als im oberen Bereich ist, insbesondere von unten nach oben gleichmäßig abnimmt.
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4 zeigt schematisch und im Querschnitt einen Ausschnitt einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 18 zum Lagern eines Fußes eines Huftieres auf einem harten Untergrund 19, wobei die Lagereinheit 20 allein an dem Untergrund 19 befestigbar ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist beispielsweise ein Stallboden oder die Ladefläche eines Tiertransporters mit der Lagereinheit 20 flächig versehen.
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Die Vorrichtung 18 umfasst eine Lagereinheit 20, die bei ihrer bestimmungsgemäßen Anordnung im Wesentlichen zwischen Fuß und Untergrund 19 positioniert ist. Die Lagereinheit 20 ist zweischichtig aufgebaut, wobei eine Schicht 21 aus einem Kaltschaum vorgesehen ist, die an ihrem oberen Ende, an dem die Lagereinheit 20 in Kontakt mit den Füßen eines Huftieres kommt, mit einer abschließenden Schicht 22 aus einem Elastomer versehen ist. Auch hier soll klar sein, dass unterhalb der abschließenden Schicht 22 zwei oder mehrere Schichten aus einem Kaltschaum angeordnet und über eine entsprechende Anzahl von Zwischenschichten voneinander getrennt und miteinander verbunden sein können, wie es beispielhaft in 1b gezeigt ist.
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Die anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung und sind nicht beschränkt.