-
Die Erfindung betrifft einen Trinkbecherdeckel für ein Trinkgefäß, mit einem Basiselement mit einer Ausgießöffnung, die über ein Verschlusselement verschließbar ist, das von unten an einen Rand des Basiselements anzulegen ist, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
-
Ein solcher Trinkbecherdeckel ist aus der
DE 20 2008 006 443 U1 bekannt. Er ist mit seinem breiten Auslauf gerade für den Verzehr von Heißgetränken wie Kaffee und Tee und trägt mit seiner guten Abdichtbarkeit und einhändigen Bedienbarkeit dem Umstand Rechnung, dass heutzutage der Genuss von „Coffee-to-go“ selbst während des Gehens selbstverständlich geworden ist.
-
Bei einem solchen, mit einem großflächigen Deckel ausgerüsteten Trinkbecher ist das Trinken über den Deckelrand möglich, also annähernd in einer Weise, wie der Benutzer es vom Trinken aus Gläsern und Tassen gewohnt ist. Trinkflaschen mit Trinkstutzen hingegen, die in den Mund genommen werden müssen, sind bei Kinderlernflaschen und Flaschen für Sportler beliebt, werden jedoch vielfach für den Konsum anderer Getränke als unangenehm empfunden .
-
Werden allerdings in einem mit dem bekannten Trinkbecherdeckel der eingangs genannten Art ausgerüsteten Trinkbecher solche leicht gärende Getränke eingefüllt, wie Obstsäfte, oder solche, die mit Kohlensäure versetzt sind, oder kommt es zu einer starken Abkühlung des Getränks, dann ergibt sich ein gegenüber dem Umgebungsluftdruck erhöhter Behälterinnendruck. Der Differenzdruck erzeugt starke Kräfte auf das Verschlusselement und presst es an das Deckelgehäuse an. Dies erschwert einerseits das Öffnen, andererseits baut sich der Druck im Moment der Betätigung der Verschlusseinheit schlagartig ab, so dass Flüssigkeit heraus spritzt. Ein allmähliches Öffnen ist mit dem bekannten Trinkbecherdeckel nicht immer möglich.
-
Die
US 5 490 622 zeigt einen Trinkbecherdeckel, der ein randseitig gelagertes Verschlusselement aufweist und der kippbar gelagert ist, sodass er eine Öffnung verschließt. Die Öffnung erfolgt durch Druck von oben auf den Deckel. Der Nachteil besteht darin, dass die Rückstellkräfte für das Verschlusselement allein aus dem kurzen Vorsprung am Rande der Trinköffnung aufgebracht werden müssen. Ist der Behälter aus Kunststoff gebildet, so sind die hierdurch erzielbaren Rückstellkräfte nicht ausreichend, um einen dauerhaft flüssigkeitsdichten Verschluss zu bewirken. Hinzu kommt, dass die Biegungen am Fuße des Vorsprungs den Werkstoff dauerhaft beeinflussen, sodass es entweder mit zunehmender Gebrauchsdauer zu Rissen kommt oder zu Verformungen, die den Vorsprung nach unten neigen lassen und somit die Rückstellkräfte weiter reduzieren.
-
Ein weiterer entscheidender Nachteil besteht darin, dass das Übertragungselement ständig auf den Verschlussdeckel drückt. Wird ein Trinkgefäß mit einem solchermaßen ausgerüsteten Deckel z. B. in einer Tasche gelagert, wo nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Druck von oben auf den Deckel ausgeübt wird, so kann der Verschluss undicht werden, und es kommt zum Austritt von Flüssigkeit. Nachteilig ist schließlich auch die Lagerung des Betätigungselements 37 an einer Achse, die etwa in Mitte des Deckels verläuft. Die durch einen Finger hervorzurufende Kippbewegung geht deshalb in die umgekehrte Richtung wie die Öffnungsbewegung des Verschlusselements. Setzt man dann den Becher zum Trinken an, muss eine unnatürliche Abknickung des Handgelenks vorgenommen werden.
-
In der
US 4 171 060 wird ein Verschlussprinzip mit einem um eine Mittelachse des Deckels schwenkbaren Bedienhebel offenbart. Beim Schwenken werden federnd gelagerte Zapfen zur Seite und nach unten gedrückt, sodass die Auslauföffnungen freigegeben werden. Wegen der großen Kräfte, die benötigt werden, um die Verschlusselemente ein- oder auszurücken, ist nur eine beidhändige Bedienung möglich.
-
Die
US 4 238 045 besitzt ein nahezu über den gesamten Umfang gleichmäßig wirkendes Federelement. Durch Druck auf den Deckel von oben kann dieser zu allen möglichen Seiten weggekippt werden. Da die Öffnung über die Lippen erfolgen soll, kann die Anpresskraft der Feder nicht besonders hoch gewählt sein, sodass eine gute Dichtigkeit und Auslaufsicherheit nicht über den gesamten Umfang gewährleistet sein kann.
-
Außerdem sind Bedienelement und Verschlusselement in einem einzigen Teil verwirklicht, sodass es auch keine Sicherungsmöglichkeit gibt, um zu verhindern, dass beim Druck auf das Bedienteil sogleich auch das Verschlusselement aus seinem Dichtsitz gedrückt wird. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Trinkbecherdeckel anzugeben, mit dem eine Abdichtung der Trinköffnung auch bei hohem Behälterinnendruck möglich ist, der aber auch ein langsames, einen allmählichen Druckabbau gestattendes Öffnen ermöglicht.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Trinkbecherdeckel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Grundgedanke des Lösungsprinzips ist es, eine größtmögliche Spannweite des Verschlusselements in der zur Verfügung stehenden Fläche am Deckel auszunutzen und das Verschlusselement nicht wie herkömmlich zentral zu lagern, sondern nur an einem Punkt oder einer Kante am Außenumfang. Damit wird zum einen in der Fläche des Deckels eine maximale Öffnung bereit gestellt, so dass das Fließverhalten bei diesem Trinkbecherdeckel zunehmend dem eines offenen Bechers oder einer Tasse ähnelt. Zum anderen wird damit ein allmähliches Öffnen ermöglicht, wie es seit jeher beim Öffnen von Aluminiumgetränkedosen für Kohlensäurehaltige Getränke mit einer Aufreißlasche praktiziert wird: dort nämlich reißt der Benutzer, dem bewusst ist, dass die Getränkedose unter hohem Innendruck stehen kann, die Lasche zunächst nur an einer Seite ganz wenig auf, indem er den Ring der Lasche nach oben zieht, und lässt erst einmal über die entstandene kleine Öffnung den Druck entweichen, bevor er dann die Lasche soweit öffnet, dass Flüssigkeit ausgegossen werden kann.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Trinkbecherdeckel ist diese Handhabungsweise ebenfalls möglich:
-
Das Verschlusselement wird über das Federelement von unten gegen den Rand der Ausgießöffnung gepresst. Dabei ist das Verschlusselement an einem im Basiselement eingespannten und über die Trinköffnung auskragenden Federelement gelagert, das insbesondere als Blattfeder oder Bügelfeder ausgebildet ist und das mit einem festen Schenkel direkt in das aus Kunststoff gebildete Basiselement eingebettet ist.
-
Dadurch, dass das Verschlusselement eine große Ausdehnung besitzt und randseitig an das Basiselement angebunden ist, können Hebelwirkungen ausgenutzt werden, so dass auch bei stärkeren Differenzdrücken vom Benutzer nur eine geringe Kraft aufzubringen ist, um das Verschlusselement partiell von dem Dichtring abzuheben und zunächst einen Druckausgleich herbeizuführen.
-
Die randseitige Anbindung des Verschlusselements bedingt dabei auch, dass die Spaltweite beim Öffnen nicht überall am Umfang gleich ist. Während das Verschlusselement im Bereich seiner gelenkigen Verbindung mit dem Basiselement nahezu in allen Öffnungsstadien anliegen bleibt, tritt gegenüber von der Verbindungsstelle die größte Öffnungsweite auf. Dazwischen verjüngt sich, in Seitenansicht gesehen, der Öffnungsspalt stetig. Auch dies wirkt einem unkontrollierten Flüssigkeitsaustritt beim Öffnen entgegen.
-
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein hebelförmiges Bedienelement vorgesehen, das umgelegt werden kann, um das über die Kraft einer Feder an das Basiselement angepresste Verschlusselement abzustellen und einen Fließweg zu öffnen.
-
Vorzugsweise ist der Druckpunkt des Hebelelements auf der Hälfte der Länge des Verschlusselements angeordnet, bezogen auf den Abstand von dessen randseitiger Anbindung an das Basiselement. Dadurch gerät der Hebel weit genug von dem Ausgießrand des Trinkbecherdeckels weg, so dass er nicht störend wirkt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hebelelement über wenigstens eine Exzenterachse an dem Basiselements gelagert ist, wobei vorzugsweise zwei Exzenterachsen vorgesehen sind, die in Lager am Basiselement eingreifen und die auf einer gemeinsamen Schwenkachse angeordnet sind. Die Lagerung des Hebelelements über Exzenterachsen ermöglicht es, mit dem Schwenken des Hebelelements von oben Druck auf das Verschlusselement auszuüben und es in Richtung des Inneren eines Trinkgefäßes zu drücken.
-
Insbesondere bilden die Exzenterachsen selbst zwei Druckpunkte aus, die direkt auf die Oberfläche des Verschlusselements drücken. Die übrigen Bereiche des Hebels erleichtern aufgrund ihrer Länge dem Benutzer nur das Öffnen.
-
Das Hebelelement kann mit einem Bogen den zwischen den Lagern liegenden Bereich des Verschlusselements überspannen und ist dann insgesamt V- oder U-förmig ausgebildet.
-
Vorzugsweise ist das Hebelelement an einem Ausgießrand des Basiselements einrastbar, und zwar insbesondere in derjenigen Stellung des Hebels, die mit der Schließstellung des Verschlusselements zusammenfällt. Wird etwa der Druck auf das Verschlusselement aufgehoben, indem der Hebel weg von der Anbindungsstelle des Verschlusselements am Basiselement geschwenkt wird, dann ist es vorteilhaft, den Hebel am vorderen Ausgießrand einrasten zu lassen.
-
Dazu sollte das Hebelelement einen Rastvorsprung besitzen, mit dem es eine hochgezogene Ausgießerkante des Basiselements hintergreift. Es kann auch in seitlicher Ansicht T-förmig ausgebildet sein, so dass es sowohl zur einen wie zur anderen Seite einrastbar ist.
-
Das Federelement kann alternativ auch in eine geeignete Aussparung am Basiselement eingeschoben werden. Das Federelement bewirkt die Anpressung des Verschlusselements von unten an den Rand der Ausgießöffnung und bewirkt über einen dazwischen liegenden Dichtring die Abdichtung im Verschlusszustand. Kommt es zu einer Erhöhung des Behälterinnendrucks, dann bewirkt diese automatisch die verstärkte Anpressung des Verschlusselements. Deshalb muss das Federelement nur eine Mindestvorspannung aufbringen. Durch das Federelement wird das Verschlusselement für den normalen Gebrauch ausreichend fest angedrückt, so dass es nicht notwendig, aber möglich ist, das Verschlusselement fest mit dem Bedienelement derart zu koppeln, dass auch Zugkräfte übertragen werden könnten.
-
In der bevorzugten Ausführungsform reicht es vielmehr, wenn das Hebelelement auf der Oberfläche des Verschlusselements abgleitet und dort Druckkräfte ausübt, ohne direkt mit dem beweglichen Deckelelement verbunden zu sein.
-
Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Verschlusselement einen zentralen Zapfen mit einem Außengewinde aufweist, der in ein Innengewinde eines mit dem losen Schenkel der Feder verbundenen Aufnahmerings eingreift. Dadurch kann der Benutzer das Verschlusselement einfach herausschrauben, um es zu reinigen, und um insbesondere auch den engen Spaltbereich zwischen dem Verschlusselement und dem Basiselement im Bereich der gelenkigen Anbindung reinigen zu können.
-
Andere Verbindungsformen über Rastzapfen, Bajonettverbindungen oder dergleichen sind ebenfalls möglich.
-
Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bedienelement tellerförmig ausgebildet und drehbar an dem Basiselement gelagert ist, wobei die Drehachse des Bedienelements parallel zu einer Mittelachse des Basiselements ausgerichtet ist oder mit dieser einen kleinen Winkel einschließt. Im Wesentlichen liegt also das tellerförmige Bedienelement quer zur Mittelachse des Trinkbecherdeckels.
-
Zudem ist das Verschlusselement an seiner Unterseite mit wenigstens einer überhöhten Führungsbahn versehen, die auf das Verschlusselement und/oder direkt auf das Federelement wirkt, an welchem das Verschlusselement gelagert ist.
-
Die Führungsbahn ist beispielsweise durch einen kreisbogenförmigen Steg mit Auflaufschräge gebildet, der an der Unterseite des Bedienelements angeordnet ist. Wird das Bedienelement verdreht, beispielsweise um 30', so drückt die Unterkante der Führungsbahn auf das Verschlusselement und spreizt dieses von dem Basiselement ab.
-
Vorteilhaft ist es, wenn das Federelement an seinem vorderen Ende einen Nocken als Druckpunkt mit wenigstens einer Auflaufschräge aufweist, über welche die Führungsbahn beim Drehen des Bedienelements gleitet. Somit wird also direkt auf das Federelement gewirkt, wodurch die Verbindung zwischen Federelement und Verschlusselement, insbesondere eine Schraubverbindung, durch diese Kräfte nicht beansprucht wird.
-
An der Unterseite des Bedienelements sind vorzugweise sogar beidseits einer Ausgangs- bzw. Verschlussstellung Führungsbahnen angeordnet. Das Bedienelement kann von dort zur einen oder zur anderen Seite gedreht werden, um das Verschlusselement zu beeinflussen.
-
Dabei kann ein weiterer Vorteil dadurch erzielt werden, dass die Anordnung und die vertikalen Abstände der insbesondere stegförmigen Führungsbahnen und des Verschlusselements wie folgt gewählt sind:
- - In einer Ausgangsstellung besteht zu keiner der beiden Führungsbahnen ein Kontakt mit dem Verschlusselement.
- - In einer ersten Öffnungsstellung liegt die erste Führungsbahn über dem Druckpunkt am Federelement oder am Verschlusselement und ragt so weit nach unten, dass das Verschlusselement vom Rand des Basiselements abgespreizt wird und eine Ausflussöffnung entsteht.
- - In einer zweiten Öffnungsstellung liegt die zweite Führungsbahn über dem Druckpunkt am Federelement oder am Verschlusselement und ragt nur so weit nach unten, dass der Druckpunkt kontaktiert wird. Nun kann der Bediener durch eine zusätzliche manuelle Kraft das Verschlusselement vom Rand des Basiselements abspreizen, wodurch eine Ausflussöffnung entsteht.
-
Für die zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht eine alternative Variante darin, die Anordnung von Führungsbahnen und Druckpunkten zu vertauschen, also die Führungsbahnen direkt am Federelement oder am Verschlusselement vorzusehen und den Druckpunkt oberhalb davon am Bedienelement.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 einen mit dem erfindungsgemäßen Trinkbecherdeckel gemäß einer ersten Ausführungsform ausgerüsteten Trinkbecher in perspektivischer Ansicht;
- 2a, 2b den Trinkbecherdeckel der ersten Ausführungsform im Schnitt in verschiedenen Zuständen;
- 3 einen mit dem erfindungsgemäßen Trinkbecherdeckel gemäß einer zweiten Ausführungsform ausgerüsteten Trinkbecher in perspektivischer Ansicht;
- 4 den Trinkbecherdeckel der zweiten Ausführungsform im Schnitt in perspektivischer Ansicht und
- 5a-5d den Trinkbecherdeckel der zweiten Ausführungsform in teilweise geschnittenen perspektivischen Ansichten in verschiedenen Bewegungsstadien.
-
1 zeigt einen Trinkbecherdeckel 10 auf einem Trinkbecher 20.
-
Der Trinkbecherdeckel 10 umfasst ein Basiselement 11 mit einer hoch gezogenen Ausgießerkante 11.1. In 1 befindet sich links der Bereich, in dem ein Verschlusselement 12 zuerst öffnet, in welchem also Flüssigkeit bevorzugt herausgegossen wird oder in welchem der Mund zum direkten Trinken angesetzt wird.
-
Gegenüberliegend ist ein Federelement 18 vorgesehen, der mit seinem losen, überkragenden Schenkel 18.2 das Verschlusselement 12 trägt. Das Federelement ist mit seinem einen Schenkel in das Basiselement 11 integriert. Die Verbindung des anderen Schenkels 18.2 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen Zapfen 12.3 im Zentrum des Verschlusselements 12.
-
In der Mitte des Trinkbecherdeckels 10 und damit auch in der Mitte des Verschlusselements 12 liegt eine gedachte Schwenkachse, die durch die strichpunktierte Linie angedeutet ist. Im Basiselement 11 sind auf dieser Schwenkachse beidseits Lager 16 vorgesehen, insbesondere Lagerbohrungen, in die jeweils ein Zapfen 15.4 einer Exzenterachse eines Hebelelements 15 gelagert ist. Beim Kippen des Hebelelements 15 nach vorn, also um die durch die Lager 16 führende Schwenkachse und damit zur Ausgießerkante 11.1 hin, drücken die Exzenterzapfen 15.4 von oben auf das Verschlusselement 12 und öffnen es.
-
Die Funktion ergibt sich aus den Schnittdarstellungen des Trinkbecherdeckels 10 in den 2a und 2b noch genauer.
-
2a zeigt den Verschlusszustand. Das Hebelelement 15 ruht vorn auf der Ausgießerkante 11.1 und ist dort mittels eines an einem endseitigen Knauf 15.1 ausgebildeten Vorsprungs 15.2 festgelegt.
-
Das Verschlusselement 12 wird mit seinem Außenrand 12.1 an einen Dichtring 14 an der Unterseite des Rands einer Ausgießöffnung im Basiselement 11 angedrückt, und zwar durch die Vorspannung des losen Schenkels 18.2 des Federelements 18, an welchem das Verschlusselement 12 befestigt ist. Der feste Schenkel 18.1 ist direkt in das Basiselement 11 eingespritzt.
-
Der Außenrand 12.1 des Verschlusselements 12 ist gegenüber einem zentralen Bereich 12.2 gekröpft. Dadurch erfolgt die Anlage an den Dichtring 14 nicht nur von unten gegen dessen Stirnseite, sondern auch teilweise seitlich gegen dessen Innenumfang. Wird nun das Verschlusselement 12 geöffnet, hebt der Außenrand 12.1 erst nur sehr wenig ab. Der doppelt wirkende Dichtbereich bedingt eine zwangsweise Umlenkung und gleichzeitige Drosselung einer Fluidströmung aus dem Inneren des Trinkbehälters 20. Dadurch ist ein kontrollierter Druckausgleich möglich, ohne dass sogleich Flüssigkeit herausspritzt.
-
Eine Besonderheit besteht bei der gezeigten Ausführungsform in dem Zusammenwirken von Hebelelement 15 und der Oberseite des Verschlusselements 12.
-
Bei hohen Kräften, die der Benutzer aufbringt, kann sich das U-förmige Hebelelement 15 derart verformen, dass die Schenkel 15.3 nach innen wandern. Hierdurch könnten sich die Exzenterzapfen 15.4 aus ihren Lagerstellen 16 ziehen. Um dem entgegen wirken zu können, weist das Verschlusselement 12 an seiner Oberseite Stege 12.2 auf, die die beiden Schenkel 15.3 des Hebelelements 15 formschlüssig abstützen können.
-
Den vollständig geöffneten Zustand zeigt 2b. Das Hebelelement 15 ist hier vollständig nach hinten umgelegt. Im Bereich der Ausgießerkante 11.1 ist das Verschlusselement 12 nun maximal von dem Dichtring 14 abgehoben worden, so dass der mit 13 bezeichnete Strömungsweg frei gegeben ist. Im rückwärtigen Bereich bleibt das Verschlusselement 12 am Dichtring 14 anliegen. Dies ist der Punkt, um den das Verschlusselement 12 beim Öffnen und Schließen gekippt wird.
-
Anstelle der theoretisch denkbaren, festen Verbindung des Verschlusselements 12 und des Basiselements 11 an diesem Punkt über Filmscharniere, Achsen oder dergleichen besitzt in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform das Verschlusselement 12 einen Zapfen 12.3 in seinem Zentrum, der ein Außengewinde trägt. Dieses greift in ein Innengewinde eines Aufnahmerings 18.3 ein, welcher wiederum direkt mit dem losen Schenkel 18.2 des Federelements 18 verbunden ist. Da das Verschlusselement 12 also nur hierüber mit dem Basiselement 11 verbunden ist, kann es jederzeit vollständig abgenommen werden , um eine vollständige hygienische Reinigung des gesamten Trinkbecherdeckels 10 zu ermöglichen, gerade auch in dem hinteren Bereich des Dichtrings 14 bei der Einspannstelle des festen Schenkels 18.1 im Basiselement 11, wo systembedingt in allen Bewegungsstadien des Verschlusselements 12 die Spaltweite allenfalls sehr klein ist.
-
Nach unten ragende Vorsprünge 12.4 an der Unterseite des Verschlusselements 12 erleichtern das Ein- und Ausdrehen des Verschlusselements 12 in den bzw. aus dem Aufnahmering 18.3.
-
Ein Gewinde 19 ermöglicht das Aufschrauben auf den Hals des zugehörigen Trinkbechers 20. Über einen weiteren Dichtring 17 erfolgt die Abdichtung der Deckeleinheit 10 gegenüber dem Becher 20.
-
3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Trinkbecherdeckels 10' auf einem Trinkbecher 20.
-
Der Trinkbecherdeckel 10' umfasst wiederum ein Basiselement 11' mit einer hoch gezogenen Ausgießerkante 11.1'. Die Ausgießöffnung 13' wird von einem tellerförmigen Bedienelement 15' überdeckt. Das Bedienelement 15' besitzt hinten am Außenumfang des Trinkbecherdeckels 10' einen Knauf 15.5'. Durch Verschieben des Knaufs 15.5' kann der Benutzer das Bedienelement 15' um einen bestimmten Winkel verdrehen. Um das Bedienelement 15' zu führen und um zu verhindern, dass es vorne abhebt, also im Bereich der Ausgießerkante 11.1', sind am Basiselement 11' Führungselemente 16' angeordnet. Ein Dichtring 12.1' ist auf der Oberseite des Verschlusselements 12' angeordnet.
-
4 zeigt den Aufbau des Trinkbecherdeckels 10' im Detail. Fest mit dem Basiselement 11' verbunden ist ein Federelement 18'. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Federelement 18' als ein Bügel aus Draht ausgebildet. Ein Ende davon ist fest mit dem Basiselement 11' verbunden oder sogar darin integriert. Das andere Ende kragt über die Ausgießöffnung 13'. Im Zentrum der Ausgießöffnung 13' ist das Federelement 18' mit einer Aufnahme 18.3' versehen, welche eine Gewindebohrung enthält. Darin aufgenommenen wird ein Gewindezapfen 12.3' eines Verschlusselements 12'.
-
Vorne am Federelement 18' bzw. in Verlängerung des Federelement 18' über die Aufnahme 18.3' hinaus ist ein Nocken 18.3' vorgesehen, der zu beiden Seiten abgeschrägt ist. Er bildet eine Druckfläche, an welcher die Einheit aus Federelement 18' und Verschlusselement 12' herunter gedrückt werden kann. Im Ruhezustand, ohne dass eine Druckkraft von oben wirkt, wird das Verschlusselement 12' aufgrund der Rückstellkraft des Federelements 18' von unten an den Rand des Basiselements 11' angedrückt.
-
Über das Federelement 18' hinweg wird das Bedienelement 15' geschoben, und zwar mit seinem Außenrand bis unter die Führungselemente 16'.
-
Wesentlich für die zweite Ausführungsform der Erfindung ist die Ausbildung der Unterseite des Bedienelements 15', die dort zwei kreisbogenförmige Stege als Führungsbahnen 15.1', 15.3' besitzt, und deren Zusammenwirken mit dem Nocken 19'.
-
Von einem Bereich 15.2', der mit einer Ausgangstellung des Bedienelements 12' bzw. der Schließstellung des Trinkbecherdeckels 10' korrespondiert, steigen die Führungsbahnen 15.1', 15.3' zu beiden Seiten an, so dass Sie bei einem bestimmten Schwenkwinkel des Bedienelements 12' in Kontakt mit den Flächen des Nockens 19' kommen.
-
Das genaue Zusammenwirken wird im folgenden anhand der 5a - 5d erläutert.
-
In 5a ist der Trinkbecherdeckel 10' im Bereich der Ausgießerkante 11.1' geschnitten. Der Blick geht mittig auf die Mittelachse des Federelements 18', welches hier nicht sichtbar ist. Sichtbar ist nur dessen Vorderteil in Form des Nockens 19'. In der gezeigten Stellung liegt der Nocken 19' völlig frei unterhalb des Bedienelements 15' und seiner Führungsbahnen 15.1', 15.3'. Durch die Federkraft wird das Verschlusselement 12' an eine Kante 11.2' des Basiselements 11' angedrückt.
-
5b zeigt diese Stellung aus einer leicht geänderten Perspektive, die für den direkten Vergleich mit den beiden anderen möglichen Stellungen gemäß den 5c und 5d nützlich ist.
-
5c zeigt eine erste Öffnungsstellung. Wie an dem Knauf 15.5' erkennbar, wurde das Bedienelement 15' im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch ist die Führungsbahn. 15.3' bis zu ihrem Scheitelpunkt auf die Schräge des Nockens 19' geraten und drückt diesen nach unten. Somit wird das Verschlusselement 12' vom Basiselement 11' weggedrückt, und die Ausgießöffnung 13' wird frei. Flüssigkeit kann durchfließen, wie durch den geschlängelten Pfeil angedeutet.
-
5d zeigt eine zweite Öffnungsstellung. Wie an dem Knauf 15.5' erkennbar, wurde das Bedienelement 15' gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch ist die Führungsbahn 15.3' bis an die Schräge des Nockens 19' geraten, aber nicht so weit, dass sie diesen auch nach unten drücken kann. Erst durch eine zusätzliche manuelle Kraft des Benutzers, die durch den Blockpfeil angedeutet ist, wird das Verschlusselement 12' vom Basiselement 11' weggedrückt, und die Ausgießöffnung 13' wird frei gegeben.