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Die
Erfindung betrifft einen Kannendeckel mit einer verschließbaren Ausgießöffnung mit
einem Gehäuseunterteil,
das über
einen hohlen Dichtabsatz gegenüber
einer sich in einem Ausgießer
fortsetzenden Halsöffnung
einer Kanne abdichtbar ist und in das die Ausgießöffnung eingebracht ist.
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Ein
solcher Kannendeckel ist aus der
EP 814 693 B1 bekannt. Er wird in einen Kannenkörper eingesetzt,
insbesondere darin eingeschraubt. Zum Ausgießen von Flüssigkeit aus der Kanne wird
eine Taste am Deckel betätigt,
wodurch eine Ausgießöffnung am
Deckel im Bereich des Ausgießers
des Kannenkörpers
freigegeben wird. Flüssigkeit
kann nun ausgeschenkt werden, während
der Kannendeckel eingeschraubt im Kannenkörper verbleibt. Insbesondere
ist hierdurch eine einhändige
Bedienung möglich.
Da der Deckel auf der Halsöffnung
der Kanne verbleibt, wird auch ein versehentliches Verschütten großer Mengen
von Flüssigkeit
verhindert. Der bekannte Kannendeckel hat sich bewährt, besteht
jedoch aus einer Vielzahl von Einzelteilen, die die Fertigung relativ
teuer machen. Zudem wird die Ausgießöffnung nur dadurch freigegeben,
dass ein elastomerer Dichtkörper
im Kannendeckel soweit verformt wird, dass die Ausgießöffnung frei
gegeben wird. Um eine ausreichende Verformung zu bewirken, muss der
Benutzer über
die Taste eine erhebliche Kraft aufwenden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Kannendeckel anzugeben, der einfacher
aufgebaut und leichter zu betätigen
ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Kannendeckel der eingangs genannten Art durch
ein schwenkbar mit dem Gehäuseunterteil
verbundenes Gehäuseoberteil
gelöst,
das ein Trägerelement
mit einem tellerförmigen
Dichtelement aufweist, welches in Schließstellung des Gehäuseoberteils
von außen
an der Ausgießöffnung anliegt.
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Anders
als im Stand der Technik ist also nur ein punktuell wirkendes Dichtelement
vorgesehen, das von der Außenseite
des Gehäuseunterteils
her vor der Ausgießöffnung positioniert
wird.
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„Tellerförmig" bedeutet hierbei,
dass das Dichtelement punktuell im Bereich der Ausgießöffnung wirksam
ist.
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Eine
leicht kegel- oder kugelabschnittsförmige Ausbildung des Dichtelements,
das in der Schließstellung
nicht nur an den zur Ausgießöffnung benachbarten
Wandabschnitten anliegt, sondern wenigstens teilweise auch in der
Ausgießöffnung steckt,
ist bevorzugt.
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Bi
dem erfindungsgemäßen Kannendeckel ist
ein Ausschenken von Flüssigkeit
möglich,
während
der Kannendeckel fest am Kannenkörper
aufgesetzt, insbesondere darin eingeschraubt ist. Es kann eine einhändige Bedienung
erfolgen. Die Ausgießöffnung wird über eine
Taste frei gegeben, welche vorzugsweise rückwärtig des Ausgießers angeordnet ist, also
dort, wo sich üblicherweise
an einer Kanne ein zusätzlicher
Griff befindet. Es muss bei dem Kannendeckel der Erfindung kein
großes
elastomeres Element wesentlich verformt werden, sondern lediglich
eine Schwenkbewegung des Gehäuseoberteils gegenüber dem
Gehäuseunterteil
bewirkt werden, so das das fest mit dem Gehäuseoberteil verbundene Trägerelement
mit seinem Dichtelement von der Ausgießöffnung abgehoben wird. Zum
Verschließen
wird das Gehäuseoberteil
wieder zurückgeschwenkt,
so dass das Dichtelement vor der Ausgießöffnung liegt.
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Die
Rückstellung
des Kannendeckels von der Öffnungs-
in die Schließstellung
kann durch eine außermittige
Lagerung bzw. eine Schwerpunktbildung am Deckel abseits der Lagerachse
bewirkt werden. Insbesondere ist jedoch vorgesehen, das Gehäuseoberteil
und Gehäuseunterteil
durch ein Federelement, insbesondere durch eine innen liegende Blattfeder,
so miteinander zu koppeln, dass die Öffnungsbewegung durch den Benutzer
gegen die Kraft der Feder bewirkt wird und die Schließbewegung nach
Loslassen der Taste durch die Feder erfolgt. Auch ein zum Aufrechterhalten
der Dichtwirkung notwendiger Anpressdruck wird mittels der Feder
auf das Dichtelement ausgeübt.
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Vorzugsweise
weist das Gehäuseunterteil
einen Gewindeabsatz auf, der nach oben hin durch einen umlaufenden
Kragrand abgeschlossen ist. Durch den Gewindeabsatz ist ein Einsetzen
des erfindungsgemäßen Kannendeckels
in einen Kannenkörper leicht
möglich.
Durch den Abschluss des Gewindes am Kragrand kann eine lagerichtige
Montage erzwungen werden, das heißt, es wird eine Endstellung vorgegeben,
bei der die Ausgießöffnung des
Kannendeckels im Bereich des Ausgießers des Kannenkörpers liegt.
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Über das
Gewinde ist auch ein Dichtabsatz des Gehäuseunterteils leicht an die
Halsöffnung
des Kannenkörpers
anpressbar, so dass der Kannendeckel als Einheit die Halsöffnung dicht
verschließt
und ein Entnehmen von Flüssigkeit
nur noch durch den innen hohlen Dichtabsatz und die Ausgießöffnung im Gehäuseunterteil
möglich
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass am Außenumfang
des Gehäuseunterteils
ein Aufnahmekanal ausgebildet ist, der sich vertikal von der Ausgießöffnung aus
nach oben erstreckt. Hierdurch kann das Gehäuseunterteil mit seinem Dichtabsatz
und seinem Gewindeabsatz tief in der Halsöffnung des Kannenkörpers aufgenommen
werden. An der Ausgießöffnung austretende Flüssigkeit
kann dann beim Kippen der Kanne während des Einschenkens über den
Ausgießer
am Kannenkörper
abfließen.
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Ein
weiterer Vorteil des Aufnahmekanals besteht darin, dass die Wandbereiche
um die Ausgießöffnung herum
eben gestaltet werden können
und nicht zylinderrohrförmig
sind. Damit kann das Dichtelement rotationssymmetrisch ausgebildet
sein und braucht nicht den Krümmungsverlauf
des Untergehäuses
nachzubilden.
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Um
das Abfließen
bis über
den Bereich des Gewindeabsatzes und den Kragrand hinaus zu ermöglichen,
ist der Kragrand von dem Aufnahmekanal durchdrungen, weist dort
also eine Ausnehmung auf.
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Vorzugsweise
läuft durch
diese Ausnehmung hindurch ein zapfenförmig ausgebildetes Trägerelement,
das an die Vorderkante des Gehäuseoberteils
angeformt ist und sich von dort aus so weit durch den Aufnahmekanal
nach unten erstreckt, dass ein Spitzenbereich des Zapfens, der das Dichtelement
trägt,
vor der Ausgießöffnung angeordnet
ist.
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Vorteilhaft
ist noch, wenn neben dem ersten Zapfen, der das Dichtelement trägt, noch
ein zweiter Zapfen vorhanden ist, der sich vertikal von oben aus zumindest
bis auf Höhe
des Kragrands erstreckt. Das Trägerelement
mit seinen beiden Zapfen ist dann insgesamt zumindest im Bereich
des Aufnahmekanals im Querschnitt gabelförmig und umfasst den verbleibenden
Steg des Kragrandes im Bereich der Durchdringung des Aufnahmekanals.
Hierdurch wird der Trägerzapfen
mit dem Dichtelement besser geführt und
der Schwenkwinkel des Gehäuseoberteils
in Richtung der Ausgießöffnung begrenzt.
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Statt
eines zusätzlichen
Zapfens, der lediglich im Bereich der Durchdringung des Aufnahmekanals
am Kragrand angeordnet ist, kann auch eine bogenförmige Führungskante
an die Unterseite des Gehäuseoberteils
angeformt sein, die sich über
einen längeren
Winkel erstreckt und damit auch eine Seitenführung des Gehäuseoberteils
gegenüber
dem Gehäuseunterteil
bewirkt.
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Aufgrund
des einfachen Aufbaus des erfindungsgemäßen Kannendeckels sind bis
auf das vorzugsweise vorhandene Federelement keine weiteren Bauteile
innerhalb des Kannendeckels anzuordnen. Somit kann das Gehäuseunterteil
Material sparend als Hohlkörper
ausgebildet ist, in dem oberhalb der Ausgießöffnung eine Trennplatte angeordnet
ist. Die Trennplatte sollte wenigstens eine Entlüftungsbohrung aufweisen, um
einen Druckausgleich beim Ausgießen von Flüssigkeit wie auch beim Abkühlen einer heißen Flüssigkeit
zu ermöglichen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu
entnehmen und werden nachfolgend bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Kannendeckel
in perspektivischer Explosionsdarstellung;
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2 den
montierten Kannendeckel in perspektivischer Ansicht;
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3a, 3b einen
Kannendeckel im Schnitt in verschiedenen Positionen,
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4 eine
Kanne mit Teilen eines Kannendeckels in perspektivischer Ansicht
und
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5a, 5b eine
Kanne mit Kannendeckel in verschiedenen Stellungen.
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1 zeigt
einen Kannendeckel 100 in Explosionsdarstellung, der im
Wesentlichen aus einem Gehäuseunterteil 20,
einem Obergehäuse 10 und
einem Federelement 30 gebildet ist,. Der montierte Zustand
ist in 2 gezeigt.
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Das
Gehäuseunterteil 20 weist
einen Dichtabsatz 26 zur Abdichtung gegenüber einer
Halsöffnung 202 einer
Kanne 200 (vgl. 4) auf. Darüber schließt sich ein Gewindeabsatz 22 an,
der in Eingriff mit einem Gegengewinde am Kannenkörper gebracht
werden kann.
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Im
Bereich der Ausgießöffnung ist
ein Aufnahmekanal 21 in das Gehäuseunterteil 20 eingeformt,
der als Rückzugsraum
für ein
Trägerelement 13 dient,
so dass dieses vollstän dig
innerhalb des Umfangs des Kannendeckels 20 aufgenommen
ist und das Ein- und Ausdrehen des Deckels in einen Kannenkörper nicht
behindert. In diesem Bereich springt die Wandung des Gehäuseunterteils 20 insgesamt
zurück.
Lediglich der Kragrand 24 läuft in Form eines schmalen
Steges über
den Aufnahmekanal 21 hinweg, so dass dort, wo der Aufnahmekanal 21 den
Kragrand 24 durchdringt, eine Ausnehmung 25 gebildet
ist. Eine Blattfeder 30, die der Rückstellung des Deckels in die
Schließstellung
dient, ist einfach abgewinkelt ausgebildet und in eine Aufnahme am
Gehäuseunterteil 20 eingesteckt.
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Der
Gewindeabsatz 22 ist durch einen Kragrand 24 nach
oben hin begrenzt. Oberhalb des Kragrands 24 erstreckt
sich ein zylindrischer Wandabschnitt 28, der mit zwei diametral
gegenüberliegenden
Zapfen 23 versehen ist. Am Gehäuseoberteil 10 sind
an der Innenseite Zapfenaufnahmen 16 ausgebildet, in die
die Zapfen 23 des Gehäuseunterteils 20 eingerastet
werden können,
so dass eine Schwenkachse ausgebildet wird. Auf einer gedachten,
senkrecht zur Schwenkachse ausgerichteten Verbindungslinie sind
vorn am Kannendeckel das Trägerelement,
das hier als ein Zapfen 13 ausgebildet ist, und hinten
eine Taste 11 angeformt.
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Wird
auf die Taste 11 gedrückt,
so wird das Gehäuseoberteil
um die Schwenkachse nach hinten gekippt, wobei die Blattfeder 30 gespannt
wird. Eine Abschrägung 12 ist
vorgesehen, um das Abkippen des Gehäuseoberteils bis an einen Kannenrand
zu ermöglichen.
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Bei
der beschriebenen Schwenkbewegung kippt der vordere Bereich des
Gehäuseoberteils 10 nach
oben, so dass der Zapfen 13 mit dem Dichtelement 14 eine
Aufwärtsbewegung
vollzieht.
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Diese
Bewegung ist in 3a und 3b nochmals
im Schnitt dargestellt:
In 3a ist
die Öffnungsstellung
gezeigt, bei der das Gehäuseoberteil 10 nach
hinten geklappt ist. Hierdurch ist das Trägerelement hochgeschwenkt und
das Dichtelement 14 von der Ausgießöffnung 27 im Dichtabsatz 26 abgehoben,
so dass Flüssigkeit ausgegossen
werden kann, wie durch den Pfeil angedeutet. Eine Trennplatte 28 schließt den Hohlraum innerhalb
des Dichtabsatzes 26 nach oben ab und ermöglicht einen
Flüssigkeitsaustritt
nur an der Ausgießöffnung 27.
Die Trennplatte 28 kann mit einer sehr feinen Entlüftungsbohrung
versehen sein, die zwar gasdurchlässig ist, jedoch keinen nennenswerten
Durchtritt einer nicht druckbeaufschlagten Flüssigkeit erlaubt.
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In
der Schließstellung,
die in 3b gezeigt ist, ist das Gehäuseoberteil 10 wieder
nach vorn geklappt, so dass der Zapfen 13 mit dem Dichtelement 14 auf
das Gehäuseunterteil 20 mit
seiner Ausgießöffnung 27 gedrückt wird
und letztere verschließt.
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4 zeigt
einen Kannenkörper 200 mit
einer Halsöffnung 202,
welche sich bis zu einem Ausgießer 201 fortsetzt.
Innerhalb der Halsöffnung 202 ist
ein Gewinde 203 angeformt, in das der Gewindeabsatz 22 des
Kannendeckels 100 eingeschraubt werden kann. Zur besseren
Darstellung ist in 4 das Gehäuseoberteil 10 vom
Kannendeckel 100 entfernt; lagerichtig in Bezug auf den
Kannenkörper
dargestellt sind nur das Gehäuseunterteil 20 mit
der Blattfeder 30.
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5a zeigt
die Kanne 200 mit dem vollständigen Kannendeckel 100 in Öffnungsstellung.
Sichtbar ist am Kannendeckel 100 in dieser Stellung lediglich
das Gehäuseoberteil 10.
Die Abschrägung 12 im hinteren
Bereich ermöglicht
das Abkippen und Auflegen auf den Oberrand des Kannenkörpers.
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5b zeigt
die Schließstellung.
Hier liegt die Oberseite des Gehäuseoberteils 10 planparallel zum
Oberrand des Kannenkörpers.
Das Überführen von
der einen in die andere Stellung kann leicht mittels Daumendruck
erfolgen, wenn der Kannenkörper mit
dem Griff 204 gefasst wird.