-
Die Erfindung betrifft eine Wannentür mit einem Türblatt, das sich zumindest im unteren Bereich komplementär zu einer Aussparung in der Wand einer Wanne nach unten hin in der Breite verjüngt und am Rand eine Dichtung zur Abdichtung an einer glatten Leibungsfläche der Aussparung aufweist, und mit einem Hub- und Schwenkbeschlag, mit dem das Türblatt in eine die Aussparung flüssigkeitsdicht ausfällende Schließstellung absenkbar ist.
-
In
GB 2 352 393 A wird eine Wannentür dieser Art beschrieben, die einen bequemen Einstieg in eine Badewanne ermöglicht. Das Türblatt hat etwa die gleiche Dicke wie die Wand der Wanne, und die Dichtung hat die Form eines Schlauches, der in einer Nut in der Randfläche des Türblattes gehalten ist und in der Schließstellung zwischen dieser Randfläche des Türblattes und der Leibungsfläche der Aussparung gequetscht wird. Die Leibungsfläche ist ”glatt”, da sie weder eine Nut, in die der Rand des Türblattes oder die Dichtung einfahren könnte, noch einen Anschlag für das Türblatt bildet.
-
EP 0 933 052 A2 beschreibt eine Wannentür, bei der das Türblatt mit seinem Rand nach Art eines Schottes in eine in der Leibungsfläche gebildete Nut einfährt.
-
EP 1 611 827 A2 beschreibt eine Wannentür, bei der das durch eine Glasscheibe gebildete Türblatt von innen an der Wand der Wanne anschlägt. Das hat zwar den Vorteil, dass der Druck des Wassers in der Wanne die Dichtwirkung unterstützt, hat aber den Nachteil, dass sich die Tür nur nach innen öffnen lässt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wannentür zu schaffen, die sich einfach bedienen und dennoch zuverlässig abdichten lässt.
-
Eine Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß Anspruch 1 darin, dass die Dichtung eine zum Inneren der Wanne vorspringende elastische Lippe aufweist, die so angeordnet und geformt ist, dass sie sich in der Schließstellung des Türblattes, unterstützt durch den Druck der Flüssigkeit in der Wanne, dicht an die Leibungsfläche anlegt.
-
Bei dieser Lösung trägt der Druck des in der Wanne stehenden Wassers dazu bei, die Lippe fest gegen die Leibungsfläche anzudrücken, so dass die Dichtwirkung verstärkt wird und, wenn mit zunehmenden Wasserstand in der Wanne der Wasserdruck steigt, auch der Anpressdruck der Dichtlippe entsprechend größer wird. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Abdichtung insbesondere auch in den Eckbereichen erreicht, in denen die seitlichen Ränder des Türblattes in dessen unteren Rand übergehen. Die Leibungsfläche, die den Rand der Aussparung in der Wand der Wanne bildet, kann dabei völlig glatt sein und ist daher reinigungsfreundlich und bildet keine störenden Stoß- oder Stolperkanten. Das Türblatt kann eine verhältnismäßig geringe Dicke aufweisen und beispielsweise durch eine Glasscheibe gebildet werden. Dementsprechend hat das Türblatt ein geringes Flächengewicht, was insbesondere bei einer kombinierten Bade- und Duschwanne von Vorteil ist, bei der das einteilige Türblatt über den oberen Rand der Wanne hinaus nach oben verlängert ist und zugleich die Tür einer Duschabtrennung bildet.
-
Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, dass der Hub- und Schwenkbeschlag einen elektrisch steuerbaren Hubantrieb aufweist.
-
Mit Hilfe des Hubantriebs lässt sich das Türblatt mühelos aus der Schließstellung in eine angehobene Position anheben, in der sich die Tür dann in die Öffnungsstellung schwenken lässt. Auch diese Lösung erleichtert insbesondere die Handhabung von Duschtüren, die aufgrund ihrer Höhe ein verhältnismäßig großes Eigengewicht haben. Das hohe Eigengewicht ist in diesem Fall sogar von Vorteil, da es aufgrund der sich nach unten verjüngenden Form des Türblattes die Dichtwirkung der Dichtung unterstützt.
-
Die beiden oben dargestellten Lösungen lassen sich in besonders vorteilhafter Weise miteinander kombinieren.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Innenansicht einer Bade- und Duschwanne mit einer erfindungsgeräßen Tür;
-
2 einen Grundriss der Wanne und der Tür nach 1;
-
3 einen Schnitt durch eine Dichtung am Rand eines Türblattes;
-
4 einen Schnitt durch die Dichtung nach 3 in einem Zustand, in dem sich das Türblatt in der Schließstellung befindet; und
-
5 eine Außenansicht der Bade- und Duschwanne und der Tür nach 1 und 2.
-
In 1 ist in einem Längsschnitt ein Ende einer Wanne 10 gezeigt, die sowohl als Badewanne wie auch als Duschwanne genutzt werden kann. Eine Wand 12 dieser Wanne weist in dem in 1 gezeigten Endbereich eine Auswölbung 14 auf (2), so dass hier eine in der Breite vergrößerte Duschzelle gebildet wird. Die Wand 12 bildet in dieser Auswölbung eine Aussparung 16, die einen leichteren Einstieg in die Wanne bzw. die Duschzelle ermöglicht. Die seitlichen Ränder der Aussparung 16 laufen nach unten keilförmig zusammen und gehen über Rundungen mit verhältnismäßig großem Radius in den unteren Rand der Aussparung über. Diese Ränder der Aussparung 16 werden durch eine Bekleidung 18 aus Kunststoff gebildet, die flüssigkeitsdicht mit der Wand 12 der Wanne verbunden ist und auf der Innenseite der Aussparung eine glatte Leibungsfläche 20 bildet, die sich in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene in 1 geradlinig über die gesamte Dicke der Wand 12 erstreckt.
-
Die Aussparung 16 ist durch ein Türblatt 22 verschließbar, das in 1 in durchgezogenen Linien in einer nach innen geöffneten Stellung gezeigt ist, in der man auf eine Kante des Türblattes blickt. Eine schließbereite Stellung des Türblattes 22 ist in 1 strichpunktiert eingezeichnet. Das Türblatt 22 wird beispielsweise durch eine Glasscheibe gebildet, die, wie 2 zeigt, entsprechend der Auswölbung 14 der Wanne 10 gewölbt ist. Das Türblatt 22 ist mit einem Hub- und Schwenkbeschlag 24 schwenkbar an einer Wand 26 befestigt, die eine stirnseitige Begrenzung der Duschzelle bildet.
-
Wie in 1 zu erkennen ist, hat das Türblatt 22 in seinem unteren Bereich eine sich in der Breite nach unten verjüngende Form, die zu der Form der Aussparung 16 komplementär ist. Hier weist das Türblatt außerdem an seinem Rand eine Dichtung 28 auf, die, wenn das Türblatt 22 aus der in 1 gezeigten schließbereiten Stellung in seine Schließstellung abgesenkt wird, an der Leibungsfläche 20 der Aussparung 16 abdichtet. Auf der dem Inneren der Wanne 10 zugewandten Seite bildet die Dichtung 28 eine elastische Lippe 30, die so geformt und angeordnet und in Ihrer Härte so dimensioniert ist, dass sie sich dicht an die Leibungsfläche 14 anlegt, wenn das in die Wanne 10 eingelassene Wasser von innen gegen das Türblatt 22 und gegen die Dichtung 28 drückt. Die verhältnismäßig großen Rundungsradien an den unteren Ecken des Türblattes 22 stellen sicher, dass die Dichtung 28 und insbesondere deren Lippe 30 hier keine Falten wirft, die die Dichtwirkung beeinträchtigen könnten.
-
Die Profilform der Dichtung 28 ist in 3 zu erkennen. Die Dichtung wird durch ein Silikon-Strangprofil gebildet, das den Rand des Türblattes 22 umgreift und mit Hilfe eines Klebers 32 daran befestigt ist. Auf der vom Rand des Türblattes 22 abgewandten Seite bildet die Dichtung einen Wulst 34. Die Lippe 30 hat eine Länge von etwa 12 mm und eine leicht geschwungene, sich zum freien Ende verjüngende Querschnittsform und steht derart schräg vom Hauptteil der Dichtung ab, dass das Ende der Lippe den Wulst 34 in der vom Türblatt 32 weg weisenden Richtung überragt.
-
4 zeigt das Türblatt 22 in seiner abgesenkten Schließstellung, in der die Dichtung 28 an der glatten Leibungsfläche 20 der Bekleidung 18 abdichtet. Das Eigengewicht des Türblattes sorgt dafür, dass die Dichtung mit ihrem massiven Wulst 34 an der Leibungsfläche 20 anliegt, wobei dieser Wulst leicht komprimiert wird, nicht nur am unteren Rand des Türblattes, sondern aufgrund der Keilform der Aussparung 16 auch an den seitlichen Rändern des Türblattes. Beim Absenken des Türblattes setzt die Lippe 30 zunächst mit ihrem freien Ende auf der Leibungsfläche 20 auf und wird dann beim weiteren Absenken in der ihrer natürlichen Krümmung entgegengesetzten Richtung gebogen. Wenn dann die Wanne mit Wasser 36 gefüllt wird, sorgt der Druck des Wassers dafür, dass die Lippe 30 sich fest an die Leibungsfläche 20 anlegt, wie in 4 durch einen Pfeil symbolisiert wird. Mit steigendem Wasserspiegel und mit steigendem Wasserdruck nimmt auch der Anpressdruck der Lippe 30 zu. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Abdichtung erreicht.
-
Der Aufbau des Hub- und Schwenkbeschlages 24 soll nun anhand der 5 erläutert werden, die die Warme 10 und das Türblatt 22 in einer Außenansicht zeigt. An der Wand 26 ist eine vertikal verlaufende Achse 38 befestigt, auf der ein Rohr 40 drehbar gelagert und vertikal verschiebbar ist. Das Türblatt 22 ist mit seinem Rand sicher in einem nicht gezeigten Schlitz des Rohres 40 gehalten. An der Wand 26 sind zusätzliche Führungsbeschläge 42 angebracht, die das Rohr 40 stabilisieren, ohne dessen Hub- und Drehbewegungen zu behindern.
-
Das Rohr 40 erstreckt sich durch den Rand der Wanne 10 hindurch nach unten. Die Durchführung des Rohres 40 durch den Wannenrand ist mit einer nicht gezeigten Dichtung abgedichtet. Am unteren Ende weist das Rohr 40 einen Teller 44 auf, in dessen Unterseite eine oder mehrere Rasten 46 ausgebildet sind.
-
Das Türblatt 22 ist in 5 in seiner abgesenkten Schließstellung gezeigt, in der die Dichtung 28 auf der Bekleidung 18 aufsitzt. Das Türblatt und das Rohr 40 können sich daher nicht weiter nach unten bewegen. Unterhalb des Tellers 46 ist ein Hubtisch 48 angeordnet, der einen oder mehrere zu den Rasten 46 Komplementäre Nocken 50 bildet und mit Hilfe eines Hubantriebs 52, beispielsweise eines Elektromotors, anhebbar und absenkbar ist.
-
Wenn der Hubantrieb 52 aktiviert wird, so wird der Hubtisch 48 nach oben ausgefahren, so dass er sich unter den Teller 44 legt und das Rohr 40 und das Türblatt 22 nach oben drückt, wobei die Nocken 50 in die Rasten 46 eingreifen und die Tür in ihrer aktuellen Winkelstellung halten. Aufgrund der Aufwärtsbewegung kommt das Türblatt 22 von der Bekleidung 18 frei und gelangt in die in 1 strichpunktiert eingezeichnete Position. Unter Überwindung eines leichten Rastwiderstandes, der durch die Rasten 46 bewirkt wird, lässt sich das Türblatt dann wahlweise nach innen oder nach außen schwenken, um den Eintritt in die Wanne freizugeben. In der angehobenen Position kann das Türblatt durch die schließbereite Stellung (in 2 strichpunktiert eingezeichnet) durchpendeln, wobei sich das Rohr 40 und der Teller 44 relativ zu dem Hubtisch 48 drehen. Wenn das Türblatt mit nicht zu großer Geschwindigkeit geschwenkt wird, sorgt das Eigengewicht des Türblattes dafür, dass die Nocken 50 in der schließbereiten Position in die Rasten 46 einrasten, so dass das Türblatt in der schließbereiten Position gefangen wird.
-
Wie in 1 und 5 zu erkennen ist, hat das Türblatt 22 oberhalb des verjüngten unteren Bereiches eine größere Breite, so dass auf jeder Seite des Türblattes eine Schulter 54 bzw. 56 gebildet wird. Im Bereich dieser Schultern ist der Rand des Türblattes in Kantenprofilen 58, 60 gefasst. Die Schulter 54 liegt etwas tiefer als die Schulter 56 auf der dem Hub- und Schwenkbeschlag 24 benachbarten Seite und taucht beim Absenken der Tür in eine in der Bekleidung 18 gebildete Tasche 62 ein (1 und 2).
-
In 5 ist schematisch eine Steuereinheit 64 gezeigt, die den Hubantrieb 52 und wahlweise auch einen nicht gezeigten Ablaufsiphon steuert, mit dem das Wasser aus der Wanne abgelassen werden kann. Die Steuereinheit 64 erhält Signale von einem Schalter 66, z. B. einem Folientaster, der im gezeigten Beispiel auf dem Wannenblatt in der Nähe des Türblattes 22 angebracht ist.
-
Außerdem erhält die Steuereinheit 64 Signale von einem Sensor 68, der in einen der Führungsbeschläge 42 (oder wahlweise in den Teller 44 oder den Hubtisch 48) integriert ist und die Winkelstellung des Rohres 40 und damit des Türblattes 22 erfasst.
-
Weiterhin ist an oder in der Bekleidung 18 ein Wasserstandsfühler 72 angeordnet, der ebenfalls mit der Steuereinheit 64 verbunden ist. Der Wasserstandsfühler 72 ist knapp unterhalb der Höhe des unteren Randes der Aussparung 16 angeordnet und gibt ein Signal, wenn der Wasserstand eine Höhe erreicht hat, in der Wasser bei nicht geschlossener Tür durch die Aussparung 16 auslaufen könnte.
-
Wenn ein Benutzer die Wanne betreten hat und die Tür schließen möchte, so lässt er die Tür in die schließbereite Stellung pendeln, in der sich die Schulter 54 gerade über der Tasche 62 in der Bekleidung befindet. Durch die Wirkung der Nocken 50 und der Rasten 46 wird das Türblatt in dieser Stellung gefangen, und zusätzlich wird diese Winkelstellung durch den Sensor 68 mit hoher Genauigkeit erfasst. Nur wenn der Sensor 68 meldet, dass die vorgesehene Winkelstellung erreicht ist, erlaubt die Steuereinheit 64 eine Aktivierung des Hubantriebs 52 im Sinne einer Absenkbewegung der Tür. Um diese Absenkbewegung einzuleiten, betätigt der Benutzer den Schalter (Taster) 66 und hält diesen gedrückt, bis das Türblatt seine untere Endlage und damit seine Schließstellung erreicht hat. Die oberen Ränder der Tasche 62 sind als Einlaufschrägen gestaltet, so dass das Türblatt sicher in die richtige Winkelstellung geleitet werden kann, falls es diese Winkelstellung aus irgendeinem Grund verlassen haben sollte.
-
Wenn sich ein Fuß oder ein anderes Körperteil einer Person in dem Zwischenraum zwischen dem Türblatt 22 und dem Rand der Aussparung 16 befinden sollte, besteht im Prinzip die Gefahr von Quetschverletzungen. Diese Gefahr wird hier dadurch vermieden, dass das Rohr 40 mit seinem Teller 44 nur lose auf dein Hubtisch 48 aufsitzt. Wenn der untere Rand des Türblattes auf ein Hindernis, beispielsweise auf den Fuß des Benutzers trifft, bleiben daher das Türblatt und das Rohr 40 in der erreichten Position, während sich, wenn der Schalter 66 weiterhin betätigt wird, der Hubtisch 48 allem weiter nach unten bewegt. Wenn der Schalter 66 losgelassen wird, bevor der Hubtisch 48 die untere Endlage erreicht hat, fährt der Hubantrieb 52 die Tür automatisch wieder in die obere Endlage.
-
Wenn kein Hindernis vorhanden ist, wird das Türblatt 22 weiter abgesenkt, und der Hubtisch 48 erreicht seine untere Endlage. Eine erneute Betätigung des Schalters 66 löst dann einen Aufwärtshub des Hubtisches 48 aus, so dass die Tür wieder in die Stellung angehoben wird, in der sie frei durchpendeln kann.
-
Der Ablaufsiphon der Wanne 10 lässt sich mit Hilfe einer Schaltfunktion, die in den Schalter 66 integriert sein kann, motorisch schließen und öffnen, befindet sich jedoch im Normalzustand (stromlos) stets in der geöffneten Stellung und wird beim Öffnen des Türblattes 22 automatisch in die geöffnete Stellung gebracht. Die Steuereinheit 64 leitet einen Befehl zum Schließen des Ablaufs nur dann weiter, wenn sich das Türblatt 22 in der Schließstellung befindet und der Wasserstandsfühler 72 kein Signal abgibt.
-
Wenn der Benutzer die Tür geschlossen hält und Wasser in die Wanne 10 einlässt, so erreicht der Wasserstand die Höhe des unteren Wasserstandsfühlers 72. Daraufhin wird der Hubantrieb 52 blockiert, so dass die Tür auch dann nicht wieder angehoben wird, wenn der Benutzer den Schalter 66 betätigt.