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Die Erfindung betrifft einen teleskopartig verlängerbaren Halte- oder Stützstab mit mindestens zwei ineinander angeordneten Teleskopelementen, die stufenlos in beliebigen Längsstellungen feststellbar sind.
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Es sind Fotostative bekannt, bei denen die Stativbeine als ausziehbare bzw. ineinander schiebbare Teleskopelemente mit Kugeldrucksperren ausgebildet sind, wobei die Kugeldrucksperren die Teleskopelemente in ausgezogenem Zustand gegen Ineinanderschieben sichern und mittels verschiebbarer Muffen zurückdrückbar sind, um so das Ineinanderschieben zu ermöglichen. Mittels dieser Kugeldrucksperren sind nur bestimmte Längsstellungen der Stativbeine möglich.
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Bei anderen bekannten Fotostativen sind die Teleskopelemente mit betätigbaren Exzentern versehen, die bei über Testhebel eingedrehten Exzentern Zungen gegen die inneren Teleskopelemente drücken und diese so gegen Ineinanderschieben sichern. Bei ausgeschwenkten Exzentern sind die inneren Teleskopelemente einschiebbar.
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An bekannten Nordic-Walking-Stöcken sind die auszieh- bzw. einschiebbaren Teleskopelemente an ihrem oberen Ende mit Gewinde versehen, das in einem kegeligen Dorn ausläuft. Beim Eindrehen des Gewindes weitet dieser Dorn ein Klemmelement in dem Rohr des äußeren Teleskopelementes auf. Dadurch legt sich dieses Klemmelement innen an das äußere Teleskopelement an und verhindern das Einschieben des inneren Teleskopelementes. Ein Verändern der Blockierstellung erfordert hierbei ein zeitraubendes Auf- und wieder Zudrehen des Gewindes im inneren Teleskopelementes um mehrere Gewindegänge.
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Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, ein Feststellen zweier Teleskopelemente durch ein Drehen eines der beiden Teleskopelemente um einen Winkelbetrag von weniger als 30° zu erreichen.
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Sie löst diese Aufgabe dadurch, dass sie vorschlägt, zwischen den beiden ineinander verschiebbaren Teleskopelementen eine 3K-Welle/Nabe-Verbindung anzuordnen. Im folgenden wird für die 3K-Welle/Nabe-Verbindung meist vereinfachend die Bezeichnung 3K-Verbindung bzw. 3K-Profil verwendet.
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Eine 3K-Welle/Nabe-Verbindung ist eine feste, aber lösbare Verbindung einer Welle mit einer Nabe. Welle und Nabe weisen auf ihren einander zugewandten Flächen gedachte zylindrische Grundflächen überragende, in Umfangsrichtung allmählich nach innen bzw. nach außen in einander entgegengesetzer Richtung ansteigende, aufeinander abgestimmte keilförmige Erhebungen auf, die dann wieder steil auf ihre Grundflächen abfallen. Die flachen Steigungen der Erhebungen der beiden Bauteile ragen in den Bereich der flachen Steigungen der Erhebungen des anderen Bauteils, kommen so beim Verdrehen der beiden Bauteile kraftschlüssig in Eingriff und verbinden Welle und Nabe dreh- und verschiebefest miteinander. Durch Zurückdrehen kann der Eingriff wieder gelöst werden. Mit dem Eingriff können erhebliche Kräfte auch in axialer Richtung übertragen werden. Die 3K-Verbindung ist in der
DE 42 09 153 C2 dargestellt und beschrieben, auf die insoweit Bezug genommen wird.
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Die miteinander in Wirkverbindung stehenden 3K-Welle/Nabe-Verbindungen müssen insofern aufeinander abgestimmt sei, als ihre Durchmesser, die Zahl ihrer Erhebungen, der Versatz ihrer Erhebungen um gleiche Winkelbeträge gegeneinander und die Steigung ihrer Erhebungen übereinstimmen.
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Erfindungsgemäß können die beiden einander zugewandten Flächen zweier ineinander verschiebbarer Teleskopelemente auf ihrer ganzen Länge mit 3K-Profil versehen sein. Durch Verdrehen der beiden Teleskopelemente in dem Sinne, in dem die beiden flachen Steigungen der beiden 3K-Profile aneinander aufgleiten, kommen sie in festen Kraftschluss und verbinden die beiden Teleskopelemente auch schubfest miteinander.
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In Ausgestaltung der Erfindung genügt es, wenn eines der beiden Teleskopelemente nur einen in axialer Richtung kurzen Einsatz mit 3K-Profil aufweist, der mit dem über seine ganze Länge verlaufenden 3K-Profil des anderen Teleskopelementes in Eingriff ist. Dabei kann das über die ganze Länge durchlaufende 3K-Profil als Außenprofil auf der Außenseite des innen liegenden Teleskopelementes oder als 3K-Innenprofil auf der Innenseite des äußeren Teleskopelementes angeordnet sein.
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Außer zwei teleskopartig ineinander verschiebbaren Teleskopelementen können auch drei oder mehr jeweils ineinander verschiebbare Teleskopelemente durch 3K-Verbindungen miteinander in Eingriff bringbar und fest, aber lösbar miteinander zu verbinden sein.
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Dabei kann bei drei Teleskopelementen nur das mittlere derselben sowohl innen als auch außen mit 3K-Innenprofil bzw. 3K-Außenprofil versehen sein, während die beiden anderen Teleskopelemente nur mit kurzen 3K-Innenprofileinsätzen bzw. 3K-Außenprofileinsätzen versehen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Teleskopelemente mit Anschlägen versehen, die ein unbeabsichtigtes Herausziehen einzelner Teleskopelemente aus den anderen Teleskopelementen verhindern.
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Dieser teleskopierbare, stufenlos verstellbare Halte- oder Stützstab kann für eine Vielzahl von Anwendungsfällen eingesetzt werden, so beispielsweise für die Beine von Fotostativen, für Wanderstäbe, für Zeltstangen, für Gartengeräte zum Ernten in hohen Obstbäumen oder zum Absägen hoher, dünner Äste und für viele andere nützliche Anwendungen. Er kann auch dazu dienen, Arbeitsgeräte etwa zum Putzen hoher Fenster oder zum Staubkehren in hohen Räumen zu tragen, die mittels dieses teleskopierbaren Stabes dann je nach Bedarf auf unterschiedliche Länge eingestellt werden können.
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Er kann auch für einen teleskopierbaren Billardstab eingesetzt werden. Hierbei können die Teleskopelemente unmittelbar in den Billardstab integriert werden. In manchen Fällen ist es jedoch auch vorteilhaft, eine am hinteren Ende der Billardstabes für einen Stoß auf weit vom Rand des Billardtisches liegende Kugeln vorgesehene, anschraubbare Verlängerung mit teleskopierbaren Elementen auszustatten.
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Alle weiteren Einsatzfälle sollen als durch diese Anmeldung abgedeckt gelten.
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In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen
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1 einen Staubbesen mit drei Teleskopelementen zum Entstauben von hoch angeordneten Objekten mit ineinander geschobenen Teleskopelementen;
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2 den Staubbesen der 1 in voll ausgezogener Stellung der Teleskopelemente;
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3 den vergrößerten Längsschnitt durch den Staubbesen der 1 und 2;
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4 den vergrößerten Längsschnitt durch einen Staubbesen in anderer Ausführungsform;
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5 das Prinzip der 3K-Verbindungen in Kraftschlussstellung aller drei Teleskopelemente für die Ausführungsform der 3 im Querschnitt;
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6 die 3K-Verbindung in Verschiebestellung des inneren Teleskopelementes der 5 im Querschnitt.
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In den Figuren der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführung an einem teleskopierbaren Staubbesen dargestellt und beschrieben. Es versteht sich, dass diese Darstellung und Beschreibung nur dazu dient, das Prinzip der Erfindung zu erläutern, das auch an einer Vielzahl von anderen Anwendungsfällen möglich und vorteilhaft ist. Dabei können je nach Anwendungsfall Anpassungen erforderlich sein, die jedoch am Prinzip der Erfindung nichts ändern.
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Das Beispiel ist auf einem dreigliedrigen, telekopierbaren Stab abgestellt, es versteht sich aber, dass es auch an einem zweigliedrigen oder mehrgliedrigen Stab verwirklicht werden kann.
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Die 1 und 2 zeigen einen Staubbesen 1 wie er zum Abkehren hoch liegender Objekte in Räumen von Kirchen, Museen oder Schlössern dienen kann. Er weist drei axial ineinander verschiebbare Teleskopelemente 2, 3 und 4 auf, am oberen Ende des innersten Teleskopelementes 4 ist ein Besen 5 angebracht. In 1 sind alle Teleskopelemente ineinander geschoben, in 2 sind sie auseinander gezogen. In ihrer jeweiligen Stellung sind sie mittels 3K-Verbindungen gegen Verschieben gesichert.
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In den 5 und 6 sind die beiden 3K-Verbindungen 6 und 7 zwischen den drei Teleskopelementen 2, 3, 4 schematisch, der Deutlichkeit halber stark überhöht dargestellt. Auf den Innenflächen der außen und in der Mitte liegenden Teleskopelemente 2 und 3 – die die Naben einer der Welle/Nabe-Verbindungen darstellen – und auf den Außenflächen der in der Mitte und innen liegenden Teleskopelemente 3 und 4 – die die Wellen einer der Welle/Nabe-Verbindung darstellen – von gedachten zylindrischen Grundflächen 8 bzw. 9 aus flach nach innen bzw. außen ansteigende und wieder steil auf diese abfallende Erhebungen 10, 11 angeordnet. Diese Erhebungen nach innen bzw. nach außen ragen in den Bereich der Erhebungen des jeweils anderen Teleskopelementes und kommen beim Verdrehen der Teleskopelemente miteinander in schubfesten Kraftschluss.
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5 zeigt die Stellung der 3K-Verbindungen 6 und 7, in der sie durch Verdrehen des inneren Teleskopelementes 4 gegenüber dem mittleren Teleskopelement 3 und des mittleren Teleskopelementes 3 gegenüber dem äußeren Teleskopelement 2 entgegen dem Uhrzeigersinn in Kraftschluss gebracht sind. Dadurch werden die drei Teleskopelemente 2, 3, 4 fixiert und ein axiales Verschieben der Teleskopelemente verhindert. 6 zeigt eine Stellung, in der in der 3K-Verbindung 7 zwischen den Teleskopelementen 3 und 4 eine Verschiebespalt 12 besteht, der es erlaubt, diese beiden Teleskopelemente axial gegeneinander zu verschieben, den Staubbesen 1 also zu verlängern bzw. zu verkürzen. Dagegen befindet sich die 3K.Verbindung 6 zwischen den Teleskopelementen 2 und 3 in Kraftschluss.
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Der Längsschnitt der 3 zeigt die beiden 3K-Verbindungen 6 und 7 in ausgezogener Stellung der Teleskopelemente 3 und 4. Dabei ist das 3K-Profil durch Strich-Punktierung angedeutet. Am oberen Ende des unteren Teleskopelementes 2 ist ein ringförmiger 3K-Inneneinsatz 13 angebracht, der in das 3K-Außenprofil 14 des mittleren Teleskopelementes 3 eingreift. Ebenso ist am oberen Ende dieses Teleskopelementes 3 ein weiterer ringförmiger 3K-Inneneinsatz 15 angebracht, der in das 3K-Außenprofil 16 des oberen Teleskopelementes 4 eingreift. Es versteht sich, dass alternativ auch das Teleskopelement 2 auf seiner Innenfläche mit durchgehendem 3K-Innenprofil versehen sein kann, wobei dann das in ihm gleitende Teleskopelement 3 an seinem unteren Ende mit einem 3K-Außenprofileinsatz aufweist.
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Am jeweiligen untern Ende der Teleskopelemente 3 und 4 sind ringförmige Bünde 17 angeordnet, die ein Herausziehen dieser Teleskopelemente aus den Teleskopelementen 2 bzw. 3 verhindern, indem sie sich an die 3K-Einsätze des Teleskopelementes anlegen, in dem sie geführt sind.
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4 unterscheidet sich von 3 dadurch, dass das mittlere Teleskopelement 3 außer seinem 3K-Außenprofil 14 auch auf seiner Innenseite ein 3K-Innenprofil 18 aufweist. Entsprechend ist das Teleskopelement 4 an seinem unteren Ende mit einem in das durchgehende Innenprofil 18 des Teleskopelementes 3 eingreifenden 3K-Außenprofileinsatz 19 versehen. Die 3K-Profileinsätze 13 und 19 greifen in die beiden 3K-Profile des mittleren Teleskopelementes 3 ein. Im übrigen entspricht die Funktion der Ausführungsform der 4 derjenigen de 3.
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Anstelle der 3K-Profileinsätze können die Teleskopelemente auch durchgehende 3K-Profilene aufweisen. Sie sind dann auf ihrer ganzen Länge ineinander geführt.
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Die rohrförmigen oder gegebenenfalls – im Falle des innersten Teleskopelementes 4 – massiven Teleskopelemente 2, 3, 4 können aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Die Steigung der flach ansteigenden Erhebungen 10, 11 beträgt etwa 1:25 bis 1:50. Die Anordnung dreier, um je 120° um den Umfang der Teleskopelemente 2, 3, 4 versetzten Erhebungen bietet den Vorteil, dass sich die Teleskopelemente selbsttätig zentrieren. Wenn auf dieses Zentrieren verzichtet wird, können auch andere, von einer reinen Kreisform abweichende Umfangsflächen der Teleskopelemente, bspw. elliptische, oder andere Anzahlen von Erhebungen. eingesetzt werden.
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Die Profileinsätze 13, 15, 19 sind in metallische Teleskopelemente vorteilhafter Weise eingelötet oder eingeschweißt, in Teleskopelemente aus Kunststoff eingeklebt oder thermisch eingeschweißt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teleskopstaubbesen
- 2, 3, 4
- Teleskopelemente
- 5
- Staubbesen
- 6, 7
- 3K-Welle/Nabe-Verbindungen
- 8, 9
- gedachte Zylindergrundflächen
- 10, 11
- Erhebungen
- 12
- Verschiebespalt
- 13
- 3K-Innenprofileinsatz
- 14
- 3K-Außenprofil
- 15
- 3K-Innenprofileinsatz
- 16
- 3K-Außenprofil
- 17
- Bund
- 18
- 3K-Innenprofil
- 19
- 3K-Außenprofileinsatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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