DE102010035392A1

DE102010035392A1 - Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik

Info

Publication number: DE102010035392A1
Application number: DE102010035392A
Authority: DE
Inventors: Peter Karl
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2010-08-25
Filing date: 2010-08-25
Publication date: 2012-03-01

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Betätigungselement (1) der Gebäudeinstallationstechnik, aufweisend ein betätigbares Bedienelement (2) mit einer Oberfläche (3) zur manuellen Betätigung des Bedienelementes (2), wobei zumindest die Oberfläche (3) des betätigbaren Bedienelementes (2) ein thermoplastisches Material aufweist, wobei in oder an der Oberfläche (3) eine durch Laserbehandlung der Oberfläche (3) erzeugte hervorspringende Struktur (4) vorgesehen ist und wobei die Oberfläche (3) durch eine Schutzlackschicht geschützt ist, die die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur erhält.

Description

Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik, wobei das Betätigungselement ein Bedienelement mit einer Oberfläche zur manuellen Betätigung des Bedienelementes aufweist. Die Oberfläche des betätigbaren Bedienelementes weist dabei ein thermoplastisches Material auf, wobei in oder an der Oberfläche wenigstens eine hervorspringende Struktur vorgesehen ist.
Bei einem Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik handelt es sich um eine Vorrichtung, mit der in einem Gebäude Elemente der elektrischen und/oder elektronischen Installation betätigt oder bedient werden können. So kann zum Beispiel beim Betätigen eines Betätigungselementes ein Beleuchtungselement ein- beziehungsweise ausgeschaltet oder ein Türöffnungsmechanismus aktiviert werden. Die Funktion eines Betätigungselementes, das heißt die Information, welches Element der Gebäudeinstallationstechnik durch das Betätigungselement angesprochen wird, kann auf dem Betätigungselement, insbesondere der Oberfläche des Bedienelementes des Betätigungselementes, durch ein Symbol oder eine Beschriftung kenntlich gemacht werden. Um diese Information auch für Menschen mit einer Sehbehinderung zugänglich zu machen, ist es notwendig, das Betätigungselement mit einem tastbaren Symbol oder einer blindenlesbaren Schrift, einer sogenannten Brailleschrift, zu versehen. Dabei ist es bekannt, Betätigungselemente der Gebäudeinstallationstechnik durch Gravierungen mit den entsprechenden Symbolen oder einer blindenlesbaren Schrift zu versehen. Dies ist jedoch zum Einen ein aufwändiges Verfahren, bei dem der Tiefe der Gravierung zudem durch die Dicke der Oberfläche des Betätigungselementes Grenzen gesetzt werden, zum Anderen sind Vertiefungen schwieriger zu tasten als hervorspringende Strukturen. Eine weitere bekannte Möglichkeit, um Betätigungselemente der Gebäudeinstallationstechnik mit tastbaren Symbolen oder mit einer blindenlesbaren Schrift zu versehen, ist daher eine Aufbringung, insbesondere eine Aufklebung, derselben. Hierbei werden tastbare Symbole und/oder eine blindenlesbare Schrift mittels Klebemitteln auf die Oberfläche des Betätigungselementes geklebt. Dies hat jedoch zum Nachteil, dass bei Betätigungselementen, insbesondere bei häufig benutzten Betätigungselementen, eine Ablösung möglich ist, wodurch die blindenlesbare Information verloren geht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das einfach und kostengünstig herstellbar ist und das eine dauerhafte Tastbarkeit der hervorspringenden Struktur gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 der Patentanmeldung gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung.
Die Aufgabe wird durch ein Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik der eingangs genannten Art gelöst, wobei die wenigstens eine hervorspringende Struktur durch eine Laserbehandlung der Oberfläche erzeugt ist und wobei auf der Oberfläche eine Schutzlackschicht vorgesehen ist, die die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur erhält.
Eine derartig ausgebildetes Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik kann einfach und kostengünstig herstellt werden und gewährleistet eine dauerhafte Tastbarkeit der hervorspringenden Struktur. Durch die Laserbehandlung kann auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise eine blindenlesbare hervorspringende Struktur in der Oberfläche des Bedienelementes des Betätigungselementes geschaffen werden. Durch die Schutzlackschicht ist auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise gewährleistet, dass die erzeugte blindenlesbare Struktur dauerhaft ist, insbesondere über die Lebensdauer des Betätigungselementes erhalten bleibt.
Bei der Behandlung der Oberfläche mit einem Laser schmilzt das thermoplastische Material der Oberfläche kurz auf. Dabei entstehen Gasbläschen, die beim Abkühlen eingeschlossen werden. Das thermoplastische Material wird somit lokal aufgeschäumt. Die so entstandene Struktur bleibt beim Erkalten des thermoplastischen Materials erhalten. Die Haltbarkeit der Oberfläche, die durch die Behandlung der Oberfläche mit einem Laser herabgesetzt sein kann, wird durch die Lackierung der Oberfläche mit einem Schutzlack wieder hergestellt. Dabei ist der Schutzlack, der eine Schutzlackschicht bildet, derart ausgebildet, dass die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur erhalten bleibt. Damit sind ein Ertasten der Struktur und damit ein Erkennen des abgebildeten Symbols möglich.
In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik als elektrischer Schalter oder als Steckdose ausgebildet. Dabei kann der Schalter zum Beispiel einen elektrischen Türöffnungsmechanismus aktivieren. Durch die Markierung mit einer hervorspringenden Struktur können mehrere Schalter, die nebeneinander oder übereinander in einer Reihe montiert sind, auch von sehbehinderten Menschen den unterschiedlichen zugehörigen Elementen der Gebäudeinstallation zugeordnet werden. Es sind aber auch weitere Betätigungselemente der Gebäudeinstallationstechnik denkbar. So kann das Betätigungselement der Gebäudeinstallationstechnik auch als Installationsgerät beziehungsweise Busgerät ausgebildet sein.
In einer besonders bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die hervorspringende Struktur ein blindenlesbares Piktogramm, ein Symbol oder eine blindenlesbare Schrift. Durch die Verwendung von standardisierten Symbolen ist ein Erkennen derselben erleichtert. Sehbehinderte Menschen können sich dadurch auch bei ihnen unbekannten Betätigungselementen deren Aufgabe erschließen. Durch die Verwendung einer blindenlesbaren Schrift können auch komplexere Informationen für sehbehinderte Menschen erkennbar auf dem Betätigungselement angebracht sein. Durch die Laserbehandlung können auf einfache Art und Weise auch komplexe und/oder komplizierte Strukturen, insbesondere Piktogramme und Symbole, erzeugt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Oberfläche des betätigbaren Bedienelementes oder das Bedienelement aus einem thermoplastischen Kunststoff. Thermoplastische Kunststoffe eignen sich besonders gut für die Laserbehandlung der Oberfläche. Der Fachmann wählt hierbei eine passende Kombination aus Wellenlänge und Intensität des Lasers und einen dazu passenden thermoplastischen Kunststoff, um die hervorspringende Struktur nach der Laserbehandlung besonders gut tastbar zu erhalten. Als thermoplastisches Material können beispielsweise folgende Thermoplaste dienen: Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamide (PA), Polylactat (PLA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethyleb (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyetheretherketon (PEEK) und Polyvinylchlorid (PVC).
Ferner kann nach eine bevorzugten Ausbildung der Erfindung die wenigstens eine hervorspringende Struktur aufgrund einer Karbonisierung der Oberfläche durch die Laserbehandlung andersfarbig, insbesondere dunkler, als der nicht laserbehandelte Bereich der Oberfläche des betätigbaren Bedienelementes ausgebildet sein. Durch die Laserbehandlung kann zusätzlich zum Aufschäumen des thermoplastischen Materials ein Farbumschlag im thermoplastischen Material durch Karbonisieren entstehen. Dieser Farbumschlag macht die hervorspringende Struktur, insbesondere ein Symbol oder ein Piktogramm, auch für Menschen ohne Sehbehinderung deutlich sichtbar, auf eine zusätzliche Markierung der Schalter mit einer Information über das bediente Element der Gebäudeinstallationstechnik für nicht sehbehinderte Menschen kann somit verzichtet werden. Ein derartig ausgebildetes Betätigungselement ist daher besonders kostengünstig, da durch die spezielle Laserbehandlung der Oberfläche des Bedienelementes des Betätigungselementes zwei Funktionalitäten erlangt werden. Die Symbolik eines derartig behandelten Betätigungselementes ist sowohl für sehbehinderte als auch für nicht sehbehinderte Menschen einfach erkennbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die Schutzlackschicht als Klarlack ausgebildet. Durch die Transparenz des Klarlackes bleiben Merkmale des Designs des Betätigungselementes der Gebäudeinstallationstechnik dauerhaft sichtbar. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten sind dadurch möglich.
Ferner kann die Schutzlackschicht als ein stoßfester Lack ausgebildet sein. Dadurch wird die Haltbarkeit der hervorspringenden Struktur erheblich verbessert. Bei Betätigungselementen der Gebäudeinstallationstechnik, die täglich mehrfach betätigt werden, ermöglicht dies eine längere Haltbarkeit, insbesondere über die gesamte Lebensdauer beziehungsweise Einsatzdauer des Betätigungselementes. Ferner ist ein derartiges Betätigungselement aufgrund der Schutzlackschicht, insbesondere der stoßfesten Schutzlackschicht, auch bei Transporten beziehungsweise bei einer Lagerung des Betätigungselementes geschützt.
Die Erfindung sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt schematisch:
1 ein Betätigungselemente der Gebäudeinstallationstechnik, das gemäß dem erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist.
1 zeigt schematisch, in einer Draufsicht, eine Ausführungsvariante eines Betätigungselements 1 der Gebäudeinstallationstechnik, das gemäß dem erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist. Das Betätigungselement 1 weist ein betätigbares Bedienelement 2 mit einer Oberfläche 3 zur manuellen Betätigung des Bedienelementes 2 auf. Die Oberfläche 3 des betätigbaren Bedienelementes 2 ist aus einem thermoplastischen Material ausgebildet, wobei in oder an der Oberfläche 3 wenigstens eine hervorspringende Struktur 4 vorgesehen ist. Die wenigstens eine hervorspringende Struktur 4 ist durch eine Laserbehandlung der Oberfläche 3 erzeugt und auf der Oberfläche 3 ist eine Schutzlackschicht vorgesehen, die die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur 4 dauerhaft erhält.
Das Betätigungselement 1, hier in Form eines Kippschalters, kann einfach und kostengünstig herstellt werden und gewährleistet eine dauerhafte Tastbarkeit der hervorspringenden Struktur 4. Durch die Laserbehandlung ist einfache und kostengünstig eine blindenlesbare hervorspringende Struktur 4 in der Oberfläche 3 des Bedienelementes 2 des Betätigungselementes 1 geschaffen worden. Eine zusätzliche Schutzlackschicht gewährleistet auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise, dass die erzeugte blindenlesbare Struktur 4 dauerhaft ist, insbesondere über die Lebensdauer des Betätigungselementes 1 erhalten bleibt.
Bei der Behandlung der Oberfläche 3 mit einem Laser ist das thermoplastische Material der Oberfläche 3 kurz aufgeschmolzen. Dabei entstanden Gasbläschen, die beim Abkühlen eingeschlossen wurden. Das thermoplastische Material der Oberfläche 3 wurde zur Erzeugung der blindenlesbaren hervorspringenden Struktur 4 lokal aufgeschäumt. Die so entstandene Struktur 4 ist nach dem Erkalten des thermoplastischen Materials erhalten geblieben. Die Haltbarkeit der Oberfläche 3 ist durch die Lackierung der Oberfläche 3 mit einem Schutzlack hergestellt. Dabei ist der Schutzlack, der eine Schutzlackschicht bildet, derart ausgebildet, dass die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur 4 dauerhaft erhalten bleibt.
Bezugszeichenliste

1: Betätigungselement
2: Bedienelement
3: Oberfläche
4: hervorspringende Struktur

Claims

Betätigungselement (1) der Gebäudeinstallationstechnik, aufweisend ein betätigbares Bedienelement (2) mit einer Oberfläche (3) zur manuellen Betätigung des Bedienelementes (1), wobei zumindest die Oberfläche (3) des betätigbaren Bedienelementes (2) ein thermoplastisches Material aufweist, wobei in oder an der Oberfläche (3) wenigstens eine hervorspringende Struktur (4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine hervorspringende Struktur (4) durch eine Laserbehandlung der Oberfläche (3) erzeugt ist und dass auf der Oberfläche (3) eine Schutzlackschicht vorgesehen ist, die die Tastbarkeit der wenigstens einen hervorspringenden Struktur (4) erhält.
Betätigungselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (1) als ein elektrischer Schalter oder eine Steckdose ausgebildet ist.
Betätigungselement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine hervorspringende Struktur (4) ein blindenlesbares Piktogramm, ein blindenlesbares Symbol und/oder eine blindenlesbare Schrift ist.
Betätigungselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (3) des betätigbaren Bedienelementes (2) oder das Bedienelement (2) aus einem thermoplastischen Kunststoff ausgebildet sind.
Betätigungselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine hervorspringende Struktur (4) aufgrund einer Karbonisierung der Oberfläche (3) durch die Laserbehandlung andersfarbig, insbesondere dunkler, als der nicht laserbehandelte Bereich der Oberfläche (3) des betätigbaren Bedienelementes (2) ausgebildet ist.
Betätigungselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzlackschicht aus einem Klarlack ausgebildet ist.
Betätigungselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzlackschicht einen stoßfesten Lack umfasst.