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Die Erfindung betrifft ein Überkopfgepäckfach nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein solches Überkopfgepäckfach ist aus der
US 2008/0078871 A1 bekannt. Bei dem bekannten Überkopfgepäckfach erfolgt eine Stromversorgung eines an einer Schütte vorgesehenen elektrischen Bauteils über zwei Schwenklager, mit denen die Schütte schwenkbar an einem Gehäuse gehalten ist. Jedes der Schwenklager weist zu diesem Zweck eine am Gehäuse vorgesehene, aus Metall hergestellte Lagerbuchse auf, welche über einen Schleifkontakt mit einer an der Schütte vorgesehenen weiteren Lagerbuchse elektrisch verbunden ist. Von der weiteren Lagerbuchse führt ein Kabel zum elektrischen Bauteil und bildet einen Pol des elektrischen Anschlusses. Ein zweiter Pol des elektrischen Anschlusses wird durch eine entsprechende Ausgestaltung des zweiten Schwenklagers gebildet. – Die bekannte Stromzuführung ist aufwändig in der Herstellung. Insbesondere das Bereitstellen von aus Metall hergestellten Lagerbuchsen und weiteren Lagerbuchsen sowie von Schleifkontakten erfordern einen hohen Herstellungsaufwand. Derartige Teile weisen ein hohes Gewicht auf, was insbesondere bei der Herstellung von Überkopfgepäckfächern für Flugzeuge unerwünscht ist. Abgesehen davon kann mit der bekannten Anordnung über jedes Schwenklager lediglich eine elektrische Leitung ins Innere der Schütte verbunden werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein Überkopfgepäckfach angegeben werden, bei dem ein in einer Schütte aufgenommenes elektrisches Bauteil einfach, schnell und kostengünstig an ein Stromversorgungs- und/oder Steuerungskabel anschließbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist vorgesehen, dass eine der Achsen einen in Axialrichtung verlaufenden Durchbruch aufweist, durch den das Kabel zum Anschluss an das Bauteil geführt ist. – Die vorgeschlagene, überraschend einfache Durchführung des Kabels durch einen in Axialrichtung verlaufenden Durchbruch einer Achse verringert den Herstellungsaufwand und ermöglicht einen Anschluss auch von mehr als zwei Leitungen an ein in der Schütte vorgesehenes elektrisches Bauteil. Zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit dem elektrischen Bauteil ist es in Abkehr vom Stand der Technik nicht mehr erforderlich, Lagerbuchsen aus Metall herzustellen und dazwischen einen Schleifkontakt vorzusehen. Die Erfindung ermöglicht eine Herstellung der die Lagerbuchsen umfassenden Lageranordnung aus leichtgewichtigem Kunststoff. Abgesehen davon ermöglicht die Erfindung – im Gegensatz zum Stand der Technik – eine vollständig elektrische Isolierung stromführender Elemente. Das vorgeschlagene Überkopfgepäckfach ist robust, leichtgewichtig und eignet sich insbesondere zur Verwendung in Wasser-, Land- oder Luftfahrzeugen, insbesondere Passagierflugzeugen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die eine Achse als Achsbuchse ausgeführt. Eine solche Achsbuchse kann nach dem Einsetzen der Schütte von deren Innen-Seitenwand durch einen darin vorgesehenen Durchbruch in einen gegenüberliegenden Durchbruch einer Gehäusehalbschalen-Seitenwand eingesteckt werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung greift die Achsbuchse in eine an einer Gehäusehalbschalen-Seitenwand angebrachte erste Achslagerbuchse und/oder in eine an einer Schütten-Seitenwand angebrachte zweite Achslagerbuchse ein. Derartige Achslagerbuchsen können beispielsweise aus Kunststoff hergestellt sein. Damit können auf einfache Weise eine vergrößerte Auflagefläche für die Achsbuchse bereitgestellt sowie vorgegebene Toleranzen zwischen der Achsbuchse und den Achslagebuchsen eingestellt werden. Die Achslagerbuchsen können mit den Seitenwänden der Schütte und/oder der Gehäusehalbschale verklebt, verschweißt, verschraubt oder vernietet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein die Achsbuchse und die erste und/oder zweite Achslagerbuchse umfassendes Achslager als Loslager ausgeführt. D. h. die Schütte ist bezüglich der Gehäusehalbschale in axialer Richtung bewegbar. Damit kann beispielsweise im Falle einer Deformation der Gehäusehalbschale eine Zerstörung der schwenkbaren Lagerung der Schütte in der Gehäusehalbschale vermieden werden. Eine solche Deformation kann insbesondere bei der Verwendung des vorgeschlagenen Überkopfgepäckfachs in einer Fahrzeugkabine, insbesondere einer Flugzeugkabine, auftreten. Im Falle des Vorsehens des einen Achslagers als Loslager ist zweckmäßigerweise das andere Achslager als Festlager ausgeführt. Damit kann ein unerwünschtes Klappern der Schütte innerhalb der Gehäusehalbschale vermieden werden.
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Vorteilhafterweise ist das Kabel an der Außenseite der Gehäusehalbschalen-Seitenwand in der Nähe der ersten Achslagerbuchse durch eine Hohlkehle geführt, welche zwischen zwei einander gegenüberliegenden Umlenkrollen gebildet ist. Die Umlenkrollen ermöglichen einerseits eine rollende Führung des Kabels und gewährleisten andererseits eine Fixierung desselben in der Hohlkehle. Zweckmäßigerweise ist eine der beiden Umlenkrollen bezüglich ihrer Achse aus einer unteren Halbrolle und einer lösbar damit verbundenen oberen Halbrolle gebildet. Durch ein Abmontieren der oberen Halbrolle ist es möglich, das Kabel zwischen die untere Halbrolle und die gegenüberliegende weitere Umlenkrolle einzulegen und durch eine nachfolgende Verbindung der oberen Halbrolle mit der unteren Halbrolle die das Kabel zwischen den Umlenkrollen haltende Hohlkehle herzustellen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Kabel unter einer an der Außenseite der Gehäusehalbschalen-Seitenwand vorgesehenen Kabelabdeckung geführt, welche die Bildung einer Schlaufe ermöglicht. Die Kabelabdeckung ist zweckmäßigerweise in Form einer die Gehäusehalbschalen-Seitenwand abschnittsweise überlagernden weiteren Wand gebildet. Ein zwischen der weiteren Wand und der Gehäusehalbschalen-Seitenwand gebildeter Schlitz weist eine Schlitzweite auf, welche geringfügig größer als ein Außendurchmesser des Kabels ist. Die vorgeschlagene Ausgestaltung der Kabelabdeckung ermöglicht darin die Bildung einer Schlaufe und damit die Verlängerung des Kabels durch Ausziehen desselben aus der Kabelabdeckung.
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Nach einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist ein in die erste Achslagerbuchse von der Außenseite der Gehäusehalbschalen-Seitenwand her einsteckbarer Steckerhalter vorgesehen, in welchem zu Montagezwecken ein am Kabel angebrachter Stecker klemmend so gehalten ist, dass er durch die Achsbuchse in die Schütte gezogen werden kann. Das erleichtert erheblich die Montage der Schütte. Zur Montage muss die Schütte lediglich in die Gehäusehalbschale eingesetzt und durch Einstecken der Achsbuchsen eine schwenkbare Verbindung hergestellt werden. Sodann kann von der Innenseite der Schütte her durch die Achslagerbuchse der im Steckerhalter klemmend gehaltene Stecker gegriffen und in die Schütte gezogen werden. Dabei wird das Kabel um die Umlenkrollen geführt. Eine unter der Kabelabdeckung befindliche Schlaufe streckt sich und stellt damit eine zusätzliche Kabellänge zur Verfügung.
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Zweckmäßigerweise ist das elektrische Bauelement eine an einem Boden der Schütte vorgesehene, zum Stecker korrespondierende Steckdose. Durch ein einfaches Einstecken des Steckers in die Steckdose kann eine elektrische Verbindung des Kabels mit zumindest einer an der Schütte vorgesehenen elektrischen Einrichtung verbunden werden. Beispielsweise kann an der Schütte, vorzugsweise bei einer Griffleiste, ein Leuchtmittel angebracht sein, welches mit der Steckdose elektrisch verbunden ist. Des Weiteren können elektrische Einrichtungen wie eine elektromagnetische Verriegelung der Schütte, ein elektrischer Antrieb zum Öffnen und Schließen der Schütte, Sensoren zur Messung einer in der Schüttung aufgenommenen Last und dgl. vorgesehen sein.
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Des Weiteren hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass eine weitere Kabelabdeckung zum Abdecken eines sich an einer Innenseite der Schütten-Seitenwand bis zur Steckdose erstreckenden Kabelabschnitts vorgesehen ist. Die weitere Kabelabdeckung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie im eingesetzten Zustand zumindest abschnittsweise der Kontur der Innenseite der Schütte entspricht, d. h. durch die weitere Kabelabdeckung werden keine störenden Überstände oder dgl. an der Innenseite der Schütte gebildet.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Überkopfgepäckfachs,
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2 eine Detailansicht gemäß 1,
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3 eine Schnittansicht durch das Loslager gemäß 1,
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4 eine weitere Schnittansicht durch das Loslager gemäß 1 mit darin gehaltenem Stecker,
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5 eine perspektivische Detailansicht der Umlenkrollen,
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6 eine Seitenansicht auf die erste Gehäusehalbschalen-Seitenwand vor dem Anschluss des Kabels und
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7 eine Ansicht gemäß 6 nach dem Anschluss des Kabels.
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Das in den Figuren gezeigte Überkopfgepäckfach weist eine Gehäusehalbschale 1 auf, in der schwenkbar um zwei Achslager 2a, 2b eine Schütte 3 gehalten ist. An einer gebogenen Vorderwand 4 der Schütte 3 befindet sich eine Griffleiste 5 mit einer dahinter befindlichen Griffmulde. Von der Vorderwand 4 erstrecken sich Schütten-Seitenwände 6a, 6b. Die Gehäusehalb-schale 1 weist gegenüberliegend zu den Schütten-Seitenwänden 6a, 6b Gehäusehalbschalen-Seitenwände 7a, 7b auf.
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An einer ersten Gehäusehalbschalen-Seitenwand 7a ist eine nach Art einer Doppelwand ausgeführte Kabelabdeckung 8 vorgesehen. In einem zwischen der Kabelabdeckung 8 und der ersten Gehäusehalbschalen-Seitenwand 7a gebildeten Schlitz ist ein Kabel 9 verlegt. Das Kabel 9 ist durch zwei einander gegenüberliegende Umlenkrollen 10, 11 und durch das erste Achslager 2a ins Innere der Schütte 3 geführt.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch das erste Achslager 2a. An der ersten Gehäusehalbschalen-Seitenwand 7a ist, beispielsweise mittels einer Klebverbindung, eine erste Achslagerbuchse 12 angebracht. An der ersten Schütten-Seitenwand 6a ist eine zweite Achslagerbuchse 13, beispielsweise mittels einer Klebverbindung, angebracht. Mit dem Bezugszeichen 14 ist eine Achsbuchse bezeichnet, welche mit einem daran angebrachten Flansch auf der zweiten Achslagerbuchse 13 aufliegt und sich von der zweiten Achslagerbuchse 13 bis in die erste Achslagerbuchse 12 erstreckt. Die Achsbuchse 14 ist an der zweiten Achslagerbuchse 13 mittels einer Rastnase, einem Seegerring oder dgl. gesichert. Mit dem Bezugszeichen 15 ist ein in die erste Achslagerbuchse 12 eingesteckter Steckerhalter bezeichnet. An einer Innenseite der ersten Schütten-Seitenwand 6a ist ferner eine weitere Kabelabdeckung 16 angebracht.
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4 zeigt einen Montagezustand bevor die Achsbuchse 14 zur Herstellung des ersten Achslagers 2a eingesteckt worden ist. Dabei wird ein am Kabel 9 angebrachter Stecker 17 klemmend im Steckerhalter 15 so gehalten, dass er durch die zweite Achslagerbuchse 13 ins Innere der Schütte 3 gezogen werden kann. Nachfolgend kann sodann die Achsbuchse 14 montiert werden.
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5 zeigt eine perspektivische Detailansicht der Umlenkrollen 10, 11. Eine erste Umlenkrolle 10 besteht aus einer unteren Halbrolle 10a und einer damit lösbar, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung, verbundenen oberen Halbrolle 10b. Im montierten Zustand bilden die untere 10a und die obere Halbrolle 10b die erste Umlenkrolle 10 mit einer daran vorgesehenen umlaufenden ersten Hohlkehle 18. Die gegenüberliegend angeordnete zweite Umlenkrolle 11 weist eine zweite Hohlkehle 19 auf. – Zum Durchführen des (hier nicht gezeigten) Kabels 9 durch einen durch die erste 18 und die zweite Hohlkehle 19 gebildeten Führungskanal kann die obere Halbrolle 10b abmontiert, das Kabel 9 in die zweite Hohlkehle 19 eingelegt und nachfolgend die obere Halbrolle 10b wieder montiert werden.
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Die 6 und 7 zeigen die Montage der Schütte 3 an der Gehäusehalbschale 1. Die Gehäusehalbschale 1 ist als Montageeinheit derart vorgefertigt, dass der Stecker 17 – wie in 4 gezeigt ist – im Steckerhalter 15 klemmend gehalten ist. Das Kabel 9 bildet unterhalb der ersten Kabelabdeckung 8 eine Schlaufe S. Zur Montage der Schütte 3 muss diese lediglich in die so vormontierte Gehäusehalbschale 1 eingeschoben werden. Sobald die erste 12 und die zweite Achslagerbuchse 13 etwa fluchten, kann vom Inneren der Schütte 3 her der Stecker 17 gegriffen und ins Innere der Schütte 3 gezogen werden. Nachfolgend kann sodann durch Einstecken der Achsbuchse 14 eine schwenkbare Verbindung zwischen der Schütte 3 und der Gehäusehalbschale 1 hergestellt werden. Nach dem Anschließen des Steckers 17 an eine (hier nicht gezeigte) Steckdose wird die weitere Kabelabdeckung 16 an der Innenseite der Schütte 3 angebracht.
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7 zeigt nochmals schematisch den montierten Zustand. Dabei befindet sich das Kabel 9 in einem im Wesentlichen gestreckten Zustand. Ein durch die Schlaufe S bereitgestellter zusätzlicher Kabelabschnitt befindet sich nunmehr im Inneren der Schütte 3.
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Die in der Nähe der ersten Achslagerbuchse 12 vorgesehenen Umlenkrollen 10, 11 sorgen während der Montage für eine im Wesentlichen reibungsfreie, rollende Führung des Kabels 9. Nach der Montage dienen die Umlenkrollen 10, 11 dem Halt des Kabels 9 an einer Außenseite der ersten Gehäusehalbschalen-Seitenwand 7a.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäusehalbschale
- 2a, 2b
- Achslager
- 3
- Schütte
- 4
- Vorderwand
- 5
- Griffleiste
- 6a, 6b
- Schütten-Seitenwand
- 7a, 7b
- Gehäusehalbschalen-Seitenwand
- 8
- Kabelabdeckung
- 9
- Kabel
- 10
- erste Umlenkrolle
- 10a
- untere Halbrolle
- 10b
- obere Halbrolle
- 11
- zweite Umlenkrolle
- 12
- erste Achslagerbuchse
- 13
- zweite Achslagerbuchse
- 14
- Achsbuchse
- 15
- Steckerhalter
- 16
- weitere Kabelabdeckung
- 17
- Stecker
- S
- Schlaufe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2008/0078871 A1 [0002]