DE102010032237A1 - Handhabungsvorrichtung zum Be- und Entladen eines Werkzeugs einer Tiefziehmaschine - Google Patents
Handhabungsvorrichtung zum Be- und Entladen eines Werkzeugs einer Tiefziehmaschine Download PDFInfo
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Abstract
Handhabungsvorrichtung zum Be- und Entladen eines Werkzeugs (3) insbesondere einer Tiefziehmaschine, umfassend einen Handhabungskopf (1) mit in einem Winkel zueinander angeordneten Arbeitsflächen (1a und 1b), der längs zweier beabstandeter linearer Führungen (10a, 10b) verfahrbar und an diesen verschwenkbar angelenkt ist, wobei der Handhabungskopf an einer der Führungen (10a) über einen Lenker (4) angelenkt ist und die Anlenkstellen an den beiden Führungen durch jeweils eine gesonderte Antriebseinheit (11a, 11b) gleichzeitig und unterschiedlich verfahrbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Handhabungsvorrichtung zum Be- und Entladen eines Werkzeugs von Kunststofftiefziehmaschinen.
- Zum Be- und Entladen von solchen Werkzeugen ist es bekannt, mehrere, sich in ihren Bewegungsbahnen kreuzende Linearroboter zu verwenden. Dies bedeutet relativ lange Stillstandszeiten oder Werkzeugoffenzeiten, da der Bewegungsablauf des einen Linearroboters abgewartet werden muss, bis der nächste eingesetzt werden kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handhabungsvorrichtung vorzuschlagen, mittels der die Stillstandszeiten eines Werkzeugs beim Be- und Entladen verringert werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine vor dem Werkzeug positionierte Handhabungsvorrichtung mit einem Handhabungskopf vorgesehen wird, der in einem Winkel zueinander angeordnete Arbeitsflächen aufweist und linear auf das Werkzeug zu und von diesem weg verfahrbar sowie verschwenkbar ist. Das Werkzeug kann durch eine Linearbewegung entladen und sofort anschließend durch Verschwenken des Handhabungskopfes und lineares Verfahren beladen werden, sodass sich nur eine kurze Stillstandszeit bzw. Werkzeugoffenzeit ergibt. Hinzu kommt, dass bei dieser Ausgestaltung eine kompakte Bauform der Handhabungsvorrichtung möglich ist, die auch bei eingeengten Platzverhältnissen eingesetzt werden kann.
- Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
-
1 in perspektivischer Darstellung von schräg oben schematisch die Handhabungsvorrichtung in einer Ausgangsposition vor einem Werkzeug, -
2 die Handhabungsvorrichtung der1 in einer perspektivischen Ansicht von links unten in1 , -
3 eine Seitenansicht der Handhabungsvorrichtung in der Stellung vor dem Werkzeug entsprechend1 , -
4 in der Ansicht in3 die Handhabungsvorrichtung in der Entnahmeposition vor dem Werkzeug, -
5 eine erste Zwischenposition der Handhabungsvorrichtung beim Schwenken in die Beladeebene vor dem Werkzeug, -
6 eine zweite Zwischenposition, -
7 die in die Beladeebene geschwenkte Handhabungsvorrichtung, und -
8 die Handhabungsvorrichtung in der Beladeposition. - In den Figuren ist mit
1 ein in der Seitenansicht (3 bis8 ) L-förmiger Handhabungskopf bezeichnet, der auf seinen beiden, in einem Winkel zueinander liegenden Arbeitsflächen1a und1b eine Anzahl von Formelementen2a und2b aufweist, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel z. B. zur Aufnahme von Kunststoffbechern ausgebildet sind und mit entsprechenden Ausnehmungen in einer Arbeitsfläche3.1 eines nur schematisch angedeuteten Werkzeug3 einer Kunststofftiefziehmaschine zusammenwirken, wobei in der Darstellung in2 die dem Handhabungskopf1 zugewandte Arbeitsfläche3.1 des Werkzeugs3 die entsprechenden Ausnehmungen nicht zeigt. - Der Handhabungskopf
1 ist an einer vor dem Werkzeug3 fest positionierten Handhabungsvorrichtung10 angebracht, die zwei lineare Führungen10a und10b aufweist, die parallel in einem Abstand übereinander angeordnet sind und durch einen nicht wiedergegebenen Aufbau zu einer Einheit miteinander verbunden sein können. An den gegenüberliegenden Führungsbahnen der etwa U-förmig gestalteten Führungen10a und10b ist jeweils ein Führungsblock10a1 bzw.10b1 verschiebbar geführt. Mit11a und11b ist jeweils eine Antriebseinheit an jeder der Führungen10a und10b angebracht, die jeweils eine Verschiebung der Führungsblöcke10a1 und10b1 längs der zugeordneten Führung ausführen, wobei die beiden Antriebseinheiten11a und11b getrennt und gemeinsam angesteuert werden können. Beispielsweise können die Antriebseinheiten11a und11b über einen Zahnriemen oder eine Zahnstange die zugeordneten Führungsblöcke10a1 und10b1 längs der Führungsbahnen verschieben. - Der mit der Arbeitsfläche
1b versehene Schenkel des Handhabungskopfes1 ist mit seinem Ende an den gegenüberliegenden Führungen bzw. Führungsblöcken10b1 bei1.1 (3 ) angelenkt, während der andere Schenkel des Handhabungskopfes1 über einen Lenker4 auf den beiden Seiten mit den Führungsblöcken10a1 bei4.2 gelenkig verbunden ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Anlenkstelle4.1 am anderen Ende des Lenkers4 etwa im unteren Drittel (3 bis8 ) der Arbeitsfläche1a , wobei der Lenker4 im Wesentlichen einen Hebel zum Verschwenken des Handhabungskopfes1 bildet. - In der Darstellung der
1 und2 befindet sich der Handhabungskopf1 in der in3 wiedergegebenen Stellung vor dem Werkzeug3 . Diese Stellung des Handhabungskopfes1 in den1 bis3 wird im Folgenden als Ausgangsstellung bezeichnet. - Es wird davon ausgegangen, dass auf den Formelementen
2b Formteile aufgesetzt sind, die in das Werkzeug3 eingesetzt werden sollen. Allgemein bilden die Formelemente2a eine Entladevorrichtung und die Formelemente2b eine Beladevorrichtung. Zum Beispiel können bei einem Kunststofftiefziehwerkzeug für Kunststoffbecher diese mit einem Kunststofflabel zur Oberflächendekoration versehen werden, wobei die Kunststoffbecher als Rohlinge in das Werkzeug3 eingesetzt, darin mit einem Kunststofflabel versehen werden und dann aus dem Werkzeug entnommen werden, worauf sich der Vorgang wiederholt. - Bei diesem Ausführungsbeispiel befindet sich der Schenkel des Handhabungskopfes
1 mit seiner Arbeitsfläche1a parallel zur Arbeitsfläche3.1 des Werkzeugs3 . Zum Entladen des Werkzeugs3 wird der Handhabungskopf1 zunächst in4 linear nach links so verfahren, dass die Arbeitsfläche1a mit dem Werkzeug3 ausgerichtet bleibt, wobei die beiden Führungsblöcke10a1 und10b1 synchron längs der zugeordneten Führungen10a und10b der Handhabungsvorrichtung10 verfahren werden, bis die Formelemente2a in die entsprechenden Ausnehmungen im Werkzeug3 eingreifen und die darin vorhandenen Formteile, z. B. Kunststoffbecher, übernehmen. - Im nächsten Schritt wird der Handhabungskopf
1 unter synchroner bzw. gleichzeitiger Bewegung der Führungsblöcke10a1 und10b1 mit den darauf angeordneten Formteilen linear zurückgefahren, wobei er wieder die in4 wiedergegebene Zwischenstellung passiert. Sobald der Handhabungskopf einen ausreichenden Abstand von dem Werkzeug3 erreicht hat, werden nur die oberen Führungsblöcke10a1 nach rechts in5 verfahren, sodass der Handhabungskopf1 über den Lenker4 um die Anlenkstelle4.2 an den unteren Führungsblöcken10b1 verschwenkt wird, wie dies5 zeigt. - Während sich die oberen Führungsblöcke noch bewegen oder nach Erreichen der Endstellung der oberen Führungsblöcke
10a1 werden die unteren Führungsblöcke10b1 in Richtung auf das Werkzeug3 verschoben, wie dies6 zeigt, sodass nach Erreichen der Endstellung der unteren Führungsblöcke10b1 die Arbeitsfläche1b des Handhabungskopfes1 im Wesentlichen parallel zur Arbeitsfläche3.1 des Werkzeugs3 vor diesem positioniert ist. - Im nächsten Schritt werden die oberen und unteren Führungsblöcke
10a1 und10b1 wieder gemeinsam bzw. synchron in Richtung auf das Werkzeug3 linear verfahren, sodass die Arbeitsfläche1b des Handhabungskopfes1 an der Arbeitsfläche3.1 des Werkzeugs3 zum Anliegen kommt und die Rohlinge auf den Formelementen2b in das Werkzeug eingesetzt werden, wie dies8 zeigt. - Nach dem Beladen des Werkzeugs
3 wird der Handhabungskopf1 zunächst nach rechts aus der Stellung in8 in die Stellung der7 zurückgefahren, worauf das Werkzeug3 die eingesetzten Rohlinge bearbeitet. - Danach wiederholt sich der beschriebene Vorgang, wobei zuvor die Arbeitsfläche
1b des Handhabungskopfes1 mit entsprechenden Rohlingen beladen wurde, die nach Entnahme der Formteile aus dem Werkzeug in dieses durch den Handhabungskopf1 eingesetzt werden. - Es sind verschiedene Abwandlungen der beschriebenen Bauform möglich. So kann der in
3 wiedergegebene Winkel α zwischen den Arbeitsflächen1a und1b des Handhabungskopfes anstelle der wiedergegebenen 90° auch einen anderen Wert haben, beispielsweise kleiner als 90° sein. Die Bewegungsabläufe können derart ablaufen, dass beim linearen Annähern des Handhabungskopfes1 an das Werkzeug3 in3 gleichzeitig die Arbeitsfläche des Handhabungskopfes1 durch Verschwenken des Handhabungskopfes1 während der linearen Verschiebung mit dem Werkzeug3 ausgerichtet wird. In gleicher Weise kann sich die lineare Bewegung mit der Schwenkbewegung beim Entladen überlagern - Die Schenkel
1a und1b des Handhabungskopfes1 können unterschiedlich lang ausgebildet sein. Es ist auch möglich, den Handhabungskopf1 in einer anderen Gestalt als L-förmig, beispielsweise blockförmig, mit in einem Winkel zueinander liegenden Arbeitsflächen1a und1b zu gestalten, wobei der Winkel zwischen den Arbeitsflächen im Bereich von etwa 15° bis etwa 165° liegen kann. - Es ist auch möglich, an dem Handhabungskopf
1 mehr als zwei Arbeitsflächen, die in einem Winkel zueinander liegen, vorzusehen, wobei die unterschiedlichen Ausrichtungen des Handhabungskopfes1 relativ zum Werkzeug3 durch unterschiedliche Verstellung der beiden Führungen10a1 und10b1 an den Führungen10a und10b möglich ist. - Beispielsweise kann zwischen den in einem Winkel von 90° zueinander liegenden Arbeitsflächen des Handhabungskopfes
1 eine dritte Arbeitsfläche vorgesehen werden, die in der Position der5 etwa parallel zur Arbeitsfläche3.1 des Werkzeugs3 verläuft. Dabei kann diese dritte Arbeitsfläche auch einen unterschiedlichen Winkel zu den benachbarten Arbeitsflächen1a und1b haben. - Die Formelemente bzw. die Entladevorrichtung
2a an der Arbeitsfläche1a kann auch mit der Beladevorrichtung2b an der Arbeitsfläche1b austauschbar angeordnet sein. Nach einem Austausch ändern sich in entsprechender Weise die Bewegungsabläufe des Handhabungskopfes1 .
Claims (5)
- Handhabungsvorrichtung zum Be- und Entladen eines Werkzeugs (
3 ) insbesondere einer Tiefziehmaschine, umfassend einen Handhabungskopf (1 ) mit in einem Winkel zueinander angeordneten Arbeitsflächen (1a und1b ), der längs zweier beabstandeter linearer Führungen (10a ,10b ) verfahrbar und an diesen verschwenkbar angelenkt ist, wobei der Handhabungskopf an einer der Führungen (10a ) über einen Lenker (4 ) angelenkt ist und die Anlenkstellen an den beiden Führungen durch jeweils eine gesonderte Antriebseinheit (11a ,11b ) gleichzeitig und unterschiedlich verfahrbar sind. - Handhabungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Handhabungskopf (
1 ) einen L-förmigen Aufbau aufweist und an einem Schenkel eine Entnahmevorrichtung (2a ) und am anderen Schenkel eine Beladevorrichtung (2b ) angebracht ist. - Handhabungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Winkel zwischen benachbarten Arbeitsflächen (
1a ,1b ) des Handhabungskopfes (1 ) im Bereich von etwa 15° bis 165° liegt. - Handhabungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Handhabungskopf (
1 ) während seiner linearen Verschiebung gleichzeitig verschwenkbar ist. - Handhabungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die an der einen Arbeitsfläche (
1a ) des Handhabungskopfes (1 ) angebrachte Entnahmevorrichtung (2a ) austauschbar ist mit der Beladevorrichtung (2b ) an der anderen Arbeitsfläche (1b ).
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- 2010-07-26 DE DE102010032237.7A patent/DE102010032237B4/de active Active
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- 2011-07-22 WO PCT/EP2011/003688 patent/WO2012016645A2/de active Application Filing
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO2012016645A2 (de) | 2012-02-09 |
WO2012016645A3 (de) | 2013-03-14 |
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