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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden einer Decke mit einem Substratträger sowie eine Einrichtung zum Verbinden einer Decke mit einem Substratträger.
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Im Stand der Technik ist bekannt, dass Produkte aus Papier, Karton, Pappe oder dergleichen beispielsweise mit einer Kunststofffolie als Decke versehen werden, um sie gegenüber Umwelteinflüssen widerstandsfähig sowie ggf. fälschungssicher zu machen.
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Um eine Decke als Substratdecke auf einen Substratträger, z. B. ein Dokument oder ein Bild, aufzubringen, wird die Decke mit einem Klebstoff versehen bzw. beleimt, um anschließend nach Auflage der Decke auf dem Substratträger diese miteinander zu verpressen.
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Außerdem ist beispielsweise aus
DE 197 56 958 A1 eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Leimschicht auf den Rücken von Blöcken aus Papierbögen oder dergleichen bekannt, wobei mittels eines Fördermittels die Blöcke nacheinander in eine Beleimungsposition überführt werden. Ferner wird ein Leimauftragsmittel in leimauftragenden Kontakt parallel zum Blockrückenverfahren gebracht, wobei während einer Stillstandszeit des Fördermittels das Leimauftragsmittel die gesamte Länge des Blockrückens überstreicht. Als Leimauftragsmittel ist dabei eine Leimdüse vorgesehen.
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DE 20 2004 001 480 U1 offenbart ein System zum Verbinden eines Grundkörpers mit einem Substrat. In dem System ist eine Adapterplatte mit einer Auftragsdüsenanordnung und einem Auftragskopf integriert. Mit der Auftragsdüsenanordnung wird ein Fluid auf ein relativ zum Auftragskopf bewegbares Substrat aufgebracht.
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Außerdem offenbart
EP 1 419 900 B1 eine Vorrichtung zum Auftragen von Fluid auf ein Substrat, insbesondere zum Beleimen von Buchblöcken, wobei das Substrat in einer Hauptbewegungsrichtung relativ zu der Vorrichtung bewegbar ist. Die Vorrichtung weist ferner eine mit der Fluidquelle verbindbare Breitschlitzdüse zum Auftragen eines Fluidfilms auf eine Seitenfläche des zu beschichtigen Substrats auf, wobei ferner die Breitschlitzdüse Verschlussmittel zum Einstellen der Breite eines Schlitzdüsen-Auslasses quer zur Hauptbewegungsrichtung des Substrats umfasst.
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Außerdem ist in
DE 20 2008 006 782 U1 eine Vorrichtung zur Anpassung des Leimauftrags auf einen Buchblock und insbesondere dessen Buchblockrücken in einer Leimauftragsstation eines Klebebinders beschrieben.
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In
DE 10 2007 056 121 B3 ist eine Anlage zum Beschichten einer Materialbahn mit einem thermoplastischen Beschichtungsmaterial mit einer Breitschlitzdüse beschrieben, wobei auf der der Breitschlitzdüse abgewandten Seite der Materialbahn eine Düsenanordnung angeordnet ist, mittels welcher die Materialbahn im Bereich der Mündung der Breitschlitzdüse mit Druckluft beaufschlagbar ist.
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Weiterhin offenbart
EP 1 955 865 A1 eine Vorrichtung zum Verleimen von Blattmaterial, wobei ein Blatt längs einer kreisbogenförmigen Bahn von einer Aufgabestation zu einer Abgabestation gefördert wird. Hierbei ist zwischen der Aufgabestation und der Abgabestation ein Leimwerk mit einer verstellbaren Leimauftragsrolle des auf der Transporttrommel transportierten Blatts vorgesehen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Herstellung eines mit einer Decke versehenen Produktes, insbesondere der Papier verarbeitenden Industrie, bereitzustellen, wobei die Herstellung möglichst einfach sein soll.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Verbinden einer Decke mit einem Substratträger, wobei eine Decke als Substratträgerdecke oder Substratträgerabdeckung mittels einer Deckentransporteinrichtung zu einem Substratträger gefördert wird, wobei in einem linearen Förderabschnitt während des Transports der Decke ein Klebstoff mittels einer Klebestoffauftragseinrichtung auf eine Seite der Decke aufgebracht wird und wobei
- a) vor und/oder während der Förderung der Decke im linearen Förderabschnitt eine lineare Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung quer zur Förderebene der Decke im linearen Förderabschnitt vor dem Aufbringen des Klebstoffs ausgeführt wird
und
- b) vor der Förderung der Decke im linearen Förderabschnitt eine lineare Hubbewegung der Deckentransporteinrichtung quer zur Förderebene der Decke im linearen Förderabschnitt ausgeführt wird
und die Decke nach dem Klebstoffauftrag auf der einen Seite der Decke zu dem bereitgestellten Substratträger gefördert wird und nachfolgend die Decke und der Substratträger miteinander verbunden werden, wobei nach Abgabe der mit Klebstoff versehenen Decke an den an der Abgabeposition bereitgestellten Substratträger die Decke und der Substratträger durch Verpressen miteinander einstückig zu einem Zwischenprodukt oder Produkt verbunden werden, wobei das Zwischenprodukt bearbeitet wird.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass unter Verwendung beispielsweise eines Polyurethan-Klebstoffs (PUR-Klebstoff) eine Decke bzw. eine Abdeckung oder ein Substratträgerumschlag eines zu bildenden Produktes in einer linearen Förderstrecke bzw. Förderebene mit Klebstoff bzw. Leim versehen wird, so dass durch vollflächiges Aufkleben der Decke auf dem Substratträger der Substratträger kaschiert wird. Insbesondere werden die bereitgestellten, vereinzelten Decken jeweils mit Kaltleim kaschiert. Durch die Verwendung von PUR-Klebstoff werden die Verarbeitungsprozesse des Produktes verkürzt, da der PUR-Klebstoff eine kürzere Trocknungsphase als andere Klebstoffe oder Leime hat. Die kaschierten Materialien des Substratträgers sind nach Verbinden der Decke mit dem Substratträger dauerfest miteinander verbunden, so dass die Kleberverbindung mechanisch zu bearbeiten ist, um die kaschierten Materialien voneinander zu lösen. In der Regel führt eine mechanische Bearbeitung des verklebten Produkts zu einer Zerstörung des Produktes und wird somit zu einem Sicherheitsmerkmal bzw. -kennzeichen des kaschierten Produktes.
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Um einen schnellen Auftrag des Klebstoffs auf eine Seite der Decke zu erreichen, wird während der Förderung der Decke eine Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung ausgeführt, wobei die Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung mit der Bewegung der Deckentransporteinrichtung geregelt wird bzw. gesteuert wird oder synchronisiert ist. In einer alternativen Ausgestaltung ist es auch möglich, dass während der Förderung der Decke die Deckentransporteinrichtung zusammen mit der Decke eine lineare Hubbewegung ausführt, um die Decke für den Klebstoffauftrag zur Klebstoffauftragsvorrichtung, die vorzugsweise in diesem Fall stationär ausgebildet ist, vorzusehen.
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Außerdem ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Deckentransporteinrichtung und die Klebstoffauftragseinrichtung jeweils eine Hubbewegung ausführen, um in einer linearen Förderstrecke der Deckentransporteinrichtung die Decke mit Klebstoff auf einer Seite zu versehen.
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Beim Aufbringen bzw. Beleimen der Decke ist überdies vorgesehen, dass die Decke über die gesamte Breite beleimt wird, wobei die Decke einseitig und vollflächig mit Klebstoff versehen ist, um anschließend zu einem bereitgestellten Substratträger gefördert zu werden. Hierbei ist der Substratträger insbesondere in einer ruhenden Position angeordnet, um die beleimte als Substratträgerdecke ausgebildete Decke mit ihrer beleimten bzw. mit Klebstoff versehenen Seite mit dem Substratträger auf einer Seite zu verbinden.
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Darüber hinaus ist in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung mittels einer Steuereinrichtung gesteuert wird oder die Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung in Abhängigkeit der Förderposition der Deckentransporteinrichtung mittels einer Regeleinrichtung geregelt wird und/oder die Hubbewegung der Deckentransporteinrichtung mittels einer Steuereinrichtung gesteuert wird oder die Hubbewegung der Deckentransporteinrichtung in Abhängigkeit der Deckentransporteinrichtung mittels einer Regeleinrichtung geregelt wird. Hierdurch werden die Bewegungsabläufe der Deckentransporteinrichtung und der Klebstoffauftragseinrichtung beispielsweise miteinander synchronisiert, um PUR-Leim gezielt und zeitoptimiert auf die Decke bzw. eine Seite der Decke aufzubringen.
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Insbesondere ist es in einer Ausgestaltung vorteilhaft, dass die Decke im linearen Förderabschnitt horizontal gefördert wird und/oder dass der Klebstoff auf die Unterseite der Decke über eine vorbestimmte Breite aufgebracht wird. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass unter Verwendung beispielsweise einer Breitschlitzdüse als Klebstoffauftragsorgan oder -einrichtung die Düse stehend angeordnet ist, wodurch der Leimaustritt gegen die Schwerkraft nach oben erfolgt. In einer alternativen Ausgestaltung ist es ebenso möglich, dass die Breitschlitzdüse hängend angeordnet ist, so dass der Leimaustritt aus der Breitschlitzdüse nach unten erfolgt, wodurch an der Unterseite der Breitschlitzdüse der lineare Förderbereich bzw. Förderabschnitt der Decke ausgebildet ist.
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Insbesondere wird in einer Weiterbildung der Klebstoff über einen linearen Klebstoffaustrittsbereich einer Düse der Klebstoffauftragseinrichtung auf die Decke einseitig aufgebracht.
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Dazu ist weiter vorgesehen, dass Klebstoff auf die Seite der Decke aufgebracht wird, nachdem die Vorderkante der Decke im linearen Förderabschnitt an einem oder dem linienartigen Klebstoffaustrittsbereich der Düse, insbesondere Breitschlitzdüse, der Klebstoffauftragseinrichtung vorbeigefördert wird oder ist.
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Eine saubere Verarbeitung der Decke ergibt sich des Weiteren dadurch, dass der Klebstoffauftrag auf die Seite der Decke beendet wird, bevor die Hinterkante der Decke im linearen Förderbereich an dem linienartigen Klebstoffaustrittsbereich der Düse, insbesondere Breitschlitzdüse, der Klebstoffauftragseinrichtung vorbeigefördert wird.
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Bevorzugterweise wird als Klebstoff ein Polyurethan-Klebstoff aufgebracht oder verwendet.
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Des Weiteren zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass die mit Klebstoff zu versehende Decke an einer Bereitstellungsposition von der Deckentransporteinrichtung, insbesondere unter Verwendung von mit unter Druck beaufschlagten oder beaufschlagbaren Saugeinrichtungen, erfasst wird, wobei insbesondere nach Erfassen der Decke die Decke mittels der Deckentransporteinrichtung linear, vorzugsweise horizontal, zu einer Abgabeposition gefördert wird. Beispielsweise ist die Deckentransporteinrichtung mit einer Vakuumplatte oder dergleichen ausgebildet.
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Außerdem ist es in einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung günstig, dass in einem nachfolgenden Verfahrensschritt das Zwischenprodukt bearbeitet wird, insbesondere wenigstens ein oder mehrere Ränder des Zwischenprodukts geschnitten werden.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch eine Einrichtung zum Verbinden einer Decke mit einem Substratträger, wobei die Einrichtung eine Deckentransporteinrichtung für eine Decke und eine Klebstoffauftragseinrichtung zum Aufbringen von Klebstoff auf, vorzugsweise ausschließlich, eine Seite der Decke aufweist, wobei
- a) die Einrichtung eine Hubeinrichtung für die Klebstoffauftragseinrichtung aufweist, derart, dass während der Förderung der Decke in einem linearen Förderabschnitt eine lineare Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung quer zur Förderebene der Decke im linearen Förderabschnitt, insbesondere vor dem Aufbringen des Klebstoffs, ausgeführt wird oder ausführbar ist
und
- b) die Einrichtung eine Hubeinrichtung für die Deckentransporteinrichtung aufweist, derart, dass vor Förderung der Decke in einem linearen Förderabschnitt eine lineare Hubbewegung der Deckentransporteinrichtung quer zur Förderebene der Decke in dem linearen Förderabschnitt ausgeführt wird oder ausführbar ist
und wobei die Einrichtung eine Abgabeposition zur Abgabe der mit Klebstoff versehenen Decke als Substratträgerdecke an einen Substratträger umfasst, wobei die Einrichtung derart ausgebildet ist, dass nach Abgabe der mit Klebstoff versehenen Decke an den an der Abgabeposition bereitgestellten Substratträger die Decke und der Substratträger durch Verpressen miteinander einstückig zu einem Zwischenprodukt oder Produkt verbunden werden, wobei das Zwischenprodukt bearbeitet wird.
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Darüber hinaus zeichnet sich eine Weiterbildung der Einrichtung dadurch aus, dass eine Steuereinrichtung für die Hubeinrichtung der Klebstoffauftragseinrichtung und/oder eine Steuereinrichtung für die Hubeinrichtung der Deckentransporteinrichtung vorgesehen sind oder dass eine Regeleinrichtung für die Hubeinrichtung der Klebstoffauftragseinrichtung und/oder eine Regeleinrichtung für die Deckentransporteinrichtung vorgesehen sind, derart, dass die Hubbewegung der Klebstoffauftragseinrichtung und/oder die Hubeinrichtung der Deckentransporteinrichtung in Abhängigkeit der Deckentransporteinrichtung geregelt wird oder ist.
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Hierzu ist bevorzugterweise außerdem vorgesehen, dass die Klebstoffauftragseinrichtung eine, vorzugsweise in der Breite einstellbare, Breitschlitzdüse zum Aufbringen von Klebstoff auf die eine Seite der Decke aufweist, wobei insbesondere die Breite der Breitschlitzdüse unter Verwendung eines in einer Klebstoffverteilkammer der Breitschlitzdüse verstellbaren oder bewegbaren bzw. betätigbaren Kolbens einstellbar ist oder eingestellt wird.
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Insbesondere ist außerdem vorgesehen, dass eine Zufördereinrichtung für den Substratträger und/oder eine Abfördereinrichtung für das durch Verbindung mit dem bereitgestellten Substratträger und der mit Klebstoff versehenen Decke gebildete und verbundene Zwischenprodukt vorgesehen ist.
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Bevorzugterweise wird die voranstehend beschriebene Einrichtung zum Verbinden einer Decke mit einem Substratträger gemäß dem ebenfalls voranstehend beschriebenen Verfahren betrieben. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die obigen Ausführungen hierzu ausdrücklich verwiesen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Einrichtung zum Kaschieren eines Substratträgers mit einer Decke;
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2a bis 2d schematisch jeweils eine Ansicht der Einrichtung zum Kaschieren;
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3 schematisch einen Querschnitt durch die Einrichtung zum Kaschieren gemäß der in 2d dargestellten Schnittlinie A-A;
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4 schematisch eine Querschnittsansicht einer Breitschlitzdüse.
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In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.
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In 1 ist schematisch eine perspektivische Ansicht einer Einrichtung 10 zum Kaschieren eines Substratträgers 50 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. In den 2a bis 2d ist eine Ansicht der Einrichtung 10 zum Kaschieren in verschiedenen Arbeitspositionen der Einrichtung 10 schematisch gezeigt.
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Die Einrichtung 10 zum Kaschieren des Substratträgers 50 verfügt über einen Bereitstellungstisch 12, auf dem eine vereinzelte Decke 40 (vgl. 2a) für ein herzustellendes Produkt aus Substratträger und Decke bereitgestellt wird. Die Decken 40 werden dem Bereitstellungstisch 12 vereinzelt zugeführt und abgelegt. Oberhalb des Bereitstellungstisches 12, auf dem eine Decke 40 abgelegt ist (vgl. 2a), ist eine horizontal bewegbare Deckentransporteinrichtung 14 angeordnet, die mittels eines Antriebs 16 reversibel zwischen zwei Endpunkten hin und her bewegt wird, um eine horizontale Hubbewegung auszuführen. Der Antrieb 16 ist über einen Antriebsriemen 18 unter Verwendung einer an einer Welle 19 angeordneten Umlenkrolle 20 mit zwei endseitig an der Welle 19 angeordneten Umlenkrollen 21, 22 verbunden, über die entsprechende Antriebsbänder 23, 24, vorzugsweise Zahnriemen, geführt sind.
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Darüber hinaus sind zwischen den beabstandeten Antriebsbändern 23, 24 zwei horizontal ausgerichtete Führungsstangen 25, 26 angeordnet, so dass über entsprechende Halterungen die Deckentransporteinrichtung 14 mit den Führungsstangen 25, 26 verbunden ist. Weiterhin ist die Deckentransporteinrichtung 14 unter Verwendung entsprechender Verbindungseinrichtungen oder Halterungen mit den Antriebsbändern 23, 24 verbunden, so dass in Abhängigkeit der Drehrichtung des Antriebs 16 die Deckentransporteinrichtung 14 von dem Bereitstellungstisch 12 wegbewegt wird oder zu dem Bereitstellungstisch 12 hinbewegt wird.
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Oberhalb der Deckentransporteinrichtung 14 ist ein Antrieb 28 angeordnet, der mit der Deckentransporteinrichtung 14 gekoppelt ist, wobei mittels des Antriebs 28 die Deckentransporteinrichtung 14 in vertikaler Richtung verfahrbar ist, so dass die Deckentransporteinrichtung 14 nach oben oder nach unten bewegt wird, d. h. angehoben oder abgesenkt wird.
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Die Funktionsweise der Einrichtung 10 wird nachfolgend anhand der in den 2a bis 2d schematisch dargestellten verschiedenen Arbeitspositionen der Deckentransporteinrichtung 14 erläutert.
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Bei der in 2a dargestellten Arbeitsposition ist die mit einer Saugplatte oder Vakuumplatte ausgebildete Deckentransporteinrichtung 14 oberhalb des Bereitstellungstisches 12 angeordnet, auf dem eine vereinzelte Decke 40 abgelegt ist. Die Deckentransporteinrichtung 14 wird anschließend vertikal abgesenkt, wobei unter Verwendung von (hier nicht dargestellten) Saugeinrichtungen der Deckentransporteinrichtung 14 entsprechende (hier nicht dargestellte) Saugbohrungen der Deckentransporteinrichtung 14 mit Unterdruck beaufschlagt werden, um die Decke 40 an der Unterseite zu erfassen und zu halten. Anschließend wird die Deckentransporteinrichtung 14 zusammen mit der unbeleimten Decke 40 vertikal angehoben und anschließend oder gleichzeitig horizontal in Richtung (Pfeil D) eine Breitschlitzdüse 30 bewegt (vgl. 2b).
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Bei der in 2b dargestellten Arbeitsposition wird die Vorderkante der Decke 40 in den Bereich der neben dem Bereitstellungstisch 12 angeordneten Breitschlitzdüse 30 gebracht.
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Die Breitschlitzdüse 30 ist vertikal beweglich neben dem Bereitstellungstisch 12 angeordnet. Um eine vertikale Hubbewegung (Pfeil V) der Breitschlitzdüse 30 auszuführen, ist die Breitschlitzdüse 30 über eine Hebelanordnung 32 mit einem Antrieb, beispielsweise in Form eines Pneumatikzylinders 34, verbunden, so dass unter Betätigung des Pneumatikzylinders 34 eine lineare Bewegung eines bewegten Stößels des Pneumatikzylinders 34 über die Hebelanordnung 32 in eine vertikale Hubbewegung der Breitschlitzdüse 30 umgesetzt wird.
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Bei Annäherung der von der Deckentransporteinrichtung 14 gehaltenen Decke 40 (vgl. 2b) an die Breitschlitzdüse 30 wird diese Breitschlitzdüse 30 durch Ausführung einer Hubbewegung nach oben an die Unterseite der Decke 40 angenähert, wobei Klebstoff über die Breitschlitzdüse 30 an die Unterseite der Decke 40 abgegeben wird, sobald die Vorderkante der Decke 40 die Austrittsöffnungen des Leims an der Breitschlitzdüse 30 erreicht hat. Anschließend wird unter horizontaler Bewegung (Pfeil D) der Deckentransporteinrichtung 14 die an der Unterseite gehaltene Decke 40 über den Austrittsschlitz der Breitschlitzdüse 30 geführt, so dass über die gesamte Breite der Decke 40 Klebstoff, insbesondere Polyurethan-Klebstoff, aufgebracht wird.
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Der Klebstoffauftrag auf die Unterseite der Decke 40 wird gestoppt, sobald die Hinterkante der Decke 40 die Austrittsdüsen der Breitschlitzdüse 30 erreicht hat bzw. an der Breitschlitzdüse 30 vorbeigeführt wird oder ist. Kurz vor Ende der Hinterkante der Decke 40 an der Breitschlitzdüse 30 oder nach Vorbeiführen der Hinterkante der Decke 40 an der Breitschlitzdüse 30 wird der Klebstoffauftrag beendet und die Breitschlitzdüse 30 vertikal nach unten abgesenkt (Pfeil W). Diese Arbeitsposition ist in 2c schematisch dargestellt.
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Nachdem an der Unterseite der Decke 40 Klebstoff aufgebracht ist, wird die Deckentransporteinrichtung 14 zusammen mit der mit Klebstoff versehenen Decke 40 weiter horizontal (Pfeil D) bewegt, bis die Deckentransporteinrichtung 14 eine Abgabeposition für die an der Unterseite mit Klebstoff versehenen Decke 40 oberhalb eines bereitgestellten Substratträgers 50 erreicht hat. Dies ist in 2d schematisch dargestellt.
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In der Abgabeposition ist unterhalb der Deckentransporteinrichtung bzw. der Decke 40 ein Substratträger 50, beispielsweise auf einem Abgabetisch, bereitgestellt, so dass nach vertikalem Absenken der Decke 40 der Substratträger 50 mit der Decke 40 verbunden wird. Dabei kann der Substratträger 50 beispielsweise als Papierprodukt, Kartonprodukt, Pappprodukt oder dergleichen ausgebildet sein.
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Anschließend wird das verbundene Produkt aus Substratträger 50 und der darauf angeordneten und mit dem Substratträger 50 verklebten Decke 40 nach Anheben der Deckentransporteinrichtung 14 abgefördert.
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In 1 ist schematisch die Förderrichtung der Decke 40 mit dem Pfeil D eingezeichnet und die Förderrichtung des Substratträgers S bzw. des aus dem Substratträger unter der Decke hergestellten Produkts mit dem Bezugszeichen S eingezeichnet. Wie aus 1 hervorgeht, sind die Förderrichtungen D und S der Decke 40 und des auf einer Zuförder- sowie Abfördereinrichtung geförderten Substratträgers 50 (Förderrichtung S) senkrecht zueinander ausgebildet, wobei die Decke 40 linear nach Erfassen durch die Deckentransporteinrichtung 14 horizontal zu der Abgabeposition oberhalb des Substratträgers 50 gefördert wird.
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In der Abgabeposition der Decke 40 wird die mit Klebstoff versehene Decke 40 auf den bereitgestellten Substratträger 50 aufgebracht, so dass diese einstückig miteinander verbunden werden. Anschließend wird das verbundene (Zwischen-)Produkt in Förderrichtung S auf einer Abfördereinrichtung abgefördert.
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Im Rahmen der Erfindung ist es in einer hier nicht dargestellten Ausführung ebenfalls möglich, dass eine Decke an ihrer Oberseite von einer oberhalb der Decke angeordneten Breitschlitzdüse oder dergleichen mit Klebstoff versehen wird, wobei die oberhalb der Decke vorgesehene Breitschlitzdüse bei der Annäherung oder nach Annäherung der Decke in den Bereich des Austrittsschlitzes der Breitschlitzdüse eine vertikale Hubbewegung ausführt, um Klebstoff auf die Oberseite der Decke aufzutragen. Hierbei wird nach Beendigung des Klebstoffauftrags die Breitschlitzdüse nach oben angehoben, so dass die oberseitige Breitschlitzdüse ebenfalls eine Hubbewegung ausführt, während die Decke kontinuierlich horizontal in der Förderebene gefördert wird.
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Im Rahmen der Erfindung ist es in einer hier nicht dargestellten Ausbildung auch möglich, dass für einen Klebstoffauftrag die Deckentransporteinrichtung relativ z. B. zu einer stationären, d. h. ortsfesten, Breitschlitzdüse eine Hubbewegung, z. B. eine vertikale Hubbewegung, ausführt, um nach Annäherung an die stationäre Breitschlitzdüse Klebstoff auf eine Seite der Decke aufzubringen. Hierbei wird nach Ausführung der Hubbewegung der Deckentransporteinrichtung in dem linearen Förderabschnitt während des Klebstoffauftrags die zu beleimende oder mit Klebstoff zu versehende Decke in der horizontalen Förderebene in einem Förderabschnitt gefördert.
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Gemäß den in den 2a bis 2d gezeigten Abläufen wird die zu beleimende Decke 40 an eine Vakuumplatte der Deckentransporteinrichtung 14 angesaugt, wobei die Deckentransporteinrichtung 14 mit einer Vakuumplatte und angesaugter Decke 40 über die Breitschlitzdüse 30 geführt wird. Die Bewegung der Breitschlitzdüse 30 relativ zur horizontalen Förderebene der Decke 40 wird z. B. durch eine Positionserfassung der Deckentransporteinrichtung 40 gesteuert, wobei die Breitschlitzdüse 30 zu Beginn des Klebstoffauftrags durch eine Hubbewegung gesteuert an der zu beleimenden Decke 40 bewegt wird, um beispielsweise die Vorderkante der Decke 40 von Klebstoff freizuhalten, der an der Breitschlitzdüse 30 nach Ende des vorhergehenden Klebstoffauftrags eventuell nachgelaufen ist.
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Am Ende des Klebstoffauftrags wird die Breitschlitzdüse 30 durch eine gegenläufige, vorzugsweise vertikale, Hubbewegung von der Decke 40 weggesteuert, um eine exakte Beleimung bzw. einen präzisen Klebstoffauftrag durch einen Klebstoffabriss zu unterstützen. Die beleimte Decke 40 wird anschließend mittels der Deckentransporteinrichtung 14 weiter transportiert und mit dem Substratträger 50 zu einer genähten Lage vereint. Anschließend wird in weiteren Fertigungsschritten das verleimte bzw. verklebte Produkt gepresst und auf ein Ablageband abgelegt. Darüber hinaus ist es im Rahmen der Erfindung möglich, in einem weiteren Bearbeitungsschritt, die (vier) Kanten der überstehenden Decke zu beschneiden oder die nicht beleimten Ränder der Decke zu entfernen.
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In 3 ist eine Querschnittsansicht gemäß der in 2d eingezeichneten Schnittlinie A-A schematisch gezeigt.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer Breitschlitzdüse 30 im Querschnitt schematisch dargestellt. Die Breitschlitzdüse 30 verfügt über einen Basiskörper 31, in dem ein Zufuhrkanal 35 ausgebildet ist. Über den Zufuhrkanal 35 wird Klebstoff in eine Leimverteilungskammer 33 eingebracht, die ausgangsseitig Leimaustrittsöffnungen 36 aufweist, die über die Breite der Breitschlitzdüse 30 nebeneinander angeordnet sind.
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Im Inneren der Leimverteilungskammer 33 ist ein verschiebbarer Kolben 37 angeordnet, der abschlussseitig einen Dichtungsring 38 aufweist. Durch Verschieben des Kolbens 37 ist es möglich, dass die Anzahl der Leimaustrittsöffnungen 36 erhöht oder erniedrigt wird, wodurch die Breite des Leimauftrags an der Breitschlitzdüse 30 vergrößert oder verkleinert wird. Durch die lineare Verstellung des Kolbens 37 (Doppelpfeil K) wird zugleich das Volumen der Leimverteilungskammer 33 entsprechend der Breite des Leimauftrags eingestellt. Durch die breitenverstellbaren Breitschlitzdüse 30 ist es besonders einfach möglich, den erforderlichen Leimauftrag an das Format eines zu beleimenden Produktes, z. B. einer Decke 40, in der Breite anzupassen.
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Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass die gezeigte Breitschlitzdüse 30 auch für die Beleimung von Buchrücken, z. B. mittels Heißleim oder dergleichen, eingesetzt oder verwendet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Einrichtung
- 12
- Bereitstellungstisch
- 14
- Deckentransporteinrichtung
- 16
- Antrieb
- 18
- Antriebsriemen
- 19
- Welle
- 20
- Umlenkrolle
- 21
- Umlenkrolle
- 22
- Antriebsband
- 23
- Umlenkrolle
- 24
- Antriebsband
- 25
- Führungsstange
- 26
- Führungsstange
- 28
- Antrieb
- 30
- Breitschlitzdüse
- 31
- Basiskörper
- 32
- Hebelanordnung
- 33
- Leimverteilungskammer
- 34
- Pneumatikzylinder
- 35
- Zufuhrkanal
- 36
- Leimaustrittsöffnungen
- 37
- Kolben
- 38
- Dichtungsring
- 40
- Decke
- 50
- Substratträger