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Die Erfindung betrifft ein Gurtschloss für ein Sicherheitsgurtsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Sicherheitsgurtsysteme sind heutzutage in praktisch jedem PKW sowie in anderen zweispurigen Kraftfahrzeugen vorgesehen. Ein Sicherheitsgurtsystem besteht stets aus einem Sicherheitsgurt mit einer Gurtzunge und einem Gurtschloss, in welches diese Gurtzunge einrastbar ist. Dabei weist das Gurtschloss einen Verriegelungsmechanismus auf, in welchen die Gurtzunge beim Einstecken in das Gurtschloss einrastet. Mit dem Verriegelungsmechanismus ist eine Lösetaste, welche beweglich am Gehäuse des Gurtschlosses gehalten ist, mechanisch verbunden. Mit Hilfe dieser Lösetaste kann die Gurtzunge aus dem Verriegelungsmechanismus entriegelt und die Gurtzunge vom Gurtschloss getrennt werden.
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Häufig ist im Gurtschloss ein sogenannter Schlossschalter vorgesehen, welcher seinen Zustand abhängig davon ändert, ob im Gurtschloss eine Gurtzunge verriegelt ist oder nicht. Sofern dieser Schlossschalter elektrisch arbeitet (dies ist in den meisten Fällen der Fall), ist dieser Schlossschalter mit wenigstens zwei elektrischen Leitern versorgt. Im einfachsten Fall sind diese beiden elektrischen Leiter in einem Schalterzustand unmittelbar verbunden und im anderen Schalterzustand getrennt. Die so gewonnene, als elektrisches Signal vorliegende Information „Insasse angeschnallt/Insasse nicht angeschnallt” kann auf vielfältige Weise verwendet werden. Im einfachsten Fall nimmt man den vorhandenen beziehungsweise nicht vorhandene Stromfluss durch die beiden Leiter, welche mit dem Schlossschalter verbunden sind, dazu, eine Warnlampe im Armaturenbrett oder einen Tongenerator, der auf das Vorliegen eines nicht angeschnallten Zustandes hinweist, anzusteuern. Die Information kann jedoch auch auf weitergehende Weise verarbeitet werden, insbesondere zur Steuerung einer Airbag-Vorrichtung. In diesem Fall ist der Schlossschalter zumeist direkt oder indirekt mit der Fahrzeug-ECU verbunden; er kann auch Teil eines Bussystems (z. B. CAM-Bus) sein. Ein gattungsgemäßes Gurtschloss mit einem solchen Schlossschalter ist beispielsweise in der
EP 1 485 276 B1 beschrieben.
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Um das Auffinden der Schlossstaste in einer Notsituation, welche ein schnelles Abschnallen erfordert, zu erleichtern, ist es bekannt geworden, innerhalb des Gehäuses des Gurtschlosses ein Leuchtelement, insbesondere in Form einer LED, vorzusehen, welches die Lösetaste von innen beleuchtet. Ein solches Gurtschloss ist beispielsweise in der
DE 10 2007 047 704 A1 beschrieben.
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Hiervon ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein gattungsgemäßes Gurtschloss dahingehend weiterzubilden, dass es eine verbesserte Insassensicherheit aufweist, wobei dieses Gurtschloss rationell hergestellbar und montierbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gurtschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Gurtschloss weist ein Leuchtelement auf, welches vorzugsweise die Lösetaste beleuchtet, wobei dieses Leuchtelement wenigstens einen der beiden elektrischen Leiter des Schlossschalters zur Stromversorgung nutzt.
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Hierdurch kann ein Gurtschloss mit verbesserter Sicherheit zur Verfügung gestellt werden, wobei der Montage- und Verkabelungsaufwand gegenüber einem einen Schlossschalter aufweisenden Gurtschloss ohne ein solches Leuchtelement gar nicht oder nur geringfügig erhöht werden muss.
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Eine Reduzierung der Anzahl der Leiterbahnen führt weiterhin zu einer Reduzierung möglicher Fehlerquellen, wie beispielsweise defekte Löt- oder Krimpstellen, oder Kabelbrüchen. Außerdem ist ein zweiadriges Kabel in der Regel flexibler und weniger biegesteif als ein drei- oder vieradriges Kabel.
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Es ist in der Regel ausreichend und auch zu bevorzugen, dass nur zwei elektrische Leiter das Gurtschloss mit einer Spannungsquelle verbinden. Diese dienen sowohl der Stromversorgung des Leuchtelements als auch der Stromversorgung der Zustandserkennung (es liegt eine eingerastete Gurtzunge vor/es liegt keine eingerastete Gurtzunge vor) des Gurtschlosses. In vielen Anwendungsfällen wird es zu bevorzugen sein, dass diese beiden Leiter, oder zumindest einer von ihnen, auch der Informationsübertragung dient.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und ergeben sich weiterhin aus den nun mit Bezug auf die Figuren näher dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Hierbei zeigen:
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1 Einen Teil eines Gurtschlosses in einer teilweise explodierten Darstellung,
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2 die elektrische Schaltung von Schlossschalter und Leuchtdiode aus 1,
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3 eine alternative Schaltungsanordnung zu dem in 2 Gezeigten,
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4 eine weitere alternative Schaltungsanordnung,
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5 eine Schaltungsanordnung mit einem Signalgenerator, welcher Teil eines Bussystems sein kann,
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6 eine Alternative zu dem in 5 Gezeigten,
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7 eine weitere Alternative zu dem in 5 Gezeigten mit zwei Leuchtdioden und
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8 eine weitere alternative Schaltungsanordnung mit einem drei Leiter aufweisenden Bussystem.
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Die
1 zeigt (bis auf die obere Halbschale des Gehäuses) ein vollständiges Gurtschloss
10 in einer Expansionsdarstellung. Im Inneren eines Gehäuses – dargestellt ist die untere Halbschale
12 – ist ein Verriegelungsmechanismus
14 aufgenommen, in den eine Gurtzunge (nicht dargestellt) einrastbar ist. Solche Verriegelungsmechanismen sind in der Technik weithin bekannt und müssen hier nicht genauer beschrieben werden. Es ist eine Lösetaste
16 vorgesehen, welche mit dem Verriegelungsmechanismus
14 zusammenwirkt und bei Herunterdrücken in Richtung R die Entriegelung einer im Verriegelungsmechanismus
14 gehaltenen Gurtzunge bewirkt. Es ist weiterhin ein Schlossschalter
20 vorgesehen, der bei Vorhandensein einer verriegelten Gurtzunge in einem geschlossenen Zustand und ansonsten in einem nicht geschlossenen Zustand vorliegt. Der Schlossschalter kann beispielsweise wie in der
EP 1 485 276 B1 beschrieben ausgebildet sein. Der Stromkreis, welcher durch den Schlossschalter
20 geschlossen werden kann, besteht, wie in
1 und in
2 dargestellt, weiterhin aus einer Spannungsquelle
28, aus einem mehrere Abschnitte aufweisenden ersten Leiter
21, einem Vorwiderstand
24, einer Leuchtdiode
25 und einem zweiten Leiter
22. Zusätzlich ist, wie dies nur in
2 dargestellt ist, ein Signalempfänger
30 im Stromkreis vorgesehen, welcher seinen Zustand in Abhängigkeit davon ändert, ob im Stromkreis Strom fließt oder nicht. Dieser Signalempfänger kann, wie dies bereits erwähnt wurde, beispielsweise eine Warnlampe im Armaturenbrett oder ein Tongenerator sein, der vor einem nicht angeschnallten Zustand warnt. Die Leuchtdiode
25 ist über einen Lichtleiter
26 mit der Lösetaste
16 optisch gekoppelt.
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Die Funktionsweise der sehr einfachen Schaltung kann man unmittelbar der 2 entnehmen: Ist keine Gurtzunge in das Gurtschloss eingesteckt, so ist der Schlossschalter 20 geöffnet und es fließt kein Strom im eben beschriebenen Stromkreis, die Leuchtdiode 25 leuchtet nicht. Weiterhin fließt kein Strom durch den Signalempfänger 30, was für ihn „Gurtschloss offen” bedeutet. Wird eine Schlosszunge eingesteckt so schließt der Schlossschalter 20, Strom fließt durch den beschriebenen Stromkreis und die Leuchtdiode 25 leuchtet. Weiterhin erhält der Signalempfänger 30 die Information „Gurtzunge im Gurtschloss verriegelt”. Dies bedeutet, dass die Leuchtdiode 25 (also das Leuchtelement) nur dann leuchtet, wenn eine Gurtzunge eingesteckt ist, wenn also die Möglichkeit bestehen kann, dass die Lösetaste 16, welche über den Lichtleiter 26 von der Leuchtdiode 25 beleuchtet wird, gefunden werden muss. Zur Zurverfügungstellung dieser beiden Funktionen – Beleuchtung der Lösetaste und Bereitstellen der Information über den Anschnallzustand – dienen ausschließlich die beiden Leiter 21, 22, welche das Gurtschloss 10 mit der Spannungsquelle 28 verbinden.
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Die 3 zeigt eine alternative Schaltung zu dem in 2 Gezeigten. Hier kann der Stromfluss durch den Signalempfänger 30 größer sein als der Stromfluss durch die Leuchtdiode 25, welcher aufgrund des Vorwiderstandes 24 in der Regel relativ gering ist. Dies wird dadurch erreicht, dass der Schlossschalter 20 ein Relais 40 ansteuert. Auch hier dienen die beiden ersten Leitungen 21, 22, welche zum Gurtschloss hinführen und welche mit einer Spannungsquelle verbindbar und im montierten Zustand verbunden sind, sowohl der Versorung der Leuchtdiode als auch der Versorung des Schlossschalters. Mit anderen Worten: Der Schlossschalter 20 und die Leuchtdiode 25 werden vom selben elektrischen Strom durchflossen. Das Relais 40 kann auch durch einen Transistor ersetzt werden.
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Die 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei der eine Signalinvertierung mittels eines Operationsverstärkers 42 erfolgt.
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Die 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung, die insbesondere dann sinnvoll ist, wenn die beiden Leiter 21, 22 Teil eines Bussystemes, beispielsweise eines CAM-Busses sind. Hier ist ein Signalgenerator 32 vorgesehen, der, wenn er von Strom durchflossen wird, dem Stromkreis ein vom Signalempfänger 30 detektierbares Signal aufmoduliert. Der Signalempfänger 30 ist in diesem Fall in der Regel ein Teil der Fahrzeug-ECU, welche auf ein entsprechendes Signal hin wiederum andere Geräte, wie beispielsweise einen Tongenerator und/oder eine Warnlampe und/oder eine Airbageinrichtung ansteuert. Auch im Ausführungsbeispiel der 5 ist es so, dass die Leuchtdiode 25 nur bei geschlossenem Schlossschalter, das heißt in der Regel bei verriegelter Gurtzunge, mit Strom versorgt wird und leuchtet.
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Möchte man erreichen, dass die Leuchtdiode 25 in jedem Zustand leuchtet, die Lösetaste also immer beleuchtet ist (sofern die Zündung des Kraftfahrzeuges angeschaltet ist) so ist dies beispielsweise mit einer Schaltung, wie sie in 6 dargestellt ist möglich. Hier ist der Schlossschalter 20 nicht so ausgebildet, dass er schlicht zwei Leitungsabschnitte voneinander trennt oder miteinander verbindet, sondern einen Leitungsabschnitt alternativ mit zwei möglichen weiteren Leitungsabschnitten verbindet. Es handelt sich also um einen Umschalter. In einer Stellung, wie sie in 6 gezeigt ist, wird ausschließlich die Leuchtdiode 25 von Strom durchflossen, der Signalgenerator 32 jedoch nicht, im alternativen Schaltungszustand (nicht dargestellt) werden sowohl der Signalgenerator 32 als auch die Leuchtdiode 25 von Strom durchflossen. Das heißt, obwohl die Leuchtdiode 25 dauerhaft von Strom durchflossen wird, enthält der Stromkreis dennoch die Information, ob eine Gurtzunge ins Gurtschloss eingesteckt ist oder nicht.
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Die 7 zeigt eine Weiterführung des eben Gezeigten. Hier sind eine Leuchtdiode 25 und eine weitere Leuchtdiode 26 vorgesehen, welche in Abhängigkeit von der Stellung des Schlossschalters 20 alternativ zueinander leuchten. Dies kann beispielsweise dafür benutzt werden, dass Leuchtdioden unterschiedlicher Farbe verwendet werden: So kann zum Beispiel die Lösetaste bei nicht eingesteckter Gurtzunge grün und bei eingesteckter Schlosszunge rot leuchten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die beiden Leuchtdioden 25, 26 an unterschiedlichen Orten anzuordnen, etwa dahingehend, dass die Leuchtdiode 25, welche bei eingesteckter Gurtzunge leuchtet, die Lösetaste beleuchtet, während die weitere Leuchtdiode 26 bei nicht eingesteckter Gurtzunge den Schlitz beleuchtet, in welchen die Gurtzunge eingesteckt werden muss, so dass dieser in der Dunkelheit leichter gefunden werden kann.
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Den Ausführungsbeispielen der 1, 2, 5, 6 und 7 ist gemeinsam, dass sie mit zwei elektrischen Leitern 21, 22 auskommen, welche das Gurtschloss 10 mit der Spannungsquelle verbinden. Diese beiden Leiter 21, 22 dienen sowohl der Stromversorgung der Leuchtdiode, als auch der Signalübertragung, das heißt einer Informationsübertragung dahingehend, ob in das Gurtschloss 10 eine Gurtzunge eingerastet ist oder nicht. In den Ausführungsbeispielen der 3 und 4 ist das Gurtschloss 10 ebenfalls nur mittels zwei Leitern 21, 22 mit der Spannungsquelle verbunden, die somit sowohl die elektrische Energie für die Leuchtdiode als auch die für die Signalermittlung bereitstellen. Die Signalleitungen (welche nicht direkt mit der Spannungsquelle gekoppelt sind), sind hiervon getrennt.
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Das in 8 dargestellte Ausführungsbeispiel verwendet drei Leiter 21, 22, 23, wobei die ersten beiden Leiter 21, 22 der Stromversorgung der LED dienen und der erste Leiter 21 und der dritte Leiter 23 der Informationsübertragung. Diese drei Leiter 21, 22, 23 können Teil eines Busses sein, welcher mit der Fahrzeug-ECU 35 verbunden ist, welche wiederum mit einer Spannungsquelle 28 verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gurtschloss
- 12
- untere Halbschale
- 14
- Verriegelungsmechanismus
- 16
- Lösetaste
- 20
- Schlossschalter
- 21
- erster Leiter
- 22
- zweiter Leiter
- 23
- dritter Leiter
- 25
- Leuchtdiode
- 26
- Lichtleiter
- 28
- Spannungsquelle
- 30
- Signalempfänger
- 32
- Signalgenerator
- 35
- Fahrzeug-ECU
- 40
- Relais
- 42
- Operationsverstärker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1485276 B1 [0003, 0020]
- DE 102007047704 A1 [0004]